Werkschau zum 90. Geburtstag von Peter Raacke in Berlin

Transkript

1 Werkschau zum 90. Geburtstag von Peter Raacke in Berlin Am Freitag, 31. August 2018 wurde die Werkschau des VDID Gründungsmitglieds Peter Raacke im Deutschen Technikmuseum Berlin in einem kleinen geladenen Kreis eröffnet. Anlässlich des Ende September 2018 anstehenden 90sten Geburtstages von Prof. Peter Raacke, zeigt die Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin eine Werkschau seiner Arbeiten in den Räumen der Dauerausstellung Schmuckgestaltung.

2 Zur Überraschung des Ende September 90 Werdenden kamen viele aus der Familie, dem beruflichen sowie privaten Umfeld und alle genossen die gute Stimmung von Peter Raacke und den Anwesenden. Joseph Hoppe, stellvertretender Direktor der Museumsstiftung eröffnete den Nachmittag mit einer einleitenden Begrüßung und betonte die Wichtigkeit von (Kunst) Handwerk, Wirtschaft und der geschichtlichen Aufgabe eines Museums. Joseph Hoppe begrüßt Prof. Peter Raacke und die zahlreich erschienen geladenen Gäste. Hinter Peter Raacke steht Frau Grimm, welche die Werkschau kuratiert und in die Dauerausstellung integriert hat.

3 Jörg Schmalfuß, als Leiter des Archivs, betonte die Bedeutung der Raacke-Sammlung. Es wurden interessante Anekdoten zum Kennenlernen und der gemeinsamen Kooperation erzählt und dabei die Bedeutung der Arbeiten von Peter Raacke im Handwerk der Gold- und Silberschmiede sowie des Designs aufgezeigt welche dann in der Ausstellung auch sehr gut nach zu vollziehen sind. Jörg Schmalfuß (Mitte hinter Peter Raacke) erzählt empathisch bis euphorisch von den Begegnungen mit Peter Raacke als Gestalter und Meister des traditionellen Handwerks.

4 Als Vertreter des VDID überreichte Rainer Zimmermann, VDID Redaktion eine Anstecknadel sowie zwei spezielle Teller an Prof. Peter Raacke (mehr dazu in der Homestory hier) und betonte dabei die vorausschauende Bedeutung für den VDID und das Industriedesign. Rainer Zimmermann als Vertreter des VDID (Verband Deutscher Industrie Designer e.v. welchen Peter Raacke mit gegründet und am 21. September 1959 in das Vereinsregister in Stuttgart eintragen lies) sieht in Peter Raacke nicht nur einen Visionär, der in seiner Reduziertheit das Nachkriegsdesign mit geprägt hat, sondern auch einen Vorausdenker für das deutsche Design. Denn durch die Gründung des VDID mit dem (Satzungs-) Ziel, das Berufsbild des Designers in der Öffentlichkeit, der Politik und der Wirtschaft publik zu machen, hat er wesentlich zum Erfolg Aller beigetragen. In seiner ruhigen und freundlichen Art, seiner gestalterischen Kompetenz und materialtreuen Sinnlichkeit, gepaart mit einer gewissen Süffisanz ist er für mich ein DesignGuru! Hohe Kompetenz, gepaart mit der Sinnlichkeit des gelernten Goldschmieds führten zu dem reduzierten und dadurch zeitlosen Design, wie z. B. des mono-a Bestecks (1958!) für die Hessischen Metallwerke der Gebrüder Seibel, Ziegenhain welches bis heute produziert und verkauft wird.

5 Peter Raacke s visionäre Einstellung den Beruf zu internationalisieren, führte auch vor 59 Jahren zur Gründung des VDID, bei welcher die Gründungsmitglieder u.a. den Begriff Industriedesigner einführten und das Berufsbild erstmals definierten. Satzungsziel des VDID war und ist, Industriedesign zu professionalisieren und mehr in das Bewusstsein der Politik, Öffentlichkeit und Wirtschaft zu bringen und dies auch auf internationaler Ebene. Susanne Schwarz-Raacke bedankte sich bei den Museumsvertretern, begrüßte nochmals die vielen Anwesenden und betonte die gemeinsame Freude über die große und positive Resonanz einer eigentlich klein und privat geplanten Ausstellungseröffnung.

6 Die Kuratorin der Ausstellung, Frau Andrea Grimm (Projektleitung Manufakturelle Schmuckgestaltung ) führte in die Ausstellung von Peter Raacke s Werkschau ein und erläuterte, wie handwerkliche Geschicke in Kombination mit neuen Materialien zu neuen Designlösungen führen konnten. Es wurde auch das breite Spektrum erwähnt, welches von der Ausbildung, über das technische Verständnis, kombiniert mit moderner Gestaltung zu Designklassikern wie dem mono-a Besteck (1958), faltbaren Pappmöbeln (1966) und einem neuartigen Kunststoffkoffer (1960), Büromöbel der Firma VOKO u.v.m. führte.

7 Auch seine langjährigen Lehrtätigkeiten, als Dozent in Kassel ( ), an der legendären hfg-ulm ( ) und einer Professur an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg von prägten viele Designer. In den letzten Jahren kamen die individuellen und handwerklichen Fertigkeiten wieder mehr in den Vordergrund von Peter Raacke s Schaffen, so dass auch aktuelle, handgefertigte Schalen in der Ausstellung gezeigt werden konnten.

8 Angeregte Gespräche rundeten die Eröffnung ab, wo sich Designszene, Pressevertreter, Ausrichter und Familie unterschiedlicher gemeinsamer Erlebnisse erinnerten lustig, wenn die Beschilderung der Ausstellungsräume zu den Diskutanten darunter passt!

9 Der Nachmittag fand dann in der Museumsgaststätte einen gemütlichen Ausklang wo auch wieder Historisches und Aktuelles besprochen und diskutiert wurden.

10 Die Werkschau anlässlich des anstehenden 90sten Geburtstags von Prof. Peter Raacke, ist noch bis 15. Oktober 2018 zu sehen: Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin Trebbiner Str.9, Berlin Text und Bilder rainer zimmermann, VDID online redaktion / rz