Ausstellungen des Vorarlberger Landesmuseum für das Jahr 2008

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1 Ausstellungen des Vorarlberger Landesmuseum für das Jahr 2008 Ansichten. Frühe Fotografie aus Vorarlberg 26. Januar bis 1. Juni 2008 Schappele, Chränsle & Co 96 traditionelle Kopfbedeckungen der Sammlung Agnes Kinz 8. März 1. Juni 2008 Gold und Silber. Mythos Mittelalter 21. Juni - 5. Oktober 2008 Der Kanton Übrig 25. Oktober Januar

2 Ansichten. Frühe Fotografie aus Vorarlberg 26. Januar bis 1. Juni 2008 Baggerarbeiten beim Bregenzer Hafen, 1888 Fotograf: Wilhelm Högler Vorarlberger Landesmuseum, Bregenz Im Rahmen einer Reise in die fotografische Vergangenheit Vorarlbergs werden die BesucherInnen eingeladen, den Wert der frühen Fotografie bezüglich Vorarlberger Identitäten zu entdecken. Die Ausstellung gibt Einblicke in die technische und lokalhistorische Entwicklung des neuen Mediums von den Anfängen um 1850 bis 1918 und thematisiert die gesellschaftliche Faszination der Lichtbilder. Thematische Schwerpunkte sind: Land und Leute, Ortsansichten, Ereignisse, Tourismus, Alltagsleben und Freizeit. Daran knüpft sich die medientheoretische Frage, ob historische Fotografien überhaupt geeignete Antworten auf Identitätsfragen geben können. Wie transportiert die Fotografie Erinnerungen, die zu spiegeln sie vorgibt? Wie verändert das Lichtbild die Vorlage, was verblasst im Rückblick? 2

3 Schappele, Chränsle & Co 96 traditionelle Kopfbedeckungen der Sammlung Agnes Kinz 8. März 1. Juni 2008 Trachtenkrönchen (Chränsle) Kleines Walsertal, 19. Jh. Schenkung von DDr. Hubert Kinz, 2007 an das Vorarlberger Landesmuseum, Bregenz Anlass der Ausstellung ist eine umfangreiche Schenkung an das Vorarlberger Landesmuseum. Die in Vielfalt und Qualität einzigartige Sammlung der Bregenzer Trachtenkundlerin Agnes Kinz, die 1939 verstarb, umfasst 96 volkstümliche Kopfbedeckungen aus der Zeit von 1800 bis 1930 mit zahlreichen Beispielen aus Vorarlberg und ganz Mitteleuropa. Diese außergewöhnlichen Exponate, die durch Farben, Formen und Material faszinieren, werden erstmals in einer Ausstellung präsentiert und im Spannungsfeld von Volkskunde, Trachtenwesen und politischer Vereinnahmung in den 1930er Jahren kontextualisiert. 3

4 Gold und Silber. Mythos Mittelalter 21. Juni - 5. Oktober 2008 Florinusschrein, um 1280 Domschatz, Chur Mit der großen Sommerausstellung Gold und Silber. Mythos Mittelalter will das Vorarlberger Landesmuseum an den außergewöhnlichen Erfolg der Angelika-Kauffmann- Ausstellung 2007 anschließen. Erstmals zeigt eine Ausstellung die bislang kaum bearbeiteten Bestände mittelalterlicher Schatzkunst in Vorarlberg. Ausgangspunkt einer eindrucksvollen Entdeckungsreise durch das Mittelalter sind alamanische Grabkreuze aus dem 6. und 7. Jahrhundert als frühe Zeichen der Missionierung. Die Ausstellung spannt einen Bogen bis zur Reformation, als 1524 der Konstanzer Münsterschatz eingeschmolzen und die Gebeine der Heiligen in den Bodensee geworfen wurden. Glanzpunkte sind unter anderem einzigartige Reliquienschreine aus dem Domschatz der Kathedrale Chur, das Wettinger Prunkkreuz aus der Abteil Mehrerau oder Stiftungen des Söldnerführers Conrad von Wolfurt und des Minnesängers Hugo von Montfort. 4

5 Über die heutigen Landesgrenzen hinaus thematisiert die Ausstellung die territorialen Gegebenheiten des Mittelalters, als Vorarlberg kirchenrechtlich einerseits zum Bistum Chur und andererseits zum Bistum Konstanz gehörte beides Orte mit machtvoller Ausstrahlung und hohem Kunstschaffen, denen St. Gallen gegenüberstand. Die Schau lebt vom mythischen Gehalt, der Gold und Silber im Mittelalter zugesprochen wurde und bis heute wenig von seiner Strahlkraft verloren hat. Spätromanisches Vortragekreuz 1.Hälfte des 13. Jahrhunderts Pfarrkirche Bartholomäberg Jenseits von materiellen Werten geht es um die oft verschlungenen Wege und Überlieferungen dieser Werke, die über Jahrhunderte hinweg von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Wichtige Leihgeber sind u.a. die Stiftsbibliothek und das Stiftsarchiv St. Gallen, das Schweizerische Landesmuseum Zürich, das Rätische Museum Chur, das Rosgarten Museum Konstanz, das Cleveland Museum of Art in Ohio / USA, das Victoria and Albert Museum London, das Kloster Wettingen-Mehrerau Bregenz und zahlreiche Pfarreien und weitere Klöster in Österreich, Deutschland und der Schweiz. 5

6 Der Kanton Übrig 25. Oktober Januar 2009 Werbeplakat des Komitées "Pro Vorarlberg", 1919/1920 Entwurf Jules Courvoisier, Vorarlberger Landesarchiv, Bregenz In den unmittelbaren Nachkriegsjahren 1918/19 bot der Zerfall der Habsburger Monarchie für Vorarlberg die lang ersehnte Möglichkeit einer politischen und administrativen Loslösung von Tirol. Im Mai 1919 holte sich die neu konstituierte Vorarlberger Landesregierung ein Verhandlungsmandat für den Anschluss an die Schweiz. 80,6 Prozent der Vorarlberger stimmten mit Ja, doch die Verhandlungen scheiterten und Vorarlberg wurde zum Kanton Übrig. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das Geschehen in Vorarlberg, die Ereignisse in den anderen österreichischen Bundesländern, sowie die Reaktionen der Schweiz und der Alliierten. In Zusammenarbeit v.a. mit dem Vorarlberger Landesarchiv und namhaften Historikern wird auch kritisch auf das Davor und Danach eingegangen: z.b. auf das lange Ringen Vorarlbergs um politische und verwaltungsmäßige Selbständigkeit; das Nachwirken der Anschlussbestrebungen auf den 1938 wirklich vollzogenen Anschluss an das Deutsche Reich und auf Territorialfragen nach dem Zweiten Weltkrieg. 6

7 Publikationen und Vermittlungsprogramm Die genannten Ausstellungen werden von jeweils reich illustrierten Publikationen mit wissenschaftlichen Fachbeiträgen und besonders die Sommerausstellung Gold und Silber. Mythos Mittelalter sowie von einem umfangreichen Rahmen- und Vermittlungsprogramm begleitet. Informationen unter Öffnungszeiten Ab 26.Januar 2008 Di-So Uhr Do Uhr Während der Sommermonate erweiterte Öffnungszeiten Kontakt Vorarlberger Landesmuseum Kornmarktplatz 1 A-6900 Bregenz T (0)5574/46050 F (0)5574/ info@vlm.at 7