ERASMUS-SMS-Studienbericht

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1 ERASMUS-SMS-Studienbericht Dauer und Motivation des Studienaufenthaltes Zeitraum: (TT MM JJ) bis (TT MM JJ) Gastuniversität: Universitetet i Oslo (UiO) Land: Norwegen Vorbereitung des Auslandsaufenthalts Die Vorbereitung auf meinen Auslandshaufenthalt beinhaltete sowohl das Recherchieren auf der Webpage der Universtät in Oslo, sowohl um das Studienangebot zu prüfen als auch um zu sehen, was die Universität sonst noch so für Angebote hatte (kulturell, studentische Organisationen, etc.). Außerdem habe ich bereits vor der Abreise ins Ausland einen Sprachkurs in Norwegisch an der VHS belegt. Das waren allerdings wirklich nur die Basics, denn der Kurs dauerte nur 10 Wochen und fand auch nur einmal pro Woche statt. Trotzdem war ich ganz froh, schon etwas Vorkenntnisse zu haben, auch wenn die norwegische Sprach der deutschen doch sehr nahe kommt. Anreisemöglichkeiten zum Studienort Für die Anreise nach Oslo gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich bin mit der norwegischen Fluggesellschaft "Norwegian" ab Berlin-Schönefeld geflogen, musste dann aber noch vom Flughafen in Gandermoen (dem "Hauptflughafen" nahe Oslo, neben dem in Torp) in einen Zug umsteigen, mit dem die Fahrt nach zum Osloer Hauptbahnhof (Jernbanetorget) etwa eine Stunde dauerte. Vom Hauptbahnhof gelangt man mit der so genannten T-bane (mit unserer S-Bahn zu vergleichen) und Bus oder Straßenbahn weiter zum entsprechenden Studentenwohnheim. In meinem Fall war es das Studentenwohnheim "Kringsjå", in dem (und in "Sogn") die meisten Austauschstudenten untergebracht sind. Andere Fluggesellschaften fliegen sicherlich auch nach Oslo, aber Norwegian war meiner Meinung nach die günstigste Alternative, vor allem wenn man viel Gepäck hat. Der Flug plus insg. knapp 50kg Gepäck (2 große Reisetaschen á 20kg und Handgepack mit ca. 10kg) haben mich zusammen knapp unter 100,- EU gekostet, wenn ich mich richtig erinnere. Eine weitere Möglichkeit ist mit dem Bus anzureisen. Das dauert allerdings ca. 18 Stunden und kostet für Studenten aktuell 77,- EU für die einfache Fahrt. Man kann jedoch bis zu 5 Gepäckstücke mitnehmen, ohne Gewichtsbeschränkung (jedenfalls konnte ich dazu nichts auf der Internetseite finden). Für meine Heimreise habe ich den Bus gewählt. Vorstellung der Gastuniversität Die Universitetet in Oslo ist die älteste und mit etwa Studenten gleichzeitig die größte Universität in Norwegen. Sie wurde 1811 gegründet und hatte somit letztes Jahr (2011) ihr 200jähriges Jubiläum. Deshalb gab es das ganze Jahr über auch verschiedene Konzerte, Vorträge und sonstige Veranstaltungen. Zur eigentlichen "Geburtstagsfeier" gab es Sekt und Bier für alle und ein recht groß aufgezogenes Rock-Konzert. Abgeschlosen wurde das Ganze dann noch mit einem tollen Feuerwerk. Nun aber zurück zur Universität als solche. Sie besteht, wie vermutlich alle Universitäten, aus verschiedenen Fakultäten und Instituten. Folgende Fakultäten gibt es: Juristik, Medizin, Mathematik- Naturwissenschaften, Theologie, Humanistik, Gesellschafts-, Ausbildungswissenschaften, und die Odontologie. Ich habe Kurse am Institut für Geowissenschaften belegt, war somit also der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät zugeordnet. Eingeschrieben war ich allerdings an der humanistischen Fakultät, weil die Kooperation zwischen HU und UiO eigentlich über die Humangeographie läuft. Beurteilung der Lehrveranstaltungen und Lernbedingungen 1

2 Die Lehrveranstaltungen an sich waren ganz gut, allerdings waren die Kurse teilweise sehr unterschiedliche im Anspruch und Arbeitsaufwand. Ein Kurs beinhaltete bspw. 4 Stunden Vorlesung wöchentlich, eine dreitägige Exkursion, den Bericht dazu (min. 10 Seiten), eine Hausarbeit (min. 10 Seiten) + Vortrag (30 Min.) dazu sowie eine 3-stündige schriftliche Abschlussprüfung, während ein anderer Kurs nur aus 2 Stunden Vorlesung, einer Hausarbeit (5 bis max. 10 Seiten) + 15 Min. Vortrag und einer mündlichen Abschlussprüfung (20 Min.) bestand. Für beide Kurse gab es jedoch 10 ECTs. Die Lernbedingungen an der Universität sind recht gut. Es gibt zahlreiche Bibliotheken mit inzwischen auch ganz passablen Öffnungszeiten. Die Zeiten wurden zum Sommersemester 2012 deutlich ausgeweitet. Hatte die Hauptbibl. im WiSe 2011/12 Mo-Fr nur von 9:00 bis 19:45 und Sa , so hat sie jetzt Mo-Fr von 8:00-22:00 und Sa./So Uhr geöffnet. Das Platzangebot ist ausreichend. Ich hatte zumindest nie Schwierigkeiten, einen freien Platz zu finden. Was mir nicht gefiel ist die Tatsache, dass norwegische Universitätsbibliotheken meist nur ein Exemplar eines Buches im Bestand haben. Wenn man Glück hat, kann man es per (kostenloser) Fernleihe von einer anderen Universität bestellen, muss es dann aber oft nach vier Wochen zurückgeben, weil jemand anders es reserviert hat. Norwegische Studenten geben viel Geld für Bücher aus! Ich hatte das Glück und konnte mir das ein oder andere Buch gebraucht kaufen, musste mache aber auch kopieren/scannen. Mit den altmodischen Scannern in den Bibliotheken ist das jedoch kein Spaß! Zu viele Kopien/Ausdrucke sollte man auch nicht machen, denn nur die ersten 250 Doppelseiten sind frei, danach kann man seinen "Druck-/Kopier-Account" zwar online wieder aufladen (natürlich gegen Bezahlung), aber ein zu viel bezahlter Betrag verfällt einfach. Und auch etwas "unschön": Man bezahlt immer automatisch für eine Doppelseite, egal ob man nur eine Seite ausdruckt oder nicht. Sprachvoraussetzungen und Sprachkompetenzen Wer halbwegs gut Englisch spricht und mit englischen Fachbüchern vertraut ist, der sollte an der Uni keine all zu großen Schwierigkeiten haben. Viele Masterkurse werden in Englisch angeboten und es gibt auch spezielle Kurse für Austauschstudenten. Ob Bachelorkurse auch in Englisch angeboten werden, weiß ich gar nicht genau. Wohnmöglichkeiten und Empfehlungen Wenn man als ERASMUS-Student an die UiO geht und sich an die Bewerbungsfrist für ein Zimmer im Studentenwohnheim hält, ist einem ein Zimmer garantiert. Wer zeitig im Semester anreist kann auch noch Ansprüche stellen, wie bspw. das Badezimmer nur mit einer Person des eigenen Geschlechts teilen oder ähnliches. Erwähnt man das nicht, wird auch nicht darauf geachtet. Mir erging es jedenfalls so und meine Erfahrung mit meinem männlichen Zimmernachbarn war leider nicht die beste. Nach vier Monaten bin ich umgezogen und war in der anderen WG dann sehr zufrieden. Wer einen Umzug in Erwägung zieht sollte berücksichtigen, dass im August und Januar wegen des Semesterbeginns keine internen Umzüge erlaubt sind. ACHTUNG: Im Büro der Studentenwohnheimsverwaltung (SiO) kann einem durchaus zuerst einmal etwas anderes erzählt werden! Empfehlungen für die Wahl des Studentenwohnheims abzugeben finde ich schwierig. Ich habe nur in Kringsjå gewohnt und kann deshalb nur Angaben darüber machen. Alle Wohnheime haben Vor- und Nachteile, aber was an Kringsjå wirklich toll ist, ist die Tatsache, dass einem hier die Natur so zu sagen "vor den Füßen" liegt. In nur 5 Min. ist der Sognsvann, ein schöner See, der im Sommer auch zum Baden einlädt, und viel Wald (Nordmarka) zu erreichen. Der Nachteil an Kringsjå ist, dass nur eine T-bane (Linie 3) bis hier "hoch" fährt. Außerdem hat Kringsjå wohl den Ruf als "Studenten- Ghetto", woran schon etwas sein könnte. Es wohnen hier wirklich deutlich mehr Ausländer als in anderen Studentenwohnheimen. Der Hauptgrund dafür ist vermutlich dass die Miete hier - neben der in Sogn - am günstigsten ist. Man bezahlt für ein möbliertes Zimmer mit 11qm Fläche aber schnell 2

3 mal ca NOK (Norwegische Kronen), was umgerechnet etwa 400 EU entspricht. Wer sein eigenes Badezimmer will, "darf" direkt um die 3600 NOK (ca. 480 EU) bezahlen. Finanzierung und zu berücksichtigende monatliche Ausgaben Ich habe Auslands-BAföG bekommen, plus den ERASMUS-Zuschuss, aber das Geld reichte hinten und vorne nicht. Ohne Nebenjob hätte ich hier spätestens nach einem Semester abreisen müssen. Meine monatlichen Ausgaben lagen zwischen und EU, je nachdem was anstand (im ersten Monat ein paar Neuanschaffungen bei IKEA, dann ne Exkursion, ein Tripp nach Bergen,...), und dennoch habe ich vermutlich recht sparsam gelebt, im Vergleich zu anderen, denn bei meinem Betrag sind auch Krankenversicherung und alles mögliche inbegriffen, sowie die deutlich höheren Kosten für die Monatskarte für Bus und S-Bahn (bin über 30, dann sind es statt 360 NOK oder so 620 NOK). Auf der Uni-Webpage sind Lebenshaltungskosten von monatl. knapp EU angegeben. Könnte hinkommen, wenn die Eltern die Krankenversicherung bezahlen und ihr selber das ein oder andere Bier "außer Haus" trinken wollt. Freizeitaktivitäten Zum Thema "Freizeitaktivitäten" gibt es jede Menge Angebote. Zu Beginn meines Aufenthaltes wurde vieles innerhalb der Buddy-Group, der ihr euch in der Orientierungswoche anschließen könnt (was ich auch empfehle!), unternommen. Nach und nach wurde der Bekanntenkreis größer und die Events verlagerten sich. Außerdem werden Trips, Grill-Parties, Fußball-Abende oder ähnliches von Organisationen wie dem "Special Event"-Team oder "ESN" an der Uni angeboten. Schaut auch einfach mal in deren Facebook-Gruppen rein. Eine gute Möglichkeit, um Leute (vor allem auch Norweger!) kennenzulernen, ist einer der studentischen Organisationen beizutreten. Da gibt es ganz verschiedenen Angebote: TV, Radio, Mitarbeit in einer der Studenten-Pubs, usw. Ich selbst habe sehr viel als Volunteer bei verschiedenen Großveranstaltungen (Musikfestivals, Sportveranstaltungen) gearbeitet und dadurch jede Menge Leute kennengelernt und jede Menge Spaß gehabt. Auch eine super Möglichkeit, kostenlosen Eintritt zu den Festivals zu bekommen. ;) und darüber hinaus? (Allgemeines Fazit) Der Aufenthalt in Oslo hat mir so gut gefallen, dass ich am liebsten direkt dort geblieben wäre. Leider ist das nicht möglich, denn ich sollte wohl schon erst mein Studium zu Ende bringen. Sobald das aber erledigt ist, werde ich wohl nach Norwegen zurückgehen. Fazit: Ich würde es immer wieder machen und ich kann jedem nur empfehlen, für eine Zeit ins Ausland zu gehen. Ach so, das Einzige was zu berücksichtigen ist: Wer etwas wirklich "Neues" kennenlernen möchte, der sollte NICHT nach Oslo (oder vermutlich Norwegen generell) gehen, denn das ist Deutschland doch seeehr ähnlich. Information und Unterstützung Wie erhielten Sie Informationen über den Lehrplan bzw. allgemeine Informationen über Ihre Gasthochschule? Fakultät/Institut der Humboldt-Universität zu Berlin Abteilung Internationales der Humboldt-Universität zu Berlin Gasthochschule Internet andere: 3

4 Wie bewerten Sie die Vorbereitung Ihres ERASMUS-Aufenthaltes durch das ERASMUS-Büro/durch Ihren/Ihre Koordinator/in? Was wurde Ihnen bei Ihrer Ankunft an Ihrer Gasthochschule angeboten? Begrüßungs-/Informationsveranstaltung Einführungsprogramm Mentorenbetreuung andere: Hatten Sie während Ihres Aufenthalts irgendwelche Probleme an der Gastuniversität? wenn, weiter mit nächster Frage, sonst weiter mit Themenblock Unterbringung und Infrastruktur Erhielten Sie während Ihres ERASMUS-Aufenthalts adäquate Unterstützung von Ihrem/r Institutskoordinator/in im Falle von Problemen an der Gastuniversität? Unterbringung und Infrastruktur Wie war die Unterbringung an der Gasthochschule organisiert? vermittelt durch die Universität private Suche andere: Wie war der Zugang zu den Bibliotheken und Studienmaterialien organisiert? Wie war der Zugang zu Computern und Internet organisiert? Akademische Anerkennung Haben Sie vor Beginn Ihres Studienaufenthalts im Ausland das Learning Agreement mit Ihrer/Ihrem ERASMUS-Koordinator/in bzw. mit Ihrem Prüfungsamt abgestimmt? 4

5 Haben/werden Sie Prüfungen an Ihrer Gastuniversität abgelegt/ablegen? Wurde/wird ECTS angewandt und werden die Leistungen an Ihrer/Ihrem Fakultät/Institut anerkannt? voll teilweise gar nicht Sprachliche Vorbereitung Was war die Unterrichtsprache an Ihrer Gastuniversität? Englisch Haben Sie vorbereitende Sprachkurse vor und/oder während Ihres Aufenthalts besucht? Wie würden Sie Ihre Sprachkompetenz in der Sprache Ihres Gastlandes einschätzen? Vor dem ERASMUS-Aufenthalt keine Kenntnisse geringe Kenntnisse gute Kenntnisse sehr gute Kenntnisse Nach dem ERASMUS-Aufenthalt keine Kenntnisse geringe Kenntnisse gute Kenntnisse sehr gute Kenntnisse Kosten Mussten Sie an der Gastuniversität Einschreib- bzw. Verwaltungsgebühren zahlen?, wie viel: Ihre persönlichen Erfahrungen Bewertung des ERASMUS-Aufenthalts Wie beurteilen Sie das akademische Ergebnis Ihres ERASMUS-Aufenthalts? (Skala 1-5, 1 = gering, 5 = hervorragend) 5

6 Traten während Ihres ERASMUS-Aufenthalt ernsthafte Probleme auf?, welche: Welche Aspekte Ihres ERASMUS Aufenthalts gefielen Ihnen besonders? Besonders gut gefiel mir dass ich meine Norwegisch Kenntnisse vertiefen und ausbauen konnte. Das ging in den letzten Wochen meines Aufenthaltes soweit, dass ich während einer Unterhaltung kaum noch auf englische Wörter ausweichen musste. Das viele Arbeiten als Freiwillige hat sich eindeutig bezahlt gemacht. Können Sie sich im Ergebnis Ihrer Erfahrungen durch ERASMUS eher vorstellen nach Ende Ihres Studiums in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union zu arbeiten? Glauben Sie, dass der Aufenthalt Ihnen bei Ihrem beruflichen Weiterkommen helfen wird? (Skala 1-5, 1 = überhaupt nicht, 5 = hervorragend) Bitte beurteilen Sie ganz allgemein Ihren ERASMUS-Aufenthalt! (Skala 1-5, 1 = unbefriedigend, 5 = hervorragend) Wie kann Ihrer Meinung nach das ERASMUS-Programm verbessert werden? 6