Kanarenschmätzer und Teidefinken. Die Inseln Fuerteventura und Teneriffa. 2015: Sturm und Sonne satt... Reisebericht KANAREN 2015

Transkript

1 Reisebericht KANAREN 2015 Kanarenschmätzer und Teidefinken. Reiseleiter: Bruno Dittrich Datum/Teilnehmer: Teilnehmer Die Inseln Fuerteventura und Teneriffa Fuerteventura und Teneriffa bestechen als Reiseziele durch ihre extrem unterschiedlichen Charaktere und viele endemische Vogelarten. Fuerteventuras Landschaft ist hügelig und trocken. Sie besteht überwiegend aus Lava, Wüste und Halbwüsten/Trockenbuschvegetation. Teneriffa zeichnet sich durch steile Berghänge aus, die am Pico de Teide bis 3708 Meter Höhe aufsteigen. Kulturlandschaften, ausgedehnte Kiefernwälder, Baumheide und kleine Lorbeerwälder prägen die Insel. Auf den Pisten Fuerteventuras und den schmalen Serpentinenstraßen Teneriffas hat sich der Kleinbus mit 9 Sitzplätzen und die damit verbundene Beschränkung der Gruppe auf maximal acht Teilnehmer wieder einmal bewährt, weil wir uneingeschränkt Ziele anfahren konnten, die mit größeren Bussen unerreichbar sind. Kragentrappe, Fuerteventura 2015: Sturm und Sonne satt... Der Winter 2014/15 war auf den Kanaren durch extreme Regenfälle und Stürme gekennzeichnet. Selbst auf Fuerteventura regnete es lange Zeit in Strömen, so daß sich die Insel so grün wie nie zuvor

2 präsentierte. Anhaltender Sturm aus Norden beherrschte den Februar. Viele Zugvögel blieben aus. Dieses Jahr fanden wir deshalb wenige Limikolen vor, Enten und Sturmvögel fehlten ganz. Seltene Irrgäste bereicherten im Gegenzug die Beobachtungen. Darunter ein Kiebitz und ein Wanderfalke. Ein Paar Kanarenschmätzer fütterte bereits ausgeflogene Jungvögel, und eine balzende Kragentrappe konnten wir sehr ausgiebig aus nächster Nähe beobachten. Der Sturm blieb, Sonne und dichte Wolkenfelder wechselten sich während der gesamten Reisezeit rasant ab. Der Atlantik donnerte mit spektakulären Wogen auf die nördlichen Felsküsten der Inseln. Typischerweise hatten wir in den südlichen Inselgebieten stets wärmeres und sonniges Wetter. Reisenotizen 21. bis 24. Februar Fuerteventura Anreise am Flughafen Puerto Rosario. Übernachtung im Hotel Rural Era de la Conde, Antigua An der Piste zum Stausee Embalse de los Molinos beobachten wir an einer Ruine einen Wiedehopf. Am Stausee kreist ein Schmutzgeier, Rostgänse rufen und fliegen oft nah an uns vorbei. Weidensperlinge füttern ihren Nachwuchs. Ein alter Kolkrabenhorst ist dieses Jahr wieder besetzt, das Gelege besteht aus sechs Eiern. Blässrallen, Mittelmeermöwen und eine Rostgans mit 12 kleinen Küken schwimmen auf dem See. Starker Wind fegt uns in Böen um die Ohren. Im Barranco unterhalb der Staumauer füttert ein Paar Kanarenschmätzer zwei ausgeflogene Jungvögel. Wir beobachten noch Sandregenpfeifer, einen Flussuferläufer und einen Waldwasserläufer. Über El Cotillo fahren wir zum Faro de Tostón. Orkanartige Böen erschweren unsere Beobachtungen und peitschen aus dem Meer Gischt gen Himmel. Ein beeindruckendes Naturerlebnis. Statt der erwarteten Limikolenschwärme bekommen wir vereinzelte Sanderlinge, einen Regenbrachvogel, ein paar Seeregenpfeifer und einen Seidenreiher zu Gesicht. Rostgans (oben) Kanarenschmätzer (unten) Mittagspause in El Cotillo. Kanarenpieper, Kanarengirlitze und Weidensperlinge sind überall zu sehen. Wir fahren in den Parque Natural de Corralejo, eine beeindruckende Wanderdünenlandschaft. Nachmittags fahren wir die Piste südlich von El Cotillo in das Trappenschutzgebiet. Wir können einige Kragentrappen beobachten. Die Art bildet auf Fuerteventura eine Unterart. Zwei Rennvögel kreuzen laufend die Piste. Nahe Tindaya balzt ein Hahn sehr nah an der Piste. Wir können ihn ausgiebig beobachten. Ein Raubwürger rundet den Gebietsbeschreibungen Natur/gucker Fuerteventura: Embalse de los Molinos El Cotillo: Tindaya: Morro de el Jable: Istmo de la Pared : Barranco del Torre :

3 Tag ab Wir fahren aus Antigua Richtung Süden. An der Futterstelle für Geier bei Tiscamanita begegnen uns neben gut einem Dutzend Schmutzgeier etliche Kolkraben und ein Mäusebussard. Ausgiebig lassen sich vier Rennvögel beobachten. Die Brutkolonie Heiliger Ibisse am Ortseingang von Morro de el Jable ist erloschen, der kleine Zoo stillgelegt. Ein Heiliger Ibiss überfliegt uns bei der Mittagspause an der Promenade. Mönchssittiche, Türkentauben und Atlashörnchen lassen sich von Touristen füttern. In den Tümpeln zwischen den Dünen laufen zwei Kuhreiher im Prachtkleid. Rennvogel (oben) und Stummellerche (unten) Am späten Nachmittag besuchen wir den Istmo de la Pared. Es weht kräftiger, kalter Wind. Vereinzelt beobachten wir Stummellerchen und Kanarenpieper. Eine Kragentrappe balzt weit entfernt. In den Salinen Las Salinas treffen wir einen Regenbrachvogel, Steinwälzer, Sand-, Seeregenpfeifer und Seidenreiher; Rotschenkel und etliche Mittelmeermöwen an Mit gepackten Koffern im Bus fahren wir zunächst zu den Salinen, wo sich neben den bereits beobachteten Vögeln einige Graureiher eingefunden haben. Im Barranco de la Torre entdecken wir einen Wiedhopf, Raubwürger, Brillenund Samtkopfgrasmücken. Ein Paar Wüstengimpel nistet am vorjährigen Platz. Der Barranco ist ein grünes Eldorado der Kleinvögel. Nachmittags fliegen wir von Fuerteventura nach Teneriffa Nord bis Teneriffa, Übernachtung im Hotel Luz del Mar in Los Silos. Vom Flughafen Tenerife Norte fahren wir in das Hotel Luz del Mar nach Los Silos. Beim Stopp auf der Texaco Tankstelle am Autobahnende bekommen wir die ersten Lorbeertauben zu Gesicht. Hotel Luz del Mar in Los Silos, Teneriffa Die Hotelanlagebietet erste Beobachtungen: Kanarengirlitz, Kanarenpieper, Kanarenblaumeise und Mönchsgrasmücke Es stürmt. Unter tief ziehenden Wolken türmt sich das Meer zu meterhohen Wogen auf. Bevor wir Los Silos verlassen, besuchen wir das Speicherbecken im Ort. Wir sehen einige Blässrallen, eine Teichralle, ein Turmfalke und eine zaghaft singende Mönchsgrasmücke. Trotz des regnerischen Wetters fahren wir hinauf

4 nach Erjos, um nach Bolles Lorbeertaube zu suchen. Im feuchtkalten Regenwald haben wir Glück und finden sie. Wir verhören Kanarengoldhähnchen, beobachten Kanaren-Buchfink, Kanaren-Rotkehlchen, Kanaren-Blaumeise und viele Amseln. Am Rand des Teide Nationalparks fahren wir weiter nach Süden. Es klart auf, die Sonne scheint. Auf dem Rastplatz Las Lajas bekommen wir einen Kanaren-Buntspecht, Kanarenblaumeisen, Kanarengirlitze, einen Buchfink und etliche Teidefinken zu sehen. Sie präsentieren sich vertraulich in teils knapp drei Metern Entfernung. Oberhalb Vilaflor besuchen wir die beiden ältesten und größten Kanarenkiefern. Kanaren-Rotkehlchen, Kanarengirlitz und Amseln singen vereinzelt und leise. Kanarenbuntspecht (oben) Teidefink (unten) Nach der Mittagspause in Vilaflor fahren wir hinauf in die Cañadas, beobachten Kolkraben und Felsentauben. Auf der Strasse hinunter in Richtung La Orotava durchfahren wir eine dichte Wolkenschicht. An der Schnellstraße stoppen wir kurz auf einem kleinen Parkplatz hinter Los Realejos und an der Texaco Tankstelle. Bei beiden Stopps beobachten wir mehrere Lorbeertauben bis in die Abenddämmerung An der schmalen, sich in engen Serpentinen durch das Teno Gebirge nach Masca schlängelnden Straße blühen Kanarenglockenblumen und Hierro Gänsedisteln. In der Masca Schlucht beobachten wir Kolkraben und ein Felsenhuhn. Bei klarem, blauen Himmel bietet die schroffe Gebirgslandschaft beeindruckende Aussichten. Gegen Mittag geht es die steilen Serpentinen hinunter über El Tanque zu den Charcas de Erjos. Das Gebiet ist ein renaturierter,ehemaliger Steinbruch. Das Zwitschern zahlloser Kanarengirlitze und Zilpzalpe erfüllen die Luft. Wir beobachten eine Samtkopfgrasmücke, Teichrallen, Blässrallen mit Küken und Amseln. Plötzlich ruft ein Kiebitz. Er ist ein seltener Irrgast auf den Kanaren. Wir beobachten ihn ausgiebig bei der Nahrungsuche. Kiebitz (oben) und Grünschenkel (unten) Nach der Mittagspause in Santiago del Teide geht es weiter gen Süden. Wir fahren durch blühende Mandelplantagen bis Los Gigantes und Playa San Juan, finden aber statt Limikolen nur Badegäste. Am Abend und am nächsten Morgen schauen wir noch an dem Speicherbecken in Los Silos vorbei. Wir beobachten zahlreiche Blässrallen, eine Teichralle, einen Grünschenkel, Kanaren Gebirgsstelzen und Turmfalken.

5 Die Fahrt zur Punta de Teno, der Nordwestspitze Teneriffas, führt über Buenavista del Norte. Ab hier ist die Strasse wegen schweren Steinschlags offiziell gesperrt, aber dennoch befahrbar. An der Sperre beobachten wir ausgiebig ein Pärchen Kanaren Gebirgsstelzen, zudem Turmfalken und eine Lorbeertaube. Am Punta de Teno stürmt es kräftig. Einige Graureiher und Mittelmeermöwen ruhen zwischen den steilen Felsen. Gegen Mittag kehren wir in einem Restaurant am Meer hinter dem Golfplatz von Buenavista ein. Auch hier läßt sich keine Limikole blicken. Wir beobachten einen jagenden Turmfalken, Kanarenblaumeisen und einen fütternden Kanarenpieper. Kanaren-Gebirgsstelze (oben) Kiebitzregenpfeifer (unten) Über Realejo fahren wir zum Aussichtspunkt Le Lance. Im Barranco de Ruiz entdecken wir ein Nest der Lorbeertaube in einer Felshöhle. Vom Aussichtspunkt können wir einem auf einer Felssäule ruhenden Wanderfalken lange bei der Gefiederpflege zu sehen. Der Wanderfalke ist ebenfalls ein seltener Wintergast auf Teneriffa. Zum Kofferpacken erreichen wir unser Hotel heute eine Stunde eher als an den vorigen Tagen Fahrt zum Flughafen Teneriffa Süd, ein Gast fliegt früh ab. So fahren wir nur noch zu viert nach Los Christianos. Vor der Promenade von Las Americas können wir etliche Steinwälzer, Sanderlinge, Graureiher, Regenbrachvögel und einen Kiebitzregenpfeifer beobachten, bis es am frühen Nachmittag endgültig heißt, Abschied zu nehmen. Gebietsbeschreibungen Natur/gucker Teneriffa: Nationalpark Teide: Las Lajas Teno Gebirge, Masca Schlucht Erjos del Tanque: Le Lance: Vilaflor: Playa Americas (Los Christianos)