Präsentationen mit der L A TEX-Beamer-Klasse

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1 Präsentationen mit der L A TEX-Beamer-Klasse Klaus Schindler Lehrstab Mathematik Universität des Saarlandes April / 25

2 Inhaltsverzeichnis Allgemeines zu Präsentationen 1 Allgemeines zu Präsentationen Erwartungen an gute Präsentationen häufige Mängel von Präsentationen 2 Die L A TEX-Beamer-Klasse Die Idee Vorteile und Nachteile 3 Themen der L A TEX-Beamer-Klasse Präsentationsthemen Farbthemen Schrifthemen Innere Themen Äußere Themen 4 5 Beispiele Optionen Overlays mehrspaltige Folien 2 / 25

3 Erwartungen an gute Präsentationen nur technische und keine inhaltlichen Aspekte Erwartungen an gute Präsentationen häufige Mängel von Präsentationen Übersichtliche Struktur, Klarer Ablauf der Präsentation, Gute Lesbarkeit der Folien, Ansprechendes Design, Kompetenter Vortragender mit rhetorischem Geschick. 3 / 25

4 Erwartungen an gute Präsentationen häufige Mängel von Präsentationen Fehler, die Software nicht verhindern kann Folien werden ausschließlich vorgelesen, Der Vortragende schweift häufig vom Thema ab, Folien geben den Inhalt des Vortrags nicht wieder, Grafiken sind nicht eindeutig (z.b. keine Achsenbeschriftung). Problem Diese Mängel lassen sich nicht durch den Einsatz von Software beheben. 4 / 25

5 Fehler, die Software verhindern sollte Erwartungen an gute Präsentationen häufige Mängel von Präsentationen Lösung Zu viel Text pro Seite, unleserlich kleine Schrift, unübersichtliche oder unerkennbare Struktur, überflüssige Animationen, kontrastarme Farbwahl. Die L A TEX-Beamer-Klasse adressiert diese Probleme und hilft sie zu vermeiden. (Im Gegensatz zu anderen bekannten Programmen zur Erstellung von Präsentationen... ) 5 / 25

6 Die Idee der L A TEX-Beamer-Klasse Die Idee Vorteile und Nachteile Trennung des Inhalts und der Struktur (.tex-datei) von der Darstellung (PDF-Dokument), wie von L A TEX bekannt. Klassische WYSIWYG-Programme kennen diese Trennung häufig nicht und verwenden eine Binärdatei. Einschränkungen/Vorgaben, die schlechte Präsentationen verhindern: nützliche Designvorlagen vorhanden, lesbare Schriftgrößen vorgegeben, Schachtelungstiefe begrenzt, sinnfreie Animationen nicht vorgesehen. 6 / 25

7 Vor- und Nachteile Allgemeines zu Präsentationen Die Idee Vorteile und Nachteile Vorteile: PDF-Betrachter sind nahezu überall verfügbar, Ausgabe beschränkt sich nicht nur auf Präsentationen, Sehr ausführliche und verständliche Dokumentation. Nachteile: keine Multimedia-Fähigkeit im Sinne von eingebundenen Videos und Musik, PDF-Dokument kann sehr groß werden, da jeder Präsentationsschritt eine neue PDF-Seite benötigt, Grundlegende L A TEX-Kenntnisse werden vorausgesetzt, Designs vorgegeben, detaillierte Anpassungen nur mit guten L A TEX-Kenntnissen. 7 / 25

8 Themen Allgemeines zu Präsentationen Präsentationsthemen Farbthemen Schrifthemen Innere Themen Äußere Themen Vorgefertigte Themen ermöglichen ansprechendes Äußeres ohne viel Aufwand. Es werden fünf unterschiedliche Themenarten unterschieden. 1 Präsentationsthemen bestimmen alle Details einer Folie. 2 Farbthemen bestimmen die Farben einer Folie. 3 Schrifthemen bestimmen die Schriftart. 4 Innere Themen spezifizieren die inneren Elemente wie Kopf-, Fußzeile, Sidebar usw. einer Folie. 5 Äußere Themen spezifizieren die Grenzen einer Folie und sagen, wo die inneren Elemente liegen. 8 / 25

9 Präsentationsthemen Präsentationsthemen Farbthemen Schrifthemen Innere Themen Äußere Themen \ usetheme { AnnArbor Antibes Bergen Berkeley Berlin Boadilla boxes CambridgeUS Copenhagen Darmstadt default Dresden Frankfurt Goettingen Hannover Ilmenau JuanLesPins Luebeck Madrid Malmoe Marburg Montpellier PaloAlto Pittsburgh Rochester Singapore Szeged Warsaw } 9 / 25

10 Präsentationsthemen Farbthemen Schrifthemen Innere Themen Äußere Themen \ usecolortheme { albatross beaver beetle crane default dolphin dove fly lily orchid rose seagull seahorse sidebartab structure whale wolverine } 10 / 25

11 Präsentationsthemen Farbthemen Schrifthemen Innere Themen Äußere Themen \ usefonttheme { default professionalfonts serif structurebold structureitalicserif structuresmallcapsserif } 11 / 25

12 Präsentationsthemen Farbthemen Schrifthemen Innere Themen Äußere Themen \ useinnertheme { circles default inmargin rectangles rounded } 12 / 25

13 Präsentationsthemen Farbthemen Schrifthemen Innere Themen Äußere Themen \ useoutertheme { default infolines miniframes shadow sidebar smoothbars smoothtree split tree } 13 / 25

14 Für halbtransparente Overlays auf den Folien setzt man folgenden Schalter: \setbeamercovered{transparent} Zum Abschalten der kleinen Navigationsleiste: \beamertemplatenavigationsymbolsempty Seitenzahlen in Fußzeile einfügen: \setbeamertemplate{footline}[frame number] 14 / 25

15 Beispiele Optionen Overlays mehrspaltige Folien Folien erzeugt man mit der frame-umgebung. Ein Frame kann mehrere Slides enthalten, die durch Seitenumbrüche oder Overlay-Aktionen entstehen. \begin{frame}[overlay-aktionen][optionen]{titel}{untertitel} Inhalt \end{frame} Der grüne Teil nach \begin{frame} ist optional. Alternativ steht der Befehl \frame{inhalt} zur Verfügung. Dieser erwartet als Parameter den Frameinhalt, wo weitere L A TEX-Umgebungen erlaubt sind, solange sie die Zeichenkodierung nicht ändern. In diesem Fall ist die fragile-option zu setzen. Overlay-Aktionen legen für alle Umgebungen innerhalb des Frames das Standard-Overlay-Verhalten fest. Dazu gehört z.b. der \item-befehl in Listen- oder Block-Umgebungen. [<+->] sorgt dafür, dass die Elemente stückweise erscheinen. 15 / 25

16 Quellcode-Beispiel Grundaufbau Allgemeines zu Präsentationen Beispiele Optionen Overlays mehrspaltige Folien \ documentclass [ presentation ]{ beamer } \ title {Pr" asentationen mit der \ LaTeX - Beamer - Klasse } \ author { Klaus Schindler } \ date {\ today } \ begin { document } \ frame {\ maketitle } \ frame { \ frametitle {" Uberschrift } \ framesubtitle { Unter " uberschrift } Inhalt dieser Folie } \ begin { frame }[ <+ - >]{ Titel }{ Untertitel } Bla, bla, blubb, blubb! \ end { frame } \ end { document } 16 / 25

17 Quellcode-Beispiel Struktur Allgemeines zu Präsentationen Beispiele Optionen Overlays mehrspaltige Folien \ section { Kapitel 1} \ subsection { Unterkapitel 1} \ frame { Folie 1 des Unterkapitels 1} \ frame { Folie 2 des Unterkapitels 1} \ section { Kapitel 2} \ subsection { Unterkapitel 1} \ frame { Folie 1 des Unterkapitels 1} \ subsection { Unterkapitel 2} \ frame { Folie 1 des Unterkapitels 2} \ section { Kapitel 3} \ begin { frame } Folie 1 von Kapitel 3 \ end { frame } 17 / 25

18 Quellcode-Beispiel Auflistungen und Aufzählungen Beispiele Optionen Overlays mehrspaltige Folien Listenbefehle wie in L A TEX \ begin { itemize } \ item Eintrag 1 \ item Eintrag 2 \ end { itemize } \ begin { enumerate } \ item Nummer 1 \ item Nummer 2 \ end { enumerate } \ begin { description } \ item Begriff 1 \ item Begriff 2 \ end { description } 18 / 25

19 Beispiele Optionen Overlays mehrspaltige Folien allowframebreaks: Passt der Inhalt nicht mehr auf ein Slide, wird er automatisch auf mehrere Slides verteilt. Allerdings ist somit kein Overlay mehr möglich. b,c,t: Richtet den Frame nach unten (b), zentriert (c) oder nach oben (t) aus. fragile: Benötigt für Quelltextumgebungen, z.b. verbatim label=name: Legt einen Namen für ein Frame fest, um es später mit \againframe{name} erneut aufrufen zu können. plain: Unterdrückt Überschrift, Fußzeile und Sidebar. squeeze: Verkleinert die vertikalen Abstände so weit wie möglich, um u.u. mehr auf der Folie unterbringen zu können. 19 / 25

20 Overlays Allgemeines zu Präsentationen Beispiele Optionen Overlays mehrspaltige Folien Viele Möglichkeiten, die Reihenfolge der Darstellung festzulegen: \pause \item<j,k,l-m,n-> \onslide<j,k,l-m,n-> Alternativen: \only<j,k,l-m,n->{text}: ausschließen \uncover<j,k,l-m,n->{text}: aufdecken \invisible<j,k,l-m,n->{text}: verbergen \alt<n>{text auf Folie n}{text nicht auf Folie n}: 2 Alternativen \temporal<n>{vor Folie n}{auf Folie n}{nach Folie n}: 3 Alternativen 20 / 25

21 Beispiele Optionen Overlays mehrspaltige Folien Um Elemente nebeneinander zu platzieren (etwa Beschreibung und Graphik), kann man sich der columns-umgebung bedienen. In dieser kann man dann weitere columns-umgebungen einbetten oder aber mit \column neue Spalten erstellen. \ begin { columns } \ column {.50\ textwidth } \ pgfimage [ width =\ textwidth ]{ Eisbaer. png } \ column {.20\ textwidth } \ begin { enumerate } \ item Start \ item Stopp \ end { enumerate } \ column {0.30\ textwidth } \ begin { itemize } \ item Weiterer \ item Inhalt \ end { itemize } \ end { columns } 21 / 25

22 Beispiele Optionen Overlays mehrspaltige Folien 1 Start 2 Stopp Weiterer Inhalt 22 / 25

23 Beispiele Optionen Overlays mehrspaltige Folien Die Beamer-Klasse liefert im Wesentlichen drei vordefinierte Elemente, um Informationen gekapselt und markant auf den Folien zu präsentieren. einfacher Block \ begin { block }{ Blocktitel } Blocktext \ end { block } Beispielblock \ begin { exampleblock }{ Beispielblocktitel } Beispielblocktext \ end { exampleblock } Warnungsblock \ begin { alertblock }{ Warnungsblocktitel } Warnungsblocktext \ end { alertblock } 23 / 25

24 Quellcode-Beispiel Allgemeines zu Präsentationen Beispiele Optionen Overlays mehrspaltige Folien \ begin { frame }{ Was sind Primzahlen?} \ begin { block }{ Definition } Eine \ alert { Primzahl } ist eine Zahl, die genau zwei Teiler besitzt. \ end { block } \ begin { exampleblock }{ Beispiel } \ begin { itemize } \ item 2 ist prim ( zwei Teiler : 1 und 2). \ item 3 ist prim ( zwei Teiler : 1 und 3). \ item 4 ist nicht prim ( drei Teiler : 1,2,4). \ end { itemize } \ end { exampleblock } \ begin { alertblock }{ Warnung } 1 ist \ alert { keine } Primzahl, da 1 nur einen Teiler besitzt! \ end { alertblock } \ end { frame } 24 / 25

25 Was sind Primzahlen? Beispiele Optionen Overlays mehrspaltige Folien Definition Eine Primzahl ist eine Zahl, die genau zwei Teiler besitzt. Beispiel 2 ist prim (zwei Teiler: 1 und 2). 3 ist prim (zwei Teiler: 1 und 3). 4 ist nicht prim (drei Teiler: 1, 2, 4). Warnung 1 ist keine Primzahl, da 1 nur einen Teiler besitzt! 25 / 25