Tourismus in Kenia. Gliederung: Allgemein (Landeskunde Steckbrief) Attraktivität des Landes // Landschaft // Klima

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1 Kenia

2 Tourismus in Kenia Gliederung: 1. Allgemein 2. Attraktivität//Landschaft//Klima 3. Tiere//Pflanzen//Nationalparks 4. Infrastruktur 5. Tourismus als Haupteinnahmequelle 6. Probleme des Tourismus Allgemein (Landeskunde Steckbrief) Fläche Quadratkilometer Einwohner 33,8 Millionen (2005) Hauptstadt Nairobi (ca. 3 Millionen Einwohner) Landessprachen Kisuaheli (Nationalsprache und lingua franca), Englisch (Amtssprache), Stammessprachen BIP je Einwohner (kaufkraftbereinigt) 1050 US-$ (2005) Bevölkerungswachstum 2,56 Prozent (2005) Lebenserwartung 48 Jahre (2005) Säuglingssterblichkeit 61 pro Lebendgeburten (2005) Analphabetenrate 14,9 % (Männer: 9,4 %, Frauen: 20,3 %) (2003) Attraktivität des Landes // Landschaft // Klima Landschaft Kenia hat mit seiner vielfältigen Landschaft sehr unterschiedliche Landschaften und bietet damit auch eine hohe Vielfalt an Reisezielen für den Tourismus. Im Südosten befinden sich durch den Indischen Ozean sehr viele Sandstrände. In der Mitte des Landes steht der Mount Kenya. Außerdem gibt es viele Steppen und Savannen. Vereinzelt gibt es in Kenia Salz- und Süßwasserseen, Höhlen, Korallenriffe und Flussdeltas. Das Klima in Kenia ist nach Region unterschiedlich. So herrscht in den Tiefebenen wie an der Küste ein tropisches Klima, das heiß und feucht ist. Auf den Hochebenen 2 Hochebene des Mount Kenia

3 und im Hochland dagegen ist das Klima gemäßigter und warm. In Westkenia kommt es sehr oft zu hohen Niederschlägen. Dort gibt es zwei Regenzeiten, die langanhaltenden Regenfälle von April bis Juni und die kurzanhaltenden Regenfälle von Oktober bis November. Während der Trockenzeit von September bis März ist Kenia aufgrund seines warmen Klimas ein ideales Urlaubsland. Tiere//Pflanzen//Nationalparks In Kenia leben sehr viele unterschiedliche Tierarten, wie zum Beispiel Giraffen, Affen, Büffel, Elefanten, Flamingos, Flusspferde, Geparden, Krokodile, Leoparden, Löwen, Nashörner, Pelikane, Schakale, Schlangen, Stachelschweine und Zebras. Durch diese vielen und auch seltenen Tierarten bietet Kenia eine Tiervielfalt der besonderen Art an, die für den Tourismus stark fördernd sind. Dadurch wird das Land auch als Heimat der Big Five genannt, die für Löwe, Elefant, Nashorn, Leopard und Büffel stehen. Durch die vielen verschiedenen Landschaften in Kenia, bildet das Land eine gute Grundlage für viele Pflanzenarten. Man kann die Pflanzenarten nach den unterschiedlichen Höhen des Landes benennen und zuordnen. So finden sich in den Tiefebenen bei unter 900 Metern hauptsächlich Akazien und Wolfsmilchgewächse. Zwischen 900 und 2700 Metern Höhe über dem Meeresspiegel dagegen ist vor allem die Savanne vertreten, die durch wenige Bäume unterbrochen wird. In einer Höhe von über 3500 Metern sind lediglich große Krautpflanzen zu finden. Neben diesen Höhenunterschieden kann man auch noch zwischen Küstenwäldern und dem Regenwald unterscheiden. Im erstgenannten Gebiet befinden sich Pflanzen wie Palmen, Teakbäume, Kopalfichten und Sandelholzbäume. Im dichten Regenwald sind vor allem Bambusbäume und Kampferbäume zu finden. Insgesamt gibt es in Kenia 26 Nationalparks, die insgesamt ungefähr eine Fläche von einer Größe Bayerns ergeben. Hinzu kommen noch 38 Wildreservate. Der größte Nationalpark ist der Tsavo Nationalpark. Der bekannteste ist die Massai Mara, der zwischen Juli und August einen großen Tierreichtum hat, der durch die nördlichen Ausläufer in die Serengeti bedingt ist und für eine hohe Beliebtheit bei Touristen sorgt. Infrastruktur Kenia hat für ein afrikanisches Land eine gute Infrastruktur. Ein ausgeprägtes Verkehrsnetz ist vorhanden, hauptsächlich entstand dies aus dem Tourismus. Noch dazu gehen mehr als 90 Prozent der Kinder im schulfähigen Alter zu Schule. Aufgrund des Tourismus kommt es bei der Strom- und Wasserversorgung immer wieder zu Ausfällen. Durch ruhige Mentalität der Kenianer müssen Touristen am Flughafen und bei Überfahrten mit Fähren geduldig sein und sich dem Trott anpassen können. 3

4 Tourismus als Haupteinnahmequelle Durch die vielen genannten Aspekte über die Natur, also Landschaften, Tiere und Nationalparks ist Kenia ein beliebtes Reiseziel für Auslandstouristen. Zudem fasziniert viele Menschen die verschiedenen Kulturen des Landes. Dabei sind die Hauptreiseziele hauptsächlich die zahlreichen Nationalparks. Die meisten Touristen verbringen ihren Urlaub zuerst auf einer Safari und machen danach einige Tage Strandurlaub am Indischen Ozean. Insgesamt zählt der Tourismus in Kenia mit einer halben Milliarde Euro Einnahmen jährlich zu den Hauptdevisenquellen des Landes. Dazu gehören unter anderem Kaffee, Blumen- und Teeexport. Bevor der Tourismus zur Haupteinnahmequelle wurde, war Kaffee die wichtigste Exportware; er wird als schwarzes Gold bezeichnet. So kam es, dass zum Beispiel im Jahr 2006 das Land mehr als 800 Mio. Dollar allein am Tourismus verdient hat. Heutzutage wird mit Einnahmen von mehr als 1 Mrd. Dollar im Jahr 2007 gerechnet, da bis zum heutigen Zeitpunkt (Juli 2007)bereits mehr Touristen nach Kenia gereist sind, als je zuvor und das, obwohl das Land noch in der Nebensaison ist. Die Tourismusbranche bringt mehr Devisen ein, als einige der großen Wirtschaftszweige im Land. Safaritourismus Da der Wildtierbestand in Kenia zu den schönsten und artenreichsten in Afrika gehört, bietet das Land das Zentrum des afrikanischen Safaritourismus. Beispiele für die beliebtesten Ziele in Kenia sind zum einen das Masai Mara Naturreservat, in welchem die meisten Tiere leben, z.b. Herden von Gnus und die größte Löwenherde Afrikas. Ein weiteres Beispiel ist der Lake Victoria, welcher der größte See in Afrika ist. Während der Tour auf dem See kann man Flamingos oder Wasservögel beobachten. Im Amboseli Nationalpark, der am Kilimanjaro liegt, kann man riesige Elefantenherden finden. Eines der beliebtesten Ziele ist unter anderem der Lake Nakuru Nationalpark. Dieser beheimatet riesige Gruppen von Flamingos und viele andere Vogelarten. Dort kann man mit Glück auch Nashörner oder seltene Giraffen entdecken. Badetourismus Der Badetourismus in Kenia ist ein wichtiger Tourismuszweig des Landes. An der Süd- und Nordküste befinden sich zahlreiche Sandstrände am türkisblauen Indischen Ozean, Riffs und Inseln. Besonders in der Region nördlich von Mombasa boomt der Badetourismus. 4

5 Hinzu ist das Wetter das ganze Jahr über schön; die Durchschnittstemperatur beträgt jährlich 30 C. Die Monate mit der niedrigsten Lufttemperatur sind Juli und August mit jeweils durchschnittlich 28 C. Diese Art von Tourismus gehört nach dem Safaritourismus zu den beliebtesten Urlaubsarten in Kenia. Sextourismus Durch die Verbesserung der Vergnügungsinfrastruktur, d.h. es wurden viele Bars und Diskotheken eröffnet, stieg die Nachfrage nach Kinderprostitution. Viele Touristen kommen aus Italien, Deutschland und der Schweiz, die auf der Suche nach billigem Geschlechtsverkehr sind. Bis zu Kinder und Jugendliche aus Kenia lassen sich wegen der schlechten finanziellen Lage als Prostituierte ausbeuten. Die meisten von ihnen prostituieren sich gelegentlich, um Taschengeld für Handys oder andere Luxusartikel zu verdienen. Dies geschieht hauptsächlich in den Haupttouristenzentren an der Küste. Zehn Prozent der Prostituierten haben sich das erste Mal mit unter zwölf Jahren prostituiert. Dies geschieht zum großen Teil deshalb, weil sie auf Versprechen ihrer Freunde und Menschenhändler hereinfallen, da letztere ihnen gut bezahlte Jobs anbieten. Das Problem hierbei ist, dass die kenianische Bevölkerung die Situation toleriert und als normal hinnimmt. Über 75 Prozent der Hotel- und Barbesitzer sehen kein Verbrechen in diesen Taten. Folgen für die Kinder und Jugendlichen Das Selbstwertgefühl und die Gesundheit der Kinder wird zerstört, Letzteres besonders deshalb, weil viele Kunden, hauptsächlich Touristen, beim Geschlechtsverkehr kein Kondom benutzen wollen. Dadurch steigt die Zahl der Aids- und HIV-Infizierten in Kenia, sowie die der mit anderen Geschlechtskrankheiten Infizierten erheblich. Wegen des schnellen Geldes kommen viele nicht mehr von der Branche los und machen nach ihrer Schulausbildung, wenn sie überhaupt eine hatten, weiter und bleiben auf der schiefen Bahn. Maßnahmen gegen Sextourismus UNICEF setzt sich dafür ein, dass die kenianische Regierung gegen Prostitution von Minderjährigen vorgeht und für die Touristen und Einheimischen Strafen aussetzt, die die Kinder missbrauchen. Außerdem sollen die Hotels und Bars dieses Sexgeschäft nicht tolerieren. Durch abschreckende Gesetze konnte dies bereits umgesetzt werden. Trotz dieser Erfolge wird eine vollständige Auflösung dieser Touristenbranche wohl nie erreicht werden. Probleme des Tourismus Trotz des Wirtschaftswachstums durch den neuen Tourismuszweig ist die Armut in Kenia noch weit verbreitet. Den meisten Touristen ist die große Wohlstandskluft zwischen den großen Hotels in beispielsweise Mombasa und den ländlichen Gebieten gar nicht bekannt. Die Armut ist so weit verbreitet, weil die Bevölkerung Kenias unaufhörlich zunimmt. Ein weiteres Problem in Kenia ist, dass sich das Land hauptsächlich auf den Wirtschaftszweig des Tourismus stützt. Dieser Wirtschaftszweig ist nämlich saisonalen Schwankungen ausgesetzt, d.h. es gibt auch einige Jahreszeiten, in denen der Touristenandrang nicht so stark ist. 5

6 Das bedeutet für das Land Einkommenseinbußen. Ein anderer Grund für den Rückgang der Touristen ist, dass in Kenia Kriminalität mit Überfällen auf Touristen zunimmt. Aber auch politische Unruhen und eine korrupte Regierung machen Kenia als Reiseziel nicht gerade attraktiv. Durch diese negativen Aspekte bieten einige Reiseveranstalter Kenia für ihre Kunden gar nicht mehr an. Dies alles hat natürlich Folgen für die Bevölkerung, weil Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren, und folglich verbessert dies auch nicht die Wirtschaftslage in Kenia. Viele unterentwickelte Länder setzen allein nur auf die Tourismusbranche als Haupteinnahmequelle. Es werden in kurzer Zeit Hotels oder Restaurants gebaut und es wird für eine notdürftige Infrastruktur gesorgt. Diese Länder müssen so, wie Kenia, mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen. Wegen der starken Bevölkerungszunahme kann die Armut in Kenia kaum verringert werden, nicht einmal durch das Wirtschaftswachstum. Im Zeitraum von ca. 50 Jahren hat sich die Bevölkerung vervierfacht. Dadurch werden Anbauflächen zur Selbstversorgung immer knapper, da mit der Zunahme auch die Bebauung der Nutzflächen zunimmt. Das Pro-Kopfeinkommen liegt durchschnittlich bei unter 400 Dollar pro Jahr. Es ist nicht nur so, dass die Armut weiter steigt, sondern auch die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird. Sehr viele Kenianer haben nur einen Dollar oder weniger pro Tag um die Familie zu ernähren und Schulkosten zu bezahlen, die fast einem Jahresgehalt entsprechen. Damit tritt das Ziel, in nächster Zeit ein Schwellenland zu werden, in weite Ferne. Quellen 6