Zentrum für nachwachsende Rohstoffe NRW. Zentrum für nachwachsende Rohstoffe NRW
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- Astrid Rothbauer
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1 Zentrum für nachwachsende Rohstoffe NRW Eine Einrichtung der Landwirtschaftskammer Nordhrein-Westfalen im Landwirtschaftszentrum Haus Düsse 1 Rahmenbedingungen des Hanfanbaus 2005 Hans-Bernd Hartmann Zentrum für nachwachsende Rohstoffe NRW 1. Nachwachsende Rohstoffe in Deutschland 2. Hanfanbau in der EU/in Deutschland 3. Rechtlicher Rahmen: Anforderungen und Fristen 4. Hanf 2005: Anbau und Wirtschaftlichkeit 5. Hanfverwertung in der Europäischen Union nach EIHA 6. Fazit 2 1
2 Nutzhanf als nachwachsender Rohstoff... Leistet einen Beitrag zum Klimaschutz Zur Auflockerung enger Fruchtfolgen Benötigt keinen Pflanzenschutz Kann "Kunststoffe" ersetzen Enthält wertvolle Linolensäuren Bietet nennenswerte Absatzchancen im Dämmstoff- und Baustoffbereich Ist dem Flachs ein Partner bei der Entwicklung neuer technischer Aufschlussverfahren Für neue innovative Arbeitsplätze 3 1. Nachwachsende Rohstoffe in Deutschland Quelle: FNR
3 Die wichtigsten nachwachsenden Rohstoffe S t o f f l i c h e N u t z u n g : I n d u s t r i e p f l a n z e n Öle und Fette - Raps - Sonnenblume - Öllein - Hanf - Senf - Rübsen - Crambe - Leindotter - Saflor - Mohn - Wolfsmilch Stärke - Mais - Kartoffeln - Weizen - Markerbsen Zucker - Zuckerrüben - Topinambur - Zichorie - Zuckerhirse Fasern - Hanf - Faserlein - Kenaf Heil- und Gewürzpflanzen - Baldrian - Dill - Fenchel - Kerbel - Pfefferminze - Pertersilie - Schnittsellerie - Zitronenmelisse Farbstoffe - Waid - Saflor - Wau - Krapp E n e r g e t i s c h e N u t z u n g : E n e r g i e p f l a n z e n Ethanol aus Zucker und Stärke - Kartoffeln - Zuckerrüben - Topinambur - Zuckerhirse Öle als Kraftstoffe, Hydraulik-, Getriebe- und Motoröle - Raps - Sonnenblumen - Hanf Wärme und Strom aus Biomasse - schnellwachsende Hölzer - Chinaschilf - Getreide - Mais - Ölpflanzen - organische Neben- und Abfallprodukte 5 2. Hanfanbau in der EU/in Deutschland 6 3
4 Hanfanbau in der EU Hanfanbaufläche in der europäischen Union (in ha) ha Hanfanbau in Deutschland 2003: 224 ha 2004: 180 ha 2003: ha 2004: ha 8 4
5 Hanfanbau in Deutschland Hanfanbau :1.729 ha Anerkannte Hanfverarbeiter beim BLE(2/2005): ARIADNE Fasertechnik, Ettlingen Badische Naturfaseraufbereitung, Malsch Cana Tex GmbH, Greiz NAFGO GmbH, Neerstedt HAV NafiTech GmbH, Werther NM-Nerchau-Mutzschener Agrar und Service, Mutzschen Nowottny GmbH, Hanffaser Uckermark, Prenzlau 9 3. Rechtlicher Rahmen Hanf 2005 Wer darf anbauen? Welche Hanfsorten sind zugelassen? Welche Fristen und Kontrollen sind zu beachten? Ist der Anbau auf Flächenstillegung möglich? 10 5
6 Anbaubefugnis nach BtMG Der Anbau von Nutzhanf ist nur Unternehmen der Landwirtschaft im Sinne des 1 Abs. 4 des Gesetzes für Alterssicherung in der Landwirtschaft (ALG) erlaubt, deren Betriebsflächen die in 1 Abs. 2 ALG genannte Mindestgrößen erreichen oder überschreiten. Forstwirten, Gartenbaubetrieben ist damit der Hanfanbau nicht gestattet. 11 Hanf 2005: zugelassene Hanfsorten Grundsätzlich zugelassene Faserhansorten: Beniko Dioica 88 Futura 75 Carmagnola Epsilon 68 Juso 14 Cs Ferimon Red Petiole Delta-Llosa Fibranova Santhica 23 und 27 Delta 405 Fibrimon 24 Uso 31 Für das WJ 2005/2006 zugelassene Faserhansorten: Bialobrzeskie Fedora 17 Lipko Chamaeleon Felina 32 und 34 Silesia Cannacomp Fibriko TC Tiborszállási Fasamo Finola UNIKO-B 12 6
7 Fristen für Beihilfe und Meldungen und Kontrollen Flächenbeihilfe im Rahmen des Beihilfeantrages "Flächen" bei der Kreisstelle der LK NRW Zahlung der Beihilfe ist abhängig von: - der Vorlage des Kaufvertrages - dem Nachweis von zertifizierten Saatgut anhand der amtlichen Etiketten Erklärung über die Aussaatflächen von Faserhanf ist mit dem Beihilfeantrag "Flächen" bei der Kreisstelle abzugeben. Diese Erklärung geht an die BLE Abgabe der Anbauanzeige gemäß 24 a BtMG bei der BLE in Frankfurt Kontrollen des THC-Gehaltes werden von der BLE durchgeführt Im Juli wird die Blüte des Hanfes der BLE über Verarbeiter oder Eg mitgeteilt Abernte des Hanfes frühestens, - wenn dem Anbauer ein Freigabeschreiben der BLE vorliegt oder - die Kontrolle tatsächlich durchgeführt wurde. 13 Weitere Regelungen zum Hanfanbau Neben der Flächenbeihilfe gibt es eine Verarbeitungsbeihilfe für Flachs- und Hanffasern seit 2001/2002 bis 2005/2006. Deren Höhe ist abhängig von Art und Menge der gewonnenen Fasern (bei 7,5% Unreinheit 90 Euro/Tonne Fasern). Die Zahlung der Verarbeitungsbeihilfe erfolgt sobald der Nachweis der Verarbeitung des Strohs und den Verkauf der Fasern erbracht worden ist. 14 7
8 Hanf 2005: Flächenstillegung Hanf auf Stillegungsflächen kann ab der Ernte 2005 für die gleichen Zwecke verwendet werden wie der Hanf von anderen Flächen (Wegfall der Begrenzung des Schäbenanteils von 25 %) Am Verfahren Beteiligte: Erzeuger/Aufkäufer u. Erstverarbeiter/ Endverarbeiter Kaution (250 /ha) / Mindestertrag ist jährlich festzusetzen Gesonderte Materialbuchhaltung seitens der Verarbeitung notwendig Anbau auf Stilllegungsflächen ist ohne Verarbeitungsbeihilfe möglich. Daher in der Praxis zur Zeit kein Anbau auf Stillegungsflächen 15 Anbautelegramm Faserhanf Aussaat: Saatstärke: Sorte: Pflege: Düngung: Mitte April bis Mitte Mai 2 bis 4 cm tief in ein feinkrümeliges, abgesetztes Saatbett mit herkömmlicher Drilltechnik 30 bis 35 kg/ha Französische & osteuropäische Faserhanfsorten (EU-Sortenliste) Kein Pflanzenschutz notwendig! 85 bis 145 kg/ha N 40 bis 60 kg/ha P 2 O 5 70 bis 120 kg/ha K 2 O Ernte: August (Ernteregelung beachten) Erntemenge: 6 bis 9 t/ha TM (Fasergehalt ca. 25 %) Jeglicher Hanfanbau ist anzeigepflichtig! Es sind die gesetzlichen Vorgaben zu beachten! 16 8
9 Hanf 2005: Wirtschaftlichkeitsbetrachtung Grünhanfstroh Zzgl. Flächenprämie Gesamtsumme Leistung Pflügen Säen Saatgut Düngen Dünger Schneiden/Mähen/Einkürzen 2 x Schwaden Pressen Pachtansatz Gesamtsumme Kosten 7 t/ha x 115 /t (incl. MwSt) 35 kg /ha Zzgl cbm Gülle /ha 34 Ballen a 5,50 805,00 /ha 366,00 /ha 1.171,00 /ha 45,00 /ha 45,00 /ha 145,00 /ha 10,00 /ha 45,00 /ha 140,00 /ha 50,00 /ha 187,00 /ha 350,00 /ha 1.017,00 /ha Überschuss: Leistung-Kosten 154,00 /ha Anmerkung: Quelle: Berechnung der HAV NafiTech GmbH Jeweils ohne Transport-, Handlings- und Einlagerungskosten/-vergütung Fruchtfolgewert von etwa 75 /ha wurde nicht berücksichtigt 17 Hanfverwertung 18 9
10 Nutzungsmöglichkeiten von Hanf 19 EIHA: Hanfanbaufläche und Produkte ha/t Anbau Fasern Schäben Samen Quelle: EIHA 20 10
11 EIHA: Hanffaseranwendung t P ulpe &P a pie r Dä mmst offe Aut oindust rie Ande re Quelle: EIHA 21 EIHA: Hanfschäbenanwendung t Tierstreu Baumaterial Andere Quelle: EIHA Tierstreuanwendungen: 87 % Pferdeeinstreu 2 % Geflügel 11 % Kleintiere 22 11
12 Fazit 1. Mit der Errichtung der Hanffabrik in Werther gibt es in NRW Verarbeitungskapazitäten für Hanf. 2. Für die Ausdehnung des Hanfanbaus ist die Wirtschaftlichkeit des Anbauverfahrens von zentraler Bedeutung. 3. Neben der Wirtschaftlichkeit ist es notwendig den Hanfanbau auf Stillegungsflächen zu ermöglichen. 4. Hanfproduktmärkte entwickeln sich langsam und bedürfen der Unterstützung im Rahmen von Markteinführungsprogrammen (vgl. MEP Naturdämmstoffe) 5. Die kontinuierliche Entwicklung der Hanfwirtschaft braucht innovative Verfahren und Produkte Es gibt noch viel zu tun, packen wir es an. 23 Zentrum für nachwachsende Rohstoffe NRW im Landwirtschaftszentrum Haus Düsse Zukunftsfähig Nachhaltig Regional 24 12
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