Trauma und Traumafolgestörungen. Jugendalter. 22. Mai 2014, Stadtsaal, 9500 Wil. Privatklinik Littenheid Führend in Psychiatrie und Psychotherapie

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1 Trauma und Traumafolgestörungen im Kindesund Jugendalter 22. Mai 2014, Stadtsaal, 9500 Wil Privatklinik Littenheid Führend in Psychiatrie und Psychotherapie

2 Einladung Sehr geehrte Frau Kollegin Sehr geehrter Herr Kollege Traumatisierungen und Traumafolgestörungen im Kindes- und Jugendalter sind häufig. Es gibt kein umschriebenes «Missbrauchssyndrom» nach sexuellem Missbrauch oder ein «Post-Misshandlungssyndrom» nach körperlicher oder psychischer Kindesmisshandlung bzw. nach Vernachlässigung. Jedoch ist in Folge die Vulnerabilität gegenüber zahlreichen psychischen Symptomen und Erkrankungen erhöht. Zu den häufigen kinder- und jugendpsychiatrischen Erkrankungen gehören depressive Störungen, Angststörungen, Störungen des Sozialverhaltens, posttraumatische Belastungsstörungen und dissoziative Störungen. Auch eine grosse Zahl von Auffälligkeiten, wie z.b. Schul- und Lernprobleme, Sprachentwicklungsstörungen, selbstverletzendes Verhalten oder somatische Beschwerden werden beobachtet. Prof. Jörg Fegert gibt einen Überblick zur Ursache und Häufigkeit von Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung im Kindes- und Jugendalter und stellt die Ergebnisse der Begleitforschung für die Unabhängige Beauftragte der deutschen Bundesregierung zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs vor. Der Anteil traumatisierter und schwer belasteter Kinder ist in den psychiatrischen Kliniken und Einrichtungen der Jugendhilfe sehr hoch. Zunehmend gerät die Dynamik des Missbrauchs im medizinischtherapeutischen Setting in den Vordergrund. Eine signifikante Zahl von Kindern und Jugendlichen entwickelt nach einer akuten Traumatisierung länger dauernde Traumafolgestörungen. Rechtzeitige Erkennung und Behandlung können die Entwicklung solcher Störungen vermindern. Prof. Markus Landolt stellt Ansätze der Früherkennung und notfallpsychologische Interventionen nach Akuttrauma bei Kindern vor. Über die Symptome und Kriterien einer posttraumatischen Belastungsstörung, diagnostische und komorbide Besonderheiten bei Kindern und Jugendlichen und die therapeutische Vorgehensweise im Rahmen einer «Traumafokussierten kognitiven Verhaltenstherapie» berichtet Prof. Lutz Goldbeck.

3 Neueste Ergebnisse einer Pilotstudie zur Behandlung weiblicher Jugendlicher nach sexuellem Missbrauch oder Misshandlung im Kindesalter stellt Frau Prof. Rita Rosner vor. Im Rahmen dieser Studie wurde die «Kognitive Prozesstherapie» angewendet, die um neue Behandlungsmodule erweitert und deren Therapiesetting verändert wurde. Zwischen Traumatisierung und der Entwicklung einer dissoziativen Psychopathologie besteht ein enger Zusammenhang. Insbesondere jüngere Kinder sind einem hohen Risiko ausgesetzt, komplexe biopsychosoziale Reaktionen zu entwickeln. Neben einem auffälligen Bindungsmuster werden Veränderungen der neurobiologischen Informationsverarbeitung beobachtet und das Diathese-Stress-Modell spielt bei der Entstehung eine gewisse Rolle. Prof. Romuald Brunner wird ausserdem das diagnostische und therapeutische Vorgehen darstellen. Frau Dr. Maggie Schauer beschreibt die Ätiologie der Dissoziation und deren Behandlungsimplikationen. Dabei führt sie in die «Narrative Expositionstherapie» ein, eine evidenzbasierte Therapiemethode, welche geeignet ist, bei multipel und komplex traumatisierten Kindern und Erwachsenen die gesamte Lebensgeschichte aufzuarbeiten und eine gut tolerierbare Traumakonfrontation zu realisieren. Wir heissen Sie zu unserer Tagung herzlich willkommen und freuen uns auf die spannenden Referate und eine lebhafte Diskussion. Prof. Dr. med. Silke Bachmann Ärztliche Direktorin PD Dr. med. Lars Wöckel Chefarzt, Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie

4 Referentinnen/Referenten Prof. Dr. med. Romuald Brunner Leitender Oberarzt und stellvertretender Direktor der Klinik für Kinderund Jugendpsychiatrie Universitätsklinikum Heidelberg Prof. Dr. med. Jörg M. Fegert Lehrstuhlinhaber und Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie Universitätsklinikum Ulm Prof. Dr. Dipl.-Psych. Lutz Goldbeck Leiter der Sektion Psychotherapieforschung der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie Universitätsklinikum Ulm Prof. Dr. phil. Markus Landolt Leitender Psychologe am Universitäts-Kinderspital Zürich und Professur am Psychologischen Institut Universität Zürich Prof. Dr. phil. Rita Rosner Lehrstuhlinhaberin für Klinische und Biologische Psychologie Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt Dr. Maggie Schauer Leitung des Kompetenzzentrums Psychotraumatologie des Fachbereichs Psychologie Universität Konstanz Für die Tagung werden von der SGKJPP 6 Weiterbildungspunkte (Credits) anerkannt. Bei der SGPP, SAPPM und SGP ist die Anerkennung von Credits beantragt.

5 Programm Uhr Teilnehmerregistrierung, Kaffee 9.00 Uhr Begrüssung und Einführung Prof. Dr. Silke Bachmann PD Dr. Lars Wöckel Uhr «Sexueller Kindesmissbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung sind häufig: Was bedeutet dies für Institutionen?» Prof. Dr. Jörg M. Fegert Uhr «Frühinterventionen nach Akuttrauma: Aktuelle Empfehlungen» Prof. Dr. Markus Landolt Uhr Pause Uhr «Posttraumatische Belastungsstörungen und traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie (TF-CBT)» Prof. Dr. Lutz Goldbeck Uhr «Kognitive Prozesstherapie (Cognitive Processing Therapy, CPT) bei Jugendlichen mit PTBS nach Missbrauch» Prof. Dr. Rita Rosner Uhr Pause, Mittagessen Uhr «Dissoziative und Konversionsstörungen im Kindesund Jugendalter» Prof. Dr. Romuald Brunner Uhr «Die Biologie des Überlebens: Implikationen für die biographische Aufarbeitung in der Narrativen Expositionstherapie» Dr. Maggie Schauer Uhr Abschluss, Diskussion und Ende der Veranstaltung

6 Anreise Der Stadtsaal Wil und das Parkhaus Bahnhof befinden sich unmittelbar am Bahnhofplatz in Wil. Anmeldung und Teilnahmegebühr: Teilnahmegebühr CHF /Person Studenten ermässigt CHF /Person (Inkl. Mittagessen, Getränke und Pausenverpflegung) Bitte verwenden Sie zur Anmeldung die beigefügte Karte. Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Teilnahmebestätigung/Rechnung. Diese ist bei der Registrierung vorzuweisen. Abmeldungen können nicht rückvergütet werden. Clienia Standortübersicht: Privatklinik Littenheid Privatklinik Schlössli Bergheim Psychiatriezentrum Männedorf Psychiatriezentrum Uster Psychiatriezentrum Wetzikon Externer Psychiatrischer Dienst/Tagesklinik Frauenfeld Externer Psychiatrischer Dienst Sirnach Gruppenpraxen Clienia Littenheid AG Privatklinik für Psychiatrie und Psychotherapie 9573 Littenheid Telefon +41 (0) Fax +41 (0) Privatklinik Littenheid Führend in Psychiatrie und Psychotherapie