Werkzeugmechaniker/in Lehrzeit: 3 1/2 Jahre
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- Ruth Steinmann
- vor 7 Jahren
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1 Werkzeugmechaniker/in Lehrzeit: 3 1/2 Jahre Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) Sie fertigen Stanzwerkzeuge, Biegevorrichtungen oder Gieß- und Spritzgussformen für die industrielle Serienproduktion an. Werkzeugmechaniker/innen stellen außerdem Metall- oder Kunststoffteile sowie chirurgische Instrumente her. Metalle bearbeiten sie zb durch Bohren, Fräsen, Drehen, Schleifen, Feilen und Hämmern und halten dabei die durch technische Zeichnungen vorgegebenen Maße exakt ein. Mit Mess- und Prüfgeräten kontrollieren sie die Maßhaltigkeit von Werkstücken bis in den Bereich von wenigen tausendstel Millimetern. Neben manuellen Bearbeitungsmethoden setzen sie CNC-Werkzeugmaschinen ein, die sie ggf. selbst programmieren. Einzelteile montieren sie zu fertigen Werkzeugen und prüfen diese auf ihre korrekte Funktion. Über die Prüfergebnisse erstellen sie Berichte und Abnahmeprotokolle. Sie warten und reparieren darüber hinaus beschädigte oder verschlissene Werkzeugteile, Formen und Instrumente und weisen Kunden in die Bedienung von Geräten ein. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? Werkzeugmechaniker/innen stellen Druck-, Spritzguss-, Stanz- und Umformwerkzeuge, Press- und Prägeformen her und fertigen Metall- oder Kunststoffteile sowie chirurgische Instrumente an. In die richtige Form gebracht Ob Türklinke, Telefonhörer, Kaffeelöffel, Kugelschreiber oder Kotflügel: Viele Gegenstände des täglichen Lebens werden in industriellen Großserien angefertigt. Für diese Serienproduktionen stellen Werkzeugmechaniker/innen anhand von technischen Zeichnungen oder Mustern Werkzeuge und Formen her, mit denen Metall oder Kunststoff in die gewünschte Form gebracht werden. Die Zeichnungen enthalten neben den Maßen auch Informationen über den Werkstoff und die Oberflächenbeschaffenheit der anzufertigenden Werkzeuge und Formen. Werkzeugmechaniker/innen setzen diese oft komplizierten technischen Zeichnungen um und benötigen dafür ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Stets arbeiten sie äußerst präzise und konzentriert, damit Werkzeuge, Produktionsformen und Schneidinstrumente die gewünschte Qualität erlangen. Bohren, Fräsen und Feilen Zunächst sprechen Werkzeugmechaniker/innen sich mit den Kollegen und Kolleg/innen der Konstruktionsabteilung ab und lassen sich die spätere Funktion des Werkzeugs erläutern. Dann planen sie die einzelnen Arbeitsschritte und wählen das nötige Material, die Werkzeuge und Maschinen aus. Sie fertigen das Werkzeug zb durch maschinelles Bohren, Fräsen, Schleifen, Feilen oder Drehen auch an computer-
2 gesteuerten Maschinen, die sie teilweise selbst programmieren. Die maschinell oder manuell gefertigten Einzelteile bearbeiten sie anschließend weiter, feilen oder polieren diese beispielsweise, und setzen sie zu kompletten Werkzeugen bzw. Formen zusammen. Dann testen sie, ob die Werkteile die gewünschte Funktion erfüllen. War der Probelauf erfolgreich, bauen sie die Werkzeuge und Formen in die Fertigungsanlagen ein. Die Anlagen überprüfen Werkzeugmechaniker/innen regelmäßig, warten sie und setzen sie ggf. instand. Meist arbeiten sie daher in Werkstätten, Werk- und Produktionshallen, wo es durch Maschinenlärm laut sein kann. Bei der Arbeit an den Maschinen sind sie in der Regel allein tätig. Vielfältige Einsatzgebiete Im Einsatzgebiet Stanztechnik stellen Werkzeugmechaniker/innen aus gehärtetem Stahl Teile für Stanzwerkzeuge her, mit denen später aus Blechen Formteile ausgeschnitten werden. Dazu geben sie Konstruktionsdaten zb in numerisch gesteuerte Erodiermaschinen ein, die nach vorgegebenen Einstellungen die Werkstoffoberflächen abtragen. Sie messen die angefertigten Werkzeugteile nach und korrigieren Einstellungen, wenn sie Abweichungen von den Plänen feststellen. Die Erzeugnisse im Einsatzgebiet Vorrichtungstechnik halten Werkstücke in der für die Bearbeitung passenden Lage. Im Einsatzgebiet Formentechnik produzieren Werkzeugmechaniker/innen zb Gesenke, in denen belastbare Kurbelwellen, Druckgussformen, mit denen wenig beanspruchte Metallteile wie Kameragehäuse, oder Spritzgussformen, in denen Gehäuseteile für Telefone gefertigt werden. Im Einsatzgebiet Instrumententechnik fertigen sie, vorwiegend aus Stahl, Instrumente wie Skalpelle, Pinzetten, Scheren oder Venenklemmen für den medizinisch-chirurgischen Bedarf. Hier produzieren sie teilweise nur geringe Stückzahlen, häufiger als in den anderen Einsatzgebieten auch in Handarbeit. Sie richten die Instrumententeile zu, indem sie diese durch Hämmern in die vorgegebene Form bringen. Abschließend schleifen, polieren, glänzen und bürsten Werkzeugmechaniker/innen die fertigen Werkstücke und bringen sie so auf Hochglanz. Unabhängig vom jeweiligen Einsatzgebiet arbeiten Werkzeugmechaniker/innen stets mit vor- und nachgelagerten Bereichen im Betrieb zusammen. So wirken sie an der Einhaltung von Qualitätsstandards und an der ständigen Verbesserung von Prozessabläufen, der Fertigungsqualität und der Arbeitssicherheit mit. Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen Werkzeugmechaniker/innen haben hauptsächlich folgende Aufgaben: Einzelteile und Baugruppen herstellen und zu Werkzeugen und Formen zusammenbauen, zb für Stanzwerkzeuge, Biegevorrichtungen oder chirurgische Instrumente Bauteile oder Rohlinge (Einsatzgebiet Instrumententechnik) zb durch manuelles oder maschinelles Drehen, Bohren, Fräsen, Hobeln, Sägen, Feilen, Schleifen oder Erodieren (Verfahren zum Abtragen einer Werkstoffoberfläche) maßgenau herstellen und bearbeiten
3 Werkzeugmaschinen einrichten und bedienen, Maschinenprogramme erstellen und verbessern Werkstücke härten, anlassen (erwärmen) oder glühen und anschließend schleifen, funkenerodieren; in der Instrumentenfertigung spezielle Bearbeitungstechniken anwenden: Richten, Schärfen, Polieren Teile insbesondere durch Schraub-, Stift-, Klemm-, Schrumpfverbindungen oder durch Nieten, Kleben und Löten verbinden Qualitätsprüfungen bei den gefertigten Bauteilen durchführen, Maßgenauigkeit, Härte und Oberflächenbeschaffenheit überprüfen und Prüfprotokolle erstellen Bauteile unter Beachtung der Maßtoleranzen ausrichten und durch Polieren, Feilen und Tuschieren (Prüfen der Ebenheit bzw. der Oberflächengüte eines Werkstückes) einpassen fertige Werkzeuge und Formen testen, Abnahmestück anfertigen, ggf. Änderungen und Nacharbeiten vornehmen ggf. Werkzeuge beim Kunden installieren, in Betrieb nehmen und Bedienungspersonal einweisen Werkzeuge und Formen warten, in Stand setzen oder umarbeiten Verschleißzustand und Störungsursachen feststellen und wenn möglich beheben defekte und abgenutzte Teile ausbauen und neu angefertigte einbauen reparierte Werkzeuge und Formen testen Wartungs- und Inspektionsarbeiten durchführen Kunden in der Anwendung beraten und auf Kundenwunsch Werkzeuge und Formen umarbeiten Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus: Arbeitsaufgaben planen und vorbereiten technische Zeichnungen und andere Unterlagen auswerten und Bearbeitungsvorgänge und -abläufe festlegen Werkstoffe, Werkzeuge, Maschinen und Prüfmittel auswählen Werkstoff- und Materialbedarf ermitteln Montagepläne entwickeln und Montagearbeiten organisieren ggf. mit Konstruktionsfachleuten technische Zeichnungen besprechen Ausbildungsinhalte Die Ausbildung gliedert sich in Kernqualifikationen, die allen industriellen Metallberufen gemeinsam sind, und die jeweiligen Fachqualifikationen. Die Kernqualifikationen werden über den gesamten Ausbildungszeitraum zusammen mit den jeweiligen berufsspezifischen Fachqualifikationen integriert vermittelt. An gemeinsamen Kernqualifikationen lernen die Auszubildenden beispielsweise: Werkstoffeigenschaften und deren Veränderungen zu beurteilen und Werkstoffe nach ihrer Verwendung auszuwählen und zu handhaben
4 die Betriebsbereitschaft von Werkzeugmaschinen sicherzustellen und Werkstücke und Bauteile herzustellen Betriebsmittel zu inspizieren, zu pflegen, zu warten und die Durchführung zu dokumentieren steuerungstechnische Unterlagen auszuwerten und Steuerungstechnik anzuwenden Transportgut abzusetzen, zu lagern und zu sichern Die berufsspezifischen Fachqualifikationen beinhalten beispielsweise: wie man Bauteile durch manuelle und maschinelle Schleif- oder Abtragverfahren aus verschiedenen Werkstoffen nach betrieblichen Fertigungsunterlagen herstellt wie Bauteile und Baugruppen, insbesondere zu Werkzeugen, Lehren, Vorrichtungen, Formen oder Instrumenten, funktionsgerecht nach Montageplänen zusammengebaut bzw. demontiert werden welche unterschiedlichen Verbindungstechniken es gibt, zb Verschrauben, Einpressen, Kleben oder Schweißen, und wie sie angewendet werden wie man Bauteile und Baugruppen auf Verschleiß und Beschädigungen sichtprüft oder mit optischen und mechanischen Prüfgeräten inspiziert, wie man sie wartet und instand setzt wie man Maschinen und Anlagen, zb numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen, programmiert, die Programme testet und die Programmabläufe unter Berücksichtigung der Fertigungstechnik anpasst Außerdem erweitern bzw. vertiefen die Auszubildenden ihre Fertigkeiten und Kenntnisse in mindestens einem der folgenden Einsatzgebiete: Formentechnik Instrumententechnik Stanztechnik Vorrichtungstechnik Das Einsatzgebiet wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt. Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden vermittelt: welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Absatz und Verwaltung funktionieren wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts: Fertigen von Bauelementen mit Maschinen Herstellen von einfachen Baugruppen Warten technischer Systeme
5 Fertigen mit numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts: Fertigen von Bauelementen mit Maschinen Herstellen von einfachen Baugruppen Warten technischer Systeme Fertigen mit numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen Inbetriebnehmen und Instandhalten von technischen Systemen des Werkzeugbaus Formgeben von Bauelementen durch spanende Fertigung Herstellen technischer Teilsysteme des Werkzeugbaus Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen Planen und Inbetriebnehmen steuerungstechnischer Systeme Herstellen von formgebenden Werkzeugoberflächen Fertigen von Bauelementen in der rechnergestützten Fertigung Herstellen der technischen Systeme des Werkzeugbaus Planen und Fertigen technischer Systeme des Werkzeugbaus Ändern und Anpassen technischer Systeme des Werkzeugbaus Die Lernfelder orientieren sich an konkreten beruflichen Aufgabenstellungen und Handlungsabläufen.
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