GEMEINDEBRIEF Evangelische Kirchengemeinde Munderkingen

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Silke Becke
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1 GEMEINDEBRIEF Evangelische Kirchengemeinde Munderkingen Herbst 2002 Liebe Gemeinde, im April verstarb nach langer schwerer Krankheit unser Dekan Franz Härle. In Munderkingen war er bekannt durch viele Besuche. Stets verstand er es, zu den verschiedensten Anlässen humorvoll und doch treffend die richtigen Worte oft in Reimform vorgetragen zu finden. Franz Härle war ein vertrauenswürdiger Mensch, tolerant und voller Verständnis für alle Sorgen und Umstände. Es ist nicht übertrieben, ihn als theologische Instanz anzusehen, als einen, der fest und unbeirrbar seine Meinung in den Wirren unserer Zeit vertrat. In seinen Besinnungen und Andachten finden wir in bilderreicher Sprache Antworten auf theologische Fragen. Er sieht noch die vielen Kleinigkeiten und Details, die so oft unser Bewusstsein nicht mehr erreichen, hält sich an ihnen auf, umschreibt sie blumig und liebevoll, um am Schluss durch sie immer zur entscheidenden Frage des Glaubens zu kommen. Mein Birnbaum (Dekan Franz Härle (+) Die Augenblicke und Stunden, in denen wir zur Ruhe kommen, sind rar geworden. Zu wirklicher Stille finden wir selten. Aber wenn wir sie erleben, dann tut sie wohl. Und dann beginnen auch die Dinge, an denen wir meist so achtlos vorübergehen, zu reden. Ich möchte von so einem spätsommerlichen Bild der Stille erzählen unter meinem Birnbaum im Garten: Es hat lange gedauert, bis ich gemerkt habe, dass er mir etwas zusagen hat. Eine Stunde musste kommen, in der ich allein war und nichts mich abgelenkt hat, weder in mir noch um mich. Ich hatte einfach Zeit, konnte sehen

2 und hören und lauschen. Lauschen auf das sanfte Rauschen der Blätter im leichten Wind. Aber mehr noch war es, mehr als dieses kaum wahrnehmbare Säuseln, ein Summen kam dazu, das Summen der Bienen und Wespen, die um des Baumes Früchte schwirrten. Es füllte die Luft. Und in dieser Stille war es gut zu hören, auch dann, als in seiner Spitze zwei Spatzen zu keifen begannen und eine Amsel schwirrend aufflog und auf einem Ast sich wieder niederließ. Ich sah die Früchte am Boden und die Schnecken, die unendlich langsam im Schatten meines Baumes über die Reste der abge-fallenen Birnen krochen. Ich sah die Ameisen, die am Stamm auf und ab eilten und in seinen tiefen Furchen Schutz und Wohnung fanden. Und ich sah die Fliegen und winzigen Mücken, die im Duft des reifen Obstes schwebten. In der Sonne glänzten die Netze der Spinnen, die sie zwischen die dünnen Äste gespannt hatten. Meine Katze schärfte am mächtigen Stamm ihre Krallen, und Käfer suchten an den Wurzeln ihre Nahrung. So stand er da: lebendig und üppig, alt und doch grünend. Ein Bild der Gelassenheit, der Geduld, des schenkenden Sich-Verströmens, nichts als die starken Wurzeln im Boden und doch Leben ausstrahlend, Leben gewährend, vielen Lebensraum schenkend, Zuflucht und Halt, Geschwisterlichkeit lebend. So steht er da - heute und schon vor 70, 80 oder wohl 100 Jahren. Kriege, Hass und Neid, Feindschaft und Gier, Hetze und Unruhe haben in dieser Zeit die Erde verändert, geschändet, entstellt, besudelt. Aber in dieser Erde: die Wurzeln dieses Baumes, und seine Äste zum Himmel ausgerichtet, tastend nach oben weisend. So sagt er es: So leben, so da sein, so verweilen, so sich geben und schenken heißt frei sein und dem Leben dienen, heißt Geschöpf sein und im Einklang mit der Schöpfung Frucht bringen, heißt den liebenden Vater ehren. Hörst du, was ich dir sagen will?, schien mein alter Birnbaum zu fragen. Und wie von selbst gehen dann die Worte aus Psalm 1 durch den Sinn: Wohl dem Menschen, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen, derer, die sich selbst verdammen, im Sichtbaren aufzugehen, noch sitzt im Kreis der Gleichgültigen, derer, die die Folgen ihres Tuns nicht bedenken wollen und im raschen Erfolg des Augenblicks sich sonnen, sondern seine Freude hat am überquellenden Lied des Schöpfers und über seine Ordnungen nachsinnt Tag und Nacht und in sich nachklingen lässt die Harmonie seines Werkes und mitsingt die Melodie des Lebens. Der Mensch ist wie ein Baum, ge-pflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und alles, was er tut, gerät ihm wohl.

3 Herbst - Zeit der Ernte - Zeit des Nachdenkens - Eine gefüllte Zeit wünscht Ihnen Ihr Redaktionsteam

4 Aus unserer Gemeinde sind verstorben: am Anna Schlenker, Munderkingen am Charlotte Sehl, Munderkingen am Katharina Stauffenberger, Munderkingen am Paul Villwock, Munderkingen am Wilhelm Ehegott Meschke, Munderkingen am Werner Willi Johannes Dachner, Obermarchtal am Emma Gonnermann, Dietershausen am Sofie Thiel, Munderkingen am Charlotte Klein, Munderkingen am Hildegard Hermansa, Munderkingen am Günther Harnisch, Munderkingen

5 Getraut wurden am Elmar Eppensteiner, Zell und Annette Ernst, Munderkingen Getauft wurden in der Christuskirche am Julia Maria Fiderer, Emerkingen am Madeleine Luisa Missel, Hausen am Bussen Konfirmation 2003 Die Zahl der Jugendlichen, die sich im Jahr 2003 konfirmieren lassen möchten, legt es nahe, dass wieder in zwei Gruppen an zwei Sonntagen dieses Fest gefeiert wird. Das gemeinsame Abendmahl hat verbindlichen Charakter. Die vom Kirchengemeinderat festgelegten Termine: Gruppe I: Sonntag Jubilate, 11. Mai 2003, 9.30 Uhr Gruppe II: Sonntag Kantate, 18. Mai 2003, 9.30 Uhr Gemeinsamer Gottesdienst mit der Feier des Heiligen Abendmahls: Samstag, 17. Mai 2003, Uhr Es ist ein guter Wunsch, wenn wir den Jugendlichen eine gesegnete Zeit der Vorbereitung zusprechen, dass sie ihre Wege suchen und finden.

7 Kirchgeld 2003 In der Bibel heißt es einmal: Es soll die linke Hand nicht wissen, was die rechte tut. Beim jährlichen Kirchgeld aber darf man schon wissen, dass für jeden, der in irgendeiner Art Kirchensteuer bezahlt, die Bitte um das Kirchgeld gegenstandslos ist. Aufgrund des Steuergeheimnisses werden darum auch nur begrenzt die Kirchgeldbescheide versandt mit der Bitte um eigene Überprüfung. Um so wichtiger ist das Kirchgeld für unsere Kirchengemeinde, denn was Sie da durch Ihre Hilfe mit finanzieren, kommt direkt den Aufgaben zugute, die der Kirchengemeinderat unter dem Stichwort Freie Mittel beschließt. Ich möchte im Namen des Kirchengemeinderates darum ganz herzlich Danke dafür sagen, bitte beachten Sie das gegebenenfalls beigelegte Schreiben im Blick auf die Staffelung. Mit freundlichen Grüßen Ihr Pfarrer Karl Böttinger PS: Eine Kappung der Kirchensteuer ist möglich, wenden Sie sich zu dieser Frage ans Pfarramt, bzw. direkt an den Oberkirchenrat. Pfarrer Karl Böttinger Erntedankfest Am 06.Oktober feiern wir das Erntedankfest. Zum Schmücken des Altars benötigen wir Gaben aus Feld und Garten. Damit wir in aller Ruhe die Kirche und den Altar schmücken können, bitten wir, diese Gaben am Freitag 04.Oktober2002 um Uhr in der Kirche abzugeben. Das Opfer am Erntedankfest ist wie schon in den Jahren zuvor für EDCS (Ökumenische Entwicklungsgenossenschaft) bestimmt. Mit einem entsprechenden Vermerk können Sie Ihre Spenden auch auf das Konto unserer Kirchenpflege überweisen (KtoNr , Sparkasse Munderkingen).

8 Unsere Gottesdienste 24.März Palmsonntag Uhr Munderkingen Pfarrer Reusch 28.März Uhr Abendmahlsfeier im Altenclub Gründonners Passionsandacht mit Abendmahl Uhr -tag (alkoholfrei) Obermarchtal 9.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst 29.März Karfreitag Mitwirkung des Kirchenchores Munderkingen Uhr Abendmahlsgottesdienst Mitwirkung des Kirchenchores Auferstehungsfeier auf dem Friedhof mit dem Posaunenchor, danach 31.März 8.00 Uhr Ostern Osterfrühstück im Gemeindehaus Uhr Familiengottesdienst 01.April Ostermontag Uhr Munderkingen Pfarrer Reusch 07.April Uhr Munderkingen 14.April 9.30 Uhr Konfirmationsgottesdienst 20.April Uhr Abendmahlsgottesdienst zur Konfirmation 21.April 9.30 Uhr Konfirmationsgottesdienst 28.April Uhr Munderkingen Impressum Herausgeber: Evangelische Kirchengemeinde Munderkingen. Gesamtredaktion: Karl Böttinger, Margit Braig und Reinhard Störk. Anschrift: Evangelische Kirchengemeinde Munderkingen, Prälat- Rieger-Str. 29, Munderkingen, Tel.:4997, Fax: Das Gemeindehaus erreichen Sie unter TelNr Kirchenpflege: Gabriele Pilger, Feiler 25, Telefon Homepage: Das Pfarramtsbüro ist dienstags und donnerstags von 8.00 Uhr bis Uhr besetzt.

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