Medienmitteilung. Rollstuhlrugby EM: Die Schweiz will in die A-Division. Gerüstet für den Sieg

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1 Medienmitteilung Rollstuhlrugby EM: Die Schweiz will in die A-Division. Gerüstet für den Sieg Nottwil, Vom Oktober 2016 findet in Nottwil die Rollstuhlrugby Europameisterschaft der B-Division statt. Die acht besten europäischen Rollstuhlrugby Nationalmannschaften aus der neu geschaffenen B-Division kämpfen um den Europameister-Titel. Für das Heimteam geht es dabei auch um den Aufstieg in die A-Division und damit mittelfristig um die Teilnahme an den Paralympischen Spielen in Tokyo. Die elfköpfige EM-Delegation hat sich das klare Ziel gesetzt, dieses Endrundenturnier auf den ersten zwei Plätzen abzuschliessen. Damit hätte das Schweizer Team den Aufstieg in die A-Division geschafft und wäre so gut wie sicher für die A-EM 2017 qualifiziert. Der weitere Weg sieht im Anschluss die Teilnahme an der WM 2018 in Sydney (AUS) vor und wird mit dem grossen Ziel «Paralympics 2020» in Tokyo (J) abgeschlossen. In der Schweiz treffen sie aber vorerst auf die Teams aus Belgien, Polen, Österreich, Tschechische Republik, Russland, Finnland und Italien. Das Schweizer Nationalkader Rollstuhlrugby besteht zu einem grossen Teil aus langjährigen, sehr erfahrenen Athleten, die vor heimischem Publikum zu Topleistungen auffahren wollen. Daneben hat sich in den vergangenen Jahren eine kleine, erfolgreiche Gruppe von Nachwuchsspielern etablieren können, die zunehmend eine tragende Rolle im Team übernommen haben und das Spielgeschehen zusammen mit den routinierten Spielern Erfolg bringend beeinflussen. Vom aktuellen Team darf einiges erwartet werden, denn es hat sich an Turnieren in Europa und Übersee intensiv vorbereitet. Die Teamsportart Das Ziel des Rollstuhlrugby ist es, einen Ball über eine Linie des Spielfelds zu transportieren. Dabei sind Berührungen und Kontakte der Rollstühle ausdrücklich erwünscht. Das schnelle Spiel mit heftigen Zusammenstössen versetzt Aussenstehende häufig ins Staunen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird auch klar, wieso die Sportart in ihrer Entstehungszeit Ende der 1970er-Jahre «Murderball» genannt wurde. Traditionell spielten ausschliesslich Tetraplegiker Rollstuhlrugby in gemischten Teams. Seit einigen Jahren ist eine Entwicklung «Weg von einer reinen Sportart für Tetraplegiker, hin zu einer Sportart für Spieler mit Einschränkungen an mindestens drei Extremitäten» festzustellen. 1

2 Andreas Brändli Jahrgang 1977 Rapperswil-Jona SG Rapperswil-Jona SG kaufm. Angestellter sgrund/unfall Blutgerinsel im Rückenmark 1.5 Punkte spielt Rugby seit 2000 «Positive Einstellung und das Beste aus der Situation machen.» Adrian Moser Jahrgang 1982 Unterlunkhofen AG Zürich ZH Coach sgrund/unfall Snowboardunfall 1.0 Punkte spielt Rugby seit 2006 «Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat bereits verloren.» 2

3 Christian Hähnel Jahrgang 1982 Rickenbach LU Rickenbach LU Peercounseller SPZ / Techn. Sachbearbeiter sgrund/unfall Minitrampolin Unfall 1.5 Punkte spielt Rugby seit 2000 «Es chonnt scho guet.» Toni Schillig Jahrgang 1977 Walchwil ZG Geuensee LU Landschaftsgärtner, in einer Beziehung sgrund/unfall Unfall beim Schwingen 3.0 Punkte spielt Rugby seit 2000 «Leben und Leben lassen.» 3

4 Silvana Heggli Jahrgang 1998 Ballwil LU Luzern LU Detailhandelsfachfrau in Ausbildung Amputation sgrund/unfall Toxisches Schocksyndrom 3.0 Punkte spielt Rugby seit 2015 : «Mit einem Plan B erreicht man Plan A niemals.» Peter Roos Jahrgang 1984 Nebikon LU Luzern LU Maurer, Vorarbeiter, Sales Manager sgrund/unfall Sprung ins untiefe Wasser 0.5 Punkte spielt Rugby seit 2010 : «Auch aus Steinen, welche dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen.» 4

5 David Mzee Jahrgang 1988 Wetzikon ZH Wetzikon ZH Master in Bewegungs- und Sportwissenschaften sgrund/unfall Unfall bei der Sportlehrerausbildung an der ETH 2.0 Punkte spielt Rugby seit 2012 «Du kannst den Ozean nicht überqueren, ohne den sicheren Hafen zu verlassen.» Jeremy Jenal Jahrgang 1994 Samnaun GR Chur GR Hochbauzeichner, BMS sgrund/unfall Unfall beim Skifahren 2.5 Punkte spielt Rugby seit 2011 «Try hard, then try harder.» 5

6 Anton Mityukov Jahrgang 1988 Genf Nottwil LU KV Schule sgrund/unfall Unfall bei einem Sprung in den See 2.0 Punkte spielt Rugby seit 2014 «Your only limit is you.» Edwin Ramirez Jahrgang 1990 Zürich Zürich Marketing Assistent, gelernter Kaufmann Celebralparese sgrund/unfall Frühgeburt 1.5 Punkte spielt Rugby seit 2007 «To love yourself is an act of rebellion. To profess that love to the world is the start of a revolution.» 6

7 Interview mit Spielertrainer Adrian Moser zur freien Verfügung «Das Schweizer Team ist bereit für spannende Duelle...» Die Schweiz hat sich den Aufstieg in die A-Division als klares Ziel gesetzt. Mit dem interessanten Mix aus routinierten Spielern und jungen Nachwuchstalenten kann sich das Schweizer Team dank vielfältigen und erprobten Spielzügen auf ihre Stärken verlassen. Spielertrainer Adrian Moser und sein Team sind topmotiviert. Ist die Schweiz bereit für die B-EM? Das Team ist bereit für spannende Duelle an der Europameisterschaft in Nottwil. An den beiden Vorbereitungsturnieren in Kanada und in den USA konnten wir unsere Rollen im Team festigen und den optimalen Mix aus den individuellen Stärken finden. Am Vorbereitungsturnier im Juli in Nottwil wurden die Einsatzzeiten jedes Spielers nochmals erhöht, um das Zusammenspiel zu automatisieren. Was ist das Ziel an dieser EM? Unser Ziel ist der Aufstieg in die A-Division mit den acht stärksten europäischen Teams. Um sich langfristig auf diesem Leistungsniveau behaupten zu können, müssen unsere Spielphilosophien weiterentwickelt werden. Dazu ist der Anlass ideal, denn wir können vieles lernen. Zusätzlich geht es darum, mit guten Leistungen das Ansehen und den Stellenwert der Sportart weiter zu erhöhen. Gelingt uns dies, können wir in Zukunft auch weitere Spieler rekrutieren. Wie können Sie den Aufstieg in die A-Division schaffen? Das Zusammenspiel ist der Schlüssel zum Erfolg. Dazu muss jeder Spieler seiner Rolle vollständig nachkommen. Nur dies ergibt eine starke Mannschaftsleistung und bringt uns schliesslich den Aufstieg. Daran haben wir in den vergangenen Monaten hart gearbeitet. Je besser sich die Spieler auf dem Feld auf die jeweiligen Rollen konzentrieren und sich aufeinander verlassen können, desto effizienter spielen wir. Dazu wurden unzählige Einzel- und Gruppenvideoanalysen gemacht. Am Schluss ist das Team der Star! Wie wurden die Athleten auf die B-EM vorbereitet? In den Trainingszusammenzügen wurde an der taktischen Abstimmung, wie auch in den physischen und mentalen Bereichen gearbeitet. Im letzten Camp vor der EM wird noch an einigen ausgewählten Details auf individueller Stufe gefeilt. An den letzten Vorbereitungsspielen (Freitag, bis Sonntag, im SPZ Nottwil) können wir unseren Formstand gegen das Deutsche Nationalteam unter Beweis stellen und den abschliessenden «Biss» holen. Was ist zu den Gegnern zu sagen? Als stärkste Gegner gelten sicher die beiden Absteiger aus der A-Division, Belgien und Finnland. Keine der teilnehmenden Mannschaften darf unterschätzt werden. Klar ist, dass sich jede Mannschaft bestmöglich auf die Europameisterschaft vorbereitet hat und um die Erreichung ihrer Ziele kämpft. Wo sehen Sie die grosse Herausforderung? Es gibt viele Herausforderungen auf dem Weg zum Ziel. Unser Kredo: Step by step! Wir müssen uns bestmöglich auf die einzelnen Gegner einstellen. Wir arbeiten mit entsprechenden Szenarien, die sich je nach Gegner unterscheiden. Wenn wir die individuellen Stärken zusammen mit den Teamqualitäten auf dem Feld abrufen können, haben wir beste Voraussetzungen. Wir erwarten viele Zuschauer und Support auf allen Ebenen, was unseren Heimvorteil zusätzlich verstärkt. 7

8 Spiele der Schweizer Nationalmannschaft Mittwoch, Uhr Eröffnungszeremonie Uhr Eröffnungsspiel Schweiz Italien Donnerstag, Uhr Schweiz Österreich Freitag, Uhr Schweiz Belgien Samstag, ab Uhr Crossover Games Sonntag, ab 9.00 Uhr Finalspiele Uhr Finalspiel Uhr Preisverleihung Ansprechpartnerin für Medien Jacqueline Durrer Assistentin der Geschäftsleitung der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung und Verantwortliche Medien der Rollstuhlrugby EM 2016 Tel.: