Tiersituation in Belgrad Aug./Sep. 2010

Transkript

1 Tiersituation in Belgrad Aug./Sep der ganz alltägliche Wahnsinn Alle nachfolgenden Fotos wurden in den letzten 2 Monaten in und um Belgrad in Serbien aufgenommen. Sie dokumentieren die dramatische Situation der Straßenhunde und Katzen vor Ort. Belgrad in Serbien - ähnlich wie in vielen anderen Großstädten und Ländern, findet man hier ÜBERALL Straßenhunde und Katzen, die ums Überleben kämpfen. Halbwegs offizielle Zahlen sprechen von rund Straßenhunden (Katzen werden nicht erfasst), tatsächlich liegt die Zahl vermutlich ein 4 -faches höher, etwa bei rund Straßenhunden in und um Belgrad.

2 In Serbien hat der Tierschutz keinerlei Lobby. Die wenigen Tierschützer/Innen, die sich um eine Veränderung der Situation bemühen und bei ihrer unermüdlichen Tierschutzarbeit regelmäßig an ihre Grenzen stoßen, erhalten KEINERLEI Unterstützung oder Hilfe von Seiten der Behörden. Genau das Gegenteil ist der Fall, einige Tierschützer/Innen wurden durch dubiose Anschuldigen zu Strafen verurteilt. In einem Land, indem die Menschen um ihre Existenz, teilweise ums Überleben kämpfen müssen haben Tiere keine Chance auf Liebe, Frieden und ein artgerechtes Leben. Galja Zokic (Tierärztin), Igor Zokic, Susanna (Tierarzthelferin), Stasha Zokic (12 J.), Herr Zokic Sen., sowie der Tierschützer Milan helfen gemeinsam den Tieren in Not. Ihre Tierschutzarbeit stelle im Folgenden vor. Dieses kleine total engagierte Team kann den Tieren nicht ohne uns helfen!!! Dringend gesucht werden: Vereine, die bereit sind Tiere des Teams zu übernehmen und zu vermitteln. Patenschaften für Kastrationen, um die Vermehrung einzudämmen und somit die Zahl der Straßentiere zu mindern. Patenschaften für einzelne Hunde und Katzen, um eine Versorgung und Unterbringung zu gewährleisten (viele Tiere müssen zurzeit auf die Straße zurück gebracht werden). Spendengelder für notwendige Operationen Alle Hunde und Katzen sind geimpft, gechipt, kastriert (sofern alt genug). Sie werden regelmäßig entwurmt und gegen Parasiten behandelt. Alles wird detailliert dokumentiert. Nachweise werden selbstverständlich vorgelegt, bzw. in den Tierpässen nachgewiesen. Bei so einer hohen Anzahl an Straßentieren und deren unkontrollierter Vermehrung sieht der Alltag der Tierschützer/Innen in Belgrad so aus. Versorgung entsorgter und weg geworfener Welpen und Kitten Ein Wurf Hundewelpen in Kartons gesteckt, zugeklebt und an der Straße auf einer Treppe abgestellt. Die Welpen waren glücklicherweise schon alt genug, so dass sie mit ihren Zähnchen die Kartons kaputt beißen und heraus krabbeln konnten.

3 eine Woche später. Ein weiterer Karton, ein neues entsorgtes Hundekind. Alinka Aber es gibt auch eine andere Art der Entsorgung Hier wurde ein junger Welpe im Karton in einen Müllcontainer geworfen. Tihi

4 Vor knapp 2 wurden diese zwei Kitten gefunden. In einen Müllbeutel gesteckt wurden sie in den Müllcontainer geworfen. Sima und Ilija Was geschieht mit den vielen Hunden, Katzen, Welpen und Kitten die sich nicht selbst aus diesen Containern befreien können die nicht gefunden werden? Diese jungen Katzen hatten sich unter einem Container versteckt, sie waren extrem ängstlich, sodass sie erst nach 6 Tagen eingefangen werden konnten das geschah gestern. Sie sind krank, die Augen sind entzündet. Pali und Pija Manche sind noch so jung, dass sie mit der Hand gefüttert werden müssen. Alleine und auf der Straße haben sie keine Chance auf Überleben.

5 So wie hier Mikili. Versorgung von verletzten, kranken und geschwächten Tieren Die vielen Hunde und Katzen suchen auf der Straße nach Nahrung, unter den geparkten Autos machen sie Pause und dösen. Sie sind tagein und tagaus dem Verkehr ausgesetzt, was häufig zu Unfällen führt. Im Grunde ist es für jedes Tier eine Frage der Zeit.

6 So wie bei Ela, sie wurde von einem Auto erfasst und verletzt zurück sich selbst überlassen. Ihr schwer verletztes Bein blieb ca. 10 Tage unversorgt. Als Anwohner Galja über die angefahrene Hündin informierten, war das Bein bereits so stark entzündet und infiziert, dass es amputiert werden musste. Dzeki wurde vorgestern (25.09.) gefunden und operiert, er wurde ebenfalls angefahren. Beim Aufprall hat er so einen heftigen Schlag auf den Kopf abbekommen, dass seine Augen heraus quollen. Auch er wurde nicht versorgt und mit seinen Verletzungen alleine zurück gelassen. Da er einige Tage so zu gebracht haben muss, war das rechte Auge nicht mehr zu retten, es musste entfernt werden, es ist nicht sicher ob das linke Auge gerettet werden kann.

7 Drücken wir ihm alle ganz fest die Daumen!!!!! Auf diesem Baugrundstück hörten die Tierschützer das Wimmern eines Hundes. Bei der Suche entdeckten sie eine Hündin, die in ein Bauloch im Beton gefallen war. Acheda war verletzt und geschwächt, sie konnte nicht mehr laufen.

8 Dieser alte blinde Rüde hatte sich zwischen Wohnblöcken zurückgezogen. Er war völlig abgemagert und hat sicher viele Tage nichts mehr zu essen gefunden. Apollo war bereits so geschwächt, dass er weder laufen oder stehen konnte.

9 Pufi war so verstört, dass er sich ebenfalls nicht einfangen lies. Obwohl er aufgrund seiner Gefangenschaft im eigenen Fell kaum laufen konnte, dauerte es 4 Tage, bis sie den kleinen Rüden im Schlaf überraschen konnten. Pufi s Fell war ein einziger Filzklumpen, jede Bewegung verursachte ihm extreme Schmerzen. Unter dem Filz hatte er mehrere kleine Bissverletzungen. An Pufi s Verhalten ist weiterhin ganz deutlich festzustellen, dass er ein ausgesetzter Familienhund ist. Er ist verstört, traurig, scheint jegliches Vertrauen verloren und sich selbst aufgegeben zu haben. Wenige Tage später wurde little Brownie gefunden - alleine, keine 3 Monate alt, nur noch Haut und Knochen und krank.

10 sowie Snupili hatte er sich unter dem Bausschutthaufen eine kleine Höhle gegraben (oder gefunden). Er war völlig verängstigt, ausgehungert und sein linkes Vorderbein ist gebrochen. Mit diesem Bruch hat das kleine Hundekind ums Überleben gekämpft. Da der Bruch ist schon älter ist, beginnt sein Beinchen schief zusammenzuwachsen. Unterbringung der versorgten Hunde. Wohin mit den vielen Tieren, die operiert werden müssen? Wohin mit den vielen Tieren, die krank sind? Wohin mit den vielen Welpen und Kitten, die keine Mutter mehr haben, die sie schützt und Nahrung gibt? Wohin mit all den Tieren, die kastriert werden und anschließend 5-7 Tage ruhen müssten?

11 Diese Hunde leben in einer guten Hundepension. Der Tierschützer Milan versorgt die vielen Hunde sehr gut. Einige der Fundtiere von Galja und ihrem Team können bei ihm untergebracht werden. Aber diese gute Unterbringung hat ihren Preis, den das Team für die meisten der Tiere nicht aufbringen kann. Die Pensionen und Hundeasyle in Serbien sind mit den Standards unserer Pensionen und Heime nicht zu vergleichen. Kranke, junge und operierte Tiere können nicht in einer Pension o.ä. untergebracht werden, die Sterblichkeit wäre zu hoch. Diese Tiere müssen vorübergehend in Käfigen in der kleinen Tierarztpraxis verbleiben. Um zu vermeiden, dass die meisten Tiere wieder zurück ins Elend auf die Straße müssen, hangelt sich das Team von einer Notlösung zur Nächsten. Eine private Pension (siehe unten), die nur 25,- Euro pro Monat pro Hund nimmt, beherbergt derzeit 8 Hunde von Galja s Team. Hier sind jetzt auch Panta, Snupi und Aleksa (Fundwelpen vom Baugelände nahe der Arena, wo Melina gefunden wurde) untergebracht. Sie hatten zunächst eine schöne private Pension, bis die dortigen Nachbarn die Polizei informiert haben und die Hunde schnell weg mussten. Kein Gras zum schnuppern, keine Wiese zum tollen und spielen, keine Hütte oder Decke zum einkuscheln stattdessen kalter, feuchter Beton!!! Der Winter kommt bald und es gibt noch keine andere Lösung für diese jungen Hunde.

12 Damit alle versorgten Hunde so gut untergebracht werden können, wie diese hier (siehe unten), werden dringend Patenschaften benötigt. Dies ist Snupili 2 Wochen später. Die OP seines Beinbruches steht noch aus. Helfen Sie den Tieren mit Übernahme einer Patenschaft: 68,00 für Unterbringung inkl. Versorgung und Behandlung gegen Parasiten 25,00 für die Kastration einer Katze 40,00 für die Kastration eines Hundes Die Gründung des Tierschutzvereins VHB, war die Krönung Galja s langjähriger Arbeit: ein Kampf für ein besseres und sicheres Leben der Tiere in der Republik Serbien. Die Problemlösung um die verlassenen Tiere auf den Straßen Belgrads ist jetzt das Hauptziel des noch jungen Vereins. Dabei geht es nicht nur um die unendliche Fürsorge für die Tiere, sondern auch um die Menschen und darum ihnen die Angst vor den Tieren zu nehmen. Um Menschen, die Tiere nicht mögen, Tiere nicht verstehen und sie physisch als auch psychisch verletzen, sei dies aus hygienischen, gesundheitlichen oder auch aus kulturellen Gründen.

13 Zurzeit ist es noch sehr schwer Hilfsgüter nach Serbien zu transportieren, da Serbien kein EU- Mitgliedsland ist. Daher bleibt uns vorerst leider nur die Möglichkeit um Geldspenden für Galja und ihr engagiertes Team zu bitten. Da eine Überweisung von Deutschland nach Serbien hohe Transfergebühren kostet, die in Österreich nicht erhoben werden, hat der Tierschutzverein ATIN e.v. Österreich freundlicherweise ein Spendenkonto zur Verfügung gestellt. Ihre Spende können Sie auf folgendes Konto einzahlen: ATIN e.v. Aktion Tiere in Not Hypo O.Ö. Landesbank Blz.: Kto.: IBAN: AT BIC: OBLAAT2L Verwendungszweck: Dr. Galja (bei einer Patenschaft zusätzlich den Namen des Tieres) Weitere Informationen sind unter nachzulesen. Hier entsteht eine Seite für den Tierschutz in Serbien, wo alle aktuellen Informationen zu finden sind. Wer Hilfe anbieten kann oder Rückfragen hat, wendet sich bitte an folgende Kontakte: Annett Groddek: (nicht immer telefonisch erreichbar) Andrea Breitung: Barbara Conrad: Galja Zokic: (englisch und französisch)