Mein Kurztrip nach Aegina im April Oft werde ich gefragt, warum ich das mache? Warum kümmere ich mich um fremde Hunde, wo ich doch eigene habe?

Transkript

1 Mein Kurztrip nach Aegina im April 2014 Oft werde ich gefragt, warum ich das mache? Warum kümmere ich mich um fremde Hunde, wo ich doch eigene habe? Ja, warum? Die Antwort bekomme ich, wenn ich wieder vor dem Tierheimtor stehe und alle Hunde erwartungsvoll bellen und darauf hoffen, dass man zu ihnen in den Zwinger kommt. Man kann den Hunden den Alltag durch Streicheleinheiten und Spaziergänge für einen kurzen Moment aufhellen. Dies ist für mich Motivation genug, immer und immer wieder zu fahren, um zu helfen oder einfach nur einen kurzen Moment für einen Hund da zu sein. Und die vielen vor Freude wedelnden Schwänze sind mehr Dankeschön, als es mancher Mensch wortreich je zuwege bringt. Und es gibt wieder so viele Hunde im Tierheim. Die Hunde, die man schon kennt und liebgewonnen hat, aber auch wieder jede Menge Neuzugänge. Momentan gibt es wieder unglaublich viele Welpen. Und gerade diese kleinen Hundekinder verursachen im Tierheim meist die größten Kosten. Sie werden kistenweise ausgesetzt oder irgendwo im Müll oder der Einöde gefunden, meist in einem jämmerlichen Zustand. Dehydriert und kurz vor dem Verhungern, übersät mit Parasiten, wie Zecken und Milben und voll mit Würmern. Im ungünstigsten Fall auch noch infiziert mit Leishmaniose, Ehrlichiose oder Parvovirose.

2 Oft kann diesen kleinen Fellnasen schon gar nicht mehr geholfen werden, so dass man sie schweren Herzens nur noch ohne weitere Qualen über die Regenbogenbrücke gehen lassen muss. Mit Hoffen und Bangen werden diese kleinen Lebewesen, die zu ihrem Glück den Weg ins Tierheim finden, dann liebevoll umsorgt, damit sie überleben und einen optimalen Start in das Leben hinlegen können. Die Kosten für Medikamente, Tierarzt und Spezialfutter sind immens. Auch der zusätzliche Arbeitsaufwand ist erheblich und von den Menschen vor Ort kaum zu bewältigen. Ich staune immer wieder, wie sie die Arbeit schaffen und das mit so viel Hingabe und Liebe zu den Tieren. Leider ist es auch noch immer so, dass die Bevölkerung nichts davon hält, seine eigenen Hunde kastrieren zu lassen, so dass gerade Hündinnen, die an der Kette liegen, ständig gedeckt werden und dann zahlreiche Welpen bekommen. Diese werden dann, oft auch zusammen

3 mit ihren Müttern, entsorgt und ausgesetzt. Retha, eine kleine Jagdhündin, wurde gleich mit ihren sieben Welpen gefunden. Die Anzahl der Tierheiminsassen und der damit verbundenen Arbeit steigt somit dann schlagartig dramatisch an. Von der Kraftanstrengung, acht Jagdhundmischlinge zu vermitteln, mal ganz zu schweigen. Auch bei den freilaufenden Rudeln, die wieder deutlich zugenommen haben, ist eine verlässliche Familienplanung nicht möglich. Es werden zwar Anstrengungen unternommen, diese einzufangen und zu kastrieren, aber dies ist ein Kampf gegen Windmühlen und muss ja auch irgendwie finanziert werden.

4 Leider ist das ja noch nicht alles. Es gibt auch die älteren Hunde, die schwer krank und stark vernachlässigt irgendwo ausgesetzt werden. Um dies alles finanzieren zu können, ist Animal Protection auf Spenden angewiesen. Auf kleine und große Spenden, vor allen Dingen auf regelmäßige Spenden, mit denen man verlässlich rechnen kann. Ein Dauerauftrag, sei es über 5, 10 oder 15 im Monat, wobei nach oben natürlich keine Grenzen gesetzt sind, wäre schon eine große Hilfe. Auch kleine Beträge läppern sich zusammen, so dass dann wieder Geld für die täglichen Dinge wie Futter, Wasser und Medikamente zur Verfügung steht.

5 C Es ließe sich jetzt noch so viel mehr berichten. Über das Elend der Straßenhunde, das Glück der geretteten Hunde, die Hingabe der Menschen rund um Animal Protection, und, und, und. Leider war die Woche wieder zu schnell vorbei und am letzten Tag konnte ich mir wie immer ein paar Tränchen nicht verkneifen, als ich mich von meinem Herzenshund Brisco verabschiedet habe. Ich hoffe ja eigentlich sehr, dass ich ihn beim nächsten Besuch nicht wieder sehe und er bis dahin ein schönes zu Hause und seine eigenen Menschen gefunden hat. Leider kann ich ihn nicht mitnehmen, seine Schwester Senta, genau so ein lieber Schatz, hat den letzten freien Platz bei uns besetzt. Und diese Hunde sind es, die alle Mühen und Anstrengungen vergessen lassen, wenn sie dann am Zwinger stehen und zum Abschied mit dem Schwanz wedeln, wennn man wieder geht. Solche tollen Hunde und auch die tollen Menschen rund um Animal Protection sind meine Motivation. Christiane Kopacek