Nachhaltigkeit im Tourismus. KlimaInsel Juist
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- Katarina Diefenbach
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1 Nachhaltigkeit im Tourismus. KlimaInsel Juist Tourismustag Butjadingen 2016 Thomas Vodde, Projektleiter KlimaInsel Juist
2 UN-Konferenz zu den sustainable development goals
3 17 sustainable development goals
4 17 sustainable development goals
5 17 sustainable development goals
6 COP 21 in Paris Das 1,5-Grad-Celsius-Ziel
7 Leitbild für den Klimaschutz I Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung Ist das international vereinbarte 1,5-Grad-Celsius-Ziel. Diese Obergrenze ist erforderlich, um die schlimmsten Klimafolgen und das Schwinden von Anpassungsmöglichkeiten zu vermeiden. Dies erfordert schnelles und entschiedenes Handeln sowie den vollständigen Umstieg auf Wirtschaften ohne Treibhausgasemissionen weltweit bis zum Ende dieses Jahrhunderts. Damit verbunden ist ein tiefgreifender gesellschaftlicher Wandel, der alle Lebensbereiche berührt.
8 Leitbild für den Klimaschutz II Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung t Als langfristiges Ziel sollen in der EU die Treibhausgasemissionen um % gegenüber 1990 sinken. Für Deutschland bedeutet dies fast eine vollständige Vermeidung von Treibhausgasemissionen. Dies erfordert eine umfassende Transformation unserer Gesellschaft und Wirtschaft. Es soll eine klimaneutrale Volkswirtschaft erreicht werden. Dafür müssen wir bereits heute die Weichen richtig stellen.
9 Fossile Reserven müssen im Boden bleiben, wenn wir das 1,5-Grad-Celsius-Ziel erreichen wollen Zurzeit lagern ca Gigatonnen CO2 als fossile Brennstoffe in der Erde. Die Atmosphäre kann aber nur ca Gigatonnen CO2 aufnehmen, wenn wir das 1,5-Grad-Celsius-Ziel erreichen wollen. 40 % des Öls, 40 % des Gases und 80 % der andernfalls genutzten Kohle müssen im Boden bleiben. Ottmar Edenhofer, Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change, Berlin.
10 Nicht nutzbare fossile Reserven Um das 1,5-Grad-Celsius-Ziel zu erreichen, dürfen wir nur noch GT CO2 emittieren. Es sind uns aber mindestens GT CO2 im Boden bekannt. Daraus erfolgt eine unglaubliche Entwertung dieser Rohstoffe.
11 Dekarbonisierung
12 CO2-Fußabdruck verringern Heute emittiert jeder Deutsche im Schnitt 11 t CO2 pro Jahr Um das 2-Grad-Celsius-Ziel zu erreichen, müssen wir dies auf ca. 2 t CO2 pro Jahr reduzieren
13 Weltweiter Flugverkehr im 24-Stunden Zeitraffer Frankfurt New York ca. 4,25 t CO2 pro Kopf
14 Urlauber haben grundsätzlich zwei Optionen zur Durchführung eines Nachhaltigen Tourismus 1. Auf Reisen verzichten oder reduzieren. 2. Bei der Wahl zwischen mehr oder weniger nachhaltigen Produkten, die ihre Bedürfnisse befriedigen können, die nachhaltigere Variante bevorzugen. Die Daten der Reiseanalyse zeigen, dass ein großer und wachsender Anteil der Urlaubsreisenden darauf Wert legt, die Urlaubsreise möglichst ökologisch und sozial verträglich zu gestalten. Quelle: RA 2013
15 Nachhaltigkeit bei Urlaubsreisen
16 Nachhaltigkeit wollen viele
17 Nachhaltigkeit bei Urlaubsreisen
18 Mehr Zweit- und Dritturlaube F.U.R. hat für das Jahr 2015 bei rückläufiger Bevölkerung in Deutschland (2003: 64,43 Millionen, 2015: 62,78 Millionen) einen Anstieg der Urlaubsreisen von 66,1 auf maximal 76,7 Millionen prognostiziert. Dieser Boom wird vor allem getragen durch die zusätzlichen zweiten und dritten Urlaubsreisen, deren Anzahl zwischen 1993 und 2015 um gut 43 % auf 23,3 Millionen pro Jahr angestiegen sein wird. Quelle: Anja Kirig, Eike Wenzel: LOHAS. Alles über die neuen Lebenswelten. München 2009
19 Nachhaltigkeit wollen fast alle
20 Nachhaltigkeit muss erlebbar werden Nachhaltigkeit heißt also weit mehr als Umweltschutz und/oder Ethik. Reisende möchten sie konkret aus einer mehrdimensionalen Perspektive erleben und nutzen. Sie formulieren den Anspruch, dass von Nachhaltigkeit alle Beteiligten profitieren müssen, sprich Umwelt, Gesellschaft, Wirtschaft. Der Mehrwert muss überall und jederzeit spürbar sein und bleiben. Gute, nachhaltige Ideen können zu Reisen inspirieren. Soziale Innovationen können Touristen exzellent einbeziehen. Quelle: zukunfts Institut 2014: Tourismusreport 2014
21 Nachhaltigkeit muss einen Mehr-/Nutzwert bieten Schaut man auf die Seiten der Kunden, sind Nachfrage wie Bekanntheit des Nachhaltigen Tourismus bescheiden. Nur sechs Prozent der Deutschen haben laut einer Untersuchung von NaturEnergie-Plus bislang eine nachhaltige Reise gebucht; nicht einmal jeder Zweite kennt das Prinzip überhaupt. Andererseits wünschen sich 40 Prozent der Deutschen einen ökologisch einwandfreien Urlaub, 46 Prozent möchte eine sozialverträgliche Reise unternehmen. Hier liegt der Schlüssel: Nachhaltigkeit als Begriff muss neu gedacht/gemacht werden. Sie muss einen Nutzwert bieten, weniger aus Ego-, denn aus Entwicklungsperspektive. Zudem müssen die Menschen vor Ort wie auch die Gäste in Gestaltung und Nutzung einbezogen werden. Quelle: zukunfts Institut 2014: Tourismusreport 2014
22 Tourismus als Schlüsselbranche Der Erfahrungshunger der Reisenden drückt sich vor allem in möglichst permanenter Mobilität aus. Die Klimadebatte setzt gerade das Reisen dem Verdacht aus, ein böser Klimakiller zu sein. Ein moderner erfolgreicher Tourismus wird ein CO2armer Tourismus sein müssen.
23 Wir müssen Lösungen auf der Wert-Ebene anbieten Mit unseren Produkten und Dienstleistungen sollten wir Lösungen für die derzeitigen und zukünftigen Probleme anbieten, also z.b. einen CO2-armen und nachhaltigen Urlaub. Je klarer, deutlicher und glaubwürdiger unser Handeln ist, desto eher sind die Menschen bereit, uns ihr Vertrauen zu schenken. Wenn wir eine klare Werthaltung vertreten, bieten wir eine Identifikationsmöglichkeit an, sich unseren Werten anzuschließen.
24 Neues Marketing Es geht also nicht um eine Zielgruppe, sondern um Werte und Grundüberzeugungen, die in der der Zwischenzeit in der Mitte der Gesellschaft verankert sind. Wir sollten uns aus diesem Grund hin zu einem SinnMarketing entwickeln und den ethischen Konsum ernst nehmen und für uns nutzbar machen.
25 Marketing 3.0 (Kotler) Damit befinden wir uns mitten im Marketing 3.0. Es bietet den Kunden Lösungen individueller und gesellschaftlicher Probleme an. Marketing 3.0 verbindet sich mit menschlichen Sehnsüchten, Werten und seelischen Ansprüchen.Das Marketing der Zukunft muss Sinnhaftigkeit versprechen. Werte und Sinnhaftigkeit müssen in der Unternehmenskultur tief verankert werden. Das Projekt KlimaInsel Juist ist wie geschaffen für ein Marketing 3.0.
26 Gäste-Parlament Bei der Umsetzung ist entscheidend, dass man dem Gästen ein starkes Mitspracherecht einräumt. Wir wollen zeigen, dass unsere Gäste einen maßgeblichen Anteil am Gelingen des Projektes KlimaInsel Juist haben und dass es ihre Aufgabe ist, die Mission zu erfüllen. Es geht nicht nur darum, sie zu überzeugen, sondern darum, etwas zu bewirken. Deswegen haben wir das Gäste-Parlament gegründet.
27 Was können wir tun? Wir haben dazu auf Juist das Projekt KlimaInsel Juist gemeinsam mit EWE entwickelt. Seit 2012 unterstützt uns Futouris.
28 Zwei grundlegende Strategien 1. Anpassungsstrategie Hier geht es darum, mit den bisherigen Folgen des Klimawandels umgehen zu können, also z.b. die Erhöhungen der Deiche. 2. Vermeidungsstrategie Hier geht es darum, möglichst viele Treibhausgase zu vermeiden, damit wir die Anpassungsstrategie ermöglichen können.
29 KlimaInsel Juist Bei dem Projekt KlimaInsel Juist verfolgen wir ausschließlich die Vermeidungsstrategie.
30 Drei Säulen der Nachhaltigkeit Wir wollen mit dem Projekt KlimaInsel Juist alle drei Säulen bedienen.
31 Wir wollen mit dem Projekt KlimaInsel Juist alle drei Strategien durchführen.
32 Verankerung im Touristischen Leitbild 2020
33 Absichtserklärung des Juister Gemeinderates Der Juister Gemeinderat hat eine Absichtserklärung beschlossen, dass Juist bis 2030 klimaneutral sein soll. Damit lehnen wir uns an die Sylter Erklärung der Umweltminister der Niederlande, Dänemarks und Deutschlands an.
34 CO2-Emissionen Juist 2010 mit Anreise der Gäste Wirtschaft 39% Haushalte 13% Gesamt CO t Verkehr 43% Kommune 5%
35 Die wichtigsten Ansatzpunkte 1. Einbeziehung der touristischen Betriebe und der Bevölkerung inkl. Gäste. 2. Reduktionen bei den Energieträgern Strom und Erdgas.
36 Energieberatung Im Jahr 2010 haben wir gemeinsam mit EWE 110 kostenfreie Energieberatungen inkl. CO2Fußabdruck für Vermietbetriebe durchgeführt. Diese haben alle ein ExtraIcon im Katalog erhalten.
37 Wettbewerbsvorteile für Leistungsträger CO2-Piktogramm im Katalog für die Projektteilnahme, Engergieberatung, CO2Fußabdruck, ab 2013 online. Piktogramm im Katalog für die Nutzung Grünen Stroms eines Anbeiters der EcoTopTen-Liste. Heute gibt es noch Piktogramme für die Nutzung von Photovoltaik, Wassererwärmung durch Sonnenenergie, BHKW, Niedrigenergiehäuser usw.
38 Infoheft Gemeinsam mit EWE haben wir ein Infoheft für Juister und Gäste erstellt.
39 Energie- und CO2-Sparheft Gemeinsam mit EWE haben wir ebenfalls ein Infoheft zum Energie- und CO2-Sparen erstellt. Dieses können alle Vermieter kostenfrei für Ihre Gäste erhalten.
40 Projekttag Schlauer als der Power-Klauer im Kindergarten Einen Tag lang wurden unsere KindergartenKinder durch BEKS über Energie- und CO2Sparen informiert und dazu motiviert. Über die Kinder wollen wir die Eltern erreichen.
41 Projekttage in der Inselschule Bei den Projekttagen in der Schule ging es um Energieund CO2-Sparen, aber auch um regenerative Energien und die Folgen des Klimawandels.
42 Kinderanimation Am Strand führen wir gemeinsam mit den Natioalpark-Haus Animationen für Gästekinder zum Thema Energie- und CO2-Sparen, sowie regenerative Energien durch.
43 Kinderuniversität Seit vier Jahren führen wir gemeinsam mit dem Nationalpark-Haus eine Kinderuni zum Thema Klimawandel bzw. Nachhaltig Leben durch. Hier haben wir eine Kooperation mit GeoLino und der Universität Oldenburg..
44 Donnerstag ist Veggietag Seit 2011 haben wir uns der Aktion Donnerstag ist VeggieTag angeschlossen und versuchen auf diesem Weg eine Menge CO2 zu sparen und auf das Problem der (Rind)Fleischproduktion aufmerksam zu machen.
45 CSR-Zertifizierung mit Green Globe 2011 und 2013 hat sich die Kurverwaltung Juist als eine der ersten Tourismusorganisationen in Deutschland CSR-zertifizieren lassen. Dies geschah durch Green Globe haben wir den Highest Achievement Award gewonnen.
46 CSR-Zertifizierung mit TourCert ab 2016 Ab 2016 werden wir erstmals die gesamte Insel Juist durch TourCert CSR-zertifizieren lassen. Juist ist damit die erste Destination in Deutschland, die dies durchführt (bis auf BadenWürttemberg)
47 Gemeinsam mit Norden, Norderney und Baltrum
48 Klimaschutzmanager Im Dezember haben wir gemeinsam mit der Stadt Norden für drei Jahre einen Klimaschutzmanager angestellt.
49 Anreise der Juist-Gäste
50 Klimaneutrale Anreise mit der Bahn
51 Die Bahn wird grün Jede Fernreise mit der Bahn kann klimaneutral geschehen. Dazu fordern wir unsere Gäste auf.
52 Verantwortlich für die Umsetzung
53 Möglichkeiten der Unterstützung
54 So geht s weiter Energiewende Juist
55 CO2-neutral und energieautark
56 Institutionalisierung der Nachhaltigkeit 2015 haben wir einen Nachhaltigkeitsbeauftragten für die Inselgemeinde und Kurverwaltung durch den Gemeinderat eingesetzt haben wir einen Nachhaltigkeitsrat durch den Gemeinderat gegründet.
57 Gewinne und Nominierungen
58 Gewinn des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2015
59 Kooperationen Im April 2013 haben wir eine Kooperationsvereinbarung mit der kanarischen Insel La Gomera unterzeichnet.
60 Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung Ja 68,8 % Nein 31,2 %
61 Beteiligungswunsch in der Bevölkerung Ja 72,5 % Nein 27,5 %
62 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Kontakt: Thomas Vodde Nordseeinsel Juist Strandstr Juist Tel
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