Sehr geehrter Schröder, liebe Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr der Stadt Peine, meine sehr verehrten Damen und Herren,

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1 Rede für Herrn Bürgermeister Kessler anlässlich der Verleihung des Wappentellers der Stadt Peine an Herrn Reinhard Schröder am Freitag, , um Uhr im Großen Besprechungsraum des Rathauses, der Entlassung von Herrn Schröder aus der Funktion des Stadtbrandmeisters, sowie der Verleihung der Bezeichnung Ehrenstadtbrandmeister. Anschließende Ernennung von Herrn Rüdiger Ernst zum Stadtbrandmeister Sehr geehrter Schröder, liebe Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr der Stadt Peine, meine sehr verehrten Damen und Herren, wir sind hier zusammengekommen, um das Wirken einer Person zu würdigen, die in den vergangenen 46 Jahren vorbildliche Arbeit auf dem Gebiet der freiwilligen Feuerwehr unserer Stadt geleistet hat. Der Verwaltungsausschuss der Stadt Peine hat in seiner Sitzung am 04. April 2011 einstimmig beschlossen, Ihnen, Herr Schröder, in Anerkennung Ihrer besonderen Verdienste, die Sie sich um das Wohl und das Ansehen der Stadt Peine und ihrer Bürgerschaft auf dem Gebiet der kommunalen Verwaltung im Bereich der Feuerwehr erworben haben, den Wappenteller der Stadt Peine zu verleihen. Der Wappenteller ist neben dem Ehrenbürgerrecht und dem Ehrenring die dritthöchste Auszeichnung der Stadt Peine.

2 Seite 2 Ausgezeichnet werden nur solche Persönlichkeiten, die in unserer Gesellschaft mit selbstlosem, couragierten Einsatz etwas Vorbildliches über einen längeren Zeitraum geleistet haben und sich um das Ansehen unserer Fuhsestadt verdient machen. Sie, sehr geehrter Herr Schröder, gehören zweifelsfrei zu diesen Menschen, die das eben genannte von sich behaupten können. Meine sehr geehrten Damen und Herren, unser gedeihliches Zusammenleben hängt entscheidend davon ab, in welchem Umfang sich die Bürgerinnen und Bürger für das örtliche Gemeinwesen ehrenamtlich zur Verfügung stellen. Immer weniger Personen sind in der heutigen, materiell geprägten Zeit bereit, Arbeit im Dienste anderer ehrenamtlich zu leisten. Mit Reinhard Schröder ehrt die Stadt Peine heute einen Bürger, der seit vielen Jahren Tag und Nacht, wochen- wie feiertags zur Stelle war, wenn es irgendwo brannte. Er hat damit eine Aufgabe erfüllt, die für die Stadt Peine unverzichtbar ist. Alle Feuerwehrleute sind sich in einem einig: Es gibt einem viel, anderen Menschen zu helfen oder größeren Schaden

3 Seite 3 abzuwenden. Doch zweifellos sind viele Einsätze auch belastend. Schlimme Unfälle und leidende Menschen zu sehen kostet Kraft. Hier so lange im Einsatz zu bleiben, wie Sie Herr Schröder es getan haben, das kann nur jemand, der voll und ganz hinter seiner Aufgabe steht. Es ist nur recht und billig, diejenigen einmal zu würdigen und ins Scheinwerferlicht zu rücken, die selbstlos und engagiert für andere da sind für Menschen, die sich in einer Notlage befinden, für Menschen, die die Feuerwehrleute meist nicht persönlich kennen. Reinhard Schröder zeigte früh seine Verbundenheit zur Feuerwehr. Bereits am trat er in den Feuerwehrdienst ein. In der Ortsfeuerwehr Kernstadt nahm er die Funktion des Mannschaftssprechers, eines Gruppenführers der Freiwilligen Feuerwehr Kernstadt und des Zugführers wahr. Er war Mitglied im Vergnügungsausschuss und seit dem bis jetzt Brandmeister vom Dienst. In der Stadtfeuerwehr war Reinhard Schröder von 1989 bis 1994 zunächst stellvertretender Stadtbrandmeister und von 1995 bis dato Stadtbrandmeister. Für seine Verdienste um die Feuerwehr wurde Reinhard Schröder 1977 mit der Waldbrandmedaille und 1993 mit dem

4 Seite 4 DFV-Feuerwehrehrenkreuz in Silber ausgezeichnet erhielt er die Florianmedaille des niedersächsischen Jugendfeuerwehrverbandes und ein Jahr später die Hochwassermedaille. Reinhard Schröder ist Träger der Ehrennadel in Silber des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen, des niedersächsischen und des städtischen Ehrenzeichens für 40 Jahre aktiven Dienst und des städtischen Ehrenzeichens in Silber. Im letzten Jahr wurde Herrn Schröder das Feuerwehrehrenkreuz in Gold des Deutschen Feuerwehrverbandes verliehen. Sehr geehrter Herr Schröder, durch Ihr vorbildliches Wirken haben Sie sich besondere Verdienste um das Wohl und das Ansehen der Stadt Peine erworben. Ich darf mich bei Ihnen im Namen des Rates und der Verwaltung, der gesamten Einwohnerschaft aber auch persönlich für Ihren unermüdlichen Einsatz zum Wohle dieser Stadt bedanken und Sie nunmehr nach vorne bitten, um Ihnen den Wappenteller zu überreichen. Ebenfalls bitte ich Frau Schröder zu mir nach vorne, um ihr als Zeichen unserer Wertschätzung einen Blumenstrauß zu überreichen. Zur Frau an Ihrer Seite aber noch einen Satz mehr. Ich habe sie vor ein paar Tagen angerufen und einfach mal gefragt, wie sie dieses Leben an seiner Seite empfunden hat,

5 Seite 5 denn dieses Leben ist ja fast so wie als hätte es eine Zweitfrau gegeben. Frau Schröder hat sehr souverän geantwortet: Reinhard hat das im Vorfeld mit der Familie abgesprochen und wir waren einverstanden aber manchmal war es auch für die Familie ganz schön stressig. (Überreichen des Wappentellers und des Glückwunschschreibens, Blumenstrauß an Frau Schröder). Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir sind heute aber nicht nur zusammengekommen, um Sie, sehr geehrter Herr Schröder, mit dem Wappenteller der Stadt Peine zu ehren. Gleichzeitig ist es heute meine Aufgabe, Sie als verdiente Feuerwehrführungskraft nach langjähriger Tätigkeit aus dem Dienst der Freiwilligen Feuerwehr zu verabschieden. Die Würdigung anlässlich der Verleihung des Wappentellers soeben hat für die Verabschiedung eins zu eins Gültigkeit. Ein paar kleine Anmerkungen seien mir aber gestattet, auch damit nicht der Eindruck einer unfehlbaren Person entsteht. Reinhard Schröder ist kein einfacher Typ er hat zweifelsohne Ecken und Kanten, er ist sicher kein softie, sondern eher das, was man als knorrig bezeichnet.

6 Seite 6 Aber die Linie war immer klar die Rolle von everybodies darling hat er nie angestebt, seine Führungsstärke war unbestritten, auch wenn er nicht immer alle mitgenommen hat. Und einer solch großen Truppe wie der Feuerwehr der Stadt, die durchaus ihre Befindlichkeiten hat, über einen so langen Zeitraum eine klare Linie zu verpassen das heißt schon was. (Jetzt bin ich aber doch schon wieder beim Lob gelandet). Es gibt aber noch die eine oder andere Anekdote aus Ihrer aktiven Feuerwehrzeit zu berichten. Trotz der Vielzahl der während Ihrer Dienstzeit reibungslos abgelaufenen Einsätze eine Schwäche scheinen Sie, lieber Herr Schröder, zu besitzen: Man sagte mir, dass Ihnen die sachgemäße Steuerung von Fahrzeugen zuweilen Probleme zu bereiten scheint. Nachdem Sie bereit 17 Jahre für die Feuerwehr im Einsatz waren rutschten Sie 1982 mit dem Tanklöschfahrzeug TLF 16 T am Schachtberg in Telgte in den Graben. Zum Glück hat Ihnen der Schutzpatron der Feuerwehr, der heilige Florian, zur Seite gestanden. Nicht gerade üblich ist es auch, von der städt. Feuerwache bis zur Einsatzstelle in Schmedenstedt die komplette Strecke im 2. Gang zurück zu legen. Und wenn einige der heute hier Anwesenden jetzt meinen, Herr Schröder wäre vielleicht besser in einem Fahrzeug mit

7 Seite 7 Automatikgetriebe aufgehoben - weit gefehlt: richtig sicher scheint Herr Schröder auch in der Handhabung dieser Fahrzeuge nicht zu sein hätte er sonst beim Einsetzen der Grünphase an einer Ampel im Rückwärtsgang losfahren wollen? Einen kleinen Schaden gab es übrigens auch mit dem damaligen Passat des BvD, den Sie bei Glatteis vor dem Gelände der Elmeg mit einem Baum in Kontakt gebracht haben was aber wieder zeigt, dass Sie auch unter widrigen Umständen ans Ziel, an den Brennpunkt kommen wollen. Sehr geehrter Herr Schröder, zum 31. Mai d. J. endet nun Ihre Tätigkeit bei der Feuerwehr der Stadt Peine. Sie legen nach nunmehr 16 Jahren als Stadtbrandmeister Ihr Amt nieder. Wahrscheinlich sind Sie mit gemischten Gefühlen hierher gekommen. Niemandem fällt es leicht, eine Tätigkeit aufzugeben, die einem viel bedeutet und einen sozusagen 24 Stunden am Tag in Atem gehalten hat. Aber vielleicht sind Sie auch froh, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen und sich bislang zu kurz gekommenen Interessen zuwenden zu können. Vielleicht haben Sie heute zurück geblickt und an besonders bewegende Einsätze gedacht. An Erlebnisse, die Sie wohl nie vergessen werden. Ich hoffe, Sie haben bei all dem auch nach

8 Seite 8 vorne geblickt und Pläne geschmiedet, was Sie nun mit Ihrem Mehr an Freizeit anfangen können. Herr Schröder, ich wünsche Ihnen, dass Ihre Erwartungen in Erfüllung gehen und bitte Sie nun abermals zu mir, um Sie aus dem Amt des Stadtbrandmeisters der Stadt Peine zu entlassen. (Präsent und Entlassungsurkunde überreichen!) Zugleich möchte ich Sie bitten, noch kurz hier bei mir zu verweilen. Sie gehen mit Ablauf des in den wohlverdienten Ruhestand. In den vielen Jahren Ihrer Tätigkeit bei der Feuerwehr haben Sie auch schon einmal Aufsehen erregt (ich erinnere da an Ihren Auftritt bei den Abschnittswettbewerben West in Gadenstedt im Jahr 1997, zu denen Sie aufgrund einer verlorenen Wette mit rot gefärbten Haaren erschienen).- Sie haben aber auch Großes geleistet. Sie, Herr Schröder, führten die Fachzüge ein, die mit der Einbeziehung der Ortswehren einen großen Beitrag zur Gesamtmotivation geleistet haben. Sie haben zwei Kinderfeuerwehren in Stederdorf und Vöhrum ins Leben gerufen und auch im Bereich der Jugendwehren stets großes Engagement gezeigt Und in jüngster Zeit haben Sie vor allem mein wichtiges Ziel der Integration unterstützt.

9 Seite 9 Sogar die örtliche Presse titelte unlängst: Kernstadt-Feuerwehr jung, multikulturell, erfolgreich und Peiner Feuerwehr lebt Integration vor. - Hieran tragen Sie, Herr Schröder, einen nicht unwesentlichen Anteil. Insofern danke ich Ihnen, danke ich dir, lieber Reinhard, auch persönlich, übrigens auch für die sehr behutsame Einführung in das Feuerwehrwesen zu Beginn meiner Amtszeit. Du hinterlässt eine gut aufgestellte Feuerwehr, die im Gegensatz zu anderen Wehren steigende Mitgliederzahlen verzeichnen kann. Sehr geehrter Herr Schröder, ich muss noch einmal auf das Sie umsteigen: der Rat der Stadt Peine hat aus all den o. g. Gründen in seiner Sitzung vom einstimmig beschlossen, Ihnen in Anerkennung und Würdigung Ihrer Verdienste als Stadtbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Peine die Ehrenbezeichnung Ehrenstadtbrandmeister zu verleihen. Diese wurde bislang in Peine nur dreimal verliehen. Zu dieser Auszeichnung gratuliere ich Ihnen, auch im Namen des Rates und der Verwaltung der Stadt Peine, herzlich. (Überreichen der Urkunde und Anstecken des Feuerwehrehrenzeichens in Gold).

10 Seite 10 Abschließend möchte ich mich bei Ihnen, aber auch bei Ihrer Frau bedanken, die Ihre Tätigkeit stets unterstützt und Ihnen Rückhalt geboten hat. Für Ihre weitere Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute. Ernennung von Herrn Rüdiger Ernst Meine sehr geehrten Damen und Herren, einer für alle alle für einen! So lautet der Wahlspruch vieler Feuerwehren. Ich bin froh, dass Peines Freiwillige Feuerwehr mit Herrn Rüdiger Ernst schnell wieder jemanden gefunden hat, der die Herausforderung annimmt und die Nachfolge von Herrn Schröder als Stadtbrandmeister antritt. Sehr geehrter Herr Ernst, Ihnen ist das Rettungswesen Peines bestens bekannt, denn Sie sind schon im Alter von 11 Jahren in die Jugendfeuerwehr eingetreten. 5 Jahre später, 1980, traten Sie dann in die aktive Wehr ein. Im Folgenden waren Sie stellv. Gruppenführer im Ausbildungsdienst und Gruppenführer im Katastrophenschutz. Von 1998 bis 2004 waren Sie stellv. Ortsbrandmeister in Vöhrum, bevor Sie anschließend zum dortigen Ortsbrandmeister ernannt wurden. Aus diesem Amt wurden Sie erst im vergangenen Jahr entlassen, um nun zum Stadtbrandmeister der Stadt Peine ernannt werden zu können.

11 Seite 11 Sie tragen sowohl das städtische, als auch das niedersächsische Ehrenzeichen für 25 Jahre aktive Tätigkeit und seit 2009 auch das städt. Ehrenzeichen in Silber. Für Ihren bisherigen Einsatz möchte ich Ihnen herzlich danken und mit einen Wort des Altbundespräsidenten Theodor Heuss schließen: Die Sorge und Hilfe für andere Menschen ist das wertvollste Kapital im Haushalt der Menschheit. Und solange es noch Leute gibt, die freiwillig bereit sind, für andere da zu sein, ist es um diese Welt nicht allzu schlimm bestellt. Vor Ihnen, Herr Ernst liegt nun ein neues reiches Betätigungsfeld. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihren Einsätzen und immer eine glückliche Hand bei Ihren Entscheidungen. Ich bitte Sie nun zur Ernennung zu mir nach vorne. (Verlesen der Ernennungsurkunde)