Chronomètre Souverain Chronomètre à Résonance Tourbillon Souverain Sonnerie Souveraine

Transkript

1 Chronomètre Souverain Chronomètre à Résonance Tourbillon Souverain Sonnerie Souveraine

2 COLLECTION SOUVERAINE Der hohe Anspruch der Modelle dieser Linie mit Handaufzug und einer Gangreserve von 40, 42 und 55 Stunden wird einem Publikum mit einer gewissen Lebensart und dem Wissen um die Kultur der Uhrmacherkunst gerecht.

3 Chronomètre Souverain Kaliber F.P.Journe mm Durchmesser und 3,7mm Höhe - Ankerhemmung - Regulierung des Trägheitsmoments durch die vierarmige Unruh - Unruh: Halbschwingungen pro Stunde Werksbestandteile - 21 Rubine Platinen und Brücken in 18 Karat Roségold - Gangreserve von 55 Stunden Der Chronometer Souverain ist als erstes Modell der Linie dennoch die dritte Schöpfung François-Paul Journes für die Kollektion Souverain. Diese besteht aus Stücken, deren chronometrische Anforderungen mit den Spitzfindigkeiten ihrer Erfindung rivalisieren. Dabei handelt es sich Armbanduhren die mit einer gewissen Lebensart und Zeitwahrnehmung konform gehen. Die Zeitmessung spielt dabei eine besondere Rolle. Diese Kollektion besteht aus Modellen, die ein Gehäuse aus Platin oder Rotgold besitzen. Der Gehäusedurchmesser beträgt 40 mm. Die "Sonnerie Souveraine" bildet dabei eine Ausnahme. Der Handaufzug ihrer mechanischen Herzen reflektiert die persönliche Dimension, die der Träger auf die Zeit projiziert, wenn er sich auf das Leben einstellt. Somit besitzt man mit einem einzigen Objekt einen Freund für jeden Moment, den das Leben bereit hält und teilt mit ihm die Lebenserfahrung, naturwissenschaftliche Kenntnisse und das Wissen um die schönen Künste. 52

4 53

5 Chronomètre Souverain Mit dem Chronometer Souverain autorisiert François-Paul Journe den Zugang zu einer exklusiven Zeitmessung die den Amateur vom Tourbillon zu den Gefühlen der hohen Uhrmacherkunst hinwegführt. Dieser authentischen Chronometer, der in der puristischen Tradition der Zeitmessung hergestellt worden ist, besitzt einen extraflachen Aufzug, dessen Platinen und Brücken in 18 Karat Roségold niemals über eine Höhe von 3,7 mm hinausgehen. Die beiden Federhäuschen dieses homogenen Aufzugswerkes geben dem Gang der Uhr eine sehr lineare Kraft für die über 50 stündige Gangreserve. Somit wird eine Frequenz von Halbschwingungen pro Stunde erreicht. Von traditioneller und dennoch unerwarteter Erscheinung behauptet sich der Chronometer Souverain als Referenzmodell. Er besitzt als erstes Modell dieser Linie gebläute Zeiger, die als Markenzeichen anzusehen sind und sich im Mittelpunkt eines fein guillochierten Ziffernblattes befinden. Mit dem Standarddurchmesser der Modelle aus der Souverain Linie besitzt der Chronometer eine Höhe, die um 6,5 mm reduziert worden ist. Zum ersten Mal ist die kleine Sekunde auf der linken Seite bei 7 Uhr zu finden, da man die Gangreserveanzeige von 55 Stunden auf der rechten Seite bei 3 Uhr positioniert hat. Einen Chronometer Souverain zu besitzen wird zum Luxus für denjenigen der die Zeit genießen kann und vollstes Vertrauen auf seinen Zeitmesser setzt. 54

6 55

7 Chronomètre à Résonance 56

8 Im Herzen der Bewegung "Die Gründe, die mich zur Herstellung der einen oder der anderen Uhr bewegt haben, möchte ich gerne darlegen. Was die Resonanz betrifft, wissen wir schon seit dem 18. Jahrhundert, das Energie sich zwar zerstreut aber nicht verloren geht. Die famose Theorie des berühmten Chemikers A. L. de Lavoisier ( ) kann als Basis für meine bescheidenen Äußerungen angesehen werden. Nichts geht verloren, nichts wird erschaffen, alles verändert sich. Bei der Erfindung des Pendels konnten die Uhrmacher eine Interferenz beobachten, die sich gemäß der Umgebung veränderte. Nicht selten stellte eine Pendeluhr ihre Funktion ein sobald das Pendel und das an seinem Seil befestigte motorische Gewicht in Resonanz traten. Ein genialer Uhrmacher, der sich aber selbst bescheiden als"mechaniker" bezeichnete, hatte zum ersten Mal das Gefühl, das sich dieser Nachteil in einen Vorteil umwandeln könnte. Er heiß Antide Janvier, geboren 1751 in Saint Claude Frankreich. Seine Idee bestand darin zwei vollständige Uhrwerke mit zwei Präzisionshemmungen nebeneinander zu installieren und dabei darauf bedacht zu sein, dass die Pendel am gleichen Gestell aufgehängt werden. Genauso wie er es sich im Geiste ausgemalt hatte, erlangten beide Pendel ihre verbrauchte Energie zurück und begannen in Resonanz zusammen zu schlagen. Dieses Prinzip konnte die Funktionsgenauigkeit maßgebend verbessern, da es durch die Wellenbewegung unterstützt wurde und gegen externe Schwingungen geschützt war. Gegen 1780 baute Antide Janvier zwei Präzisionspendel, von denen sich das eine im Museé Paul Dupuy in Toulouse befindet und das andere in der Privatsammlung der Montres Journe S.A. in Genf. Ein dritter Tischregulator ist im Museé Patek Philippe in Genf zu besichtigen. 30 Jahre später baute Abraham Louis Breguet für den französischen König Ludwig XVIII einen Resonanzregulator, der sich heute im Besitz des Museé des Arts et Metiers in Paris befindet. Ein zweites Einzelstück das für den englischen König Georg IV angefertigt wurde, wird heute im Buckingham Palast aufbewahrt. Nach dem gleichen Prinzip konstruierte Breguet für jede dieser beiden historischen Persönlichkeiten eine Taschenuhr. Obwohl das oben beschriebene physikalische Phänomen höchst faszinierend war, hat sich gemäß meinem Wissen in der Uhrmacherkunst danach niemand mehr dafür interessiert. Die Vorteile, die die Resonanz hinsichtlich der Ganggenauigkeit bringt, haben mich dazu getrieben Forschungen anzustreben, die sich erst 15 Jahre später in einem Armbanduhrenmodell realisieren ließen. Es handelt sich hier um das zweite Modell der Kollektion Souverain, den Chronometre à Résonance. Dieses System schien mir in der Tat besonders geeignet, da es sich unterschiedlichen Bewegungen des Handgelenks anpasst, die Erschütterungen auf das Uhrwerk ausüben können. François-Paul Journe 57

9 Chronomètre à Résonance Kaliber F.P.Journe Zwei Federhäuschen und zwei voneinander unabhängige Räderwerke - 32mm Durchmesser und 4,8mm Höhe - Ankerhemmung - Regulierung des Trägheitsmoments durch die vierarmige Unruh - Unruh: Halbschwingungen pro Stunde Werksbestandteile - 36 Rubine Platinen und Brücken in 18 Karat Roségold - Gangreserve von 40 Stunden 58

10 59

11 Chronomètre à Résonance Einführend muss erläutert werden, dass François-Paul Journe mit der Präsentation des ersten Resonanzchronometers als Armbanduhr die effektiven Forschungsergebnisse der berühmtesten Uhrmacher des 18. Jahrhunderts honorieren möchte. Als diese Armbanduhr im Jahr 2000 vorgestellt worden ist, konnte sie als eine der größten Herausforderungen auf dem Gebiet der mechanischen Uhr angesehen werden. Etablierte Standards werden revolutioniert indem das natürliche Phänomen der Resonanz genutzt wird. Somit wird eine Ganggenauigkeit gewährleistet, die noch nie da gewesen ist. Die ersten Forschungen über das Phänomen der Resonanz in der Uhrenwelt lassen sich auf das 18. Jahrhundert zurückführen, indem Uhrmacher wie Antide Janvier( 1840) und Abraham Louis Breguet ( 1823) lebten. Beide stellten die negativen Auswirkungen der Resonanzwellen auf das Pendel fest und verwirklichten, jeder auf seine Weise, die Forschungsergebnisse um dieses Phänomen bei der Funktion des Regulators ausnutzen zu können. 60

12 61

13 Chronomètre à Résonance Zwei Jahrhunderte später greift François-Paul Journe diese Herausforderung mit der ersten Kreation einer Taschenuhr wieder auf. Diese funktioniert aber nicht erwartungsgemäß. Er braucht noch weitere 15 Jahre Arbeit bis ihm die Reife und Erfahrung eines Uhrmachers erlauben die erste Resonanzarmbanduhr als erste und exklusive Weltneuheit vorzustellen. Er hat dieses Werk konzipiert, um den Anforderungen des Trägers an die Uhr zu genügen und eine Uhrmacherkunst darzustellen, die bis an extreme Grenzen geht. Jede der beiden Unruhen ist gleichzeitig "Erreger" und "Resonator". Während die beiden Unruhen in Bewegung sind, gleichen sie sich aufgrund der Resonanzwirkung gegenseitig an und schlagen von sich aus gegengleich. Die beiden Unruhen unterstützen sich gegenseitig, indem sie die Trägheit ihrer Bewegung verstärken Übereinstimmung ist jedoch nur möglich wenn der Frequenzunterschied zwischen den beiden Unruhen in sechs verschiedenen Lagen weniger als fünf Sekunden pro Tag beträgt. Ihre Regulierung muss mit viel Feingefühl geschehen. Während eine externe Störbewegung die Funktion einer traditionellen mechanischen Uhr beeinträchtigt, bewirkt dieselbe Störung bei einer Resonanzuhr eine Beschleunigung der einen Unruh und eine Verlangsamung der anderen. Anschließend nähern die beiden Unruhen sich nach und nach wieder an, um schließlich erneut übereinzustimmen. Diese Chronometerneuheit bürgt für eine bis jetzt unvergleichliche Präzision auf dem Gebiet der mechanischen Uhren. Aber was bedeutet das Phänomen Resonanz genau? Es handelt sich dabei um zwei Frequenzen, die harmonisch miteinander schwingen. Jeder bewegte Körper gibt Schwingungen an seine Umgebung ab. Ein anderer Körper fängt diese Schwingungen auf, absorbiert deren Energie und beginnt in derselben Frequenz zu schwingen. Der eine wird "Erreger" und der andere "Resonator" genannt. Dieses physikalische Phänomen, das zu unserem täglichen Leben gehört, wird kaum beachtet. 62

14 Suchen wir zum Beispiel einen Radiosender rauscht es nur so lange bis die eingestellte Wellenlänge mit derjenigen des Senders übereinstimmt. Erst dann harmonieren die Wellen und befinden sich in Resonanz. Fast alle Bereiche des menschlichen Lebens, seien sie mechanischer oder musikalischer Natur sind von dem Phänomen Resonanz betroffen. Schon in unserem ersten Katalog haben wir den Musiker Keith Jarrett zitiert: "In der Musik ist die Resonanz offenkundig. Laute und Zither besitzen zum Beispiel Saiten, deren einzige Funktion darin besteht, durch Resonanz zu vibrieren; der Musiker berührt sie nie, obwohl se sich ganz genau in der Nähe der Zupfsaiten befinden. "Diese außergewöhnliche Uhr ist in zwei Versionen erhältlich, einmal mit einem Platingehäuse und einem Weißgoldziffernblatt oder komplett in Rotgold. Das Gehäuse. erhält einen Durchmesser von 40 mm und lässt vor allem das Gesicht der Uhr in den Vordergrund treten. Das geschieht durch kleine Ziffernblätter aus guillochiertem Silber, die der Stunden-, Minuten- und Sekundenanzeige dienen. Ein Ring aus poliertem Edelstahl hält diese bemerkenswerte Konstruktion auf dem 18 karätigen Goldziffernblatt. Die beiden Stundenanzeigen können gleichermaßen wie zwei unabhängige stündliche Spindeln benutzt werden. Der subtile Mechanismus, von nun an in 18 Karat Gold erhältlich wird auf der Rückseite durch ein Saphirglas präsentiert, das es erlaubt die beiden mechanischen Herzen einzusehen, die in perfekter Einheit zusammen schlagen. Dieser mechanische Chronometer mit der präzisesten Ganggenauigkeit ist schon jetzt als Formgebung höchster Poesie anzusehen und steht als Zeuge für Einzigartigkeit auf dem Gebiet der mechanischen Armbanduhr. 63

15

16 Tourbillon Souverain mit ruhender Sekunde Kaliber F.P.Journe Tourbillon mit einer Umdrehung von 60 Sekunden - Käfig aus poliertem Edelstahl - Flache Spirale - Ankerhemmung - Regulierung des Trägheitsmoments durch die vierarmige Unruh - Unruh: Halbschwingungen pro Stunde - Ruhende Sekunde, die auf der Sekunde verharrt und dann zur nächsten Sekunde springt - 26 Rubine Platinen und Brücken in 18 Karat Gold 65

17 Tourbillon Souverain 66

18 Die ruhende Sekunde oder von der Kunst die Zeit anzuhalten Als die Uhren gegen Ende des 17. Jahrhunderts immer präziser wurden, fügten die Uhrmacher dem Ziffernblatt einen Zeiger hinzu, um die Sekunden messen zu können. Man nennt die Uhren auch Pendulen, die Dank der Erfindung der Spiralfeder des Holländers Huygens, mit einer Unruhfeder von einem Meter Länge und einer Zeiteinheit von einer Sekunde ausgestattet war. Das Ziffernblatt war in 60 Einheiten aufgeteilt, damit der Zeiger von Sekunde zu Sekunde springt. Als der Öffentlichkeit die ersten Uhren mit Sekundenanzeige geläufiger wurden, wollten einige Uhrmacher im 18. Jahrhundert denselben visuellen Effekt erzielen wie bei den Pendulen. Darum konzipierten sie Mechanismen, die die Unruhfrequenz verlängern sollten. Die bekanntesten sind: die Pirouettenhemmung und die große Unruh von M. Pouzait. Man widmete sich aber schnell anderen Mechanismen, weil die Praxis zeigte, dass die oben genannten der Präzision schadeten. Die am häufigsten benutzte uhrentechnische Finesse in dieser Epoche bestand in der Wanderung des Zeigers bei der halben Sekunde. Durch einen Zeiger der im Sekundentakt wanderte ohne sich in der Zwischenzeit von der Stelle zu rühren, war die Zeit leicht abzulesen. Diese Tatsache inspirierte die Uhrmacher des 19. Jahrhunderts zu neuen Ideen. Immer bekannter wurden drei Mechanismen die als ruhende Sekunde bezeichnet werden können. - Der erste bestand aus einem zusätzlichen kleinen Räderwerk, das durch eine Feder aktiviert wurde, die mit der Hauptfeder gekoppelt war. Zu jeder Sekunde wurde der Zeiger durch die Hemmung der Uhr in Bewegung gesetzt. Dieses System, das "ruhende unabhängige Sekunde" genannt wurde, hatte den Vorteil der Ganggenauigkeit der Uhr nicht zu schaden und vom Träger der Uhr ausgelöst werden zu können. - Der zweite Mechanismus beinhaltete ein zusätzliches Räderwerk, ausgehend von einem Hemmungsrad hin zu einem zusätzlichen Sekundenrad, das mit 60 Zähnen ausgestattet war und von einer Feder zurückgehalten wurde. Dieses sehr einfache System schadete der Ganggenauigkeit enorm. - Der dritte Mechanismus bezieht sich auf die Hemmung, die "à coups perdus" genannt wurde. Diese wartete bis die Unruh zwei Schwingungen gemacht hatte, damit sich das Hemmungsrad jede Sekunde fortbewegen konnte. Uhrenwerke die in China produziert wurden, hatte man noch mit solchen Hemmungen versehen, da die Art und Weise des Hemmungsvorgangs der chinesischen Philosophie vom Anhalten der Zeit entsprach! Diese Tatsache hatte bald keinen Einfluss mehr, sie wurde mehr und mehr vom Uhrenträger beeinflusst. Heute schließlich ist der Tourbillon Souverain mit einer natürlichen ruhenden Sekunde ausgestattet. Eines der Räder des Gleichmäßigkeitsaufzuges ist mit diesem Mechanismus versehen und kann in keiner Weise die Ganggenauigkeit der Uhr beeinträchtigen. François-Paul Journe 67

19 Die erste Armbanduhr mit Tourbillon, gleichmäßiger Kraftzuführung und ruhender Sekunde Die intensive Konzentration der Uhrmacher verlangt absolute Ruhe in den Ateliers, in denen das Tourbillon Sourverain gefertigt wird. Die tägliche Gymnastik eines Uhrmachers besteht darin ein Werk zusammenzufügen und wieder zu zerlegen, bevor der hohe Anspruchsgrad von F.P.Journe erreicht wird. So verlangt die Fertigung des Tourbillonkäfigs, der aus etwa 50 Einzelteilen zusammengefügt wird, extremes Feingefühl und eine Ausdauer, die jeder Probe standhalten muss. Der Tourbillon Souverain mit ruhender Sekunde kann als das würdige Erbe der allerersten Leidenschaft François-Paul Journes für eine Uhrenkomplikation gelten. In jungen Jahren, als er bei seinem Onkel für das Uhrmacherhandwerk geschult wird, ist er fasziniert von dieser Komplikation die bis dahin noch weitgehend unbekannt ist und deshalb auch nicht kommerziell vertrieben wird. Er träumt davon so eine Uhr zu besitzen. Er kann sie sich aber nicht leisten und beschließt sie mit seinen eigenen Händen zu fertigen! Er ist gerade 20 Jahre alt, als er regelmäßig seine freie Zeit mit der Fertigstellung der ersten Taschenuhr mit Tourbillon und und gleichmäßiger Kraftzuführung verbringt. Diese wird im Jahre 1982 vollendet. Anzumerken ist, dass er diesen Schritt zu einem Zeitpunkt wagt, an dem die Quarzuhr noch über der mechanischen Uhr angesiedelt wird. Dabei muss man in betracht ziehen, das nur ein Dutzend Kunden auf der ganzen Welt am Kauf eines Tourbillons interessiert sein könnten. Der englische Uhrmacher George Daniel hingegen ist als einer von wenigen zu nennen, der zusammen mit F.P.Journe die Arbeit am Tourbillon vorantreibt. Im Jahr 1991 konzipiert F.P.Journe seine erste Armbanduhr mit Tourbillon und gleichmäßiger Kraftzuführung. Diese wurde mit den Worten "François-Paul Journe fecit à Paris" signiert. Zehn Jahre später wird offensichtlich, dass das erste Modell ein Tourbillon sein musste. Er lanciert nämlich eine Kollektion von Chronometerarmbanduhren, die mit dem Label "F.P.Journe Invenit et Fecit " signiert sind. Als erstes Modell der Linie Souverain bietet der Tourbillon die Exklusivität einer Drehganguhr als Armbanduhr mit Gleichmäßigkeitsaufzug. Obwohl diese Uhr ein Bestseller bei Montres Journe SA geworden ist, beschließt François-Paul Journe die Produktion zu unterbrechen um seine Luxusklientel auch weiterhin eine Rarität anbieten zu können und seinem eigenen Bedürfnis nach kreativer Arbeit nachkommen zu können. Die Geburtsstunde des Tourbillon Souverain mit ruhender Sekunde ist nah. Diese Version kann als Quintessenz aus der mit den Jahren erlangten Reife eines Uhrmachers angesehen werden. 68

20 69

21 Die erste Armbanduhr mit Tourbillon, Gleichmäßigkeitsaufzug und ruhender Sekunde - 93 Diamanten im Baguetteschliff 22 Karat, lupenrein - Platingehäuse, Durchmesser 40mm - Gesamthöhe des Gehäuses 10mm Dieses neue Modell besitzt die Charakteristika und die technischen Anforderungen, die allen Kreationen François-Paul Journes gemein sind: sie verbessern die generelle Funktion der Uhr. Die Konstruktion des Mechanismus nimmt die Definition des im 18 Jahrhundert von Abraham Louis Breguet patentierten Tourbillons wieder auf. Heute ist der Terminus "Tourbillon" eher verschwommen. F.P.Journe fügt den Gleichmäßigkeitsaufzug hinzu, der dafür sorgt, dass der Tourbillon gleich bleibende Energie in einem Zeitraum von 42 Stunden bekommt, damit die Frequenz der Unruh isochron ist. Zudem bereichert er das patentierte System um die ruhende Sekunde. Diese für eine Armbanduhr einzigartige Komplikation garantiert eine präzisere Ablesbarkeit der Zeit. Der Begriff "seconde morte" erklärt sich durch den unbeweglich ruhenden Zeiger, solange die Sekunde nicht verstrichen ist. 70

22 Gleichmäßigkeitsaufzug "Seit unsere Welt besteht widmet sich der Mensch der Zeitmessung und deren gleichmäßigen Unterteilungen: mit der Zeit erfindet er die Kunst des Isochronismus! Bis zur Entwicklung der ersten mechanischen Uhren und der Suche nach einem Konzept, das die Kraft, die zur Hemmung gelangt, auszugleichen vermag, wird einige Zeit vergehen. Die Spiralfeder existiert noch nicht und die Unruh, auch "Schwingbalken" genannt, weist einen unregelmäßigen Schlag auf, der mit den mangelhaften Federn oder Getrieben und deren Beeinflussung auf die Kraftzuführung zusammenhängt. Zu dieser Zeit besitzen die Uhren einen einzigen Zeiger, der innerhalb von zwölf Stunden eine Runde dreht, und ihre Mängel lassen keine Minutenmessung zu. Nach der Erfindung der Zugfeder, die später die Konstruktion von Tischuhren erlauben wird, hat sich ein Uhrmacher des 16. Jahrhunderts namens Jobst Bürgi daran gemacht, das traditionelle Getriebe mit einem autonomen System zusammenzufügen, das in kürzeren Abständen durch die Hauptfeder aufgezogen wird. So gewährleistet die Hemmung eine konstantere Leistung und mit ihr eine mehrmonatige Autonomie: der erste Gleichmäßigkeitsaufzug war geboren! Später im 17. Jahrhundert, erfindet ein holländischer Uhrmacher namens Christiaan Huygens die Spiralfeder und das Pendel. Durch diesen Fortschritt erlangen die Uhren und Pendel eine bis dahin noch nie da gewesene chronometrische Präzision Der Minutenzeiger gewinnt zusehends an Bedeutung und der Gleichmäßigkeitsaufzug gerät ein knappes Jahrhundert lang in Vergessenheit. Mit dem 18. Jahrhundert, auch "Siècle des Lumières" genannt, werden vor allem auf dem Gebiet der astrologischen Beobachtungen und der maritimen Längenberechnungen höhere Anforderungen an Zeitmesser gestellt, die alle auf höchste Präzision zielen. Dadurch ist die Uhrenindustrie gefordert und ihre Fortschritte führen zur Entwicklung des Sekundenzeigers. In England erfindet der UhrmacherThomas Mudge einen Gleichmäßigkeitsaufzug für den Marinechronometer H3, während der in Frankreich als "Horloger du Roy" berühmte Robert Robin einen solchen für seine Präzisionsregler entwickelt. Paradoxerweise wird sich aber der Gleichmäßigkeitsaufzug bei Gebäudeuhren erst im 19 Jahrhundert generell durchsetzen. Dieser dient nicht vorwiegend der Behebung der Federmängel ( denn diese Uhren funktionierten damals alle mit motorischem Gewicht ), sondern der Isolation des Stundenmechanismus der exponierten Zeiger, die dem Wind ausgesetzt sind und somit zur Ungenauigkeit des Mechanismus führen können. Da die Herstellung eines Gleichmäßigkeitsaufzugs äußerst komplex ist, wird sie im 20. Jahrhundert bis auf wenige Ausnahmen wieder eingestellt. Der englische Uhrmacher Georges Daniels benutzte ihn für eine Tourbillon Taschenuhr, sein Landsmann Anthony Randall in einer nach dem Prinzip H.4 von John Harrison erbauten "Pendulette". Von mir wird ein Gleichmäßigkeitsaufzug in drei Tourbillon Taschenuhren sowie in eine so genannte "Pendule Sympathique" eingebaut, und erst vor kurzem erstmals in eine Armbanduhr, und zwar in das erste Modell der F.P.Journe Invenit et Fecit Kollektion namens "Tourbillon Souverain". Was das Prinzip des Gleichmäßigkeitsaufzugs so faszinierend macht, ist die Tatsache, dass jeder Uhrmacher seine eigene Interpretation vertritt. Nur der Grundgedanke bleibt gemeinsames Gut. François-Paul Journe 71

23 Sonnerie Souveraine Nicht weniger als zehn Prüfungszeugnisse sind abgelegt worden... Extreme Komplexität für die einfachste Art der Benutzung, so könnte die Definition für diese spektakuläre Uhr lauten. Als jüngstes Kind der Souveraine Linie könnte die Sonnerie Souveraine geschaffen von François-Paul Journe als Synthese einer bemerkenswerten Modernität und der traditionsreichen Uhrmacherkunst angesehen werden. Eine der prinzipiellen Ideen aus dem Anforderungskatalog, dem der Uhrmacher sich verschreibt, ist die Konstruktion einer Uhr, deren Funktion auf keinen Fall durch äußere Manipulation gestört werden kann. Ein Großteil der "grande sonnerie" ist sehr empfindlich in der Anwendung und der kleinste Fehler, der durch einen laienhaften Besitzer hervorgerufen wird, kann äußerst fatal für das Uhrwerk sein. Nicht weniger als zehn Prüfungszeugnisse sind von F.P.Journe abgelegt worden, um eine "grande sonnerie" konzipieren zu können, deren Haupttrumpf unbestreitbar in der kinderleichten Benutzung besteht. Enthüllt von einen Saphirglasboden sind ihre 450 Bestandteile minutiös ausgestattet für die Konstruktion eines zuverlässigen und absolut neuen Mechanismus. Auf dem Ziffernblatt in 18 Karat Gold entdeckt man eine Kreisfläche aus guillochiertem Silber mit der Stunden-, Minuten- und Sekundenanzeige, die Gangreserveanzeige und die drei Funktionsarten. Auf der linken Seite entdeckt man durch eine Öffnung die beiden Schlaghammer, die gemäß der drei Funktionsmöglichkeiten handeln, die das Schlagwerk anbietet: großes Schlagwerk, kleines Schlagwerk und viertelstündige und minütige Stundenrepetition. Eine bis dahin unbekannte Art der Auswahl erlaubt es zwischen drei Möglichkeiten zu wählen: Ruhe, kleines Schlagwerk, großes Schlagwerk ( SPG ). Die Gangreserve zeigt die zusammengehörige Autonomie von Schlagwerk und Stundenbewegung an. Während die Stundenbewegung nur über die Zeitdauer von 24 Stunden autonom ist, riegelt sich das Schlagwerk ein, um während dieser Periode die Zeitanzeige sicher zu stellen. 72

24 73

25 Sonnerie Souveraine Wie bei allen Chronometermechanismen, die mit F.P.Journe Invenit et Fecit signiert sind, bestehen die Platine und die Mechanismusbrücken aus 18 Karat Roségold. Das Gehäuse mit einem Durchmesser von 42 mm und einer Höhe von 12,3 mm besteht paradoxerweise aus Edelstahl. Ausnahmsweise verwirft der Uhrmacher die edlen Materialien wie Gold oder Platin für eine noble Sache. Er will nämlich diesem spektakulären Mechanismus einen besseren Klang verleihen, indem er sich für die kristalline Struktur des Edelstahls entscheidet. Somit bleibt François-Paul Journe seiner Devise treu: Erfindungen gehören zur Uhrmacherkunst, wenn man dadurch einen größeren Funktionalismus anbieten kann! 74

26 75