VOLKSZEITUNG EXTRA SONNABEND, 25. AUGUST

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1 LEIPZIGER VOLKSZEITUNG EXTRA SONNABEND, 25. AUGUST 2012 Der Inhalt Newsletter Den Zoo Leipzig im Blick behalten In die Zukunft gerichtet Der Masterplan wird bis 2020 Seite 2 fortgesetzt Seite 3 Artenschutz Neuigkeiten aus Vietnam und dem Kongo erfahren Seite 4 Mustergültig Drei Tierarten teilen sich ein Gondwanaland-Gehege Seite 6/7 Winkerfrösche Asiatische Raritäten aus Wien angekommen Seite 7 Engagierte Unterstützung Neuer Goldsponsor übernimmt Verantwortung Seite 11 Nachwuchs Schneeleoparden-Drillinge geboren Seite 12

2 SEITE 2 Die nächsten Herausforderungen warten schon Liebe Leserinnen und Leser, mit überwältigender Mehrheit hat die Leipziger Ratsversammlung die Fortsetzung unseres Masterplans beschlossen. Wir gehen den Weg zum Zoo der Zukunft weiter. Mit der Entscheidung wurde der Einsatz der Zoo- Mitarbeiter ebenso belohnt wie der große öffentliche Zuspruch. Aus diesem Grund möchte ich allen Besucherinnen und Besuchern aus Leipzig und der Region, die ihren Zoo seit jeher in seiner Entwicklung unterstützen und begleiten, meinen ganz persönlichen Dank aussprechen. Auch in den vergangenen Monaten hat sich vieles ereignet: Der Spielplatz-Dampfer wurde geentert, der Südflügel der Kongreßhalle nach dem ersten Bauabschnitt mit der Gruppen- und Jahreskartenkasse in Betrieb genommen und mit dem Auszug der ersten Bewohner des historischen Tieraffenhauses hat die Fortsetzung des Masterplans bereits begonnen. Zudem entwickelt sich der wertvolle Nachwuchs bei Nashorn, Lippenbär und Co. sehr gut. Mit der Geburt bei den Schneeleoparden und Tigern sind kürzlich weitere Jungtiere dazugekommen. In unserer Tropenerlebniswelt Gondwanaland geht die Entwicklung täglich weiter. Frei lebende Frösche und Vögel nehmen die Halle in Besitz und sorgen für eine ganz spezielle Atmosphäre. Künftig übernehmen unsere Tierpfleger auch in Gondwanaland Kommentierungen, um Wissen über die Bewohner weiterzugeben. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern bei der Lektüre der neuen Zoo-live-Ausgabe viel Vergnügen, spannende Momente und schon bald wieder einen entdeckungsreichen Besuch im Zoo Leipzig. Ihr Dr. Jörg Junhold Zoodirektor Newsletter abonnieren Infos für Zoofans Die Zeitung verlegt, die Website nicht be- s u c h t und schon ist die Geburt verpasst, der Namensaufruf zu spät gesehen und die favorisierte Veranstaltung vorbei, bevor man davon erfahren hat. Zoofans, die künftig auf Nummer sicher gehen möchten, die aktuellen Nachrichten aus dem Zoo Leipzig automatisch zu erhalten, können sich ab sofort für den Newsletter anmelden. Alle vier bis sechs Wochen sind Zoofreunde auf diese Weise aktuell und unkompliziert per informiert. Impressum Verlagsbeilage der Leipziger Volkszeitung Redaktion: Maria Saegebarth und Robert Liebecke (Zoo Leipzig) AG Zoo-Kids Ein Jahr voller Zoo-Abenteuer für junge Entdecker Die AG Zoo-Kids bei der Beobachtung von Südafrikanischen Seebären. Mit jedem neuen Schuljahr startet die beliebte AG Zoo-Kids im Zoo Leipzig. Betreut von pädagogisch geschulten Zoolotsen können Kinder zwischen acht und zwölf Jahren Pflanzen und Tiere des Tiergartens erforschen. Dabei lernen sie viel über Natur- und Die Teilnehmer der AG Zoo-Kids studieren das Verhalten der Zootiere und lernen den Zooalltag kennen. Artenschutz, sprechen mit Tierpflegern oder erkunden die Futterküche und die Tierklinik. Die Zoo-Kids AG trifft sich von November bis Mai wöchentlich mittwochs oder donnerstags zwischen 15 und 17 Uhr (außer in den Schulferien). Die Teilnahme kostet pro Kind 150 Euro im Jahr (zuzüglich der erforderlichen Jahreskarte in Wert von 40 Euro). Sind Sie Interessiert? Dann laden wir Sie herzlich zu unserer Einführungsveranstaltung am 17. Oktober 2012 um 15 Uhr in unsere Zooschulräume am Haupt eingang ein. Ihre Fragen beantworten wir gern unter Telefon oder per an safaribuero@zoo-leipzig.de. VERANSTALTUNGEN Zoo-Kalender 2013 Jungtiere für jeden Monat Der Jahreskalender 2013 ist druckfrisch im Zoo- und Online-Shop eingetroffen und seit kurzem erhältlich. In der neuen Auflage beherrschen die Jungtiere die einzelnen Kalenderblätter. 13 tolle Fotos bringen den Zoo Leipzig in die heimischen vier Wände und jeden Monat erfährt man in den begleitenden Texten Spannendes über die unterschiedlichen Arten der Jungenaufzucht. Viele der abgebildeten Tiere, wie beispielsweise die Amurleoparden und die Spitzmaulnashörner, sind in ihrem natürlichen Lebensraum höchst bedroht. Um ihr Aussterben zu verhindern, sind die Zuchterfolge in den Zoos von großer Bedeutung. Fotos: I. Geyer, D. Hönig, R. Liebecke, M. Saegebarth, A. Stork, J. Menner, M. Schauer, M. Molch, F. Schmidt, UFZ Leipzig, M. Dabdoub, Archiv Gestaltung: Westend-Presseagentur UG, Goldschmidtstr. 13, Leipzig Anzeigen: Dr. Harald Weiß Herstellung und Druck: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbh, Peterssteinweg 19, Leipzig September 1.9.: Schulanfängertag 1. und 2.9.: Sommer- Puppentheater 5.9.: Hakuna Matata Abendveranstaltung in der Kiwara-Lodge * 8.9.: K!DZ Das Riesenkinderfest zugunsten der UNI-Kinderklinik 15./16.9.: Zoo-Aktionstage Oktober 3.10.: Hakuna Matata Abendveranstaltung in der Kiwara-Lodge * 12./13./26./27.10.: Abendtouren durch den Zoo* bis 4.11.: Herbstferienprogramm für Kinder und Familien : Halloween November 7.11.: Hakuna Matata Abendveranstaltung in der Kiwara-Lodge* 9./10./23./24.11.: Abendtouren durch den Zoo* Dezember 1.12.: Eisbahn-Eröffnung im Gründer-Garten (geöffnet bis zum ) 1./8./15./22.12.: Adventsbasteln für Kinder 6.12.: Nikolaustag (freier Eintritt für Kinder bis 14 Jahre) Januar 11./25.1.: African Dinner Abendveranstaltung in der Kiwara-Lodge* 11./12./25./26.1.: Abendtouren durch den Zoo* Februar 8./14./22.2.: African Dinner Abendveranstaltung in der Kiwara-Lodge * 8./9./22./23.2.: Abendtouren durch den Zoo* 4. bis 15.2.: Winterferienprogramm März 8./9./22./23.3.: Abendtouren durch den Zoo* 14. bis 17.3.: Tierische Lesungen zur Buchmesse bis 1.4.: Osterspektakel zum Saisonstart *Tickets unter Mehr Informationen unter

3 Fortschreibung des Masterplans Der Weg zum Zoo der Zukunft Dem Tiger beim Baden in die Augen blicken, dem schwimmenden Elefanten unter Wasser zuschauen und an der Savanne sitzend von Afrika träumen: Der Zoo Leipzig ist auf seinem Weg in die Zukunft ein großes Stück vorangekommen und hat mit der Realisierung des Masterplans weltweit Maßstäbe gesetzt. Als der Leipziger Stadtrat im Jahr 2000 das strategische Unternehmenskonzept Zoo der Zukunft beschloss, drohte dem Zoo aufgrund nicht mehr zeitgemäßer Anlagen und rückläufiger Besucherzahlen die schrittweise Schließung und internationale Bedeutungslosigkeit. Seither sind zahlreiche Meilensteine wie zuletzt die Spektakuläres Feuerland: Besucher im 360 -Tunnel. Bürgerliches Gesellschaftshaus erfüllt viele Aufgaben Historische Kongreßhalle mit moderner Nutzung Die neuen Veranstaltungssäle in der Kongreßhalle sowie die sanierte Wandelhalle im Südflügel ermöglichen einen beeindruckenden Spagat: Modernes Kongressgeschäft auf der einen, professioneller Besucherservice auf der anderen Seite. Der Bachsaal strahlt in historischem Glanz, während Telemann- und Händelsaal die Brücke zur Gegenwart schlagen und höchste Ansprüche an Kongressveranstaltungen, Ausstellungen und Feierlichkeiten erfüllen. In die Wandelhalle sind eine neue Kasse für Zoobesucher und ein Zoo-Shop eingezogen. Tropenerlebniswelt Gondwanaland verwirklicht worden. Im selben Zeitraum haben sich die Besucherzahlen von im Jahr 2000 auf 2,1 Millionen in 2011 fast verdreifacht. Doch damit nicht genug. Die Ratsversammlung hat im Juli die Fortsetzung des Masterplans beschlossen. Bis 2020 kann der Zoo Leipzig nun sein ambitioniertes Projekt vom Zoo der Zukunft vorantreiben und abschließen. Zentrale Teile des Zoos werden dabei ebenso modernisiert wie beispielsweise die häufig in der Kritik stehende Leopardenhaltung. Schon jetzt sind erste Maßnahmen zur Vorbereitung und Fortsetzung des Masterplans umgesetzt. Die Pinguine haben ihre in die Jahre gekommene Anlage verlassen und teilen sich nun das Freigehege am Aquarium mit der Baikalrobbe. Auch sind kürzlich die Brazza-Meerkatzen aus dem historischen Tieraffenhaus ausgezogen. Sie leben künftig in Rostock. Das Haus soll bis Ende des Jahres geschlossen werden. In fünf Bauabschnitten werden in den kommenden acht Jahren die ausstehenden Zoobereiche modernisiert und 56 Millionen Euro investiert. Eines der Highlights entsteht An dem modern eingerichteten Counter werden Reisegruppen begrüßt und Jahreskarten verkauft. Derzeit laufen die Vorbereitungen für den zweiten Bauabschnitt. Mit Hochdruck wird an der Baugenehmigungsplanung und Finanzierung gearbeitet. In der bevorstehenden Bauphase werden der Südflügel, der Große Saal, der Richard-Wagner-Saal sowie die Ausstellungsfläche im Untergeschoss restauriert. Auch die Sanierung des einst ausgebrannten Weißen Saals und der Neubau des Zoorestaurants samt Neugestaltung des Konzertgartens werden geplant. SEITE 3 Die Kiwara-Savanne ist fester Bestandteil des Zoos der Zukunft und begeistert bereits seit 2004 Besucher aus nah und fern. mit Feuerland, einer spektakulären Wasserwelt für Pinguine und Robben ( ). Eine Wellenanlage wird für Meeresstimmung sorgen und die Tiere beschäftigen. Über einen einzigartigen, begehbaren Unterwassertunnel steigen die Besucher von den Pinguinen zu den Robben hinab und erleben die Tiere wie bei einem Tauchgang. Die ersten Maßnahmen stehen bereits im Zeitraum von 2012 bis 2014 an: Aufgrund der gestiegenen Besucherzahlen ist ein separater Ausgangsbereich erforderlich geworden, der um eine begehbare, große Flamingovoliere ergänzt wird. In der alten Tigerfarm leben derzeit hoch bedrohte Amur- und Schneeleoparden, die auch künftig im Zoo gehalten werden. Die Amurleoparden bekommen eine übernetzte Anlage im Stil eines Felshangs mit Wasserlauf neben der Tiger- Taiga, die Schneeleoparden werden perspektivisch im dritten Bauabschnitt ( ) die asiatische Hochgebirgswelt Himalaya beziehen. Darüber hinaus werden die Bärenburg, das Nashorngehege und der Gründer-Garten ( ) vollständig umgestaltet. Den Schlusspunkt des Masterplans 2020 setzt eine faszinierende asiatische Inselwelt, die zwischen 2018 und 2020 angelegt wird. Die asiatische Hochgebirgswelt Himalaya fügt sich in das Gelände ein. Gruppenreisende und Jahreskartenbesitzer werden seit diesem Sommer in der Kongreßhalle betreut.

4 SEITE 4 Bereits seit 2002 unterstützt der Zoo Leipzig das Endangered Primate Rescue Center (EPRC) in Vietnam finanziell und seit 2007 auch personell. Im kommenden Jahr wird er die Trägerschaft übernehmen. Jochen Menner, seit 1. August Auszubildender des Zoo Leipzig, war 15 Monate in dem Auffangzentrum für bedrohte Affen tätig und berichtet von seinen Erfahrungen. Herr Menner, wie kam es zu Ihrem Einsatz in Vietnam? Ich bin durch Südostasien gereist und wollte an einem Ort eintauchen, ihn wirklich kennenlernen und unbedingt im Ausland mit Tieren arbeiten. Über die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz habe ich mich für ein dreimonatiges Volontariat beim EPRC beworben. Am Ende war ich 15 Monate dort. Was haben Sie in dieser Zeit für sich gelernt? Persönlich bin ich sicherlich noch selbstständiger geworden, habe gelernt, noch offener Menschen gegenüber zu sein, auch sprachliche Barrieren zu überwinden. Vor allem habe ich gelernt, das Leben unter anderen Umständen zu akzeptieren. Wie würden Sie die Lebensumstände vor Ort beschreiben? Ich hatte es nie schlecht. Ich hatte immer fließend Wasser und meistens Strom. Aber der Strom kann auch mal für ein paar Stunden oder zwei bis drei Tage weg sein. Zudem sind die Häuser nicht isoliert. Im Winter ist es bei 10 Grad ziemlich kühl, im Sommer bei knapp 40 Grad sehr warm. Artenschutzprogramm in Vietnam Die Auffangstation für bedrohte Affen prägt die Region Cuc Phuong Vor seinem Ausbildungsbeginn im Zoo Leipzig hat Jochen Menner das Artenschutzprojekt in Vietnam unterstützt Wie sieht der Alltag aus? Morgens um halb sieben ist für die rund 20 Tierpfleger Arbeitsbeginn. Zwei Mal am Tag werden die Käfige gereinigt und die Tiere gefüttert. Dazwischen stehen alternative Arbeiten wie Käfigreparatur, Spielzeuge bauen oder Gras um den Elektrozaun herum schneiden, an. Welches Know-how steckt in dem Projekt? Der Standard ist sicherlich ein anderer als in Europa, aber die drei vietnamesischen Cheftierpfleger sind alle über zehn Jahre dort und haben entsprechendes Wissen auch, weil sie in dieser Zeit immer wieder mit europäischen Tierpflegern zusammengearbeitet haben. Ich finde es für die Zukunft wichtig, dass das Projekt weiter unterstützt wird, um den Blick für die Tiere, das Verständnis von der Dynamik innerhalb einer Gruppe oder das Verpaaren von genetisch wichtigen Tieren weiter zu schulen. Wie stark ist das Projekt in der Region verankert? Das EPRC ist ein ganz fester Bestandteil für die Region Cuc Phuong. Das Center prägt seit 20 Jahren den Nationalpark und ist ein wichtiger Arbeitgeber für die Einheimischen. Viele können sich kein Leben ohne dieses Center in ihrer direkten Nachbarschaft vorstellen. Ist das Verständnis der Einwohner für den Artenschutz vorhanden? Es ist keine Ablehnung, aber auch kein großes Verständnis vorhanden, nach wie vor nicht. Das liegt sicher an den Lebensumständen der Menschen. Diejenigen, die im Wald Affen jagen, haben es nötig. Sie brauchen entweder das Geld oder die Nahrung. Welche Rolle kann das EPRC in diesem Rahmen übernehmen? Vor allem die Rolle des Bildenden. Das Land entwickelt sich sehr schnell. Viele Menschen erreichen einen höheren Lebensstandard. Da ist es wichtig, dass in diesem Prozess das EPRC zur Stelle ist und die Menschen in die richtige Richtung bildet. Haben Sie während Ihres Aufenthalts Veränderungen miterlebt? Die Anzahl der Autos in Hanoi nimmt zu, man kann in jeder Straße neu gebaute Häuser sehen. Allein in dem Cuc Phuong Dorf, in dem wir gelebt haben, kamen viele neue Häuser hinzu. Wie fällt Ihre Gesamtbilanz für den Einsatz in Vietnam aus? Für mich ist entscheidend, dass ich eine tolle Zeit hatte, mit wunderbaren Tieren arbeiten durfte und wirklich effektiv etwas für den Artenschutz habe tun können. Gleichzeitig ist es schlimm zu sehen, wie wenig Vietnam sich doch verändert. Die Mentalität ist immer noch geprägt von Jagd und Wilderei und regelmäßig werden Affen konfisziert. Sie setzen Ihre Ausbildung jetzt im Zoo Leipzig fort. Welche Veränderungen sind damit verbunden? Das hat für mich ganz klar die Auswirkung, dass ich mich auf ein festes System verlassen kann, dass ich in einem gefestigten Betrieb arbeite, und dass ich wieder zur Berufsschule gehe. Vor allem werde ich wieder vielseitiger arbeiten. Vielen Dank für das Gespräch. Internationale Hilfe für Artenschutzprojekt angelaufen Überfall auf Okapistation im Kongo Das im Jahr 1987 gegründete Okapi Conservation Project befindet sich im Ituriwald der Demokratischen Republik Kongo im Lebensraum der seltenen Waldgiraffen, deren Bestand noch auf bis Tiere geschätzt wird. Wie alle Okapihalter unterstützt auch der Zoo Leipzig die weltweit einzige Forschungs- und Zuchtstation für Okapis seit 2005 mit einer jährlichen Spende. Die Anstrengungen des Projektes für den Schutz des Lebensraumes der Tiere finden in enger Abstimmung mit der lokalen Bevölkerung statt. So wird einerseits die Aufforstung des Regenwaldes vorangetrieben, andererseits zeigt man Einheimischen effektivere Arten der Landnutzung, um zu gewährleisten, dass diese nicht mehr wildern oder im Wald Holz schlagen. Am 24. Juni 2012 wurde die Schutzstation Opfer eines grausamen Überfalls durch Wilderer und illegale Minenarbeiter. Gebäude wurden geplündert und verwüstet. Sechs Menschen, darunter zwei Ranger, starben und 14 Okapis wurden getötet. Die Existenzgrundlage des gesamten Projektes wurde damit zerstört. Schon kurz nach Obwohl Okapis den Bewohnern des afrikanischen Regenwaldes schon lange bekannt waren, entdeckte die europäische Wissenschaft die Art erst 1890 im Kongo. Bekanntwerden dieser Nachricht liefen erste Hilfsmaßnahmen an. Das Wildlife Conservation Network, die US-amerikanische Umweltorganisation, welche die Station unterhält, organisierte eine Spendensammlung, um Geld für den Wiederaufbau zu beschaffen. In dieser schwierigen Situation hat auch der Zoo Leipzig in Kooperation mit seinem Freundes- und Förderverein nicht gezögert, zu helfen. Wir hoffen sehr, dass die wichtige Arbeit des Projektes auch zukünftig fortgeführt werden kann. Wenn Sie die Okapistation unterstützen möchten, können Sie Ihre Spende auf das Zoo- Konto überweisen. Das Geld wird entsprechend weitergeleitet. Sparkasse Leipzig, BLZ , Konto , Stichwort: Okapistation Arterhalt in Zoos Eine Hauptaufgabe moderner Tiergärten ist der Artenschutz. Wie wichtig sie ist, zeigt ein aktueller Report: 32 Tierarten existieren nur noch in menschlicher Obhut. In der Wildnis sind sie ausgestorben. Diese Studie hat der Weltverband der Zoos und Aquarien (WAZA) vorgelegt. Damit wird die Bedeutung unserer Institutionen deutlich. Im Einklang mit der Dekade der Biodiversität der UN will die internationale Zoogemeinschaft bis 2020 ihren Beitrag leisten, um das Artensterben zu stoppen, erklärt Dr. Jörg Junhold, Präsident der WAZA. Zu den Tierarten, die in der Wildnis ausge storben waren und nur durch internationales Populationsmanagement wieder ausgewildert werden konnten, gehören Säbelantilopen (Oryx leucoryx), Przewalskii- Pferde (Equus ferus przewalskii) sowie Schwarzfußiltisse (Mustela nigripes).

5 Die beliebten Abendtouren starten im Oktober wieder Zoobesuch zu später Stunde Mit den Abendtouren bietet der Zoo Leipzig ab Oktober wieder interessante Perspektiven bei einem Streifzug der etwas anderen Art durch den abendlichen Zoo. Während einer spannenden Entdeckungsreise mit einem Zoolotsen erleben die Teilnehmer ab Uhr insbesondere die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere. Dabei besteht die Gelegenheit, einige Tierhäuser zu später Stunde zu besuchen und hierbei ausgewählte Zoobewohner kennenzulernen, die tagsüber oft verborgen bleiben. Die Touren beginnen jeweils Uhr und werden in kleinen Gruppen durchgeführt. Die Ticketreservierung über das Safari-Büro wird em p- fohlen (Tel. ( , E- Mail de). Für Spontanbesucher steht ein begrenztes Karten- Spuk im Zoo Halloween-Spektakel Am 31. Oktober ist es wieder so weit: Dann übernehmen schauerliche Gestalten, garstige Hexen und gruselige Gespenster das Zepter im Zoo. Tagsüber herrscht an der Hacienda Las Casas und der Kiwara-Lodge bereits geschäftiges Treiben: Kürbisschnitzen, Halloween-Gesichterschminken, ein Lagerfeuer und Bastelmöglichkeiten stehen auf dem Programm. Nach Einbruch der Dunkelheit geht es auf eine Gruseltour durch den Zoo. Kinder in Halloween-Kostümen erhalten an diesem Tag kostenlosen Eintritt. Gruselige Wesen sind in der Nacht der Nächte unterwegs. Nicht nur für Erstbesucher, sondern auch für Stammgäste des Zoo Leipzig sind die Abendtouren ein besonderes Erlebnis. kontingent zur Verfügung, welches am Veranstaltungstag ab 19 Uhr in Anspruch genommen werden kann. In der Vorweihnachtszeit offeriert der Zoo Leipzig Veranstaltungspakete unterschiedlicher Art, die für Abende mit Freunden, Kollegen oder der Familie für außergewöhnliche Weihnachtsfeiern gebucht werden können. Das Hakuna Matata entführt die Teilnehmer in die sonnige Welt Afrikas. Ziel einer Safari durch den abendlichen Zoo ist die Kiwara-Lodge, in welcher ein exotisches Buffet mit kulinarischen Köstlichkeiten wartet. Das musikalische Feuerwerk einer Live-Band sorgt beim Genießen für das passende Flair. Zum Dessert findet ein mitreißender Auftritt von traditionell gekleideten Tänzerinnen statt, bevor eine thematische Feuershow mit Dschungelatmosphäre den stimmungsvollen Abschluss des Abends markiert. Termine: ; 5.12.; und ; Beginn 18 Uhr, Preis: 65 Euro pro Person exkl. Getränke. Südamerikanisches Feuer verspricht das Paket Noche de Fiesta. Ein tierischer Überraschungsgast erwartet die Besucher nach Preise: 13 Euro für Erwachsene; 9 Euro für Kinder bis 14 Jahre; Jahreskartenbesitzer zahlen 2 Euro weniger Termine 2012: 12./13.10.; 26./27.10.; 09./10.11.; 23./ Termine 2013: 11./12.01.; 25./26.01.; 08./09.02.; 22./ Festliche Stimmung in einmaligen Locations Weihnachtsfeiern im Zoo Leipzig Gemütliche Glühweinstimmung bei Schlittern & Schlemmen. einer spannenden Tour durch den nächtlichen Zoo. Am üppig gefüllten Buffet der Hacienda Las Casas werden nicht nur südamerikanische Spezialitäten gereicht. Parallel dazu reißen die feurigen Rhythmen des Disk jockeys die Abendgäste mit, bevor die beiden Salsa-Showtanzpaare gar zum Mittanzen animieren. Termine: 3.12., 4.12., und ; Beginn 18 Uhr, Preis: 65 Euro pro Person exkl. Getränke. Sportbegeisterte und aktive Gruppen profitieren vom Paket Schlittern & Schlemmen. Am Haupteingang des Zoos wartet zur Begrüßung ein heißer Glühwein. Derart aufgewärmt geht es in Begleitung eines Zoolotsen auf einen einstündigen Rundgang durch den abendlichen Zoo. Die Tour endet im Marché- Restaurant im Gründer-Garten, wo ein traditionell sächsisches Buffet zur Stärkung angerichtet ist. Der Abend klingt auf der Eisbahn aus. Termine: 6.12., und ; Beginn 18 Uhr, Preis: 40 Euro pro Person exkl. Getränke. Buchungen sind beim Eventteam des Zoo Leipzig möglich. Die Zahl der Plätze ist begrenzt. Tel.: ; feiern@zoo-leipzig.de SEITE 5 Aktionstage im Zoo Exklusive Kulissenblicke Am 15. und 16. September können Besucher die Zoo- Aktionstage jeweils zwischen 10 und 16 Uhr nutzen, um mit Tierpflegern und Tierärzten ins Gespräch zu kommen und Bereiche des Zoos kennenzulernen, die im Alltag den Mitarbeitern vorbehalten sind. An beiden Tagen stehen Stallungen, die Tierklinik und der Futtertrakt für Besichtigungstouren offen. Darüber hinaus stellen sich die Azubis des Zoo Leipzig an einem eigenen Stand vor. Gemeinsam mit den Lehrlingen kann man dort Futter zur Tierbeschäftigung basteln und sich über den Tierpflegerberuf informieren. Wie traditionell üblich, werden Spenden für den Artenschutz gesammelt. In diesem Jahr kommen die Gelder der EAZA-Südostasien-Kampagne zugute (EAZA = European Association of Zoos and Aquaria). Die internationale Kampagne unterstützt sechs Artenschutzprojekte im südostasiatischen Raum. Die Zoo-Aktionstage bieten die ideale Gelegenheit, Wissenswertes zu erfahren Uhr Pinguine Uhr Seebären Uhr Haie und Meeresfische (Aquarium Ringbecken) Uhr Lippenbären Uhr Afrikanische Savannentiere (Kiwara-Lodge) Uhr Menschenaffen (wenn die Tiere auf der Außenanlage sind) Uhr Löwen, Erdmännchen, Hyänen (nacheinander) Uhr Tiger SERVICE Kommentierungen durch Tierpfleger Uhr Seebären Uhr Pinguine Uhr Schimpansen am Urwalddorf (Pongoland Ausgabe von Beschäftigungsfutter, wenn die Tiere auf der Außenanlage sind) Aushang Elefantenkommentierung und Badezeit (am Elefantentempel) Kommentierungen in Gondwanaland (siehe Anzeige auf dem Dorfplatz) (Die Zeiten können sich aus tiergärtnerischen Gründen verschieben. Bitte beachten Sie die Fütterungsuhren an den Gehegen!)

6 SEITE 6 SEITE 7 Neugierige Otter und vorsichtige Äffchen Vergesellschaftungen von Tierarten fördern das natürliche Verhalten von Tieren im Zoo Bei der Planung des Geheges haben sich die Kuratoren und Tierpfleger streng an die Haltungsempfehlungen für Riesenotter gehalten. Diese wurden vom Zoo Dortmund erar- Die Weißgesichtssakis haben im Juni Nachwuchs bekommen. An der weißen Gesichtszeichnung des Jungtieres ist erkennbar, dass es sich um ein Männchen handelt. Im Südamerikateil der Tropenerlebniswelt Gondwanaland leben Riesenotter, Weißgesichtssakis und Silberäffchen gemeinsam auf einer großen Anlage eine Vergesellschaftung, die in dieser Form in noch keinem anderen Zoo praktiziert wurde und die sich im Laufe des ersten Jahres bereits bewährt hat. beitet, dessen Mitarbeiter die Bedürfnisse dieser Tierart in Menschenhand und im Freiland intensiv studiert haben. Die Anlage ist eine der größten in Gondwanaland. Neben dem großen Schwimmbereich gibt es einen weitläufigen Landteil. Hier sind unterschiedliche Bodenbeläge zu finden: Sand, auf dem die Riesenotter ausgiebige Sonnenbäder halten, Rindenmulch, wo sie ihren festen Kotplatz angelegt haben, und Naturboden, auf dem Bäume und Pflanzen gedeihen, die von den beiden Affenarten bewohnt werden. In der Natur legen Riesenotter in den Uferböschungen von Flüssen Gänge an, die zu ihrem unterirdischen Bau führen. In diesen Gängen streifen sie einen Großteil des Wassers ab, das nach dem Schwimmen noch in ihrem Fell hängt. Dies ist wichtig, da insbesondere die Jungtiere empfindlich auf einen feuchten Bau reagieren. Um diesen Trocknungseffekt nachzuahmen, wurde in Gondwanaland ein langer Holzgang mit Lattenrosten verlegt, welchen die Tiere auf dem Weg in ihren Stall durchlaufen müssen. Klare Etagenaufteilung Die kleinen Silberäffchen sind erst im Juni 2012 in die Anlage eingezogen. Das Pärchen wurde im rückwärtigen Bereich zunächst mit den Sakis zusammengewöhnt und erst herausgelassen, als es zwischen den Arten keine Probleme mehr gab und sich Sakis und Silberäffchen gegenseitig respektierten. Beide Arten halten sich fast ausschließlich in den Bäumen auf, sodass sie nicht immer sofort zu entdecken sind. Da sie jedoch selten lange still sitzen, verraten raschelnde Blätter, das leuchtend weiße Fell der Silberäffchen und die markante Gesichtszeichnung der Sakis über kurz oder lang ihre Anwesenheit. Auch in der Natur verlassen diese Affen nur selten die oberen Etagen des Derzeit lebt ein Pärchen der Silberäffchen auf der Anlage. Sie sind mit einem Körpergewicht von bis zu 360 Gramm und einer Länge von 28 Zentimetern (plus Schwanz) die kleinsten Bewohner der Anlage. Regenwaldes. Hier finden sie Nahrung und Schutz vor Fressfeinden, vor denen sie als geschickte Kletterer schnell flüchten können. Auf den Waldboden kommen sie hingegen nur für kurze Zeit, wenn dort besondere Leckerbissen zu finden sind. Aber auch in Gondwanaland heißt es, am Boden aufzupassen, denn Riesenotter sind Raubtiere, die sich nicht ausschließlich auf den Verzehr von Fisch beschränken. Da sich die Affen dieser potenziellen Gefahr bewusst sind, lassen sie Vorsicht walten. Und da Riesenotter nicht auf Bäume klettern können, funktioniert das Zusammenleben sehr gut. Anregende Beschäftigung Die Beschäftigung von im Zoo gehaltenen Tieren ist äußerst wichtig, damit keine Langeweile aufkommt. Unter diesem Gesichtspunkt ist die Vergesellschaftung dieser sehr unterschiedlichen Tierarten äußerst positiv. Vor allem die jungen Riesenotter sind sehr neugierig Mit einer Gesamtlänge von bis zu zwei Metern und einem Gewicht von bis zu 32 Kilogramm sind die Riesenotter die Größten auf der Anlage und außerdem die längste der weltweit 13 Otterarten. und verspielt. Sie interessieren sich sehr für das Geschehen in den Bäumen. Die Affen sind ihrerseits ständig zur Achtsamkeit angehalten so wie es auch in der Natur der Fall wäre. Der Vorteil dieser Haltung ist deshalb auch viel höher zu bewerten als das Risiko, dass ein neugieriger oder unvorsichtiger Affe Opfer der Riesenotter wird. Durch ihre Vorsicht und ihre flinke Art ist dies zudem sehr unwahrscheinlich zumal Riesenotter keine leise schleichenden Jäger sind, wie zum Beispiel Katzen, sondern deutlich sicht- und hörbar durchs Unterholz rennen. Somit bleibt einem aufmerksamen Äffchen Zeit zur Flucht. In weiten Teilen des Zoos gehören sie bereits seit Jahren zur Routine, finden mehrmals täglich statt und werden von den Besuchern gern wahrgenommen: Die Tierpflegerkommentierungen und öffentlichen Fütterungen. Das große Fressen im Panoramabecken des Aquariums, der lautstarke Streit um Tierpfleger erklären die Welt der Tiere Kommentierungen ab sofort auch in Gondwanaland die Obst- und Gemüsestücke in Pongoland sowie das erhabene Malmen der Giraffen sind Gelegenheiten, die Tierwelt in speziellen Situationen zu erleben und parallel dazu Wissenswertes von den Pflegern zu erfahren. Seit dem ersten Geburtstag von Gondwanaland werden auch in der Tropenhalle Kommentierungen angeboten, um die Besonderheiten und Eigenarten der Tropenbewohner vorzustellen. Die besondere Tierarten-Konstellation im Riesenottergehege wird ebenso erklärt wie das Verhalten von Komodowaranen und Sunda-Gavialen. In den Afrikahütten erfahren die Besucher zudem Wissenswertes über die Zwergflusspferde, Eulenkopfmeerkatzen und Dikdiks. Jeden Tag finden in den späten Nachmittagsstunden zwei Kommentierungen statt. Da sich die Uhrzeiten entsprechend den aktuellen Gegebenheiten ändern können, werden künftig drei Uhren auf dem unteren Dorfplatz in Gondwanaland zeigen, zu welcher Zeit es an welchem Gehege losgeht. Fütterung mit Tierpflegerkommentierung bei den Riesenottern: Wissenswertes und spannende Einblicke für Besucher. Zunehmende Zahl frei lebender Vögel in der Tropenhalle Artenvielfalt in Gondwanaland Eine vielfältige Vogelwelt ist typisch für tropische Regenwälder und soll auch in Gondwanaland nicht fehlen. Schließlich tragen die Vögel mit ihren Lauten wesentlich dazu bei, dass eine beeindruckende und authentische Geräuschkulisse entsteht. Ziel ist es, dass einmal alle Etagen der Tropenhalle von Vögeln belebt werden, vom Boden und den Wasserflächen über die verschiedenen Pflanzenschichten bis hin zum Luftraum über den Baumkronen. Doch das ist alles noch im Aufbau, denn es braucht Zeit, um die Tiere schrittweise einzugewöhnen., sagt Tierpfleger Steffen Thies. Er ist aufgrund seiner jahrelangen Tätigkeit im Neuen Vogelhaus Experte auf dem Gebiet der Vogelhaltung und wurde deshalb mit der Aufgabe betraut, gemeinsam mit Kuratorin Dr. Sandra Langguth den Bestand in Gondwanaland aufzubauen. Zählung per Fernglas Erste Arten wie Gelbe Pfeifgänse, Straußwachteln und Kubafinken wurden bereits erfolgreich eingewöhnt und haben auch schon Nachwuchs aufgezogen. Zahlreiche weitere Arten folgen in den kommenden Wochen und Monaten. Darunter sind Jakarinifinken und Madagaskarweber, die als Schwarmvögel sehr auffällig sind. Andere Arten wie Sonnenralle oder Maskenkiebitz muss man hingegen aufmerksam suchen. Sie halten sich Die kleinen Straußwachteln leben am Waldboden, wo sie mit den Füßen nach Nahrung scharren. Hier ist ein Weibchen mit seinem Nachwuchs zu sehen. einzeln oder paarweise vor allem am Boden auf. Alle Neuankömmlinge werden zunächst jeweils etwa zwei Wochen in Volieren an die Tropenhalle gewöhnt. Auch nach dem Öffnen der Käfigtüren Die Sonnenralle besiedelt Fluss- und Seeufer in tropischen Regenwäldern Mittelund Südamerikas. stehen weiterhin mehrmals täglich Futterrationen bereit. Ob die frei lebenden Vögel diese nutzen, ist jedoch fraglich, da Gondwanaland allerlei Nahrung in Form von Früchten und Insekten zu bieten hat. Die Kontrolle des Bestandes wird nicht einfach sein. Steffen Thies wird sich deshalb gelegentlich mit dem Fernglas auf die Lauer legen und an den Lieblingsplätzen der Vögel nach ihnen Ausschau halten. Thies erklärt die Herausforderungen: In der kleinen Freiflughalle des Neuen Vogelhauses hatten wir das letzte Exemplar der Goldscheitelwürger fast zwei Jahre lang nicht mehr gesehen, bis es plötzlich wieder auftauchte. In einer Halle von der Größe Gondwanalands, die mehr als 100 Mal so groß ist, wird es viel schwieriger, Stückzahlen exakt zu erfassen. Zumal wir auf zahlreichen Nachwuchs hoffen! Halten Sie bei Ihrem nächsten Besuch also Augen und Ohren offen! Sie werden sicher den einen oder anderen gefiederten Tropenbewohner entdecken. Die Zeichensprache der Winkerfrösche Eine weitere Amphibienart bereichert die Vielfalt Gondwanalands Unlängst erhielt der Zoo Leipzig aus dem Wiener Tiergarten Schönbrunn 55 dort zur Welt gekommene Winkerfrösche. Die Tiere sind nicht leicht zu bekommen, inzwischen verlaufen die Zuchtbemühungen in Wien aber so erfolgreich, dass diese interessanten Amphibien auch an andere Zoos vermittelt werden können. Neben Wien ist der Zoo Leipzig derzeit der einzige Tiergarten weltweit, der seinen Besuchern Winkerfrösche zeigen kann. Es existieren verschiedene Arten von Winkerfröschen, die in den Regenwäldern Südostasiens heimisch sind. In Gondwanaland sind Tiere zu sehen, die aus Borneo stammen. Dort leben sie in der Regel an tosenden Wasserfällen oder Gebirgsbächen, an denen der vorherrschende Lärmpegel eine Verständigung über Rufe bzw. Quaken nahezu unmöglich macht. Doch die Winkerfrösche haben für dieses Problem eine bemerkenswerte Lösung entwickelt. Sie kommunizieren über optische Signale sie winken mit den Hinterbeinen und vibrieren mit dem Kehlsack. Unterstützt wird die Verständigung durch eine auffällige Färbung der Beine und der Schallblase. Vergleichbar ist dieses Verhalten mit einem Einweiser am Flughafen, der wegen des Lärms auf dem Rollfeld über Zeichensprache Anweisungen an die Piloten gibt. Das Winken kann vor allem bei männlichen Fröschen beobachtet werden, die in regelrechten Winkduellen Konkurrenzkämpfe um Territorien austragen. Rund zehn Winkerfrösche haben nun ein Terrarium unterhalb des Wasserfalls in Gondwanaland bezogen, weitere werden hinter den Kulissen gehalten. Um die Art langfristig erhalten zu können, Winkerfrösche werden maximal 2,5 Zentimeter groß. Sie kommunizieren über Winkbewegungen mit den Hinterbeinen. hofft der Zoo auf zahlreichen Nachwuchs. Je nachdem, wie erfolgreich die Zucht verläuft, könnten die Tiere eines Tages vielleicht auch am Wasserfall ausgesetzt werden. Was die Tierpfleger vor eine tägliche Herausforderung stellt, ist die enorme Schnelligkeit der kleinen Frösche. Ein eben noch bewegungslos sitzender Frosch kann im nächsten Augenblick schon ganz woanders sein, ohne dass man dem Sprung mit den Augen folgen konnte. Beim Öffnen des Terrariums sind deshalb immer zwei Pfleger anwesend, um das Heraushüpfen der Pfleglinge zu verhindern. Gefüttert werden die Tiere vor allem mit Obst- und Stubenfliegen, welche die Pfleger nicht etwa selbst fangen, sondern aus speziellen Fliegenzuchten bestellen bzw. in einer eigenen kleinen Zucht hinter den Kulissen heranziehen. An der Unterseite sind die Frösche auffällig hell gefärbt, wodurch sie beim Winken gut zu sehen sind.

7 SEITE 8 Zuwendungen Testament für Tiere Jeder Ausbau im Zoo kostet Geld. Hierbei können testamentarische Vermächtnisse, Erbeinsetzungen und andere letztwillige Verfügungen viel Gutes bewirken. Der Freundes- und Förderverein des Zoologischen Gartens Leipzig e. V. und der Zoo selbst sind gemeinnützig und erbschaftssteuerbefreit. Private Zuwendungen kommen also ohne Abzüge und direkt der Haltung der Tiere zugute. Bitte bedenken Sie die Tiere im Zoo Leipzig in Ihrem Testament. Eine kostenlose Testamentsbroschüre können Sie in der Geschäftsstelle des Freundesund Fördervereins, Pfaffendorfer Str. 29, Leipzig, Tel.: anfordern. Auf Wunsch werden Sie auch von einem Notar oder einem Rechtsanwalt beraten. Jeder kann den Zoo und seine Tiere wie die Erdmännchen unterstützen. Der Entwicklung und Betreuung der Patenschaftsbewegung wird eine große Bedeutung beigemessen. Und da es neben den vielen Tierfreunden auch zahlreiche Pflanzenliebhaber gibt, die von unserer exotischen Pflanzenwelt in Gondwanaland beeindruckt sind, besteht Baumpaten für Gondwanaland gesucht Tierpatenschaften im Zoo Leipzig Seit über 20 Jahren übernehmen Zoofreunde von nah und fern Tierpatenschaften im Zoo Leipzig. Allein in den vergangenen drei Jahren ist die Zahl auf angewachsen. Die Patenschaftsbewegung zählt damit zu den Haupteinnahmequellen des Fördervereins. Die mit der Übernahme einer Patenschaft verbundene Spende trägt nicht nur zur Verbesserung der Haltungsbedingungen der Zootiere bei, sondern kommt auch den vom Zoo unterstützten Artenschutzprojekten zugute. Vor etwa einem Monat haben die Stadtwerke Leipzig Goldsponsor des Zoo Leipzig die Patenschaft für das in Gondwanaland lebende Zwergflusspferd verlängert. Dr. Jörg Junhold und Dr. Peter Bachmann, Präsidiumsmitglied des Fördervereins, übergaben dem Geschäftsführer, Thomas Prauße, stellvertretend für alle Mitarbeiter der Stadtwerke, die Patenschaftsurkunde. Selbstverständlich erhält der Zoo Leipzig auch die Unterstützung von vielen anderen Tierliebhabern in und um Leipzig. Wolfgang Welter, Chef der Ur-Krostitzer Brauerei, wirbt regelmäßig Tierpaten. Beim diesjährigen Patenfrühstück bekamen 31 neue Paten ihre Urkunden aus den Händen von Dr. Junhold und Dr. Peter Bachmann. Eine stolze Summe von nun auch die Möglichkeit, eine Baumpatenschaft abzuschließen. Wie auch bei den Tierpatenschaften erhalten die Paten für ihr Engagement einen Patenbrief sowie ein Foto ihres Baumes mit Standortplan und eine Spendenquittung. An der Patentafel am Eingang des Zoos wird der Name des Spenders veröffentlicht. Die Teilnahme am Patentag ist ebenso inbegriffen. Engagement von Unternehmen und Privatpersonen Dr. Peter Bachmann und Dr. Jörg Junhold übergeben die Patenschaftsurkunde an Thomas Prauße (v. r. n. l.). ca Euro ist so zusammengekommen. Die Ur-Krostitzer Brauerei ist selbst Pate eines Okapis und Goldsponsor des Zoo Leipzig. Neu im Kreis der Tierpaten ist die LVZ-Post. Die Patenurkunde wurde von Vereinspräsident Siegfried Stauche übergeben. Die LVZ Post verkauft ab sofort eine Briefmarke für den bundesweiten Versand von Postkarten (0,42 Euro) mit einem Giraffenbild aus der LVZ MaleLE-Aktion sowie eine Zuri-Postkarte, auf der die Marke bereits gedruckt ist. Mit dem Erlös wird unmittelbar der Zoo unterstützt. Seit Juni gehört auch die zahnärztliche Gemeinschaftspraxis DENTALE zu den Paten. Wegen seiner Zähne wurde ein Sunda-Gavial als Patentier ausgewählt. Auch private Spender wie Johanna Kühnel übernehmen Patenschaften. Sie ist Pate einer Fischkatze (2.500 Euro). Ich liebe Tiere und fühle mich mit unserem Zoo sehr verbunden, schwärmt die ältere Dame aus Schkeuditz, die nur mit Unterstützung in den Zoo kommen kann. Doch dank der Hilfe einer Freundin konnte sie mittels Rollstuhl ihren Liebling in Gondwanaland besuchen. Traditionell haben mehrere hundert Paten die Patentage genutzt, um ihre Schützlinge zu besuchen. Eben dieser Wissenstransfer ist es auch, der neben der Geldspende eine Tierpatenschaft ausmacht. Viele regelmäßige Zoobesucher, Vereinsmitglieder und Jahreskartenbesitzer drücken damit ihre Verbindung zum Zoo Leipzig aus. Für alle Tierpaten schon jetzt der Termin für das kommende Jahr: Die Patentage werden am 21. und 22. Juni 2013 stattfinden. Dank allen Tierpaten, Spendern und Freunden des Zoo Leipzig: Der Förderverein ist stolz darauf, dass er durch Spenden von Unternehmen und Einzelpersonen und regelmäßige finanzielle Unterstützung den Weg zum Zoo der Zukunft begleiten kann. Weitere Informationen für ein privates oder unternehmerisches Engagement im Zoo Leipzig finden Interessenten im Internet unter foerdern-helfen. Coupon Ich/wir habe(n) Interesse an einer Mitgliedschaft/Tier-/Baumpatenschaft. Bitte senden Sie mir/uns die entsprechenden Unterlagen an folgende Adresse: Name Vorname Straße PLZ/Ort Rückantwort an: Freundes- und Förderverein des Zoologischen Gartens Leipzig e. V. Pfaffendorfer Straße Leipzig foerderverein@zoo-leipzig.dee Die LVZ-Post übernimmt die Patenschaft für die Giraffe Zuri. Ein besonderer Dank den Tierpaten Fischkatze 2500 Euro: Sparkasse Leipzig Goldsponsor, INTECMA Anlagentechnik, Gisela Noser Riesenotter 2500 Euro: Sparkasse Leipzig Goldsponsor, ASS Andrea Schmidt Sekretariats- und Büroservice, Obstland Dürrweitzschen AG, Wohnungsgenossenschaft UNITAS, Radiologisch-Nuklearmedizinische Gemeinschaftspraxis Dres. med. Volkheimer, Schenk und Kollegen Komodowaran 2500 Euro: Leipziger Volkszeitung Goldsponsor, Ostrauer Kalk werke, Gute Laune herrschte beim Ur-Krostitzer Patenfrühstück. Vereinigte Leipziger Wohnungsgenossenschaft e G, LRP- Autorecycling Krostitz Ozelot Euro: Langnese Goldsponsor, AT Reisen Leipzig, Bürotec-Thoss Leipzig, Contax Koch, Müller & Kol legen Sunda-Gavial Euro: Brauerei Ur-Krostitzer, DENTA- LE zahnärztliches Kompetenzzentrum Leipzig Tapir Euro: Marché im Zoo, Tapir Reiseausrüstungen, Contax Freier, Müller & Kollegen Zwergflusspferd 3000 Euro: Stadtwerke Leipzig Goldsponsor, Baufachhandel Rothkegel, ALL Abfall-Logistik Leipzig, Optikermeister Hardt Schönefeld und seine Kunden, VEOLIA Wasser Zwergotterfamilie Euro: Sparkasse Leipzig Goldsponsor, Wempe Uhren und Schmuck Leipzig, ANTAX Steuerberatung Leipzig Kleine Ameisenbärfamilie 2500 Euro: Mercedes-Benz NL Leipzig Goldsponsor, Marketing-Club Leipzig, Sparda Bank Berlin, Hausärztliche Praxis Dres. Lipp-Amm-Keller-Wenzel, Gold & Country Club Leipzig

8 SEITE 9 Kuratorium gewählt Neue Struktur Anlässlich der Jahresmitgliederversammlung des Freundes- und Fördervereins sind ein neues Präsidium gewählt und eine geänderte Satzung beschlossen worden. Ziel war es, die Vereinsführung neu zu organisieren. Statt eines Vorstandes gibt es jetzt zwei Gremien mit unterschiedlichen Aufgaben: ein Präsidium und ein Kuratorium. Das Präsidium ist für die Steuerung der Arbeit des Vereins, seiner täglichen Aufgaben, der Anleitung der Geschäftsstelle sowie der Überwachung der Finanzen zuständig. Die 30 bis 40 Mitglieder des Kuratoriums, die vom Präsidium berufen Zum wiederholten Male hat Oberbürgermeister Burkhard Jung die Ehrennadel sowie Ehrenurkunde der Stadt Leipzig an engagierte, ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger übergeben. Mit besonderer Freude hat der Präsident des Freundes- und Fördervereins des Zoo Leipzig, Siegfried Stauche, die Auszeichnung in Empfang genommen. Siegfried Stauche, von 1976 bis 1991 stellvertretender Zoodirektor in Leipzig und neun Jahre Präsident der Gemeinschaft Deutscher Zooförderer (GDZ), ist nunmehr Ehrenpräsident der GDZ und engagiert sich seit mehr als 20 Jahren ehrenamtlich für den Förderverein des Zoos. In dieser Zeit wurde der Verein zu einem wichtigen Partner des Zoos. Durch die Beschaffung finanzieller Mittel aus Spenden und sonstigen Erlösen konnte so manche Anlage für die Die Mitglieder des Kuratoriums in Gondwanaland. Ehrenamtliches Engagement für den Zoo Leipzig FFV-Präsident erhält Auszeichnung Oberbürgermeister Burkhard Jung übergibt die Ehrennadel der Stadt Leipzig an Siegfried Stauche. artgerechte Tierhaltung umgebaut werden. Ein besonderer Höhepunkt der Vereinsgeschichte, und darauf ist Siegfried Stauche ganz besonders stolz, war die Übergabe von 1,8 Millionen Euro zur unterstützenden Finanzierung der Tropenerlebniswelt Gondwanaland. werden, arbeiten als Botschafter für den Förderverein und den Zoo. Andreas Seifert, bekannt aus leitenden Funktionen der Bau- und Immobilienwirtschaft, wurde zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt. Weitere Mitglieder sind u. a. die sächsische Sozialministerin Christine Clauß, Bundestagsabgeordneter und Bundesminister a. D. Wolfgang Tiefensee, Landespolizeichef Bernd Merbitz, Finanzbürgermeister Torsten Bonew, LVZ-Chef Nor- Unter diesem Motto organisiert der Freundes- und Förderverein Reisen in ganz Deutschland. Auch mehrtägige Auslandsreisen stehen auf dem Programm. Dank der bisherigen sehr guten Zusammenarbeit mit dem regionalen Reiseveranstalter Geißler Reisen GmbH konnten die Vereinsmitglieder in den vergangenen Jahren u. a. Reisen zu den Tierparks und Zoos nach Stuttgart, Dresden, Aachen, Zürich, Tallinn, Wien und Prag unternehmen. Natürlich kommt neben den Zoobesuchen auch die Kultur, z. B. der Besuch der Arena in Verona, nicht zu kurz. Die Vereinsreisen erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Dies zeigen die ständig steigenden Anmeldungen. Viele der Reise-Interessenten können danach als neue Mitglieder des Fördervereins, der nunmehr 700 Mitglieder um- bert Schmid oder Mäzen Wolf- Dietrich Freiherr Speck von Sternburg. Konsul Michael Weichert Vizepräsident Abwechslungsreiche Touren für Zoofreunde Fernweh? Mit dem Förderverein verreisen fasst, begrüßt werden. Aus diesem Grund ist der Verein bemüht, die Reisetätigkeit zu erweitern und zukünftig auch Fernreisen ins Programm aufzunehmen. Möglich wird dies durch die Zusammenarbeit mit dem neuen Goldsponsor des Zoo Leipzig, dem Reiseunternehmen Polster & Pohl. Es ist selbstverständlich für uns, dass wir zukünftig mit den neuen Unterstützern des Zoos zusammenarbeiten werden. Wir freuen uns sehr, schon im kommenden Jahr die Reisen unseres Fördervereins gemeinsam mit dem Erfolgsunternehmen durchführen zu können, sagt Siegfried Stauche, Präsident des Freundes- und Fördervereins. Wir möchten jedoch nicht versäumen, uns für die gute Zusammenarbeit bei unserem langjährigen Reiseveranstalter Geißler Reisen Eilenburg zu bedanken.

9 SEITE 10 Wissenschaftler des UFZ geben in der Tropenhalle Einblick in ihre Forschungsmethoden Baummessung in Gondwanaland Entlang des Weges durch Gondwanaland gibt es spannende Lernstationen für kleine und große Entdecker. Die sogenannte Baummessstation ist etwas Besonderes, denn an ihr können Zoobesucher Regenwaldforschung live erleben. Erdacht und gefördert wurde die Station von Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ). Professor Andreas Huth und Doktorand Rico Fischer, die Erfinder der Lernstation, geben Auskunft über die Hintergründe der Baummessung. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine Baummessstation in Gondwanaland einzurichten? Huth: Gemeinsam mit dem Zoo haben wir lange vor der Fertigstellung von Gondwanaland überlegt, wie wir die Halle nutzen können, um unsere Umweltforschung dort für Zoobesucher erlebbar zu machen. Nicht alle unsere Ideen waren unter den gegebenen Bedingungen tatsächlich umsetzbar. Zum Beispiel hatten wir den Gedanken, die Bewegungsmuster von in der Halle frei laufenden Tieren nachzuzeichnen. Aus verschiedenen Gründen war dies nicht umsetzbar, unter anderem, weil man die Tiere regelmäßig hätte einfangen müssen, um die Batterien der Messtechnik zu wechseln. Methoden der Wachstumsmessung von Bäumen waren uns aus der Feldforschung bestens vertraut und da Bäume, anders als Tiere, standorttreue Wesen sind, entschieden wir uns für die Entwicklung der Baummessstation. Andreas Huth (links) und Rico Fischer (rechts) überprüfen mit einem Maßband die Ergebnisse des elektronischen Messrings. Nach welchen Kriterien haben Sie Ihren Messbaum ausgewählt? Fischer: Es musste ein Baum gefunden werden, der sich nahe am Besucherweg befindet, so dass in dessen Nähe eine Lernstation platziert werden konnte. Zudem musste der Stamm geeignet sein, um die Messtechnik anzubringen. Die Wahl fiel auf eine Hohe Feige (Ficus altissima) unterhalb der Urwaldriesen. Und wie genau funktionieren die Messtechnik und die Lernstation? Fischer: An einem relativ glatten Stück des Baumstammes ist ein hochempfindlicher Messring angebracht, der aus einem Draht und einem Sensor besteht. Er registriert kleinste Veränderungen des Stammdurchmessers und funkt diese Daten an einen Computer. Auf seinem großen Touchdisplay können die Zoobesucher tagesaktuell abrufen, wie stark unser Baum gewachsen ist und wie viel Kohlenstoff (CO 2 ) er aufgenommen hat. Daneben gibt es ein Quiz, in dem wir Erkenntnisse aus der Forschung leicht verständlich und spielerisch aufbereitet haben. Wir werden außerdem noch eine Website einrichten, auf der die Messungen abgerufen werden können. Und wie hat sich der Baum seit Beginn der Messung verändert? Fischer: Während der Stammumfang von 182 auf 188 Zentimeter gewachsen ist, hat der Baum im letzten Jahr rund 150 Kilogramm CO 2 gespeichert. Wir konnten zudem nachweisen, dass der Baum nachts leicht schrumpft und tagsüber wieder größer wird. Der Grund dafür ist der nächtliche Wasserverlust über die Atmung, wodurch ein Wasserdefizit entsteht, das den Stamm schrumpfen lässt. Können Sie die Messergebnisse aus Gondwanaland auch für Ihre wissenschaftliche Arbeit verwenden? Huth: Normalerweise führen wir derartige Messungen direkt in den Tropen durch. Aus den gewonnenen Daten entwickeln wir Szenarien für das Wachstumsverhalten ganzer Wälder. Wichtig ist dies vor allem, um den globalen Kohlenstoffkreislauf besser zu verstehen, denn Bäume speichern während ihres Lebens große Mengen dieses Treibhausgases. Durch die weltweit massive Waldabholzung gelangt unnatürlich viel CO 2 zurück in die Atmosphäre und trägt zum Klimawandel bei. Mithilfe unserer Modelle entwickeln wir Empfehlungen, wie Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden können. Das heißt zum Beispiel, wie lang müssen die Ruhephasen zwischen den Holzeinschlägen sein oder wie viel Holz darf man in einem Wald schlagen, ohne ihn zu schädigen. Mit der Messstation in Gondwanaland wollen wir in erster Linie das Verständnis für diese Zusammenhänge fördern. Hier können wir das sonst Unsichtbare sichtbar machen, nämlich die tägliche Kohlenstoffaufnahme eines Baumes. Wir können damit beispielsweise zeigen, dass mehr als 70 solcher Bäume notwendig wären, um den durchschnittlichen jährlichen CO 2 -Ausstoß eines Deutschen von Kilogramm zu kompensieren. Und natürlich ist es für uns sehr spannend, den künstlichen Tropenwald vor der eigenen Haustür genauer unter die Lupe nehmen zu können. Herr Huth, Herr Fischer, wir danken Ihnen für dieses interessante Gespräch. Spielplatz eingeweiht und Tierkindergarten renoviert Beliebter Anlaufpunkt erstrahlt in neuem Glanz Pünktlich zum Pfingstspektakel ist der neue Spielplatz El Dorado eröffnet worden und begeistert seither zahlreiche kleine Zoobesucher. Vor allem der Amazonasdampfer, dessen Im Zuge des Spielplatzbaus wurde auch der Tierkindergarten renoviert. Anlaufpunkt ist jetzt die neue, vergrößerte Wellensittichvoliere. Schornsteine von innen erklettert werden können, lässt die Fantasie der Jüngsten aufblühen. Der Name El Dorado erinnert an das sagenumwobene Goldland in Südamerika, dessen Geschichte an einem großen Steuerrad reich bebildert erzählt wird. Getrieben von der Gier nach Gold unterwarfen die spanischen Eroberer vor fast 500 Jahren das Inka-Reich. Von Indianern erfuhren sie von einem sagenhaften Goldreich, das hinter den Anden liegen sollte und in dem ein König lebte, der sich täglich mit Öl salben ließ. Doch dieses El Dorado wurde nie gefunden. Alle Expeditionen scheiterten im Di- Als Erste eroberte die Vorschulgruppe der Kindertagesstätte am Zoo gemeinsam mit Zoodirektor Dr. Jörg Junhold den Amazonasdampfer. ckicht des Regenwaldes der Mythos jedoch blieb bis heute erhalten. Auch die neben dem Spielplatz gelegene Goldwaschanlage wird rege genutzt. Gegen eine kleine Schürfgebühr kann man sich ein Sieb leihen, um damit Nuggets aus dem Sand zu waschen. Das gefundene Gold wird anschließend gegen ein tolles Zoo-Souvenir eingetauscht. An den Spielplatz schließt sich der Tierkindergarten an, der schon 1935 von Professor Karl Max Schneider ins Leben gerufen wurde. Bis heute werden hier in Hütten und Ställen verschiedene Haustiere gehalten u. a. Kaninchen, Ziegen, Schafe, Gänse, Puten und ein Schwein. Einige von ihnen lassen sich sogar streicheln. Außerdem ist die Aufzucht von Hühnern mitzuerleben: Während einige Küken noch in Eiern im Brutschrank liegen, sind andere direkt an der Besucherscheibe unter einer Wärmelampe zu beobachten.

10 SEITE 11 Polster & Pohl engagiert sich für den Zoo Neuer Goldsponsor Als Gold-, Silber- oder Bronzesponsor unterstützen zahlreiche namhafte Firmen den Zoo Leipzig seit vielen Jahren und leisten damit einen sehr wichtigen Beitrag zum laufenden Betrieb und zur Weiterentwicklung und Modernisierung des Zoogeländes. Der jüngste Sponsor in der Goldkategorie ist Polster & Pohl, ein bekanntes Leipziger Reiseunternehmen, das seit Mai 2012 für den Zoo aktiv ist. Im Interview sprachen wir mit den Geschäftsführern Daniel Polster und Christian Pohl über die Hintergründe ihres Engagements. Wie kam es zu der Zusammenarbeit zwischen Polster & Pohl und dem Zoo Leipzig? C. Pohl: Die Zusammenarbeit hat sich bereits über viele Jahre entwickelt. In erster Linie natürlich dadurch, dass wir als Reiseveranstalter unseren Gästen aus Halle, Chemnitz, Dresden und Magdeburg Tagesfahrten in den hiesigen Zoo anbieten, somit immer wieder im engen Kontakt mit dem Zoo standen. Zudem hat die vertrauensvolle Partnerschaft bereits vor einigen Jahren dazu geführt, dass wir als Tierpaten den Zoo Leipzig unterstützt haben. D. Polster: Darüber hinaus engagieren wir uns immer wieder für den Erhalt unserer Natur, sodass wir uns jetzt entschieden haben, den Zoo Leipzig mit seiner Maßstäbe setzenden Tierhaltung und seiner Beteiligung an globalen Artenschutzprogrammen im Großen zu unterstützen. Wie haben Sie den Zoo seitdem begleitet? Gibt es neben Ihrem finanziellen Engagement konkrete Projekte, die gemeinsam mit dem Zoo durchgeführt werden? C. Pohl: Es gibt viele Ideen, von denen wir bereits einige umgesetzt haben. So haben wir im Rahmen des Goldsponsorings eine Tierpatenschaft für die Löwen übernommen. Zudem veranstalten wir mit dem Zoo ein Gewinnspiel, bei dem jeder Besucher die Chance hat, tolle Reisegutscheine zu gewinnen. D. Polster: Perspektivisch wird es natürlich noch weitere Projekte geben. Wir planen beispielsweise eine Polster & Pohl-Veranstaltung im Zoo Leipzig und werden als Reiseveranstalter den Förderverein bei der Planung und Durchführung seiner Reisen unterstützen. Bekommen Sie Rückmeldungen Ihrer Mitarbeiter oder Kunden zu Ihrem Engagement für den Zoo? C. Pohl: Unsere Mitarbeiter waren von der ersten Sekun- Christian Pohl, Dr. Jörg Junhold und Daniel Polster (von links nach rechts) bei der offiziellen Vorstellung des neuen Goldsponsors im Mai 2012 mit dem Patentier im Hintergrund. de an von der Idee begeistert. Besonders, da die meisten den Zoo selber von privaten Besuchen kennen und sehen, wie fantastisch er sich im Laufe der Jahre entwickelt hat. D. Polster: Das hören wir auch immer wieder von unseren Gästen, die zum Teil sogar mehrmals im Jahr mit uns nach Leipzig reisen, um die vielen Veränderungen im Zoo der Zukunft mit eigenen Augen zu sehen. Besonders viele positive Rückmeldungen haben wir natürlich auch von unseren Leipziger Kunden erhalten, die sich in Briefen oder auch persönlichen Gesprächen bedanken, dass wir uns für ihren Zoo engagieren und uns damit aktiv an der weiteren Entwicklung beteiligen. Was verbindet Sie persönlich mit dem Zoo, haben Sie ein Lieblingstier oder einen Lieblingsbereich? C. Pohl: Welcher Leipziger kann sich nicht an den einen oder anderen Zoobesuch aus Kindheitstagen erinnern? Da geht es mir nicht anders. Noch heute bummle ich immer wieder mit meiner Familie durch die herrliche Anlage. Dabei beobachte ich besonders gern die Affen mit ihrem Nachwuchs im Pongoland. Und natürlich auch unsere Löwen, für die wir die Patenschaft übernommen haben. D. Polster: Neben dem Aquarium mit seiner riesigen Artenvielfalt bin ich vor allem von Gondwanaland begeistert. Als ich zum ersten Mal dort war, glaubte ich mich tatsächlich mitten in den Tropen zu befinden. Was hier vollbracht wurde, sprengt einfach jede Vorstellungskraft. Vielen Dank für das Gespräch und auf gute Zusammenarbeit!

11 SEITE 12 So jung und schon so wertvoll: Der Drillingswurf von Schneeleopardin Laura ist knapp zwei Monate alt und entwickelt sich gut. Aller guten Dinge sind drei Schneeleoparden-Drillinge in Leipzig geboren Namensfindung bis kommenden Montag Dieser Zuchterfolg ist umso bedeutsamer, blickt man auf den Gefährdungsstatus der Schneeleoparden. Die Rote Liste weist die Tierart als stark bedroht aus. Derzeit wird von bis frei lebenden Vertretern ausgegangen mit rückläufiger Tendenz. In europäischen Zoos laufen die Bemühungen um den Erhalt von Schneeleoparden seit rund zwei Jahren wieder besser. Etwa zehn Jungtiere wurden innerhalb eines Jahres laut internationalem Zooinformationssystem ZIMS allein in Europa geboren. Mit dem neuerlichen Wurf und der bislang guten Aufzucht der drei Jungtiere leisten wir als Zoo Leipzig einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Schneeleoparden. Auch national und international läuft die Zucht wieder besser als noch vor einigen Jahren, sagt Zoodirektor Dr. Jörg Junhold, der sich als Präsident des Weltverbandes der Zoos und Aquarien (WAZA) u. a. für Drei auf einen Streich: Schneeleopardin Laura hat erneut Drillinge zur Welt gebracht und dem Zoo Leipzig damit einen wertvollen Zuchterfolg beschert. das internationale Populationsmanagement einsetzt. Zoofans hatten bis Anfang August die Chance, sich an der Namenssuche für den Schneeleoparden-Nachwuchs zu beteiligen. Aus mehr als Namen haben die Tierpfleger eine Vorauswahl getroffen, über die per Facebook abgestimmt wird. Bis Montag (27. August) können sich Interessierte noch beteiligen. Das Voting und künftige Neuigkeiten finden Sie im Internet auf der Seite www. facebook.de/zooleipzig. Gewinnspiel Welche Affenart teilt sich mit Weißgesichtssakis und Riesenottern eine Anlage in Gondwanaland? Die Antwort senden Sie bitte per Postkarte bis zum 30. September 2012 an: Zoo Leipzig GmbH Stichwort Quiz Pfaffendorfer Str Leipzig oder per an: Quizfrage@zoo-leipzig.de Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir zehnmal je einen Gutschein für eine Eltern-Kind- Tageskarte und je einen Kinderzooführer. (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.) Im vergangenen Heft wurde nach den Pilzzüchtern in Gondwanaland gefragt. Die richtige Antwort lautete Blattschneiderameisen. Die Preise wurden den Gewinnern bereits zugesandt.