Radroute des Monats Juli 2012 Drei-Schlösser-Route

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1 Radroute des Monats Juli 2012 Drei-Schlösser-Route Die Radroute des Monats Juli verläuft hauptsächlich durch Soester Stadtgebiet und die Gemeinde Lippetal, streift aber auch noch das Welveraner Gemeindegebiet. Wie ihr Name sagt, liegen drei markante Schlösser und Herrensitze am Wegesrand, nämlich Haus Nehlen, Schloss Assen und Schloss Hovestadt. Ferner durchstreift sie zwei Landschaftsformen des Kreises Soest, die üppigen Felder der Soester Börde sowie die Parklandschaft des südlichen Münsterlands in der Gemeinde Lippetal. Nicht zuletzt können wir auch noch mehrere bemerkenswerte Kirchen besuchen, einen Schlosspark sowie ein besonderes Naturschutzgebiet. Wir radeln an etlichen Mühlen vorbei und überqueren außerdem die Lippe und ihre vier großen Seitenbäche aus der Börde (Soestbach, Schledde, Rosenau und Ahse). So können wir ruhigen Gewissens behaupten, dass diese Rundfahrt zu den landschaftlich und kulturell herausragenden Radrouten im Kreisgebiet gehört. Mit 42 Kilometern Länge durch ebenes Gelände ist sie auch für Familien geeignet, wenn die Kinder schon etwas Ausdauer haben. Es gibt nur drei kleine kurze Steigungen. Die Straßen und Wege sind durchweg gut asphaltiert, unterwegs radeln wir aber auch mehrmals über kurze geschotterte Wege, die aber unproblematisch für Fahrräder sind. Die Route bietet drei Möglichkeiten des Einstiegs: Soest: Fahrradstation am Bahnhof Lippetal-Lippborg: i-punkt, Ilmerweg Lippetal-Hovestadt: Rathaus, Bahnhofstraße Die Routenbeschreibung bezieht sich auf den Einstieg in Soest, kann aber passend auch für die beiden Lippetaler Punkte gelesen werden. An der Soester Fahrradstation gibt es die Möglichkeit, Fahrräder auszuleihen. Dort werden auch Elektroräder verliehen. Eine Akkufüllung sollte locker für die Rundfahrt reichen. Unterwegs gibt es mehrere Lokale, wo wir rasten können: in Borgeln, Hultrop, Lippborg, Kesseler Mühle, Hovestadt und Herzfeld sowie in Soest. Auch stoßen wir auf mehrere Rastplätze, wo wir ein Picknick in reizvoller Umgebung machen können. Los geht es am Soester Bahnhof zur Ampel, dort rechts, am Kreisel die zweite Ausfahrt Hammer Weg (rechten Radweg nutzen) und dann immer geradeaus über die Schendelerstraße bis nach Hattrop. Unterwegs kommen wir am Hof Hagemann vorbei (Halsteichmühle). Hier können wir fast immer Schüler beim Reitunterricht beobachten und die prächtigen tiefschwarzen Friesen-Kaltblüter bewundern. Wir biegen in die dritte Straße (Steinerbrücke) rechts ab Richtung Hattropholsen und müssen das erste Mal etwas kräftiger in die Pedale treten, um über die Bahnbrücke zu kommen. Danach links ab nach Hattropholsen, geradeaus durch das Dorf bis Borgeln. Wer möchte, kann in Hattropholsen

2 einen kurzen Abstecher zu einem bemerkenswerten Naturschutzgebiet machen. In der Dorfmitte geht es links ab in den Gartenkamp und dann unter der Bahn her bis zu den alten Klärteichen der Zuckerfabrik. Hinter der Hofstelle Palmberg zweigt der Fußweg links ab und führt auf den ersten Deich, wo eine Infotafel uns über das Vogelparadies aufklärt. Etwas weiter nach links gibt es noch einen Beobachtungsposten, von dem aus mehrere Teiche überblickt werden können. Danach weiter bis Borgeln und an der Kreuzung links in die Diedrich-Düllmann- Straße. Hier lohnt sich ein kleiner Abstecher zum Borgeler Kirchhof rechts etwas bergauf (Kilometer 6,8). Die Kirche mit dem über tausend Jahre alten Turm ist allerdings meistens geschlossen, aber auch der Weg drumherum lohnt sich wegen des einmaligen geschlossenen Kirchhof-Ensembles. Hier können wir auch rasten, zwei Gasthöfe mit Biergärten laden ein, Am Bahnhof und oben an der Bördestraße Kilp. Kirche in Borgeln Am Ende der Diedrich-Düllmann-Straße geht es erneut bergauf zur Bördestraße. Kilp liegt rechts, unser Weg führt uns aber nach links und sofort rechts (Hiltenkamp) Richtung Einecke. Es geht etwas abwärts bis zur Borgeler Mühle, die vom Soestbach angetrieben wird. Dahinter müssen wir uns rechts nach Fahnen halten und hinter dem ersten Fahnener Hof geradeaus, die Landstraße verlassend, unter den Hochspannungsleitungen her. Kurz vor Berwicke steht ein Trafohäuschen, wo unsere Route rechts abzweigt. Wer sich Haus Nehlen aus der Nähe ansehen möchten (nur außen, Privatbesitz), fährt hier geradeaus weiter und quert die Hauptstraße (Vorsicht, starker Verkehr) in den Weg Haus Nehlen. Wir kommen bis zum Wirtschaftshof (Kilometerstand 11,3). Haus Nehlen wurde vom Baumeister Dietrich Gerlinckhaus als Landsitz des Münsteraner Dompropstes Dietrich von Plettenberg 1631 errichtet. Das zweigeschossige Herrenhaus hat ein sehr hohes Walmdach, das zurzeit erneuert wird. Der Eckpavillon ist dreigeschossig. Familie von Plettenberg verkaufte vor über 300 Jahren das Anwesen an die Familie von Boeselager, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Liegenschaft an einen Privatmann veräußerte. Heute wohnt dort eine Künstlerfamilie.

3 Haus Nehlen Wir müssen von dort wieder zurück über die Hauptstraße in den Gerstenkamp bis zum Trafohäuschen und links ab (Schotterweg). An der Berwicker Mühle halblinks und zweimal rechts zur Hauptstraße, wo wir vorsichtig für wenige Meter nach rechts fahren und dann links in den Hüttenweg durch das beschauliche Dorf Berwicke vorbei an schmucken Fachwerkhäusern. Links in die Klosterstraße, nach 50 Metern rechts Richtung Stocklarn und hinter dem Ortsausgangsschild links. Wir genießen beim Radeln den Fernblick linkerhand auf Haus Nehlen. Bei Kilometerstand 14,4 erreichen wir den Aussichtspunkt Naturschutzgebiet Ahsewiesen. Von dort haben wir einen schönen Blick über Feuchtwiesen, Blänken und Teiche und können bei Bedarf auch eine Rast einlegen. Mit etwas Glück und einem Fernglas können wir seltene Vogelarten beobachten und weitere Tierarten. Aussichtspunkt Ahsewiesen Hinter der Ahsebrücke geht es rechts und dann in den ersten Weg links (Schotterweg). Hier bekommen wir schon einen ersten Eindruck der idyllischen Wiesen-Parklandschaft im nördlichen Kreisgebiet. Am Ende halten wir uns rechts (langer, sanfter Anstieg) bis kurz vor Heintrop, und an der Landstraße halten wir uns rechts. Wir radeln auf Sändkers Windmühle zu, die noch vollständig erhalten ist. Eine Besichtigung ist als Gruppe jederzeit auf Anfrage unter Telefon 02527/ möglich. In Heintrop queren wir die B475 nach links (Vorsicht, starker Verkehr) und

4 sofort hinter der Bushaltestelle rechts ab und dann links auf den Radweg. Der führt parallel zur Hauptstraße am alten Lippborger Bahnhof vorbei über die Lippe. Auch hier haben wir einen schönen Blick über die Lippe-Auen und auf den Lippborger Kirchturm. Wir biegen rechts ab nach Lippborg. Dort können wir bei Bedarf eine Pause machen und uns in der Gastronomie des Dorfes stärken. Kirche Lippborg Vor der Kirche geht unsere Route links ab in den Ilmerweg. Hier am Infopunkt gibt es einen zweiten Einstieg in den Rundweg. Dort lädt auch eine Bank mit Tisch zur Pause ein (Kilometer 19,8). Nun verlassen wir geradeaus über den Ilmerweg das Dorf, die Quabbe rechterhand, und nach links die schöne Aussicht über die abwechslungsreiche Parklandschaft genießend. Am Ende müssen wir nach rechts und stoßen auf die Quabbemühle, die ebenfalls einen kurzen Halt lohnt (Kilometer 22). Quabbemühle An der Hauptstraße radeln wir dann geradeaus in den Assenweg durch den prächtigen Wald und rechts weiter Richtung Gut Assen. Hier erreichen wir das Wasserschloss Assen, eines der geschichtsträchtigsten Feudalanwesen im Kreisgebiet.

5 Urkundlich wurde es erstmals vor über tausend Jahren erwähnt. Kaiser Heinrich II. schenkte 1023 den Wehrhof mit großen Ländereien der im Jahr 1015 gegründeten Paderborner Benediktinerabtei Abdinghof. Der Abt des Klosters vergab das Anwesen an verdiente Mitstreiter als Lehen konnte die Familie von Ketteler die Liegenschaft kaufen wurde das Anwesen an zwei gleichermaßen erbberechtigte Söhne aufgeteilt. Die Familien lebten sich allmählich auseinander, später war immer die Rede von Alt-Assen und Neu- Assen, nachdem Goswin von Ketteler 1564 ein neues Renaissance-Schloss bauen ließ. Damit hatte er den damals namhaften Baumeister Laurenz von Brachum beauftragt, der als einer der Hauptvertreter der Lippe-Renaissance gilt und im Kreis Soest gleich vier bedeutende Bauwerke errichtet hat (die Schlösser Assen, Hovestadt, Overhagen und das alte Archigymnasium in Soest). Haus Assen Als schließlich Ende des 16. Jahrhunderts Odilie von Ketteler den Konrad von Ketteler heiratete, kam das Haus wieder in eine Hand verkaufte schließlich die Familie von Plettenberg aufgrund von Erbstreitigkeiten das Anwesen an die Familie von Galen, die fortan hier ihren Stammsitz hatte. Der als Löwe von Münster bekannte Kardinal Clemens August von Galen (1878 bis 1946) hielt sich in seiner Jugend oft auf Haus Assen auf. Letzter Eigentümer war Christoph Bernhard Graf von Galen (1907 bis 2002), der das Schloss nebst Park 1997 an die katholische Ordensgemeinschaft Servi Jesu et Mariae (SJM, Diener Jesu und Mariens) überschrieb und dort noch Wohnrecht bis zu seinem Tod hatte. Der Orden, dessen Mitglieder nach den Regeln der Jesuiten leben, betreibt in dem Schloss das Internat Kolleg Kardinal von Galen. Deshalb ist es auch leider nicht öffentlich zugänglich. Wir können es lediglich von außen betrachten durch das fast immer verschlossene Gitter des Torhauses. Wir setzen unseren Weg weiter vor, biegen vor dem Gut Assen rechts ab. Am Ende geht es links auf den R43 bis zur nächsten Abzweigung wieder links Richtung Dabrock und Herzfeld. Am Wegesrand liegt der Hof Schnur-Büscher, der Kunst auf der Deele zeigt. An der Scheune dann halblinks und am Wegkreuz rechts Richtung Herzfeld. Hier genießen wir eine schöne Fernsicht über die Bördelandschaft bis hin zum Haarstrang. Wir folgen an der Kreuzung dem R 43 (Römerroute) und an der Landwehr bei Kesseler halbrechts und am Ende rechts. Hier verlassen wir den R43 und radeln nach Kesseler hinein.

6 Linkerhand taucht die St. Agatha-Kapelle auf. Dann gelangen wir zur Hauptstraße und queren diese in den Weg zur Mühle. Kesseler Mühle (Kilometerstand 28) ist eine beliebte Raststation für Radler. Kesseler Mühle Unser Weg führt uns weiter über die Lippebrücken. Wir können das Wehr beobachten und gelegentlich auch Paddler, die hier ebenfalls Station machen. Hier hat auch der Soester Sportangelverein sein Revier an Seiten- und Altarmen der Lippe. Wir biegen an der Kreuzung in den von Birken gesäumten Sandweg. Vor uns taucht der Spitze Turm der St. Ida Basilika in Herzfeld auf. In den Lippe-Auen linkerhand können wir interessante Wasservögel beobachten. Schließlich erreichen wir bei Hovestadt die Landstraße (Oestinghauser Straße, starker Verkehr). Wir radeln links nach Hovestadt hinein und gelangen zum Rathaus. Dort gibt es einen weiteren Einstieg in den Rundkurs. Gleich zwei lohnende Ziele haben wir nun vor Augen. Wer sich für die neogotische St. Ida Basilika mit ihren Schnitzaltären, Glasmalfenstern sowie der Gruft mit dem Ida-Schrein interessiert, sollte nach links einen kurzen Abstecher über die Lippebrücke nach Herzfeld machen. Im Schatten der Kirche laden einige Lokale zur kleinen Rast ein. St. Ida Basilika Wer das Schloss Hovestadt (Kilometerstand 31,5) näher anschauen möchte, sollte sich an der Schlossstraße rechts halten. Der Eingangsbereich des Schlosses mit dem Wirtschaftshof aus vier Gebäuden wurde 1733 von Johann Conrad Schlaun gebaut, dem wohl bedeutendsten norddeutschen

7 Barockarchitekten. Wir können diesen Wirtschaftshof betreten. Links sind der Pferdestall und eine Werkstatt untergebracht. Im ersten Haus auf der rechten Seite befinden sich eine Remise für Kutschen sowie die Schlosskapelle. Der zweite Bau rechts beherbergt die Rentei. Dazwischen führt der Weg direkt in den barocken Schlossgarten, der öffentlich zugänglich ist (1. Mai bis 30. September geöffnet von 9 bis 18 Uhr, ansonsten 10 bis 16 Uhr). Besonders sehenswert sind der Goldfischteich, das Heckentheater und der Baumsaal. Von hier haben wir auch einen schönen Blick auf den Wohntrakt des Schlosses Hovestadt und den markanten Eckturm. Schloss Hovestadt Goldfischteich Das Schloss wurde 1563 bis 1572 von Laurenz von Brachum gebaut, der hier das schönste Beispiel seiner Kunst, Fassaden mit geometrischen Formen zu verzieren, abgeliefert hat. Hier wohnt die Familie von Plettenberg. Der Innenhof ist nicht öffentlich zugänglich. An der Schlossstraße vor dem Eingang zum Wirtschaftshof laden uns ein Café und ein Biergarten zur stärkenden Pause ein. Für unsere Weiterfahrt müssen wir zurück bis zur Nordwalder Straße, in die wir nach links einbiegen. Nun bleiben wir für mehrere Kilometer auf dieser Straße, die uns zunächst durch Nordwald führt, dann über die Ahsebrücke am Haus Brockhausen vorbei, weiter über die Rosenaubrücke und beim Dorf Brockhausen geradeaus über die Landstraße und etwas später um den Wietin herum nach Thöningsen. Nachdem wir das Dorf Richtung Soest verlassen haben, biegen wir halblinks Richtung Kutmecke in den Schleddeweg ein. Nachdem wir Kutmecke passiert haben, geht es rechts in den Kutmecker Weg. Jetzt radeln wir über die Schleddebrücke und dann die neue Brücke über die B475. Dahinter erblicken wir die Soester Kirchtürme. Wir erreichen die Oestinghauser Straße, queren diese vorsichtig und halten uns einige Meter auf dem Radweg nach links bis zum Bushäuschen am Hinderking rechts ab in den Liebfrauenweg R6. Wir radeln am Camenhof vorbei mit seinen prächtigen Gärten bis zum Katroper Weg. Der führt uns links nach Soest, wo wir den Bergenring geradeaus queren und weiter geradeaus schließlich die alte Hammer Unterführung erreichen. Dahinter führt uns der Radweg (Straßenseite wechseln!) bis zum Bahnhof, wo für die Soester Radler die Endstation erreicht ist. Die Radfahrer aus Lippetal können nun am Kreisverkehr in die Soester

8 Innenstadt abbiegen. Dort können wir die großen Kirchen besichtigen (Wiese, Hohne, Dom und Petri) und am Markt ein Eis genießen oder in einem der Cafés bei Kaffee und Kuchen ausspannen. Für die Rückfahrt müssen sie wieder zum Soester Bahnhof und dann weiter, wie beim Tourenstart weiter oben beschrieben. Quelle: Routenplaner Sauerland Tourismus e.v. Weitere Informationen: Gemeinde Lippetal Bahnhofstraße Lippetal Tel / touristinfo@lippetal.de Tourist Information Soest Teichsmühlengasse Soest Tel / touristinfo@soest.de Radrouten des Monats - Als besonderer Service für die fahrradinteressierte Gäste und Bürger im Kreis Soest wird von den Städten und Gemeinden jeweils in den Monaten von Mai bis Oktober eine interessante Radroute des Monats vorgestellt. Es handelt sich in der Regel um landschaftlich attraktive Routen, die oft an Sehenswürdigkeiten entlangführen. Die Strecken zwischen 25 und 45 km sind so konzipiert sind, dass Sie auch von ungeübten Fahrradfahrern und Familien mit Kindern gut geradelt werden können. Die Radrouten werden auf dem Routenplaner des Sauerland-Tourismus e.v. mit ausführlicher Routenbeschreibung, einer Routenkarte, Angaben zu Gastronomiebetrieben und Pausenstationen sowie einem Höhenprofil und den GPS Daten zur Route vorgestellt.