Von Bozen Richtung Süden

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1 108 Trentino-Südtirol Von Bozen Richtung Süden Das lang nach Süden ausgleitende Tal weitet sich. An den sonnigen Hängen reifen überall Weinreben und der Talgrund steht voller Apfelbäume eins der größten Obstanbaugebiete Europas. Früher erstreckten sich hier Sümpfe und ausgedehnte Wälder, die alle der landwirtschaftlichen Nutzung zum Opfer gefallen sind. Wer die Autobahn oder SS 12 hinunterfährt, kann einen interessanten Abstecher zur versteckt gelegenen Bletterbachschlucht östlich von Auer (Ora) machen. Diese Tour lohnt hauptsächlich für Wanderer und Naturliebhaber, die die atemberaubende Schlucht per pedes erkunden wollen. Westlich der Autobahn verläuft die berühmte Südtiroler Weinstraße. Zwischen kilometerweiten Rebhängen durchquert man hier das wichtigste Weinbaugebiet Südtirols. Neben den traditionellen roten Vernatsch-Weinen werden auch aromatische Weißweine produziert. Im Herbst sollte man eine der vielen Torkelstuben besuchen, um den neuen Gewürztraminer zu kosten. Ein Badeaufenthalt am kleinen Kalterer See oder den winzigen Montiggler Seen rundet die Tour ab. Bletterbachschlucht Der legendäre Grand Canyon Südtirols liegt östlich von Auer (Ora) zwischen den beiden Dörfern Aldein (Aldino) und Radein (Redagno). Die 12 km lange Schlucht ist eine der größten und eindrucksvollsten Südtirols. Bis zu 200 m steigen die Felswände z. T. fast senkrecht an, Gesteinsschichten von der Permzeit ( Mio. Jahre) bis zur Gegenwart liegen wie in einer Torte übereinander, viele Fossilien hat man hier gefunden. Schon die Anfahrt ist erlebenswert. Hoch hinauf windet sich aus dem Etschtal die Panoramastraße ins Dörfchen Aldein (Aldino), das in wunderbarer Stille auf einer hügligen Hochebene in 1200 m Höhe liegt. Am höchsten Punkt thront die Pfarrkirche, etwas unterhalb davon liegen der Gasthof Krone, das Informationsbüro und das Dorfmuseum. Der Abstieg in die Schlucht beginnt am Parkplatz vor der Lahneralm, die Wanderung bis zum Ende der Schlucht dauert etwa 4 Std., für den Rückweg kann man nach dem großen Wasserfall (Butterloch) links zur Schluchtkante hinaufklettern und oben den Weg nehmen. Am Ende weitet sich die Klamm zu einem Kessel unterhalb der 600 m hohen Schlusswand. Geübte Wanderer können hier noch das 2313 m hohe Weißhorn (Corno Bianco) besteigen und den fantastischen Fernblick genießen. Wer s bequemer liebt, kann mit dem PKW bis zum Grimm Joch (Passo di Oclini) in 1989 m Höhe fahren, dort steigt man nördlich vom Pass rasch zum Gipfel des Weißhorn hinauf oder in Richtung Süden zum 2439 m hohen Schwarzhorn (Corno Nero). Information Tourismusverein Aldein- Radein, Dorf 34, etwas unterhalb vom Hauptplatz. Erhältlich sind detaillierte Wanderkarten und -führer sowie Auskünfte über geführte Wanderungen. Mo Fr 9 12, Uhr, Sa 9 12 Uhr. 0471/886800, , Übernachten/Essen & Trinken ** Krone, traditionsreicher Gasthof am abschüssigen Hauptplatz, seit dem 18. Jh. in Familienbesitz. Zwei gemütlich-rustikale Speiseräume und Außenterrasse. Typische Südtiroler Gerichte, hauptsächlich mit Produkten aus eigener Landwirtschaft Weißweinsuppe, Gänsebrustcarpaccio, Käse- und Speckknödel, saurer Kalbskopf. DZ mit Frühstück ca /886825, ,

2 Südtiroler Weinstraße 109 Ploner, Dachselweg 1, hervorragendes Restaurant mit exquisiter Küche und angemessenem Preis-Leistungs-Verhältnis. Von Lesern empfohlen. Di geschl. Camping Wasserfall, gemütlicher, kleiner Platz am Ortsende von Auer, direkt am Schwarzbach. Schattige Stellplätze unter Laubbäumen, Pool, Kinderspielgeräte. 0471/ , , virgilio.it Nur wenig südöstlich der Bletterbachschlucht liegt der Wintersportort Cavalese (Trentino). Im Februar 1998 durchtrennte hier ein Tiefflieger der US-Army das Seil eines Skilifts und riss 20 Menschen in den Tod. Südtiroler Weinstraße Verläuft ab Bozen über Eppan, Kaltern, Tramin und Kurtatsch nach Salurn. Südlich von Salurn kann man die Auffahrt San Michele all Adige nehmen, um auf die Autobahn zurückzukehren. uschloss Hocheppan: Die trutzige Wehrburg aus dem 12. Jh. ist die berühmteste in Südtirols Süden. Nördlich von Eppan (Appiano) ragt sie mit ihrem markanten fünfeckigen Bergfried auf steilen Felsen in 528 m Höhe in den Himmel. Berühmt ist der Freskenzyklus Die klugen und törichten Jungfrauen in der Burgkapelle. Öffnungszeiten/Preise April bis Oktober tägl. außer Mi Uhr, Eintritt frei. Anfahrt von Eppan über das Weinbauerndorf St. Pauls und Unterhausen bis zum Parkplatz, dann 45 Min. Aufstieg, oben eine Jausenstation. Essen & Trinken Zur Rose, St. Michael- Eppan, Josef-Innerhofer-Str. 2. Über 600 Jahre altes Haus mit einer gotischen und einer Renaissance-Stube (Kachelofen aus dem 15. Jh.). Das engagierte Wirtsehepaar Herbert und Margot Hitner bietet feine Südtiroler Küche mit mediterranem Einschlag und großer Kreativität, z. B. gebratenes Ziegenlamm in Rosmarinsauce. Menü ca. 50. Mo mittags, So und im Juli geschl. Reservierung unter 0471/ umontiggler Seen (Laghi di Monticolo): zwei sensible Kleinode, eingebettet ins satte Grün von Nadel- und Laubwäldern. Der größere See ist ca. 700 m lang, 250 m breit und 17 ha groß, das kleine Gewässer nordöstlich davon besitzt nur 5 ha Fläche. Wenige Meter vor dem südlichen See passiert man das gediegene Gartenhotel Moser, am Seeufer liegen nebeneinander Hotel Sparer und Restaurant Lido, außerdem ein Freibad mit temperierten Becken und Wasserrutschen sowie ein Tretbootverleih. Eine Seeumrundung dauert ca. 1 Std. (Wegbeginn zwischen Hotel Sparer und Lido), den nördlichen See kann man in 15 Min. erreichen, außer einer Badewiese mit hölzerner Plattform gibt es dort keine Einrichtungen. In den Feuchtgebieten südlich vom See kann man ebenfalls wandern und von dort auch das Frühlingstal erreichen ( Kalterer See). Anfahrt/Verbindungen PKW, etwa 6 km Zufahrt ab St. Michael-Eppan, unterwegs bietet sich der Gasthof Egath mit schlichten Holzbänken auf einer Wiese unter Kastanien für eine Pause an. Oberhalb vom See kann man gratis parken und in ca. 20 Min. hinunterlaufen, direkt am See gebührenpflichtiger Parkplatz. Bus, mehrmals täglich von Ende Juni bis Anfang September ab Eppan. Übernachten **** Gartenhotel Moser, schmuck herausgeputztes Haus im Tiroler Stil zwischen Apfel- und Weinplantagen. Großer Garten mit schöner Sonnenwiese, schickes Hallenbad, Südtiroler Stubensauna, Dampfbad, Terrassenrestaurant, großer Erlebnisspielplatz mit Tieren (!) für Kinder, Fahrradverleih, Sauna/Wellness- und Beauty-Bereich. Gut eingerichtete Zimmer mit TV und Balkonen mit üppigem Blumenschmuck. HP im DZ ca pro Pers., in einer Suite ca Ferienwohnungen im nahe gelegenen Örtchen Montiggl. 0471/662095, , Trentino-Südtirol Karte S. 65 Südtiroler Weinstraß e

3 110 Trentino-Südtirol **** Seehotel Sparer, direkt am See, komfortable Zimmer, idyllische Caféterrasse, Privatbadesteg, Liegeterrasse, Wellnessund Beauty-Bereich. Tagsüber vor dem Haus Kalterer See (Lago di Caldaro) viel Betrieb durch Badegäste. HP im DZ ca pro Pers. / 0471/664061, www. seehotel-sparer.it Der beliebteste Badesee Südtirols erstreckt sich inmitten von üppigen Weinhängen, wo buchstäblich jeder Quadratmeter zum Anbau der Reben genutzt wird. Ein idyllisches und friedvolles Fleckchen, das allerdings im Sommer auch viel besucht wird. Das hübsche Dorf Kaltern liegt 4 km nördlich etwas erhöht. Der Kalterer See gilt entgegen seinem Namen als wärmster Alpensee und ist ausgesprochen angenehm zum Baden. Zwar ist die Westseite fast gänzlich verschilft, doch ermöglichen Holzstege den Zugang ins Wasser. An der Nordwestspitze liegt das touristische Zentrum, hier gibt es die meisten Übernachtungsmöglichkeiten, drei Badestrände (Gretl am See, Lido und Seegarten) mit Liegewiesen und ein temperiertes Freibad, Fahrrad- und Tretbootverleih. Außerdem beginnt hier ein (Rad-)Wanderweg um den See. Etwa 2 km südlich liegt etwas oberhalb vom See die kleine Streusiedlung St. Josef am See. Südlich vom See erstreckt sich ein mehrere Quadratkilometer großer Schilfgürtel namens Moanfleck, der unter Naturschutz steht und in dem über hundert verschiedene Vogelarten nisten. Um den See kann man Radtouren machen (Broschüren im Tourist-Info von Kaltern), man kann ihn umrunden und auch auf die umliegenden Hügelketten führen zahlreiche Spazier- und Wanderwege, z. B. zur Leuchtenburg und nach St. Peter. Besonders schön ist eine Wanderung durch das so genannte Frühlingstal (Valle di Primavera) am Rand des Montiggler Walds, wo im März und April Millionen von Blumen blühen. Anfahrt/Verbindungen Kostenlose Busse pendeln tägl. vom Dorf Kaltern ( unten) und seinen Fraktionen zum See und zurück, im Juli/August etwa stündlich. Wer im Hochsommer mit dem PKW zum Baden kommt, sollte das möglichst frühzeitig am Morgen tun, da erhebliche Parkplatznot besteht. Übernachten *** Remichhof, St. Josef am See 27, etwa eine Fußminute vom See, ehemaliger Landsitz zwischen Weinplantagen, seit über zwanzig Jahren Pension, grundlegend renoviert. Alles großzügig ausgestattet, geräumige Zimmer mit Teppichboden und Vollholzmobiliar, jedoch nur z. T. Balkon, schöne Treppen aus Tonkacheln, alles sehr sauber, freundlicher Service durch Familie Maran, unten Frühstücksterrasse. Freier Eintritt im familieneigenen Strandbad. DZ mit Frühstück ca , wenn möglich reservieren, sehr beli ebt. 0471/960144, , *** Seegarten, Kalterer See 17, großes, komfortables Haus direkt neben dem ersten Strandbad, tagsüber laut, nachts relativ ruhig. 20 Zimmer mit Du/WC, z. T. Balkon, vor dem Haus große Liegewiese und öffentlicher Badestrand. Im Haus Hallenbad und Sauna. HP pro Pers. (inkl. Eintritt zum Badestrand, Liegestuhl, Fahrradverleih und Tennis) ca /960260, , Residence Roland, St. Josef am See 65, ruhige Lage, 150 m vom Seeufer entfernt. Sechs Ferienwohnungen (34 50 qm), jeweils Küche mit Mikrowelle und TV. Parkplatz am Haus, Waschmaschine, Privatstrand mit Liegewiese. Preis je nach Wohnungsgröße und Saison ca pro Tag. 0471/960080, , Camping Gretl, am Nordwestende des Sees, gut ausgestatteter Platz mit Swimmingpool, modernen Sanitäranlagen und ausreichendem Baumbestand. Eigener Strand und Liegewiese, Strandbad und Restaurant Gretl am See gleich daneben. 0471/ , Camping St. Josef, am Südwestufer, einfacher Rasenplatz mit mäßigem Baumbestand, Cafeteria, Laden, deutsche Zeitun- Kalterer See (Lago di Caldaro)

4 Kalterer See (Lago di Caldaro) 111 Trentino-Südtirol Karte S. 65 Morgenstimmung am Kalterer See gen, Sanitäranlagen okay. Ein Badesteg führt durch den Schilfgürtel zum See, für Kinder ist ein eigenes Bassin abgetrennt. / 0471/960170, Essen & Trinken/Shopping Schon seit Jahrhunderten wird am See Wein angebaut, diverse Adelsgüter kreieren mittlerweile Spitzenprodukte, die mit dem früheren Ruf des Kalterersee nichts mehr gemein haben. Castel Ringberg, St. Josef am See 1, ehemaliges Jagdschloss direkt an der Uferstraße, große Terrasse mit herrlichem Panoramablick. Die traditionsreiche Kellerei wird von der ehemaligen Architektin Elena Walch geführt (die einzige Winzerin Südtirols!), das renommierte Restaurant vom ambitionierten Koch Stefan Unterkircher. Mo abends und Di geschl. 0471/960010, www. castel-ringberg.com (Kellerei: 0471/860172, Gut Manincor, in der Nachbarschaft von Castel Ringberg hat Michael Graf Goëss- Enzenberg in seiner Renaissanceresidenz einen Weinkeller der Spitzenklasse gebaut, der 2004 eröffnet wurde. Die Vielfalt seiner Weine macht die Verkostung zum echten Vergnügen. Mo Fr , Sa Uhr. 0471/962230, , Panholzerhof, an der Zufahrt zur Nordwestecke des Sees, historischer Adelssitz mit Kellerei und Buschenschank. Buschenschank Juni bis Okt Uhr, Weinverkauf 9 11 und ab 14 Uhr, So geschl., www. keil.it ukaltern (Caldaro): Das Weinbauzentrum zeigt sich als freundliches Städtchen mit massiven Steinhäusern, Erkern, Türmchen und weit vorspringenden Rundziegeldächern. Die lange Hauptgasse lädt zum entspannten Bummeln ein. Am zentralen Marktplatz findet man einen Brunnen mit Mariensäule, die Tourist-Information und Cafés, an einer Längsseite verläuft ein Laubengang. An der Unterkante steht die Pfarrkirche mit Deckenfresken, in die Fassade eingelassen sind Grabplatten mit Totenschädeln im Halbrelief. Vom Ortsteil Sankt Anton fährt eine Standseilbahn aus der Wende des vorletzten Jahrhunderts in 12 Min. hinauf zur 1363 m hohen Mendel (Mendola), dem Hausberg der Kalterer. Oben angekommen, kann man zu verschiedenen Hütten wandern, z. B. in 1 Std. zur gut ausgestatteten Halbweg-Hütte (1560 m), weiter südlich

5 112 Trentino-Südtirol liegt die Hütte Malga Romeno (1773 m), im Sommer immer Treffpunkt eines fröhlichen Wandervölkchens. In der anderen Richtung erreicht man in etwa 90 Min. den 1738 m hohen Penegal, wo man einen herrlichen Blick über das Überetsch (Kaltern und die Nachbargemeinde Eppan) genießt. Anfahrt/Verbindungen von Bozen die SS 42 in Richtung Eppan, kurz danach die schmale Weinstraße zum Kalterer See. Oder Brennerautobahn bis 15 km südlich von Bozen, dort Ausfahrt Egna Ora (Neumarkt Auer) und der Beschilderung nach Kaltern folgen. Große Parkplätze liegen am südlichen Ortseingang und oberhalb vom Ort. Information Tourismusverein an der Oberkante vom Marktplatz. Informatives Unterkunftsverzeichnis, Stadtplan, Broschüren zu Wandern und Biken (kostenpflichtig), Zimmervermittlung. Mo Fr , , Sa , 14 18, So Uhr. 0471/ , , Übernachten *** Aehrental, Goldgasse 19, wunderbar restauriertes Jagdschloss aus dem 17. Jh. am Rand des historischen Kerns von Kaltern, aufmerksam geführt von Familie Leander Morandell. Behaglich eingerichtete Zimmer mit Parkett- oder Fliesenböden, netten Sitzecken, TV und modernen Bädern. Schöner Garten, Restaurant, eigene Liegewiese mit Privatstrand und Café am See. HP im DZ ca pro Pers. 0471/962222, , *** Weißes Rössl, schlossartiges Patrizierhaus mit Erkern und Türmchen ganz zentral am Marktplatz. Innen behutsam modernisiert, teils gotische Gewölbebögen, Lift, oberes Stockwerk komplett ausgebaut, Zimmer mit schweren Vollholzmöbeln und Teppichböden, Badewanne im Bad. Abgeschlossener Parkplatz. DZ mit Frühstück um die /963137, ** Roter Adler, gemütliche Herberge neben dem Weißen Rössl, Zimmer mit TV, abgesperrter Parkplatz, freier Eintritt ins Strandbad am See. DZ mit Frühstück ca /963115, , *** Torgglhof, Saltnerweg 30, gepflegte Frühstückspension im oberen Ortsteil, sauber und modern, 25 Zimmer und 2 Apts., kleiner Pool im Garten. DZ mit Frühstück ca /962316, , Ansonsten zahlreiche Privatzimmer und Ferienwohnungen ab etwa 35 im Ort und in der Umgebung, Vermittlung durch die Information. Essen & Trinken Zum Turm, Andreas- Hofer-Str. 32, an der Hauptstraße gegenüber der Kirche, gemütliche Sitzgelegenheiten in schlauchförmiger Passage, die z. T. mit wildem Wein überwachsen ist. Spezialität sind die Nudelgerichte in der Pfanne (ab 2 Pers.) und die überbackene Gemüsepfanne. So geschl. Kalterer Hof, Goldgasse 23, sehr gute gutbürgerliche Südtiroler und italienische Küche im Souterrain eines großen Ansitzes aus dem 16. Jh., auch Pizza. Di geschl. Spuntloch, Goldgasse 35, uriger Gewölbekeller im Ansitz Paterbichl (seit 1731) am Rottenburger Platz, oberhalb vom Zentrum. Serviert werden hauptsächlich Grillgerichte, dienstags gibt es Fisch. Mo Sa Uhr, So geschl. Weinkeller (Buschenschänken): Torgglkeller, Bichl 2, mitten im Ortszentrum, etwas oberhalb der Hauptstraße, auf der gut besuchten Terrasse kann man Brotzeitplatten zu sich nehmen oder sich am Salatbuffet laben. Ein winziger Kinderspielplatz ist angeschlossen. So geschl. ( Drescherkeller, Maria-von-Buolplatz 3, ebenfalls im Ortskern, im früheren Herrensitz. Das Reich sche Schlössl stammt aus dem 16. Jh. und ist seit 1665 in Familienbesitz. Sitzgelegenheiten im Hof, hervorragender Wein aus eigenem Anbau und kalte Gerichte Uhr, Di geschl. Unterhaltung Weinstadl, direkt an der Weinstraße südlich vom Ort, konventionelles Tanzvergnügen für Jung und Alt, gut sortierte Bar, gelegentlich Livemusik Uhr, Di geschl. Shopping Natürlich in erster Linie Wein im Umkreis des Weinmuseums ( Kasten) reihen sich die Verkaufsstellen mehrerer Kellereien, wo man die örtlichen Weine degustieren kann: Vinothek Battisti, Kellerei Kaltern, E & N (Erste und Neue) Kellerei Kaltern, weiterhin gibt es den Drescherkeller am Maria-von-Buolplatz ( Weinkeller). Grödner Holzschnitzer, neben dem Weinmuseum, typische Schnitzereien aus dem Grödner Tal. Markt jeden Mittwoch in der Kellereigasse am nördlichen Ortseingang. Sport Fahrradverleih Sarner Bike in der Goldgasse 12 c. 0471/ Hallenbad (öffentlich) im Hotel Seeleiten in St. Josef am See. Minigolf im Restaurant Gretl am See.

6 Trentino 113 Rund um den Kalterer Wein Im Südtiroler Weinmuseum, Goldgasse 1, schräg gegenüber vom Weißen Rössl, wird die Geschichte des Südtiroler Weinbaus von den Römern bis heute dargestellt. Das Museum ist stimmungsvoll untergebracht in den Gewölberäumen eines früheren Adelskellers (Di Sa , 14 18, So Uhr, Mo geschl., ca. 2,20 ). Tägliche Besichtigung der renommierten, über hundert Jahre alten Kellerei Kaltern am nördlichen Ortsausgang (Vormerkungen unter 0471/966067), Jeden Mittwoch um Uhr Weinfachprobe mit den beiden örtlichen Kellergenossenschaften (Anmeldung im Infobüro, ca. 13 pro Pers., kaltern.com). utramin (Termeno): großes Weinbauerndorf an der Weinstraße südlich vom See, weit weniger touristisch als Kaltern. Zahlreiche Weingüter haben verkaufen den berühmten Gewürztraminer, z. B. das über hundert Jahre alte Gut Hofstätter der Familie Foradori direkt am Hauptplatz, deren Weine in kleinen Eichenfässern ausgebaut werden. Die mächtige gotische Pfarrkirche steht mit ihrem 93 m hohen Turm neben dem ruhigen Dorfplatz, wo unter Kastanien ein Brunnen plätschert. Sehenswert sind das hübsch aufgemachte Dorfmuseum sowie das zweischiffige Kirchlein St. Jakob auf Kastellaz oberhalb vom Ort mit einzigartigen Fresken aus dem 12. Jh., auf denen rätselhafte Tierwesen abgebildet sind. Ein großes Sport- und Erlebnisbad ist geöffnet von Mitte Mai bis Anfang September 9 19 Uhr: 50 m Becken, Wildbach, Wasserfall, Unterwassermassagen, Sprungbecken, Whirlpool, Gegenstromanlage, Kletterfelsen etc. ( 0471/ ). Öffnungszeiten/Preise Weingut Hofstätter, Mo Fr , Uhr, 0471/860161; Traminer Dorfmuseum, Di Fr 10 12, 16 18, Sa Uhr, So/Mo geschl.; Eintritt ca. 2,50. Trentino Den südlichsten Punkt Südtirols passiert man bei Salurn (Salorno). Exakt hier liegt auch die Sprachgrenze und die zweisprachigen Ortsschilder enden abrupt nördlich von Salurn ist Deutsch Muttersprache, südlich das Italienische. Zwar gehörte das Trentino jahrhundertelang zum Römischen Reich (deutscher Nation) und danach über hundert Jahre lang ( ) zu Österreich-Ungarn, trotzdem wurde der ersehnte Anschluss an Italien als Irredenta (Erlösung) im 19. Jh. hartnäckig herbeigefleht und -gekämpft. Auch im 20. Jh. war das Trentino als bedeutende Grenzregion zwischen italienischem und deutschem Kulturkreis hart umstritten. Vor allem der Erste Weltkrieg hat bis heute in den Bergen nachhaltige Spuren hinterlassen, denn jahrelang verlief hier die erbittert umkämpfte Front zwischen der k.u.k.-monarchie Österreich-Ungarn und Italien. Im Gegensatz zu Südtirol sind die touristischen Ziele des Trentino bei uns nicht sonderlich populär. Eine große Ausnahme ist natürlich der Nordzipfel des Gardasees ( Lombardei und die Seen). Auch die Hauptstadt Trento führt zu Unrecht in der Urlaubergunst eher ein Mauerblümchendasein. Mit großem Aufwand an Prospekten und Broschüren versucht deshalb das Trentino seit Jahren, Gäste aus dem Norden anzulocken. Trentino-Südtirol Karte S. 65 Trentino

7 114 Trentino-Südtirol Wandern für den Frieden: der Sentiero della Pace Auf dem Friedenspfad durchs Trentino wandern oder die mit Abzweigungen 400 km langen Pisten mit dem Mountainbike abfahren. Entlang der Front des Ersten Weltkriegs folgt der zum Jubiläumsjahr 1995 ausgebaute Trail den Schützengräben, in denen sich Italiener und Österreicher drei Jahre lang ( ) in verlustreichen Kämpfen gegenüberlagen. Von der Marmolada-Gebirgsgruppe im Nordosten über Lévico- und Caldonazzo- See, weiter über den Monte Pasubio, südlich von Rovereto vorbei zum Nordende des Gardasees und schließlich bis zum Ortler und Stilfser Nationalpark zieht sich der Friedenspfad, sporadisch markiert durch Pfeile aus dunklem Holz mit gelber Schrift und einer weißen Taube auf grünem Grund. Die Tourist-Büros von Trento, Rovereto und Lévico Terme halten Kartenmaterial und weitere Informationen bereit. Trento (Trient) (ca Einwohner) Die Hauptstadt des Trentino liegt wie Bozen in einem weiten Talkessel und ist architektonisch ebenfalls noch weitgehend österreichisch geprägt, zeitweise fühlt man sich fast nach Innsbruck versetzt. Entsprechend zeigt sich das für italienische Verhältnisse ruhige Straßenleben, für Autofahrer gut zum Eingewöhnen. In der Altstadt reihen sich hohe, freskenverzierte Renaissance-Paläste mit weit vorspringenden Holzbalkendächern und gedrungenen Laubengängen. Mittelpunkt ist der imposante Domplatz mit der sich anschließenden Renommierzeile Via Belenzani, rundum erstrecken sich einige Gassenzüge, die hübsch zum Bummeln sind fand in Trient mit mehrjährigen Unterbrechungen das weltberühmte Konzil von Trient statt, das als Auslöser der katholischen Gegenreformation in die Geschichte einging. Für dieses Ereignis ging man daran, die gesamte mittelalterliche Stadt zu einem prächtigen Renaissancekunstwerk umzugestalten. Dies prägt bis heute die Atmosphäre des Stadtzentrums. Das Konzil von Trient: Wegbereiter der Gegenrefomation Dem Fürstbischof Bernhard von Cles war es mit Zustimmung Kaiser Karls V. gelungen, das erste Konzil nach der Lutherschen Reformation nach Trient zu holen. Die Stadt an der Nahtstelle zwischen den deutschen und italienischen Gebieten schien für die große Aufgabe der Versöhnung der Papstkirche mit den deutschen Protestanten wie geschaffen. Doch stattdessen verschärfte das Konzil die Spannungen und besiegelte letztendlich die Spaltung der Kirche. Die Protestanten reisten erst gar nicht an, da die papsttreuen Katholiken in der Mehrheit waren. So bestätigte das Konzil u. a. das heilige Sakrament der Ehe und den Zölibat der Geistlichen, Fegefeuer und Ablass, Heiligenverehrung, bildliche Darstellung Gottes und Fleischverbot am Freitag. Papst Paul III. gelang es damit zwar, die protestantischen Reformen weitgehend zu vereiteln, doch in Deutschland, Frankreich, Ungarn und Skandinavien wurden die Beschlüsse großteils nicht anerkannt.

8 Trento (Trient) 115 Monte Monte Doss Doss Trento Trento Palazzo Palazzo delle delle Albere Albere A d i g e ( E t s c h ) G. Leopardi Lungo Adige Corso Michelangelo Buonarroti Via A. Rosmini Via G. Verdi S. Lorenzo Bahnhof Via Torre Vanga Torre Vanga Via S. Maria Maggiore ssen & Trinken 3 Due Mori 4 Chiesa 5 La Cantinota 6 Alla Grotta 7 Il Cappello 15 Ai Tre Garofani 16 Antiqua Trattoria al Vòlt 17 Orso Grigio 2 Dante Roma Via 8 Via Cavour Universität Via Belenzani afés 1 Zanella 10 Italia 12 Pasi 13 Mozart 14 Duomo G. Manci Tridentum sotteranea C. Battisti ti M azzurana Via Via Vanetti Palazzo d. Provinzia Via Via Torre Verde Via S. Pi etro Via Calepina Via SS. Trinitá Petrarca d. Suffragio Via Cantone Largo 9 Carducci Palazzo Duomo Pretorio A. Vittoria Dom bernachten 2 Jugendherberge 8 Accademia 9 Aquila d'oro 11 Venezia Via Manzoni Torre Verde Raff. Sanzio 1 3 Via 5 6 V. 100 m S. Marco 7 Galilei Viale Assisi Castello del Buonconsiglio (Museo d. Risorgimento) Via B. Cle sio 4 Largo Nuova Trento Via Venezia Trentino-Südtirol Karte S. 65 Trento (Trient) Anfahrt/Verbindungen/Information PKW Trento liegt direkt an der Autobahn A 22 vom Brenner nach Verona. Parkplätze z. B. gegenüber vom Kastell und an der Via Manzoni (dort auch Parkhaus Autosilo ), Tiefgarage Europa beim Bahnhof. Bahn Station an der Brennerlinie München-Verona. Züge gehen außerdem durchs Valsugana, entlang des Flusses Brenta, nach Venedig. Bahnhof nördlich vom Zentrum, ca. 10 Min. zu Fuß zum Domplatz. Bus ATESINA-Busse gehen ab Busbahnhof (benachbart zum Hauptbahnhof), z. B. stündlich nach Riva del Garda am Gardasee. Information APT, Via Manci 2, zwischen Bahnhof und Altstadt, Ecke Via Belenzani. Stadtpläne, umfangreiches Unterkunftsverzeichnis, deutschsprachige Broschüre Trento. Mo Sa 9 18, So 9 13 Uhr (Nebensaison So geschl.). 0461/983880, , www. apt.trento.it Trentino Tourismus Zentrale, Via Romagnosi 11. Vielfältige Informationen zur gesamten Region Trentino. Mo Fr , Uhr. 0461/839000, ,

9 116 Trentino-Südtirol Übernachten (siehe Karte S. 115) Trento ist keine Touristenstadt, die Hotels sind hauptsächlich auf Geschäftsreisende ausgerichtet und dementsprechend teuer. In der unteren Preisklasse ist die Auswahl gering, jedoch existiert eine Jugendherberge. **** Accademia (8), Vicolo Colico 4/6, historisches Gemäuer bei der Konzilskirche Santa Maria Maggiore. Das vollständig renovierte Haus besitzt schöne Zimmer im schlichten, modernen Stil mit guten Bädern, wahlweise mit Parkett oder Teppichboden, dazu einige geräumige Suiten. John-Lennon-Fans aufgepasst: Yoko Ono hat einst im Zimmer 216 übernachtet. Hinten kleiner, grüner Garten, angeschlossen ein gutes Ristorante. DZ mit TV, Mini-Bar und Frühstück um die / , , *** Aquila d Oro (9), Via Belenzani 76, ideale Lage wenige Schritte vom Domplatz. Sehr gepflegt und freundlich, moderne Zimmer mit Teppichboden, TV, Telefon und Aircon dition. Frühstück im obersten Stockwerk mit tollem Blick. Eigener Parkplatz. DZ mit Frühstück ca /986282, www. aquiladoro.it ** & * Venezia (11), Duomo 45 bzw. Via Belanzani 70, die beiden Häuser nehmen von links und rechts das Aquila d Oro in die Zange, einfache Zimmer, teils mit Linoleumböden, freundliche Rezeption, vom Zwei-Sterne-Haus Blick direkt auf den Domplatz. DZ mit Bad ca. 67, mit Etagendusche ca. 55, jeweils mit Frühstück. 0461/234559, Jugendherberge Ostello Giovane Europa (2), Via Torre Vanga 9, zentrale Lage an einer Verkehrsstraße zwischen Bahnhof und Altstadt. Modernes, privat geführtes Hostel, geräumig und sehr sauber, etwa 100 Betten in 1- bis 6-Bett-Zimmern, alle mit Du/WC. Übernachtung mit Frühstück pro Pers. zwischen 13 (6-Bett) und 25 (Einzel). 0461/263484, , info@ gayaproject.org Außerhalb *** Villa Madruzzo, in Cognola, etwa 3 km östlich oberhalb von Trento. Prächtige Villa aus dem 18. Jh., früher in Besitz des Fürstbischofs von Trient, heute umgebaut in ein elegantes Hotel mit großen Zimmern (Alt- und Neubau), schönem Garten und gutem Restaurant mit Speiseterrasse. DZ mit Frühstück ca /986220, , Essen & Trinken (siehe Karte S. 115) Trento bietet eine gut durchwachsene Mischung von schlicht-bodenständigen und schick-gepflegten Trattorien. Örtliche Spezialität sind die canederli (Knödel) und die berühmten Priesterwürger namens strangolapreti (Spinat-Gnocchi), die angeblich bereits zum Konzil von Trient gereicht wurden. Due Mori (3), Via San Marco 11, die hübsche Trattoria in einem restaurierten Altstadthaus besitzt mehrere kleine Speiseräume und einige Plätze im Freien. Fabio und Lucia bieten hauptsächlich Fleischgerichte vom Grill sowie Risotti und Vorspeisen, Menü ca Mo geschl. La Cantinota (5), Via San Marco 25, gegenüber vom Due Mori, stilvolles Ristorante mit Kerzenlicht, schöner Innengarten und Piano-Bar. Neben Fleisch- und Fischgerichten werden diverse Risotti serviert, z. B. Champagnerrisotto. Do geschl. Chiesa (4), Via San Marco 64. Wenn das Trentino etwas im Überfluss besitzt, dann sind es Äpfel was liegt also näher, als die Speisekarte damit anzureichern. Das Lokal im Park des eleganten Palazzo Wolkenstein (17. Jh.) bietet seit 1974 ein spezielles Apfelmenü, die Mela-Party, in dem jeder Gang mit Äpfeln zu tun hat. Kostenpunkt ca. 43. Wer keine Äpfel mag, kann auch aus vielen anderen Gerichten wählen, z. B. aus den täglich frischen Fischgerichten (außer Mo). Freitags Sushi-Bar mit Musik. So geschl. Il Cappello (7), Piazzetta Bruno Lunelli 5, Nähe Kirche San Pietro. Gute Trentiner Küche in feiner Atmosphäre, etwas höhere Preise, Hauptgerichte ab 13. So abends und Mo geschl. Alla Grotta (6), günstige Alternative, Freiluftpizzeria an derselben, reichhaltige Portionen. So geschl. Ai Tre Garofani (15), Via Mazzini 33, alteingesessenes Lokal südlich vom Dom, Polen-

10 Trento (Trient) 117 ta in diversen Variationen, z. B. mit Wurst oder Pilzen, sehr lecker ist auch carne salada (hauchdünne gepökelte Rindfleischstückchen). Junger Wirt. So geschl. Orso Grigio (17), Via degli Orti 19, südliche Altstadt, Nähe Fiera. Rundum behagliches Ristorante mit schöner Freiluftterrasse neben dem Haus, wechselnde Spezialitäten, mittlere Preise. Antica Trattoria al Vòlt (16), Via Santa Croce 16, ebenfalls südlich vom Zentrum, schon seit über hundert Jahren wird hier im schlichten Rahmen preisgünstige Trentiner Küche serviert. Do mittags und So geschl. Außerhalb Maso Cantanghel, in Civezzano, Via della Madonnina 33, etwa 7 km östlich von Trento. Das kleine, gemütliche Lokal neben einer ehemaligen österreichischen Festung ist weithin bekannt für seine Wirtin Lucia, die vorzüglichen, täglich variierenden Tagesmenüs (6 Gänge), die exzellenten Weine und den ausgezeichneten Service. Menü um die 33. Sa/So geschl. Reservierung unter 0461/858714, www. masocantanghel.it Cafés/Bars Vor der westlichen Schmalseite vom Dom (Haupteingang) trifft sich die Jugend in mehreren Cafés und Bars, z. B. im Mozart (13) und Duomo (14). Italia (10), ganz zentral an der Duomo/Ecke Via Belenzani, ideal, um das Treiben auf dem Platz zu beobachten, daneben ein Brunnen mit eiskaltem Wasser. Pasi (12), kleiner Seitenplatz beim Palazzo Pretorio ( Stadtplan), abends eins der beliebtesten Örtchen, um seinen Campari zu schlürfen. Zanella (1), am unteren Ende der Via del Suffragio (vis-à-vis vom Grünen Turm), beliebtes Eiscafé mit großem, schattigem Garten. Mi geschl. Trentino-Südtirol Karte S. 65 VinArt: Kultur und Wein Alljährlich Ende Mai bis Anfang Juni findet die große Trientiner VinArt statt. Hunderte von Kellereien und Weinstuben laden zur Kostprobe ein, die besten Weine werden prämiert und die Restaurants bieten besondere Menüs mit landestypischen Spezialitäten. Umrahmt wird das Event von zahlreichen Kunstund Kulturveranstaltungen. Kontakt VinArt, Trentino S.p.A., Via Romagnosi 11, 0461/839000, Sehenswertes Wer das Zentrum von Norden betritt, wird wahrscheinlich die prächtige Via Belenzani entlang zum Domplatz schlendern. Sie ist gesäumt von Renaissancepalästen mit prächtigen, teils verblassten Fassadenmalereien, die so wohl schon während des Konzils hier standen. Mit der Trento Card für 24 (9 ) oder 48 Stunden (14 ) erhält man u. a. freien Eintritt in den Museen, kann kostenlos öffentliche Verkehrsmittel und Fahrräder benutzen und erhält 10 % Rabatt auf Parkplätzen, in Restaurants und Geschäften. Auskünfte im Tourist-Info oder unter Stadtführung jeden Samstag 15 Uhr, Treffpunkt vor Infobüro (3, mit Trento Card frei). Domplatz und Umgebung: Der weite, offene Platz ist für den Verkehr gesperrt und bildet ein beeindruckendes Ensemble in der Mitte steht der reich verzierte Neptunbrunnen mit dem Wassergott an der Spitze, umgeben von allerlei üppigen Gestalten und Wassergetier, linker Hand der burgartige Palazzo Pretorio, als mächtiger Blickfang an der Südfront der Dom. Der Dom San Vigilius ist ein kunstvoller, grauer Bau, dessen strenger Charakter durch zahlreiche architektonische Details abgemildert wird. Zur hin dominiert das

11 118 Trentino-Südtirol Am Domplatz von Trento Querschiff mit prächtiger Rosette, rundum verläuft eine niedrige Galerie. Im düsteren Inneren befindet sich ein hohes Schiff mit Kreuzrippengewölben, links und rechts führen zwei Treppen zur Galerie hinauf. In den Querschiffen und im Altarbereich kann man Reste alter Fresken aus dem Jh. bewundern, in der großen Sakramentskapelle (Cappella Alberti) rechter Hand außerdem ein berühmtes Holzkruzifix vom Nürnberger Bildhauer Sixtus Frey. Vor diesem Kreuz wurden die Beschlüsse des berühmten Konzils verlesen, das hauptsächlich in dieser Kirche stattfand, der Christus am Kreuz soll zum Schluss zustimmend genickt haben. Das Grab von Bernhard von Cles findet man links neben dem Seiteneingang vom Domplatz. Im Untergrund sind die Grundmauern einer frühchristlichen Basilika aus dem 6. Jh. zu besichtigen (Eintritt in der Besichtigung des Diözesanmuseums eingeschl.). Es lohnt sich außerdem, einmal um die Kirche zu schlendern, hinten im Apsisbereich gibt es ein eigenartiges Ensemble verschlungener Doppelsäulen. Werktags findet hier jeden Vormittag der Markt statt. Neben dem Dom steht der zinnenbewehrte Palazzo Pretorio, der ehemalige Bischofspalast, in dem sich heute das Diözesanmuseum befindet. Erst vor einigen Jahren vollständig restauriert, kann man in den kühl temperierten Sälen Gemälde und große Tafelbilder zum Konzil betrachten. Im obersten Stockwerk, dem ehemaligen Privatissimo der Bischöfe, sind Bischofsgewänder, flämische Gobelins aus der Zeit des Konzils und der Domschatz untergebracht. Ein paar Schritte hinter dem Dom liegt in der Via Calepina 14 das Naturwissenschaftliche Museum (Museo Tridentino di Scienze Naturali) mit einer anregenden und umfangreichen Sammlung zur Geologie, Flora und Fauna der Voralpenregion von Trento. Öffnungszeiten/Preise Diözesanmuseum, Mi Mo und Uhr, Eintritt 3, von J. 0,50 (im Eintritt ist die Besichtigung der frühchristlichen Basilika unter dem

12 Trento (Trient) 119 Dom eingeschlossen, Mo Sa 10 12, Uhr); Naturwiss. Museum, Di So , Uhr, Mo geschl., Eintritt ca. 2,50. Castello del Buonconsiglio: Durch kleine Altstadtgassen kann man vom Dom zur Burg der guten Einigung hinüberlaufen. Groß und massig thront die ehemalige Residenz der Fürstbischöfe am Rand der Altstadt, bestehend aus mehreren, stilistisch bunt zusammengewürfelten Palazzi aus verschiedenen Jahrhunderten, die von einer Mauer mit Rundtürmen umschlossen sind. Besonders schön ist von außen die elegante venezianische Loggia im Castelvecchio (13. Jh.), dem ältesten Teil der Anlage. Nach dem Eingang kommt man zunächst zum Museo Storico (derzeit geschl.), das mit umfangreichem Material an den Ersten Weltkrieg und die Wiedergewinnung des Trentino erinnert, aber auch die folgende faschistische Epoche integriert. Höhepunkt im Rahmen des Museo Castello del Buonconsiglio, das zahlreiche Kunstwerke aus Mittelalter und Renaissance enthält, ist der großartige Freskenzyklus der dodici mesi (zwölf Monate) aus dem 15. Jh. in der runden Torre d Aquila des Castelvecchio (nur mit Führung). Für jeden Monat (der März ist allerdings einer Wendeltreppe zum Opfer gefallen) sind Szenen aus dem Leben des Volks und des Adels einander gegenübergestellt die Adligen freuen sich des Lebens, die Bauern schuften unermüdlich für den Wohlstand der Herren. In der Giunta Albertina (17. Jh.) und im Magno Palazzo (16. Jh.) durchschreitet man zahlreiche Prunksäle mit schweren Holzdecken, üppigem Freskenschmuck und diversen Ausstellungsstücken, in der Loggia Romanino sind die Köpfe mehrerer Kaiser und Könige in Steinmedaillons gemeißelt. Interessanter als der Pomp der Fürstbischöfe ist die Todeszelle des Trentiner Journalisten Cesare Battisti im südlichen Garten. Er kämpfte als Initiator der Zeitschrift Il Popolo mit Wort und Tat gegen die österreichische Besatzung und wurde hier 1916 von den Österreichern wegen Hochverrats erschossen, mit ihm seine Mitstreiter Damiano Chiesa und Fabio Filzi. Eine Bilddokumentation dazu findet man im Kriegsmuseum von Rovereto. Öffnungszeiten/Preise April bis Sept. Di So 9 12, Uhr (Juli/August Uhr), Okt. bis März 9 12/14 17 Uhr. Eintritt ca. 5 (Tridentum sotterranea eingeschlossen), unter 18 und über 60 J. ermäß., nur Torre d Aquila 1. Tridentum sotteranea: Unter der Cesare Battisti wurde ein großer Teil der einstigen römischen Garnisonsstadt Tridentum ausgegraben. Eindrucksvoll beleuchtet und mit Musik- und Videountermalung ansprechend aufbereitet, präsentiert sich das unterirdische Viertel mit einem langen Straßenstück aus schweren rötlichen Pflastersteinen, einem Torturm, Resten von Häusern (teils mit Fußbodenheizung), Kanälen, Mosaikböden und einem tiefen Brunnen. Öffnungszeiten/Preise Ende Juni bis Ende Sept. Di So Uhr, übrige Monate Di So 9 12, Uhr, Mo geschl.; Eintritt ca. 2 (Kombiticket mit Castello ca. 5 ). Weitere Sehenswürdigkeiten: Die Renaissancekirche Santa Maria Maggiore, in der ebenfalls zeitweise das Konzil von Trient tagte, erreicht man vom Dom durch die Via Cavour. Außer ihrer historischen Bedeutung hat die Kirche nichts Außergewöhnliches an sich, jedoch hat immerhin schon Georg Friedrich Händel die Manuale der Orgel betätigt. Die Kreuzung namens Cantone (Ecke Via San Marco/Via del Suffragio) bietet mit ihren malerisch verblichenen Gebäuden aus verschiedenen Epochen einen ungewöhnlichen Anblick. Der Palazzo del Monte ist ein gelungenes Beispiel für die Symbiose aus venezianischer und trentinischer Architektur, die Fassadenfresken stellen einige der Arbeiten des Herkules dar. Die von hier aus leicht bergabwärts Trentino-Südtirol Karte S. 65

13 470 Piemont und Aostatal Stolze Burgen bewachen die Region um das Aostatal Piemont und Aostatal (Piemonte und Valle d Aosta) Die weitgehend flache bis hüglige Landschaft um Turin und die nördlich sich anschließende Alpenregion Valle d Aosta bilden den nordwestlichsten Teil Italiens. Architektur, Küche und Sprache sind deutlich von den Nachbarn Frankreich und Schweiz beeinflusst. Das Valle d Aosta ist offiziell zweisprachig (italienisch und französisch), während im nördlichen Seitental Val di Gressoney sogar eine kleine deutschsprachige Minderheit lebt. Piemont liegt am Fuß der Alpen und ist geprägt durch die westlichen Ausläufer der Poebene der Po entspringt in einem der piemontesischen Alpentäler und das Hügelland der Umgebung. Turin, die ehemalige Hauptstadt des piemontesischen Königreichs Sardinien, hat ihren monumentalen Charakter bis heute bewahrt. Eine interessante, wenn auch zeitweise eintönig wirkende Stadt wie aus einem Guss, die im Vorfeld der Olympischen Winterspiele umfassend herausgeputzt wurde. Großartige alte Cafés mit dem Charme vergangener Jahrhunderte machen es leichter, den heftigen Verkehr zu ertragen. Südlich von Turin bilden die sympathischen Städte Asti und Alba das Zentrum der großen, stimmungsvollen Weinbaulandschaften Monferrato und Langhe. Einige der größten Weine Italiens stammen aus dieser anmutigen, oft dunstverhangenen Hügelregion mit ihren zahlreichen mittelalterlichen Dörfern und Burgen, darunter die weltbekannten Tropfen Barolo und Barbaresco. Alba ist außerdem den Liebhabern der kostbaren Trüffelpilze tartufi ein Begriff. Zur Erntezeit im Oktober ist die Stadt restlos ausgebucht. Überhaupt kann man in den ausgezeichneten Landrestaurants von Monferrato und Piemont Piemont und und Aostatal Aostatal Piemont und Aostatal Karte S. 473

14 Piemont und Aostatal 471 Langhe die reichhaltige Speisentradition des Piemont erleben, die zweifellos zu den besten Regionalküchen des Landes gehört. Das typische Italien ist Piemont allerdings nicht unbedingt. Die Architektur wirkt oft etwas streng und nüchtern, die Menschen sind zurückhaltender und ruhiger als man es aus anderen Regionen Italiens gewohnt ist und auch der Tourismus spielt nur in einzelnen Gebieten eine Rolle. Nur ein bis zwei Stunden braucht man mit dem Auto von Turin ins nördlich sich anschließende Valle d Aosta, ein breites Alpental mit zahlreichen Seitentälern am Fuß des mächtigen Mont-Blanc-Massivs, des Monte Rosa und des Großen San Bernardo. Im Winter ein bevorzugtes Skigebiet, aber auch in der warmen Jahreszeit viel besucht dank der wunderbaren Wandermöglichkeiten in herrlich grüner Berglandschaft. Der große Gran Paradiso Nationalpark ist eins der schönsten Gebiete, einen weiteren Höhepunkt bildet die Überquerung des Mont Blanc mit der Seilbahn von La Palud hinüber nach Chamonix (Frankreich). Während der Hauptort Aosta ein hübsches Städtchen mit beachtlicher historischer Vergangenheit ist, sind Courmayeur und Breuil-Cervinia weitgehend vom Skitourismus geprägt. Ausgesprochen malerisch thronen zahlreiche Burgen über dem Aostatal, die im Mittelalter fast alle vom örtlichen Adelsgeschlecht der Challant errichtet wurden, um das strategisch wichtige Transitgebiet zwischen Nord und Süd zu schützen. Schnell-Überblick Schöne Orte: Turin, Asti, Alba, Aosta, Cuneo, Saluzzo, Varallo, Neive, Serralunga d Alba. Landschaftliche Höhepunkte: die Weinlandschaften Monferrato und Langhe; die Oasi Zegna nördlich von Biella, Valsesia und Monte Rosa sowie das gesamte Aostatal mit Nebentälern, speziell der Gran Paradiso Nationalpark und das spektakuläre Massiv des Mont Blanc. Kulturell interessant: Turin, Asti, Alba, Aosta, Cuneo, Saluzzo, Susa, Sacra di San Michele und der Sacro Monte (Varallo). Baden: im kleinen Lago di Viverone nahe der Autobahn von Turin nach Aosta; die Seen Lago Maggiore und Lago d Orta finden Sie im Kapitel Lombardei und die Seen. Kurios: das Grabtuch von Turin, das Museo Civico Pietro Micca und die Mole Antonelliana (alles in Turin), der Sacro Monte bei Varallo. Eher abzuraten: zu lange in Turin zu bleiben. Piemont und Aostatal Karte S. 473 Anfahrt/Verbindungen PKW Von Norden kommend erreicht man das Piemont am besten aus der Schweiz über die berühmte St.-Gotthard-Autobahn (N 2 bzw. E 35) am Luganer See und Como vorbei nach Mailand. Von Mailand nach Turin verläuft die A 4. Gute Alternative dazu ist die Strecke über den Großen St. Bernhard mit 6 km langem Tunnel Vorteil vor allem das geringere Verkehrsaufkommen (wenig LKW), außerdem landschaftlich sehr reizvoll. Von Turin ist das Aostatal bequem auf der A 5 zu erreichen. Von der französischen Schweiz kann man über den Großen St. Bernhard anreisen, von Frankreich führt seit 1963 ein 12 km langer Tunnel durch den Mont Blanc. Bahn von der Schweiz am besten auf der Gotthard-Linie, einer der wichtigsten Alpenstrecken mit dem 15 km langen St.- Gotthard-Tunnel (Basel-Luzern-Bellinzona-Lugano-Como-Milano). Von Milano stündliche Verbindungen nach Turin. Reizvolle Variante:

15 472 Piemont und Aostatal in Bellinzona nach Locarno umsteigen, von dort die hübsche Nebenstrecke durch die Tessiner Alpentäler nach Domodossola im Piemont nehmen (die Privatbahn FART/ SSIF wird von einer Schweizer und einer italienischen Gesellschaft betrieben). In Domodossola Anschluss an das Bahnnetz der FS und weiter nach Turin. Oder aus der Westschweiz über Thun- Spiez-Frutigen direkt nach Turin: durch den Lötschbergtunnel (15 km), weiter ins Wallis über Brig und durch den Simplontunnel (20 km!) über Domodossola und Arona hinüber nach Turin. Übernachten Das Piemont als Ganzes ist keine wirkliche Touristenregion, bis auf Turin und die Weingebiete von Monferrato und Langhe sind die Unterkünfte eher spärlich gesät, wobei man aber Agriturismo- und Bed & Breakfast-Quartiere überall findet. In Turin gibt es selbstverständlich zahllose Pensionen und Hotels aller Preisklassen sowie eine Jugendherberge und einen Zeltplatz. Monferrato und Langhe besitzen eine große Anzahl feiner Landhotels, die oft in Kastellen und historischen Villen untergebracht sind. Man isst und trinkt hier sehr gut, der Weintourismus hat eine lange Tradition. Im Aostatal existiert eine ausgeprägte touristische Infrastruktur mit Sommer- und Wintertourismus. Die meisten Hotels und Pensionen arbeiten nur auf Basis von Halboder Vollpension, viele Pauschalurlauber kommen hier unter. In allen Tälern liegen Campingplätze, die meisten im Haupttal zwischen Aosta und Courmayeur. Einige sind ganzjährig geöffnet, in der Regel aber von Juni bis Septem ber. Essen & Trinken Die Küche des Piemont und des Aostatals ist entsprechend der meist bergigen Landesnatur alpenländisch herzhaft, wurde aber durch französische Einflüsse und die lange aristokratische Tradition der Turiner Savoyen-Herrscher immer wieder verfeinert. Sie gehört zu den besten im Land. Getreide wird in großen Mengen angebaut. Die grissini genannten kleinen Brotstangen werden zu jeder Mahlzeit gereicht und sind mittlerweile in ganz Italien verbreitet. Im Piemont liegen aber auch die größten Reisfelder Italiens, risotto und andere Reisgerichte gehören zu den Standardangeboten vieler Restaurants. Zu den bevorzugten Pasta-Varianten zählen die mit Fleisch gefüllten Nudeltäschchen agnolotti und die Bandnudeln namens tajarin. Von den piemontesischen Fleischgerichten sollte man einmal finanziera versuchen, ein Ragout aus verschiedenen Fleischstücken, hauptsächlich Innereien. Genannt wird das Gericht so, weil es angeblich früher die Finanzbeamten besonders gerne aßen. Nach einer anderen Version bezieht sich der Name auf den Zehnten, den die Bauern in Naturalien an den Stadttoren abgeben mussten, wenn sie ihre Waren auf dem städtischen Markt verkaufen wollten. Dafür wählten sie in erster Linie die weniger wertvollen Innereien aus. Ein weiterer piemontesischer Leckerbissen ist brasato al Barolo, Schmorbraten in Barolo-Wein. Bollito misto ist in ganz Oberitalien verbreitet und meint verschiedene gekochte Fleischsorten wie Rind, Huhn und Kalb, die zusammen mit Gemüse geschmort und zubereitet werden. Oft wird Wild serviert, petto d anatra all aceto balsamico, Entenbrust in Balsamessig, sollte man ebenfalls einmal kosten. Bagna caôda schließlich, ein Allerlei aus rohen und gekochten Gemüsen, getunkt in eine schwere Sardellen-Knoblauchsoße, wird vor allem in der kalten Jahreszeit zubereitet. Die bekannteste und teuerste Spezialität Piemonts sind jedoch die begehrten tartufi (Trüffel). Diese Pilze wachsen unterirdisch im Wurzelgeflecht von Bäumen. Speziell abgerichtete Hunde oder Schweine können diese Stellen aufspüren die vom Besitzer streng geheim gehalten werden, da dort immer wieder neue Trüffeln entstehen. Alba hat den Status einer Trüffelhauptstadt, zur Erntezeit im Herbst kommen Kenner von weither. Trüffeln werden meist geschnitten oder gerieben als Geschmacksanreger für viele Gerichte verwendet. Die Preise dafür sind allerdings in der Regel hoch bis astronomisch.ansonsten spielt im Piemont und vor allem im Aostatal Käse, besonders Schmelzkäse, eine Hauptrolle. Fontina oder fondue alla valdostana steht oft auf der Speisekarte, gelegentlich mit Trüffeln angereichert. Ebenso häufig sind

16 Schweiz Piemont und Aostatal Schweiz Lago Maggiore 473 Menaggio Lugano Verbania Grand S. Bernardo SimplonPass 4807 Aosta- Courmayeur Mont Blanc Piccolo S. Bernardo Châtillon Nus Aosta Varallo Cogne Biella Gran Paradiso A5 Nat. Park Ivrea Sestriere ne Gropello Cairoli to 10 Asti M Tana A 26 Alba Saluzzo Bo Bra Acqui-Terme ida Ovada rm Savigliano Novi Ligure 35 A7 Busalla Montoggio 30 Cuneo 21 Mondovi Vinadio 28 Carcare Ligurien Limone Piemonte Frankreich Gerichte mit funghi porcini (Steinpilze) und die mit Kartoffelpüree gefüllten und mit Käse überbackenen gnocchi (alla fontina). Polenta gibt es ebenfalls überall, zum Mitnehmen werden oft gefüllte crêpes (crespelles) angeboten. Piemont ist neben der Toskana und dem Friaul eine der führenden Weinbauregionen Italiens. Die besten Weine stammen aus den Anbaugebieten Monferrato und Langhe um Asti und Alba südlich von Turin. Man hat die Wahl zwischen den hochklassigen und Finale Ligure 1 San SanRemo Remo Loano Albenga Varazze Nervi Genua Savona Noli Karte S. 473 Voltri Ceva Genua Genua Fossano Maira A6 Piemont und Aostatal h e L a n g Po Pavia 35 Alessandria ro Pinerolo Piemont Certosa di Pavia Valenza A 21 fe Moncalieri A7 Voghera rr a Rivoli Orbassano o Mortara A 26 A1 Binasco Casale n is o Abbiategrasso Robbio Piemont o 24 Ch Turin Po Mailand Magenta Vigevano 211 Trino Chivasso Rho A4 Monza Piacenza Piacenza Oulx Sacra di San Michele Galliate in rdonecchia rd Bard 25 Legnano 229 A4 36 Saronno A8 Gallarate Boffalora Biandrate Novara A4 A5 Susa Ti c Cigliano Leini Caselle Torino Valle di Susa Varese Vercelli Lombardei Como Varese Buronzo Lago di Viverone A5 Ceresole Reale Castellamonte Frankreich Arona Lago di Borgosesia Romagnano Sesia Oropa Gattinara Cossato 142 Verres Tal Lago d Orta Orta anero Borgomanero St. Vincent 233 Stresa 229 BreuilCervinia Bellano Luganer See Bellagio Comer See km Piemont und Aostatal schweren Rotweinen Barolo und Barbaresco, dem etwas süffigeren Allerweltswein Barbera, von dem es aber auch exzellente, im Barrique (Eichenfass) ausgebaute Varianten gibt, dem fruchtig-frischen Dolcetto und dem leichten trockenen Nebbiolo mit seinem typischen Veilchenaroma. Dazu kommen die bekannten süßen Schaumweine Asti Spumante und Moscato d Asti. Verkosten und erwerben kann man die Piemontweine an besten in den regionalen Önotheken von Monferrato und Langhe ( S. 501).

17 474 Piemont und Aostatal Turin ist neben Milano auch Zentrum der italienischen Aperitif-Produktion, u. a. haben der berühmte Wermuthwein Cinzano und der nicht minder bekannte Martini hier Turin (Torino) ihren Ursprung. Legendär ist die Grappa von Roman Levi aus Neive ( S. 509), bekanntester Schnaps des Aostatals ist der klare Genepy. (ca Einwohner) Eine der großen Industriemetropolen Italiens, herrliche Lage in den Ausläufern der Poebene, fast unmittelbar am Fuß der Alpen. Mit dem sonstigen mehr oder weniger liebenswerten Chaos italienischer Städte hat das als barocke Planstadt angelegte Turin nur wenig gemein. Das kann schnell ein wenig langweilig wirken, doch trotz großstädtischer Monumentalität und Moderne ist einiges geboten. Turin war im 16. Jh. Hauptstadt des Herzogtums Savoyen, seit Anfang des 18. Jh. Hauptstadt des Königreichs Sardinien (Piemont-Sardinien unter savoyischer Herrschaft) und von die erste Hauptstadt Italiens. Diese Vergangenheit lässt sich bis heute nicht verleugnen das ausgesprochen elegante Zentrum ist französisch angehaucht und bis heute weitgehend barock geprägt. Winklige Altstadtgassen fehlen weitgehend, stattdessen bestimmen kilometerlange, schnurgerade und rechtwinklig zueinander verlaufende Straßenzüge mit breiten Laubengängen und pompösen Palazzi das Bild. Für die XX. Olympischen Winterspiele im Februar 2006 wurde das historische Zentrum einer Generalsanierung unterzogen und ordentlich herausgeputzt, viele Fassaden wurden gereinigt und das frühere Düstergrau ist vielerorts verschwunden. Wer mit dem Zug ankommt, steht schon fast im Herzen der Stadt, denn am Bahnhof beginnt die lange Via Roma, die Prachtstraße Turins mit ihren eleganten Geschäften und Straßencafés. Sie führt zur zentralen Castello mit dem Königsschloss und der nahen Kathedrale, in der das legendäre Grabtuch von Turin verwahrt liegt. Ansonsten lohnen vor allem die Museen, das historische Viertel Quadrilatero Romano, die faszinierende Mole Antonelliana ( Eiffelturm Turins ) und der erfrischende Parco Valentino am Po-Ufer einen Besuch. In den südlichen Vorstädten von Molinette leben die Hunderttausende, die Turin zur wichtigsten Autostadt Italiens gemacht haben. Fiat ( Fabbrica Italiana Automobili Torino ), der größte Privatkonzern Italiens, lässt in den riesigen Fertigungshallen namens Mirafiori 85 % seiner Wagen vom Fließband laufen und ist mit einer Belegschaft von über Angestellten der wichtigste Arbeitgeber der Stadt. Wer die Molinette gesehen hat, versteht vielleicht, warum Turin als das industrielle Nervenzentrum Italiens empfindlich auf alle politischen Strömungen reagiert und warum die Stadt in den sechziger und siebziger Jahren zur Keimzelle der Roten Brigaden wurde. Über zwanzig leitende Fiat-Manager wurden damals Opfer des Terrorismus. Wohl nicht zuletzt den guten Verbindungen und finanziellen Möglichkeiten von Fiatchef Gianni Agnelli (gest. 2003) war es zu verdanken, dass Turin 1999 überraschend mit der Austragung der XX. Olympischen Winterspiele 2006 beauftragt wurde. Seitdem sind neue Hotels, Sportanlagen und Parkplätze entstanden, ein neuer Bahnhof wird gebaut und Turin hat seine erste U-Bahnlinie erhalten. Anfahrt/Verbindungen PKW Größter Parkplatz im Zentrum ist die lang gestreckte Vittorio Veneto am Po (ca. 1 /Std.). Auch für die anderen Parkplätze im Innenstadtbereich muss man Turin (Torino)