DUALE STUDIENANGEBOTE Fragen und Antworten

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1 INFORMATION April 2007 DUALE STUDIENANGEBOTE Fragen und Antworten 1. Definition duale Studienangebote Seite 2 2. Voraussetzungen für Unternehmen Seite 3 3. Auswahl der Studierenden Seite 5 4. Organisatorisches und Vertragliches Seite 6 5. Vorteile und Erfahrungswerte Seite 8 6. Finanzielle Aspekte Seite 10

2 1. Definition duale Studienangebote Was ist ein duales Studium? Prinzipiell wird zwischen zwei dualen Studienmodellen unterschieden dem Verbundstudium und dem Studium mit vertiefter Praxis: Verbundstudium: Hierunter versteht man die Kombination aus einer Lehre in einem Unternehmen und einem parallel absolvierten Studium an einer Hochschule. Entsprechend gilt die Formel: Reguläres Diplom-/Bachelorstudium an der Hochschule + reguläre Berufsausbildung im Unternehmen + qualifizierte Praxistätigkeiten, die auf den späteren Aufgabenbereich im Unternehmen nach Hochschulabschluss vorbereiten + Erstellung der Bachelor-/Diplomarbeit (zum Teil) im Betrieb. Die Vorteile für Unternehmen in der Übersicht: Frühzeitige Sicherung von hochqualifizierten, leistungsmotivierten Nachwuchskräften mit Doppelabschluss (Entgegenwirkung des Fach- und Führungskräftemangels) Fachkräfte verlassen nach absolvierter Ausbildung nicht das Unternehmen, um zu studieren Gewinn von Ingenieuren / Betriebswirten, die auch die Sprache der Facharbeiter / Fachangestellten sprechen enge Firmenbindung der Studierenden/ Absolventen umfassende Praxis- und Unternehmenserfahrung der Studierenden/Absolventen Training wichtiger Schlüsselqualifikationen bei Studierenden in der Praxis Wegfall von zeit- und kostenintensiven Einarbeitungszeiten / Traineeprogrammen umfassende Kennenlernphase, es bleibt genügend Zeit, um die optimale Einsetzbarkeit des späteren Absolventen herauszufinden intensive Kontakte zwischen Unternehmen und Hochschulen, Vertiefung des Technologie- und Wissenstransfers Studium mit vertiefter Praxis: Kombination aus intensiver Praxis im Betrieb und Studium an einer Hochschule. Die Studierenden erwerben parallel zum regulären Bachelorstudium an der Hochschule umfassende Praxiserfahrung in einem Unternehmen. Sie durchlaufen verschiedene Abteilungen, werden aktiv in Projekte eingebunden und können im späteren Verlauf eigene Projekte übernehmen. Beim Studium mit vertiefter Praxis gilt folgende Formel: Vorbereitung auf den späteren Aufgabenbereich im Unternehmen + Bachelor-/ Diplomarbeit (zum Teil im Betrieb). Eine Berufsausbildung wie beim Verbundstudium ist kein Bestandteil. Die Vorteile für Unternehmen in der Übersicht: 2007 vbw / BayME / VBM Seite 2

3 Frühzeitige Sicherung von hochqualifizierten, leistungsmotivierten Nachwuchskräften (Entgegenwirkung des Fach- und Führungskräftemangels) enge Firmenbindung der Studierenden/Absolventen umfassende Praxis- und Unternehmenserfahrung der Studierenden / Absolventen Training wichtiger Schlüsselqualifikationen bei den Studierenden in der Praxis Wegfall von zeit- und kostenintensiven Einarbeitungszeiten / Traineeprogrammen umfassende Kennenlernphase, es bleibt genügend Zeit, um die optimale Einsetzbarkeit des späteren Absolventen herauszufinden intensive Kontakte zwischen Unternehmen und Hochschulen, Vertiefung des Technologie- und Wissenstransfers Welche Form des dualen Studiums eignet sich für die Vergabe eines Stipendiums? Eine spezielle Variante des Studiums mit vertiefter Praxis ist ideal für die Vergabe von Stipendien geeignet: dabei werden die besten Studierenden nach dem Grundstudium von den Hochschulen ausgewählt und den Unternehmen als Stipendiaten vorgeschlagen; nach erfolgreichem Abschluss eines Fördervertrags werden die Studierenden in das Unternehmen integriert und absolvieren dort mindestens 7 Praxismonate Die Vorteile für Unternehmen in der Übersicht: Frühzeitige Sicherung von hochqualifizierten, leistungsmotivierten Nachwuchskräften, die von der Hochschule als Beste empfohlen werden (Entgegenwirkung des Fachund Führungskräftemangels) enge Firmenbindung der Studierenden/Absolventen Praxis- und Unternehmenserfahrung der Studierenden / Absolventen Training wichtiger Schlüsselqualifikationen bei den Studierenden in der Praxis Wegfall von zeit- und kostenintensiven Einarbeitungszeiten / Traineeprogrammen kurze Bindungs-/ Förderzeit des Unternehmens im Studium Intensive Kontakte zwischen Unternehmen und Hochschulen, Vertiefung des Technologie- und Wissenstransfers 2. Voraussetzungen für Unternehmen 2007 vbw / BayME / VBM Seite 3

4 Sind duale Studienangebote nur für große Unternehmen geeignet? Diese Frage kann eindeutig mit nein beantwortet werden. Gerade auch kleine und mittelständische Unternehmen können die Vorteile zur frühzeitigen Sicherung hochqualifizierter, leistungsmotivierter Mitarbeiter mit einem dualen Studienangebot nutzen und dem Fach- und Führungskräftemangel im Unternehmen effektiv entgegenwirken. Nach einer repräsentativen Befragung von 500 Unternehmen in Bayern Bedarf nach dualen Studienangeboten in der bayerischen Wirtschaft (TNS Infratest Sozialforschung im Auftrag von Hochschule Bayern e. V.) haben 62% aller Unternehmen Interesse, Ausbildungsplätze für duale Studienangebote zur Verfügung zu stellen: Unternehmensgröße Mitarbeiter 61% Mitarbeiter 62% Mitarbeiter 68% Mitarbeiter 70% 500 und mehr Mitarbeiter 63% Welche Voraussetzungen muss mein Unternehmen erfüllen, um einen dualen Studiengang anzubieten? Die Eingangsvoraussetzungen sind für Unternehmen jeder Größe gut zu erfüllen: Bereitstellung Ausbildungs-/Praktikantenplatz, in dem die Kooperation zwischen Auszubildendem / Studierendem und dem Betrieb vertraglich geregelt ist. Gewährleistung einer umfassenden Qualität in der Praxisausbildung, die fachlich auf die spätere Berufstätigkeit ausgerichtet ist. Beim Verbundstudium ist darauf zu achten, dass die Praxis nach Abschluss der betrieblichen Ausbildung das Niveau einer Auszubildendentätigkeit deutlich übersteigt. Bereitstellung eines Ansprechpartners / Mentors im Unternehmen, der den Studierenden während der Praxisphasen begleitet bzw. coacht, mit der Hochschule in Kontakt steht und idealerweise über den Studien- und Prüfungsplan informiert ist mündlich oder schriftlich geregelte Kooperation / Abstimmung mit Hochschule Wie viele Teilnehmer sind für einen dualen Studiengang erforderlich? Beim Studium mit vertiefter Praxis hängt das von der Konzeption des Studiengangs ab: Werden die Praxiseinheiten in das reguläre Studium eingebettet, so dass sich die Curricula vom normalen Studium nicht unterscheiden (=duales Studienangebot), ist das Studium mit vertiefter Praxis bereits mit 1 Studierendem möglich 2007 vbw / BayME / VBM Seite 4

5 Handelt es sich um einen inhaltlich ganz neu konzipierten Studiengang in Kooperation mit der Hochschule, ist das Studium ab ca. 20 Teilnehmern möglich Beim Verbundstudium ist das ebenfalls von der Konzeption des Studiengangs abhängig: Werden die Praxiseinheiten in das reguläre Studium eingebettet, so dass sich die Curricula vom normalen Studium nicht unterscheiden (=duales Studienangebot) und auch kein Berufsschulunterricht in eigenen Fachklassen stattfindet, ist das Verbundstudium bereits mit 1 Studierendem möglich Werden die Praxiseinheiten in das reguläre Studium eingebettet, sodass sich die Curricula vom normalen Studium nicht unterscheiden (=duales Studienangebot), findet dabei aber Berufsschulunterricht in eigenen Fachklassen statt, ist das Verbundstudium ab ca. 12 Teilnehmern möglich Handelt es sich um einen dualen Studiengang mit Abweichung der Curricula vom normalen Studium bzw. um einen inhaltlich ganz neu konzipierten Studiengang, der ausschließlich dual studiert werden kann, ist das Verbundstudium ab ca. 20 Teilnehmern möglich Mit welcher Hochschule / mit welcher Akademie kann ich kooperieren? Mit allen bayerischen Fachhochschulen, die sich im Verein Hochschule Bayern e.v. zusammengeschlossen haben. Derzeit bieten hier folgende Hochschulen die Möglichkeit zum dualen Studium: FH Amberg-Weiden, FH Ansbach, FH Aschaffenburg, FH Augsburg, FH Coburg, FH Deggendorf, FH Hof, FH Ingolstadt, FH Kempten, FH Landshut, FH München, FH Neu-Ulm, FH Nürnberg, FH Regensburg, FH Rosenheim, FH Weihenstephan, FH Würzburg-Schweinfurt. Was muss ich beachten, wenn ich Unternehmen anbieten möchte? einen dualen Studiengang in meinem Folgende Punkte sind zu beachten: Festlegung auf ein Studienfach, beim Verbundstudium zusätzlich auf ein oder mehrere kombinierbare Berufsausbildungen frühzeitige Kontaktaufnahme zur Hochschule, mit der Sie kooperieren möchten Falls der Studiengang nicht in die Curriculae des regulären Studiengangs an der Hochschule eingebettet werden kann, sind zudem finanzielle Mittel erforderlich Für die Durchführung einer Ausbildung im Rahmen eines dualen Studiums müssen zusätzlich bestimmte Voraussetzungen gegeben sein: i. mündliche oder schriftlich geregelte Kooperation / Abstimmung mit Hochschule 2007 vbw / BayME / VBM Seite 5

6 ii. Bereitstellung Ausbildungs- / Praktikantenplatz, in dem die Kooperation zwischen Auszubildendem / Studierendem und Betrieb vertraglich geregelt ist iii. Gewährleistung einer umfassenden Qualität in der Praxisausbildung, die fachlich auf die spätere Berufstätigkeit ausgerichtet ist. beim Verbundstudium ist darauf zu achten, dass die Praxis nach Abschluss der betrieblichen Ausbildung das Niveau einer Auszubildendentätigkeit deutlich übersteigt iv. Bereitstellung eines Ansprechpartners / Mentors im Unternehmen, der den Studierenden während der Praxisphasen begleitet bzw. coacht, mit der Hochschule in Kontakt steht und idealerweise über den Studien- und Prüfungsplan informiert ist 3. Auswahl der Studierenden Welche Voraussetzungen benötigen Bewerber/-innen für einen dualen Studiengang? Seitens der Hochschule sind die folgenden Voraussetzungen zu überprüfen bzw. deren Einhaltung zu gewährleisten: 1. Ausbildungs-/Pratikantenvertrag mit einem Unternehmen 2. Abitur/Fachhochschulreife/Fachgebundene Hochschulreife 3. Ggf. Erfüllung eines NCs ( = NC des regulären Studiengangs) Bitte beachten Sie: In jedem Fall sollten die Bewerber/-innen besonders leistungsmotiviert und zielorientiert sein, da es sich um ein zeitintensives Studium mit wenig Freizeit handelt! Weitere Voraussetzungen können Sie individuell für Ihr Unternehmen bestimmen. Wie lange dauert ein dualer Studiengang? Ein Verbundstudium dauert 3,5 bis 4,5 Jahre je nach Studienfach und Konzeption des Studiengangs. Ein Studium mit vertiefter Praxis dauert 3,5 Jahre. Welchen Abschluss erwirbt ein Studierender eines dualen Studienganges? Zur Zeit sind die Abschlüsse Diplom und Bachelor möglich. Ab 2010 sind aufgrund des Bologna-Prozesses ausschliesslich Studiengänge mit dem Abschluss Bachelor möglich. Folgende Bezeichnungen gibt es je nach Studienfach: - Bachelor of Arts - Bachelor of Engineering 2007 vbw / BayME / VBM Seite 6

7 - Bachelor of Science Wie werden die Bewerber/-innen ausgesucht? Wer macht das? Die Bewerber werden direkt vom Unternehmen (Personalabteilung) ausgesucht; Beachten Sie unbedingt: Schüler müssen Zugangsvoraussetzungen der Hochschule erfüllen (Abitur, Fachhochschulreife, fachgebundene Hochschulreife)! Mit dem Ausbildungsvertrag, den Sie mit dem Schüler geschlossen haben, bewirbt sich der Schüler dann an der Hochschule. Wie ist die Akzeptanz dualer Studienangebote bei den Schülern? Sehr gut und das Interesse nimmt spürbar zu, vor allem aus den folgenden drei Gründen: a) erhöhter Praxisbezug im Studium b) finanzielle Vergütung während des Studium c) frühzeitige Sicherung des Arbeitsplatzes 4. Organisatorisches und Vertragliches An wen kann ich mich wenden, wenn ich einen dualen Studiengang entwickeln möchte? Wenden Sie sich direkt an die Hochschule, mit der Sie kooperieren möchten hier speziell an die Fakultät (Dekanat), die das erwünschte Studienfach anbietet bzw. anbieten könnte. Eine Liste der Ansprechpartner erhalten Sie beim VBM bzw. auf der CD-ROM Chance Hochschulreform Neue Wege zum akademischen Nachwuchs?!. Wir haben nicht genügend Teilnehmer, um einen eigenen dualen Studiengang aufzusetzen. Was können wir tun? Kooperieren Sie mit weiteren Unternehmen, die inhaltlich auf ähnlichem Gebiet ausbilden möchten, im Rahmen dessen sie Interesse an einem dualen Studiengang haben und finanzielle Mittel bereitstellen. Die theoretische Hochschulausbildung kann gegebenenfalls durch die Konzeption unterschiedlicher Studienschwerpunkte, Wahlfächer usw. auf die Interessen der verschiedenen Unternehmen angepasst werden. Beachten Sie: die Studienfinanzierung des eigenen Studiengangs sollte idealerweise unter den Unternehmen aufgeteilt werden. Wie sieht ein Vertrag mit einer Hochschule aus? Wer kann uns beraten? Einige Hochschulen haben bereits Kooperationsverträge diese sind allerdings nicht standardisiert und weisen Unterschiede auf. Oft sind diese auch durch ergänzt durch 2007 vbw / BayME / VBM Seite 7

8 mündliche Absprachen. Beispielverträge und weitere erhalten Sie bei hochschule dual auf der Website oder bei Miriam Weich, Lothstraße. 4 - Raum A1.27, München, Tel , Fax , info@hochschule-dual.de. Zusätzlich sollten Sie den Vertrag durch einen Juristen prüfen lassen vbw / BayME / VBM Seite 8

9 Mit welcher Hochschule / mit welcher Akademie kann ich kooperieren? Mit allen bayerischen Fachhochschulen, die sich im Verein Hochschule Bayern e.v. zusammengeschlossen haben. Derzeit bieten hier folgende Hochschulen die Möglichkeit zum dualen Studium: FH Amberg-Weiden, FH Ansbach, FH Aschaffenburg, FH Augsburg, FH Coburg, FH Deggendorf, FH Hof, FH Ingolstadt, FH Kempten, FH Landshut, FH München, FH Neu-Ulm, FH Nürnberg, FH Regensburg, FH Rosenheim, FH Weihenstephan, FH Würzburg-Schweinfurt. Wie sieht ein Ausbildungsvertrag bei einem dualen Studienangebot aus? Was ist zu beachten? Die Ausbildungs- / Praktikantenverträge variieren von Hochschule zu Hochschule leicht. Beachten Sie, dass die Ausbildungsverträge je nach Art des dualen Studienangebots Unterschiede aufweisen: Verbundstudium: Die Kammern der 7 Regionen in Bayern stellen Musterausbildungsverträge ( Berufsausbildungsvertrag für duale Studiengänge / Berufsausbildungsvertrag + Bildungsvertrag ) zur Verfügung. Die Praxiszeit im Betrieb nach Abschluss der Berufsausbildung wird gegebenenfalls in einem gesonderten Vertrag ergänzend zu Klauseln im Bildungsvertrag geregelt. Auf der Webseite von hochschule dual ( sind Musterverträge der Kammern erhältlich. Studium mit vertiefter Praxis: Hochschulen. Sie erhalten Musterausbildungsverträge bei den Sind auch Auslandsaufenthalte im dualen Studium möglich? Prinzipiell sind Praxis-Auslandsaufenthalte über den Betrieb ideal und äußerst begrüßenswert. Auslandssemester über die Hochschule sind in der Regel ohne Verlängerung des Studiums möglich. Kann mein Unternehmen mitbestimmen, welche Fächer die Studierenden im dualen Studium an der Hochschule belegen? Im späteren Studienverlauf haben die Studierenden die Möglichkeit, Fächer an der Hochschule zu belegen die auf den Praxisinhalt im Unternehmen abgestimmt sind (Wahlfächer, Studienschwerpunkte etc.). Idealerweise treffen Unternehmen und Studierende/r die Fächerauswahl gemeinsam vbw / BayME / VBM Seite 9

10 5. Vorteile und Erfahrungswerte Welche Erfahrungswerte gibt es mit Absolventen/innen dualer Studienangebote in Unternehmen? Insgesamt sehr gute. Bundesweit beobachtet man eine steigende Anzahl dualer Studienangebote / Studiengänge (insgesamt Anstieg der Angebote um 9,4 %, Anstieg der kooperierenden Unternehmen um 9,5 %; Quelle: Stand: April 2007) Speziell in Bayern gibt es sehr positive Erfahrung mit Absolventen dualer Studienangebote. Wichtigkeit der Vorteile von Absolventen dualer Studiengänge nach Meinung von Unternehmen, die bereits Ausbildungsplätze für das duale Studium zur Verfügung stellen: 89% Mehr Praxiserfahrung 86% Leistungsmotivierte und zielstrebige Mitarbeiter 79% Eignung für mittleres Management o.ä. 77% Kenntnis des Betriebs von Anfang an 66% Keine Einarbeitungszeit nötig 66% Wissenschaftliche Ausrichtung neben Praxiserfahrung Die Ergebnisse stammen aus einer repräsentative Befragung von 500 Unternehmen in Bayern Bedarf nach dualen Studienangeboten in der bayerischen Wirtschaft, TNS Infratest Sozialforschung 2007 (im Auftrag von Hochschule Bayern e.v.) Welche Vorteile eines dualen Studienangebotes gibt es aus Unternehmerperspektive? Beim Verbundstudium: Frühzeitige Sicherung von hochqualifizierten, leistungsmotivierten Nachwuchskräften mit Doppelabschluss (Entgegenwirkung des Fach- und Führungskräftemangels) Fachkräfte verlassen nach absolvierter Ausbildung nicht das Unternehmen, um zu studieren Gewinn von Ingenieuren/Betriebswirten, die auch die Sprache der Facharbeiter / Fachangestellten sprechen enge Firmenbindung der Studierenden/Absolventen umfassende Praxis- und Unternehmenserfahrung der Studierenden / Absolventen Training wichtiger Schlüsselqualifikationen bei Studierenden in der Praxis Wegfall von zeit- und kostenintensiven Einarbeitungszeiten / Traineeprogrammen 2007 vbw / BayME / VBM Seite 10

11 umfassende Kennenlernphase, es bleibt genügend Zeit, um die optimale Einsetzbarkeit des späteren Absolventen herauszufinden intensive Kontakte zwischen Unternehmen und Hochschulen, Vertiefung des Technologie- und Wissenstransfers 2007 vbw / BayME / VBM Seite 11

12 Beim Studium mit vertiefter Praxis: Frühzeitige Sicherung von hochqualifizierten, leistungsmotivierten Nachwuchskräften (Entgegenwirkung des Fach- und Führungskräftemangels) enge Firmenbindung der Studierenden/Absolventen umfassende Praxis- und Unternehmenserfahrung der Studierenden / Absolventen Training wichtiger Schlüsselqualifikationen bei Studierenden in der Praxis Wegfall von zeit- und kostenintensiven Einarbeitungszeiten / Traineeprogrammen umfassende Kennenlernphase es bleibt genügend Zeit, um die optimale Einsetzbarkeit des späteren Absolventen herauszufinden intensive Kontakte zwischen Unternehmen und Hochschulen, Vertiefung des Technologie- und Wissenstransfers Welche Vorteile eines dualen Studienangebotes gibt es aus der Perspektive der Studierenden? Beim Verbundstudium: Studierende machen bereits im Studium eine Menge Betriebs- und Praxiserfahrungen Sie erlernen parallel zum Studium das Arbeiten im Unternehmen von der Pike auf Studierende erwerben in kürzester Zeit einen Doppelabschluss (Bachelor/Diplom + IHK/HWK-Abschluss) und sparen mindestens 1 Jahr im Vergleich zum additiven Weg erst Lehre, dann Studium. Insgesamt profitieren sie von frühem Berufseinstieg Sie werden während des Studiums finanziell vergüten Sie trainieren wichtige Schlüsselqualifikationen in der Praxis Studierende bauen eine enge Bindung zum Unternehmen auf Sie haben hervorragende Job- und Karrierechancen, werden in der Regel vom Unternehmen übernommen und können, da schon eingearbeitet, schneller aufsteigen Der Sprung ins kalte Wasser nach dem Studium bleibt erspart. Gleichzeitig können sich Studierende frühzeitig einen Arbeitsplatz sichern. Beim Studium mit vertiefter Praxis: Studierende sammeln eine Menge Betriebs- und Praxiserfahrung schon im Studium Sie werden während des Studiums finanziell vergütet Studierende trainieren wichtige Schlüsselqualifikationen in der Praxis Sie bauen eine enge Bindung zum Unternehmen auf Studierende haben hervorragende Job- und Karrierechancen, werden in der Regel vom Unternehmen übernommen und können, da schon eingearbeitet, schneller aufsteigen 2007 vbw / BayME / VBM Seite 12

13 Der Sprung ins kalte Wasser nach dem Studium bleibt erspart. Gleichzeitig können sich Studierende frühzeitig einen Arbeitsplatz sichern vbw / BayME / VBM Seite 13

14 Welche arbeitsrechtlichen Aspekte sind bei dualen Studienangeboten zu beachten? Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte den Musterausbildungsverträgen der Hochschulen bzw. Kammern. Wie hoch ist die Abbrecherquote im dualen Studium? Sie ist mit weniger als 5 Prozent sehr gering. Ein wesentlicher Grund sind neben dem praxisorientierten Studienaufbau vor allem die gut ausgewählten Studierenden, die in der Regel überdurchschnittlich leistungsorientiert, sehr motiviert und zielstrebig sind. Besonderer Vorteil gegenüber Berufsakademien: Bricht der Studierende sein Studium ab, kann er die Lehre im Betrieb dennoch fortsetzenà bleibt dem Unternehmen treu. 6. Finanzielle Aspekte Welche Kosten kommen auf mein Unternehmen pro Ausbildungsplatz für ein duales Studium zu? Bei einem dualem Studienangebot, das sich in die Curriculae des regulären Studiums integrieren lässt, belaufen sich die Kosten lediglich auf Auszubildenden- /Praktikantenvergütung, Personalnebenkosten und gegebenenfalls Studienbeiträge. Beim Stipendiatenmodell zur Förderung herausragender Studierender (hier werden die besten Studierenden nach dem Grundstudium von den Hochschulen ausgewählt und den Unternehmen als Stipendiaten vorgeschlagen; nach erfolgreichem Abschluss eines Fördervertrags werden die Studierenden in das Unternehmen integriert und absolvieren dort mindestens 7 Praxismonate; s.o. ) sind neben Vergütung, Personalnebenkosten, eventuell anfallenden Studienbeiträgen weitere Gebühren an die Hochschule zu entrichten. Dafür fallen die Personalkosten usw. aber geringer aus, da die Förderzeit nur 1-2 Jahre beträgt. Bei einem dualem Studiengang, der extra für das Unternehmen konzipiert wird, müssen Sie ca. 300 Euro* pro Monat pro Studierende/n an die Hochschule (* nur Richtwert, kann abweichen) sowie Praktikanten- /Auszubildendenvergütung, Personalnebenkosten und eventuell anfallende Studienbeiträge einkalkulieren. Dieses Geld ist gut investiert: Auf der einen Seite spart man die Kosten und Aufwände beim Recruiting geeigneter Studienabsolventen und die Kosten umfangreicher Einarbeitungsprogramme (z.b. Traineeausbildung). Andererseits beseitigt man den Fachund Führungskräftemangel im eigenen Unternehmen und sichert sich frühzeitig gute Leute, auf deren Ausbildung und Spezialisierung man wesentlichen Einfluss nimmt vbw / BayME / VBM Seite 14

15 Wie hoch ist die Vergütung im Verbundstudium / Studium mit vertiefter Praxis? Im Verbundstudium ist die Vergütung der Studierenden mindestens für die betrieblichen Phasen verpflichtend. Eine kontinuierliche Vergütung auch für die außerbetrieblichen Phasen ist zu empfehlen, um die Attraktivität des Modells für die Studierenden zu steigern. Die Höhe der Vergütung orientiert sich an der üblichen Ausbildungsvergütung im Betrieb. Die Höhe der Vergütung für die Praxiszeit im Betrieb nach Abschluss der Berufsausbildung wird individuell festgelegt und sollte mindestens dem zuletzt gezahlten Gehalt während der Ausbildung entsprechen. Im Studium mit vertiefter Praxis ist die Vergütung der Studierenden mindestens für die betrieblichen Phasen verpflichtend. Eine kontinuierliche Vergütung auch für die außerbetrieblichen Phasen ist zu empfehlen, um die Attraktivität des Modells für die Studierenden zu steigern. Die Höhe der Vergütung sollte anfangs mindestens 80%, ab dem 3. Semester 100% der Vergütung entsprechender Ausbildungsberufe im 2. Ausbildungsjahr betragen. Werden die Studierenden auch während der Hochschulphasen vergütet? Eine Vergütung während der Hochschulphasen ist nicht verpflichtend. Wir empfehlen aber, eine Vergütung zu zahlen, da Sie so die die Attraktivität des Modells für die Studierenden steigern, insbesondere dann, wenn die Studienbeiträge nicht übernommen werden. Werden die Studienbeiträge beim dualen Studium vom Unternehmen automatisch übernommen? Nein. Allerdings kann eine automatische Übernahme motivierend wirken, insbesondere dann, wenn keine Vergütung während der Hochschulphasen stattfindet (siehe oben). Ist im Unternehmen eine gesonderte Betreuung der Studierenden im dualen Studium erforderlich? Sie müssen dem Studierenden einen Ansprechpartner / Mentor im Unternehmen zur Seite stellen, der den Studierenden während der Praxisphasen begleitet bzw. coacht. Darüber hinaus steht der Ansprechpartner mit der Hochschule in Kontakt und ist idealerweise über den Studien- und Prüfungsplan informiert vbw / BayME / VBM Seite 15

16 Kontakt Melanie Schübel vbw Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.v. BayME Bayerischer Unternehmensverband Metall und Elektro e.v. VBM Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e.v. Max-Joseph-Straße 5, München Telefon Telefax vbw / BayME / VBM Seite 16