EXTRA 16 Seiten Naturparkregion Lechtal-Reutte Die sonnigsten Touren und gemütlichsten Hütten. Das BergMagazin. Winterwandern.

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1 EXTRA 16 Seiten Naturparkregion Lechtal-Reutte Die sonnigsten Touren und gemütlichsten Hütten Das BergMagazin Winterwandern Lechtal Reutte

2 Schneesicher Chefredakteur Bene Benedikt fühlt sich als Füssener im Lechtal zu Hause. D as Lechtal liebe ich ganz besonders. Bin ich doch am Lech aufgewachsen, an jenem wilden und urwüchsigen Gebirgsfluss, der in Mitteleuropa seinesgleichen sucht. Egal ob beim gemütlichen Wandern am Ufer oder auf einer Bergtour hoch über Kiesbett, Auenwald und Wasserfall. Egal ob im Sommer oder im Winter. Obwohl im Winter sind die Wege im Lechtal ganz besonders schön, oft ein bisschen verwunschen. Pfade zum Träumen eben. So wie die kleine Marktgemeinde Reutte, in der es nicht nur einen Ortskern, sondern auch ganz viel Natur drumherum zu entdecken gibt. Reutte ist das Tor zu Tirol, und ich verspreche Ihnen, Sie werden nur ungern wieder in den Alltag zurückkehren. Viel Vergnügen auf Ihren Touren wünscht Ihnen Ihr Bene Benedikt, Chefredakteur Natur- und Kulturlandschaften lassen sich im Lechtal hautnah erleben am schönsten beim Winterwandern am Fluß. Weitere Informationen zur Naturparkregion Lechtal-Reutte: lechtal-reutte.com IMPRESSUM Tourenbeilage zu ALPIN 1/2016 Olympia-Verlag GmbH, Badstr. 4 6, Nürnberg, Tel ; Vermarktung Print und Digitale Medien: Martin Schumacher, Tel , Otto Hofbeck (Stv. Leiter Vermarktung Print und verantwortlich für Anzeigen), Tel , Marco Lutz (Stv. Leiter Vermarktung Digitale Medien), Tel , anzeigen@alpin.de; Redaktion: Planegger Str. 15, Gauting, Tel , info@alpin.de; Chefredaktion: Dr. Bene Benedikt (verantwortl.); Redaktion: Petra Darchinger (freie Mitarbeiterin); Texte: Franz Lerchenmüller; Titelbild: Gerhard Eisenschink; Fotos: Gerhard Eisenschink, Arnold Weißenbach; Grafik und Druckvorstufe: Ulrike Lang; Druck: Oberndorfer Druckerei, A-5110 Oberndorf. Alle Angaben in diesem Heft sind mit Sorgfalt erarbeitet und erfolgen nach bestem Wissen. Eine Garantie für die Richtigkeit und jede Haftung sind jedoch ausgeschlossen. Das gilt insbesondere für Dauer und Verlauf von Touren und die in diesem Zusammenhang veröffentlichten Schwierigkeitseinstufungen. Copyright für Inhalt und Gestaltung by Olympia-Verlag GmbH INHALT Weißes Land 4 Winterpfade 6 Wasserkraft 8 Burgruinen 10 Hüttenzauber 12 Übersichtskarte 15 EXTRA 1/16 3

3 Weißes Land Auch im Winter kann man Teile des Lechwegs erwandern. Die Naturparkregion Lechtal-Reutte bietet 57 präparierte Routen für Menschen, die gerade im Schnee und bei klirrender Kälte besonders gern zu Fuß gehen. W inter am Fluss, Winter in den Bergen wo könnte man die weiße Jahreszeit intensiver erleben als der Region. drei Fortbewegungsarten geeignet, führen zu den schönsten Zielen an einem Ort, wo beides zusammentrifft: in der Natürlich geht es dabei immer wieder an den Lech. Häufig Naturparkregion Lechtal-Reutte. Beide Landschaften haben ihr begleitet oder überquert man ihn oder sieht ihm einfach von hoch Sommergesicht abgelegt, Gimpel und Köllenspitze hüllen sich in oben zu, wie er sich als silbergraues Band durch das Tal windet. Der einen weißen Pelz, der Lech legt an seinen Ufern ein glitzerndes letzte Wildfluss Europas ist die Lebensader seit Jahrhunderten, er Geschmeide aus Eis an. hat die Landschaft und die Menschen geprägt, und wer das Leben Jetzt ist die Zeit der Ruhe, der stillen Wanderungen, des bedächtigen Vor-sich-Hinstapfens, egal ob zu Fuß, mit Schneeschu- ohne Zweifel der Star. im Tal verstehen will, muss sich mit ihm beschäftigen: Der Lech ist hen oder auf Tourenski. Jetzt muss man da draußen und dabei sein. Aber da sind auch andere Publikumsmagneten unter den Wanderzielen: Die Burgenwelt Ehrenberg etwa, mit ihren gleich drei Zwischen Vils und Steeg finden sich ideale Bedingungen dafür. 57 Winterrouten, insgesamt 215 Kilometer Strecke, viele für alle Ruinen ist sommers wie winters eine wunderbare Kulisse, um sich Ein Wintermorgen in zartrosa Licht, die Nebel lichten sich. Welche Freude, draußen zu sein. ins Mittelalter zu versetzen. Die Hängebrücke in Holzgau lässt einen, 110 Meter über der Höhenbachschlucht, den Atem anhalten. Und highline179 zum Fort Claudia ist weltweit die längste Fußgängerhängebrücke im Tibet-Style. Im Zentrum aller Wanderungen aber steht die Natur. Weitläufige Panoramawege verlaufen etwa zum Hüttenmühlensee, zum Urisee oder zu dem mystischen Frauensee in Reutte. Immer ist Ruhe garantiert, immer wieder tun sich neue Blicke auf, die Aussicht ist fantastisch. Nur wer zu Fuß unterwegs ist, gelangt zu Kleinoden, wie zum Beispiel den schlichten kleinen Hütten auf dem Bernhardseck in 1800 Meter Höhe. Einfach einmal durchatmen und sich für ein paar Stunden von der Zivilisation verabschieden wo ginge das besser, als in abgelegenen Seitentalgemeinden wie Hinterhornbach, Gramais, Bschlabs oder Boden. Hier kann man sicher sein, keinen Winterzirkus und kein schrilles Après-Ski vorzufinden. Stattdessen ursprüngliches Dorfleben, Gastfreundschaft und echt heimische Küche. Einige dieser Orte sind im Winter nur von der Naturparkregion aus zu erreichen, und oft führen von dort Wege weiter direkt ins Herz der Lechtaler- und Allgäuer Alpen. Andere Strecken handeln mehr von Geschichte. Die Dörfer Lechaschau und Höfen etwa waren schon im Mittelalter bekannt. Durch Pinswang mit seinen gerade mal 406 Einwohnern führte zur Römerzeit die Via Claudia Augusta. Im historischen Gasthof Schluxen kehrte schon Ludwig II. auf seinem Weg nach Schloss Neuschwanstein ein. Jede der 57 Wanderrouten ist an einem Tag zu bewältigen, die eine oder andere ist bewusst als überschaubarer Winterspaziergang gedacht. Menschen jeden Alters mit ganz unterschiedlichem Fitnesslevel finden den passenden Parcour. Und auch die Kleinen kommen nicht zu kurz. Sie ziehen mit Laternen durch den Ort, erkunden mit fachkundiger Begleitung Tierspuren im Schnee oder fahren mit dem Rodel abends ins Tal, rote Wangen und strahlende Augen garantiert. Knackige Kälte macht richtig Appetit. Die Wirte in der Naturparkregion Lechtal-Reutte wissen das und haben vorgesorgt: Nichts Schöneres kann man sich vorstellen, als nach stundenlangem Stapfen durch pudrigen Schnee einen Kaiserschmarrn vorgesetzt zu bekommen, frisch aus der Pfanne, ordentlich mit Puderzucker überstäubt. Gutes Essen gibt es überall in der Naturparkregion Lechtal- Reutte. 18 Winterzauberhütten versprechen aber darüber hinaus, die Klassiker aus Zutaten der Region zuzubereiten vom Tafelspitz über Germknödel bis zum Edelweiß-Punsch. Spät am Abend dann leuchten die Sterne über Thaneller und Gehrenspitze und bilden ein funkelndes Netz. Der einzig mögliche Schmuck, denkt der Besucher, für die Naturparkregion Lechtal- Reutte, diese jetzt so stille Schönheit im weißen Pelz. 4 EXTRA 1/16 EXTRA 1/16 5

4 Fantastisch: die Tiefblicke von der Holzgauer Hängebrücke. 1 Rund um den Riedener See, 1,1 km Wanderung, leicht 20 Min. 20 Hm TOUREN Tief durchatmen im Moor die kleine Flucht aus dem Alltag. AUSGANGSPUNKT Rieden, Parkplatz am östlichen Ortsrand. ROUTE Vom idyllischen Ortszentrum geht es 100 Meter Richtung Klausenwald, und schon kommt der kleine See in Sicht. Nach rechts, über eine kleine Brücke, dann führt ein gewalzter Weg rund Winterpfade 20 Winterwandertouren, leicht, mittel und anspruchsvoll da ist auf jeden Fall das Passende dabei. Für jedes Alter, jedes Temperament und jede Kondition. um das Gewässer. Es handelt sich um eine Kalkquellmoorfläche, erfährt man auf den Schildern eines Lehrpfades. Schilfkolben tragen ein Häubchen aus Schnee, kleine Tümpel, Eiskrusten wie aus Milchglas. 2 Große Runde Wängle, 3,7 km 1 ¼ Std. 120 Hm Kleiner Anstieg, großes Panorama. Kurze Mühe, langer Genuss. AUSGANGSPUNKT Wängle, Parkplatz Ortsmitte. ROUTE Über Dorfstraßen und gewalzte Wiesenwege geht es Richtung Westen. Immer entlang des Lainbachs, mit Blick auf die felsige Gehrenspitze und den Hahnenkamm mit seinem modernen Skigebiet. Nach einem Anstieg von 100 Höhenmetern ist der Panoramahöhenweg erreicht. Richtung Norden führt er, und eröffnet schöne Blicke hinab nach Reutte oder hoch zum Thaneller. Rechts abbiegend geht eine kleine Straße bergab und in den Ort zurück. 3 Bacher Sonnenseite, 7,3 km Rundwanderung, mittel 2 ¼ Std. 190 Hm Wälder, Wiesen, kleine Dörfer und immer wieder der Blick auf den Fluss. AUSGANGSPUNKT Bach, Kirche. ROUTE Von der Kirche zur Brücke, danach links zum Friedhof und daran vorbei. Ein breiter Waldweg passiert die Kraichener Kletterwand und mündet in Kraichen. Rechts halten, auf der Straße, die an der Talstation der Jöchelspitzbahn vorbei bis zum Benglerwald führt. Im Modertal quert man auf Himmlisch: die große Runde um Wängle. einer Brücke den abschüssigen Bach und gelangt schließlich ins höher gelegene Klapf und von dort zurück nach Bach. 4 Gramaiser Runde, 3,5 km Rundwanderung, mittel 1 ¼ Std. 90 Hm Gerade mal 47 Einwohner entspanntes Wandern rund um die kleinste Gemeinde Österreichs. AUSGANGSPUNKT Gramais, Dorfbrücke. ROUTE Vorbei am Lift nach Raut und am Branntweinboden geht es hi naus aus dem Dorf Richtung Süden, fast immer über Wiesen, die im Sommer als Weiden genutzt werden. Der Weg steigt leicht an, führt weiter nach Süden, und nachdem die Brücke des Otterbaches überquert ist, geht es auf flachem Gelände wieder gemütlich zurück nach Gramais. Letzter Höhepunkt: der unverstellte Blick hinunter aufs Dorf. 5 Holzgauer Hängebrücke, 5,1 km Rundwanderung, mittel 2 ¼ Std. 270 Hm Ein Abstecher ins Luftige Nervenkitzel über der Höhenbachschlucht. AUSGANGSPUNKT Holzgau, Ortsmitte. ROUTE An den prunkvoll bemalten Häuserfassaden vorbei geht es nach Osten durch das Dorf. An dessen Ende wendet man sich nach Norden, vorbei am Ortsteil Oberwinkel, und gelangt auf Serpentinen höher und höher. Schilder weisen nach Westen, und hinter der Schiggen und dem Mühlwald ist die Brücke schließlich erreicht. 200 Meter lang, 110 Meter über der Schlucht. Auf demselben Weg geht es zurück ins Dorf. Idyllisch: auf dem Vilsweg, am Riedener See und in Gramais. 6 Auf dem Vilsweg, 5,6 km Wanderung, leicht 1 ½ Std. 30 Hm Bequem durchs Tal, gelassen über die Grenze und die Berge immer im Blick. AUSGANGSPUNKT Vils, Parkplatz beim Sportplatz. ROUTE Vom Startpunkt geht es Richtung Ortszentrum zur Vils. Vom Höhenzug des Salober grüßt die Burgruine Vilsegg, um 1220 errichtet, darunter die Kapelle St. Anna. Am Fluss mit seinem Kiesbett entlang führt der Weg nach Westen. Nach etwa zwei Dritteln ist die Grenze nach Deutschland erreicht. Gleich dahinter das Ziel, der Pfrontner Ortsteil Steinach. Von dort fährt die Außerfernbahn zurück. 6 EXTRA 1/16 EXTRA 1/16 7

5 Wasserkraft Aussichtsreich: von Häselgehr nach Elmen. Im Winter wird der stürmische Lech ganz zahm und tankt Kraft für den kommenden Frühling. Jetzt ist die Zeit, mehr über den letzten Wilden Europas zu erfahren. S ein Rauschen klingt jetzt gedämpfter der Große Wilde wüsten sind alles andere als tote Flächen: Blaugrüner Steinbrech scheint milde geworden zu sein. Etwas winterträge zieht wächst dazwischen, und die Herzblättrige Kugelblume über 1100 er seines Weges und hat einen Gang heruntergeschaltet. Pflanzenarten wurden im Naturpark Tiroler Lech gezählt. Menschen, die am Lech wohnen, erklären, warum sie den Fluss lieben In den Auenwäldern tragen Erlen, Weiden und Tamarisken weiße Kappen, Tümpel sind dünn überfroren und um manche Steine im und manchmal verfluchen, und an einem aufwendigen Strömungsmodell beginnt man zu verstehen, warum der seine Gestalt immer Wasser hat sich ein weißer Ring aus Eis gebildet. Im Schnee am Ufer sind Vogelspuren zu erkennen, der Fuchs, der ihnen folgte, ist wieder ändert. in dieser Nacht offenbar hungrig geblieben. Jetzt ist eine gute Zeit, Draußen am Wasser aber ist immer noch Winter. Es gilt, diese sich genauer mit dem Fluss zu beschäftigen. 125 Kilometer misst er Zeit jetzt mit allen Sinnen zu genießen. Denn sie dauert nur wenige von der Quelle nahe dem Formarinseein Vorarlberg bis zum Lechfall in Füssen im Allgäu. Er verbindet das Arlberggebiet, die Tiroler singen wieder, der Frühling kündigt sich an. Wochen, dann beginnt es von den Zweigen zu tröpfeln, die Vögel Naturparkregion Lechtal-Reutte und das südliche Allgäu und bildet Wenn der Schnee schmilzt, schwillt der Fluss. Gewaltige Mengen Wasser aus den Bergen nimmt er auf, wirbelt Steine, schleudert einen der artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas. Viel Interessantes erfährt man in der Multimedia-Ausstellung losgerissene Baumstämme auf die Kiesfelder und testet die Grenzen Der letzte Wilde in der Burgenwelt Ehrenberg. Auf Knopfdruck seines Reichs. Dann zeigt er, was in ihm steckt, der letzte Wildfluss erzählen die Steine, wie sie vor Millionen Jahren entstanden sind Europas. Aber noch ist es nicht so weit. Noch scheint er Kraft zu und welch weite Wege sie seitdem zurückgelegt haben. Die Kies- tanken für das, was kommt. Schön, ihm dabei zuzusehen. Kurvenreich: der Lech im Winter. 7 TOUREN Von Bach nach Elbigenalp, 7,5 km 2 ¼ Std. 60 Hm Auf sonnigen Pfaden geht es beschaulich links und rechts am Lech entlang. AUSGANGSPUNKT Bach, Kirche bei der Lechbrücke. PARKEN Parkplatz bei der Lechbrücke. ROUTE An der Bacher Pfarrkirche Unsere Liebe Frau Maria Reinigung lohnt sich ein Blick auf die herrlichen Fresken. Dann geht es über die Brücke auf die nördliche Seite des Lechs und auf dem Lechweg bis nach Elbigenalp. Zurück nimmt man den Weg auf der anderen Seite des Flusses. Dazu folgt man dem Bernhardsbach, quert die Nikolausbrücke und wandert durch Untergrünau und Obergrünau zurück nach Bach, den Lech jetzt zur Rechten. 8 Von Forchach nach Stanzach, 4 km Wanderung, leicht 1 ¼ Std. 30 Hm Erlebnisreich: von Forchach nach Stanzach. Unkomplizierte Erkundungstour an einem der urspünglichsten Abschnitte des Lechs. AUSGANGSPUNKT Forchach, Café Alte Mühle. PARKEN Parkplatz beim Café Alte Mühle. ROUTE Da der Weg immer am Fluss und der Langlaufloipe entlangführt und zudem gekennzeichnet ist, kann man sich nur schwer verlaufen. Umso mehr Zeit bleibt, sich die charakteristischen Schotterbänke des Flusses, das angetriebene Schwemmholz und die von Menschenhand aufgetürmte Steinmännchen anzusehen. Der Lechzopf, die typische Fließformation des letzten Wilden, tritt hier am markantesten zu Tage. Rückkehr nach Forchach mit dem Bus. 9 Von Häselgehr nach Elmen, 6,1 km 1 ½ Std. 40 Hm Erholsame Winterwanderung mit Blick auf die unverwechselbaren Lechauen. AUSGANGSPUNKT Häselgehr, Gemeindehaus. PARKEN Beim Gemeindehaus. ROUTE Im Ortszentrum von Häselgehr nicht die Brücke überqueren, sondern links in den Ortsteil Luxnach abbiegen. Dann geht es am Gemeindeweg entlang und vorbei am Campingplatz immer flussabwärts. Auf der Klimmbrücke kurz vor Elmen ist das architektonisch interessante Naturparkhaus einen Besuch wert. Man kann sich Zeit lassen von hier bis ins Ortszentrum von Elmen sind es nur noch ein paar Meter. Rückkehr nach Häselgehr mit dem Bus. 8 EXTRA 1/16 EXTRA 1/16 9

6 Burgruinen Wundervoll: tolle Bergblicke. Die Burgenwelt Ehrenberg wirkt im Winter noch geheimnisvoller, die Marktgemeinde Geheimnisvoll: verwunschene Burgruinen. Reutte so gastfreundlich wie immer, aber noch eine Spur gemütlicher. S chneeschauer jagen um das brüchige Gemäuer, der Wind Eiszapfen hängen von den Dächern und die Malereien der Hausfassaden am Zeiller-Platz, die immerhin schon 240 Jahre alt sind, pfeift um den barocken Laufradkran, irgendwo krächzt verloren ein Rabe. Wenn der Winter seine monatelange Herrschaft antritt auf der Burgenwelt Ehrenberg, wirken die Ruinen knirscht der Schnee, weiße Watte dämpft alles Laute, und von leuchten, gerahmt von Weiß, noch intensiver. Unter den Füßen noch geheimnisvoller, noch trutziger, noch authentischer. irgendwoher läutet ein Glöcklein es könnte ein Schlitten sein. Man glaubt, im dichten Schneegestöber Pferde wiehern zu Jetzt ist endlich Zeit, das Museum im Grünen Haus zu besuchen. Um den Salzhandel in der Region geht es da, um die berühm- hören, und das verwehende Lied eines Minnesängers. Schaudernd stellt man sich die zugige Kemenate vor, in der die Ritter schliefen, te Malerfamilie Zeiller aus Reutte und die Geierwally, die in Elbigenalp im Lechtal zur Welt kam. das eiskalte Wasser, mit dem die Bediensteten sich (nicht) wuschen, die langen Abende, an denen nur die Würfel und ein paar Becher Langweilig wird es in Reutte auf keinen Fall. Zwischen Untermarkt und Obermarkt und darüber hinaus machen zahlreiche Bier für Abwechslung sorgten. Und kuschelt sich dann vergnügt noch tiefer in die Daunenjacke, und freut sich noch mehr auf die Fachgeschäfte Lust auf Shoppen. Wer gern mal mit Pickel und heiße Landsknechtsauna in der Alpentherme gleich hinterher und Steigeisen unterwegs wäre, versucht sich im Eisklettern. Die Bergschule Lechtal in Bach bietet ein tolles Eiskletterprogramm an. auf den Abend bei Rotwein und Kerzenschimmer in einer Reuttener Gaststätte. Und natürlich verkehren auch die Bergbahnen auf den Hahnenkamm. Das Panoramarestaurant bietet faszinierende Ausblicke Der Ort verzaubert in diesen Tagen mit winterlich gemütlicher Gastfreundschaft. Die Häuser tragen Schneehauben, über den Talkessel von Reutte bis zur Zugspitze. TOUREN 10 Lechdörfer-Tour, 4,7 km 1 ¾ Std. 40 Hm Winterspaziergang auf der Ebene mit Blick auf stolze Berge und den mächtigen Fluss. AUSGANGSPUNKT Lechaschau, Parkplatz bei der Kirche. ROUTE Vom Parkplatz über geräumte Wege durch das Dorf die Strecke ist auch für Familien mit Kinderwagen geeignet. Im Höfener Ortsteil Platten an der Talstation der Reuttener Bergbahnen zum Hahnenkamm rechts ab. Auf gewalzten Winterwanderwegen über freie Felder zwischen Lechaschau und Wängle zurück. 11 Zwei-Seen-Runde, 4,7 km 1 ½ Std. 110 Hm Kein Stress, kein Gehetze Seen betrachten, Vögel beobachten, Natur genießen! AUSGANGSPUNKT Reutte, Parkplatz am Urisee. ROUTE Vom Urisee führt ein Steig hinab in den Ortsteil Archbach. Nun folgt man dem geräumten Panoramaweg mit schönen Ausblicken oberhalb des Archbachs nach Westen zum Hüttenmühlensee, auf dem sich meist Enten und Schwäne tummeln. Die Pestkapelle am Südostufer dient heute als Kriegerdenkmal. Entlang des Archbachs geht es bis zur Brücke, dann ein kurzes Stück nach oben zurück zum Urisee. Genussvoll: geräumte Wege. 12 Zur Ruine Ehrenberg, 2,9 km 1 Std. 270 Hm Steinalt und hochmodern: Fort Claudia wurde 1552 gebaut, die highline179 im Jahr AUSGANGSPUNKT Ehenbichl, Lift an der Waldrast. ROUTE Vom Lift auf gewalzten Wanderwegen zur Ehrenberger Klause. Das Rittermuseum und die Ausstellung über den Lech, Der letzte Wilde, sind einen Besuch wert. Rund 250 Höhenmeter geht es dann hoch zur Ruine. Oben über die 406 Meter lange Hängebrücke hinüber zum Fort Claudia. 10 EXTRA 1/16 EXTRA 1/16 11

7 Innehalten: Ausblick von der Ehenbichler Alm auf die Gipfel um den Fernpass. Reuttes Hausberg, der Dürrenberg, ist ein beliebtes Ziel für Gäste wie Einheimische. Nach der Tour: herzhafte Winterküche genießen und dann mit dem Rodel bergab. Hüttenzauber 18 Hütten haben auch jetzt geöffnet und warten nur darauf, ihren durchgefrorenen Gästen einen ordentlichen Kaiserschmarrn auf den Tisch zu stellen. 13 TOUREN Postalm, 1350 m, 2 km 14 Frauenseestube, 940 m, 7,7 km 2 ½ Std. 15 Dürrenberger Alm, 1438 m, 5,5 km 2 Std. 16 Jausenstation Wase, 1300 m, 2,5 km 1 ¼ Std. D as Feuer knistert im Kachelofen, an den blanken Holztischen haben sich ganz unterschiedliche Menschen versammelt. Sie plaudern miteinander, lachen, prosten sich mit einem Glas Jagertee zu und irgendwann nimmt einer vielleicht sogar die Gitarre in die Hand. Was gibt es Schöneres, als an einem knackig kalten Wintertag in die Geborgenheit einer Berghütte zu treten, den Schnee von der Jacke zu klopfen und von einer freundlichen Wirtin begrüßt zu werden? Es duftet nach geschmolzenem Käse und gebratenen Zwiebeln, nach frischgebackenem Kuchen und Glühwein mit Zimt und Nelken. Ran an den Speck, der kräftig mit Wacholder und Fichte geräuchert wurde! Wer kriegt das Weizenbier, wer hat die Kaspressknödelsuppe bestellt? Man rückt zusammen an den Tischen, macht Platz für jeden, der neu ankommt. Eine Hütte ist eine Gemeinschaft auf Zeit, auf den Bergen sind schon oft Freundschaften fürs Leben entstanden. Später geht es hinunter ins Tal. Eine Fackel in der Hand, die tanzende Schatten auf die Tannen wirft. Oder auf dem Schlitten, dass der Schnee nur so stiebt und der Fahrtwind die Wangen rötet. Dieses Gütesiegel für Hütten in der Naturparkregion wird vom Tourismusverband Lechtal-Reutte nicht leichtfertig verliehen. Wanderung, leicht 1 Std. 160 Hm Die schmucke Alm im urigen Bockbachtal mit ihrer schönen Holzstube samt Kachelofen ist genau das richtige Ziel für einen entspannten Winterspaziergang. AUSGANGSPUNKT Steeg-Prenten, Sägewerk. ROUTE Auf dem angewalzten Weg geht es ins Tal nach Bircheltsgump. Der Ausblick von oben ins Hochalp-, Krabach- und Lechtal ist wunderschön. Jeden Mittwoch findet eine Fackelwanderung mit anschließendem Fondue statt. Für Nicht-Fußgänger verkehrt vom Hotel Post aus auch ein Shuttle. 190 Hm Am Ufer des Frauensees, der voller Mythen, Geschichten und angeblich versunkener Reich tümer steckt, findet jeder Wanderer den größten Schatz: herzliche Gastlichkeit. AUSGANGSPUNKT Lechaschau, Kirche. ROUTE Auf geräumten Wegen geht es entlang des Lechs nach Hinterbichl und dann in einer großen Schleife hinauf zum Frauensee. Der Abstieg erfolgt auf gleicher Route. Dann geht es nach rechts und über die Felder zurück nach Lechaschau. Eine kürzere Route startet bei den Loipen und führt auf einem breiten Fahrweg hinauf. 560 Hm Auf der sonnigen Terrasse am Sattelkopf treffen sich Besucher und Einheimische, die nach Feierabend gern noch einmal einen Abstecher zu Reuttes Hausberg unternehmen. AUSGANGSPUNKT Reutte, Parkplatz am Urisee. ROUTE Die erste Hälfte der Wegstrecke ist richtig steil. Danach wird es flacher und geht in weiten Serpentinenschleifen bergauf. Unterhalb der Hütte endet der Bergwald und über die freien Alpenflächen des Südhangs führt der Weg hoch zur Alm. Besonders empfehlenswert: ein Sonnenaufgang, 600 Meter über dem Talkessel von Reutte! 260 Hm Eine Wasa ist im Lechtal eine feuchte Wiese, und in einer solchen steht die Hütte. Im Winter ist davon nichts zu merken: Der Schnee stiebt trocken, weiß und pudrig ums Haus. AUSGANGSPUNKT Bach, Gemeindehaus. ROUTE Über die Alperschonbachbrücke geht es Richtung Grünau. Kurz nach den letzten Häusern zweigt der Weg zur Wase rechts ab. Ab hier verläuft die Wanderung auf präparierten Wegen durch den Unterbacher Wald. Von Zeit zu Zeit lichten sich einige Stellen und bieten einen herrlichen Blick auf Bach und das obere Lechtal. 12 EXTRA 1/16 EXTRA 1/16 13

8 Winterzauber im Lechtal Die schönsten Wanderungen 1 Riedener See 2 Große Runde Wängle 3 Bacher Sonnenseite 4 Gramaiser Runde 5 Holzgauer Hängebrücke 6 Auf dem Vilsweg 7 Bach Elbigenalp 8 Forchach Stanzach 9 Häselgehr Elmen 10 Lechdörfer-Tour 11 Zwei-Seen-Runde 12 Zur Ruine Ehrenberg 13 Postalm 14 Frauenseestube 15 Dürrenberger Alm 16 Jausenstation Wase 17 Stablalm 18 Vilser Alm 19 Bernhardseckhütte 20 Ehenbichler Alm Winterwandern im Lechtal, selbstverständlich mit gemütlichen Einkehrmöglichkeiten. Winterwandern in der Region Lechtal- Reutte wurde vom europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. 17 Almwirtschaft Stablalm, 1412 m, 4,8 km 18 Vilser Alm, 1226 m, 3,5 km 19 Bernhardseckhütte, 1812 m, 5,8 km Wanderung, schwer 20 Ehenbichler Alm, 1694 m, 3,9 km Wanderung, schwer TIPP Preisvorteil 2 ¼ Std. 460 Hm Ein direkter Blick vom Sonnenbalkon des Lechtals auf Allgäuer und Lechtaler Alpen und alle Anstrengungen vom Aufstieg sind vergessen. AUSGANGSPUNKT Elmen, Parkplatz. ROUTE Ein gut präparierter Forstweg führt erst flach, dann ein langes Stück geradeaus bergauf bis zur Lichtung Mühlboden. Ab hier wird der Weg kontinuierlich steiler und man gewinnt an Höhe. Herrliche Ausblicke tun sich auf. Nach zwei Serpentinen und einem kleinen Tunnel passiert man die Stablhütten und erreicht die Alm. 1 ½ Std. 400 Hm Familien fühlen sich bei Erni, Frank und Anka besonders wohl ein extra Spielzimmer und einen eigenen Streichelzoo hat nicht jede Alm. Und mit dem Rodel geht es wieder nach unten. AUSGANGSPUNKT Vils, Parkplatz am Ortsrand. ROUTE In weiten Schleifen führt der Weg vom Parkplatz durch einen einsamen Bergwald. Nach dem ersten Anstieg wird es flacher, links liegt der Steinbruch des Vilser Zementwerks. Entlang des vereisten Kühbachs geht es hinauf zur Alpe, mit grandiosem Ausblick auf Brentenjoch und Sebenspitze. 3 Std. 750 Hm Sie steht inmitten einer Gruppe altersbrauner Hütten und hat über 70 Jahre Geschichte auf dem Buckel. Aber das Gröstl, die Kässpatzen und die Freundlichkeit sind ganz von heute. AUSGANGSPUNKT Elbigenalp, Hotel Alpenrose. ROUTE Vom Startpunkt führt der Weg Richtung Gibler Alm. An der Abzweigung vorbei, geht es am breiten und bestens gespurten Wanderweg durch Wälder stetig bergauf. Der Weg ist zu Fuß, mit Schneeschuhen oder Tourenski machbar. Auch ein Hütten-Transport ist auf Voranmeldung möglich. 2 Std. 570 Hm Was für eine Tour: erst aufsteigen, dann den atemberaubenden Blick auf Berwanger Tal und Zugspitze genießen und schließlich in der Bergsauna beim Almkräuter- Aufguss schwitzen. AUSGANGSPUNKT Rinnen. ROUTE Von Rinnen folgt man der Wegbeschreibung über die Alte Säge. Auf verschneiten Pfaden und durch dichte Wälder geht es hoch zur Alm. Auch als Schneeschuhtour sehr anspruchsvoll. Oben belohnt der unvergleichliche, unverstellte Ausblick auf die Abendspitze, den geheimnisvollen Thaneller und die Zugspitze. Profitieren Sie im Winter von der Lechtal Gästekarte bzw. Reutte Aktiv Card. Mit diesen Gästekarten haben Sie die Möglichkeit, zahlreiche Angebote kostenlos bzw. ermäßigt zu nutzen. Infos in den Tourismusbüros der Naturparkregion. 14 EXTRA 1/16 EXTRA 1/16 15