Bildung in Deutschland

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1 Konsortium Bildungsberichterstattung Bildung in Deutschland Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Bildung und Migration Im Auftrag der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung 2006

2 Dem Konsortium Bildungsberichterstattung gehören an: Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), federführend Deutsches Jugendinstitut (DJI) Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen (SOFI) Statistisches Bundesamt (StBA) und Statistische Ämter der Länder (StLÄ) Verantwortliche Autoren: Hermann Avenarius (DIPF) Martin Baethge (SOFI) Hans Döbert (DIPF) Heinz-Werner Hetmeier (StBA) Eckhard Klieme (DIPF) Gisela Meister-Scheufelen (StLÄ) Thomas Rauschenbach (DJI) Andrä Wolter (HIS) unter Mitarbeit von: Christian Kerst (HIS) Stefan Kühne (DIPF) Melanie Leidel (StBA) Hans Rudolf Leu (DJI) Christan Peucker (DJI) Heinz-Jürgen Stolz (DJI) Manfred Weiß (DIPF) Markus Wieck (SOFI) Rainer Wolf (StLÄ) Aus den am Konsortium beteiligten Einrichtungen haben außerdem mitgearbeitet: DIPF: Ulrich Arnswald, Stefan Brauckmann, Gert Geißler, Botho von Kopp, Olga Kühnbach, Jutta Laukart, Uwe Lauterbach, Grit Mühler, Harry Neß, Ingrid Plath, Corinna Preuschoff, Maike Reimer, Matthias Rürup, Wendelin Sroka, Ludwig Stecher, Brigitte Steinert DJI (einschließlich Forschungsverbund Universität Dortmund): Hiltrud Bayer, Frank Braun, Karin Jurczyk, Andreas Lange, Jens Pothmann, Gerald Prein, Matthias Schilling, Ivo Züchner HIS: Christoph Heine, Wolfgang Isserstedt, Michael Leszczensky, Hilde Schaeper, Heike Spangenberg SOFI: Peter Bartelheimer, Gunhild Knierim, Kristin Namvar StBA und StLÄ: Thomas Baumann, Martin Beck, Andreas Büdinger, Ivar Cornelius, Hans-Werner Freitag, Kurt H. Imhäuser, Peter Lohauß, Gertrud Nenning, Marianne Renz, Tilman von Roncador, Ulrike Schedding-Kleis, Wolfgang Seifert, Christian Wingerter, Rainer Wilhelm Darüber hinaus leisteten Beiträge: Petra Spilles und Joachim Gerd Ulrich (Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn); Manfred Scharein (Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Wiesbaden); Joachim R. Frick (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin); Holger Alda, Wolfgang Biersack und Hans Dietrich (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg); Timo Ehmke, Martin Senkbeil, Oliver Walter und Karin Zimmer (Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften, Kiel); Anke Grotlüschen und Andrea Linde (Universität Bremen); Peter Zedler (Universität Erfurt); Tino Bargel (Universität Konstanz) und Knut Schwippert (Universität Münster)

3 Konsortium Bildungsberichterstattung Bildung in Deutschland Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Bildung und Migration Im Auftrag der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung 2006 Bundesministerium für Bildung und Forschung

4 Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Herausgeber Konsortium Bildungsberichterstattung Gesamtherstellung und Verlag W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG Postfach , Bielefeld Telefon: (05 21) Telefax: (05 21) service@wbv.de Internet: Gestaltung Bielefeld W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG, Bielefeld 2006 Printed in Germany ISBN Bestell-Nr Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Autoren, der Herausgeber und der Verlag haben sich bemüht, die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Angaben mit größter Sorgfalt zusammenzustellen. Sie können jedoch nicht ausschließen, dass die eine oder andere Information auf irrtümlichen Angaben beruht oder bei Drucklegung bereits Änderungen eingetreten sind. Aus diesem Grund kann keine Gewähr und Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernommen werden. Das diesem Bericht zugrunde liegende Vorhaben wurde mit Mitteln der Kultusministerkonferenz und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

5 indikator Inhalt Vorwort v Hinweise für Leserinnen und Leser vi Einleitung A Bildung im Spannungsfeld veränderter Rahmenbedingungen A1 Demographische Entwicklung A2 Wirtschaftliche Entwicklung A3 Finanzsituation der öffentlichen Haushalte A4 Internationalisierungs- und Globalisierungstrends A5 Strukturwandel zur Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft A6 Veränderte Familien- und andere Lebensformen B Grundinformationen zu Bildung in Deutschland B1 Bildungsausgaben B2 Bildungsbeteiligung B3 Bildungsstand der Bevölkerung Perspektiven C Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung C1 Platzangebot in Kindertageseinrichtungen C2 Inanspruchnahme von Tageseinrichtungen vor der Schule C3 Pädagogisches Personal in Kindertageseinrichtungen C4 Übergang in die Schule Perspektiven D Allgemein bildende Schule und non-formale Lernwelten im Schulalter D1 Übergänge im Schulwesen D2 Klassenwiederholungen D3 Ganztägige Betreuung und Bildung im Schulalter D4 Computernutzung in und außerhalb der Schule D5 Informelles Lernen durch freiwilliges Engagement D6 Kognitive Kompetenzen D7 Schulabgänger mit und ohne Abschluss Perspektiven III

6 Inhalt E Berufliche Ausbildung E1 Ausbildungsanfänger Strukturverschiebungen in der Berufsbildung E2 Angebot und Nachfrage in der dualen Ausbildung E3 Betriebliches Ausbildungsplatzangebot E4 Stabilität von Ausbildungsverhältnissen E5 Arbeitsmarktresultate: Erwerbsstatus und Einkommen nach Berufsgruppen Perspektiven F Hochschule F1 Übergänge in die Hochschule F2 Studienanfängerinnen und Studienanfänger an Hochschulen F3 Studieneffektivität: Dauer und Abbruch des Studiums F4 Hochschulabsolventinnen und -absolventen Perspektiven G Weiterbildung und Lernen im Erwachsenenalter G1 Teilnahme an Weiterbildung G2 Finanzierung der Weiterbildung G3 Informelles Lernen Erwachsener G4 Arbeitsmarkterträge beruflicher Weiterbildung Perspektiven H Migration H1 Die Bedeutung der Migration für das Bildungswesen H2 Migration in Deutschland H3 Bildungsbeteiligung und -verläufe von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund H4 Umgang des Bildungssystems mit Migration H5 Migration und Kompetenzerwerb im internationalen Vergleich Zusammenfassung und Perspektiven I Wirkungen und Erträge von Bildung I1 Bildung, Erwerbstätigkeit, Einkommen I2 Bildung, Lebensführung und gesellschaft liche Teilhabe I3 Bildung, Wirtschaftswachstum, soziale Erträge I4 Differenzierung und Kumulation von Bildung im Lebenslauf Zusammenfassung Tabellenanhang IV

7 Vorwort Der Bericht über Bildung in Deutschland wird von einem Konsortium vorgelegt, das ihn gemeinsam erarbeitet hat und auch gemeinsam verantwortet. Dem Konsortium gehören an: das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), das Deutsche Jugendinstitut (DJI), das Hochschul-Informations-System (HIS), das Soziologische Forschungsinstitut an der Universität Göttingen (SOFI) sowie die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Es hat unter Federführung des DIPF zwischen Oktober 2004 und April 2006 neben diesem Bericht eine Gesamtkonzeption der Bildungsberichterstattung, ein Indikatorenmodell zur längerfristigen Beobachtung der Bildungsentwicklung und eine Strategie zur Gewinnung bildungsrelevanter Daten erarbeitet. Der Bericht, die genannten Materialien sowie weiterführende Informationen, überwiegend in tabellarischer Form, sind auf einer Homepage unter zugänglich. Das Konsortium hat den Bericht unter Wahrung seiner wissenschaftlichen Unabhängigkeit in Abstimmung mit einer Steuerungsgruppe erarbeitet, die für die Auftraggeber die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland und das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Arbeit des Konsortiums begleitete. Das Projekt wurde von einem wissenschaftlichen Beirat unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Jürgen Baumert unterstützt. Die Zusammenarbeit mit beiden Gremien hat sich für das Konsortium als sehr fruchtbar erwiesen. Zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterstützten das Konsortium in Workshops, durch Beratung und konkrete Zuarbeit. Hervorzuheben ist die kontinuierliche kritische Begleitung durch die Professoren Dr. Hartmut Ditton (München), Dr. Hans-Peter Füssel (Bremen), Dr. Klaus Klemm (Duisburg-Essen), Dr. Hans-Günther Roßbach (Bamberg) und Dr. Horst Weishaupt (Wuppertal). Prof. Dr. Ingrid Gogolin (Hamburg), Prof. Dr. Jaap Scherens (Twente), Prof. Dr. Heike Solga (Göttingen) und Prof. Dr. Petra Stanat (Erlangen-Nürnberg) haben die Arbeit des Konsortiums durch Expertisen zu speziellen Problemen unterstützt. Zur Klärung einzelner wichtiger Fragen, insbesondere bei der Entwicklung des Indikatorenmodells und bei der Bearbeitung des Schwerpunktthemas Migration, hat das Konsortium Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland zu Expertenrunden eingeladen. Anja Quickert (Berlin) und Susanne Sachse (Berlin) waren für das Lektorat, Heike Balzer (DIPF Berlin), Isolde Baumbusch vom Referat Öffentlichkeitsarbeit des DIPF und Henning Dey von der IT-Arbeitsgruppe des DIPF für die technische Herstellung des Berichts verantwortlich. Allen Mitwirkenden auch denen, die wegen der großen Zahl der Beteiligten hier nicht namentlich erwähnt werden können spricht das Konsortium seinen Dank aus. Frankfurt am Main, April 2006 V

8 Hinweise für Leserinnen und Leser Marginalien als kurze, zentrale Informationen Die Kernaussagen jedes Indikators werden als blaue Textbausteine rechts bzw. links neben dem zugehörigen Fließtext hervorgehoben. Bei Verwendung graphischer Darstellungen wird im Fließtext auf die entsprechende Abbildung und auf die dazugehörige Tabelle im Anhang des Berichts verwiesen, z. B. (Abb. A2-3, Tab. A2-1A). Auf Tabellen ohne graphische Entsprechung im Fließtext und auf Tabellen, die weiterführende Informationen zu einer Abbildung enthalten, wird mit dem Zusatz A für Anhang verwiesen, z. B. (Tab. A2-1A). Können sämtliche Dateninformationen einschließlich der Einzelwerte einer Abbildung entnommen werden, so wird auf eine zusätzliche Tabelle im Anhang verzichtet. Tabellen, die nicht im Anhang des Bandes, sondern auf der Homepage des Bildungsberichts erscheinen, sind mit dem Zusatz web gekennzeichnet, z. B. (Tab. D2-7web). Ein blaues, hochgestelltes an der jeweiligen Textpassage verweist auf die blau unterlegten Methodenkästchen, in denen am Ende jedes Abschnitts methodische und begriffliche Erläuterungen zusammengefasst werden. Nur in Ausnahmefällen werden methodische und datentechnische Anmerkungen in den Fließtext integriert (im Kapitel H jedoch generell). Methodische Erläuterungen Neben den im Vorwort genannten Materialien sind auf der Homepage des Bildungsberichts die genutzten Datenquellen näher erläutert und mit Links zu den entsprechenden Internetseiten versehen. VI

9 Hinweise für den Leser Glossar ALLBUS Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften Ausländerinnen und Ausländer Ausländerinnen und Ausländer sind Personen, die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen (vgl. H2). BA Bundesagentur für Arbeit BAföG Bundesgesetz über individuelle Förderung der Ausbildung (Bundesausbildungsförderungsgesetz) Bildungsbereiche Der Bildungsbericht orientiert sich an der Binnenstruktur des Bildungswesens mit folgenden Bildungsbereichen (vgl. Abb. B-1): Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung Allgemein bildende Schule und non-formale Lernwelten im Schulalter Berufliche Ausbildung (Duales System, Schulberufssystem und Übergangssystem) Hochschule Weiterbildung und Lernen im Erwachsenenalter Bildungsgänge Im allgemein bildenden Schulwesen gibt es in der Regel drei Bildungsgänge, die zu unterschiedlichen Abschlüssen führen: dem Hauptschulabschluss, dem Mittleren Abschluss und der allgemeinen Hochschulreife (Abitur). BIBB Bundesinstitut für Berufsbildung BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung BSW Berichtssystem Weiterbildung CVTS Continuing Vocational Training Survey (Europäische Erhebung zur beruflichen Weiterbildung) DESI Deutsch Englisch Schülerleistungen International EU-15 Als EU-15 werden die der Europäischen Union vor der Osterweiterung angehörenden Mitgliedstaaten bezeichnet. Formale Bildung Formale Bildung findet in Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen statt und führt zu anerkannten Abschlüssen. IAB Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung IEA International Association for the Evaluation of Educational Achievement IGLU/PIRLS Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung/Progress in International Reading Literacy Study Informelles Lernen Informelles Lernen ist eine Begleiterscheinung des alltäglichen Lebens; im Unterschied zur formalen und non-formalen Bildung handelt es sich nicht notwendigerweise um einen intentionalen Lernvorgang. IPN Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften an der Universität Kiel ISCED 1997 International Standard Classification of Education (vgl. Tab. 1A) Jg. Jahrgangsstufe, gleichbedeutend mit Klasse oder Schuljahrgang VII

10 Hinweise für den Leser KMK Kultusministerkonferenz (Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland) Migrationshintergrund Personen mit Migrationshintergrund sind jene, die selbst oder deren Eltern oder Großeltern nach Deutschland zugewandert sind, ungeachtet ihrer gegenwärtigen Staatsangehörigkeit (vgl. H2). MZ Mikrozensus Non-formale Bildung Non-formale Bildung findet außerhalb der Bildungsund Ausbildungseinrichtungen für die allgemeine und berufliche Bildung statt und führt nicht zum Erwerb eines anerkannten Abschlusses. OECD Organisation for Economic Co-operation and Development (Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) OECD-Mittel Ungewichteter Mittelwert aller OECD-Mitgliedstaaten, für die entsprechende Daten vorliegen PISA Programme for International Student Assessment SGB Sozialgesetzbuch SOEP Sozio-Oekonomisches Panel StAG Staatsangehörigkeitsgesetz. StEG Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen TIMSS Third International Mathematics and Science Study VIII

11 Hinweise für den Leser Territoriale und institutionelle Kurzbezeichnungen Länder BW BY BE BB HB HH HE MV NI NW RP SL SN ST SH TH Baden-Württemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg- Vorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen Regionen D Deutschland (Bundesgebiet insgesamt) O Ostdeutschland einschl. Berlin W Westdeutschland ÖFL Östliche Flächenländer (BB, MV, SN, ST, TH) WFL Westliche Flächenländer (BW, BY, HE, NI, NW, RP, SL, SH) STA Stadtstaaten (BE, HB, HH) Staaten AUS AUT BEL CAN CHE CZE DEU DNK Australien Österreich Belgien Kanada Schweiz Tschechische Republik Deutschland Dänemark ENG England ESP Spanien FIN Finnland FRA Frankreich GRC Griechenland HUN Ungarn IRL Irland ISL Island ITA Italien JPN Japan KOR Korea LUX Luxemburg MEX Mexiko NLD Niederlande NOR Norwegen NZL Neuseeland POL Polen PRT Portugal SCO Schottland SVK Slowakische Republik SWE Schweden TUR Türkei UKM Vereinigtes Königreich USA Vereinigte Staaten Allgemein bildende Schulen AHS Abendhauptschule ARS Abendrealschule AGY Abendgymnasium FWS Freie Waldorfschule GR Grundschule GY Gymnasium HS Hauptschule IGS Integrierte Gesamtschule KGS Kooperative Gesamtschule KO Kolleg OS Schulartunabhängige Orientierungsstufe RS Realschule SMBG Schulart mit mehreren Bildungsgängen SO Sonderschule Allgemein bildende Schulen im Bildungssystem der DDR EOS Erweiterte Oberschule POS Polytechnische Oberschule Berufliche Schulen BAS Berufsaufbauschule BFS Berufsfachschule BOS/TOS Berufsober-/Technische Oberschule DS Berufsschule im dualen Ausbildungssystem FA Fachakademie FGY Fachgymnasium FOS Fachoberschule FS Fachschule SdG Schulen des Gesundheitswesens Neben den beruflichen Schularten gibt es Maßnahmen an Berufsschulen, die zu keinem beruflichen Abschluss führen, sondern der beruflichen Vorbereitung bzw. Grundbildung dienen: BGJ Berufsgrundbildungsjahr BVJ Berufsvorbereitungsjahr Hochschulen U Universität FH Fachhochschule KH Kunsthochschule IX

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13 Einleitung Seit Bildungssysteme zu den zentralen gesellschaftlichen Institutionen zählen, von deren Leistungsfähigkeit sowohl die individuellen Entfaltungschancen als auch die ökonomische Wettbewerbsfähigkeit und der soziale Zusammenhalt eines Landes wesentlich mit abhängen, haben sie in der nationalen und internationalen Öffentlichkeit eine erhöhte Aufmerksamkeit erfahren. Es sind die elementaren Fragen gesellschaftlicher Entwicklung, die in den bildungspolitischen Debatten artikuliert werden und sich immer wieder neu für das Bildungswesen stellen: In welcher Weise tragen Bildungseinrichtungen dazu bei, dass Kinder ein selbstbestimmtes Leben in einer freien und solidarischen Gesellschaft führen und ihre Lebensperspektiven erweitern können? Befördern sie die Herstellung von Chancengleichheit in den Bildungsverläufen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unterschiedlicher sozialer und ethnischer Herkunft, vermeiden sie systematische Benachteiligung? Welchen Beitrag leisten sie für die nationale Wohlfahrt, für Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit? Fördern sie neben der individuellen Qualifikation und Kompetenz auch den sozialen und politischen Zusammenhalt in der Gesellschaft? Der erste, gemeinsam von Bund und Ländern in Auftrag gegebene Bericht zu Bildung in Deutschland soll dazu beitragen, diese Fragen empirisch zu fundieren und den an der Gestaltung des Bildungswesens beteiligten Akteuren Antworten aus der Systemperspektive zu ermöglichen. Er wendet sich daher an unterschiedliche Zielgruppen in Bildungspolitik, Bildungsverwaltung und Bildungspraxis, Wissenschaft und Öffentlichkeit, um über die Situation des Bildungswesens und seine Leistungsfähigkeit, über Bildungsprozesse im Lebenslauf, über den Zusammenhang von Bildung und Lebenswelt und über die Entwicklung des deutschen Bildungswesens im internationalen Vergleich zu informieren. Insbesondere geht es darum, die verfügbaren und gegebenenfalls zu generierenden Daten zu systematisieren, im Blick auf übergreifende Fragestellungen zu verknüpfen, sie zu analysieren und vor allem in ihren gesellschaftlichen Auswirkungen und Erträgen zu interpretieren. Im Unterschied zu anderen gesellschaftlichen Bereichen, für die regelmäßig in staatlichem Auftrag umfassende Situations- und Entwicklungsanalysen vorgelegt werden (z. B. Jahresgutachten des Sachverständigenrates zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Familienbericht, Kinder- und Jugendbericht, neuerdings auch der Bericht über Lebenslagen in Deutschland ), fehlten bislang entsprechende Berichte für die Gesamtheit des Bildungswesens. Dieses Defizit konnte bisher weder durch den Rückgriff auf internationale Berichtssysteme noch durch Berichte zu Teilbereichen (z. B. Berufsbildungsbericht) kompensiert werden. 1 1 Bekanntestes Beispiel internationaler Berichterstattung sind die Bemühungen der OECD, mit einer fortlaufenden Weiterentwicklung der OECD-Bildungsindikatoren einen internationalen Vergleich der Bildungssysteme zu ermöglichen. Jedes Jahr veröffentlicht die OECD die beiden Bände Bildung auf einen Blick (Education at a Glance) und Bildungspolitische Analyse (Education Policy Analysis) (zuletzt 2005). Auch das vor der Veröffentlichung stehende Länder-EAG ( Education at a Glance für die Länder in Deutschland) leistet diese Gesamtschau des deutschen Bildungswesens nicht. 1

14 Einleitung Diesem Bericht liegt ein Verständnis zugrunde, nach dem sich die Ziele von Bildung in den drei Dimensionen individuelle Regulationsfähigkeit, Humanressourcen sowie gesellschaftliche Teilhabe und Chancengleichheit niederschlagen: Individuelle Regulationsfähigkeit meint die Fähigkeit des Individuums, sein Verhalten und sein Verhältnis zur Umwelt, die eigene Biographie und das Leben in der Gemeinschaft selbstständig zu planen und zu gestalten. Diese umfassende und allgemeine Zielkategorie für das Bildungswesen als Ganzes wie für jeden seiner Teile beinhaltet unter den Bedingungen der Wissensgesellschaft in besonderem Maße die Entfaltung der Lernfähigkeit von Anfang an und deren Erhalt bis ins hohe Alter. Der Bericht greift damit bewusst den in anderen Sprachen so nicht vorhandenen Bildungsbegriff auf, der den Erwerb verwertbarer Qualifikation einschließt, aber darüber hinaus mit der Idee der Selbstentfaltung, mit Aneignung und verantwortlicher Mitgestaltung von Kultur verbunden ist. Der Beitrag des Bildungswesens zu den Humanressourcen richtet sich zum einen, in ökonomischer Perspektive, auf die Sicherstellung und Weiterentwicklung des quantitativen und qualitativen Arbeitskräftevolumens, zum anderen, in individueller Sicht, auf die Vermittlung von Kompetenzen, die den Menschen eine ihren Neigungen und Fähigkeiten entsprechende Erwerbsarbeit ermöglichen. Indem die Bildungseinrichtungen gesellschaftliche Teilhabe und Chancengleichheit fördern, ermöglichen sie soziale Integration und die Aneignung von Kultur für alle. Damit wirken sie systematischer Benachteiligung aufgrund der sozialen Herkunft, des Geschlechts, der nationalen oder ethnischen Zugehörigkeit entgegen. Bildung leistet auf diese Weise einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zu demokratischer Partizipation. Der erste Bericht über Bildung in Deutschland ist in seiner konzeptionellen Anlage durch drei wesentliche Merkmale geprägt: Er geht von der Leitidee der Bildung im Lebenslauf aus, umspannt damit den Weg des Individuums durch das institutionelle Gefüge des deutschen Bildungswesens, angefangen bei der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung in Tageseinrichtungen über die allgemein bildende Schule, die berufliche Bildung und die Hochschule bis zur Weiterbildung im Erwachsenenalter. Es schließt in Ansätzen auch jenes Bildungsgeschehen ein, das sich mit non-formaler und informeller Bildung kennzeichnen lässt. Der Bericht bietet somit erstmals eine systemische Zusammenschau von Bildung in Deutschland über alle Bildungsbereiche und Lernwelten hinweg. Der Bericht steht am Beginn einer auf Dauer angelegten Berichterstattung, die auf der Basis der amtlichen Statistik sowie ergänzender bundesweit repräsentativer Surveyund Panel-Daten in regelmäßigen Abständen steuerungsrelevante Informationen zu allen Bereichen und Stufen des Bildungswesens liefern soll. Im Abstand von jeweils zwei Jahren werden weitere Berichte über Entwicklungen des Bildungswesens in Deutschland informieren. Dabei ist beabsichtigt, in jedem Bericht wenige gleich bleibende Kernindikatoren zu präsentieren, um die Konstanz in der Berichterstattung und auf diese Weise einen Vergleich im Zeitablauf zu gewährleisten. Aus dieser Fortschreibbarkeit entwickelt die Bildungsberichterstattung ihre eigentliche Informationskraft. Darüber hinaus sollen die künftigen Berichte weitere Indikatoren zu wechselnden Themen enthalten. Der Bericht ist eine datengestützte Analyse von Bildung in Deutschland; er verzichtet auf Wertungen und Empfehlungen. Seine Besonderheit liegt darin, dass er eine problemorientierte Darstellung auf der Grundlage von Indikatoren ist. Indikatoren sind, wie internationale Erfahrungen zeigen, die geeignetste Form der Erfassung 2

15 Einleitung des Zustands und der Entwicklung des Bildungswesens. Sie sind statistisch gesicherte Kennziffern, die für bestimmte Qualitätsaspekte stehen. Der Bericht stützt sich auf ein Set von Indikatoren, die drei Kriterien zu genügen haben: Sie müssen empirisch belastbare Informationen über einen relevanten Ausschnitt des Bildungswesens enthalten, sich auf fortschreibbare Datensätze stützen und bundesweite, soweit möglich auch international und länderspezifisch vergleichende Aussagen zulassen. Dieser Anspruch an die Qualität und Aussagekraft des Datenmaterials begrenzt allerdings gegenwärtig die Möglichkeiten, stets die aktuellen Probleme der Bildungsentwicklung aufzugreifen. Wie jeder Bildungsbericht konzentriert sich auch dieser auf eine Auswahl von Indikatoren; die Darstellung weiterer Indikatoren bleibt späterer Berichterstattung vorbehalten. Will Bildungspolitik in Deutschland mit den Mitteln einer indikatorengestützten Berichterstattung das Wissen über die Leistungsfähigkeit des Bildungswesens erhöhen und zugleich gezielt zur Beseitigung von dabei sichtbar werdenden Defiziten beitragen, so bedarf es in den nächsten Jahren erheblicher Anstrengungen. Notwendig ist vor allem die Verbesserung der Datenbasis, die schrittweise dazu führt, dass weiter gehende Einsichten und Erkenntnisse für eine umfassende und zuverlässige Bildungsberichterstattung verfügbar sind. So müssten beispielsweise individuelle Verlaufsdaten verfügbar gemacht und Übergänge zwischen den einzelnen Bildungsbereichen gezielter verfolgt werden können; erworbene Kompetenzen wären an mehreren Schnittstellen der Bildungsbiographie zu erfassen; die Indikatoren müssten je für sich nach sozioökonomischem Hintergrund, Migrationsstatus, Land und Region ausweisbar sein. Von Bund und Ländern wurden dazu inzwischen verschiedene Initiativen ergriffen. Im Vordergrund dieses Berichts steht die nationale Berichterstattung. Daher werden die Grundstruktur und Indikatorenauswahl internationaler Bildungsberichte (etwa die der OECD) oder der Bildungsberichte anderer Staaten (etwa Dänemarks, Frankreichs, der USA oder Kanadas) nicht einfach übernommen. Im Rahmen des Möglichen wurde jedoch der Anschluss an die internationale Bildungsberichterstattung und an internationale Entwicklungen gesucht. So konnten sich die Autoren bei der Gestaltung dieses Berichts auf Erfahrungen stützen, die sich aus den unterschiedlichen Formen internationaler und nationaler Bildungsberichterstattung ergeben. Es sind vor allem zwei Gestaltungsprinzipien, die aus den genannten Berichten übernommen wurden: Zum einen orientiert sich der Bericht über Bildung in Deutschland bei der Darstellung der Indikatoren an dem international üblichen Modell Kontext/Input Prozess Output/Outcome. Die Indikatoren wurden in jedem Kapitel so ausgewählt, dass sie Aussagen zu mindestens je einer dieser drei Dimensionen ermöglichen. Der Bericht ist zum anderen so angelegt, dass bei den einzelnen Indikatoren so weit wie möglich die folgenden Differenzierungsaspekte berücksichtigt werden: Länder, Regionen, internationaler Vergleich und Zeitreihe; bei teilnehmerbezogenen Indikatoren darüber hinaus sozioökonomischer Hintergrund, Geschlecht, Migration. Je nach Verfügbarkeit der Daten standen dabei jene Aspekte im Vordergrund, die zum jeweiligen Sachverhalt die wichtigsten steuerungsrelevanten Informationen bieten. So soll die Darstellung in Zeitreihe die Entwicklung in den letzten ein oder zwei Jahrzehnten aufzeigen, um auf diese Weise Stabilität und Wandel der Bildung in Deutschland nachzeichnen zu können. Die immanent vorgenommene Differenzierung nach Ländern, soweit sinnvoll, bedeutet jedoch nicht, dass sämtliche länderspezifischen Gegebenheiten berücksichtigt werden. Angaben zum sozioökonomischen Hintergrund sowie zum Migrationshintergrund sind derzeit in der amtlichen Statistik nur 3

16 Einleitung teilweise verfügbar, was Abstriche an der analytischen Tiefe der Indikatoren nach sich zieht. Das Konsortium hat daher bei der Auswahl und Berechnung der Indikatoren besonderen Wert auf jene gelegt, für die unter Heranziehung ergänzender Datenquellen (z. B. Survey-Daten) Aussagen zum sozioökonomischen Hintergrund und zum Migrationshintergrund möglich sind. Der Bericht widmet dem Themenschwerpunkt Migration ein eigenes Kapitel. Dessen Aussagen sind allerdings nicht ausschließlich indikatorengestützt, wohl aber datenbasiert. Obgleich im Mikrozensus 2005 durch die Erfassung des Migrationshintergrunds über die Staatsangehörigkeit hinaus eine grundlegende Verbesserung der statistischen Erhebung und Darstellung begonnen hat, ist eine gesicherte Datenbasis erst in Ansätzen verfügbar. Gleichwohl ermöglicht die inzwischen vorhandene Datenbasis neue Einsichten in die Struktur der Migration und in die Probleme bei der Beteiligung von Migrantinnen und Migranten an Bildungsprozessen. Über die internationalen Erfahrungen hinaus wurde zudem auf Vorarbeiten zur Bildungsberichterstattung in Deutschland zurückgegriffen. 2 Der Bericht wird durch Kapitel A eröffnet, das Bildung in den Kontext veränderter gesellschaftlicher und ökonomischer Rahmenbedingungen stellt. Es beschreibt grundlegende Veränderungstendenzen in Gesellschaft und Ökonomie ( Megatrends ): den demographischen Wandel, die wirtschaftliche Entwicklung und die Finanzsituation der öffentlichen Haushalte, die Folgen von Internationalisierung und Globalisierung für Arbeit und Bildung, die Veränderungen der Sozialstruktur, der Arbeitswelt sowie der Familien- und anderen Lebensformen. Im Zentrum stehen die Indikatoren der Kapitel B bis G. Nach einem bildungsbereichsübergreifenden Kapitel mit Grundinformationen zum Bildungsstand der Bevölkerung, zu Bildungsteilnehmerinnen und -teilnehmern sowie zu Bildungsausgaben (B) werden mit unterschiedlicher Gewichtung Indikatoren für die verschiedenen Bildungsbereiche behandelt (Kapitel C bis G). Jedes Kapitel wird durch Aussagen zur bildungspolitischen Bedeutung der Indikatoren eingeleitet; danach werden die Ergebnisse zu den einzelnen Indikatoren analysiert und graphisch veranschaulicht. In den Perspektiven am Ende eines jeden Kapitels werden Bezüge zu aktuellen, noch nicht in Indikatoren darstellbaren Entwicklungen aufgezeigt. In den Kapiteln C bis G werden im Einzelnen folgende Bereiche behandelt: Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (Kapitel C) Allgemein bildende Schule und non-formale Lernwelten im Schulalter (Ka pitel D) Berufliche Ausbildung (Kapitel E) Hochschule (Kapitel F) Weiterbildung und Lernen im Erwachsenenalter (Kapitel G). Im Anschluss an den Hauptteil des Berichts befasst sich Kapitel H auf der Grundlage von Daten und Forschungsbefunden mit dem Schwerpunktthema Migration. Kapitel I stellt sodann in datengestützter Analyse beispielhaft Wirkungen und Erträge von Bildung quer zu den Bildungsbereichen dar. Diese beziehen sich vor allem auf berufliche und außerberufliche Bildungserträge, auf den Zusammenhang von Bildung und Lebensformen sowie auf die Entgrenzung und Kumulation von Bildung. Gerade mit diesem Kapitel wird der Bildungsbericht seinem integrativen und bilanzierenden Auftrag gerecht. Eine Zusammenfassung schließt den Bericht ab. 2 Vgl. Avenarius, H. u.a. (2003): Bildungsbericht für Deutschland Erste Befunde. Opladen (KMK-Bericht; Fokus: allgemein bildendes Schulwesen); Baethge, M.; Buss, K.-P.; Lanfer, C. (2003): Konzeptionelle Grundlagen für einen Nationalen Bildungsbericht Berufliche Bildung und Weiterbildung/Lebenslanges Lernen. Berlin (BMBF); Rauschenbach, T. u.a. (2003): Konzeptionelle Grundlagen für einen Nationalen Bildungsbericht Non-formale und informelle Bildung im Kindes- und Jugendalter. Berlin (BMBF). 4

17 A Bildung im Spannungsfeld veränderter Rahmenbedingungen Die Entwicklung des Bildungswesens ist eingebettet in allgemeine gesellschaftliche und ökonomische Prozesse. Diese legen Rahmenbedingungen fest, die vielfältige Auswirkungen auf das Bildungswesen haben und dort verarbeitet werden müssen. Die maßgeblichen Trends, auf die sich die Bildungspolitik einstellen muss, werden in diesem Kapitel skizziert: die demographische Entwicklung, die wirtschaftliche Entwicklung und die Finanzsituation der öffentlichen Haushalte, Internationalisierungs- und Globalisierungstrends, der Strukturwandel zur Dienstleistungsund Wissensgesellschaft und veränderte Familien- und andere Lebensformen. Der als demographischer Wandel etikettierte Trend einer schrumpfenden und alternden Gesellschaft verlangt dem Bildungswesen erhebliche Anpassungsleistungen ab. Dabei geht es zum einen darum, den in den einzelnen Bildungsbereichen phasenverschoben wirksam werdenden Rückgang der Bildungsbevölkerung planerisch zu antizipieren sowie strukturelle und organisatorische Anpassungsstrategien zur Sicherung des staatlichen Infrastrukturauftrags zu entwickeln. Zum anderen gilt es, bei schrumpfender Zahl der Berufsanfängerinnen und -anfänger durch die bessere Ausschöpfung von Begabungsreserven und durch qualifikatorische Maßnahmen für ältere Erwerbstätige die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft zu sichern. Die Möglichkeit der Mobilisierung von Ressourcen für das Bildungssystem hängt entscheidend von den allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Situation der öffentlichen Haushalte ab. Deutschland sieht sich seit längerer Zeit mit einer anhaltenden Wachstumsschwäche konfrontiert. Die damit einhergehenden Belastungen der öffentlichen Haushalte (wachsende Ausgaben für Kapitaldienste im Zuge verstärkter Kreditaufnahmen, erhebliche Sozialausgaben als Folge der hohen Arbeitslosigkeit) gingen bislang zwar nicht zu Lasten des Bildungssektors; in Zukunft könnte sich dies jedoch im Zuge unvermeidlicher Konsolidierungsmaßnahmen ändern. Neuartige Herausforderungen für das Bildungswesen resultieren auch aus den aktuellen Internationalisierungs- und Globalisierungsschüben. Sie haben zu einer weiteren Zunahme der Marktoffenheit der deutschen Wirtschaft und einer stärkeren internationalen Verteilung und Organisation von Wertschöpfungsketten geführt. Die davon ausgehende Globalisierung von Arbeitskooperationen und Entgrenzung von Arbeitsmärkten erfordert umfangreiche organisatorische und inhaltliche Adaptationen im Bildungswesen: etwa die Orientierung von Curricula und Abschlüssen an internationalen Standards und die Vermittlung eines breiteren Spektrums an Qualifikationen (z. B. Sprachkenntnisse, interkulturelle Kompetenzen). Weitreichende inhaltliche Folgen hat die vom Bildungssystem erwartete Mitgestaltung des Strukturwandels zur Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft. Der Bedeutungszuwachs neuer Tätigkeits- und Kompetenzprofile (kommunikative Kompetenzen, analytisches Wissen, Sprach- und Verbalisierungsfähigkeit, Problemlösungsfähigkeiten, Medienkompetenz) wird den Qualifizierungsauftrag von Bildungseinrichtungen nachhaltig beeinflussen. Schließlich werden vom Bildungswesen strukturelle und organisatorische Anpassungen an die veränderten Bedingungen des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen erwartet. Traditionelle institutionelle Arrangements, die dem Konzept eines zwischen Schule und Familie aufgeteilten Bildungs- und Erziehungsauftrags folgen, verlieren durch die Pluralisierung der Familien- und anderen Lebensformen sowie durch die steigende Erwerbstätigkeit von Müttern zunehmend ihre Funktionalität und werden in verstärktem Maße durch andere Arrangements (z. B. vorschulische und schulische Ganztagsangebote) ersetzt. 5

18 Bildung im Spannungsfeld veränderter Rahmenbedingungen Demographische Entwicklung A 1 Deutschland ist eine der am schnellsten alternden Gesellschaften der Welt. Ein seit Seit 1997 mehr ältere als jüngere Einwohner in Deutschland fast 30 Jahren anhaltend niedriges Geburtenniveau und die deutlich gestiegene Lebenserwartung haben bereits Ende 1997 zu der historischen Zäsur geführt, dass erstmals seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland mehr 60-Jährige und Ältere hier lebten als unter 20-Jährige. Wenn die Geburtenrate so niedrig bleibt, wie sie heute ist, wird der Anteil der nachwachsenden Generation bis 2030 auf rund 17% absinken, während der Anteil der älteren Generation auf etwa 34% ansteigen wird. Damit wären in Zukunft die unter 20-Jährigen nur noch halb so stark in unserer Gesellschaft vertreten wie die 60-Jährigen und Älteren. Dieser Trend, der in allen europäischen Gesellschaften allerdings in unterschied lichem Ausmaß und Tempo zu erwarten ist, wird sich nachhaltig auf nahezu alle Gesellschaftsbereiche auswirken. Das Bildungswesen wird diese Entwicklung in unterschiedlichem Umfang und phasenverschoben treffen: Während an den Grundschulen bereits jetzt sinkende Schülerzahlen zu verzeichnen sind, werden die Hochschulen in den nächsten Jahren noch einen Anstieg der Studierendenzahlen verkraften müssen. Im Westen: Rückgang im Vorschul- und Schulalter Bevölkerungsentwicklung in Westdeutschland Wegen sinkender Geburtenzahlen werden immer weniger Kinder in die einzelnen Stufen des Bildungs systems hineinwachsen. Dabei werden bereits bis zum Jahr 2020 gravierende Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland auftreten. Wenn die Geburtenrate auf dem gegenwärtigen Stand bleibt, wird im Westen die Zahl der Kinder im Kindergartenalter im Jahr 2013 um 10% unter dem Stand des Jahres 2004 liegen, bevor sie dann wieder leicht ansteigen dürfte (Abb. A1-1, Tab. A1-1web). Die Zahl der Grundschüler könnte bis 2020 um rund 10% zurückgehen, die Zahl der 10- bis unter 20-Jährigen sogar um etwa 16%. Aufgrund der etwas stärker besetzten Geburtsjahrgänge aus der zweiten Hälfte der 1980er Jahre dürfte die Zahl der 20- bis unter 30-Jährigen und damit das Potenzial an Studierenden zunächst bis 2015 um gut 10% zunehmen, dann jedoch eben falls absinken. Neben diesen rein demographisch geprägten Auswirkungen müssen wohl in erster Linie die Hochschulen in den Abb. A1-1: Entwicklung der Zahl der Bevölkerung im Alter von unter 30 Jahren in Westdeutschland von 1991 bis 2020 nach Altersgruppen (in Mio.) in Mio ,5 3,3 3,0 2,5 2,0 2, Ist-Werte Vorausberechnung 20 bis unter 30 Jahre 15 bis unter 20 Jahre 3,2 10 bis unter 15 Jahre 3,0 6 bis unter 10 Jahre 2,3 3 bis unter 6 Jahre 1,8 0 bis unter 3 Jahre 1, ,0 Quelle: Statistisches Bundesamt, Bevölkerungsfortschreibung und 10. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung 6

19 Demographische Entwicklung Abb. A1-2: Entwicklung der Zahl der Bevölkerung im Alter von unter 30 Jahren in Ostdeutschland von 1991 bis 2020 nach Altersgruppen (in Mio.) in Mio. Ist-Werte Vorausberechnung 8 A , ,9 1,2 0,9 0,7 0, bis unter 30 Jahre 15 bis unter 20 Jahre 0,6 10 bis unter 15 Jahre 0,6 6 bis unter 10 Jahre 0,5 3 bis unter 6 Jahre 0,4 0 bis unter 3 Jahre 0, ,2 Quelle: Statistisches Bundesamt, Bevölkerungsfortschreibung und 10. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung nächsten Jahren auch die Folgen der Umstellung auf die 8-jährige Gymnasialbildung in vielen Ländern tragen. und in Ostdeutschland Im Osten ist eine noch dramatischere Entwicklung zu erwarten, da sich die Geburtenzahl in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung in etwa halbiert hat. Bei den Kindern im Vorschul- und Grundschulalter hat dieser Rückgang be reits die Bildungseinrichtungen erreicht (Abb. A1-2, Tab. A1-2web). Hier ist, ausge hend von dem jetzigen niedrigen Niveau, in den kommenden Jahren zunächst wieder mit einem leichten Anstieg der Schülerzahl zu rechnen. Bei den 10- bis unter 15-Jährigen dürfte im Jahr 2006 der Tiefpunkt erreicht werden. Bis 2020 könnte deren Zahl dann wieder auf das Niveau von 2004 ansteigen. Die Zahl der 15- bis unter 20-Jährigen wird sich bis 2010 gegenüber 2004 etwa halbieren mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Schülerzahlen im Sekundarbereich II. Die vor allem für die Hochschulen relevante Gruppe der 20- bis unter 30-Jährigen bleibt bis etwa 2010 noch auf einem relativ gleich bleibenden Niveau, bevor sich auch hier der Geburtenrückgang bemerkbar macht. Bis 2020 wird die Bevöl kerungszahl dieser Altersgruppe wohl ebenfalls nur noch gut halb so groß wie im Jahr 2004 sein. Die Entwicklung verläuft in den Regionen unterschiedlich. Sie wird die Träger der Bildungsinfrastruktur vor große Herausforderungen stellen, wenn insbesondere im ländlichen Raum eine wohnortnahe Versorgung mit Bildungseinrichtungen gewährleistet werden soll. Ferner werden aufgrund der alternden Gesellschaft institutionelle Vorkehrungen für das lebenslange Lernen immer wichtiger, um auf diese Weise Bildungsreserven besser ausschöpfen zu können. Im Osten: drastischer Rückgang nach Halbierung der Geburtenzahlen Methodische Erläuterungen 10. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung Aufbauend auf dem Bevölkerungsstand am wurde auf einer einheitlich für alle Länder festgelegten Basis die Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2050 vorausberechnet. Für Westdeutschland wurde von einer konstant niedrigen Geburtenhäufigkeit von 1,4 Kindern pro Frau ausgegangen, für Ostdeutschland ab 2010 von einer Angleichung an das westdeutsche Niveau. Hinsichtlich des Wanderungssaldos der ausländischen Bevölkerung wurde ein langfristiger Zuwanderungssaldo von Personen pro Jahr angenommen. 7

20 Bildung im Spannungsfeld veränderter Rahmenbedingungen A 2 Wirtschaftliche Entwicklung Die wirtschaftliche Situation eines Landes steht in einer komplexen wechselseitigen Beziehung zum Bildungssektor. Einerseits sind durch sie wichtige Rahmenbedingungen für diesen Sektor definiert, die seine Finanzierung ebenso betreffen wie die (erwartete und faktische) Qualifizierungsleistung und das Verhalten der Bildungsteilnehmerinnen und -teilnehmer. Andererseits kommt dem Bildungswesen selbst eine Schlüsselposition als Wachstumstreiber zu (vgl. I3). Die Darstellungen in diesem Abschnitt liefern einige Grundinformationen zum wirtschaftlichen Kontext des Bildungswesens. Rückgang der Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts Entwicklung des Wirtschaftswachstums In Deutschland ist das Wirtschaftswachstum in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich schwächer geworden. Während der durchschnittliche jährliche Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1971 bis 1980 bei 2,8% und von 1981 bis 1991 bei 2,6% lag, betrug er im Zeitraum 1992 bis 2001 nur noch 1,7%. Nach einer Stagnation des Wachstums in den Jahren 2002 und 2003 zeigte sich 2004 eine leichte Erholung. Damit war das Wirtschaftswachstum in Deutschland seit 1991 geringer als in der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten (Abb. A2-1, Tab. A2-3web). Die Konsequenzen der deutschen Wachstumsschwäche für den Bildungssektor werden unmittelbar deutlich, wenn man sich vergegenwärtigt, dass ihm unter der Annahme eines gleichen BIP-Anteils öffentlicher Bildungsausgaben von 4,7% 2003 rund eine Mrd. Euro mehr zur Verfügung gestanden hätte, wenn das BIP einen Prozentpunkt höher ausgefallen wäre. Indirekte Wirkungen des geringen Wirtschaftswachstums auf das Bildungswesen gehen zum einen von den Haushaltsbelastungen durch Sozialleistungen als Folge der hohen Arbeitslosigkeit und der Notwendigkeit verstärkter Kreditaufnahme aus, die den Ausgabenspielraum einengen (vgl. A3). Zum anderen wirkt sich die ungünstige Arbeitsmarktsituation auch in einer kostensteigernden Verlängerung der Verweildauer im Bildungswesen aus (vgl. insbesondere E1, F4). Abb. A2-1: Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland, der EU-15 und den Vereinigten Staaten 1991 bis 2004 (in %)* 1991 = 100% Deutschland EU-15 Vereinigte Staaten * Berechnet auf der Grundlage der Preise und Kaufkraftparitäten von Quelle: OECD Online Database, eigene Berechnungen 8

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