Großes Einweihungsfest auf dem Islandpferdegestüt Paddenhof Hönow

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Horst Dittmar
vor 7 Jahren
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1 Großes Einweihungsfest auf dem Islandpferdegestüt Paddenhof Hönow Am 01.Mai steht normalerweise bei meinem Mann und mir fest im Terminplan, auf das Kreuzberger Maifest zu gehen. Dort sind wir dann bei den verschiedenen Bühnen, treffen Freunde, lachen, tanzen, trinken den ein oder anderen Cocktail, obwohl mir Bier eigentlich lieber ist, und essen Köfte-Burger. Dieses Mal sollte es anders sein, denn als altes Turnier-"Angsthasen- und -Stresserpaar" sind meine Nútí und ich eigentlich dafür bekannt, trotz vermeintlichen Potenzials, auf Turnieren unangreifbar sicher immer den letzten Platz abzuräumen. Wir wollten deshalb auf dem Einweihungsfest in der Dreigangprüfung starten, um dabei zu üben, mit unseren überschwänglichen Gefühlen umzugehen und Sicherheit zu bekommen. Als junger Berlin-Bewohner kann man nun berechtigt die Frage stellen, ob gerade so ein Hönower Dorffest an motivativem Aufforderungscharakter mehr zu bieten hat, als Kreuzberger lange Nächte. Ich möchte versuchen, Ihnen die Begründung meiner Antwort dafür näher zu bringen, denn das Hoffest auf dem Paddenhof Hönow ist absolut die bessere Wahl! Und wie ich mich daran erinnere! Mann, das war toll, das war spannend! Begonnen hat alles um 14 Uhr auf dem geschniegelten neuen Hof, für den der Chef Michael Neumann all seine grünen Daumen (er hat auf jeden Fall mehr als zwei davon!) in die wunderschöne Baumbegrünung der Wege zum Einsatz gebracht hat. Nach einer Begrüßungsansprache der Hofchefin, Sondra Neumann, ritt schon die erste Prüfungsgruppe der Dreigangprüfung, nach der ich sofort in der zweiten Gruppe dran sein sollte, ein. Um Eindruck zu schinden und von eventuellen Anspannungsproblemen abzulenken, saß ich da schon im frisch gewienerten Sattel meiner auf Hochglanz polierten Nútí im feinen Zwirn beim Abreiten in der perfekt präparierten Reithalle. Zu dem Zeitpunkt habe ich aber leider schon wieder wenig mitbekommen, Nútí und ich drehten nervöse Zirkel, versuchten uns an all das zu erinnern, was unsere Trainerin Franzi uns immer einbläut und ich hoffte auf das Beste Nútí bestimmt auch. Dann waren wir dran: Ich sollte die drei besten Gänge meines Pferdes dem zahlreich erschienenen Publikum und der Hoffest-Richterin Melany Matzky vorführen. Erst also Tölt: Gut, taktklar, Nútí war entspannt und zufrieden und ließ sich vom inneren Schenkel treiben, was bei so einem temperamentvollen Pferd für mich nicht einfach ist. Dann Trab: Gut. Nútí ließ sich immer noch artig treiben, dann kam die lange Seite mit den Zuschauern und sie wurde immer schneller, schneller, schneller. Zwar fühlte sich das vordergründig gut an, aber ich sah schon die Ecke auf uns zukommen... Dann streckte ich langsam meine Beine weg vom Pferd, drückte meinen Buckel in bester isländischer Bauernmanier nach oben, zog den Kopf ein (das alles habe ich im Training übrigens nicht gelernt!) und wir hoben in der ersten Ecke ab. Im Galopp. Zu dem Zeitpunkt hoffte ich nur eines, dass das kein Zuschauer sieht (Utopie!), meine Trainerin Franzi auch wirklich beim Richten der Dressurprüfung weit weg im Dressurviereck war und dass das die Richterin nicht sehen würde, sie hatte ja noch andere Pferde zu beurteilen. Was Nútí zu dem Zeitpunkt dachte, weiß ich nicht genau, vielleicht so was wie: schneller, schneller! Das Ende der kurzen Seite, die wir im Galopp zurücklegten nahte und zack, zum Glück! Ich hatte Nútí wieder im Trab. Gut. Locker, ja! Sie gab auf einmal im Genick nach und fing an, mit dem Rücken zu schwingen. Ich dachte: Hoffentlich sehen das alle: die Zuschauer, Franzi und die Richterin ;-) So schnell kann

dann doch die Meinung um 180 umschwenken! Dann kam für die anderen Pferde Schritt. Ich zeigte hingegen erst wieder die nächste Gangart, den Galopp. Auch gut.

2 dann doch die Meinung um 180 umschwenken! Dann kam für die anderen Pferde Schritt. Ich zeigte hingegen erst wieder die nächste Gangart, den Galopp. Auch gut. Nútí war einigermaßen locker, sprang schön bergauf und ließ sich gut regulieren. Jawohl! Und etwas später erfuhr ich: Das hat für das B-Finale gereicht ein Glück hat die Richterin also unseren Galopp an der kurzen Seite doch nicht gesehen! Super! Sie glauben ja nicht, welch großer Stein zu dem Zeitpunkt von meinem kleinen Herzen gefallen war! So relativ entspannt haben Nútí und ich das in einer Prüfung noch nie im Leben hinbekommen! Alleine für solche tollen Gefühle kann man wohlgetrost auf das Kreuzberger Maifest verzichten! Aber das war noch nicht alles: Mein Mann kam unerwartet statt nach Kreuzberg zu gehen auch aufs Land und ähnlich wie in Kreuzberg, duftete es langsam köstlich vom Grill und vom Crèpes-Stand her. Zur Belohnung gab es jetzt ein paar Schluck Bier. Schön ist es hier in der Natur auf dem Hoffest, viel schöner als es zum gleichen Zeitpunkt im engen Kreuzberg sein könnte, das fand sogar mein Mann, der nicht reitet! Es war auch viel geboten an dem Tag auf dem Paddenhof: ästhetische Dressurprüfungen, spannende Fahnenrennen, brisante und lustige Hunderennen... Da war für jeden von uns etwas dabei: Mitarbeiter, Einsteller, Reitschüler mit Familien... Und das Beste für mich war, dass Nútí und ich das B-Finale der Dreigangprüfung gewinnen konnten und später im A-Finale dann statt dem sechsten Platz sogar den vierten machen konnten. Ich glaube, wenn es so weiter geht, können meine geliebte Nútí und ich bald unseren Ruf als "Stresser- und Angsthasenpaar" ablegen, Hoffest sei Dank! Autorin: Corinna Kulicke Fotograf: Benny Jeffries Corinna und Nútí in der Dreigangprüfung

3 Für das leibliche Wohl sorgte traditionell Familie Böhland Die Chefin in Aktion

4 Die traditionelle Töltquadrille des Islandpferde Reitvereins Hönow

5 Azubine Susanne mit Stimpill beim Dreigang Reitlehrerin Mandy macht Carino startklar

6 Azubine Sarah in der Dressurprüfung Unsere Richterinnen Melany und Claudia bei der Dreigang-Vorentscheidung

7 Davia mit Montinou in der Piaffe bei ihrer Dressurkür

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