ELRO-GEFAHRGUTPUMPE (GUP)

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1 ELRO-GEFAHRGUTPUMPE (GUP) Anwendungsbereich: Die explosionsgeschützte tragbare Gefahrgutpumpe wird von der Feuerwehr zur Durchführung von Sofortmaßnahmen bei Unfällen mit gefährlichen Flüssigkeiten eingesetzt und dient der Gefahrenabwehr und dem Umweltschutz. Sie ist geeignet: a) zum Aufsaugen und Umpumpen von aggressiven Flüssigkeiten der Klassen 3, 6.1 und 8 der Gefahrgut-Verordnung-Straße (GGVS) b) zum Umfüllen von Mineralölprodukten und sonstigen brennbaren Flüssigkeiten der Explosionsgruppen II A und II B Zündtemperaturen über 200 o C c) im explosionsgefährdeten Bereich ist eine Verwendung in der Zone 1 zulässig. (Zone 1 = Bereiche, in denen damit zu rechnen ist, daß gefährliche explosionsfähige Atmosphäre gelegentlich auftritt) Warnhinweis: a) nicht zulässig ist der Einsatz in ZONE 0 b) nicht umgepumpt werden dürfen Flüssigkeiten mit ZÜNDTEMPERATUREN unter 200 o C Weitere Eigenschaften der GUP sind a) selbstansaugend -> sofort einsatzbereit b) saugt schnell an c) kann mit Feststoffen versetzte, zähflüssige oder schlammige Medien fördern d) Fremdkörper im Fördergut bis Körngröße 8mm können ohne Gefährdung der Betriebssicherheit gefördert werden e) Restmengen und dünne Flüssigkeitsfilme können aufgenommen werden, selbst wenn die Förderung häufig durch Luftsaugen unterbrochen wird f) Gefahrgut kommt nur mit dem Förderschlauch und nicht mit der Pumpe in Berührung g) explosionsgeschützte Pumpe Aufbau und System der Pumpe Im Pumpengehäuse befindet sich ein Trennteil für einen Innen- und Außenraum. Das Trennteil ist mit dem Pumpengehäuse fest verschraubt. Im Bereich des Innenraumes dreht sich ein Rotor mit 3 gelagerten Rollen. Außerhalb des Trennteils ist ein Hypalon-Schlauch verlegt, der direkt mit den Saug- und Abgangsleitungen verbunden ist. Die Rollen drücken nun das Trennteil und den Schlauch zusammen. Durch die Drehungen werden im Saug- und Druckbereich die Außenräume vergrößert und verkleinert. Somit wird das zum Ansaugen notwendige Vakuum erzeugt und gleichzeitig das Produkt im Schlauch weiter gefördert. Das Vakuum wird durch das eingebaute und mit dem Außenraum verbundene Vakuummeter (Unterdruckmonometer) angezeigt /Blatt 1

2 In das flüssigkeitsdichte Gehäuse ist ca. 1 Liter Glyzerin eingefüllt, welches gleichzeitig als Schmier-, Sperr- und Kühlmittel wirkt. INBETRIEBNAHME bei Umfüllen von dünnflüssigen Mineralölprodukten - Pulsator ankuppeln und festziehen - Saug- und Druckleitung verlegen - Saugrohr- und Sicherheitsausgußrohr anschließen - Erdungslitze zur Ableitung elektrostatischer Aufladungen anklemmen - Elektromotor anschließen und einschalten (Drehzahlstufe II) - Druckmeßgerät beobachten (Zeiger muß sich im negativen Bereich befinden) Beachte: Die Pumpe saugt ohne Auffüllung sofort an. Damit beim Umfüllen die Behältnisse nicht überlaufen, wird die Pumpe, vor Erreichen der Füllgrenze, in die Drehzahl- Stufe I um- und anschließend ausgeschaltet. Ist druckseitig eine Absperreinrichtung eingebaut, muß diese bei laufender Pumpe immer geöffnet sein. Außerbetriebnahme - Elektromotor ausschalten - Schläuche und Pumpe mit Wasser durchspülen. - Schlauchleitung abkuppeln - Elektromotor noch einmal einschalten und 1-2 Minuten laufen lassen, damit die Pumpe restlos entleert wird - Motor außer Betrieb setzen - Elektrische Zuleitung und Erdungslitze abbauen - Pulsator abkuppeln - Wasserreste an den Kupplungen abtropfen lassen Die beim Spülen von Pumpe und Schläuchen anfallenden Rückstände und Flüssigkeiten müssen ordnungsgemäß entsorgt werden. Zusätzliche Hinweise beim Umpumpen von aggressiven Flüssigkeiten: Inbetriebnahme: Drehzahl Stufe I Außerbetriebnahme: mit Reinigungsmittel Schläuche und Pumpe durchspülen Manche aggressiven Flüssigkeiten dürfen nicht mit Wasser gemischt werden! In solchen Fällen müssen Pumpe und Schläuche mit einem für das Fördergut verträglichen Reinigungsmittel gespült werden. Fördern von zähen oder breiigen Medien (z.b.:abwasser, Schaummittel, Farbe, Leim, Schmierseife, Melasse) Inbetriebnahme - Drehzahl Stufe I - am Beginn der Saugleitung ein Spezial-Saugrohr anschließen - am Ende der Druckleitung einen Ausgußbogen ohne Absperreinrichtung anschließen /Blatt 2

3 Der Widerstand in den Schlauchleitungen muß möglichst klein sein. Deshalb müssen enge Bögen, Siebe, usw. vermieden werden. Außerbetriebnahme: Die Reinigung der Pumpenanlage wird durch Beigabe von Schaumgummibällchen zum Reinigungsmittel erleichtert. Aufsaugen von verschmutzten Flüssigkeitsresten (z.b.:schlamm nach Unwetter oder in Gräben gelaufenes Gefahrgut mit Laub und Splitt vermischt) Inbetriebnahme: - Drehzahl Stufe I - am Beginn der Saugleitung den Flachsauger anschließen - am Ende der Druckleitung einen Ausgußbogen ohne Absperreinrichtung Aufnehmen von dünnen Flüssigkeitsfilmen (z.b. Schmutzwasser, Emulsionen auf verhältnismäßig glatten Oberflächen, wie: Asphalt, Pflaster, Betonboden) Inbetriebnahme: - am Beginn der Saugleitung den Restlossauger anschließen - Drehzahlstufe II /Blatt 3

4 ELRO-Gefahrgutpumpe Technische Daten Drehzahl II Drehzahl I Nennförderstrom l/m Nennförderdruck bar 2 3 Nenndrehzahl Upm Saugzeit bei 7,5 m Saughöhe sec 5 10 Motorleistung kw 2,9 2,1 Stromstärke A 6 4,8 Spannung V 380, Drehstrom Betriebsart Dauerbetrieb s1 - VDE 0530 Schutzart: Motor Schutzschalter EEx eii T3 EEx de II CT6 Anschluß-Stecker BBC - GHG VO Licht-Steckdose BBC - GHG VO Drehrichtung Rechts (siehe Pfeil) Anschlußkupplungen - Saugseite - Druckseite Kegelstutzen DN 50 Gewindestutzen DN 50 Abmessungen LxBxH 620x390x520 Gewicht betriebsbereit kg 90 Förderschlauch, elektr. leitfähig Zusatzteile Hypalon Restlossauger Spezialsaugrohr Flachsauger /Blatt 4

5 ELRO - Gefahrgutpumpe Gefahrstoffe mit Zündtemperaturen unter 200 o dürfen mit der Gefahrgutpumpe nicht gepumpt werden Nr. 1) Gefahrstoff-Bezeichnung Zündtemp.- Temperatur- Gefahro C klasse DIN klasse VbF 2 Acetaldehyd (Äthanal) 140 T 4 B 27 Äthyläther (Diäthyläther, Äther, 180 T 4 A I Schwefeläther) 133 Benzaldehyd (Bittermandelöl) 190 T 4 A III 212 n-butylraldehyd (n-butanal, 190 T 4 A I n-butylaldehyd) 213 I-Butylraldehyd (2-Methylpropanal 165 T 4 A I i-butylaldehyd 298 Diamyläther (Amyläther) 170 T 4 A 310 Di-n-Butyläther (n-butyläther) 175 T 4 A II 345 Dihexyläther (Hexyläther) 185 T 4 A III 415 n-dodecan 200 T 4 A III 495 Methyläthyläther (Äthylmethyläther) 190 T Propionaldehyd (Propanal) 190 T 4 A I 681 Schwefelkohlenstoff (Kohlenstoffdisulfid) 95 T 6 A I 694 n-tetradecan 200 T 4 A III 730 Trichlorsilan (Siliziumchloroform) 195 T 4 A I 764 Vinyläthyläther 200 T 4 A I 766 Vinyläther (2-Äthylhexylvinylähter) 200 T 4 A II 1) Auszug und Nummerierung wie Haupttabelle "Sicherheitstechnische Kennzahlen" (Nabert und Schön, Deutscher Verlag GmbH, 3300 Braunschweig) /Blatt 5