Kapellenwanderung. von Vinxel nach Rauschendorf

Transkript

1 Kapellenwanderung von Vinxel nach Rauschendorf

2 Die Kapelle Mariae Heimsuchung in Vinxel Erbaut: Älteste Erwähnung 1348 Standort: Ortsmitte Königswinter-Vinxel Ecke Vinxeler Straße Holtorfer Straße Eigentümer: Stadt Königswinter Betreuung: Auskunft: Nutzung: Kapellengemeinde Vinxel Jürgen Fritsch Telefon: Käthe Gilles Telefon: Magdalene Mollweide Telefon: Rudolf Pieper Telefon: Totengebet am Vorabend von Beerdigungen. Wortgottesdienste nach Vorankündigung. 1

3 Kapellenbeschreibung Altar und Weihwasserbecken der Kapelle sollen aus dem Kloster Heisterbach stammen. Eine Besonderheit ist die stehende Madonna, Mutter Gottes mit Kind vom Typus einer Maria lactans (nährende Gottesmutter) mit entblößter rechter Brust. Das Original befindet sich als Leihgabe im Siebengebirgsmuseum. Bei einer Restaurierung erfolgte eine Datierung auf Anfang Früher gehörten zum Vermögen der Kapelle vier Morgen Land, das Vinxeler Bürger zum Unterhalt der Kapelle gestiftet hatten. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die Kapelle und das Land als Gemeindegliedervermögen (Sondervermögen zur Unterhaltung der Kapelle) in den Besitz der Gemeinde Stieldorf. Durch die Gebietsreform 1969 fielen Kapelle und Land an die Stadt Königswinter. Nach dem Verkauf des Landes hat die Stadt die Verpflichtung zum Unterhalt der Kapelle übernommen. Vinxel wurde bereits 1173 urkundlich erwähnt. Die Kapelle wurde 1348, wahrscheinlich als Hofkapelle des ursprünglichen Hobshofes (heute Gaststätte Zum alten Hobshof) erbaut. Sie wird im Volksmund auch liebevoll Veußeler Dom genannt. Vermutungen besagen, dass es bereits zur Zeit des Cäsarius von Heisterbach (um 1200) in Vinxel eine Kapelle gab erfolgte eine umfangreiche Renovierung. Über der Eingangstür wurde ein Vordach als Regenschutz angebracht. Aus dem kirchlichen und weltlichen Leben ist der Veußeler Dom nicht wegzudenken. Die Kapelle ist heute das Wahrzeichen des Ortes Vinxel. Sie ist Bestandteil des Dorfwappens, ziert die Briefköpfe der Vinxeler Vereine und ist auch Motiv der alten Schwenkfahnen des Junggesellenvereins. Bernd Stahlhoven Die wechselvolle Geschichte des Ortes Vinxel in seiner Frühzeit wie auch die des kleinen Gotteshauses ist nicht detailliert dokumentiert. Im Jahre 1550 wird die Kapelle als verfallen bezeichnet heißt es, sie sei zerstört vermutlich als Folge des Dreißigjährigen Krieges. Der heutige Bau wurde 1758 errichtet bzw. wieder aufgebaut. Darauf weist eine Inschrift über der Eingangstür hin. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Ort Vinxel mitsamt der Kapelle stark zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte bereits Es wurden die heute noch existierenden schlichten Buntglasfenster eingesetzt. Am 2. Juli 1948 feierte Vinxel das 600jährige Bestehen der Kapellengemeinde. Pfarrer Julius Palm zelebrierte unter großer Anteilnahme der Bevölkerung ein feierliches Hochamt. 2

4 Von Vinxel nach Rauschendorf (3,4 km)

5 Wegbeschreibung Von der Kapelle Mariae Heimsuchung 1 gehen Sie die Holtorfer Straße (Kreisstraße K25) bis zum Ortsrand. Rechts stehen die restlichen Gebäude des ehemaligen Hobshofes; heute befindet sich hier die Gaststätte Zum alten Hobshof. Außerhalb des Ortes sieht man links der Straße die Wirtschaftsgebäude des neuen Hobshofes. Rechts davon liegt die Ortschaft Ungarten, die früher zur Gemarkung Vinxel und zur Gemeinde Stieldorf gehörte. Bei der Gebietsreform 1969 kamen die Orte Ungarten und Hoholz zur Stadt Bonn. Bei guter Sicht kann man in dieser Richtung über Gut Ettenhausen bis nach Köln sehen und den Colonius Fernsehturm erkennen. Neben der Gaststätte biegen Sie nach rechts 2 in den Kapellenweg ab. Links liegt das Gut Heiderhof, heute ein Reiterhof. In der Ferne blickt man bis weit ins Bergische Land und erkennt den Sendeturm bei Birk. Hinter den Absperrpfählen gehen Sie an der Gabelung Kapellenweg/Hermann-Löns-Straße halblinks in die Hermann-Löns-Straße. Scharfenberg. Nach etwa 300 m bietet sich hinten rechts ein schöner Blick auf das Siebengebirgspanorama mit Oelberg, Lohrberg, Löwenburg, Rosenau, Stenzelberg, Weilberg, Nonnenstromberg und den Petersberg. Im Weitergehen erblickt man vor sich die Kirche von Stieldorf im Tal und dahinter auf dem Hügelrücken die weithin sichtbare Kirche von Rott. Rechts davon am Hang liegen Baumschulplantagen, die im Pleiser Hügelland weit verbreitet sind. An der nächsten Wegkreuzung gehen Sie 4 weiter geradeaus. Links führt der Weg ins Dissenbachtal und weiter zum Gut Heiderhof, und rechts unterhalb des Sportplatzes nach Stieldorf und Oelinghoven. Nach etwa 200 m hat man einen schönen Blick auf Stieldorf mit der Kirche und rechts davon auf die Schule. In dem hohen Backsteingebäude davor, ehemals ein Getreidesilo der Raiffeisenbank, wird heute das Ristorante Maruzzella betrieben. Nach etwa 450 m und einer Gesamtstrecke von etwa 1,3 km ist die Dissenbachtalstraße erreicht, die Landstraße L 83 von Stieldorf nach Bonn-Holzlar. Nun gehen Sie auf dem Bürgersteig etwa 5 60 m nach rechts weiter, wenden sich nach links, überqueren die Straße und gehen von dort geradeaus auf einem Wirtschaftsweg weiter, der anfangs wie eine gepflasterte Hauseinfahrt aussieht. Hinter der Bebauung sieht man rechts die Kirche von Stieldorf. Die dreischiffige neuromanische Basilika wurde 1850 nach Plänen des Kölner Dombaumeisters Zwirner erbaut. Der Turm stammt aus dem 12. Jahrhundert. Rechts daneben steht die Gaststätte Die Hermann-Löns-Straße hieß früher 3 Mühlenweg, weil der Weg zu den Mühlen von Stieldorf, Rauschendorf und Birlinghoven im Lauterbachtal führte. An der Bebauungsgrenze ist geradeaus auf dem Höhenrücken zwischen Lauterbachtal und Pleisbachtal schon das Ziel der Wanderung, Rauschendorf, zu sehen. Rechts im Tal von Eichenbach und Lauterbach liegt Oelinghoven, dahinter auf der Höhe Stieldorferhohn mit dem Mobilfunkmast bei Sonderbusch, weiter rechts der Sutorius, eines der ältesten Häuser Stieldorfs. Seitlich von der Kirche, dort wo sich heute die Friedhofshalle und die Offene Ganztagsschule (OGS) befinden, stand die 1928 erbaute neue Passionshalle für 1300 Besucher pro Aufführung. Nach der erfolgreichen Spielzeit 1928/29 folgte letztmalig 1935 eine verkürzte Spielzeit. Danach verfiel die Halle wurde sie teils abgerissen. Die Reste sind bei späteren Kriegswirren einem Brand zum Opfer gefallen. 4

6 Wegbeschreibung Beim Weitergehen sehen Sie vor sich, über dem Wald, den Michaelsberg in Siegburg mit der ehemaligen Benediktinerabtei und weiter links über dem Saum des Waldes einen Turmteil von Schloss Birlinghoven. Gleich links daneben ist eine Parabolantenne zu erkennen. Schloss und Verwaltungsgebäude sind heute Eigentum der Fraunhofer Gesellschaft. Noch weiter links auf dem Berg liegt der Ort Hoholz, der bis 1969 zu Stieldorf gehörte und seitdem ein Stadtteil von Bonn ist. Am ersten Haus rechter Hand können Sie ein Siebengebirgsidyll als großes Wandgemälde entdecken. Bald darauf erreichen Sie eine Kreuzung. Hier gehen Sie geradeaus in den Schilfweg. Der Weg wird jetzt noch etwas steiler und endet oben in der Herrengartenstraße. Dieser folgen Sie weiter geradeaus. Auf der rechten Seite liegt die ehemalige Rauschendorfer Schule, die heute als Kindergarten und von den Ortsvereinen genutzt wird. Nach etwa 30 m entlang der Rauschendorfer Straße biegen Sie rechts in die Straße 8 Dornhecke ein, von dort nach ca. 100 m links in die Pappelallee und an deren Ende noch einmal links in die Propsthofstraße. Nach 50 m steht rechts der 1923 erbaute Propsthof. Geradeaus im Tal, wo der Lauterbach in den Pleisbach fließt, liegt Birlinghoven. An der nächsten Wegegabelung vorher geht nur noch ein Grasweg nach links ab halten Sie sich an dem großen Ahornbaum links. An der dann folgenden weiteren Wegegabelung gehen Sie rechts in Richtung Rauschen- 6 dorf. Nach links führt der Weg ins Dissenbachtal. Der ehemalige Propsthof stand hinter der heutigen Kapelle. Der Hof gehörte dem Bonner Cassiusstift hat ihn Propst Gropper neu verpachtet. Kurz nach Passieren des Hofes erreichen 9 Sie Ihr Ziel: die Donatuskapelle am Heinrich-Kurscheid-Platz. Nach etwa 300 m ist die Landstraße L 490 von Stieldorf nach Birlinghoven erreicht. Beim Ortseingangsschild Rauschendorf 7 überqueren Sie die Landstraße L 490 und biegen vor der Lauterbachbrücke rechts in die Straße Zur Mühle ab. Bei dieser Brücke mündet der Dissenbach in den Lauterbach. Hier finden Sie auch eine Ruhebank. Etwa 200 m weiter befand sich auf der rechten Seite beim Haus Nr. 29 die ehemalige Rauschendorfer Mühle. Im Innenhof ist ein Mühlstein aufgestellt. Der Weg steigt nun langsam an. An einer rechts abzweigenden Wohnstraße gehen Sie vorbei. 5

7 Ortsinformationen C P A B Start in Vinxel Ankunft in Rauschendorf (A) (B) (C) (P) Vünftzailplatz mit Informationstafel zur Ortsgeschichte Versuchsgut Frankenforst Neuer Hobshof Parken auf dem Vünftzailplatz (A) (B) (C) (D) (E) In der Kapelle findet jedes Jahr von Advent bis Mariä Lichtmess eine Krippenausstellung statt Ältestes Fachwerkhaus Rauschendorfs, 1727 erbaut (Am Tor 8) rote Telefonzelle, von der Partnergemeinde von Königswinter, Cleethorpes, 1992 gestiftet Ehemaliges Schulgebäude, 1909 erbaut Ehemalige Mühle Blick von Vinxel auf Rauschendorf und die Stieldorfer Kirche 6