Der Motivationskreislauf in Non-Profit-Organisationen
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- Berndt Holst
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1 Renke Theilengerdes Der Motivationskreislauf in Non-Profit-Organisationen Schlüsselfaktor für die Arbeit mit Haupt- und Ehrenamtlichen Diplomica Verlag
2 Renke Theilengerdes Der Motivationskreislauf in Non-Profit-Organisationen: Schlüsselfaktor für die Arbeit mit Haupt- und Ehrenamtlichen ISBN: Herstellung: Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2012 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtes. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden und der Verlag, die Autoren oder Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen. Diplomica Verlag GmbH Hamburg 2012
3 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis S.1 Einleitung S.3 1. Die Freiwilligenarbeit in Deutschland S Definition des Begriffs der Freiwilligenarbeit S Geschichte der Freiwilligenarbeit in Deutschland S Der aktuelle Stand und die Bedeutung der Freiwilligenarbeit S Verbreitung von Freiwilligenarbeit Wer engagiert sich wie stark? S Felder der Freiwilligenarbeit Wer engagiert sich in welchem Bereich? S Organisation von Freiwilligenarbeit Welche Strukturen gibt es? S Grundlegende Erkenntnisse der Motivationsforschung S Zur Definition von Motiv und Motivation S Definition Motiv S Definition Motivation S Die verschiedenen Motivationsmodelle S Die Maslowsche Bedürfnispyramide Inhaltsmodell S Rubikon-Modell der Handlungsphasen nach Heckhausen Prozessmodell S Die Bedeutung von intrinsischer und extrinsischer Motivation S Motivationsrelevante Aspekte des Freiwilligenmanagements S Zur Definition von Freiwilligenmanagement und Non-Profit-Organisation S Definition Freiwilligenmanagement S Definition Non-Profit-Organisation S Die Rolle von Freiwilligenmanager und NPO S Schlüsselkompetenzen im Umgang mit Freiwilligen S Die Verantwortung der Trägerorganisation S Der Prozess des Freiwilligenmanagements S Bedarfseinschätzung und Konzeptentwicklung S Aufgaben- und Stellenentwicklung S Anwerbung und Gewinnung S Vorstellungsgespräche und Einpassung S Aus- und Weiterbildung S Begleitung und Beratung S Soziales Gruppenmanagement S Aufbau von Anreizsystemen S Evaluation S Abschied nehmen S Der Motivationskreislauf des Freiwilligenmanagements S Die Motivation der Mitarbeiter S Die Motivation des Freiwilligenmanagers S Negative Einflussfaktoren auf die Motivation des Freiwilligenmanagers S Die Motivation der Freiwilligen S Negative Einflussfaktoren auf die Motivation der Freiwilligen S Das Verhältnis zwischen Freiwilligenmanager und Freiwilligen S Positive Faktoren der Zusammenarbeit innerhalb der NPO S Problematische Faktoren der Zusammenarbeit innerhalb der NPO S Das Modell des Motivationskreislaufes S Interpretation des Kreislaufes und mögliche Modifizierungen S Zusammenfassung, Fazit und Ausblick S.68 Literaturverzeichnis S.71 Tabellen- und Grafikverzeichnis S.76 1
4
5 Einleitung In Deutschland engagieren sich 36% der Bürger 1 unentgeltlich. Das sind über 23 Millionen Menschen. Weshalb engagieren sich diese Menschen? Wer setzt sich ehrenamtlich ein? Und wer setzt sich in welcher Form für die Ehrenamtlichen ein? Die vorliegende Arbeit hat die Motivation von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräften in sogenannten Non-Profit-Organisationen zum Gegenstand. Die Hintergründe, Ziele und Bedürfnisse der Handelnden werden aufgezeigt und die moderne Organisation von freiwilliger Arbeit, das Freiwilligenmanagement, vorgestellt. Die leitende Fragestellung der Untersuchung: Wie ist motivierendes Management in der Freiwilligenarbeit von Non-Profit-Organisationen möglich? Um eine möglichst weitreichende Erfassung des Themenkomplexes zu gewährleisten, wird im 1. Kapitel die Freiwilligenarbeit in Deutschland vorgestellt. Nachdem hier auf Begrifflichkeit und Geschichte eingegangen ist, folgt eine ausführliche Betrachtung der aktuellen Bedeutung. Es schließt sich ein 2. Kapitel an, das grundlegende und tiefergehende Informationen zum Motivationsbegriff gibt. Auf die Inhalte der beiden ersten Kapitel wird in den folgenden zurückgegriffen. Im 3. Abschnitt Motivationsrelevante Aspekte des Freiwilligenmanagements werden die Begriffe Freiwilligenmanagement und Non-Profit-Organisation definiert. Es wird aufgezeigt, dass Motivation in allen Phasen des Managementprozesses bedeutsam ist. Ein entscheidender Aspekt für eine gelingende Freiwilligenarbeit ist neben der Tätigkeit des Freiwilligenmanagers auch die verantwortliche Haltung der Trägerorganisation. Beide Faktoren werden daher hier vorgestellt und beschrieben. Nachdem im 2. Kapitel basale Erkenntnisse dargestellt wurden, erfolgt im 4. Teil die Spezifizierung auf den Motivationsaspekt im Freiwilligenmanagement. Hierfür werden Motivationen, Bedürfnisse und Ziele haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiter differenziert erläutert und Umstände aufgeführt, die negative Auswirkungen auf die Begeisterung der Akteure haben. Auch das für die Freiwilligenarbeit bedeutsame Verhältnis zwischen den Mitarbeitergruppen wird skizziert. Ein daran anschließendes Modell des Motivationskreislaufes in Non-Profit-Organisationen soll das Prinzip von Wirkung und Gegenwirkung der Vorgehens- und Verhaltensweisen veranschaulichen. 1 Der Lesbarkeit halber sind alle Formen innerhalb der Arbeit männlich gehalten. Weibliche Betrachtungen sind selbstverständlich eingeschlossen. 3
6 Innerhalb meiner zweijährigen Tätigkeit als Freiwilligenmanager für die Jugendarbeit der Arbeiterwohlfahrt Rhein-Neckar e.v. konnte ich einige Erfahrungen im Fachgebiet machen. Neben dem daraus resultierenden Interesse konnte ich mittels Literaturrecherche feststellen, dass dieses Themengebiet bisher nur wenig durch wissenschaftliche Arbeiten erschlossen ist. Beides war für mich Motivation, dieses Thema im Rahmen meiner Studie aufzugreifen. Renke Theilengerdes 4
7 1. Die Freiwilligenarbeit in Deutschland In diesem Kapitel wird dargestellt, welche Bedeutung die Freiwilligenarbeit in Deutschland hat und wo sie in welcher Form betrieben wird. Nachdem der Begriff der Freiwilligenarbeit definiert ist, wird der Blick auf die Entwicklung und Geschichte des Ehrenamts gerichtet. Im Anschluss daran wird der aktuelle Stand des bürgerschaftlichen Engagements beschrieben. Dies impliziert im Weiteren, dass die konkreten Arbeitsfelder, die Verbreitung und Organisation von Freiwilligenarbeit betrachtet werden. 1.1 Definition des Begriffs der Freiwilligenarbeit Bezieht man sich bei der Definition des Begriffs der Freiwilligenarbeit auf das Fachlexikon der Sozialen Arbeit, so erhält man eine auf den ersten Blick recht eingängige Deutung. Als (im sozialen Bereich) freiwillig Tätige werden hier Personen bezeichnet, die sich, ohne durch verwandtschaftliche Beziehungen oder ein Amt dazu verpflichtet zu sein, unentgeltlich für Aufgaben in einem institutionellen Rahmen zur Verfügung stellen (vgl. Fachlexikon der Sozialen Arbeit 2007, S.226). Diese Definition greift im Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion um ehrenamtliches Engagement betrachtet allerdings zu kurz. Mittlerweile ist eine Anhäufung unterschiedlicher Begrifflichkeiten zu nennen, deren Entstehung auf den gesellschaftspolitischen Wertewandel seit Mitte der 80er Jahre (vgl. Beher, K. 2000, S. 12 ff.; Daneke, S ff., S. 6 ff.) zurückzuführen ist. Beispielhaft sollen hier die vier am häufigsten zitierten Schlagwörter erwähnt werden: das Bürgerschaftliche Engagement als Sammelbegriff für die Gesamtheit von gemeinwohlorientierten Aktivitäten (vgl. Fachlexikon der Sozialen Arbeit 2007, S. 159 ff.) das Ehrenamt als längerfristige, organisatorische Funktionärs- und/oder Führungsposition (vgl. Nährlich, S. / Zimmer, A. 2000, S. 15) die Freiwilligenarbeit als meist projektbezogene und von eher kurzfristiger Organisationsbindung geprägter Tätigkeit (vgl. Steinbacher, E. 2004, S. 71) der Freiwilligendienst als eine Form des Engagements, bei der Dauer, Aufgaben, Zielsetzungen sowie Einsatzstellen und Trägerstrukturen vertraglich geregelt sind (vgl. Fachlexikon der Sozialen Arbeit 2007, S. 351 ff.) 5
8 Allen drei Bereichen des bürgerschaftlichen Engagements sind, bei der Ausübung innerhalb einer Non-Profit-Organisation, folgende Merkmale gemein: die Entscheidung zur Aufnahme der Tätigkeit erfolgt aus freien Stücken die Tätigkeit erfolgt unentgeltlich es besteht eine Absicherung gegen Risiken (z.b. Unfall, Haftpflicht) 2 die Ausübung erfolgt kontinuierlich oder in Projekten der Aufgabenkreis ist am Gemeinwohl orientiert die Tätigkeiten finden im sozialen, ökologischen, kulturellen, pastoralen, politischen, Frieden und Versöhnung stiftenden Bereich, im Bereich der Bildung, des Sports o.ä. statt Um die Bedeutung des Engagements im Sinne dieser Arbeit darzustellen, muss eine Abgrenzung zwischen den Begriffen des Ehrenamts und der Freiwilligenarbeit gegenüber dem Freiwilligendienst erfolgen. Grundsätzlich sind mit den Trägern des Freiwilligen Sozialen/Ökologischen Jahres und der europäischen/internationalen Freiwilligendienste nur zwei Rechtsformen von Freiwilligendiensten vorhanden. Demgegenüber steht ein großes Trägerspektrum bei Ehrenamt und Freiwilligenarbeit. Des Weiteren kann der ehrenamtlich Engagierte oft selbst entscheiden, an welchem Ort er tätig wird. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn es um die Betreuung einer Kinderfreizeit oder um die Wahl des Ortes für ein formelles Teamtreffen geht. Im Freiwilligendienst ist der räumliche Aspekt oft schon durch den Standort der Dienststelle vorbestimmt. Weitere wesentliche Unterschiede finden sich auch in den Bereichen der Rahmenstrukturen, Selbst- und Mitbestimmungsmöglichkeiten, im zeitlichen Tätigkeitsumfang und der Altersstruktur (siehe Tabelle 1). 2 Bei freiwilligem Engagement außerhalb von anerkannten Trägerorganisationen ist der Versicherungsschutz nicht gewährleistet. Die meisten Bundesländer bieten allerdings, auch unabhängig von Mitgliedschaften bei anerkannten Trägern, kostenlose Ehrenamtsversicherungen an (vgl. Broschüre Sicherheit für freiwillig Engagierte, Staatskanzlei Rheinland-Pfalz 2007) 6
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