STADTPFLANZEN UND TASCHENFILME Urban Gardening & Pocket Films Sept. - 3.Okt. 2010, Wienstation, Chelsea

Transkript

1 24. Sept. - 3.Okt. 2010, Wienstation, Chelsea Ausstellung und Pocket Film Präsentation Filmprogramm, Dialoge und künstlerische interaktive Aktion Pocket- Film Produktion und Wettbewerb Idee und Konzept: Christa Auderlitzky, Hanna Schimek

2 ZUM THEMA: Subversive Formen des urbanen gemeinschaftlichen und interkulturellen Gärtnerns gewinnen weltweit immer mehr an Bedeutung: Als kreative Reaktion auf aktuelle gesellschaftliche und ökologische Problemlagen werden selbstinitiativ urbane Freiflächen zum Gemeinschaftsgärtnern benutzt. Urbane Garten Aktionen verstehen sich als Kunst im öffentlichen Raum mit ökologischem Bezug sowie auch als gesellschaftspolitische Manifestationen. Globalisierung, Individualisierung und das immer größer werdende Gefälle zwischen Arm und Reich bewegen weltweit immer mehr Menschen gemeinsam mit Gleichgesinnten brachliegende urbane Flächen zu bepflanzen. Unterschiedliche Gründe ob ernährungspolitische, ökonomische, stadtökologische oder künstlerische führen diese Menschen zu kleinen Interessensgemeinschaften zusammen und fördern dadurch das soziale Miteinander. Im internationalen Vergleich ist Wien eine Stadt mit besonders viel Grün. Gerade deshalb ist jedoch der aktive Einsatz der Wiener Bevölkerung für die Erhaltung der bestehenden Grünräume und die Neuschaffungen öffentlicher Grünbereiche von steigender Relevanz. Guerilla Gardening wird - allerdings bisher ohne dieses Label - von vielen Wienerinnen und Wienern seit langer Zeit betrieben! In vergessenen Hinterhöfen und vernachlässigten Hausgärten werden selbstinitiativ und autonom Pflanzen gezüchtet und gepflegt, graue Hausflure mit Blumentöpfen bestückt und auf den Gängen so mancher öffentlicher Ämter - mehr oder minder subversiv - Pflanzen deponiert, aufgezogen und gemeinschaftlich gepflegt und gegossen. Ähnlich autonom wie diese grünen Freiräume lassen sich heute mit Hilfe neuer technischer Entwicklungen sogenannte Pocket Films spontan mit Mobiltelefon und Smartphone realisieren und veröffentlichen. Mobil Phone-BenützerInnen dokumentieren ihr Privatleben und ihre unmittelbare Umgebung mit diesem allzeit griffbereiten Medium und stellen ihre Mobile Phone Movies auf websites und Plattformen wie z.b. YouTube, myspace, facebook etc. vor. Als ambitionierte Kurzfilme, oder einfache Notizen und Memos aufgenommen, repräsentieren sie immer eine sehr persönliche Weltsicht der AutorInnen. KünstlerInnen und FilmemacherInnen haben zunehmend diese vergleichsweise einfach herzustellenden und manipulierbaren Daten als spannendes künstlerisches Medium für sich entdeckt. Pocket Films von KünstlerInnen und Amateuren werden mittlerweile auf eigens dafür eingerichteten Festivals z.b. in Frankreich und Japan vorgestellt und prämiert. Idee und Konzept: Christa Auderlitzky, Hanna Schimek

3 GESAMTVERANSTALTUNG: POCKET FILM PRODUKTION UND POCKET FILM WETTBEWERB: Zehn renommierte österreichische KünstlerInnen und FilmemacherInnen sind eingeladen sich künstlerisch diesem Thema zu nähern und ihre urbanen Pflanzen- Geschichten mittels Mobiltelefon und Smartphone filmisch umzusetzen. Mit einem Aufruf zur Interaktivität lädt ein Pocket Film - Wettbewerb Jugendliche, SchülerInnen und Schüler, Privat u.- Amtspersonen, Bürgerinnen und Bürger ein, individuelle Film - Geschichten über Stadtpflanzen zu erzählen. AUSSTELLUNG UND POCKET FILM PRÄSENTATION: Eine Pflanzeninstallation die auf die glashausähnliche räumliche Gegebenheit und die urbane Umgebung des Veranstaltungsortes Wienstation (U6-Bögen) Bezug nimmt, zeigt künstlerische Zugänge zum Thema auf. Inmitten des grünen Ambientes einer dichten Ansammlung von herkömmlichen Topfpflanzen werden filmische Pflanzen-Geschichten präsentiert. Gezeigt werden Pocket Filme der geladenen KünstlerInnen und FilmemacherInnen sowie ausgewählte Ergebnisse des Pocket Film Wettbewerbes. FILMPROGRAMM: Ein ausgewähltes Filmprogramm widmet sich dem globalen Phänomen urbaner Gemeinschaftsgärten und der eigeninitiativen Gestaltung öffentlicher Räume. Anhand von internationalen Kurz-Dokumentarfilmen werden die vielfältigen Aspekte des Urban Gardenings demonstriert: Interviews mit Guerilla-GärtnerInnen in Metropolen, wie beispielsweise Buenos Aires, Johannesburg oder Berlin führen in die visionär gestalteten eigenen Welten dieser Menschen und machen zudem gesellschafts- als auch sozialpolitische Zusammenhänge deutlich. GESPRÄCHE IM GÜRTELGARTEN: Vorträge und Dialoge mit Gästen, wie LandschaftsarchitektInnen, Guerilla Garden AktivistInnen und KünstlerInnen geben Auskunft über das Gärtnerische im urbanen Kontext. Internationale künstlerische und aktivistische Projekte wie Community Gardens, Guerilla Gardening, Permakulturen, Nachbarschafts- und interkulturelle Gärten werden von ExpertInnen aus den oben genannten Bereichen vorgestellt und diskutiert. Idee und Konzept: Christa Auderlitzky, Hanna Schimek

4 ZUM VERANSTALTUNGSORT: Der Wiener Gürtel mit seinen stark frequentierten Straßenzügen war bis vor wenigen Jahren einer der unattraktivsten urbanen Flächen Wiens. Mit der Belebung der U-Bahnbögen durch die Wiener Lokal-, Musik- und auch Kulturszene wurde der urbane Streifen zwischen Innen-und Außengürtel zu einem äußerst beliebten und belebten Ort für ein vorwiegend junges Publikum. Vor allem die Musikszene am Wiener Gürtel hat sich mit innovativen und multimedialen Projekten einen Namen gemacht. Teil dieser Kreativplätze am Gürtel ist die Wienstation mit zahlreichen künstlerischen Projekten. Mit großräumigen Glasfassaden hin zu beiden Gürtelseiten, ist sie idealer Ort für das Thema von Stadtpflanzen und Taschenfilme, in dem eine Pflanzeninstallation ein Glashaus simulieren wird. Zwischen Klassikern der heimischen Topfpflanzenkultur werden auf mehreren Screens die Pocket Filme präsentiert. Eine Auswahl an Pocket Filmen wird im nahe gelegenen Veranstaltungsort Chelsea gezeigt. Die vor der Wien Station vorhandene unbepflanzte Freifläche mit Baumbestand wird während der Veranstaltung temporär als künstlerisches Forschungsfeld dienen und für experimentelle Aktionen genutzt. Hierfür wurde die Aktions-Gruppe Kampolerta, die hauptsächlich aus Landschaftsplanern besteht und sich zwischen den Feldern Urbanismus, Landschafts-architektur und Kunst bewegt, gewonnen. Idee und Konzept: Christa Auderlitzky, Hanna Schimek

5 INTERNATIONALE POSITIONIERUNG DES PROJEKTES: Adäquat der kommunikativen und künstlerisch-subversiven Aspekte des revolutionären Filmformats Pocket Film und des weltweiten Phänomens des Urban Gardenings wird eine globale Vernetzung des Projektes initiiert. Um den im Rahmen dieses Projektes entstandenen Filme eine professionelle Plattform im Internet zu bieten werden sie in einer weiterführenden Aktion einem internationalen Publikum zugänglich gemacht. Eine Präsentation der Filmbeiträge der eingeladenen KünstlerInnen und FilmemacherInnen (Angefragt: Gustav Deutsch, Paul Divjak, Dariusz Kowalski, Gerda Lampalzer, Barbara Musil, Edith Payer, Martin Putz, Hanna Schimek, Fridolin Schönwiese, Martina Theininger) sowie ein Best-Of des Pocket Film Wettbewerbs auf internationalen Pocket Film Festivals (Pocket Film Festival Forum des images / Paris, Hong Kong Mobile Film Festival und MOBI FEST/ DOGMA MOBILE INTERNATIONAL FILM FESTIVAL) wird von filmdelights ausgerichtet..dogma MOBILE INTERNATIONAL FILM FESTIVAL: Dogma Mobile International Film Festival is a new film festival that wants to explore the limits of filmmaking on the mobile phone. By applying some simple but strict rules inspired by the Danish Dogma Movement of the 90 s the festival wishes to create a creative framework for films shot on mobile phones.the festival is an ongoing online event, with some real life happenings along the way. MOBIFEST: Mobifest is the place for made-for-mobile filmmakers. We create mobile film-festivals, distribute mobile films under revenue sharing agreements... and sometimes produce and commission made-for-mobile films. POCKET FILM FESTIVAL FORUM DES IMAGES / PARIS HONG KONG MOBILE FILM FESTIVAL Idee und Konzept: Christa Auderlitzky, Hanna Schimek

6 Wien - Topfpflanzen in der Alltagskultur Die Sehnsucht der BewohnerInnen Wiens nach Natur und Landschaft manifestiert sich auf vielen Fensterläden und Hausfluren bürgerlicher Privathäuser, Schulen und Ämter. An diesen Orten werden mehr oder minder subversiv Topfpflanzen deponiert, gepflegt und gegossen. Viele dieser Pflanzen, ursprünglich ausländischer Herkunft, haben erstmals im Zuge der Kolonisation als exotische Trophäen ihren Weg nach Europa gefunden. Auch heute wird so manche Pflanze als Urlaubssouvenir vom Ferienort mit nach Hause genommen. Und: all diese Pflanzen haben ihre Geschichte...

7 Wien - eigeninitiativ gestalteter Innenhofgarten Versuchsanordnung von Topfpflanzen auf einem bis 2008 als Parkplatz genützten Innenhof und auf der Holzrampe eines ehemaligen Fabriks-gebäudes. Pflanzenbestand und Möblierung: grüne Bohnen, Weinstock, Kiwi, Essigbäume, von Hausbewohnern ausrangierte Zimmerpflanzen und Möbel. (Innenhofgestaltung: Hanna Schimek in Kooperation mit Gustav Deutsch)

8 London - Community Gardens Community gardens are often developed by local people in a voluntary capacity, and commonly retain a strong degree of volunteer involvement. Some larger community gardens are run solely by small groups of dedicated volunteers. Most are run by a management committee of local people and some are run as partnerships with local authorities, whilst retaining strong local involvement. Plant Room, East Road London Borough of Hackney

9 Mali, Senegal, Südafrika - Global Gardens, The Rooftop Garden Project The Project is helping to strengthen food security, mitigate climate change and green our inner-cities, addressing many challenges shared by people in Northern and Southern countries. The soil-less gardening methods hold great potential around the world. In places where water, land or resources are limited, they can be adapted to offer a new source of income for the urban poor. Barnako, Mali Dakar, Senegal Johannesburg, Südafrika

10 Common Flowers - Kunstprojekt BCL künstlerisch-wissenschaftliches Forschungslabor - Georg Tremmel & Shiho Fukuhara, Artists Austria/Japan, Nam June Paik Award Exhibition 2008, Wallraf-Richartz Museum. Cologne. bcl.biopresence.com/journal/tag/exhibition/ Mind the Park - Kunstprojekt Mind the Park sind künstlerische Antworten auf die Frage Wie wird städtisches Grün eigentlich geplant? Von Amts wegen - ist verwaltungs- und planungstechnisch ein hoch komplexes System. Im Kontext Gartenregion Hannover stellen sich fünf Künstlerinnen die Frage Wo entsteht (öffentlicher) Garten und wie wird dieser Prozess geplant? The Tree Project - Kunstprojekt Bäume, die Hiroshima überlebt haben, heißen Hibaku trees (A-bombed trees). Der japanische Künstler Hiroshi Sunairi bekam 2008 Samen der zweiten und dritten Generation dieser Bäume...und startete The Tree project: "I have been giving these seeds to the ones that are interested in planting them both in the US and the world. By sharing these seeds, I would like to share the pleasure of growing plants, especially the plants from Hibaku seeds.