Evangelien Heilung des Blinden

Transkript

1 Studientext Markus 8:22-26 Einstimmung Es ist für uns sehr interessant zu beobachten, wie Jesus arbeitet. Jesus kam auf diese Erde, um dem Menschen zu helfen. Er wollte ihn ganz heilen, körperlich und geistlich. In den Zeitungen können wir immer wieder von Wunderheilungen lesen. Menschen stehen auf, die vorher im Rollstuhl saßen. Andere sprechen, obwohl sie das nicht mehr konnten und vieles mehr. Welche Gedanken kommen dir, wenn du über solche Heilungen liest oder darüber etwas hörst? [1]

2 Wo seht ihr die Unterschiede zwischen den Heilungen Jesu und denen der heutigen Wunderheiler? Hintergrundinformationen Blindheit war damals im Orient weit verbreitet. Durch die helle Sonne, den Wüstenwind, den Mangel an Hygiene und durch Infektionen die Insekten verursachten, waren viele Menschen geradezu prädestiniert für Blindheit oder Sehschwäche. Blindheit war damals eine furchtbare Geißel. Blindheit ist auch heute noch eine starke Behinderung. [2]

3 Bibelstudienhilfen Markus 8:22 Dieser blinde Mann kommt nicht allein, er wird von Freunden zu Jesus gebracht. Freunde bringen Freunde zu Jesus. Im NT gibt es 33 Begebenheiten, wo Freunde Kranke zu Jesus bringen. Diese Freunde fallen besonders auf, denn sie bitten Jesus um Hilfe für ihren Freund. Wenn ich den Gedanken der Freunde noch ein wenig tiefer durchdenke, könnte dies doch bedeuten, dass sie für ihren Freund beteten. Beten wir für unsere Freunde? [3]

4 Sicher wird es nicht immer leicht sein, dem Menschen aus dem Alltagstrott herauszuführen, aber das Gebet macht dies möglich. Diese Freunde des Blinden zeigen uns deutlich, wie man es macht, wir dürfen von ihnen lernen. In der Welt des Blinden ist es dunkel. Da gibt es kein Licht, keine Sonne, keine schönen Farben, nichts. Wenn ich diese Gedanken geistlich übertrage und auf uns heute anwende, stellen sich uns zwei Fragen: Was bezeichnen wir heute als geistliche Blindheit Wie können wir aus dieser geistlichen Blindheit andere herausführen? [4]

5 Warum sollen wir denn Blinde suchen, um sie zum Licht zu Jesus zu bringen? 1) Weil der Mensch ohne Christus keine Hoffnung hat. (Eph. 2, 12) 2) Mensch ohne Christus ist tot... (Eph. 2, 1.2) 3) Mensch ohne Christus hat keine Erleuchtung (Eph. 4, 18) 4) Mensch ohne Christus ist Knecht der Sünde (Röm. 6, 17) 5) Gottlose hat kein Erbe (Eph. 5, 5) 6) Mensch ohne Christus hat keine Vergebung (Apg. 26, 17.18) 7) Mensch ohne Christus hat auch keine Entschuldigung (Röm. 1, 20) Mensch braucht zur Erlösung [5]

6 Gottes besondere Offenbarung. Apg. 4, 12; 16, 30.31; 1. Joh.5, 12 Markus 8:23 Dieser Vers rührt mich: Er nimmt den Blinden an die Hand... Jesus führte den Blinden aus der Stadt heraus. Er tat etwas, was die heutigen Wunderheiler nicht tun. Er geht in die Einsamkeit. Warum mag er das wohl getan haben? Viele orientalische Dörfer sind von Mauern umgeben. Jesus führte den Blinden aus dem Ort heraus, um Störungen durch das Beisein Neugieriger zu vermeiden. Denn bei [6]

7 solchen Gelegenheiten umdrängen die Einheimischen den Heiler meist in großer Zahl und vollführen einen Heidenlärm. Die umringende Menge besteht aus Bewunderern und auch aus Feinden des Heilers. Die einen wollen das Wunder von möglichst nahe miterleben, während die andern Allotria treiben und den Heiler beschimpfen und verhöhnen und ihn dadurch in seiner Arbeit stören. Jesus musste in diesem Fall ganz ruhig handeln und dem Mann Fragen stellen können, was in der dörflichen Enge unmöglich gewesen wäre. Es hätte sich vielleicht auch als schwierig erwiesen oder gar Jesus in Verlegenheit gebracht, dem [7]

8 Blinden mitten in der zwiespältigen Menge auf die Augen zu speien, denn Anspucken betrachtet man im Orient als eine schwere Beleidigung. Nur Heiligen war es erlaubt, eine Wunde zu bespeien. Die Pharisäer würden diese Handlung bei Jesus jedoch übel vermerkt haben, da Er nach ihrer Auffassung ja kein anerkannter Prophet war. Durch das Bespeien von Wunden erteilt der Heiler der Krankheit und den von ihr hervorgerufenen Folgeerscheinungen einen deutlichen Tadel und macht ihr Vorwürfe wegen ihres (unerwünschten) Auftretens. Er weist damit die Macht des Bösen gewissermaßen in ihre Schranken zurück. Jesus hielt sich an diese dem Volke [8]

9 wohlvertrauten Gebräuche, da die Kranken ohne die Beachtung solch äußerlicher Formen kaum zu überzeugen gewesen wären. Eigenartig, was Jesus hier tut Das Berühren Jesu spielt hier im Text eine große Rolle und ich bitte euch, auf dieses Berühren zu achten. 1) Jesus nimmt den Blinden bei der Hand 2) Er führt den Blinden vor das Dorf 3) Er nimmt ihn wieder bei der Hand 4) Er berührt ihn wieder Warum berührt Jesus 4 x den Blinden? [9]

10 Jesus entspricht gehorsam der Bitte der Freunde aus V.22 Was lernen wir hier über die Methode Jesu? er rührt ihn an er führt ihn vor das Dorf er geht mit ihm in die Stille wo alles ruhig ist, heilt er ihn Im Lärm und Getöse unserer Zeit ist Jesus nicht zu finden. Auch nicht im Stress und in der Sorge. Aber eigenartig, wie Jesus heilt. Speichel, dies war nicht esthetisch. Der Herr allein kennt die Heilmethode [10]

11 Markus 8:24 Wenn es schon einen Heiler gibt erwarten wir doch Perfektion, aber dieser Mensch kann immer noch nicht sehen. Was könnte uns heute Jesus damit sagen wollen? Wie furchtbar ist es, wenn man nicht klar sehen kann. Furchtbar, wenn man nur Schatten sieht. Es gibt heute leider sehr viele Menschen, die sich mit einer einmaligen Berührung Jesu zufrieden geben. Sie sehen immer noch unklar, aber es reicht ihnen. Für ihr Christsein haben sie genug getan. Sie kennen Jesus eigentlich nur vom hören sagen, aber sehen [11]

12 sie ihn schon? Der Blinde in unserem Beispiel ist damit nicht zufrieden. Er will viel mehr. Er will alles. Er will alles sehen und zwar ganz klar. Markus 8:25 Erst die zweite Berührung bringt Erfolg Dies soll für uns sehr wichtig sein. Wenn wir alles sehen wollen, brauchen wir eine zweite Berührung Was heißt zweite Berührung? Schlechte Gewohnheiten ablegen Dinge, die ich erkannt habe, auszuleben Immer diesen Berührer suchen [12]

13 Welche Möglichkeiten haben wir, anderen zu helfen? Wir müssen für sie bitten Sie zu einer zweiten Berührung führen Wir können nur das weitergeben, was wir selbst erfahren haben. Abschließende Gedanken Was hat uns dieses Beispiel ganz konkret zu sagen? Wir brauchen eine Zweite Berührung Denke darüber nach: Willst du eine zweite Berührung? [13]

14 Einige Informationen entnommen aus: Fritz Rienecker/ Werner de Boor: Wuppertaler Studienbibel; Reihe NT; R. rockhaus Verlag Wuppertal, [14]