Stromberg/Heuchelberg

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Cathrin Beyer
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1 Stromberg/Heuchelberg Allgemeine Beschreibung: Stromberg und Heuchelberg sind zwei Höhenzüge zwischen Enztal und Kraichgau. Zwischen ihnen liegt der flache Zabergäu. Sie bestehen weitgehend aus Sandstein, der aus der geologischen Periode des Keupers stammt und etwas widerstandfähiger ist als der Muschelkalk, der die umliegenden Gebiete und die Täler prägt. Im Laufe der Zeit haben Regen, Wind und die nagenden Bäche die weicheren Gesteine fortgetragen und so diese Höhenzüge herausgearbeitet. Stromberg und Heuchelberg bieten eine höchst abwechslungsreiche Natur. Wälder, Wiesen, Wasser und Weinberge finden sich hier in besonders reizvoller Kombination. Wein wird in diesem klimatisch verwöhnten Gebiet schon seit rund 1000 Jahren produziert. Die Wärme und der kalkreiche Untergrund haben zusammen mit der früheren, kleinräumig arbeitenden Landwirtschaft und dem Weinbau eine besonders vielfältige Pflanzenwelt hervorgebracht. Ähnlich reichhaltig ist die Tierwelt. Auch hier gibt es viele sonst seltene Arten, darunter Wildkatze und Schlingnatter, Insekten wie Hirschkäfer und Bläulinge und dazu eine sehr reiche Vogelwelt. Daher wurde die gesamte Region 1980 zum Naturpark ernannt, zudem ist es auch ins europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000 aufgenommen. Neben den Naturschönheiten besitzt das Stromberg-Heuchelberggebiet zahlreiche kulturelle Sehenswürdigkeiten, etwa die Burgen und Burgruinen auf den Höhen und die vielen Schlösser.

2 Regierungspräsidium Stuttgart, Ref. ST_WieseLandsc Bild:

mehr rentabel war, oder zumindest wurden die alten Wege und Weinbergmauern entfernt zugunsten breiter, mit Maschinen

3 56 ST_Weinberg Bild: Regierungspräsidium Stuttgart, Ref. 56 Naturziele: Informationspfad am Geigersberg In vielen Gebieten des Landes wurde der Weinbau aufgegeben, weil er nicht mehr rentabel war, oder zumindest wurden die alten Wege und Weinbergmauern entfernt zugunsten breiter, mit Maschinen befahrbarer Straßen. Am Geigersberg bei Ochsenbach ist man etwas geschickter vorgegangen. Zwar hat man das Wegenetz verbessert, aber die alten Mauern mit ihrer speziellen Fauna und Flora

4 erhalten. Die gar nicht mehr rentablen Gebiete hat das Land Baden- Württemberg übernommen und pflegt sie jetzt nur so weit, dass die typischen Tiere und Pflanzen dort ihren Lebensraum behalten. Ein Lehrpfad führt jetzt durch dieses Gebiet und bietet auf zahlreichen, gut gestalteten Tafeln eine Fülle von Informationen über den Weinbau, die Geologie, Flora und Fauna. Mit etwas Glück und zur richtigen Jahreszeit kann man vom Pfad aus Weinbergspflanzen wie Osterluzei oder Mauerpfeffer blühen und etwa eine Mauereidechse über eine Trockenmauer huschen sehen. Und man hat einen grandiosen Ausblick ins liebliche Kirbachtal. Bild: Regierungspräsidium Stuttgart, Ref. 56 ST_TrockenmauerWeinberg

5 Bus 571 Ochsenbach Bodenseele bei Sersheim Das letzte natürliche stehende Gewässer im Stromberg alle anderen sind aufgestaut. Es entstand in einer Doline. Hier ist vor Jahrhunderten der Boden eingebrochen, weil Wasser eine darunter liegende Linse aus Gipsgestein ausgelaugt hatte. Außerdem hat sich hier eines der wenigen Hochmoore Baden- Württembergs mit einer ungewöhnlichen Pflanzenwelt gebildet. In der Nähe wird die Sersheimer Sulzwiese, einst ein Flachmoor ebenfalls in einer Doline, zurzeit wieder renaturiert und wiedervernässt und ist dabei, sich zum einzigen bedeutenden Wiesenmoor im ganzen Landkreis zu entwickeln. Auch der Untere See, den man in einem kurzen Spaziergang erreicht, ist ein unter Schutz gestelltes Feuchtgebiet. Kulturelle Ziele: Bromberger Mühle Um 1610 erbaut, gehörte sie ursprünglich zu dem heute verschwundenen Schloss Bromberg. Ihr oberschlächtiges Wasserrad, gebaut vor etwa 100 Jahren, ist mit 9,10 Metern Durchmesser eines der größten in Deutschland. In Betrieb ist die Mühle mit ihrem schönen Schmuckfachwerk allerdings nicht mehr. Museen: Wildpark Tripsdrill In nächster Nähe des Erlebnisparks Tripsdrill wurde auch ein Wildpark eingerichtet. Hier können die Besucher Tierarten wie Auerwild, Braunbären, Greifvögel, Luchse, Waschbären, Wildpferde, Wildrinder und Wölfe bestaunen,

6 zum Teil in begehbaren Gehegen sogar füttern. Für Kinder existiert ein Streichelzoo. Besonders attraktiv ist auch Deutschlands größte begehbare Flugvoliere für Adler und Geier. Keltenmuseum Hochdorf Es war eine kleine Sensation: 1978 fand man nahe der Gemeinde Hochdorf in einem Acker ein noch nicht ausgeraubtes Grab eines reichen Keltenfürsten. Er war 2500 Jahre zuvor mit allen Ehren und reichen Grabbeigaben bestattet worden, darunter eine Bronzeliege, ein vierrädriger Wagen komplett mit Zaumzeug, Werkzeuge und Waffen sowie Goldschmuck. Über dem Grab hatte man einen sechs Meter hohen Erdhügel aufgetürmt. Eine zweite Überraschung folgte beim Bau eines Museums für die Funde: Dabei stieß man auf eine Siedlung aus der Keltenzeit. Das Museum zeigt daher nicht nur die Grabfunde, sondern auch diese weiteren Entdeckungen zum Teil als Rekonstruktionen in einem großen Freilichtbereich. Es gibt zudem Auskunft über die modernen Methoden der Archäologie. Sehenswert ist auch der alte Grabhügel, der an der Originalstelle rekonstruiert wurde. Außerdem: Freizeitpark Tripsdrill In diesem ältesten Freizeitpark Deutschlands findet der Besucher über 100 Attraktionen, darunter Wildwasserbahn, Waschzuberrafting, Seifenkistenfahren, Einschienenbahn, Freifallturm, Karussels und mehrere Achterbahnen wird eine neue, ganz aus Holz gebaute Achterbahn mit 860 Metern Fahrtlänge und Spitzengeschwindigkeiten bis 80 Kilometern pro Stunde eröffnet. Außerdem gehört das flächenmäßig größte Weinbaumuseum Deutschlands zum Park, der pro Jahr rund Besucher anlockt.

7 ST_Tripsdrill Bild: Archiv Köthe

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