Anwendungstechnik Sprinkler für Prestabo Stand 06-09

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1 Anwendungstechnik Sprinkler für Prestabo Stand Einführung Diese Anwendungs- und Installationsanweisung ist gültig für die Installation des Viega-Presssystems für die Erstellung von ortsfesten Wasserlöschanlagen. Für den Einbau und die Planung ist die Richtlinie VdS CEA 4001 zu beachten. Es dürfen nur solche Teile Verwendung finden, welche die entsprechende Anerkennung haben. Systemkomponenten: Prestabo Pressverbinder, Werkstoff-Nr Viega-Stahlrohr, Werkstoff , innen und außen sendzimir verzinkt Viega Presswerkzeuge Beim Pressvorgang von Verbinder und Rohr entsteht eine unlösbare Rohrverbindung mit höherer Längskraftschlüssigkeit (zug- und schubfest). Das werkseitig eingelegte EPDM-Dichtelement erhält beim Pressvorgang eine definierte Verformung, die eine dauerhafte Dichtheit der Verbindung gewährleistet. Die VdS-Zulassung (VdS-Schadenverhütung) liegt für oben genanntes System vor und beinhaltet die Rohrdimensionen von 2 bis 108,0 mm. Der maximale zulässige Betriebsdruck des Systems ist dimensionsabhängig und ist zugelassen gemäß Tabelle 1. Tabelle 1: max. zulässiger Betriebsdruck in Abhängigkeit der Rohraußendurchmesser Ø außen-rohr d max. zulässiger Betriebsdruck p max [bar] 22 76,1 88,9 12,5 108,0 10 Die VdS-Zulassung gilt für den Abmessungsbereich von d = 22 mm bis 108,0 mm für die in Tabelle 2 angegebenen Anlagentypen. Seite 1 von 9

2 Tabelle 2: Auswahl des Sprinkler-Anlagen-Typs in Abhängigkeit des einzusetzenden Dichtelementes. Sprinkler- Anlagen-Typ außen-rohr d Dichtelement Bemerkung nass ,0 EPDM werkseitig eingelegt Diese Anwendungs- und Installationsanweisung enthält für die Erstellung von Nassanlagen für den Schutz geringer Risiken der Klassen LH, OH1 bis OH3 und OH4 eingeschränkt auf Ausstellungshallen, Kino, Theater und Konzerthallen. Des Weiteren ist nur der Einsatz als Strang- und Verteilrohrsystem zugelassen. Zusätzlich zur VdS CEA 4001 ist die entsprechende Anerkennung zu beachten. 2. Die Systemkomponenten Unlegiertes Stahlrohr Bestimmungsgemäße Verwendung: Das Stahlrohr ist geeignet für Sprinkleranlagen. Es darf nicht in Trinkwasserinstallationen verwendet werden. Kennzeichnung: schwarzes Symbol Nicht für Trinkwasserinstallationen geeignet. Die Nutzung für andere als die im Folgenden beschriebenen Anwendungen ist mit unserem Werk in Attendorn abzustimmen. Produktbeschreibung: Das Prestaborohr ist aus unlegiertem Stahl, innen und außen sendzimir verzinkt und bestimmt für die Erstellung von Sprinkleranlagen nass. Wichtig: Es ist nicht zugelassen für den Einsatz in Trinkwasserinstallationen und entsprechend gekennzeichnet Anlieferung in 6-m-Längen die Enden sind mit weißen Stopfen verschlossen. 1. Systemvertreiber / Systemname 5. Zulassungszeichen und 2. Werkstoffnummer nach DIN Zulassungsnummer 3. Rohrweite in DN und 6. Druckstufe Außendurchmesser x Wanddicke 4. Chargennummer Seite 2 von 9

3 Für die Erstellung von kompletten Sprinkleranlagen werden folgende Pressverbinder als Systemkomponenten eingesetzt. Prestabo für die Größen 2 bis 54,0 mm Prestabo XL für die Größen 64,0 bis 108,0 mm Die Prestabo und Prestabo XL-Verbinder bestehen aus unlegiertem Stahl (Werkstoff-Nr ), außen galvanisch verzinkt mit einer Zinkschichtdicke von 8 bis 15 μm (blau chromatiert) und sind gekennzeichnet mit Abmessung und Herstellerzeichen sowie dem VdS- Prüfzeichen und dem Kennzeichen Nicht für Trinkwasserinstallationen zugelassen. Volumen pro lfd. Meter Rohr [Liter /m] Gewicht pro lfd. Meter Rohr [kg / m] Gewicht pro 6 m Stange [kg] DN da x s Artikel Nr. Größe Materialverbinder x 1,5 0,28 0,80 4, unlegierter Stahl x 1,5 0,49 1,00 5, unlegierter Stahl x 1,5 0,80 1,20 7, unlegierter Stahl x 1,5 1,19 1,50 9, unlegierter Stahl x 1, , Standard unlegierter Stahl 60 64,0 x 2,83 3,06 18, unlegierter Stahl 65 76,1 x 4,08 3,66 21, unlegierter Stahl 80 88,9 x 5,66 4,29 25, unlegierter Stahl x 8,49 5,23 31, XL unlegierter Stahl Seite 3 von 9

4 Werkstoff Werkstoffnummer Anwendung Kennzeichnung Prestabo Rohr unlegierter innen und außen sendzimir verzinkter Stahl Sprinkler Nicht für Trinkwasser Sprinkler Kennzeichnung 3. Die Pressverbindung mm Prestabo-Verbinder bis einschließlich 54 mm verfügen über eine SC-Contur (SC = safety connection) eine kleine, farbige markierte Ausbeulung auf der Sicke (Bild 1). Diese ist auf den Prestabo-Verbindern rot gekennzeichnet. Bild 1 Durch die SC-Contur an Prestabo-Verbindern in Sprinkleranlagen wird eine unverpresst Verbindung bei der Dichtheitsprobe bzw. beim Füllen der Anlage durch Druckabfall bzw. Wasseraustritt erkennbar. Anwendungswinweise zur Funktionsprüfung der SC-Contur siehe Anwendungstechnik Prestabo. Während der der Verpressung wird die SC.-Contur zurückgeformt und verliert damit ihre Wirkung. Es ensteht eine dauerhaft dicht, unlösbare und kraftschlüssige Verbindung. Verbindungen mit Pressverbindern ohne SC-Contur können unverpresst zunächst dicht sein, später jedoch im Anlagenbetrieb auseinander gleiten. Vor diesem hohen Risikopotential soll die SC-Contur den Fachhandwerker schützen. Durch die Pressverbindung wird das Prestabo-Rohr einfach und sicher mit den Prestabo-Systemkomponenten verbunden. In Bild 2 ist eine Pressverbindung vor und nach der Verpressung dargestellt. Bild 2 Die Verpressung bewirkt eine Sechskanteinprägung vor und hinter der Sicke des Verbinders (Bild 3 (1)), sie gibt der Verbindung die erforderliche Festigkeit. Synchron dazu wird die Pressfittingsicke gezielt so verformt, dass das EPDM Dichtelement eine definierte Verformung erhält (Bild 3 (2)). Diese form- und kraftschlüssige Verbindung gilt als dauerhaft funktionsfähig. Detailschnitt eines Pressverbinders im verpressten Zustand Bild 3 Seite 4 von 9

5 Sicherheitsaspekte Die Prestabo-Verbinder lassen sich hinsichtlich Qualität und perfekter Abstimmung an vielen Details erkennen. Der Arbeitsablauf: - Stahlrohr mit Rohrschneider oder geeigneter Säge fachgerecht ablängen - Rohr entgraten und in den Pressverbinder schieben - Einstecktiefe markieren - Presswerkzeug rechtwinklig ansetzen - Pressen fertig (1) Die SC-Contur sie lässt bei der Funktionsprüfung der Anlage einen Undichtigkeit einer nicht verpressten Verbindung erkennen (2) Die zylindrische Rohrführung vor der Sicke verhindert Rohrverkantungen sowie Beschädigungen des Dichtelements. (3) die doppelte Verpressung vor und hinter der Sicke schafft zweifachen Halt (4) Die Dichtelemente aus EPDM (bei Nassanlagen) sie decken die Einsatzbereich bei Sprinkleranlagen ab Bild 4 4. Die XL-Pressverbindung 64,0 108,0 mm Durch das Verpressen werden das Prestabo XL-Stahlrohr und der Prestabo XL-Verbinder sicher und unlösbar miteinander verbunden. XL-Pressverbinder im unverpressten und verpressten Zustand Bild 5 Bei der sekundenschnellen Verpressung werden Prestabo XL-Verbinder und Stahlrohr unlösbar miteinander verbunden und so verformt, dass Schneidring und Dichtelement eine definierte Verformung erhalten (Bild ). Diese Verbindung gilt als dauerhaft funktionsfähig. Längsschnitt einer XL- Verbindung Bild 6 Seite 5 von 9

6 5. Presswerkzeuge Je nach Dimension stehen zur Erstellung der Pressverbindung unterschiedliche Presswerkzeuge und unterschiedliche Pressbacken und ringe zur Verfügung, nachfolgende Tabelle zeigt einen Auszug auf: Presswerkzeuge Pressbacken/Pressringe Dimension Akku-Presswerkzeug PT3-AH Presswerkzeug Typ 2 Presswerkzeug PT3-EH Presswerkzeug Pressgun 4E Presswerkzeug Pressgun 4B Pressbacke PT2, neue Generation Pressringset Pressringset 22 mm 54 mm 64,0 mm 108,0 mm Akku Presswerkzeug Picco Presswerkzeug Pressgun Picco Pressbacke Picco Pressringset 22 mm bis 35 mm 6. Anwendung / Einsatzbereich Allgemeines: Sprinkleranlagen Nass: Das Viega Stahlrohr kann in Verbindung mit den Prestabo-/Prestabo XL-Verbindern für nasse Sprinkleranlagen in den Dimensionen von 22 mm bis 108,0 mm mit dem werkseitig eingelegten EPDM- Dichtelement eingesetzt werden. Der Betriebsdruck des jeweiligen Sprinkleranlagentyps und die dazugehörige Dichtelementauswahl in Abhängigkeit der Rohrabmessung wird in folgender Tabelle wiedergegeben. Rohrabmessung d a x s 22 x 1,2 28 x 1,2 35 x 1,5 42 x 1,5 54 x 1,5 64,0 x 76,1 x 88,9 x 108,0 x Betriebsdruck Sprinkleranlagen Nass EPDM-Dichtelement [bar] 12,5 10 Einsatz von Korrosionsschutzmitteln: Das Einbringen von Zusätzen in das Löschwasser ist nicht zulässig. Ausgenommen sind Korrosionsschutzmittel nach Rücksprache mit dem Werk in Attendorn und Absprache mit dem VdS. Seite 6 von 9

7 Ortsfeste Wasserlöschanlagen Die Erstellung von Sprinkleranlagen mit den Viega Systemkomponenten (Stahlrohr und Prestabo - /Prestabo XL-Verbinder) erfolgt nach der VdS-Richtlinie CEA Es dürfen nur durch den VdS anerkannte Komponenten für die entsprechende Anwendung verwendet werden. Die dort erwähnten Angaben über Kupferrohr gelten gleichermaßen auch für Stahlrohr und Prestabo-/Prestabo XL- Verbinder. Dies bedeutet zum Beispiel, dass nur VdS-anerkannte Komponenten (z. B. Konsolen, Halterungen) zu verwenden sind Befestigungsabstände für Sprinkler-Rohrleitungen, wenn sich über diesen keine betriebliche Einbauten wie z.b. Rohrleitungen oder Lüftungskanäle befinden, siehe folgende Tabelle Beispiel 1: separate Befestigungsabstände für Sprinkler-Rohrleitungen, wenn sich über diesen betriebliche Einbauten wie z.b. Rohrleitungen oder Lüftungskanäle befinden, Beispiel 2: Beispiel 1: Befestigungsabstände für Rohrleitungen in Sprinkleranlagen gemäß VdS CEA DN Rohrabmessung d a x s 22 x 1,5 28 x 1,5 35 x 1,5 42 x 1,5 54 x 1,5 64,0 x 76,1 x 88,9 x 108,0 x Befestigungsabstände max. [m] Die nebenstehenden Befestigungsabstände beziehen sich auf horizontale Rohrleitungen in Sprinkleranlagen, über denen keine betrieblichen Einbauten wie zum Beispiel Rohrleitungen, Versorgungstrassen oder Lüftungskanäle erstellt worden sind. Die Tabelle mit ihren Befestigungsabständen ist auch auf vertikale Rohrleitungen anzuwenden. Hinsichtlich des freien Rohrendes darf der Abstand zur Befestigung 300 mm nicht überschreiten. Beispiel 2: Brandlasten oberhalb der Rohrleitung sind zu vermeiden. Ist dieses aus technischen Gründen nicht möglich, sind die speziellen Regeln hinsichtlich der Halterung der Rohrleitung sowie der darüber verlaufenden Last mit VdS-anerkannten Haltern zu beachten. Die Halterungen dürfen nicht höher belastet werden, als dies durch Rohrleitungen der Fall wäre. Die unten aufgeführten Befestigungsabstände sind einzuhalten und beziehen sich auf Rohrleitungen in Sprinkleranlagen, über denen betrieblichen Einbauten wie zum Beispiel Rohrleitungen, Versorgungstrassen oder Lüftungskanäle erstellt worden sind. Lüftungs- oder Kabelkanal Seite 7 von 9

8 7. Montage-, Lagerungs- und Verarbeitungshinweise Transport und Lagerung Viega Stahlrohre sind dünnwandige, geschweißte und maßgewalzte Leitungsrohre aus dem Werkstoff nach den Anforderungen der DIN EN Um die einwandfreie Güte der Stahlrohre zu erhalten, sind folgende Punkte bei Transport und Lagerung zu beachten: Bei Anlieferung sollten die Rohrenden mit Schutzkappen verschlossen sein. Rohre dürfen nicht direkt auf einem Betonboden gelagert werden. Keine selbstklebenden Schutzfolien oder Kunststoffe auf den Rohroberflächen anbringen. Rohre nicht über die Ladekante des Transportfahrzeuges ziehen. Für die Außenreinigung der Rohre nur geeignete Reinigungsmittel verwenden. Für Lagerung und Transport sind die Angaben der Hersteller zu beachten. Trennen der Stahlrohre Edelstahlrohre können mit einem Rohrschneider, einer feinzahnigen Metallsäge oder mit einer Elektrosäge getrennt werden. Bitte beachten Sie beim Ablängen folgende Hinweise: Die Verwendung von Winkelschleifen oder Schneidbrennern ist nicht zulässig. Trennwerkzeuge und Trennmittel müssen für den jeweiligen Rohr-Werkstoff geeignet sein. Nach dem Trennvorgang sind die Rohre innen und außen zu entgraten. Biegen der Stahlrohre Das Biegen von Viega-Stahlrohren ist mit geeigneten Biegemaschinen durchzuführen. Die Biegeradien sind den Bestimmungen der Hersteller zu entnehmen. Für Prestabo-Rohre gilt: R 3,5 x d. Hinweise zum Biegen von Viega-Stahlrohren: Es sind ca. 50 mm lange, gerade Rohrenden nach dem Bogen nötig. um ein Aufstecken des Pressverbinders auf das Rohr zu ermöglichen. Biegespannungen zwischen Bogen und Pressverbinder sind auszuschließen. Bei der Verwendung von Biegesprays, die das Biegen erleichtern, die Verträglichkeit für den Rohrwerkstoff zu prüfen. Stahlrohre dürfen nur kalt gebogen werden. Eine Wärmebehandlung kann zu Korrosion führen. Mischinstallation Werden die Stahlrohre unmittelbar mit Bauteilen aus Kupfer verbunden, kann an den galvanisch verzinkten Bauteilen Kontaktkorrosion auftreten. Wird zwischen den beiden Metallen Bauteile mit mindestens 50 mm Baulänge aus Buntmetall (z.b. eine Armatur oder ein Rohrnippel aus Rotguss) eingebaut, so kann die Gefahr einer möglichen Kontaktkorrosion nahezu vernachlässigt werden. Gewindeverbindung Zum Abdichten von Gewinden bei Übergangsstücken zu Viega-Presssystemen dürfen nur handelsübliche chloridfreie Dichtmittel verwendet werden. Bei der Installation ist zuerst die Gewindeverbindung, anschließend die Pressverbindung herzustellen. Flanschverbindung In den metallenen Presssystemen sind Flanschverbindungen in den Dimensionen von 28 mm bis 108,0 mm möglich. Die Dichtungen sind entsprechend dem jeweiligen Einsatzbereich auszuwählen. Bei der Installation ist zuerst die Flanschverbindung, anschließend die Pressverbindung herzustellen Seite 8 von 9

9 Ergänzende Montage- und Verarbeitungshinweise für die Verlegung des Prestabo- Systems Befüllung der Anlage mit anschließender Dichtheitsprüfung Die Installation ist vollständig mit gefiltertem Trinkwasser zu befüllen. Die Druckprüfung ist gemäß VdS CEA 4001 Kapitel 17 durchzuführen. Die Ergebnisse der Druckprüfung sind in einem Protokoll zu dokumentieren und dem Auftraggeber zu übergeben.. Im Rahmen der Druckprüfung sind folgende Prüfungen ebenfalls durchzuführen: 1. Sichtkontrolle aller Pressverbindungen auf die durchgeführte ordnungsgemäße Verpressung 2. Sichtkontrolle aller Press- und Gewindeverbindungen auf Dichtheit Weitere Details zu Verarbeitung und Montage finden Sie im Praxishandbuch. 1. Herstellen einer Pressverbindung 22 bis 54 mm (PHB Seite 381/383) 2. Herstellen einer Pressverbindung 64,0 bis 108,0 mm (PHB Seite 384/385) 3. Platzbedarf beim Pressvorgang 22 bis 54 mm (PHB Seite 378/379) 4. Platzbedarf beim Pressvorgang 64,0 bis 108,0 mm (PHB Seite 380) 5. Platzbedarf an Bauteilen (PHB Seite 380) 6. Spülen, Prüfen und Inbetriebnahme (PHB Seite 386) Seite 9 von 9