Antennenformen auf Segelyachten - Eine Zusammenstellung für seegehende Funkamateure

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1 Antennenformen auf Segelyachten - Eine Zusammenstellung für seegehende Funkamateure Immer wieder kann man beobachten, dass manche Funkamateure von ihren Segelyachten aus mit einfachen Vertikalantennen ("5m Angelrute am Heckkorb ) erstaunlich gute und oft auch bessere Signale erzeugen gegenüber Funkamateuren, die das Achterstag für den Kurzwellenfunk verwenden. Aber manchmal sind die Signale auch von 5m Angelrutenantennen wieder deutlich schlechter. Darum habe ich mir mal die Mühe gemacht eine 12m Segelyacht in einem Antennen- Simulationsprogramm einzutippen um mit verschiedenen Antennenformen und Frequenzen rumzuspielen. Maße der Musteryacht: Länge 12m Breite 4m Mast 14m Beispiel 1 = Antenne 5m Vertikal am Heck montiert Beispiel 2 = Achterstag 13m lang Bei der Vertikalantenne sieht man sehr deutliche Verluste in Richtung Bug der Yacht, denn alles was an leitendem Material gleichfalls vertikal in Nähe der Antenne verläuft (dicker Alu-Mast, Wanten) wird indirekt mit erregt und wirkt (je nach Richtung der Gegenstelle) mal begünstigend, mal vermindernd auf die Abstrahlung der Vertikalantenne. Diese Antenne hat eine verhältnismässig flache Abstrahlung, welches für Weitverkehrverbindungen wichtig ist. Allerdings halt auch nur in Richtung Heck und querab, nicht in Richtung Bug. Bei der Achterstagantenne sieht man, dass die Abstrahlung nicht mehr nur "überwiegend flach" ist, sondern auch den Bereich der "mittleren Erhebungswinkel" mit abdeckt, was besonders für "short skip" Verbindungen (also Fernverbindungen über verhältnismäßig kurze Distanz) vorteilhaft ist. Auch ist bei der Achterstagantenne nicht mehr so ein starker Verlust in Richtung Bug zu sehen. Fairerweise muss ich erwähnen, dass die Länge des Achterstags einen deutlichen Einfluss auf den Gesamtgewinn des Antennensystems Segelyacht hat. Eine Achterstagantenne von 13,2 m ist 5/8 Lambda lang für das 20m Band und das ist eine Länge, die einen sehr deutlichen Gewinnzuwachs bringt. (Weit verbreitetes Beispiel, die berühmte Taxifunk-Antenne für das 2m Band, eine ca.1,3m lange Vertikalantenne (5/8 Lambda für die Betriebsfrequenz) die elektrisch durch den Federfuss (Spule!) unten verlängert wird auf eine (elektrische) Länge von ¾ Lambda. Damit ist dort am Fusspunkt wieder die Nähe von 50 Ohm erreicht und man kann mit einem Koaxialkabel verlustarm einspeisen. Wäre ein Achterstag dagegen 10m lang (also ½ Lambda von 20m Band) wäre der Strahler zwar wunderbar in Resonanz, ließe sich aber mit herkömmlichen Automatik-Tunern nicht im 20m Band betreiben, weil die Fusspunktimpedanz extrem zu hoch ist. (Spannungsbauch, Stromminimum) Das nur am Rande erwähnt, darum soll es in diesem Beitrag nicht gehen, ich wollte nur erklären, warum auch die Länge des Achterstags (incl. Antennenzuleitung) recht wichtig ist und auf jeden Fall Beachtung verdient. Hier nun ein paar Screenshots aus der Antennensimulation. Zum Vergleich habe ich beide

2 Antennenformen nicht nur für 18,1 und 14,3 Mhz durchgerechnet sondern auch mal ermittelt, wie die Antennen bei 8,1 Mhz abstrahlen. Es geht hier bei dieser Antennensimulation -nicht- um die richtige Anpassung der Antenne an den Sender oder ob die Antenne selbst in Resonanz ist. Mir geht es nur darum deutlich zu machen, welchen Einfluss verschiedene Antennenformen bei verschiedenen Frequenzen auf Segelyachten haben. Bei einem Motorboot sieht das ganz anders aus, hier ist i.d.r. nicht mit sehr hohen, vertikalen elektrisch gut leitenden Materialien in Antennennähe zu rechnen (so lange man auf hoher See ist). Aber man erkennt, warum es z.b. in Häfen so extrem viel schlechter geht als von hoher See aus, einfach weil da noch mehr störende und elektrisch leitende vertikale Metallteile in Antennennähe sind. (QRM lassen wir mal aussen vor, das ist da auch erheblich). Antennennähe ist für mich alles was sich im Umfeld von 5 Lambda befindet, beim 20m Band wäre das dann ein Umkreis von 100m rund um die eigene Antenne. Wichtiger Hinweis: Es geht mir hier bei dieser Antennensimulation nicht um eine wissenschaftlich fundierte Abhandlung sondern ich wollte einfach nur einmal vor eigenen Augen sehen was ich halt oft am S-Meter beobachten konnte. Da auch andere seegehende Funkamateure daran interessiert waren, diese Zusammenstellung. (Ja, ich sehe einen Unterschied zwischen seegehenden Funkamateuren und Seglern mit Amateurfunklizenz jeder hat so seinen Spleen das ist meiner ) Viele Grüße, Dietmar, DL4HAO

3 Zuerst die Antennenformen bei 14,3 Mhz:

4 Hier nun beide Antennenformen, erregt bei 18,1 Mhz, deutlich weniger Verlust in Bug-Richtung gegenüber 14,3 Mhz:

5 Jetzt beide Antennenformen bei 8,1 Mhz Erregung: