Barrierefreie Übergänge richtig ausführen. Natursteintreppenanlagen verschieden ausgeführt interessante Erkenntnisse
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- Norbert Müller
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1 Barrierefreie Übergänge richtig ausführen Natursteintreppenanlagen verschieden ausgeführt interessante Erkenntnisse 12. Bauseminar der Fachzeitschrift Naturstein 04. Februar 2017 Walter Gutjahr
2 Allgemeine Fakten zum Thema Barrierefrei - 20 % aller Deutschen sind heute älter als 65 Jahre - 35 % sollen es bis zum Jahr 2030 werden - ca. 1 % aller Wohnungen (ca ) sind heute für das Wohnen im Alter geeignet - der aktuelle Bedarf für altersgerechte Wohnungen wird auf 2,5 Mio. geschätzt - deren Umrüstung würde heute ca. 40 Mrd. kosten (Ø je Wohnung ist zu wenig) 2
3 Allgemeine Fakten zum Thema Barrierefrei - im Neubau sind die Mehrkosten relativ geringer, deshalb sollte gerade hier altengerecht gebaut werden - es sollten nicht altengerechte, sondern altersgerechte Wohnungen konzipiert werden - von klug und intelligent erstellten Gebäuden profitieren Bewohner aller Altersgruppen 3
4 Die barrierefreie Schwelle an Balkonen und Terrassen - ist ein kleines, jedoch wichtiges Detail - von hoher Sensibilität - und großer Komplexität - ist planerisch und handwerklich anspruchsvoll - erfordert Abstimmung aller Beteiligten 4
5 Barrierefreie Schwellen an Balkonen und Terrassen - werden immer öfter gefordert - sind technisch und rechtlich ein kritisches Detail - Abdichtungen barrierefreier Schwellen gelten als Sonderkonstruktionen - Eindichtung und Wasserableitung stellen höchste Anforderung - Probleme und Lösungen 5
6 Barrierefreie Schwellen an Balkonen und Terrassen Voraussetzung für funktionsfähige Übergänge 1. detaillierte Planung im Vorfeld und Kooperation 2. qualitativ hochwertige Ausführung der Abdichtung 3. auf Dauer funktionsfähige Entwässerung der Türschwelle 4. dazu passende Belagsaufbauten aus verschiedenen Materialien und in unterschiedlichen Verfahren, die nachhaltig mangelfrei bleiben sollen 6
7 Barrierefreie Schwellen werden zunehmend gefordert Gründe: - Anschlusshöhen von 15 cm, wie durch Regelwerke für Abdichtungen gefordert, gelten als inakzeptabel - barrierefreie Übergänge sind bequem und komfortabel - zunehmend Standard für hochwertige Wohnräume - vermeiden häusliche Unfälle - und barrierefreie Wohnräume sind für alle Generationen geeignet 7
8 Normative Regelungen für barrierefreie Übergänge DIN Barrierefreies Bauen Teil 1 - öffentliche Gebäude Teil 2 - barrierefreie Wohnungen Regeln für das Abdichtungsgewerk - DIN wird überarbeitet zukünftig DIN Flachdachrichtlinie 4.4 (3), (ganz aktuell 12/2016) Abdichtungstechnisch gelten barrierefreie Übergänge von innen nach außen als Sonderkonstruktion. 8
9 Barrierefreie Übergänge an öffentlichen Gebäuden nach DIN , Teil 1 (10/2012) (hier Bürgerhaus Sonne in Alsbach nach 8 Jahren) 9 mit kleiner Schwelle (ca. 15 mm) - sind nach Gesetzeslage im öffentlichen Bereich zwingend ohne jegliche Schwelle höhengleich (nach DIN , Teil 1)
10 Barrierefreie Übergänge - Wohnungen Der Trend, barrierefrei zu bauen, erhält zunehmend Dynamik (1) Gründe: die Landesbauordnungen fordern für neue Gebäude meist ab drei Wohnungen mindestens eine Wohneinheit barrierefrei zu gestalten dem demografischen Wandel ist geschuldet, dass in unserer Bevölkerung der Anteil älterer und alter Menschen rapide wächst 10
11 Barrierefreie Übergänge - Wohnungen Der Trend, barrierefrei zu bauen, erhält zunehmend Dynamik (2) Gründe: Wohnungen werden immer öfter so geplant, dass sie für alle Generationen geeignet sind ältere Menschen möchten so lange es nur möglich ist, in den angestammten vier Wänden bleiben werden nicht mehr allein als Thema für Menschen mit Behinderungen wahrgenommen 11
12 Barrierefreie Wohnungen Wer heute barrierefrei baut, plant weitsichtig. Wohnräume ohne stolperkantenartige Schwellen sind sowohl für junge Familien mit Kleinkindern attraktiv wie auch für ältere Menschen. Beim Erwerb oder Verkauf einer Immobilie kann das Vorhandensein barrierefreier Übergänge das kaufentscheidende Argument sein auch dagegen. barrierefrei - ist bequemer und sicherer - verhindert Unfälle 12
13 Barrierefreie Übergänge Schwellenfreie Mobilität ist eine typische Planungsaufgabe Die Abstimmung aller Beteiligten ist unumgänglich! 13
14 Was fordern die Regelwerke für Abdichtungen zu barrierefreien Übergängen? Flachdachrichtlinie 4.4 (3) Die Abdichtung allein kann die Dichtigkeit am Türanschluss nicht sicherstellen. - deshalb sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich, ggf. auch in Kombination z. B. rinnenförmiger Entwässerungsrost oder eine vergleichbare Konstruktion - Gefälle vom Übergang zur Fläche - Schlagregen- und Spritzwasserschutz durch Überdachung 14
15 Barrierefreie Übergänge? Regelgerecht ausgeführte niedrige Türschwelle (FDR 4.4.2) kommt wegen der Schwellenhöhe von mind. 5 cm nicht als barrierefreier Übergang in Frage. 15
16 Barrierefreie Schwellen die der DIN entsprechen Teil 1 - öffentlich zugängliche Gebäude - und Teil 2 - Wohnungen mit Balkon- und Terrassentüren gelten nach den Regeln des Abdichtungsgewerks als Sonderlösung und bedürfen im Anschlussbereich der Abdichtung besonderer Maßnahmen und sie müssen zwischen Auftraggeber und Ausführenden vereinbart werden 16
17 Was fordern die Regelwerke für Abdichtungen? DIN , Teil Anschlüsse (bisher) besondere Schutzmaßnahmen - z. B. Vordächer, Fassadenrücksprünge und/oder entwässernde Rinnen mit Gitterrosten Türen sind vor starker Wasserbelastung zu schützen ein Hinterlaufen der Abdichtung muss ausgeschlossen werden 17
18 Barrierefreie Übergänge Das bedeutet: - im Türschwellenbereich darf auf keinen Fall Druckwasser anfallen - das Oberflächen- und Fassadenwasser muss deshalb jederzeit und so schnell als möglich rückstaufrei abgeführt werden Nur so ist die Hinterläufigkeit der Abdichtung nachhaltig zu vermeiden! 18
19 Barrierefreie Übergänge DIN Barrierefreies Bauen -Planungsgrundlagen- Einheitliche Forderung: Untere Türanschläge und -schwellen sind nicht zulässig. Sind sie technisch unabdingbar, dürfen sie nicht höher als 2 cm sein. Widerspruch zu DIN und zu Flachdachrichtlinie, daher handelt es sich um eine Sonderkonstruktion!!! Barrierefreie Schwellen müssen - wie erwähnt - mit dem Auftraggeber schriftlich vereinbart werden. 19
20 Barrierefreie Übergänge die nicht identischen Anforderungen der Abdichtungsregeln mit denen für barrierefreies Bauen laden zum Streiten ein weshalb vor einer solchen Ausführung Klarheit geschaffen werden muss - zwischen Auftraggeber, Planer und allen beteiligten Gewerken Die Formulierung in DIN Türanschläge sind bis 2 cm zulässig, wenn dies technisch unabdingbar ist bedeutet auch, dass Abweichungen begründet werden müssen. 20
21 Barrierefreie Übergänge an schwellenfreien höhengleichen Übergängen endet die Abdichtung zwischen 15 und 30 mm tiefer als Oberkante Belag selbst wenn eine Schwelle von 2 cm weil technisch unabdingbar realisiert wird, endet Oberkante Abdichtung fast immer unter Oberkante Belag das heißt, ein Rückstau des über Entwässerungsroste in den Belag eingeleiteten Wassers muss dauerhaft ausgeschlossen werden 21
22 Barrierefreie Übergänge Dieses spezielle Detail muss geplant und kann nur dann erfolgreich realisiert werden, wenn dies in Absprache mit allen Beteiligten erfolgt und besonders sorgfältig ausgeführt wird denn: - das Eindichten ist schwierig - Oberkante Abdichtung endet unter Oberkante Belag Hinterläufiges Wasser muss ausgeschlossen werden! 22
23 Barrierefreie Übergänge Andichtung besonders schwierig - Anschluss an schwellenfrei eingebautes Türelement aus Holz, Kunststoff oder Aluminium wird meist mit geeignetem Flüssigkunststoff ausgeführt - Ausführung muss besonders akkurat erfolgen trotz ungünstiger Arbeitsposition - Nachfolgegewerk muss Anschluss vor Abnahme genauer in Augenschein nehmen 23
24 Barrierefreie Übergänge - Gitterroste Mindestbreite 150 mm sind hier Pflicht, es sei denn, es ist eine so große Überdachung vorhanden, dass Niederschlag im Türschwellenbereich absolut auszuschließen ist. - das heißt, es sind schon vorsorglich leistungsfähige Entwässerungssysteme zu planen, - die auf Dauer und jederzeit eine rückstaufreie Wasserableitung gewährleisten. 24
25 Barrierefreie Übergänge - nicht optimal geeignet sind Rinnen, bei denen durch Schmutz, Laub usw. ein Zusetzen der unteren Entwässerungsöffnungen sowie der Drainschicht möglich ist - dies sind z. B. wannenförmige Kastenrinnen aus gekanteten Lochblechen, die unmittelbar in den Belag bzw. in die Drainschicht entwässern sollen 25
26 Barrierefreie Übergänge Bei oben offenen Gitterosten kann der Drainkanal der Kastenrinne durch Laub und andere Stoffe reduziert/verstopft werden. Wenn über die Öffnungen der Kastenrinne Laub den Drainkanal verstopft, ist eine uneingeschränkte Entwässerung nicht mehr gegeben. Feine Partikel werden hier in die Bettungsschicht eingeschwemmt. Weil die Beeinträchtigungen von oben kaum erkennbar sind, werden sie oft zu spät bemerkt. Häufig erst beim Versagen (Rückstau). 26
27 Barrierefreie Übergänge Sicherer sind: Unten offene Roste, die unmittelbar in eine leistungsfähige Drainagematte entwässern - und zum Schutz vor Verstopfung bzw. Versottung über ein Schmutzgitter verfügen mit der Wirkung eines Laubfanges! 27
28 Barrierefreie Übergänge Drainrost für barrierefreie Übergänge: Schmutzgitter zwischen Rahmen und Gitterrost verhindert den Eintrag von Schmutz, so dass die Entwässerung auf Dauer gesichert ist. Einfach zu warten, da Schmutz von oben erkennbar An diesem Objekt wurde nach 5 ½ Jahren die Entwässerungsleistung durch die tbu Greven überprüft (auf 0,77 m Breite = 2,09 l/s = 9771 l/m/std.) 28
29 Barrierefreie Übergänge 1. Laub, Zigaretten und anderes auf Schmutzgitter gut sichtbar 3. Schmutzgitter wurde hier nur gewendet Unter dem Schmutzgitter befinden sich nur Feinstanteile
30 Barrierefreie Übergänge Drainagerost mit Schmutzgitter - Wasser ohne Schmutzpartikel wird in AquaDrain T+ Drainage auf geneigter Abdichtung abgeführt 30
31 Barrierefreie Übergänge Schräg rampenartig einbaubarer Gitterrost hat den großen Vorteil, dass Oberkante Abdichtung im Türbereich höher abschließen kann als bei waagerechter Einbauweise max. 6% Neigung 31 Beispiel: AquaDrain BF Drainrost Oberkante Abdichtung
32 Barrierefreie Übergänge Andichtung an den Türrahmen: meist mit Flüssigfolien, die kompatibel mit der Abdichtungsbahn sein müssen Abdichtung muss bis Unterkante Entwässerungsschlitze hochgeführt werden 32
33 Barrierefreie Übergänge Entwässerungsroste sind vorgegeben, mindestens 150 mm breit - Rinnenförmige Entwässerungsroste oder eine vergleichbare Konstruktion, ggf. beheizbar, müssen unmittelbar an die Entwässerung angeschlossen werden - Gitterrostauflagen minimieren Spritzwasser 33
34 Barrierefreie Übergänge benötigen unmittelbaren Anschluss an die Entwässerung Die Skizzen 6.2 und 6.3 in der FDR mit Hinweis Anschlusshöhe s. 4.4 unterstreichen: - die Bettungsschicht eines Belages aus Kies oder Splitt gilt offenbar ebenso wie ein Stichkanal als unmittelbare Entwässerung einer barrierefreien Schwelle 34
35 Barrierefreie Übergänge FDR 4.4.(2) und 4.4.(3) strittige Diskussion zu... Unmittelbarer Anschluss... beantworten Skizzen Abb. 6.2 und 6.3 der FDR zeigen, dass eine Entwässerung sowohl über Stichkanäle oder ein Kiesbett erfolgen kann. unmittelbar in Stichkanal: unmittelbar in Kiesbettung: 35
36 Barrierefreie Übergänge Entwässerung von unten offenen Rosten gemäß Flachdachrichtlinie unmittelbar in die Drainagematte: unmittelbar in Drainagematte: 36
37 Barrierefreie Übergänge Drainageroste in Türschwellen werden am einfachsten und sichersten über Flächendrainagen entwässert - vorausgesetzt: - Die Drainagen verfügen über ein ausreichend hohes Wasserableitvermögen, das vom Hersteller für übliches Gefälle (1 2 %) nachzuweisen ist - weiter wichtig ist, dass das Wasserableitvermögen nicht durch späteren Schmutzeintrag beeinträchtigt wird 37
38 Barrierefreie Übergänge Barrierefreie Schwellen mit Entwässerungsrosten werden vorteilhaft über Flächendrainagen entwässert, wenn diese kapillarbrechende Wirkung haben und damit das Feuchtefleckenrisiko saugfähiger Beläge minimiert wird Flächendrainagen über ein hohes Wasserableitvermögen verfügen und dauerhaft funktionieren Entwässerungsroste sicherstellen, dass Flächendrainagen nicht verstopfen (Schmutzgitter) Drainagematten und Entwässerungsrost müssen zusammen kompatibel sein. 38
39 Barrierefreie Übergänge Wasserableitvermögen von Drainmatten sollte geprüft sein bei den sich häufenden Extremwetterlagen müssen Entwässerungsroste temporär große Wassermengen aufnehmen, ohne dass es zu einem Rückstau kommen darf - Drainagen müssen dann sehr große Niederschlagsmengen (Fassaden- und Oberflächenwasser) temporär ableiten können deshalb sollten nur leistungsfähige Drainmatten zur Verwendung kommen, die bei realistischem Gefälle - das sind 1 bis 2 % - geprüft wurden 39
40 Barrierefreie Übergänge Wasserableitung von Drainmatten wird geprüft nach ISO EN DIN = Bestimmung des Wasserableitvermögens in der Ebene da diese Norm auch für Wasser-/Flüssigkeitsableitung von Deponien und Hangsituationen gilt, ist dort ein Gradient von 1,0 und 0,1 vorgegeben - das heißt, der Gradient 1,0 bedeutet 100 % Gefälle der Gradient 0,1 bedeutet 10 % Gefälle Das ist keine Neigung, wie sie für horizontal verlegte Beläge üblich ist - sie ist völlig unrealistisch, trotzdem wird damit geworben! 40
41 Barrierefreie Übergänge Prüfnorm ist nur zum Vergleich geeignet - gibt nicht in die Praxis übertragbare Werte 1 : 1 wieder Komplizierte Prüfeinrichtung im Labor Das Drainmatten durchflossene Wasser wird aufgefangen und gewogen. 41
42 Barrierefreie Übergänge Werbung mit unrealistischen Werten Die meisten Hersteller werben in ihren Unterlagen für Ihre Drainmatten - mit Hinweis auf Norm ISO EN DIN geprüft wird fast ausschließlich bei 100 % Gefälle Fachleute, die den Text der Norm nicht kennen, lassen sich durch hohe Werte täuschen angegebene Werte sind meist 9 bis 10 Mal höher, als bei realem Gefälle von 1 bis 2 % gemessen würde 42
43 Barrierefreie Übergänge Im Produktvergleich ermittelte Werte. Das international anerkannte Prüfinstitut KIWA tbu prüfte (Drainagematten in Dicken von 8 und 9 mm). Wasserableitvermögen nach DIN EN ISO AquaDrain EK 8 mm (Gutjahr) AquaDrain T+ 8 mm (Gutjahr) DELTA TERRAXX (Dörken) Drain-Mat (Blanke) DRM 653 Drainagematte (SOPRO) Durabase DD (Dural) PROCODRAIN 8 mm (Proline) TROBA PLUS 8 mm (Schlüter) TROBA PLUS G (Schlüter) 0,30 0,28 0,25 0,24 0,27 0,30 0,27 0,61 0,58 0,82 0,82 0,75 0,69 0,74 0,82 0,78 1,74 1,65 2,90 2,75 2,57 2,36 2,52 2,91 2,68 5,69 5,59 hydraulischer Gradient: I = 0,015 = 1,5 % Gefälle I = 0,1 = 10 % Gefälle I = 1,0 = 100 % Gefälle 0,00 1,00 2,00 3,00 4,00 5,00 6,00 43 * offizielle Herstellerangaben > 3,0 l/(m x s)
44 Barrierefreie Übergänge Im Produktvergleich ermittelte Werte. Das international anerkannte Prüfinstitut KIWA tbu prüfte (Drainagematten in Dicken von 12 bis 20 mm). Wasserableitvermögen nach DIN EN ISO AquaDrain EK 16 mm (Gutjahr) 1,01 2,75 9,11 AquaDrain HU 16 mm (Gutjahr) 0,73 2,02 6,53 AquaDrain T+ 16 mm (Gutjahr) 0,97 2,75 9,26 PROCODRAIN 20 mm (Proline) TROBA PLUS 12 mm (Schlüter) 0,67 0,33 0,96 1,78 3,48 5,75 hydraulischer Gradient: I = 0,015 = 1,5 % Gefälle I = 0,1 = 10 % Gefälle I = 1,0 = 100 % Gefälle
45 Barrierefreie Übergänge Bezüglich der Entwässerung sollten Planer und Ausführende auf Nummer sicher gehen. Immer bei Herstellern nachfragen, bei welchem Gefälle Prüfwerte ermittelt wurden (Prüfbericht anfordern). Allein Werte zwischen 1 bis 2 % Gefälle können zum Vergleich herangezogen werden. 45
46 Barrierefreie Übergänge Prüfung des Wasserableitvermögens - praxisgerecht Prüfbericht der tbu Greven Nr. 1.5/16802/ a) Kastenrinne + Kies b) Drainrost + Kies auf Drainage mit sauberem Kies mit verschmutztem Kies mit Stichkanal mit sauberem Kies mit verschmutztem Kies 46
47 Barrierefreie Übergänge Prüfung des Wasserableitvermögens Entwässerungsstrecke: ~ 3,05 m Gefälleausbildung: 2 % Prüftemperatur Wasser: 20 C geprüfte Entwässerungsroste: 1.) Kastenrinne: h = 75 mm 2.) unten offener Drainrost: h = 75 mm 47
48 Barrierefreie Übergänge Prüfung: Wasserableitvermögen von gelochten Kastenrinnen und Drainschichten aus Kies Wasserableitvermögen * in l / (s x m) -Drainschicht aus sauberem Kies (2/8) 0,39 -Drainschicht aus Kies- im Fugenbereich verschmutzt -Drainschicht aus sauberem Kies -Stichkanal 70/30 zusätzlich 0,32 (- 20 %) 2,00 (Querschnitt) * Liter je Sekunde und Meter 48
49 Barrierefreie Übergänge Prüfung: Wasserableitvermögen von höhenverstellbaren, unten offenen Entwässerungsrosten (AquaDrain FLEX) inkl. Schmutzgitter und Drainschicht aus Kies + Drainagematte -Drainschicht aus Kies (2/8) -Drainmatte AquaDrain T+ 16 -Randbereich offen Wasserableitvermögen * in l / (s x m) 2,50 wie vor, jedoch mit Verschmutzungen im Fugenbereich 2,45 (- 2 %) (Querschnitt) * Liter je Sekunde und Meter 49
50 Barrierefreie Übergänge Bilder der Untersuchungen zum Wasserableitvermögen: Versuchsaufbau mit Drainrost und zusätzlicher Drainagematte AquaDrain T+ 16 mm bei sauberem Kiesbett: Wasserableitvermögen 2,50 Liter/(m x s) (6 x höher als bei Kiesbett allein) bei verschmutztem Kies: Wasserableitvermögen 2,45 Liter/(m x s) Verschlechterung der Entwässerungsleistung nur 2% 50
51 Barrierefreie Übergänge Lose verlegte Plattenbeläge auf Kies oder Splitt Ergebnis der Untersuchungen: Unter offenfugig verlegten Plattenbelägen auf Kies oder Splitt wird das Bettungsmaterial durch laufenden Schmutzeintrag zunehmend verschlämmt und ist dann nur noch bedingt funktionsfähig. Fazit der Prüfungen Drainschichten aus Kies/Splitt sind daher als alleinige Entwässerung barrierefreier Schwellen ungeeignet. 51
52 Barrierefreie Übergänge Druckwasser auf die Abdichtung des Schwellenbereiches muss vermieden werden. Eine gezielte Entwässerung muss einen Rückstau ausschließen. Schmutze und Ablagerungen in oben offenen Rinnen verstopfen die Lochbleche von Kastenrinnen und versotten Kies- oder Splittbett. 52
53 Barrierefreie Übergänge Die Entwässerung über Stichkanäle ist für lose verlegte Beläge nicht unproblematisch:... eine Alternative??? ungleich dicke Bettungsschicht im Verlauf des Stichkanals führt zu Höhenversätzen und zum Verrutschen des Plattenbelags bei loser Verlegung Stichkanäle liegen nicht überall vollflächig auf. Bereich ist deshalb instabil. 53
54 Barrierefreie Übergänge Die Entwässerung über Stichkanäle ist für fest verlegte Beläge problematisch:... eine Alternative??? Rissbildung bei fest verlegten Belägen im Bereich des Stichkanals durch ungleich dicke Estrichschicht ist vorprogrammiert 54
55 Barrierefreie Übergänge Die wichtigsten Anforderungen (1): hinterläufiges Wasser muss definitiv verhindert werden ein Rückstau von Wasser im Türschwellenbereich muss auf Dauer ausgeschlossen werden Schmutz wie Laub, Fußabstreif usw. darf die Entwässerung nicht behindern 55
56 Barrierefreie Übergänge Die wichtigsten Anforderungen (2): Die Kombination von Gitterrost und Flächendrainage muss zusammen dauerhaft gewährleisten, dass es zu keinerlei Rückstau von Wasser im Schwellenbereich kommt. Empfehlung: Anwendung geprüfter Systeme 56
57 Barrierefreie Übergänge an Balkon- und Terrassentüren werden bald der Standard sein darauf müssen wir uns einstellen schadenfreie Ausführung und die Beratung im Vorfeld sind eine Herausforderung, aber auch eine Chance für kompetente Fachbetriebe und Planer geprüfte Komplettsysteme mit Funktionsgarantie bieten größte Sicherheit 57
58 Belagsaufbauten Für barrierefreie Schwellen notwendige Entwässerungssysteme bieten weitere Vorteile geeignete kapillarbrechende Drainagematten verhindern Schäden und Reklamationen an lose und fest verlegten Balkon- und Terrassenbelägen 58
59 Belagsaufbauten klassisch lose verlegt Nachteile generell (1): über offene Fugen gelangt Schmutz in den Belag - Folge: Ungeziefer, Ansammlungen organischer Stoffe = Biomasse Geruchsbildung und Versottung - Un-/Wildkraut wächst aus Fugen - Veränderung der Ebenflächigkeit 59
60 Belagsaufbauten klassisch lose verlegt So können lose verlegte Beläge nach wenigen Jahren aussehen! 60
61 Belagsaufbauten klassisch lose verlegt Nachteile generell: - reduzierte Materialauswahl - nur größere schwere Platten möglich - lose Schüttungen aus Kies und Splitt transportieren auf Abdichtung stehendes Stauwasser bis zur Belagsunterseite - bei saugfähigen Steinen Feuchteflecken nicht auszuschließen 61
62 Naturwerkstein-Plattenbeläge auf losen Schüttungen Granitplatten 40/40/3 cm auf Splittbett, darunter Betonplatte (Terrasse teilweise überdacht) Fotos: Erich Lanicca Untergrund: abgedichtete Betonplatte Partiell stehendes Wasser auf dem Untergrund. Trotz Verlegung auf Splittbett wurden die Platten feucht und damit dunkel. Auffällig dunkle Platten durch unterseitiges Wasserangebot (partielle Pfützen) 62
63 Objekt: Stift Melk an der Donau Naturwerksteinplatten aus Gneis 3 cm dick Verlegung auf 8 10 cm dickem Splittbett Korn 5/8 mm Stauwasser im Splittbett führt zu Feuchteflecken Stauwasser im Splittbett 20 m² der 300 m² großen Fläche sind ständig dunkel (feucht) 63
64 Naturwerkstein-Plattenbeläge auf losen Schüttungen Das Saugverhalten von Kies- und Splittschichten wurde von der MPA Wiesbaden (Prüfbericht P 207/VI 07) geprüft. Untersuchung: - 6 cm dicke gewaschene Splitt- und Kiesschichten wurden in unterseitig gelochte Gefäße in nur 3 mm tiefes Wasser gestellt und durchfeuchteten in sehr unterschiedlicher Zeit - darauf lose verlegte Natursteinplatten durchfeuchteten und wurden dunkel 64
65 Naturwerkstein-Plattenbeläge auf loser Schüttung (60 mm) dick in 3 mm tiefem Wasser Foto: MPA Wiesbaden Feinsplitt 3/5 mm trockene Platte zum Vergleich Feinsplitt 4/8 mm Splitt war innerhalb von 4,5 Std. bis oben nass Natursteinplatte war nach weiteren 4 Std. dunkel Splitt war innerhalb von 4 Std. bis oben nass Natursteinplatte war nach weiteren 4,5 Std. dunkel 65
66 Naturwerkstein-Plattenbeläge auf losen Schüttungen Feinsplitt und Kies in 550 mm hohen Standzylindern Wassertiefe 3 mm - Durchfeuchtung nach 14 Tagen Splitt 4/8 mm Anstieg des Wassers auf 270 mm Feinkies 2/8 mm Anstieg des Wassers auf 125 mm Feinkies 4/8 mm Anstieg des Wassers auf 100 mm MPA Wiesbaden Prüfbericht P 207/VI-07 66
67 Belagsaufbauten - klassisch lose verlegt Optimierte Ausführungen loser Beläge - auf unebenen, aber geneigten Untergründen - Verlegung der Plattenbeläge auf Feinsplitt/Feinkies, worunter kapillarbrechende Drainagematten (AquaDrain T+ 8 oder 16 mm) liegen Bettungsschichtdicken darauf ca mm - dadurch kein aufsteigendes Wasser bei partiell vorhandenen Pfützen auf der Abdichtung möglich 67
68 Belagsaufbauten - klassisch lose verlegt Optimierte Ausführungen loser Beläge Entscheidende Vorteile - große definierte, dauerhaft zur Verfügung stehende Entwässerungsleistung, die insbesondere dann gebraucht wird, wenn Drainroste vor Türen eingebaut werden - es steht eine auf Dauer saubere, uneingeschränkt funktionsfähige Entwässerungsebene zur Verfügung - Bewuchs von Un-/Wildkraut wird drastisch minimiert (Samen vertrocknet in Fugen oder auf Filtervlies) 68
69 Belagsaufbauten - klassisch lose verlegt Auf Feinkiesbett und zusätzlicher Flächendrainage - z. B. AquaDrain T+ 16 mm lose verlegte Natursteinplatten einschließlich niedriger Türschwelle und Belagsrand Dachterrasse Drainagerost auf Füßen Lochwinkel AquaDrain T+ Drainabschlussprofil ProFin V 69
70 Belagsaufbauten - klassisch lose verlegt Argumente für lose verlegte Plattenbeläge (1): - lose Belagsaufbauten gelten als gutmütig - sie liegen meist spannungsfrei - Rissbildung tritt nicht auf - Frostschäden sind nahezu ausgeschlossen 70
71 Belagsaufbauten - klassisch lose verlegt Argumente für lose verlegte Plattenbeläge (2): - Abdichtung ist für eventuelle Nachbesserung/ Reparatur leicht zugänglich - aufgestelzte Beläge können auch waagerecht verlegt werden - mit Drainmatten auch Trittschallverbesserung 71
72 Klassisch hergestellte Belagsaufbauten aufgestelzt aufgestelzte Beläge - mit teurem Folgeschaden! Stelzlager perforierten Abdichtung auf Dachterrasse Stelzlager sind nur auf stabilem, annähernd ebenem Untergrund anwendbar 72
73 Klassisch hergestellte Belagsaufbauten aufgestelzt Natursteinbelag auf Mörtelbatzen (Stelzlager) Reklamation: Fleckenbildung durch Auflager aus meist feuchten Mörtelbatzen - auf Granitbelag lange sichtbar Fotos: Harald Zahn Sachverständiger 73
74 Belagsaufbauten - klassisch fest verlegt Argumente für fest verlegte Plattenbeläge: - sehr große Auswahl - bei Formaten und Materialien z. B. Naturstein, Keramik, Betonwerkstein - geschlossene zusammenhängende Fläche 74
75 Belagsaufbauten - klassisch fest verlegt Fest verlegte Beläge reagieren sensibler - Stauwasser im Estrich/Verlegemörtel führt zu Schäden - Ausblühungen, Feuchteflecken und Frostschäden 75
76 Belagsaufbauten - klassisch fest verlegt Fest verlegte Beläge sollten zusätzlich drainiert werden - Empfehlung auch in Merkblättern - Bei Betonwerksteinplattenbelägen nach DIN ist die Verlegung in Drainmörtel auf Drainmatte gefordert. 76
77 Belagsaufbauten - klassisch fest verlegt Optimale Belagskonstruktion für Naturstein-, Betonwerksteinund Keramikbeläge mit niedrigem Türanschluss Balkon Drainagerost auf Füßen Lochwinkel auf Drainmatte Drainagematte (AquaDrain EK) Drainabschlussprofil mit Aufsteckblende 77
78 Belagsaufbauten - klassisch lose oder fest verlegt - plus barrierefreie Schwellen Fazit: Für Auftraggeber und Ausführende zahlt sich der Einbau zusätzlicher Drainmatten unter Belägen aus, - wenn diese kapillarbrechend und leistungsfähig sind. - Beläge mit Drainmatte sind nachhaltig funktionssicher und verhindern Mängel an saugfähigen Belägen. 78
79 Belagsaufbauten - klassisch lose oder fest verlegt Vorteile - plus barrierefreie Schwellen - nachhaltig hohe, bleibende Entwässerungsleistung - Voraussetzung für barrierefreie Schwellen - kein Versotten der Abdichtungsebene (Geruchsbildung) - Wasserrückstau im Türbereich wird vermieden - es sollten bewährte, geprüfte Systeme verwendet werden - Prüfung der Drainmatte muss bei 1 2 % Gefälle erfolgt sein (Prüfzeugnis anfordern) 79
80 Versuchsbeläge zur Beobachtung August
81 Versuchsbeläge zur Beobachtung Verlegung auf Stufendrainage mit Naturstein-Mittelbettmörtel, zweier Hersteller Stein: Juparana Colombo 81
82 Versuchsbeläge zur Beobachtung 82
83 Versuchsbeläge zur Beobachtung rechte Treppe: Nero Assoluto mit Naturstein- Mittelbettmörtel 83
84 Versuchsbeläge zur Beobachtung Naturwerkstein Juparana Colombo Podestfugen (2-3mm breit) blieben offen 84
85 Versuchsbeläge zur Beobachtung Neuverlegung der rechten Treppe mit Drainmörtel im Sommer 2014 Stein: Juparana Colombo rechts: Stufendrainage SD1 85
86 Versuchsbeläge zur Beobachtung August 2014 Stoßtritt: Bettung in Naturstein-Mittelbettmörtel, Dicke ca. 20mm 86 für Auftritt: selbst gemischter Grobkorn-/Drainmörtel + Haftbrücke
87 Versuchsbeläge zur Beobachtung rechte Seite: Verlegung auf Stufendrainage mit Drainmörtel linke Seite: Komplett in Drainmörtel (Werktrockenmischung) 87
88 Versuchsbeläge zur Beobachtung Stoßtritt mit Drainmörtel hinterfüllt vorher: Haftbrücke auf Stoßtritt aufgetragen 88 Haftbrücke systemkonform
89 Versuchsbeläge zur Beobachtung Naturwerkstein Juparana Colombo (bei Regen, Uhr) links: Verlegung auf 2 verschieden Mittelbettmörteln + Stufendrainage AD SD1 89 wie links, aber mit Drainagematte eines Wettbewerbers Verlegung alleine auf 5cm dickem Drainmörtel rechts: Verlegung auf Drainmörtel + Stufendrainage AquaDrain SD1
90 Versuchsbeläge zur Beobachtung Naturwerkstein Juparana Colombo (30 Stunden später, Uhr) 90
91 Versuchsbeläge zur Beobachtung Naturwerkstein Juparana Colombo (nach langer Trockenphase) Kalkauslaugungen in mg / l aus Drainmörtel: Datum linke Fl. rechte Fl mg/l 8 mg/l mg/l 21 mg/l mg/l 16 mg/l 91 Sickerwasser wurde aufgefangen allein im Drainmörtel verlegte Treppe war noch nie trocken (hell)
92 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 92
Barrierefrei im Übergang
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