Februar 2015 Eine Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

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1 Februar 2015 Eine Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

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3 Inhaltsverzeichnis Untersuchungsanlage... 1 Zusammenfassung... 2 Neuer griechischer Sparkurs: Sorge vor Wiederholung der Euro-Krise und vor Mehr-Belastung Deutschlands... 3 Griechenland: Mehrheit für Einhaltung von Spar-Vereinbarungen... 5 Geringes Vertrauen in Griechenland als Partner für Deutschland... 6 Auseinandersetzung in der Ost-Ukraine: 70 Prozent fürchten neuen Ost- West-Konflikt... 7 Mehrheit gegen dauerhafte Militärpräsenz in osteuropäischen NATO- Staaten... 8 Zufriedenheit mit der Bundesregierung: Sechs von zehn zufrieden Deutliche Ansehenszuwächse für de Maizière und Gabriel Sonntagsfrage: nur wenig Veränderung in der bundespolitischen Stimmung... 12

4 ARD DeutschlandTREND Februar 2015 Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT Untersuchungsanlage Grundgesamtheit Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren Stichprobe Repräsentative Zufallsauswahl/Dual-Frame (Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 70:30) WDR-Autor Ellen Ehni: WDR-Redakteurin Friederike Hofmann: Wissenschaftliche Betreuung / Durchführung infratest dimap Roberto Heinrich: Erhebungsverfahren Computergestützte Telefoninterviews (CATI) Fallzahl Befragte Sonntagsfrage: Befragte Erhebungszeitraum 02. bis 03. Februar 2015 Sonntagsfrage: 02. bis 04. Februar 2015 Sonntagsfrage: 02. bis 03. April 2013 Fehlertoleranz 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte Bei 500 Befragten: 1,9* bis 4,4** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent Durchführendes Institut: infratest dimap Ihre Ansprechpartner: Richard Hilmer: Reinhard Schlinkert: ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEBRUAR

5 Zusammenfassung Mit Aufnahme ihrer Amtsgeschäfte hat die neue griechische Regierung eine Abkehr von der Sparpolitik ihrer Vorgänger angekündigt. Die Bundesbürger sehen den neuen griechischen Kurs mit Sorge. Nachdem sich im Januar bereits sechs von zehn beunruhigt über eine mögliche Wiederkehr der Finanz- und Wirtschaftskrise zeigten, sind es aktuell 69 Prozent. 85 Prozent fürchten zudem, dass Deutschland bei der Griechenland-Rettung letztlich mehr zahlen muss als bisher vorgesehen. Entsprechend überwiegt bei den Deutschen mit 58 Prozent die Forderung, die EU solle auf die Einhaltung bisheriger Vereinbarungen bestehen. 40 Prozent plädieren für Zugeständnisse an Athen, sei es in Form eines weiteren Zahlungsaufschubs (31 Prozent) oder eines teilweisen Schuldenerlasses (9 Prozent). Auf einen Vertrauensvorschuss der Bundesbürger bei anstehenden Gesprächen mit den EU-Partnern kann die neue Athener Regierung nicht setzen. Lediglich 14 Prozent halten Griechenland für einen Partner Deutschlands, dem man vertrauen kann. Damit schneidet Griechenland im aktuellen Urteil der Bundesbürger schlechter ab als Russland. Neben den Entwicklungen in Griechenland halten die Auseinandersetzungen in der Ost- Ukraine und das sich abkühlende Verhältnis zu Russland die Bundesbürger im Bann. 70 Prozent sind besorgt, dass sich der Konflikt zwischen Russland und dem Westen verschärfen könnte. Zwar zeigt weitgehend unverändert etwa die Hälfte der Bundesbürger Verständnis für Russlands Bedrohungsempfindungen, während ebenso viele die russische Position nicht nachvollziehen können. Vor dem Hintergrund der wieder aufflammenden Kämpfe in der Ost-Ukraine ist dennoch die Zahl der grundsätzlichen Befürworter von Sanktionen gegen Russland von 54 Prozent im Dezember auf aktuell 65 Prozent gestiegen. In der angespannten außenpolitischen Situation genießt die Bundesregierung bei den Bundesbürgern mehrheitliches Vertrauen. Im Februar äußern sich 57 Prozent zufrieden zur Arbeit des Berliner Kabinetts der zweitbeste Wert in der laufenden Amtsperiode. Von den Regierungsmitgliedern überzeugen weiterhin Außenminister Frank-Walter Steinmeier (71 Prozent, Kanzlerin Angela Merkel (70 Prozent) und Finanzminister Wolfgang Schäuble (65 Prozent) die meisten Bundesbürger. Während sich bei ihnen keine oder nur geringfügige Änderungen zum Vormonat ergeben, gewinnen Innenminister Thomas de Maizière (+12) und Vizekanzler Sigmar Gabriel im Monatsverlauf deutlich an Ansehen (+8). In der bundespolitischen Stimmung ergeben sich nur wenige Änderungen im Vergleich zum Vormonat. Die Union dominiert weiterhin und käme aktuell bei der Bundestagswahl unverändert auf 41 Prozent. Die SPD gibt im Monatsverlauf 1 Punkt ab und würde 25 Prozent erzielen. Die Grünen könnten wie vor vier Wochen mit 10 Prozent rechnen, während sich die Linken leicht auf 9 Prozent (+1) verbessern. Die AfD hätte weiterhin 6 Prozent in Aussicht. Allen anderen Parteien bliebe derzeit der Einzug in den Bundestag verwehrt, darunter auch den Liberalen, die wie zum Jahresbeginn auf 3 Prozent kämen. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des ARD-DeutschlandTREND Februar 2015, den infratest dimap im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT erstellt hat. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEBRUAR

6 Neuer griechischer Sparkurs: Sorge vor Wiederholung der Euro-Krise und vor Mehr-Belastung Deutschlands Mit Aufnahme ihrer Amtsgeschäfte hat die neue griechische Regierung unter Ministerpräsident Alexis Tsipras eine Abkehr von der Sparpolitik ihrer Vorgänger angekündigt. Die Bundesbürger sehen den neuen griechischen Kurs in der Schuldenkrise durchaus mit Sorge: Nachdem sich im Januar bereits sechs von zehn Bundesbürgern (61 Prozent) beunruhigt über eine mögliche Wiederkehr der Finanz- und Wirtschaftskrise zeigten, sind es aktuell 69 Prozent (+8). Entsprechende Befürchtungen überwiegen in allen Bevölkerungsteilen, besonders aber unter den Anhängern von Linkspartei (81 Prozent) und AfD (83 Prozent). ARD-DeutschlandTREND: Februar 2015 Sorge vor Wiederholung der Wirtschafts- und Finanzkrise in der EU (+8) 69 (-7) 29 Ja, habe Sorge Nein, habe keine Sorge Frage: In der Europäischen Union wird über die wirtschaftliche Stabilität einzelner Euro-Länder und der Euro-Zone insgesamt diskutiert. Haben Sie persönlich Sorge, dass sich die Wirtschafts- und Finanz-Krise in der EU wiederholt oder haben Sie da keine Sorge? Angaben in Klammern: Vergleich zu Januar 2015 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEBRUAR

7 ARD-DeutschlandTREND: Februar 2015 Aussagen zu Griechenland Stimme eher zu Stimme eher nicht zu Ich habe Sorge, dass Deutschland bei der Griechenland-Rettung am Ende mehr zahlen muss als bisher vorgesehen Griechenland muss die Euro-Zone verlassen, wenn das Land die Sparauflagen nicht einhält. (+/-0) Ein Austritt von Griechenland aus der Eurozone wäre für den Rest von Europa wesentlich weniger dramatisch als vor drei oder vier Jahren. (+5) Griechenland soll den Euro auf jeden Fall behalten. (+/-0) Frage: Nach dem Regierungswechsel in Griechenland wird wieder stärker über die Finanz- und Wirtschaftskrise in der EU diskutiert. Ich lese Ihnen nun einige Aussagen vor und Sie sagen mir bitte jeweils, ob Sie dieser Aussage eher zustimmen oder eher nicht zustimmen. Angaben in Klammern: Vergleich zu Januar 2015 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Gut vier von fünf Bundesbürgern (85 Prozent) fürchten zudem, dass Deutschland bei der Griechenland-Rettung letztlich mehr zahlen muss als bisher vorgesehen. Ein Siebtel (14 Prozent) ist gegenteiliger Auffassung. Ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone wäre zwar nach Einschätzung von 58 Prozent (+5) wesentlich weniger dramatisch als vor drei oder vier Jahren. Dennoch sprechen sich ähnlich wie im Vormonat 54 Prozent (+/-0) für einen Verbleib Griechenlands in der Eurozone aus. Voraussetzung ist für die Bundesbürger die Einhaltung der Sparpolitik: Wie im Januar fordern sechs von zehn (61 Prozent, +/-0) einen Austritt Griechenlands, sollte es die Sparauflagen nicht einhalten. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEBRUAR

8 Griechenland: Mehrheit für Einhaltung von Spar-Vereinbarungen Entsprechend überwiegt bei den Deutschen die Ansicht, die EU sollte gegenüber der neuen griechischen Regierung auf die Einhaltung der bisherigen Vereinbarungen bestehen (58 Prozent). Knapp ein Drittel plädiert für eine Kompromisslinie gegenüber Athen und hält einen weiteren Zahlungsaufschub für einen gangbaren Weg. Ein teilweiser Schuldenerlass stößt mit 9 Prozent nur auf wenig Akzeptanz. ARD-DeutschlandTREND: Februar 2015 Angemessene Reaktion der EU Einen Teil der Schulden erlassen Weiteren Zahlungsaufschub für Kredite gewähren Auf Einhaltung der Vereinbarungen bestehen Frage: Die neue Regierung in Athen lehnt die bestehenden EU-Sparauflagen für Griechenland ab. Wie sollte die EU hierauf Ihrer Meinung nach am ehesten reagieren: Sollte sie Griechenland einen Teil der Schulden erlassen? Sollte sie Griechenland einen weiteren Zahlungsaufschub für Kredite gewähren? Oder sollte die EU auf die Einhaltung der bisherigen Vereinbarungen bestehen? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland/ Angaben in Prozent Fehlende Werte zu 100%: anderes / weiß nicht / keine Angabe Die Meinungen zur richtigen EU-Strategie gegenüber Griechenland differieren in den einzelnen Anhängerschaften deutlich: Während im Lager der AfD (71 Prozent) und Union (67 Prozent) klare Mehrheiten eine Einhaltung der Auflagen fordern, überwiegen in den Reihen der der Linken (58:39 Prozent) und Grünen (60:38 Prozent) Sympathien für Zugeständnisse an Griechenland in Form eines Zahlungsaufschubs oder eines teilweilen Schuldenschnitts. Die Anhänger der SPD sind in dieser Frage gespalten (47:52 Prozent). ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEBRUAR

9 Geringes Vertrauen in Griechenland als Partner für Deutschland Auf einen Vertrauensvorschuss der Bundesbürger bei anstehenden Gesprächen mit den EU-Partnern kann die neue Athener Regierung nicht setzen. Ganz im Gegenteil: Lediglich ein Siebtel der Deutschen (14 Prozent) hält Griechenland für einen außenpolitischen Partner Deutschlands, dem man vertrauen kann. Vier Fünftel (80 Prozent) bezweifeln dies. Damit schneidet Griechenland im aktuellen Urteil der Bundesbürger schlechter ab als Russland. ARD-DeutschlandTREND: Februar 2015 Vertrauenswürdige Partner Deutschlands Kann man vertrauen Kann man nicht vertrauen Frankreich (+1) Großbritannien (+9) USA (+7) Ukraine Russland (-3) Griechenland Frage: Ich nenne Ihnen jetzt einige Länder und Sie sagen mir bitte, ob das jeweilige Land ein Partner für Deutschland ist, dem man vertrauen kann oder nicht. Angaben in Klammern: Vergleich zu Dezember 2014 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Russland hat spätestens seit dem Konflikt in der Ost-Ukraine bei den Deutschen deutlich an Ansehen verloren und wird aktuell von jedem Sechsten (17 Prozent; -3) als vertrauenswürdiger Partner der Bundesrepublik betrachtet. Die Ukraine wird allerdings mit 23 Prozent nicht wesentlich besser bewertet und gilt mehrheitlich (66 Prozent) ebenso wenig als vertrauenswürdig. Verlässliche Partner sind aus deutscher Sicht demgegenüber Frankreich (81 Prozent, +1), Großbritannien (66 Prozent, + 9) und mit Abstrichen auch die USA (52 Prozent, +7). ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEBRUAR

10 Auseinandersetzung in der Ost-Ukraine: 70 Prozent fürchten neuen Ost-West-Konflikt Neben den Entwicklungen in Griechenland beschäftigen die Auseinandersetzungen in der Ost-Ukraine und das sich abkühlende Verhältnis zu Russland die Bundesbürger. 70 Prozent der Deutschen sind besorgt, dass sich der Konflikt zwischen Russland und dem Westen verschärfen könnte. Zwar zeigt weitgehend unverändert die Hälfte der Bundesbürger Verständnis dafür, dass sich Russland vom Westen bedroht fühlt (48 Prozent; -3), doch ebenso viele (50 Prozent, +2) können die russische Position nicht nachvollziehen. Vor dem Hintergrund der wieder aufflammenden Kämpfe in der Ost-Ukraine ist die Zahl der grundsätzlichen Befürworter von Russland-Sanktionen von 54 Prozent im Dezember auf aktuell 65 Prozent gestiegen. Ein entschiedeneres Auftreten der EU gegenüber Russland fordern derzeit 55 Prozent (-6). ARD-DeutschlandTREND: Februar 2015 Aussagen zum Konflikt zwischen der Ukraine und Russland Stimme eher zu Stimme eher nicht zu Ich habe Sorge, dass der Konflikt zwischen Russland und dem Westen eskaliert Ich finde die Sanktionen gegenüber Russland grundsätzlich richtig. (+11) Die EU sollte Russland entschiedener entgegentreten, als es bisher geschehen ist.* (-6) Ich kann nachvollziehen, dass sich Russland vom Westen bedroht sieht. (-3) Frage: Vergangene Woche hat die EU weitere Sanktionen gegen Russland beschlossen. Ich nenne Ihnen jetzt einige Ansichten dazu und Sie sagen mir bitte, ob Sie ihnen eher zustimmen oder eher nicht zustimmen. Angaben in Klammern: Vergleich zu Dezember 2014/ * Vergleich zu September 2014 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEBRUAR

11 Mehrheit gegen dauerhafte Militärpräsenz in osteuropäischen NATO- Staaten In der aktuell angespannten sicherheitspolitischen Lage steht die Legitimation der NATO als Militärbündnis parteiübergreifend für die große Mehrheit der Deutschen außer Frage. Wie im Herbst vergangenen Jahres erachten derzeit neun von zehn (89 Prozent; +/-0) die NATO als wichtig, um den Frieden in Europa zu sichern. Nur etwa jeder Zehnte (9 Prozent; +1) plädiert für die Auflösung des Bündnisses. ARD-DeutschlandTREND: Februar 2015 Aussagen zur NATO Stimme eher zu Stimme eher nicht zu Die NATO ist wichtig, um den Frieden in Europa zu sichern.* (+/-0) Die NATO sollte größere Verantwortung im aktuellen Ukraine-Konflikt übernehmen. (+9) Die NATO ist überflüssig und sollte aufgelöst werden.* (+1) 9 89 Frage: In dieser Woche treffen sich die Nato-Verteidigungsminister in Brüssel. Ich lese Ihnen nun einige Aussagen zur NATO vor und Sie sagen mir bitte jeweils, ob Sie dieser Aussage eher zustimmen oder eher nicht zustimmen. Angaben in Klammern: Vergleich zu Dezember 2014 / * Vergleich zu September 2014 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Uneinig sind sich die Bundesbürger dagegen in der Frage, welche Rolle die NATO im Ukraine-Konflikt spielen sollte: Nach 40 Prozent im Dezember fordern aktuell 49 Prozent die Übernahme von mehr Verantwortung durch die NATO. Mit 46 Prozent (-9) sprechen sich aber ähnlich viele gegen ein stärkeres Engagement des Militärbündnisses im dortigen Konflikt aus. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEBRUAR

12 ARD-DeutschlandTREND: Februar 2015 Dauerhafte NATO-Präsenz in Osteuropa Finde es richtig Finde es nicht richtig Frage: Um sich vor möglichen Bedrohungen aus Russland zu schützen, wird in der NATO diskutiert, dauerhaft militärische Präsenz in osteuropäischen Mitgliedsländern aufzubauen. Finden Sie es grundsätzlich richtig, dass die NATO dort dauerhaft ihre Präsenz aufbauen möchte oder finden Sie das nicht richtig? Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Eine Reaktion auf die Ukraine-Krise in Form einer dauerhaften NATO-Präsenz in den osteuropäischen Mitgliedsstaaten bewerten 69 Prozent der Bundesbürger jedoch als falsch. Nur jeder Vierte (26 Prozent) findet einen solchen Schritt richtig. Gegenüber einer zeitlich unbefristeten NATO-Präsenz an der östlichen Bündnisaußengrenze äußern sich die Anhänger aller Parteien ablehnend, besonders aber die der Linken (83 Prozent) und der Grünen (79 Prozent). ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEBRUAR

13 Zufriedenheit mit der Bundesregierung: Sechs von zehn zufrieden In der angespannten außenpolitischen Situation genießt die Bundesregierung bei den Bundesbürgern mehrheitliches Vertrauen. Im Februar äußern sich 57 Prozent sehr (3 Prozent) oder weitgehend (54 Prozent) zufrieden zur Arbeit des Berliner Kabinetts. Kritisch beurteilen 41 Prozent die Leistungen der großen Koalition. Die Zufriedenheit mit Schwarz- Rot ist im Vergleich zu Dezember leicht gestiegen (+4) und erreicht den zweitbesten Wert in der laufenden Amtsperiode. ARD-DeutschlandTREND: Februar 2015 Regierungszufriedenheit Parteianhänger Sehr zufrieden / zufrieden Weniger / gar nicht zufrieden Gesamt (+4) (-5) Unions-Anhänger SPD-Anhänger Grüne-Anhänger Linke-Anhänger AfD-Anhänger Frage: Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung? Sind Sie damit...? Angaben in Klammern: Vergleich zu Dezember 2014 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe In den Lagern der Parteien fallen die Meinungen über die Regierung allerdings durchaus unterschiedlich aus. Bei den Anhängern der Union (78 Prozent) und der SPD (64 Prozent) zeigen sich jeweils deutliche Mehrheiten zufrieden mit der Arbeit des Bundeskabinetts. Während die Anhänger der Grünen in ihrem Urteil zu Schwarz-Rot eher gespalten sind (50:45 Prozent), überwiegt bei den Parteigängern der Linken (23:77 Prozent) und der AfD (16:84 Prozent) die Kritik deutlich. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEBRUAR

14 Deutliche Ansehenszuwächse für de Maizière und Gabriel Von den Regierungsmitgliedern überzeugen weiterhin Außenminister Frank-Walter Steinmeier (71 Prozent; -1), Kanzlerin Angela Merkel (70 Prozent; -1) und Finanzminister Wolfgang Schäuble (65 Prozent; +/-0) die meisten Bundesbürger. Während sich bei ihnen keine oder nur geringfügige Änderungen zum Vormonat ergeben, gewinnen Innenminister Thomas de Maizière (+12) und Vizekanzler Sigmar Gabriel im Monatsverlauf deutlich an Ansehen (+8). Beide Politiker werden jeweils von gut jedem Zweiten positiv bewertet für de Maiziere (56 Prozent) der beste Wert seit Mai 2013, für Gabriel (54 Prozent) der beste Wert im ARD-DeutschlandTREND überhaupt. ARD-DeutschlandTREND: Februar 2015 Politikerzufriedenheit Sehr zufrieden / zufrieden Weniger / gar nicht zufrieden Frank-Walter Steinmeier (-1) Angela Merkel (-1) Wolfgang Schäuble (+/-0) Thomas de Maizière (+12) Sigmar Gabriel (+8) Ursula von der Leyen (+5) Manuela Schwesig* (+3) Gregor Gysi (+1) Andrea Nahles** (+/-0) Horst Seehofer (+/-0) Anton Hofreiter* (+/-0) Alexander Dobrindt (+2) Bernd Lucke (+2) Frage: Und nun geht es um Ihre Meinung zu einigen Spitzenpolitikern. Wie ist das mit? Sind Sie mit ihrer/seiner politischen Arbeit sehr zufrieden, zufrieden, weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden? Angaben in Klammern: Vergleich zu Januar 2015 / * Vergleich zu Dezember 2014 / ** Vergleich zu November 2014 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Spontan: Kenne ich nicht / kein Urteil Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen verbesserte ihre Noten ebenfalls und wird aktuell von 49 Prozent (+5 Punkte) gelobt. Eine positive Bilanz weist auch Familienministerin Manuela Schwesig vor, deren Leistungen 45 Prozent (+3) wohlwollend bewerten. Auf den weiteren Plätzen vollzogen sich nur wenige Änderungen. Links- Fraktionsvorsitzende Gregor Gysi erhält einen Zuspruch von 39 Prozent (+1), ebenso Arbeitsministerin Andrea Nahles. Mit einigem Abstand folgt mit 32 Prozent Zustimmung der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer. Zum Vorsitzenden der Grünen-Fraktion Anton Hofreiter äußern sich 22 Prozent zustimmend, wobei ihn jeder dritte Bürger zu wenig kennt, um ein Urteil zu seiner Person abgeben zu können. Ebenfalls 22 Prozent Zustimmung erzielt CSU-Verkehrsminister Alexander Dobrindt (+2). Am Ende der Sympathieskala steht weiterhin der AfD-Vorsitzende Bernd Lucke, den 12 Prozent (+2) positiv bewerten. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEBRUAR

15 Sonntagsfrage: nur wenig Veränderung in der bundespolitischen Stimmung In der bundespolitischen Stimmung ergeben sich nur wenige Änderungen im Vergleich zum Vormonat. Die Union dominiert weiterhin und käme aktuell bei der Bundestagswahl unverändert auf 41 Prozent. Die SPD gibt im Monatsverlauf 1 Punkt ab und würde 25 Prozent erzielen. Die Grünen könnten wie vor vier Wochen mit 10 Prozent rechnen, während sich die Linken leicht auf 9 Prozent (+1) verbessern. Die AfD hätte weiterhin 6 Prozent in Aussicht. Allen anderen Parteien bliebe derzeit der Einzug in den Bundestag verwehrt, darunter auch den Liberalen, die wie zum Jahresbeginn auf 3 Prozent kämen. ARD-DeutschlandTREND Februar 2015 Sonntagsfrage zur Bundestagswahl SPD 25 (-1) CDU/CSU 41 (+/-0) Grüne 10 (+/-0) Linke 9 (+1) Sonstige 6 (+/-0) FDP 3 AfD 6 (+/-0) (+/-0) Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? Angaben in Klammern: Vergleich zum 8. Januar 2015 ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEBRUAR

16 Jul 05 Dez 05 Mai 06 Okt 06 Mrz 07 Aug 07 Jan 08 Jun 08 Nov 08 Apr 09 Sep 09 Feb 10 Jul 10 Dez 10 Mai 11 Okt 11 Mrz 12 Aug 12 Jan 13 Jun 13 Nov 13 Apr 14 Sep 14 Feb 15 ARD-DeutschlandTREND Februar 2015 Sonntagsfrage zur Bundestagswahl in West- und Ostdeutschland West Ost SPD 26 SPD 19 CDU/CSU 42 Grüne 6 CDU 37 Grüne 11 Linke 6 Sonstige 6 FDP 4 AfD 5 Linke 21 Sonstige 7 AfD 8 FDP 2 Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? ARD-DeutschlandTREND Februar 2015 Sonntagsfrage zur Bundestagswahl: Zeitverlauf 50 BTW 05 BTW 09 BTW ,2 33,8 41,5 41 CDU/ CSU 30 34,2 25,7 25 SPD 20 23,0 14, ,8 8,7 8,1 10,7 11,9 8,4 10 Grüne 9 Linke 8,6 4,7 6 AfD 4,8 3 FDP Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEBRUAR

17 Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern. -- Richard Hilmer Reinhard Schlinkert ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D FEBRUAR