POLIZEILICHE KRIMINALSTATISTIK Pressekonferenz des Polizeipräsidiums Trier zur Straftatenentwicklung

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1 POLIZEILICHE KRIMINALSTATISTIK 21 Pressekonferenz des Polizeipräsidiums Trier zur Straftatenentwicklung 1

2 Zusammenfassung I. Allgemeine Entwicklung Im Zeitraum Januar - Dezember 21 verringerte sich die Anzahl er erfassten Straftaten gegenüber dem Vergleichszeitraum 29 um 295 Fälle auf 3533 Delikte (minus 5,59 %). Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote mit 65,6 % auf dem hohen Niveau geblieben. Rückläufige Straftatenzahlen sind insbesondere in den folgenden Deliktsbereichen zu verzeichnen: Straft. gg. die sex. Selbstbest. minus 66 Fälle auf 492 Delikte = minus 11,8 % Rohheitsdelikte minus 77 Fälle auf 51 Delikte = minus 1,5 % Körperverletzungen minus 84 Fälle auf 3584 Delikte = minus 2,3 % Einfache Diebstähle minus 336 Fälle auf 73 Delikte = minus 4,6 % Schwerer Diebstahl minus 89 auf 4141 Delikte = minus 2,1 % Vermögens- u. Fälschungsdelikte minus 1357Fälle auf 5571 Delikte = minus 19,5 % Sonstige Straftaten nach StGB minus 776 auf 7677 Delikte = minus 9,2 % 2

3 Demgegenüber zeigt sich in folgenden Deliktsfeldern ein Anstieg: Straftaten gg. das Aufenthalts-, das Asylverfahrens- und das Freizügigkeitsgesetz/EU plus 477 Fälle auf 1825 Delikte = plus 35,3 % Strafrechtliche Nebengesetze plus 597Fälle auf 5387 Delikte = plus 12,5 % II. Straftaten gegen das Leben Die Fallzahlen sind um 9 Fälle auf insgesamt 31 Fälle angestiegen. Die Aufklärungsquote beträgt 93,5 %. Staftaten gegen das Leben

4 12 Aufkärungsquoten, Straftaten gegen das Leben ,9 87, , Aufgliederung der Straftaten gegen das Leben ,7 % % 13 1 Anzahl gesamt davon Versuche III. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind präsidialweit um 66 Fälle auf insgesamt 492 Fälle gesunken; die Aufklärungsquote ist um 2,9 % auf 91,1 % angestiegen und bewegt sich damit weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. 4

5 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Aufklärungsquoten, Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 83,6 84,2 89,3 88,2 91,1 Erklärungsansatz: Der Rückgang in diesem Deliktsfeld ist schwerpunktmäßig auf die Abnahme im Bereich Verbreitung pornographischer Schriften zurückzuführen, in dem 77 Fälle (= minus 11,8 %) weniger registriert wurden. Diese Fälle beruhen überwiegend auf strafrechtlichen 5

6 Ermittlungen, die ihre Grundlage in überregionalen bundesweiten Verfahren wegen Verbreitung von Pornographie im Internet haben. IV. Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit (Raub, Körperverletzung, Freiheitsberaubung etc.) Die erfassten Straftaten sind um 77 Fälle (minus 1,5 %) auf 51 Straftaten erneut gesunken. Die Aufklärungsquote hat mit 91% und einem Plus von,4 % einen Höchststand erreicht. Rohheitsdelikte Aufklärungsquoten, Rohheitsdelikte 91,2 91 9,8 9,6 9,4 9,2 9 89,8 89,6 89,4 89,2 9,9 91 9,5 9,6 89,8 6

7 Erklärung: Während bis zum Jahr 26 die Fallzahlen ansteigend waren, setzt sich der positive Trend der Jahre 27 bis 29 auch im Jahr 21 fort. Somit sind die Fallzahlen seit 27 insgesamt um 1,3 % rückläufig, was schwerpunktmäßig auf den Rückgang der Körperverletzungen zurückzuführen ist. Erfreulich ist allerdings auch die Abnahme der Delikte Handtaschenraub um 42,9 %. Weiterhin wurde im vergangenen Jahr nur noch 1 Raubüberfall auf ein Geldinstitut registriert. V. Diebstahl ohne erschwerende Umstände Der einfache Diebstahl ist um 336 Fälle (minus 4,6 %) auf 73 Delikte zurückgegangen; die Aufklärungsquote ist 45,6 % (minus,1 %) fast gleich geblieben. Diebstahl ohne erschwerende Umstände

8 Aufklärungsquoten, Diebstahl ohne erschwerende Umstände 48,3 47, ,7 45,6 43 Erklärung: Durch den massiven Rückgang der Ladendiebstähle (minus 16 Fälle = 7,2, %) sind die Fallzahlen des einfachen Diebstahls insgesamt gesunken. Ebenso trägt die Verringerung der Diebstähle aus Büroräumen (minus 65 Fälle = 12,7 %) zu der Gesamtentwicklung bei. Im Bereich des Ladendiebstahls werden die Fallzahlen auch durch den Einsatz von technischen Sicherheitseinrichtungen (Videoüberwachung, Diebstahlsicherung pp.) und die damit verbundene Abschreckung beeinflusst. VI. Diebstahl unter erschwerenden Umständen Die Fallzahlen des schweren Diebstahls sind um 89 Fälle (minus 2,1 %) auf 4141 Fälle zurückgegangen. Die Aufklärungsquote ist gleichzeitig um 2,8 % auf nunmehr 21 % angestiegen. Nach kontinuierlichen Rückgängen in den letzten Jahren und einem Anstieg im Jahr 28 ist im Jahr 21 ein Tiefststand der Fallzahlen festzustellen. 8

9 Schwerer Diebstahl Aufklärungsquoten, Schwerer Diebstahl 22,8 21,6 18,1 18, Erklärung: Der Rückgang der Fallzahlen ergibt sich aus den Deliktsbereichen Schwerer Diebstahl aus Dienst, Büro-, Werkstatt- und Lagerräumen (minus 2,3 %), Schwerer Diebstahl aus Warenhäusern/Verkaufsräumen (minus 12,2 %) sowie Schweren Diebstählen aus Kellerräumen (minus 26,1 %). 9

10 Bemerkenswert ist jedoch insbesondere die Verringerung der Tageswohnungseinbrüche mit einem Minus von 62 Fälle (= minus 2,9 %) bei einem gleichzeitigen Anstieg der Aufklärungsquote um 6,3 %. VII. Vermögens- und Fälschungsdelikte Bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten ist ein deutlicher Rückgang der Fallzahlen um 1357 Fälle (minus 19,6 %) auf 5571 Delikte zu verzeichnen, was einem Tiefststand seit sechs Jahren entspricht. Die Aufklärungsquote ist gleichzeitig um 3,5 % auf 84,3 % gesunken und bewegt damit weiterhin auf einem hohen Niveau. Vermögens- und Fälschungsdelikte

11 Aufklärungsquoten, Vermögens- und Fälschnungsdelikte 84,2 85,4 85,2 87,8 84,3 Erklärung: Die Entwicklung in den Vermögensdelikten zeigt gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen Rückgang der Fallzahlen auf. Die Verringerung ist breit gestreut und ist auf folgende Deliktsbereiche zurückzuführen: Urkundenfälschung, minus 465 Fälle = 22 % Sonstiger Warenkreditbetrug, minus 223 Fälle = 18,9 % Warenbetrug, minus 239 Fälle = 26,1, % Sonstiger Betrug, minus 594 Fälle = 25 % Darüber hinaus sind auch die Zahlen beim Abrechnungsbetrug, bei Urkundenfälschungen und dem Betrug zum Nachteil von Versicherungen deutlich rückläufig. Teilwiese ursächlich sind Betrugsverfahren im Zusammenhang mit dem Internet-Auktionshaus EBAY. VIII. Sonstige Straftatbestände gemäß StGB Die Fallzahlen sind erneut um 776 Fälle (minus 9,2 %) auf nunmehr 7677 Straftaten zurückgegangen. Die Aufklärungsquote weist dagegen erneut eine Steigerung um,6 % auf. 11

12 Sonstige Straftaten nach dem StGB Aufklärungsquoten, Sonstige Straftaten nach dem StGB 56,5 52,5 52,2 55,2 55,8 Erklärung: Der erneute Rückgang der Delikte in diesem Bereich ist einerseits auf das deutlich rückläufige Fallaufkommen bei Sachbeschädigungen Sachbeschädigungen allgemein minus 553 Fälle = -12,6 % Sachbeschädigungen an Kfz, minus 249 Fälle = -14,4 % Sachbeschädigungen auch öffentlichen Wegen und Plätzen (u. a. Graffiti), minus 473 Fälle = -28,4 % zurückzuführen. 12

13 Zum anderen sind die Fallzahlen bei Korruptions- und Amtsdelikten um 81,4 % zurückgegangen, was damit zusammenhängt, dass im Jahr 29 ein umfangreiches Verfahren gegen einen Amtsträger zum Abschluss gebracht wurde. IX. Strafrechtliche Nebengesetze In diesem Deliktsbereich ist ein deutlicher Anstieg der registrierten Straftaten um 597 Fälle (plus 12,5 %) auf 5387 Delikte zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote ist geringfügig um,9 % gesunken. Strafrechtliche Nebengesetze

14 95, , , , ,5 91 9,5 Aufklärungsquoten, Strafrechtliche Nebengesetze 93,6 93,3 92,3 95,1 94,2 Erklärung: Die Entwicklung dieser Straftaten wird überwiegend bestimmt durch die erfassten Straftaten im Zusammenhang mit Verstößen gegen das Aufenthalts- und Asylrecht, und die Betäubungsmittelkriminalität. Durch den Anstieg von Asylbegehrenden ergaben sich Steigerungen bei den Straftaten im Zusammenhang mit Verstößen gegen das Aufenthaltsund Asylrecht um 477 Fälle (= plus 35,4%). Bei den erfassten Rauschgiftdelikten ist insbesondere eine Steigerung um 118 Fälle (= plus 19,2 %) bei allgemeinen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz im Zusammenhang mit Amphetamin zu verzeichnen. Dieser Anstieg begründet sich nicht zuletzt auf den niedrigen Preis dieser Droge. X. Tatverdächtige Im Jahr 21 wurden insgesamt Tatverdächtige ermittelt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit Tatverdächtigen sind dies 44 Tatverdächtige (minus 2,25 %) weniger, was mit dem Rückgang der Fallzahlen um 5,6 % einhergeht. 14

15 Aufteilung der Tatverdächtigen nach Alter Nach einem Höchststand tatverdächtiger Kinder im Jahr 24 (97) ist im Jahr 21 wiederum ein Rückgang um 35 Tatverdächtige (= minus 5 %) zu verzeichnen. Langjährig betrachtet stellt dies ein Minus von 31,4 % dar. Auch bei den Jugendlichen setzt sich der Trend fort. Gegenüber dem Vorjahr wurden 231 Tatverdächtige weniger registriert (= minus 11,2 %). Auch bei den Heranwachsenden (minus 1,4 %) und Erwachsenen (minus,8 %) ist die Zahl der Tatverdächtigen rückläufig. Aufteilung der Tatverdächtigen Deutsche Nichtdeutsche 15

16 Der Anteil der Nichtdeutschen ist deutlich um 487 auf 4396 Personen angestiegen. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen beträgt damit in diesem Jahr 25,1 % (Vorjahr: 21,9 %). Im Mehrjahresvergleich ist erstmals seit 24 ein deutlicher Anstieg erkennbar. Der Anteil der Nichtdeutschen an der Gesamtbevölkerung im Bereich des Polizeipräsidiums Trier beträgt ca. 5 %. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass grenzüberschreitende oder durchreisende Straftäter als nichtdeutsche Tatverdächtige erfasst werden, ohne dass sie hier einen festen Wohnsitz haben. Zudem beinhaltet die Kriminalstatistik auch die Straftaten, welche nur von Ausländerinnen und Ausländern begangen werden können (z.b. Straftaten gegen das sowie das Aufenthalts-, Asylverfahres- und Freizügigkeitsgesetz/EU. Daher ist die erhöhte Zuweisung von nichtdeutschen Staatsangehörigen an die Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende in Trier eine wesentliche Ursache für den festgestellten Anstieg. XI. Häufigkeitszahlen: Die Häufigkeitszahl ist die Zahl der bekannt gewordenen Fälle insgesamt oder einzelner Deliktsarten, errechnet auf 1 Einwohner. Sie drückt die durch die Kriminalität verursachte Gefährdung aus. Jahr 29 Jahr 21 Rheinland-Pfalz: Polizeipräsidium Trier: Polizeidirektion Trier: Polizeidirektion Wittlich: Stadt Trier: XII. Vermisstenfälle im Jahr 21 Im Jahr 21 wurden beim Polizeipräsidium Trier insgesamt 1126 Personen vermisst gemeldet und polizeiliche Fahndungsmaßnahmen eingeleitet. 16

17 XIII. Todesermittlungsverfahren im Jahr 21 Todesermittlungen durch die Polizei sind durchzuführen, wenn durch den Arzt, der die Leichenschau durchführt, ein nichtnatürlicher Tod oder ein Tod, dessen Todesursache zunächst nicht aufgeklärt werden kann, attestiert wird. Beim Polizeipräsidium Trier wurden im Jahr 21 insgesamt 51 Todesermittlungsverfahren (ohne Straftaten gegen das Leben) durchgeführt. In ca. 2 % der Fälle ergaben die Ermittlungen Suizide; in den übrigen Fällen konnten die polizeilichen Nachforschungen keine Hinweise auf ein Fremdverschulden bzw. auf nichtnatürliche Todesursachen erbringen. 17