Information der Öffentlichkeit gemäß 8a und 11 sowie Anhang V Störfallverordnung (12. BImSchV)

Transkript

1 Information der Öffentlichkeit gemäß 8a und 11 sowie Anhang V Störfallverordnung (12. BImSchV) Licht ist OSRAM

2 Umfassende Vorsorge für Mensch und Umwelt OSRAM Opto Semiconductors einer der führenden Entwickler und Hersteller von Opto-Halbleitern bietet innovative Lösungen in den Bereichen Beleuchtung, Visualisierung und Sensorik. Vier Jahrzehnte Erfahrung in der Halbleitertechnologie, in denen sich das Unternehmen nicht nur eine herausragende Stellung in einem zukunftsträchtigen, dynamisch wachsenden Markt, sondern auch ein hohes Maß an Knowhow und Prozesssicherheit in der Produktion gesichert hat. Verantwortung als zentraler Wert Als weltweit tätiges, regional verwurzeltes Unternehmen ist sich OSRAM Opto Semiconductors seiner Verantwortung gegenüber Umwelt, Gesellschaft und Mitarbeitern bewusst. Alle geltenden Umwelt- und Sicherheitsstandards werden deshalb selbstverständlich erfüllt und oft weit übertroffen. Nicht zuletzt deshalb erhielt das Unternehmen verschiedene Auszeichnungen im Umwelt- und Arbeitsschutz. Sicherheit als oberstes Gebot Die Produktion am Standort Regensburg benötigt verschiedene Stoffe und Stoffgruppen, die der Störfallverordnung unterliegen. Sicherheit ist daher im gesamten Herstellungsprozess oberstes Gebot. Modernste Anlagen- und Sicherheitstechnik, hervorragend ausgebildete Mitarbeiter und Sicherheitsspezialisten in den einzelnen Bereichen sowie die enge Kooperation mit den Behörden reduzieren das Risiko eines Störfalls auf ein Minimum. Dennoch: Vollständig ausschließen lässt es sich nicht. Im Ernstfall wird sofort ein umfangreiches ganzheitliches Schutzkonzept aktiviert, das die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt weitestgehend begrenzt. Es umfasst technische Systeme zur Früherkennung und Schadensbegrenzung ebenso wie die Zusammenarbeit mit Behörden, Polizei und Feuerwehren oder die Information der Bevölkerung. Als Teil des Vorsorgekonzepts klärt die vorliegende Information über mögliche Gefahren und über Maßnahmen zu deren Abwehr auf. 2

3 1. Informationen zum Betriebsbereich 1.1 Name des Betreibers und vollständige Anschrift des Betriebsbereichs Betreiber: Betriebsbereich: OSRAM Opto Semiconductors GmbH Leibnizstraße Regensburg, Germany Werk Regensburg 1.2 Bestätigung des Betriebsbereichs Der Betriebsbereich Werk Regensburg unterliegt der Störfallverordnung und entspricht einem Betrieb der oberen Klasse der 12. BImSchV. Der Betriebsbereich wurde der Stadt Regensburg angezeigt und es wurde ein Sicherheitsbericht gemäß 9 der Störfallverordnung vorgelegt. 1.3 Erläuterung der Tätigkeiten im Betriebsbereich Die OSRAM Opto Semiconductors GmbH betreibt am Standort Regensburg, Leibnizstraße 4 ein Werk zur Entwicklung und Herstellung von Opto-Halbleitern. Die Opto-Halbleiterchips werden aus zuvor epitaktisch beschichteten Scheiben unterschiedlicher Zusammensetzung in so genannten Front-of-Line Prozessen hergestellt. Dazu werden die in der Epitaxie erzeugten Schichten in verschiedenen, teilweise mehrfach durchlaufenen Produktionsverfahren wie z.b. Abscheidung, Metallisierung, Strukturierung und Trennung prozessiert. Zu den Produkten zählen Leuchtdioden (LED), Infrarot- und Laserdioden sowie Detektoren. Auf dem Betriebsgelände befi nden sich Produktions- und Lagerbereiche sowie Verwaltungs- und Sozialgebäude. 3

4 1.4 Bezeichnung und Gefahreneinstufung der vorhandenen relevanten gefährlichen Stoffe sowie deren wesentliche Gefahreneigenschaften Im Werk Regensburg kommen folgende Stoffe in relevanten Mengen im Sinne der Störfallverordnung zum Einsatz: Piktogramm Gefahreneigenschaften Vorhandene Stoffe Entzündbare Flüssigkeiten und Gase: Flüssigkeit und Dampf extrem entzündbar Flüssigkeit und Dampf leicht entzündbar Extrem entzündbares Aerosol Wasserstoff Oxidierende Flüssigkeiten und Gase: Kann Brand verstärken; Oxidationsmittel Gasflaschen unter Druck: Kann bei Erhitzen explodieren Kälteverbrennungen bei tiefkalten Gasen Ätzende Flüssigkeiten und Gase: Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden Akute Toxizität: Giftig bei Verschlucken, bei Hautkontakt, bei Einatmen Lebensgefahr bei Verschlucken, bei Hautkontakt, bei Einatmen Salpetersäure Sauerstoff Ammoniak Sauerstoff Wasserstoff Ammoniak Flusssäure Salpetersäure Ammoniak Flusssäure Salpetersäure Gesundheitsgefahr: Kann organschädigend wirken Gewässergefährdend: Sehr giftig für Wasserorganismen Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung Ammoniak 4

5 1.5 Warnung der Bevölkerung sowie Verhaltenshinweise und Handlungsempfehlungen bei industriellen Störfällen Warnung der Bevölkerung Sollte bei Störungen Gefahr für Personen außerhalb des Werksgeländes bestehen, so meldet OSRAM die Gefahr unverzüglich an die zuständige Katastrophenschutzbehörde, sodass eine rasche Alarmierung von Personen in gefährdeten Bereichen im Rahmen des Katastrophenschutzplanes gewährleistet ist. Grundsätzliche Verhaltensregeln bei industriellen Störfällen Lautsprecherdurchsagen: Achten Sie auf Lautsprecherdurchsagen der Feuerwehr oder Polizei. Rundfunk/Fernsehen: Schalten Sie Ihr Radio oder Fernsehgerät ein. Aufenthalt im Freien: Gehen Sie nicht ins Freie und halten Sie sich vom Unfallort fern. Suchen Sie Gebäude auf, schließen Sie Fenster und Türen, schalten Sie Klimaanlagen aus. Kinder und Nachbarn: Rufen Sie Kinder sofort ins Haus und verständigen Sie Nachbarn. Rauch und Gerüche: Legen Sie nasse Tücher bereit, die Sie vor Mund und Nase halten können. Telefon: Telefonieren Sie nur im Notfall, um Notrufl eitungen der Einsatzkräfte nicht zu blockieren. Entwarnung: Achten Sie auf Entwarnungsdurchsagen im Radio oder Fernsehen sowie auf Lautsprecherdurchsagen der Einsatzkräfte. Arzt: Nehmen Sie bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen Kontakt mit einem Arzt auf. Kontakt zu OSRAM OS: ; Datum der letzten Vor-Ort-Besichtigung Die letzte behördliche Inspektion fand am durch die Regierung der Oberpfalz, das Gewerbeaufsichtsamt, das Amt für Brand- und Katastrophenschutz sowie das Umweltamt der Stadt Regensburg statt. Die nächste Inspektion ist geplant für den Juli Einzelheiten darüber, wo weitere Informationen eingeholt werden können Weitere Informationen erteilt auf Anfrage die Stadt Regensburg unter Berücksichtigung des Schutzes öffentlicher oder privater Belange. 5

6 2. Weitergehende Informationen zum Betriebsbereich der oberen Klasse 2.1 Allgemeine Informationen zu den Gefahren, die von einem Störfall ausgehen Nach der Störfall-Verordnung bezeichnet man einen Störfall als die Störung des bestimmungsgemäßen Betriebes, bei der ein gefährlicher Stoff durch größere Emissionen, Brände oder Explosionen eine ernste Gefahr hervorruft. Um Störfälle zu verhindern bzw. deren Auswirkungen zu begrenzen, wurden umfangreiche Sicherheits- und Vorsorgemaßnahmen getroffen. Im Werk ist eine Reihe von Sicherheitseinrichtungen installiert worden, um Störungen sehr früh zu erkennen und Schäden zu verhindern. Zum Notabschalt- und Alarmierungssystem gehören beispielhaft: Gasüberwachung (ca aktive Messstellen) Leckage-Erkennung (Wasser, Säuren, Lösemittel, Ex, ) Brandmeldeanlage (ca Brandmelder) Sprinkleranlage (ca Sprinklerköpfe ) Objektlöschanlagen (ca. 34 Stück. CO2, Wasser ) Insgesamt ca Meldepunkte (Gebäudeleittechnik) Entrauchungsanlagen Hand-Druckknopfmelder No-Entry-Leuchten Räumungsalarmsystem (ca Lautsprecher) Dauerhaft besetzte Leitwarte Alarmpläne Zutrittskontrollen Werkschutz Ziel des Notabschaltsystems Abweichungen erkennen Störungen verhindern Auswirkungen von Störungen minimieren Automatische Anlagenreaktionen Sichere und gezielte Alarmierung rasches und gezieltes Eingreifen durch geschultes Personal Neben technischen Vorkehrungen tragen wiederkehrende Prüfungen und kontinuierliche Schulung des Personals wesentlich zur Sicherheit bei. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen ist es nie ganz auszuschließen, dass es zu Störungen kommt, die im Extremfall auch Auswirkungen 6

7 auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt haben können. Die im Folgenden genannten Szenarien wurden beim Sicherheitskonzept zur Verhinderung von Störungen bzw. der Minimierung der Auswirkungen betrachtet: Gasaustritt Flüssigkeitsaustritt Brand/Explosion Austritt von Gasen oder Flüssigkeiten Bei einem Austritt von Gasen oder Flüssigkeiten kann es direkt oder durch Verdunstung zur Entstehung einer Gaswolke kommen, die sich abhängig von den Witterungsverhältnissen auch außerhalb des Werksgeländes ausbreiten kann. Dies kann auch zu Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt führen. Die Auswirkungen eines Austritts werden begrenzt durch ein frühzeitiges Erkennen von Störungen und damit durch eine Begrenzung der Menge freigesetzter Stoffe. Für Flüssigkeiten und Löschwasser gibt es Auffangtassen, Leckage-Überwachungssysteme sowie Löschwasserrückhaltesysteme. Brand/ Explosion Die OSRAM Betriebsfeuerwehr ist in Bezug auf die betrieblichen Gefahren hin speziell ausgerüstet und ausgebildet. Feuerwehrtypische Ausrüstungsgegenstände, wie z. B. Atemschutzgeräte, Gasschutzanzüge sowie Handmessgeräte für Gefahrstoffe ermöglichen ein rasches und wirksames Eingreifen in Notfällen. Sollte es zu Bränden kommen, sind aufgrund des Abstandes zu den Nachbarn gesundheitsgefährdende Auswirkungen dort nicht zu erwarten. Im Falle eines größeren Brandes ist es dennoch möglich, dass neben erheblicher Hitzeentwicklung auf dem Werksgelände Rauch und Brandgase durch eine ungünstige Windsituation auch außerhalb des Werksgeländes auftreten. Die Auswirkungen von Bränden und Explosionen werden wiederum begrenzt durch eine frühzeitige Branderkennung mittels einer flächendeckenden Brandmelde- und Sprinkleranlage. Dies stellt auch eine rasche Alarmierung der Betriebsfeuerwehr und der Berufsfeuerwehr der Stadt Regensburg sicher, sodass die Brandbekämpfung und weitere Maßnahmen unverzüglich eingeleitet werden können. Bei einer Störung greifen die Berufsfeuerwehr Regensburg und die OSRAM Betriebsfeuerwehr gemeinsam ein. Experten beider 7

8 Seiten sind dann im ständigen Kontakt und stellen sicher, dass mögliche Auswirkungen der Störung schnell und fachkundig beurteilt werden. Wenn sich eine Störung außerhalb des Werksgeländes auswirken sollte, kommen die Einsatzleitung der Berufsfeuerwehr Regensburg sowie der OSRAM Krisenstab zusammen. Aufgabe dieses Gremiums ist es, alle Maßnahmen zu koordinieren, um die Auswirkungen der Störung bestmöglich zu begrenzen und Informationen an Behörden und die Öffentlichkeit weiterzugeben. Alarmpläne und Gefahrenabwehrpläne regeln, was zu tun ist. Diese Pläne finden ihre Grundlage in Vorgaben des Katastrophenschutzes sowie der Störfallverordnung. 2.2 Verpflichtung des Betreibers Auf dem Gelände des Betriebsbereichs wurden auch in Zusammenarbeit mit Notfall- und Rettungsdiensten geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung von Störfällen und zur größtmöglichen Begrenzung der Auswirkungen von Störfällen getroffen. Für den Betrieb wurde ein Gefahrenabwehrplan erarbeitet und der zuständigen Behörde vorgelegt. 2.3 Informationen aus den externen Alarm- und Gefahrenabwehrplänen Für alle Bereiche existieren interne Alarm- und Gefahrenabwehrpläne. Diese sind die Basis für den externen Katastrophenschutz der Behörden. Diese Pläne dienen der Bekämpfung der Auswirkungen von Ereignissen, die auch außerhalb des Betriebsgeländes auftreten können. Bitte befolgen Sie unbedingt Aufforderungen und Anordnungen von Notfall- oder Rettungsdiensten. Es dient Ihrer persönlichen Sicherheit. 8

9 05/18 MI Technische Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Lesen Sie mehr über OSRAM Opto Semiconductors auf unserer Website OSRAM Opto Semiconductors GmbH Leibnizstraße 4 D Regensburg, Germany Phone: