Schmalspur-Arbeiter kämpfen sich durch Schnee und Eis

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1 Multicar Schmalspur-Arbeiter kämpfen sich durch Schnee und Eis Auf dem Kleinen Inselsberg bei Eisenach präsentierte Multicar neue Gerätekombinationen für den Winterdienst. Effektivität sowie möglichst vielseitiger Geräteeinsatz waren dabei die wichtigsten Trends. Werkfoto

2 Die Multicar-Fahrzeuge sind heute alle mit Euro IV-Motor und Rußpartikelfilter mit 95 Prozent Abscheidungsrate ausgestattet. Damit fahren die Fahrzeuge auch in Städten, in denen Feinstaubauflagen bestehen, erläutert Mat-thias Neumann vom Vertrieb bei Multicar aus Waltershausen. Mit dem Umstieg auf Euro-IV-Motor sind die Motoren auch entsprechend leistungsstärker geworden: Die Leistung ist von 105 auf 145 PS mit Drei-Liter-Motor gestiegen. Als erste Kombination (Bild 1) zeigte Multicar den Geräteträger Fumo mit Winterdienstpaket. Vorn räumt das Fahrzeug mit einem Schneepflug von Gmeiner mit zwei Meter Räumbreite. Ausgestattet ist das Fahrzeug mit einem Silostreuer von Gmeiner mit 1,3 cbm mit Zweischnecken-Fördersystem, dem so genannten Spinkonzept. Dieser STA Aufbau ist direkt hinten auf der Pritsche aufgebaut. Mit Abstellstützen lässt er sich schnell wieder entfernen. Das andere Fahrzeug (Bild 2) hat eine Fumo-Doppelkabine mit fünf Sitzen. Im Heckbereich aufgebaut ist ein kleiner Feuchtsalzstreuer mit 1 cbm Feststoff und 430 Liter Sole. Der Streuer bringt beides zusammen im gewünschten Mischungsverhältnis auf den Streuteller. Die Sole hat den Vorteil, dass sie bei Glatteis sofort einen hohen Taueffekt bringt. Salz dagegen benötigt erst gewisse Einwirkzeit nach dem Streuen. Mit Sole kann man auch bei Blitzeis sehr schnell reagieren, führt Neumann an. Mit einem handgeführten Gerät lassen sich zusätzlich Treppen und Wege enteisen. Das Fass mit der Hochdruckpumpe lässt sich im Sommer zum Gießen von Beeten und Kübelpflanzen verwenden. Das dritte Fahrzeug (Bild 3) zeigt ein Winterdienstpaket aus dem Hause KIF Fahrzeugaufbauten: Kippt man den Aufbau, rutscht das Streugut in dem Heckanbaustreuer in den Behälter mit 300 Liter Inhalt. Dieser Streubehälter streut nur so breit, wie das Fahrzeug ist, so dass man auch im engen Innenstadtbereich parkende Autos schützen kann. Im Frontbereich angebaut ist ein Schneepflug von KIF mit zwei Meter Breite mit entsprechender Rückhol-einrichtung. Hinter dem Fahrzeug ist ein zweites auch mit KIF-Winterdiensttechnik zu sehen. Der blaue Fumo 26 hat einen Silostreuer FF1200 F mit 1,2 cbm Fassungsvolumen mit einem Schneckenfördersystem, das hinten auf den Streutellern arbeitet. Der Fumo-Geräteträger im Bild 4 hat einen langen Radstand. Im Frontbereich ist ein zwei Meter breiter Schmidt-Schneepflug mit entsprechender Stahlschürfleiste und im Heckbereich ein Silostreuer aus der Stratosreihe angebaut. Das ist ein Schneckenfördersystem mit Feuchtsalztanks an der Seite und 1,3 cbm Silostreuer mit entsprechenden Feuchtsalztanks. Mit dem langen Radstand ist es möglich, sowohl beim M26 als auch beim Fumo Aufbauten auf ein Kugelwechselsystem zu befestigen. Dafür befinden sich vier Kugeln am Fahrzeug. Die Gegenstücke befinden sich an den Aufbauten. Damit können die Aufbauten direkt auf die Kugeln aufgesetzt werden. Der Vorteil: Man spart das Gewicht der Kipperpritsche, die ungefähr 170 kg wiegt. Dieses eingesparte Gewicht kann man jetzt für das Streugut verwenden, schlägt Neumann vor. Drei dieser Fahrzeuge arbeiten mittlerweile in Berlin mit Winterdienstausrüstung der Firma KIF. Als Aufbau auf einem Geräteträger M26 mit langem Radstand ist im Bild 5 ein Sole-sprühtank der Firma Reinex zu sehen. Der Aufbau ist aber auch für den kurzen Radstand geeignet. Über eine Leiste im Heckbereich sowie eine Hochdruckpumpe kann man hiermit 1800 Liter Sole ausbringen. Winterdienst kann man nicht nur mit dem Dreiseitenkipper durchführen. Im Winter können auch Fahrzeuge aus dem Containertransport arbeiten (Bild 6). Multicar zeigte dafür einen Silostreuer der Firma KIF, der sowohl auf dem Drei-Seiten-Kipper aufsattelbar ist als auch mit Ketten auf dem Absetzkipper. Der Absetzkippaufbau lässt sich wie ein Container absetzen. Es gibt auch drehbare Absetzkipper, bei dem Aufbauten hydraulisch nach rechts, nach links und nach hinten gedreht werden können. Entsprechend lassen sich Container nach der Seite absetzen. Das ist ideal für enge Bereiche wie Friedhöfe und anderes, führt Neumann aus. Der M26 mit Winterdiensttechnik der Firma AB Bohemia aus Prag (Bild 7) ist im Frontbereich mit einem Schneepflug, im Heck mit einem Bohemia-Siloaufbaustreuer ausgestattet. Dieser Streuer hat eine Dosierschnecke und Streuteller. Die Streumenge ist wie bei allen anderen Herstellern auch einzustellen. Dieser Streuer kann mit einer Solesprühanlage bis 480 Liter Sole versprühen. Der Tremo von Multicar (Bild 8) ist der schmale Geräteträger mit 1,30 Meter Breite, hydrostatischem Fahrantrieb,

3 50 km/h Geschwindigkeit sowie mit Vorderrad- und Allradlenkung. Er kann auch im Hundegang fahren und benötigt einen Radius von lediglich 3,10 Meter. Auf diesem Fahrzeug zeigte Multicar im Frontbau einen Variopflug der Firma KIF mit seitlichem Horizontalausgleich, der in Keilstellung 1,45 Meter Arbeitsbreite, in Schrägstellung 1,55 Meter räumt. Mit dem Horizontalausgleich lassen sich auch Gehwege einfach räumen, in dem der Fahrer mit einem Rad oben, mit einem Rad unten fährt. Im Heckbereich ist ein KIF-Silostreuer SS 1000 mit flacher Bauweise zu sehen. Die grüne Farbe des Fahrzeugs hat ihm den Namen Laubfrosch gegeben. Das Sommerdienstfahrzeug mit Überdruckreifen lässt sich aber auch im Winter fahren. Wenn der Schnee höher wird, lässt sich ein Multicar auch mit einer Vespa-Schneefräse kombinieren (Bild 9). Bedingt auch für den Winterdienst einsetzbar ist die Kehrmaschine Citymaster 2000 von Hako (Bild 10). Als Basisfahrzeug dient ein Tremo mit 50 km/h. Eine Vakuumsaugkehrmaschine mit Hochkippentleerung, arbeitet im Frontbereich mit Doppelbesen-Kehraggregat oder mit Dreier-Kehraggregat. Das Gerät ist eine Einzweckkehrmaschine mit sehr hoher Leistung. Ebenfalls aus dem Hause Hako ist der Citytrack für Winter- und Sommereinsatz (Bild 11). Die Geräte haben hydrostatischen Fahrantrieb, Knicklenkung und Allradantrieb. Der Hersteller demonstrierte auf dem Inselsberg den Citytrack mit Schneefräse und einem Schleuderstreuer im Heckbereich. Auf dem Fahrzeug steht außerdem die Variette, ein Vielzweckgerät aus dem Hause Hako, mit dem Hausmeister, Schulen usw. Kehren und Winterdienst erledigen können. Hako produziert Kompakttraktoren von 15 bis 50 PS zum Einsatz von Kommune, Landwirtschaft und Dienstleistern im Sommer und Winterdienst. Gezeigt wurden auf der Präsentation Vollhydrostaten mit 22 bis 50 PS Leistung. Hinrich Neumann

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