Zeitschrift der Sächsischen Israelfreunde e. V.

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1 le-châjim Zeitschrift der Sächsischen Israelfreunde e. V. Hurva-Synagoge

2 Editorial Denn es steht geschrieben: Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht? und Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen. 1. Korinther 1,18 und 19 Schalom, liebe Freunde! Welches schiefe Bild hängt gerade, dadurch dass es viele sehen? Und welcher falsche Weg führt weiter, dadurch dass ihn viele gehen? Diese Textzeilen aus einem Lied von Manfred Siebald fallen mir im Blick auf die enge und bösartige Art und Weise ein, mit der Medien auf Israel blicken. Israel hat den Gazastreifen geräumt. Die Hamas hat dort die Macht übernommen. Sie wird als Terrororganisation eingestuft, nicht nur in Israel sondern auch in Deutschland. Dennoch bekommt sie weltweit Unterstützung. Israel hat nach wie vor die Verantwortung für die Außengrenzen auch des Gazastreifens Das sind die Fakten. Das meiste, was wir so berichtet bekommen, ist doch sehr subjektiv eingefärbt und vieles von dem stellt geltende Verträge völlig auf den Kopf. Menschen machen Medien, und so wie es unterschiedlich starke Brillen gibt, so kommt auch noch sehr vieles dazu, was man im Laufe seines Lebens an Erfahrungen, Lehren und Bildern auf seiner Festplatte gespeichert hat. Auch die Biographie prägt letztlich die Theologie und die Weltsicht. Es ist also immer subjektiv, was unsere Medien und die Menschen, die die Medien machen, so berichten. Die eigentlichen Fakten bleiben oftmals hinter dem Subjektiven verborgen. Nichts ist auch so subjektiv wie das Objektiv einer Kamera!, sagte Peter Hahne einst. Entsprechend sieht die Nahostberichterstattung in Deutschland, ja in der Welt aus: Während sich die Wahrheit noch die Schuhe anzieht, ist die Lüge schon um die ganze Welt! So können wir es immer wieder erleben. Und dann kommt noch das menschliche Beharrungsvermögen dazu. Ich lasse mir doch meine vorgefertigten Meinungen und Standpunkte nicht durch Tatsachen kaputt machen! Ein Beispiel bietet der deutsche Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel, der jetzt in einem Ministerium sitzt, dass er noch vor kurzen als FDP-Generalsekretär abschaffen wollte. Nun verdient er dort sein Geld und alles ist anders. Auch wenn er jetzt eingelenkt hat, hätte er nachdenken können, bevor er Israel unseriös und wider besseres Wissen kritisierte. Lesen Sie dazu den Artikel von 2 ZUM LEBEN Ulrich Sahm. Fakt ist, dass einige Politiker in Deutschland derzeit in einem großen Verdrängungswettbewerb stehen. Allerdings nicht untereinander. Nein, sie verdrängen gemeinsam die Realität! Dies kann in Blick auf Israel verhängnisvolle Entwicklungen nach sich ziehen. In 1. Mose 12,3 lesen wir als Chance und Warnung zugleich: Ich will segnen, die dich segnen und verfluchen, die dich verfluchen! Darum stehen wir als Sächsische Israelfreunde zu Israel. Schade, dass die Bundeskanzlerin dieses Mal auch so schnell mit ihrer Kritik an Israel zur Stelle war. Am Ende der Tage wird Israel einmal ganz alleine stehen. Nur der Ewige, der mit Abraham, Isaak und Jakob seinen Bund geschlossen hat, wir diesen Bund halten. Wir werden auch weiterhin für Israel beten und arbeiten! Der Hüter Israels schläft und schlummert nicht und ER hält alles in seiner Hand. Der Segen unseres Herrn sei mit Ihnen/ Euch allen. Euer Wilfried Gotter Ulrich W. Sahm Alltag im Gelobten Land Ulrich W. Sahm beschreibt aus eigener Erfahrung, seit 40 Jahren wohnhaft in Jerusalem, den Alltag und die Zustände in Israel. 19,90 Euro lesen enswertes Wilfried Gotter Editorial 3 Wilfried Gotter Biblisches Wort 4 Lothar Klein Eine Synagoge wird zum Stein des Anstoßes 6 Wilfried Gotter In eigener Sache 8 Lothar Klein Wie Appeaser in Sachen Gaza-Blockade Terroristen gegen Israel unterstützen 9 Johannes Gerloff An allem sind die Juden und die Radfahrer schuld. 10 Johannes Gerloff Blutige Propagandaschlacht auf hoher See 12 Andrea Messig-Wetzel Ihr habt unsere Herzen erwärmt 18 Hartmut Petersohn Ostern in Jerusalem das ist wie ein Geschenk 20 Uwe Dziuballa SCHALOM Chemnitz 20 Ulrich W. Sahm/Johannes Gerloff Kurz mitgeteilt 27 Ulrich W. Sahm Niebel verärgert über Israel 28 Johannes Gerloff Obamas Amerika, der jüdische Staat und die islamische Welt 30 Carmen Matussek Die Protokolle der Weisen von Zion in der arabischen Welt (2) 31 Heinrich W. Hebeler Großer Gott, wir loben dich 32 Johannes Gerloff Christus am Checkpoint 37 Ulrich W. Sahm Israel will den Gazastreifen abstoßen 38 Werner Hartstock israelreise.de 41 Pfr. Matthias Franke Kurzbericht über 8. Äthiopienreise 43 Horst Kuhlmann Offene Türen für den Versöhnungsdienst in der Ukraine

3 Biblisches Wort GOTT macht Geschichte mit Menschen Der Befreier wird geboren und vorbereitet (2. Mose 2,1-25) von Wilfried Gotter, Schönborn Das Thema im 2. Buch Mose ist Befreiung Israels, und es gibt keine Befreiung ohne einen Befreier. Mose betritt die Weltbühne als der große Befreier, Gesetzgeber und Mittler. Mose verbrachte seine ersten Dienstjahre in der ägyptischen Bürokratie. Verschiedene Sachkundige nehmen an, dass er darauf vorbereitet wurde, der nächste Pharao zu werden. Gott versuchte auf verschiedene Weise, Mose für diesen Dienst vorzubereiten, als Befreier tätig zu sein. Dabei scheint zunächst Ägypten gar nicht der richtige Platz dafür zu sein. Aber Gottes Wege sind nun einmal nicht unsere Wege! Und Mose wurde unterwiesen in aller Weisheit der Ägypter; er war aber mächtig in seinen Worten und Werken., so heißt es im Bibeltext und so unterrichtet auch der Diakon Stephanus circa 1000 Jahre später den Hohen Rat in Jerusalem. Wie bereitet Gott für einen Dienst vor? An Mose und seinem Lebensweg können wir erkennen, wie Gott dies tut. In unserem Bibeltext sind es drei Punkte, die für die Zurüstung einer Persönlichkeit wie es Mose war, notwendig waren und vielleicht auch heute noch sind! 1. Bildung und Allgemeinwissen Ägypten war gemessen an seiner Zeit eine hoch entwickelte Zivilisation. Herausragend war das Ingenieurswesen, die Mathematik und die Astronomie. Dank ihrer Astronomiekenntnisse entwickelten die Ägypter einen unglaublich genauen Kalender. Ihre Baumeister planten und bauten Bauwerke und Gebäude, die noch heute existieren. Priester und Ärzte waren Meister in der Kunst des Einbalsamierens und auch die Bürokratie hatte bereits eine Blütezeit. Mose sollte so viel wie möglich lernen, das ganze Gott widmen und ihm damit treu dienen! Für uns gilt dies auch bis heute: Ein jeder Diene mit der Gabe, die er empfangen und hoffentlich auch entwickelt hat! 2. Umgang mit Versagen und Niederlagen Mose musste sich eingestehen, dass Blut stärker als Wasser ist. Als er das Leiden der Israeliten in Ägypten sah, erschlug er einen Aufseher, der wahrscheinlich ein ganz besonders Schlimmer war. Die Folge: Es kam heraus. Mose verlor seine Stellung bei Hof in Ägypten, alle Karrierechancen waren weg, das Bankkonto gesperrt, die Rente gestrichen, keine Sozialversicherungsnummer und, und, und obdachlos! Von heute auf morgen wurde er ein Geächteter. So würden wir Moses Situation heute beschreiben. Das Schlimme war: Am nächsten Tag stellte er fest, dass die Ägypter nur ein Teil des Problems darstellten, denn die Israeliten konnten nicht einmal miteinander auskommen. Als er versuchte, zwei Streithammel miteinander auszusöhnen, lehnten diese seine Hilfe ab. Sie akzeptierten Mose nicht als einer der Ihren und als Autorität! Die beiden Vorkommnisse, das Erschlagen des Aufsehers und die versuchte Vermittlung zwischen zwei seiner Streithammel-israeliten zeigen Mose als mitfühlenden Menschen, der gute Absichten hatte, aber übereilt handelte. Deshalb würde man niemals annehmen, dass Mose dereinst als sehr demütig, mehr als alle Menschen, die auf dem Erdboden waren (4. Mose12,3) beschrieben wird. Moses Versagen in seinem Bemühen, die Befreiung der Israeliten zu unterstützen, muss für ihn vernichtend gewesen sein. Deshalb brachte Gott ihn nach Midian und machte ihn für die nächsten 40 Jahre zu einem Hirten. Mose musste lernen, dass die Befreiung durch Gottes Hand und nicht durch Moses Hand kommen würde (Apg. 7,25; 2. Mose 13,3). Lesser Ury: Moses auf dem Berg Nebo sieht das verheissende Land ; Jüdisches Museum, Berlin. 3. Der Weg nach Oben führt nach Unten Mose wurde zu einem Flüchtling und entkam in das Land der Midianiter, die Verwandte der Israeliten waren (1. Mose 25,2; Kinder der Ketura). Getreu seinem mutigen Charakter half er den Töchtern Reguels, des Priesters von Midian, und dies führte zu einer gastlichen Aufnahme in dessen Haus und schließlich zur Heirat mit Zippora, der ältesten Tochter Reguels. Reguel, d.h.: Freund Gottes, wurde auch Jitro genannt (2. Mose 3,1;18,12,27), aber Jitro d.h.: Vorzüglichkeit, dies mag wohl eher sein Titel als Priester gewesen sein als sein Eigenname. Mit Zippora hatte Mose zwei Söhne, Gersom und Elieser. Mose, der Mann, der mächtig in seinen Worten und Werken war (Apg. 7,22), befand sich nun auf den einsamsten Weiden und hütete störrische Schafe. Dies aber war genau die Vorbereitung, die er als zukünftiger Führer eines störrischen Volkes brauchte. Israel war von Anfang an Gottes besondere störrische Herde (Ps. 100,3). Etwas davon klingt im Psalm 100 an. Mose war Gottes auserwählter Hirte. Die Vergleiche sind in der Schrift nachzulesen. Joseph war dreizehn Jahre als Sklave in Ägypten, bevor er seine Karriere als zweiter Mann nach dem Pharao machte. Mose wurde von Gott 40 Jahre lang durch Warten und Arbeiten auf ein Leben als Befreier des Volkes vorbereitet. Gott legt seine Hände nicht plötzlich auf seine Diener, sondern er bereitet sie langsam auf ihre Aufgaben vor. Gottes Verzögerungen sind keine Beweise für Gleichgültigkeit, denn er hört unser Stöhnen, er sieht unsere Not, fühlt unsere Leiden und er denkt an seinen Bund. Was Gott versprochen hat, wird er auch tun! Gott bricht niemals den Bund mit seinem Volk! Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn. Wenn der Zeitpunkt Gottes der Kairos da ist, dann handelt Gott! Parallelen zu dieser alten Geschichte fi nden wir auch im NT. Auch Jesus wurde auf seinen Dienst auf dieser Welt vorbereitet. Seine 40-tägige Wüstenzeit war eine Vorbereitungszeit für sein Handeln als Messias. Der Befreier wird berufen. Der Befreier wird gesandt. Die Geschichte nimmt ihren Lauf! Vergessen wir es nicht: Gott ist der Herr, der Herr der Vergangenheit, der Herr der Gegenwart und der Herr der Zukunft! Gott ist der Herr der Geschichte. ZUM LEBEN 3

4 Leitartikel Eine Synagoge wird zum Stein des Anstoßes Sie werden die alten Trümmer wieder aufbauen und, was vorzeiten zerstört worden ist, wieder aufrichten Jesaja 61,4 von Lothar Klein, Vorsitzender der Sächsischen Israelfreunde e.v. Sachsen und besonders Dresdnern würde bei diesem Wort des Propheten sofort die Frauenkirche einfallen, die im II. Weltkrieg zerstört und nach der Wiedervereinigung mit großer öffentlicher Beteiligung und massiver finanzieller Unterstützung aus den Ländern ehemaliger Kriegsgegner als Zeichen der Versöhnung wieder aufgebaut wurde. Jeder, der Dresden besucht, ist begeistert von der Sandsteinkuppel, die wieder zum Wahrzeichen der Landeshauptstadt unseres Freistaates Sachsen geworden ist. Als sie am 30. Oktober 2005 eingeweiht wurde, haben sich Millionen Menschen in der Welt mit uns gefreut. Als am 16. März diesen Jahres ein durch Krieg zerstörtes und jetzt wiedererrichtetes Gotteshaus aus Sandstein eingeweiht wurde, blieb eine solche weltweite Freude aus. Stattdessen gab es Proteste. Dies beweißt wieder einmal: Wenn es um das jüdische Volk, sein Land Israel und dessen Hauptstadt Jerusalem geht, misst die Welt mit zweierlei Maß. Manche nennen das Antisemitismus. (Da kommt mir in den Sinn, dass die Kritik am Bau der Neuen Dresdner Synagoge 2001 besonders aus den Reihen von Neonazis kam.) Im Arabisch-Israelischen Krieg 1948 hatte die Hurva-Synagoge aufgrund ihrer Größe und Lage eine große strategische Bedeutung. Die israelische Hagana errichtete in ihr eine Verteidigungsstellung. Die Arabische Legion forderte die Juden zur Kapitulation auf, was die jedoch ablehnten. Jordanische Soldaten sprengten daraufhin ein Loch in die Umfriedungsmauer, eroberten das Gebäude und hissten ihre Flagge auf der Kuppelspitze. Wenig später sprengten sie den gesamten Synagogenkomplex. Der jordanische Kommandeur der Operation, Major Abdullah el Tell, kommentierte seinen Sieg: Zum ersten mal seit 1000 Jahren verbleibt kein einziger Jude im Jüdischen Viertel. Kein einziges Gebäude verbleibt intakt. Das macht eine Rückkehr der Juden unmöglich! Jüdische Häuser in Ostjerusalem 1948 oben vor und unten nach der Plünderung durch die Arabische Legion, Fotos: John Phillips Unter Führung des Engländers John Bagot Glubb, genannt Glubb Pascha, eroberte die aus Arabische Legion den jüdisch bewohnten Stadtteil, der heute Ostjerusalem genannt wird. Die Juden werden vertrieben, ihre Häuser geplündert und zerstört. Doch damit nicht genug. Es werden 57 weitere Synagogen entweiht und gesprengt. Andere verwenden sie als Pferde- oder Hühnerställe. Die Jordanische Araberlegion entweihte auch den antiken, 2500 Jahre alten jüdischen Friedhof auf dem nahen Ölberg. Eine Strasse wurde quer durch den Friedhof gebaut, um das Hotel Intercontinental an die Hauptstraße anzuschließen. Die Legion verwendete Grabsteine von berühmten Rabbinern als Gehwegplatten und für den Bau von Baracken und Latrinen. Juden wurde der Zugang zu ihrem wichtigsten Heiligtum, der Klagemauer, aber auch zum Friedhof auf dem Ölberg verwehrt. Erst seit die Verteidigungsstreitkräfte Israels im Zuge des Sechstagekrieges am 7. Juni 1967 diesen Die Steine des Anstoßes bilden die Hurva- Synagoge, die im Jüdischen Viertel Jerusalems in Anwesenheit von Knesset-Sprecher Reuven Rivlin und Jerusalems Bürgermeister Nir Barkat durch Israels aschkenasischen Oberrabbiner Yona Metzger eingeweiht worden ist (Siehe Titelseite!). Die Hurva-Synagoge vor und nach der Sprengung durch die Arabische Legion, Fotos: John Phillips 4 ZUM LEBEN

5 Teil ihrer 3000 Jahre alten Hauptstadt zurückeroberte und die nur 19 Jahre lang geteilte Stadt wiedervereinigt haben, ist den Gläubigen aus Juden, Christen und Moslems der Zugang zu ihren heiligen Stätten möglich. Seitdem spricht jedoch die Welt kurioserweise vom israelisch besetzten arabischen Ostjerusalem wurde der 16 Meter hohe Bogen der Synagoge als Mahnmal wieder errichtet. Im Sommer 2003 wurden im Areal der Ruine auf einer Fläche von 300 m² durch das Archäologische Institut der Hebräischen Universität Ausgrabungen vorgenommen. Diese förderten Belege von den vier Besiedelungsperioden des ersten Tempels von 800 bis 600 v. Chr., des zweiten Tempels um 100 n. Chr. sowie der byzantinischen und der osmanischen Zeit zutage wurde der Beschluss gefasst, die Synagoge wieder aufzubauen. stützt. Doch der Ewige Israels hat mit seinem Volk andere Pläne als die Völker der Welt. Wer immer sich in den vergangenen Jahrtausenden versucht hat, diese zu verhindern, hat sich dabei selber geschadet. Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht, heißt es in Psalm 121, Vers 4. Und die Foto von Lothar Klein vom Fensterbogen, der seit 1977 als Mahnmal an die Hurva erinnerte Dies steht jedoch im Widerspruch zum Bestreben der islamischen Welt, Jahrtausende alte archäologische Spuren jüdischen Lebens in Jerusalem zu beseitigen, um die historische Existenz des jüdischen Volkes in Jerusalem als dessen politisches und religiöses Zentrum zu leugnen. Wie bemerkenswert die eingangs zitierte Aussage des jordanischen Kommandeurs der Synagogensprengung war, kommt darin zum Ausdruck, dass es darum ging, die Rückkehr der Juden nach Jerusalem unmöglich zu machen. Ziel ist es, den jüdischen Staat zu delegitimieren und ihm das Existenzrecht abzusprechen. Wer nun in den Protest der Muslime gegen das Wiedererrichten historischer Gebäude durch Israel mit einstimmt, spricht ebenso dem jüdischen Volk das Recht ab, in seiner angestammten Heimat zu leben. So sieht es beispielsweise die 1969 gegründete Organisation der Islamischen Konferenz eine zwischenstaatliche Organisation von 57 Staaten mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit als ihre wichtigste Aufgabe an, die Moschee zu befreien und die Herrschaft des Islam im Land wieder herzustellen, da die Al-Aqsa-Moschee seit der Wiedervereinigung Jerusalems durch Israel 1967 nicht mehr auf muslimisch kontrolliertem Boden liegt. Der jetzige Zustand kommt für Muslime einer Ohnmachtsbekundung Allahs gleich, der sie mit menschlicher Macht abhelfen wollen. Der große Frieden, den sie anstreben, wird nach islamischem Verständnis erst einziehen, wenn Israel nicht mehr existiert. Die islamischen Staaten, auf deren Landkarten Israel schon heute nicht existiert, werden dabei aus aller Welt unter- Die jüdische Bevölkerung flieht aus der Jerusalemer Altstadt. Foto: John Phillips Foto von der Befreiung der Klagemauer und der Wiedervereinigung der Hauptstadt Israels im Juni 1967 (GPO) Foto von Wilfried Gotter von der Hurva-Synagoge in Bau. Aussage des Propheten Sacharja im 12. Kapitel, Vers 3, hat auch an Aktualität nicht verloren: Zur selben Zeit will ich Jerusalem machen zum Laststein allen Völkern; alle, die ihn wegheben wollen, sollen sich daran zerschneiden; denn es werden sich alle Heiden auf Erden wider sie versammeln. In wie vielen UN-Vollversammlungen und Kongressen ist Israel von der Welt schon verurteilt worden. Das ist biblisch betrachtet nichts Außergewöhnliches. Jedoch sollten sich Christen fragen, ob sie auf der richtigen Seite stehen, wenn sie mit der Welt ins falsche Horn stoßen. Die Offenbarung des Johannes spricht im 12. Kapitel davon, dass das neue Jerusalem Mauern hat. Das bedeutet: Es gibt ein Drinnen und ein Draußen. Jedoch hat diese Mauer zwölf Tore. Auf denen stehen die Namen der zwölf Stämme Israels geschrieben. Darüber lohnt es sich, nachzudenken, wann immer die Welt Anstoß nimmt am Handeln Israels in Jerusalem, ob nun bei der Einweihung der wiedererrichteten Hurva-Synagoge, archäologischen Grabungen oder was auch immer. Jerusalem ist das Herz des jüdischen Volkes und Glaubens. Es ist nach den Jahrhunderten der Zerstreuung aus allen Völkern hierher nach Zion zurückgekehrt und wird hier bleiben! Sein Gott hat es ihm versprochen. ZUM LEBEN 5

6 Aktuelles In eigener Sache Informationen, Termine, Aktuelles und Gebetsanliegen Israelgebetskreise Der Schneeberger Israelgebetskreis trifft sich am zweiten Freitag im Monat in der Zeit von Uhr im Cafe der Familie Mosch. Informationen Ein Jude kommt zum Rabbi und sagt: Rabbi, es ist entsetzlich wie es so im Leben ist! Gehst du zu einem Armen der ist freundlich zu Dir. Er hilft Dir wenn er kann. Gehst du zu einem Reichen er sieht dich nicht einmal. Was ist nur mit dem Geld? Der Rabbi antwortete: Tritt ans Fenster! Was siehst Du? Ich sehe eine Frau mit einem Kind auf dem Arm. Ich sehe ein Auto, ich sehe Gut!, sagt der Rabbi, und jetzt Stelle dich hier vor den Spiegel! Was siehst Du? Nun Rabbi, was werde ich wohl sehen? Mich selber. Darauf der Rabbi: Siehst du, so ist es. Das Fenster ist aus Glas gemacht und der Spiegel ist aus Glas gemacht. Kaum legst Du ein bisschen Silber hinter die Oberfläche schon siehst du nur noch dich selber! guter arabischer Küche eine arabische Nacht erleben, ab Uhr in der Villa Markersdorf! Anmeldung unter (Die Platzzahl ist begrenzt! Übernachtungsmöglichkeiten sind vorhanden!). Eine Herbstreise für Leute, die das erste Mal das Land Gottes besuchen möchten, steht noch bevor. Wir konnten dafür als geistigen Reiseleiter Bruder Peter Miller vom Christlichen Forum für Israel (CFFI) gewinnen. Es lohnt sich, Israel ist immer eine Reise wert! Rechtzeitiges Anmelden hilft bei der Planung. Bei den letzten Reisen hatten wir einige Interessenten, die nicht mehr mitfliegen konnten, weil sie sich zu spät angemeldet hatten. Es gilt also auch hier: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben! Rückblick Jahreshauptversammlung Am 29. Mai hatten wir unsere diesjährige Jahreshauptversammlung. Einer der wichtigsten Punkte waren die Wahlen zum Vorstand. Ich bin so richtig dankbar, dass wir als kleiner Israelverein in den zwölf Jahren unseres Bestehens alle unsere finanzielle Verpflichtungen die nun mal notwendig sind, erfüllen konnten. Danke, dass Ihr immer wieder so treu durch Eure Gaben diese Arbeit ermöglicht. Danke dafür, dass Ihr die immer umfangreichere Arbeit ermöglicht! Auch unsere Zeitungsauflage steigt stetig und wir danken allen für das Mittragen. Wir werden von zirka Freunden gelesen! Diese Saat, die wir alle gemeinsam gesät haben, wird aufgehen und Frucht bringen zu ihrer Zeit. Danke! Auch unsere zwei Israelrüstzeiten, die Wanderreise mit Werner Hartstock und die Reise Auf den Spuren der Propheten, haben Maßstäbe gesetzt, die normale touristische Veranstaltungen so nicht bieten können. Sie werden in ähnlicher Form im kommenden Jahr wiederholt! Bitte informiert Euch auf unserer Reisseite, auch über die Vorankündigungen für 2011! Die Handwerkereinsätze werden ebenfalls ausführlich in diesem Heft beschrieben. Der nächste Sächsische Jugend- und Gemeindebibeltag findet am Reformationsfest, dem in der Sachsenlandhalle Glauchau statt. Das Thema lautet: Ich bin so frei! Mit dabei sind Johannes Berthold, Christian Rust, Dieter Leicht u.a. Für dich habe ich es gewagt Im November werden wir diesen Zeitzeugen bei uns in der Region haben: am in Zeitz, am in Chemnitz und am in Crimmitschau. Näheres im nächsten Heft! Wir vergessen Dich nicht Der israelische Soldat Gilad Shalit wurde vor 1465 Tagen von der Terrororganisation Hamas in den Gaza-Streifen entführt. Er befindet sich noch immer in Geiselhaft. Als Vorsitzender wurde Lothar Klein (Dresden), als stellvertretender Vorsitzender Werner Hartstock (Reichenbach) bestätigt. Geschäftsführer ist Wilfried Gotter (Schönborn), Michael Sawitzki (Diethensdorf) ist als Beisitzer für die Handwerkereinsätze zuständig. Für das 1. Sächsische Tempelinstitut mit den Modellen von Stiftshütte, Salomonischem und Herodianischem Tempel ist Matthias Hampel (Oßling) als weiterer Beisitzer in den Vorstand für die nächsten fünf Jahre gewählt worden. Danke allen, die sich in diesem Jahr engagiert mit eingebracht haben! Termine Für alle Handwerker und ihre Familien sowie für alle Reiseteilnehmer der diesjährigen Reisen nach Israel planen wir am Samstag, dem 14. August ein Nachtreffen der diesjährigen Reisen. Wir wollen Bilder anschauen, miteinander über unsere Eindrücke reden und bei CD 14. Sächsische Israelkonferenz Alle Vorträge können in einem Gesamtpaket (5 CD s) zu 20,00 EUR zgl. Versand im Fischladen bestellt werden. 6 ZUM LEBEN

7 Foto-Impressionen von der 14. Sächsischen Israelkonferenz Zum Vormerken: Die 15. Sächsische Israelkonferenz findet am 7. Mai 2011 im Christlichen Glaubenscentrum Lichtenstein e.v. statt. Johannes Gerloff wir mit einem Überraschungsgast aus dem Nahen Osten unter uns sein! ZUM LEBEN 7

8 Provokantes Wie Appeaser in Sachen Gaza-Blockade Terroristen gegen Israel unterstützen von Lothar Klein, Vorsitzender der Sächsischen Israelfreunde e.v. Eine der vielzitierten Anfragen an den Sender Jerewan lautet: Gibt es einen Unterschied zwischen Touristen und Terroristen? Die Antwort: Im Prinzip Ja, Terroristen haben Sympathisanten! Wie wahr diese Satire ist, konnte die Welt seit 31. Mai wieder einmal erleben, als die Israelische Verteidigungsarmee einer Flotte von Blockadebrechern Einhalt gebot. Wer die Hamas im Gaza-Streifen mit Material zum Bau von Raketenabschussrampen und Bunkern beliefern will, leistet keine humanitäre Hilfe sondern unterstützt eine terroristische Vereinigung! Weil dies in Deutschland nach 129a StGB strafbar ist, sollten die daran beteiligten Deutschen deswegen von den Ermittlungsbehörden angeklagt werden. Zu den elf Deutschen, die an der israelfeindlichen Aktion beteiligt waren, gehörten die beiden Linken-Bundestagsabgeordneten Annette Groth und Inge Höger sowie jener unsägliche Norman Paech, der bei einer Podiumsdiskussion am 23. April 2008 in Berlin-Neukölln die Raketenangriffe der Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung als Neujahrsraketen und als eine Logik der Eskalation bezeichnet hat. Weiter äußerte er dort, dass die Hamas es fertig gebracht habe, die Situation in Gaza zu verbessern. Wegen seines fortgesetzten linken Antisemitismus wird er inzwischen sogar von Nachwuchskräften aus den eigenen Reihen scharf angegriffen. Doch saßen nicht nur Politiker der traditionell israelfeindlichen SED-Fortsetzungspartei Die Linke mit Sympathisanten von Hamas, Al-Qaida und Jihad, mit Terroristen und Waffenschmugglern im selben Boot. Im übertragenen Sinne trifft dies auch auf so manchen Journalisten zu, wie die zumeist tendenziös antiisraelische Berichterstattung dieser Tage über das bedauerliche, gezielt provozierte Ereignis im Mittelmeer verdeutlicht. Die Provokation war vorbereitet und die Medienvertreter standen wie schon so oft im Nahostkonflikt Gewehr bei Fuß! Die Schilderungen der Ereignisse auf dem türkischen Blockadebrecher Mavi Marmara in der Ausgabe vom 4. Juni 2010 der israelfeindlichen linken Agitprop-Postille namens Junge Welt beispielsweise, die einst als Nazi- Blatt gegründet wurde, lesen sich wie die antisemitischen Gruselmärchen aus dem Stürmer. Dass sich Israel, wenn es um die Sicherheit der eigenen Bevölkerung geht, auch auf die Gefahr einer negativen Weltmeinung hin seit Jahrzehnten keine Schwachheiten leisten kann und will, war der Flotte von Provokateuren bekannt. Darum haben die Organisa-atoren der mit der Muslimbruderschaft in Verbindung stehenden türkischen IHH die Gefahr für Leben und Gesundheit der Beteiligten billigend in Kauf genommen haben! Dies offenbart eine erschreckende Gesinnungsverwandtschaft zu fälschlich Märtyrer genannten Selbstmord-Terroristen, die schon beim Auslaufen des Blockadebrechers Mavi Marmara zum Ausdruck gebracht wurde: Einen Tag zuvor hatte Dr. Abd Al-Fatah Schayyek Naaman, Gastdozent aus Jemen an der Universität Gaza, im Al-Aksa-Fernsehen der Hamas verkündet: Sie werden Widerstand leisten, mit ihren Fingernägeln. Das sind Leute, die das Martyrium für Allah suchen. So sehr sie auch nach Gaza kommen wollen, das Martyrium ist doch erstrebenswerter. Es gibt auch Filmaufnahmen von Mitgliedern des Konvois Free Gaza, die ihren Wunsch Schahid, Märtyrer, zu werden, offen aussprachen. Entweder Martyrium oder wir kommen nach Gaza, verkündete eine Muslima leidenschaftlich zum Abschluss eines Berichts des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschassiera vom 29. Mai Israels Vizeaußenminister Danny Ayalon informierte die Öffentlichkeit: An Bord des Schiffes fanden wir Waffen, die im Voraus bereitlagen und gegen unsere Soldaten zum Einsatz kamen. Die Absicht der Organisatoren war gewaltsam, ihre Methode war gewaltsam und leider waren die Resultate gewaltsam. Doch Fakten, die die Hamas-Unterstützer in ein schlechtes Licht rücken könnten, werden heruntergespielt. Das vorher feststehende Ergebnis lautet wieder einmal: Die Juden sind schuld! Ein Appeaser ist jemand, der ein Krokodil in der Hoffnung füttert, dass es ihn zuletzt frisst. Winston Churchill Wenn die Bundeswehr unsere Freiheit am Hindukusch und am Horn von Afrika verteidigt oder den Waffenschmuggel für die Hisbollah vor der Küste des Libanon zu unterbinden versucht, warum sollte Israel dasselbe nicht vor der eigenen Küste auch tun dürfen? Hat die Welt das Aufbringen des mit 50 Tonnen iranischer Waffen vollgestopften Frachters Karine A vom 3. Januar 2002 schon vergessen, der auch auf dem Weg nach Gaza war? Es ist dieses wiederholte von der Arabischen Liga über das geschichtsvergessene Europa und die von Barak Hussein Obama regierten USA bis hin zur inzwischen muslimisch majorisierten UNO betriebene Messen mit zweierlei Maß. Manche nennen das Antisemitismus. Die militärische Unterstützung der Hamas ist ein wichtiger Schritt des radioaktiv angereicherten Iran auf dem Weg zum erklärten gemeinsamen Ziel, Israel zu vernichten. Indem nun fast alle Welt Israel auffordert, die Gaza- Blockade zu beenden, leistet sie den Plänen 8 ZUM LEBEN

9 Buchbesprechung Ahmadinedschads Vorschub, Hamastan zum unsinkbaren Flugzeugträger und zur Abschussbasis für Raketen zu machen, die weiter reichen als die Eigenbau-Kassam, mit denen seine Hamas-Freunde seit acht Jahren die Bewohner von Sderot terrorisieren. Wenn das Leben der Menschen im Gaza-Streifen durch die israelische Blockade beeinträchtigt ist, dann doch nur, weil die dort herrschende Hamas, statt den Terror zu beenden und Israel anzuerkennen, das Existenzrecht des Judenstaates öffentlich verneint und dieses Nein mit kontinuierlichen Raketenangriffen und weiterer militärischer Aufrüstung bekräftigt. Dieses Bemühen materiell und propagandistisch zu unterstützen, war das alleinige Flotte von Terroristen-Verstehern aus der Türkei und Europa. Auf dem Hintergrund dieser Fakten ist die Verlautbarung der Bundesregierung unter Bundeskanzlerin Angela Merkel als widersprüchlich zu bewerten, in der es u.a. heißt: Es ist sicherlich wichtig, dass Hamas endlich das Existenzrecht Israels anerkennen muss. Aber genauso richtig ist auch, dass sowohl die Vereinten Nationen als auch die Europäische Union immer wieder darauf hingewiesen haben, dass eine Blockade des Gazastreifens nicht hilfreich ist und dass wir aus humanitären Gründen den Zugang zum Gazastreifen brauchen. Wie wenig deutsche Politiker, die die Verantwortung für die Sicherheit Israels vor Monaten noch zur Staatsräson jeder Bundesregierung erklärten, aus der Geschichte gelernt haben, wird am gemeinsamen Entschließungsantrag von Union, FDP, SPD und Grünen gegen die israelische Blockadepolitik im Bundestag deutlich, der Israel auffordert, Hilfslieferungen nach Gaza auf dem Seeweg zuzulassen. Die Zeit, die Israel angesichts der internationalen Proteste gegen die Gaza-Blockade und der stockenden Friedensverhandlungen mit den Palästinensern noch bleibe, neige sich dem Ende zu, sagte Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel der Leipziger Volkszeitung. Es ist für Israel fünf Minuten vor Zwölf, sagte der Vizepräsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und Vorsitzende der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages weiter. Israel solle jetzt jede Chance nutzen, um die Uhr noch anzuhalten. Was hatte doch Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Rede vom 18. März 2008 vor der Knesset in Jerusalem gesagt?, die Sicherheit Israels ist für mich als deutsche Bundeskanzlerin nie- mals verhandelbar. Und wenn das so ist, dann dürfen das in der Stunde der Bewährung keine leeren Worte bleiben. Allerdings ist auch Israel selbst an dieser Entwicklung nicht unschuldig. Es erweist sich jetzt als großer Fehler, auf den Druck der Weltmeinung mit einer Geste des guten Willens reagiert zu haben. Dieser Fehler bestand im Abzug aus dem Gaza-Streifen und der zwangsweisen Räumung jüdischer Dörfer im Jahr 2005 auf Kosten der Sicherheit der eigenen Bevölkerung. Nur so war es möglich, dass nach der Abwahl der korrupten PLO die Hamas diesen Landstrich zur Terrorbasis ausbauen konnte. Ist doch bekanntermaßen das Prinzip Land für Frieden bereits beim Münchener Abkommen von 1938 gescheitert. Nichtsdestotrotz erinnert das aktuelle Agieren der derzeitigen US-Administration unter Präsident Hussein Obama im Nahen Osten an die Appeasement-Politik des britischen Außenministers Naville Chamberlaine gegenüber Hitler. Indem Israel zu Zugeständnissen gedrängt wird, die seiner Selbstaufgabe gleichkämen, soll der Iran mit seinem Atomprogramm zum Einlenken bewegt werden. Doch schon 1938 hatte Großbritanniens Premier Winston Churchill zu dieser Politik zutreffend geäußert: Ein Appeaser ist jemand, der ein Krokodil in der Hoffnung füttert, dass es ihn zuletzt frisst. Israel hat sich in so vielen Fällen immer dann die Sympathien der Welt verscherzt, wenn es gewagt hat, seine Existenz und die Sicherheit seiner Bürger zu verteidigen. Wie sagte es doch Henryk M. Broder treffend in seiner Rede vor dem Innenausschuss des Deutschen Bundestages vom 16. Juni 2008: der moderne Antisemit verehrt Juden, die seit [über] 60 Jahren tot sind, nimmt es aber lebenden Juden übel, wenn sie sich zur Wehr setzen. Er ruft `Wehret den Anfängen!, wenn eine handvoll Hobbynazis in Cottbus aufmarschiert, rechtfertigt aber die Politik des iranischen Präsidenten und den Fortgang der Geschäfte mit dem Iran. Wenn Europa um seiner Absatzmärkte in islamischen Staaten willen mit seinen Werten wie Freiheit, Demokratie und Menschenwürde nicht nur Israel als einzige Demokratie im Nahen Osten verhökert, sondern auch seine eigene Seele verkauft, wird es auch seine Haut zum Basar tragen müssen. Dazu fällt mir nur wieder der treffende Titel eines Buches von Henryk M. Broder ein: Hurra, wir kapitulieren! Die Stunde der Bewährung für das demokratische Deutschland ist jetzt! Avi Primor und Christiane von Korff An allem sind die Juden und die Radfahrer schuld. Deutsch-jüdische Missverständnisse Als Botschafter Israels in Deutschland wurde er zum meistgerügten Botschafter des Staates Israel, weil er seine Meinung kaum hinter dem Berg zu halten vermochte. Das betont Avi Primor selbst (S. 10) und darauf ist er stolz. Jetzt hat sich der 1935 in Tel Aviv geborene Politologe mit einem Buch zu Wort gemeldet. Unter dem Titel An allem sind die Juden und die Radfahrer schuld betrachtet, unterstützt von der Journalistin Christiane von Korff, auf 309 Seiten Deutsch-jüdische Missverständnisse. Genauer genommen waren die beiden deutschen Klischees und Vorurteilen über die Juden im Allgemeinen und die Israelis im Besonderen auf der Spur. Jüdische Missverständnisse im Blick auf die Deutschen hat das Buch keine vorzuweisen. Die Macht der Juden in der Welt, in den Medien, in Amerika und vor allem natürlich im Finanzwesen und wie sie diese mit Auschwitzkeule und Auserwähltsein zu erhalten suchen, wird genauso beleuchtet, wie die Vorwürfe, die Juden hätten Jesus ermordet und den Bolschewismus erfunden. Die ewigen Fragen nach der neuen Antisemitismuswelle oder einer Lösung des Nahostkonflikts dürfen im Buch des Ex-Botschafters natürlich nicht fehlen. Primors Antworten sind geprägt von einem weiten Horizont und einem weiten Herzen ganz besonders für die Deutschen aber auch von seinen eigenen Stereotypen. Dominant sind da die für säkulare Israelis so typischen Vorurteile gegenüber Siedlern, Religiösen und Orthodoxen und eine gewisse, eher sympathisch anmutende Blauäugigkeit beim Blick auf die arabische Welt. Das Buch ist lesenswert, weil Avi Primor seinem Leser nicht nur kritisch-liebevoll die eigene Beziehung zu Deutschland vor Augen führt, sondern auch einen ausführlichen Blick in Herz und Seele des säkularen und politisch links gerichteten Teils der israelischen Gesellschaft gewährt. Johannes Gerloff, Christlicher Medienverbund KEP, ZUM LEBEN 9

10 Verzerrtes Blutige Propagandaschlacht auf hoher See Ein zusammenfassender Rückblick von Johannes Gerloff, Jerusalem Das Ziel stand eindeutig fest: Die Flotte Free Gaza sollte mit 700 Friedensaktivisten und Tonnen Hilfsgütern an Bord einen Weg nach Gaza öffnen, auf dem dann monatlich ähnliche Schiffskonvois folgen sollten. So Mohammed Kaya, der Leiter des Büros der Internationalen Humanitären Hilfsorganisation (IHH) in Gaza, am 21. Mai. Neben der Free Gaza Bewegung (FG) und der Europäischen Kampagne zur Beendigung der Belagerung Gazas (ECESG) war die türkische IHH Hauptsponsor der spektakulären Aktion mit sechs Schiffen, die nach eigenen Angaben von Hunderten Gruppen und Organisationen weltweit unterstützt wurde. Drei weitere Schiffe waren wegen technischen Schwierigkeiten unterwegs liegen geblieben. in den Gazastreifen geliefert wurden vielleicht mit Blick auf die Gewitterwolken Hilfsflotte, dich sich am internationalen Horizont zusammenbrauten. So liefert Israel pro Woche weit mehr Hilfsgüter nach Gaza, als der gesamte Schiffskonvoi Free Gaza bringen wollte. Die Israelis beteuern: Eine humanitäre Krise gibt es in Gaza nicht! Propalästinensische Hilfsorganisationen kontern, die Lieferungen reichten bei weitem nicht aus, um die enormen Bedürfnisse der erschöpften Bevölkerung zu befriedigen. Tatsache ist, dass schon kurz nach dem Gazakrieg die Märkte in Gaza-Stadt voll waren mit allem, was man zum täglichen Leben braucht. Benzin kostete dort im März 2009 genau halb so viel wie in Israel. Israels Anliegen war erklärtermaßen nie, den Menschen im Gazastreifen die Lebensgrundlage zu entziehen. Bis heute steht das Angebot, humanitäre Hilfsgüter über den Hafen Aschdod nach israelischen Sicherheitskontrollen ihrer Bestimmung in Gaza zukommen zu lassen. Aber die Friedensaktivisten der Free Gaza -Flotte lehnten dieses Angebot genauso ab, wie die Bitte von Noam Schalit, seinem Sohn Gilad ein Päckchen und einen Brief zu überbringen. Deshalb ist der Schluss des israelischen Außenministers Danni Ayalon nicht ganz von der Hand zu weisen: Die Aktion Free Gaza hatte niemals eine humanitäre Zielsetzung, sondern war eine Provokation, um die Hamas zu unterstützen. Interessanterweise scheint bislang weder Politikern noch Journalisten oder gar Friedensaktivisten eingefallen zu sein, von der Hamas die Freilassung Gilad Schalits oder eine Einstellung des Raketenbeschusses zu fordern, um so Israel wenigstens die Begründung zur Blockade des Gazastreifens zu nehmen. Mehrfach weigerten sich die Besatzungen der sechs Schiffe am frühen Morgen des 31. Mai 2010, der Aufforderung der israelischen Zur Erinnerung: Israel blockiert den Gazastreifen, weil dort ein israelischer Soldat, Gilad Schalit, seit Sommer 2006 festgehalten wird ohne jeden Kontakt zur Außenwelt. Nicht einmal das Rote Kreuz durfte ihn bislang besuchen. Zudem will Israel den Palästinensern klar machen: Der Beschuss Südisraels mit Raketen ist nicht akzeptabel. Vor dem Gazakrieg zum Jahreswechsel 2008/2009 waren mehr als Raketen von Gaza auf Israel abgeschossen worden seit Februar 2009 sind es schon wieder fast 500. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu erklärt die Politik seiner Regierung ganz einfach : Humanitäre und andere Güter kommen rein. Waffen und Rüstungsgüter nicht. Übrigens: Ägypten, das ohne jede Einflussmöglichkeit der Israelis die gesamte Südgrenze des Gazastreifens kontrolliert, hatte bislang seine eigenen Gründe, den Personen- und Warenverkehr mit dem von der radikal-islamischen Hamas beherrschten Küstenstreifen so weit, wie irgend möglich, einzuschränken. Bild des israelischen Militärsprechers von den Gegenständen, die auf der Marmara sichergestellt wurden Seit Wochen hatte das israelische Verteidigungsministerium Journalisten detaillierte Listen mit Hilfsgütern vorgelegt, die ständig 10 ZUM LEBEN

11 Kriegsmarine Folge zu leisten und in den Hafen von Aschdod einzulaufen. So beschloss die israelische Führung, die Schiffe zum Kurswechsel zu zwingen. Auf fünf Frachtschiffen der Flotte Free Gaza gelang es den Marinesoldaten problemlos, das Steuer zu übernehmen. Auf dem Passagierschiff Mavi Marmara aber waren die Friedensaktivisten gut auf die Ankunft der israelischen Soldaten vorbereitet wie Aufnahmen der Sicherheitskameras auf dem Schiff sowie Filmaufnahmen von Friedensaktivisten bestätigen.[1] Mit Schockgranaten und einem starken Wasserstrahl sollten die Elitesoldaten am Entern gehindert werden. Filmaufnahmen der israelischen Armee[2] zeigen, wie Soldaten, die sich von einem Hubschrauber auf das Oberdeck der Mavi Marmara abseilten, brutal zusammengeschlagen wurden. Wir waren auf passiven Widerstand und friedliche Demonstranten eingestellt und entsprechend bewaffnet, erzählt Hauptmann R., und sahen uns Terroristen gegenüber, die uns töten wollten. Auf die Soldaten wurde auch scharf geschossen. Eigentlich hätten die israelischen Soldaten und ihre Kommandeure von Engagement und Motivation der Blockadebrecher nicht überrascht sein dürfen. Einen Tag zuvor hatte Dr. Abd Al-Fatah Schayyek Naaman, Gastdozent aus Jemen an der Universität Gaza, im Al- Aksa-Fernsehen der Hamas verkündet: Sie werden Widerstand leisten, mit ihren Fingernägeln. Das sind Leute, die das Martyrium für Allah suchen. So sehr sie auch nach Gaza kommen wollen, das Martyrium ist doch erstrebenswerter. Tatsächlich gibt es Filmaufnahmen von Mitgliedern des Konvois Free Gaza, die ihren Wunsch Schahid, Märtyrer, zu werden, offen aussprechen.[3] Entweder Martyrium oder wir kommen nach Gaza, verkündet eine Muslima leidenschaftlich zum Abschluss eines Berichts des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschassiera vom 29. Mai 2010.[4] Chaibar, Chaibar, o Ihr Juden! Die Armee Mohammeds kehrt zurück!, brachten sich die Friedensaktivisten auf der Mavi Marmara in Stimmung mit Sprechchören, die einem Außenstehenden nur schwer verständlich sind. Chaibar ist eine Oase im Nordwesten der Arabischen Halbinsel, in der zur Zeit des Propheten Mohammed viele Juden wohnten. Zusätzlich waren dorthin noch die Juden geflohen, die Mohammed aus Medina vertrieben hatte. Der Ruf Chaibar, Chaibar assoziiert eine Schlacht gegen die Feinde, bis diese sich dem Islam unterwerfen. Diese Schlacht wurde vom Gründer des Islam ursprünglich im Jahre 629 geführt. Der Bund von Chaibar beinhaltet einigen Auslegern zu Folge, dass die Moslems die Juden vertreiben dürfen wann und wie immer sie wollen. Eigentlich hätte Israels Geheimdienst vorher wissen müssen, wes Geistes Kind die Friedensaktivisten der Free Gaza -Flotte waren. Die Opferzahlen waren übertrieben, wie bei Berichten von pro-palästinensischen Medien über israelische Militäraktionen mittlerweile schon üblich. Anfangs war die Rede von 19 Toten. Dann wurde auf 15 Tote korrigiert. Bis schließlich klar wurde, dass neun Friedensaktivisten, darunter vier Türken, ihr Leben verloren hatten. Sieben israelische Soldaten wurden teilweise schwer verletzt. Sie trugen unter anderem Knochenbrüche, Stichwunden im Unterleib und Schussverletzungen davon. Einer erlitt einen Schädelbruch. Etwa 40 Friedensaktivisten hatten keinerlei Ausweispapiere bei sich. Dafür waren sie aber mit Gasmasken, kugelsicheren Westen, Nachtsichtferngläsern und verschiedenen Waffen ausgestattet. Jeder dieser Männer hatte genau dieselbe große Summe Bargelds in der Tasche, alle zusammen mehr als eine Million US-Dollar. Israel vermutet, dass sie Al- Kaida-Söldner sind. Die Israelis stellten Knüppel, Eisenstangen, Messer, Metallgegenstände, Schleudern und Ketten sicher. Trotzdem bestreiten die Türken, dass sich irgendwelche Waffen an Bord der Mavi Marmara befunden haben könnten. Immerhin hätten die türkischen Behörden alle Passagiere mit modernsten Mitteln sorgfältig untersucht. Zu diesen untersuchten Personen gehörte aber offensichtlich nicht das jemenitische Parlamentsmitglied Scheich Muhammad Al- Hasmi, der sich vor dem israelischen Angriff mit seinem Krummdolch in entsprechender Pose auf der Mavi Marmara fotografieren ließ. [5] Al-Hasmi gehört zur Al-Islah-Partei, die der ägyptischen Moslembruderschaft verbunden ist. Die Gegenwart von Parlamentsabgeordneten bei einer derartigen Aktion hätte eigentlich Garant dafür sein sollen, dass sie gewaltfrei verläuft. Doch Israel und die Welt hätte spätestens seit Arafats Rede vor der UNO im Jahre 1974, als sich der Palästinenserführer mit Olivenzweig und Pistole präsentierte, wissen müssen, dass waffenschwingende Volksvertreter in der arabischen Welt keineswegs verpönt sind. Reflexartig sprachen arabische Medien und ihre Sympathisanten vom Massaker auf hoher See. Israelis konterten, ihre Soldaten seien gelyncht worden. In Online-Foren im Internet und im Facebook erfuhr das gesamte altbekannte, antisemitische Repertoire eine aktuelle Neuauflage. Lange bevor Fakten auf dem Tisch liegen konnten, zeigte sich die Welt schon einmal prophylaktisch empört über das blutrünstige Vorgehen des jüdischen Staates. Tod den Israelis forderten Aufkleber in der Türkei, die, genau wie Fußballweltmeisterschaftsland Südafrika, ihren Botschafter in Israel zu Beratungen zurück orderte. Das mittelamerikanische Nicaragua brach seine diplomatischen Beziehungen mit Israel ab. Auf Initiative der arabischen Staaten beschloss die UN-Menschenrechtskommission (UNHRC) eine Untersuchung wobei bereits die Resolution zur Einrichtung der Untersuchungskommission Israel hart verurteilt. Der israelische Kabinettsminister Benjamin Ben- Eliezer meint, Israel habe von einer Untersuchungskommission nichts zu befürchten, weil es nichts zu verbergen gäbe. Allerdings glaubt in Israel seit dem Goldstone-Bericht kaum mehr jemand daran, das eine UNO- Untersuchungskommission neutral sein kann. Der Iran bedankte sich ausdrücklich bei Europa für dessen harte Reaktion auf Israels barbarische Kommandooperation. Innerhalb weniger Tage nach dem Vorfall hatte Israel schon alle Teilnehmer der Free Gaza -Flotte ins Ausland abgeschoben, einschließlich derer, die gewalttätig gegen israelische Soldaten vorgegangen waren. Unter den Friedensaktivisten waren mehr als 100 Bürger aus elf arabischen Staaten, 380 Türken, aber auch elf Deutsche und vier Tschechen. Die Hilfsgüter der Flotte Free Gaza wurde auf zwanzig Lastwagen verpackt und in Richtung Gaza geschickt. Doch die Hamas verweigerte deren Einreise. Offensichtlich kann man auch in Gaza mit Medikamenten, deren Verfallsdatum bereits in der Vergangenheit liegt, der Kleidung, den Decken, Rollstühlen und dem Spielzeug nichts anfangen. Dafür hat aber Ägypten die Sorge, irgendwann doch von der Weltöffentlichkeit mit dem Judenstaat in einen Topf geworfen zu werden und öffnete die Südgrenze des Gazastreifens. Die nächsten Schiffe sind nämlich bereits auf dem Weg. Offensichtlich lohnen sich der fi nanzielle Aufwand und das persönliche Risiko der Beteiligten für den Propagandafeldzug der Feinde des jüdischen Staates. Johannes Gerloff, Christlicher Medienverbund KEP, ZUM LEBEN 11

12 Hilfreiches Ihr habt unsere Herzen erwärmt von Andrea Messig-Wetzel, Lugau Die Handwerker der Sächsischen Israelfreunde erlebten auf ihrer diesjährigen Reise nach Israel, wie sich Türen und Herzen zu Menschen öffneten, denen unvorstellbares Leid zu gefügt wurde. Praktische Hilfe für Holocaust-Überlebende zu leisten, war 2010 das Hauptanliegen unserer Handwerker. Seit sechs Jahren fahren Handwerkergruppen der Sächsischen Israelfreunde zu Hilfseinsätzen nach Jerusalem und anderen Städten in Israel. In diesem Jahr eröffnete sich zum ersten Mal die Chance, Juden, die den Holocaust überlebten, direkt und ganz persönlich zu dienen. Dieser Dienst zeigte sich aber nicht nur in praktischer Hilfe, sondern führte zu unvergesslichen Begegnungen, die bei den alten Juden und unseren Handwerkern tiefe Spuren hinterlassen haben. Die Handwerker brachten mit ihrer Arbeit Segen nach Israel und Segen floss durch ihre Arbeit auch in unser Land zurück. Die Nachfragen aus Israel an unseren Handwerkereinsätzen und auch die Angebote von Handwerkern und Helfern aus Sachsen und nun auch aus Baden-Württemberg werden immer zahlreicher. Dass heißt, dass auch unsere Handwerkergruppen immer mehr wachsen. An der ersten Handwerkerreise 2004 nahmen gerade einmal sechs Männer teil. In diesem Jahr konnten wir 70 Männer und Frauen für die Arbeiten gewinnen. Die Reise wurde auf insgesamt sechs Wochen ausgedehnt, so dass drei Gruppen zwischen 18 und 28 Personen für jeweils zwei Wochen nacheinander ausgesandt wurden. In diesen sechs Wochen konnten damit auch größere Baustellen bewältigt werden, die vor zwei oder vier Ankunft der Handwerker des Sächsischen Israelfreunde e. V. am Flughafen von Tel Aviv. (v.l.: André Krohn, Roland Eberlein, Thomas Dietz, Mike Wetzel) Jahren für die sächsischen Handwerker nicht möglich gewesen wären. Zur schönsten Frühlingszeit, in die auch das Purimfest und Pessach fielen, fuhren unsere Handwerker vom 20. Februar bis 5. April nach Israel. In Jerusalem arbeiteten sie für insgesamt acht Holocaust-Überlebende und auch in Tel Aviv hatten sie einen Einsatz. Daneben renovierten sie Räume bei einer Organisation, die sich um Holocaust-Überlebende kümmert, und natürlich auch wieder bei der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ). In Haifa gab es für die Handwerker die größte Baustelle auf der diesjährigen Reise. In den gesamten sechs Wochen ihres Aufenthaltes bauten unsere Handwerker ein Begegnungszentrum in einem Altenheim für Holocaust- Überlebende aus. Um der nachwachsenden Generation zu helfen, renovierten sie ein Jugendzentrum in Sderot. Auch in Kfar Tikva, dem Dorf der Hoffnung, wo geistig behinderte Menschen leben und arbeiten, erneuerte eine unserer Gruppen wie schon in den beiden Jahren zuvor das Dach eines der zahlreichen Wohnhäuser. In den letzten beiden Wochen konnten die Handwerker außerdem eine Arbeitsgruppe nach Jericho senden, die dort arabischen Christen half. Insgesamt engagierten sich unsere Handwerker und Helfer in 16 einzelnen Projekten. Haifa ein Begegnungszentrum für Holocaust-Überlebende entsteht Die Hilfsorganisation Yad Ezer l Haver (Helfende Hände) betreibt in Haifa ein Altenheim, das momentan 14 Holocaust-Überlebenden ein Zuhause bietet, wo sie größtenteils kostenlos versorgt und betreut werden. Es ist die erste Einrichtung dieser Art in Israel. Die Nachfrage nach einem Platz in diesem Heim ist groß. Über 800 Holocaust-Überlebende stehen auf der Warteliste Umso größer war die Freude, als die Internationale Christliche Botschaft in Jerusalem (ICEJ) ihre Hilfe bei der Finanzierung eines größeren Hauses anbot. Ein dreistöckiges Nachbargebäude des jetzigen Heimes wurde der Organisation zum Kauf angeboten und die ICEJ rief im Januar zu einer Spendenaktion dafür auf. In nur wenigen Wochen gingen über Euro Spenden ein und das gesamte Haus konnte gekauft werden. Da aber auch das neue Gebäude nicht genügend Platz bietet, wurde beschlossen, als erstes ein Begegnungszentrum für Holocaust-Überlebende im Erdgeschoss auszubauen. Hier soll den alten Menschen in Haifa ein Ort geboten werden, an dem sie sich treffen können und so aus ihrer Einsamkeit geholt werden. 12 ZUM LEBEN

13 Team ließ nicht lange auf sich warten und setzte die Arbeiten fort. So konnte Mitte März der komplette Fußboden gefliest und die Elektrik in den Räumen fertig gestellt werden. Das Hilfsprojekt wurde aber nicht nur von den alten Menschen mit großem Interesse aufgenommen. Yad Ezer l Haver rührte kräftig die Werbetrommel und eine Menge Journalisten und andere Gruppen kamen, um zu sehen und zu berichten, welchen Dienst unsere deutschen Handwerker dort in Haifa für die alten Juden taten. Selbst das ZDF brachte in Deutschland einen Bericht über unseren Einsatz. Beginn der Umbauarbeiten in Haifa: Handwerker reißen Mauern nieder Der gemeinnützige Verein Yad Ezer l Haver wurde 2001 von Baruch und Shimon Sabag gegründet. Mein Herzenswunsch ist es, diesen Menschen, die soviel gelitten haben, in ihren letzten Lebensjahren Würde und Freude zu vermitteln. Ihre Zeit geht zu Ende, sie sind alle weit über 70 bzw. 80 Jahre alt, erklärt Schimon Sabag. Die ICEJ vermittelte den Kontakt zwischen der israelischen Hilfsorganisation und den Handwerkern der Sächsischen Israelfreunde. Wir nahmen die große Herausforderung an und sandten 22 Handwerker und Helfer während der gesamten Reise nach Haifa. Leid und einem Neubeginn in Israel handelten. Viele staunten darüber, dass Deutsche nun nach Israel kommen, um ihnen im Alter etwas Gutes zu tun. Nachdem in den ersten beiden Wochen die Mauern gefallen waren und die Handwerker Wände neu verputzt, eine Decke und Klimaanlage eingebaut, Wände gefliest und Toiletten eingebaut hatten, hieß es für die erste Gruppe Abschied nehmen. Aber das zweite Die praktische Hilfe war ein Grundstein, um den alten Juden zu begegnen und ihnen zu zeigen, dass es Deutsche gibt, die um Verzeihung bitten, ihnen Trost spenden und ihre Leiden lindern wollen. Der Einsatz öffnete aber auch die Herzen, und Juden, die seit Jahrzehnten kein Wort Deutsch gesprochen oder überhaupt mit Deutschen Kontakt hatten, kamen und bedankten sich für die Hilfe. Ein Überlebender schrieb den Handwerkern: Ich danke Ihnen für das Gefühl, dass die Nachkommen von Feinden unsere Freunde sind. Unsere dritte Handwerkergruppe in Haifa legte bis zum Pessachfest den Endspurt ein und gab dem Begegnungszentrum den richtigen Anstrich. Die Räume wurden gemalert und die Fensterrahmen und Fensterläden gestrichen. Die Handwerker und auch die alten Menschen fieberten dem Ziel entgegen, end- Die erste Gruppe begann sofort nach ihrer Ankunft im wahrsten Sinne des Wortes Mauern einzureißen. Die gesamte Etage soll schließlich von einem großen einladenden Raum bestimmt werden. Also machten sich die Männer mit Schlaghämmern und Muskelkraft daran, Raum zu schaffen. Die beiden Frauen, die in der ersten Gruppe in Haifa waren, versuchten auf eine andere Weise Mauern zu beseitigen. Täglich kamen alte Menschen vorbei, wollten wissen, was die deutschen Arbeiter dort tun und den Fortgang des Baus begutachten. Die beiden Frauen kamen mit diesen Leuten ins Gespräch und vermittelten ihnen, warum sie als Deutsche dort in Haifa halfen. Die alten Menschen begannen daraufhin ihre Geschichten zu erzählen, die vom Überlebenskampf in deutschen Konzentrations- und Arbeitslagern, dem Verlust ihrer Familien, erlebtem Das Begegnungszentrum in Haifa ist nach sechswöchiger Bauzeit fertig: Zur Eröffnungsfeier am 8. April 2010 kamen viele Holocaust-Überlebende, die sich schon lange nach diesem Ort der Begegnung und des Austausches sehnten. ZUM LEBEN 13

14 lich das Begegnungszentrum eröffnen zu können. Besonders für die Holocaust-Überlebenden ist es wichtig, endlich einen Ort zu haben, an dem sie sich mit Menschen treffen können, die ein ähnliches Schicksal hatten. Das ist besser, als zuhause die Wände anzugucken, so eine Überlebende. Am 8. April war es dann soweit und das Begegnungszentrum wurde mit vielen Ehrengästen, darunter der Deutsche Botschafter in Israel Dr. Harald Kindermann, der aschkenasische Oberrabiner Yona Metzger und der Oppositionspolitikerin Zippi Livni, eingeweiht. Jerusalem und Tel Aviv Türen und Herzen öffnen sich Ein weiterer großer Einsatz stand unseren Handwerkern in Jerusalem bevor. Durch einen zufälligen Kontakt im letzen Jahr, lernten wir Elisabeth Schrot kennen. Sie ist eine Deutsche, die mit der Aufgabe, Holocaust- Überlebenden zu helfen, nach Israel gegangen war. Heute betreut sie privat diese alten Menschen, kauft für sie ein und putzt ihre Wohnungen. Aufgrund ihrer Vermittlung konnten wir in den Wohnungen der alten Leute dringend notwendige Reparaturen und Renovierungen durchführen. So hatte gleich unsere erste Handwerkergruppe Einsätze bei drei Holocaust-Überlebenden. Durch die allgegenwärtigen Wasserschäden standen Malerarbeiten ganz oben auf der Liste. Aber auch die Sanierung eines Badezimmers und eines Balkons wurden in den ersten Yitzhak singt unseren Handwerkern aus Dankbarkeit ein Lied. Der 87-jährige Musiker lebt zusammen mit seinem Sohn in Jerusalem. Natürlich blieb auch in Jerusalem unsere Arbeit nicht unbemerkt und besonders in der Altersresidenz, in der die Handwerker eine Wohnung renovierten, kamen immer wieder Nachbarn vorbei, um zu sehen, was die Deutbeiden Wochen erledigt. Neben vier Männern gehörten ebenfalls wieder zwei Frauen zum Einsatzteam, was sich auch hier als Segen erwies. Sobald unsere Handwerker in den Wohnungen angekommen waren, wollten die Menschen reden und ihre Lebensgeschichten erzählen. Die beiden Frauen hörten geduldig zu und konnten so vertraute Beziehungen zwischen den Holocaust-Überlebenden und unseren Handwerkern aufbau- en. Diese Gespräche und die Zuwendung zu den alten Menschen hatten den gleichen Stellenwert wie die Instandsetzung ihrer Wohnungen. Roswitha Tauscher, eine der Helferinnen in diesem Team, erinnerte sich an Zipporah, eine 96-Jährige, die unsere Handwerker willkommen hieß: Was für phantastische Menschen, voller Weisheit und Liebe, Freundlichkeit und Intelligenz. Mir kam die Ideologie des deutschen Herrenmenschen in den Sinn und ich war beschämt Zipporah spricht fünf Sprachen und verwechselte nie unsere Namen. Schon nach kurzer Zeit sah sie mit dem Herzen und erkannte unsere persönlichen Wesensmerkmale. Diese Liebe und Vertrautheit hatten wir nicht erwartet. So erging es unseren Handwerker auch bei Yitzhak, einem 87-jährigen Musiker, dessen gesamtes Bad sie erneuerten. Er hatte seine gesamte Familie im Holocaust verloren und kam als 14-Jähriger allein nach Israel. Als unsere Handwerker zu ihm kamen, kochte er zu Ehren seiner Mutter für sie ein Essen. Sein jüdischer Humor und seine strahlenden Augen beim Singen deutscher Volkslieder, von denen er eindeutig mehr Strophen auswendig wusste als unsere Handwerker, beeindruckten die Gruppe tief. In den Wohnungen der Holocaust-Überlebenden mussten oft Wasserschäden beseitigt und Wände gestrichen werden. 14 ZUM LEBEN

15 schen dort treiben. So erlebte die Gruppe noch viele eindrückliche Begegnungen und hörte viele Lebensgeschichten von Holocaust- Überlebenden. Zipporah war überglücklich, als ihre Wände wieder in einer schönen hellen Farbe strahlten, die ihre zahlreichen Bilder gut zur Geltung kommen ließ. Über die Arbeit unserer Handwerker sagte sie: Wiedergutmachung ist nicht möglich, aber das Herz kann erwärmt werden und ihr habt mein Herz erwärmt. Und ich staune über Eure Liebe! Auch unsere letzte Handwerkergruppe in Jerusalem machte diese bewegenden Erfahrungen durch ihren Dienst an Holocaust- Überlebenden. Sie renovierten insgesamt acht Wohnungen älterer Menschen in Jerusalem und Tel Aviv. Auch hier war es wieder ein Segen, dass zwei Frauen in der Gruppe dabei waren. Jeder, der in einer bewohnten Wohnung schon einmal etwas repariert oder renoviert hat, weiß, dass die Arbeit nicht mit dem letzten Hammerschlag beendet ist, sondern erst, wenn die Wohnung wieder blitzt und glänzt. Besonders die alten Menschen hatten im Vorfeld Bedenken, wie sie die Wohnungen nach den Handwerkerarbeiten wieder sauber bekämen. Die Frauen konnten diese im wahrsten Sinne des Wortes wegwischen. Nachdem die Handwerker ihre Malerarbeiten beendet hatten, legten die Frauen erst so richtig los. So konnten die Handwerker die Wohnungen in einem sauberen Zustand übergeben, denn gerade vor Pessah ist der Frühjahrsputz besonders wichtig. lebende betreuen. Sie vermitteln dabei auch Patenschaften, bei denen Menschen mit gezielten Spenden direkt die alten Menschen unterstützen können. Diese Abteilung kümmerte sich auch um das große Projekt in Haifa, kaufte für die Organisation dort das Haus und vermittelte unsere Handwerker. Im Haus der Christlichen Botschaft wurde in diesem Jahr gefliest, gemalert, aber auch Küchenmöbel und Haushaltgeräte repariert. Außerdem setzten sie das Außengelände instand. Eine weitere Organisation, die wir unterstützten, heißt Amcha, das bedeutet: Dein Volk. Diese private Initiative unterhält unter anderem Räume, in denen sich Holocaust-Überlebende treffen und ihren Tag gemeinsam verbringen können. Einen solchen Raum richteten die sächsischen Handwerker vor. Durch die Vermittlung von Amcha konnte unsere Gruppe verschiedenen Holocaust- Überlebenden auch privat helfen. Eine weitere Anlaufstelle in Jerusalem ist Christa Behr, deren Haus für Gäste immer offen ist und die Versöhnungsarbeit zwischen Deutschen und Juden leistet. Sie organisiert außerdem jährlich Fahrten für Deutsche in verschiedene Konzentrationslager, um vor Ort gemeinsam mit Überlebenden dieser Lager die Geschichte aufzuarbeiten. In ihrem Gästehaus stehen jedes Jahr von Neuem Instandhaltungsarbeiten an. So konnten unsere Handwerker beim diesjährigen Aufenthalt eine weitere Terrasse fliesen, einen Sonnenschutz darüber anbringen und eine neue Metalltreppe bauen. Sderot ein Haus für Jugendliche In den ersten drei Wochen ihres Aufenthaltes gingen zwei unserer Teams nach Sderot. Die Einwohner zählende Stadt liegt direkt am Gaza-Streifen und leidet besonders unter dem Beschuss durch Kassam-Raketen. Während unsere Handwerker vor Ort waren, gab es Gott sei Dank! keinen einzigen Angriff auf die Stadt. Die gefährliche Situation war allerdings allgegenwärtig und besonders der Bau vieler neuer Bunker führte dies unseren Handwerkern vor Augen. Aufgrund der anhaltenden Bedrohung gehen viele Bewohner aus der Stadt fort. Zurück bleiben die Schwachen, das heißt alte Menschen und zerrüttete, auch sozial schwache Familien. Für viele und besonders für die Kinder ist diese Situation ein Trauma. Darum bat uns der Direktor des Sozialen Dienstes in Sderot, Yigal Levi, in diesem Jahr bei der Erneuerung eines Jugendzentrums zu helfen, in dem sich schwer erziehbare Jugendliche treffen. Diese Jugendlichen, die oftmals die Schule abgebrochen haben, lernen dort einen sozialeren Umgang miteinander, aber auch praktische Dinge wie Kochen, kreatives Arbeiten, den Umgang mit Computern. Yigal berichtete, dass jährlich ca. 50 Jugendliche auf diese Weise wieder für das Leben tüchtig gemacht werden. Unsere Handwerker machten sich daran, auf dem kompletten Fußboden des Hauses, mit einem großen Aufenthaltsraum, Küche, zwei Auch diese Gruppe wurde mit Dankbarkeit überschüttet, bekam leckeres Essen zur Stärkung serviert und hörte unglaubliche Lebensgeschichten. Eines der wohl eindrücklichsten Erlebnisse hatte der Leiter der letzten Gruppe in Jerusalem, Volker Rabe. Ein alter Mann, der als Kind das Konzentrationslager Bergen- Belsen überlebte, schenkte dem Handwerker zum Abschied seinen Wohnungsschlüssel mit den Worten Mein Haus ist auch Dein Haus. Auf die Frage, ob ihm bewusst sei, dass er den Kindern der Mörder seiner Familie den Schlüssel zu seiner Wohnung überlässt, antwortete er: Ja, dessen bin ich mir voll bewusst! Unsere Handwerker halfen in Jerusalem nicht nur Privatpersonen sondern auch Organisationen, die sich um Holocaust-Überlebende kümmern. So hat zum Beispiel die Internationale Christliche Botschaft eine eigene Abteilung AID, deren Mitarbeiter Holocaust-Über- Unsere Handwerkergruppe in Sderot mit Vertretern der kommunalen Jugend- und Sozialarbeit und der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem. ZUM LEBEN 15

16 Ende des Handwerkereinsatzes erstrahlte ein komplettes neues Dach. Die harte Arbeit, bei der auch die beiden Frauen kräftig mit zupackten, wurde durch die aufmerksame Versorgung der Handwerker durch Monika Müller, die unsere Ansprechpartnerin in Kfar Tikva war und Begegnungen mit den vielen Bewohnern dort versüßt. Am Ende eines langen Arbeitstages spielten die Handwerker gegen die Betreuer im Dorf Fußball oder erlebten gemütliche Grillabende. Die Bewohner des Dorfes hielten den Fortgang der Renovierungen im Auge und freuten sich am Schluss gemeinsam mit unserer Handwerkergruppe über die gelungene und unglaublich schnelle Arbeit. Nach fünf Arbeitstagen wurde in Kfar Tikva bereits Richtfest gefeiert. Kerstin Simon und Joachim Berndt freuen sich über den gemeisterten Teilabschnitt der Dacherneuerung. Nebenräumen, Flur und Treppenhaus, neue Fliesen zu verlegen. Damit war das erste Team die gesamten zwei Wochen seines Aufenthaltes beschäftigt. Das zweite Team übernahm die Arbeiten direkt und gab zum Schluss allen Räumen einen schönen neuen Anstrich. Nebenbei wurde noch die Elektrik im Haus erneuert. Viele Jugendliche kamen, um den Arbeitern zu helfen. So entwickelten sich engere Beziehungen zwischen den Deutschen und den Israelis. Viele der Jugendlichen und auch die Betreuer stammen aus dem ehemaligen Ostblock. Leider halfen die gelernten russischen Vokabeln nicht über jedes Verständigungsproblem hinweg, das tat dann oft ein Lächeln. Beim Abschiedsessen ging es dann sprachlich bunt her und es wurde auf Hebräisch, Russisch, Englisch und Deutsch reihum geplaudert. Die Jugendlichen und Betreuer waren überglücklich über die entstandenen neuen Räume. Die regulären Kosten für eine solche Arbeit hätten sie nie aufbringen können. Yigal Levi bedankte sich sehr herzlich in einer rührenden Abschiedsrede bei unseren Handwerkern und sagte, dass sie nun für ihn und auch für die Jugendlichen wie eine große Familie sind. Kfar Tikva Dorf der Hoffnung Schon zum dritten Mal arbeitet eine Handwerkergruppe für zwei Wochen in Kfar Tikva nahe Haifa. Kfar Tikva heißt Dorf der Hoffnung und bietet geistig behinderten Menschen eine Wohn- und Arbeitsstätte. Es gibt Eine anstehende Feier setzte unseren Handwerkern einen sehr engen Zeitplan, da bereits in der zweiten Woche ihres Aufenthaltes ein Fest zur Verabschiedung einer zukünfin dem Dorf zum Beispiel eine Töpferwerkstatt, wo die Bewohner einer täglichen Arbeit nachgehen. Sie leben in kleinen Reihenhäusern mit zwei bis vier Wohnungen. Auf den letzten beiden Handwerkerreisen deckte jeweils eine unserer Gruppen das Dach eines Hauses im Dorf. In diesem Jahr sollten die Dachziegel eines etwas größeren Daches erneuert werden. Der Dachdeckermeister Friedhelm Martius, der die Handwerkergruppe dort wieder leitete, war zuversichtlich, dass diese Arbeit während des zweiwöchigen Aufenthaltes erledigt werden kann. Als die Gruppe, vier Männer und zwei Frauen, gemeinsam die alten Dachziegel entfernt hatten, erlebten sie eine große Überraschung. Der komplette Dachstuhl war sanierungsbedürftig und musste erst erneuert werden, bevor die neuen Ziegel gedeckt werden konnten. Die Gruppe war sich unsicher, ob diese Aufgabe in zwei Wochen bewältigt werden kann. Trotzdem begannen sie mit Abriss des Dachstuhles und einiger Betonmauern, so dass das Dach gleichzeitig noch etwas umgestaltet wurde. Innerhalb der ersten Woche bauten die Handwerker nach dem Abriss den neuen Dachstuhl auf. Gemeinsam mit den Projektbetreuern vor Ort konnten Sie am Ende dieser ersten Woche bereits das Richtfest feiern. Nach zwei verdienten freien Tagen am Wochenende begann die Gruppe in der zweiten Woche mit dem Abdichten und Verlegen der neuen Dachziegel. Was am Anfang keiner für möglich gehalten hatte, wurde wahr und am Jericho Sächsische Handwerker arbeiten in der ältesten Stadt der Welt Es gibt keinen israelischen Checkpoint mehr, war der erste Gedanke unserer fünf Handwerker, als sie in das palästinensische Autonomiegebiet im Westjordanland einfuhren. Auf Einladung von Taas Saada, einem ehemaligen Fatah-Kämpfer und heutigem Christen, sendeten die Sächsischen Israelfreunde schon zum zweiten Mal Handwerker nach Jericho. Er bat uns, Christen vor Ort zu unterstützen, da sie bei kommunalen Förderungen oft nicht berücksichtigt werden. Unsere Handwerkergruppe führte die im letzten Jahr begonnenen Renovierungen in einem Restaurant palästinensischer Christen fort wurden die Außenanlagen erneuert und in diesem Jahr sollte ein großer Saal mit 450 Quadratmetern neu gestrichen werden. In diesem Raum treffen sich neben Christen auch Moslems, um Hochzeiten oder andere Familienfeste zu feiern. Durch die Renovierung soll das Restaurant mehr Zuspruch finden. Dabei wollten die Handwerker aber auch der palästinensischen Bevölkerung in Jericho zeigen, dass sie als Christen ihren Glaubensgeschwistern Hilfe leisten. Viele Beschädigungen an Wänden und Decken des gesamten Saales mussten zuerst ausgebessert werden, bevor die Maler neue Farbe darauf streichen konnten. Auch die vielen Lampen und Spiegelelemente in der Decke wurden gründlich gesäubert und zum Teil erneuert. Bis in die Abendstunden hinein wurde gearbeitet. In den Pausen beköstigten die Besitzer des Restaurants die Gruppe mit köstlichem Essen und arabischem Kaffee und Tee. 16 ZUM LEBEN

17 tigen Braut aus Jericho mit etwa 200 Gästen geplant war. Diese Feier lief streng nach muslimischen Regeln ab. Im Saal feierte die weibliche Gesellschaft mit Musik und Tanz. Männern mit Ausnahme des zukünftigen Bräutigams war der Zutritt und Fotografieren verboten. Sie unterhielten sich in den Außenanlagen bei Cola und Kuchen. Der Bräutigam bedankte sich herzlich bei den sächsischen Handwerkern für die gelungene Renovierung des Festsaales. Taas Saada gab unseren Handwerkern einen Einblick in seine Arbeit in Jericho. Mit seinem Hilfsprojekt Seeds of Hope Saat der Hoffnung errichtete er einen Kindergarten in Jericho und versucht, palästinensischen Kindern ein alternatives Bild von Israel zu vermitteln. Er leistet als Christ damit einen Beitrag zur Versöhnung zwischen Palästinensern und Juden. Schon Golda Meir, die ehemalige Ministerpräsidentin Israels, sagte über die palästinensischen und arabischen Nachbarn: Erst wenn sie ihre Kinder mehr lieben als sie uns hassen, erst dann wird es Frieden geben! Die diesjährige Handwerkerreise war geprägt von intensiven Begegnungen und Gesprächen zwischen den deutschen Handwerkern und den Juden und Palästinensern, die unsere Unterstützung erhielten. Auf den Baustellen gab es auch dieses Jahr wieder das eine oder andere Problem, das gelöst werden musste. Verschiedene Auffassungen auf beiden Seiten, darüber, wie Arbeiten erledigt werden oder Probleme mit der Qualität und Verfügbarkeit von Material und Werkzeugen stellten die Geduld unserer Handwerker auf eine harte Probe. Dank verständnisvoller Kommunikation aber auch Improvisation konnten diese Probleme bewältigt und alle Baustellen bis zur Abreise unserer Handwerker fertig gestellt werden. Handwerkerreisen - Land und Leute erleben Zu unseren Handwerkerreisen gehören neben Arbeiten und Begegnungen auch tägliche Bibelarbeiten. In diesem Jahr tauschten sich die Gruppen über den Text in Römer 9-11 aus. Aus diesem Wort heraus wurde über die Beziehung zwischen Juden und Christen, beziehungsweise die gegenseitigen Standorte und ihre jeweilige Beziehung zu Gott nachgedacht. Jede der drei Gruppen traf sich zu einem abschließenden Gesprächsabend über diesen Bibeltext mit Johannes Gerloff, einem freien Journalisten. So wie gemeinsame Treffen unserer Handwerker mit Johannes Gerloff oder auch Daniel Yahav, dem Pastor einer messianischen Gemeinde in Tiberias, gehört auch ein Abendessen bei Ulrich Sahm zum festen Bestandteil einer Handwerkerreise. Ulrich Sahm ist ebenfalls Berichterstatter und ehemaliger n-tv-reporter. Er bereitet als Abschluss unserer Reisen für die Handwerkergruppen immer köstliche Leckereien und neuste Berichte über Leben und Politik in Israel vor. In diesem Jahr erlebte die letzte Handwerkergruppe ihren Sederabend bei ihm. Neben den neun Arbeitstagen gibt es aber auch freie Tage für Ausflüge, bei denen die Mitreisenden viele Orte in Israel kennen lernen. Für unsere Handwerker ging es in diesem Jahr am ersten Ausflugswochenende in den Norden nach Haifa, Akko und Nazareth. Sie besuchten einen israelischen Stützpunkt an der Grenze zum Libanon, wo ihnen die Sicherheitsmaßnahmen aber auch die Bedrohung für das Land vor Augen geführt wurden. Am See Genezareth und auf einer Wanderung am Berg Arbel konnten sich die Handwerker von der ersten Arbeitswoche erholen. Zum Abschluss der Reise und nach Beendigung der Baustellen reiste unsere Gruppen nach Jerusalem, dem Höhepunkt eines jeden Israelaufenthaltes, und erlebte für einen Tag diese vielfältige und heilige Stadt. Zur Entspannung ging es dann ans Tote Meer, nach En Gedi und Massada. Den letzen Punkt der Reise stellte wie in jedem Jahr die Altstadt von Tel Aviv, Jaffo dar, wo jeder direkt am Mittelmeer Abschied von diesem wunderbaren Land nehmen konnte. Das fünfköpfige Team in Jericho half palästinensischen Christen bei der Renovierung eines Festsaales. Michael Sawitzki (vorn), der Projektleiter der Handwerkerreisen, besucht die Gruppe und informiert sich über den Fortgang der Arbeiten. Hinter unseren Handwerkern und Helfern liegt eine arbeitsreiche aber auch von bewegenden Begegnungen geprägte Zeit. Alle Gruppen haben einen wertvollen und großen Eindruck hinterlassen oder wie Zipporah Dak, die ältere Dame in Jerusalem sagte: und Ihr habt mein Herz erwärmt. ZUM LEBEN 17

18 Erfreuliches Ostern in Jerusalem das ist wie ein Geschenk Eine sächsische Christin erfüllt sich einen Traum Ein Jerusalemer Komponist singt sein Lied zum Seder-Abend In Tel Aviv spricht eine Auschwitz-Überlebende über ihre größte Freude von Hartmut Petersohn Berlin Jericho/Jerusalem. Am Rande des Gartens stehen zwei Hochzeitsstühle. Hoch, weiß und sperrig. Auf den ersten Blick: Metallschrott. Auf den zweiten fallen die Windungen und ineinander verschlungenen Blechstreben auf. Die Hochzeitsstühle gehören in den Hochzeitssaal der arabischen Gaststätte Green Valley im palästinensischen Jericho. Dort werden sie vor jeder Hochzeit geschmückt wie eine Braut. Noch stehen sie nackt und bloß im Garten. Ein kleiner Trupp deutscher Handwerker hat sie dorthin getragen. Sächsische Israelfreunde renovieren den Hochzeitssaal der arabischen Gaststätte. Der Besitzer ist Christ. Ostersonntag soll die erste Hochzeit im neuen Saal gefeiert werden. Auch eine neue Decke haben die fünf Freizeithandwerker eingezogen, die darin eingelassenen Spiegel wieder zum Glänzen gebracht. Und du hast die Discokugel installiert, neckt Susanne Buschner ihren Freund Mathias Graf. Er hatte gerade erzählt, dass hier im Jerichoer Green Valley seine Kenntnisse in der Elektrik sehr gefragt seien. Ich habe in Mittweida Elektrotechnik studiert und das hat auch mit Handwerk zu tun. Susanne ist medizinisch-technische Assistentin und arbeitet in einem Chemnitzer Krankenhaus als Laborantin, Mathias ist Softwareentwickler. Die beiden jungen Christen haben ihren 14tägigen Jahresurlaub genommen und arbeiten hier im palästinensisch verwalteten Jericho. Kollegen hatten Susanne vor der Reise besorgt gefragt, ob sie denn Ein kleine Spaß mit den Hochzeitsstühlen im Garten: Susanne Buchner und Mathias Graf in einer Arbeitspause bei ihrem Handwerkereinsatz im palästinensischen Jericho. Fotos: Hartmut Petersohn 18 ZUM LEBEN

19 nicht schreckliche Angst habe. Nein, hatte sie geantwortet, nur Gottvertrauen. Am Ende hätte ihre Kollegen das Argument überzeugt: Die Palästinenser werden ihre Bomben doch nicht in Jericho zünden. Auch sie habe vor der Reise aus Israel immer nur die Berichte über den Bombenterror gehört. Wenn sie den inzwischen von Palästinensern bewachten Check-Point als Ehepaar und mit ihren Begleitern passieren, sei sie traurig darüber, dass die beiden Völker so getrennt von einander leben. Susanne: Ich war immer sehr skeptisch Moslems gegenüber dieses Gefühl ist nun nicht mehr so stark. Wir haben hier sehr viel gelernt, ergänzt Mathias: Dass wir uns nicht an den Händen halten sollen beim Spazierengehen, nicht umarmen, dass unverheiratete Frauen und Männer getrennt schlafen müssen. Wir halten uns daran. Susanne: Es geht um den Respekt gegenüber den Menschen, die hier leben. Und wir sind gekommen, um das zu verstehen, nicht um zu missionieren. Susanne hat sich mit dieser Reise einen Traum erfüllt, nur hat sich das Ziel ein bisschen weiter nach Süden verschoben. Für mich stand fest, wenn ich einmal fliege, dann nach Israel. Ich wollte einmal dort sein, wo Jesus gelebt hat. Aber ich wollte nicht als Tourist herfl iegen, sondern als Helfer, Gutes tun. Ihr Freund sei sofort bereit gewesen, sie zu begleiten. Mathias: Ich habe ihr gesagt: Das ist mir zu gefährlich, dich allein dorthin fahren zu lassen. Susanne hatte einen Antrag ausgefüllt, und sich damit bei den Sächsischen Israelfreunden um die Teilnahme an der Handwerkerreise beworben. Ich habe nicht gedacht, dass das klappt. Dann kam der Bescheid: Angenommen. Wir haben gleich angefangen hebräisch zu lernen. Na ja, damit könne wir hier im arabischen Teil nicht viel anfangen. Und dann freut sie sich und strahlt: Wir haben trotzdem Glück gehabt. Durch das Osterfest und Pessach müssen wir zwei Tage länger als geplant bleiben. Und vor allem: Wir sind Ostern in Jerusalem das ist wie ein Geschenk. Itzak Avni sitzt in seienm kleinen Wohnzimmer in Jerusalem und sagt: Seder wird schön sein, du wirst es sehen. Er nimmt die Gitarre und singt Neder ein Lied, dass er 1948 im Kibbuz Hachotrim komponiert hat. Da hieß der 1923 in Prag geborene Jude Harry Steiner schon Itzak Avni. Itzak ist mein zweiter Name. Wir haben uns hier in Israel hebräische Namen zugelegt, um stolz und offen zu zeigen, dass wir Juden sind. Avni, sein neuer Familienname, heißt nichts anderes als Steiner. Itzak konnte, seit er in Israel ist, nie mit seiner großen Familie den Sederabend feiern. Mit ihm beginnt das Pessachfest, an dem die Juden den Auszug aus Ägypten feiern, die Befreiung aus der Sklaverei. In seinen Lebenserinnerungen schreibt Itzak: Meine Mutter wurde am 10. Dezember 1941 als Transportnummer 648 in das KZ Theresienstadt gebracht. Die Familie Steiner von den Deutschen ausgelöscht. Deshalb waren für Itzak bei diesem wichtigen jüdischen Fest immer Freunde wichtig. Elisabeth Schroth hat für ihn als Überraschung Konrad Schmidt eingeladen, einen deutschen Lehrer. Vor dem Seder wird sie Itzaks Wohnung gründlich putzen. Der alte Mann schafft das schon lange nicht mehr. Elisabeth besucht ihn regelmäßig. Sie hat das Projekt Erew tov, Naomi gegründet, was so viel heißt wie einen Guten (Lebens)Abend für Naomi, eine Figur aus der Bibel. Elisheva, wie die 60-jährige hier in dem südwestlichen Stadtteil Jerusalems genannt wird, ist ihr einziges Projektmitglied. Über das Jerusalemer Sozialamt hat sie sich Adressen von hilfsbedürftigen alten Menschen besorgt, Überlebende der Shoa. Sie geht zu ihnen, putzt, räumt die Wohnungen auf, kauft ein, hört ihnen zu, wenn sie erzählen. Sie fährt zu den alten Leuten mit dem Linienbus. Ein Auto besitzt sie nicht. Es ist eine stille und ganz unauffällige Hilfe. Und in der Seder- Woche ist Itzak mein Schwerpunkt, da müssen die anderen zurücktreten. Der alte Musiker fragt sie, ob sie auch an alles gedacht habe für den Seder. Ihren Bericht kommentiert er augenzwinkernd: Du weißt inzwischen viel besser als ich, was koscher ist und auf den Seder-Teller gehört. Es wird ein schöner Seder-Abend, das ist sicher. Itzak freut sich und greift zur Gitarre. Neder, das Gelübde, werde ich am Seder- Abend singen. Itzak war ein sehr bekannter Musiker und Komponist in Israel. Der legendäre Jerusalemer Bürgermeister Teddy Kolleg hatte ihn in die neuen Dörfer um die Stadt herum, die so genannten Siedlungen, geschickt. Dort sollte er Kinder in Blockflöte und Mandoline unterrichten. Es ist ein Musikfestival daraus hervorgegangen. Itzak wehrt bescheiden ab: Im Allgemeinen versuche ich nicht stolz zu sein. Aber dass er verwahrloste Kinder in einem Heim unterrichtete und soweit brachte, dass sie gebeten wurden, dem Präsidenten vorzuspielen und in einem Sanatorium kranken Kindern mit dem gemeinsamen Musizieren neuen Lebensmut gab, das ist eine Kleinigkeit, auf die ich mir erlaube, stolz zu sein. Für Michael Sawitzki bleibt nur noch wenig Zeit. Das israelische Auto-Navi schleust ihn zuverlässig durch das Tel Aviver Verkehrschaos in das Viertel Pinkas der Hauptstadt. Sawitzki leitet den nunmehr sechsten Handwerkereinsatz der Sächsischen Israelfreunde im Heiligen Land. Er ist auf dem Weg zu Judith. Das Pessach-Fest naht, der Seder-Abend beginnt bald. Der vorgeschriebene große Hausputz kann nur gelingen, wenn die Malerarbeiten und die Reparaturen rechtzeitig beendet sind. Judith erwartet zum Pessachfest ihre Tochter und ihren Sohn, sie wird mit ihnen auch den Sederabend feiern. In ihrer Wohnung im dritten Stock des Hochhauses zeigt sie dem deutschen Handwerker-Chef die Schäden. Michael Sawitzki versichert Judith: Wir kommen am Sonntag und werden die Malerarbeiten vor Seder beenden. Die alte Dame bedankt sich. Sie war in den Genuss der Renovierung gekommen, da sie auf einer Liste von Holocaust- Überlebenden stand. Judith hat die Hölle gesehen. Mit ihrer Schwester Esther hat sie Auschwitz und den Todesmarsch nach Ravensbrück überlebt. Auf ihrem Unterarm trägt sie eine eintätowierte Zahlenreihe. Sie ergibt die Zahl 18 im Hebräischen steht die Zahl als Wort für Leben. Du wirst leben, hat mir eine slowakische Jüdin im Lager gesagt sie hat Recht behalten. Judith sagt, sie habe Deutsche nur als Mörder kennengelernt. Mit dieser Erinnerung wollte sie ihr Leben nicht abschließen, bevor ich woanders hingehe. Darum hat sie zugestimmt, als die österreichische Religionslehrerin Christa Behr sie 1994 bat, zu einem Bußgottesdienst mit ihr nach Auschwitz zu reisen. Das hatte es noch nicht gegeben - Holocaust-Überlebende fahren mit deutschen Christen gemeinsam an diesen schrecklichsten aller Orte. Ihre Enkelin hatte darauf bestanden, sie auf der Reise zu begleiten. Judith: Und da habe ich meine größte Freunde erlebt. Meine Enkelin hat sich gleich mit gleichaltrigen Deutschen angefreundet. Die jungen Israelis und die jungen Deutschen zu sehen, wie sie sofort eine gemeinsame Sprache finden das war ein großes Geschenk. Es passt zu Pessach, und es passt zu Ostern - daran will Judiths Familie in dieser Woche an dem siebentägigen Fest denken. ZUM LEBEN 19

20 Erschütterndes SCHALOM Chemnitz von Uwe Dziuballa, Chemnitz In den letzten Wochen ist das SCHALOM- Projekt verstärkt in den Fokus medialen Interesses gerückt. Presse und Rundfunk nahmen dabei die am 8. April durch Vandalismus entstandenen Zerstörungen im Eingangsbereich des Chemnitzer Schalom-Restaurants zum Anlass, um über die seit Jahren andauernden Angriffe auf Gestaltungselemente und Ausstattungsgegenstände des Hauses zu berichten. Einige von diesen klar als antisemitisch motivierte Taten einzuordnen. In der Liste der Beschädigungen und Zerstörungen, die sich seit 2001 bis heute fortschreibt, sind über 317 Vorfälle aufgelistet, bei denen es zu schweren Zerstörungen von Mobiliar, Türen, Pflanzen, Technik, Beleuchtung und Werbeträgern kam. Weiterhin dokumentiert: mehrfach zerstochene Autoreifen von Firmenfahrzeugen, Hakenkreuz-Beschmierungen von Wänden, Hetzschriften mit antisemitischem Inhalt, Drohanrufe und nicht zuletzt ein am Eingang des Restaurants abgelegter Schweinekopf, auf dessen Stirn ein Judenstern gemalt war. Die Gesamtschadensbilanz beziffert sich inzwischen auf eine Summe von rund Euro. Alle in diesem Zusammenhang erschienenen Artikel und Beiträge von Medien wie Freie Presse, Sächsische Zeitung, Nachrichten aus Israel und Mitteldeutscher Rundfunk stießen auf eine große Resonanz bei Lesern und Zuschauern in ganz Deutschland. Die uns erreichenden Reaktionen darauf reichten von aufrichtiger Betroffenheit bis hin zu Vorwürfen, das Thema würde unberechtigt aufgebauscht und dem Image der Stadt Chemnitz schaden. Die Polizei kritisierte in diesem Zusammenhang, dass nicht alle Vorfälle zur Anzeige gebracht worden seien: Wenn sie nicht alle Fälle anzeigen, dann können wir auch nichts aufklären! Auf diesen Vorwurf hin, hielten wir den Ermittlern folgenden Fakt entgegen: Alle je von uns zur Anzeige gebrachten Vorfälle blieben nach unserem Erkenntnisstand bis heute unaufgeklärt. Ein Beispiel für eine aus unserer Sicht eher unprofessionell anmutende Ermittlungsarbeit sehe ich in dem Fall eines Schweinekopfes, der von Unbekannten vor der Restauranttür abgelegt wurde und auf dessen Stirn sich ein Judenstern sowie die Aufschrift Jude befanden. Nachdem ich die Polizei verständigt und den Vorfall mündlich zur Anzeige gebracht hatte, wurde mir mitgeteilt, dass alle verfügbaren Kräfte derzeit durch Unfälle gebunden seien. Deshalb solle ich den Kopf einfach am besten in eine Plastiktüte stecken und bei der Polizei vorbei bringen. Da ich das schon hinsichtlich einer einfachen Form der Spurensicherung für unpraktikabel ansah, bestand ich darauf, dass sich Beamte vor Ort einen Überblick verschaffen sollen. Bis zum Eintreffen der Beamten schoss ich selbst einige Fotos. Das sollte sich später noch als ungeahnt sinnvolle Handlung herausstellen. Die eintreffenden Polizisten fotografierten den Schweinekopf, packten ihn in eine Tüte und verabschiedeten sich. 20 ZUM LEBEN

21 Tage später meldete sich der Staatsschutz bei mir. Ich wurde zu einer Vernehmung geladen und zugleich gebeten, die Fotos, die ich vom Schweinekopf geschossen hatte, zur Verfügung zu stellen. Wozu werden die Aufnahmen gebraucht?, war meine Frage. Von Mitarbeitern des Staatschutzes wurde mir erklärt, dass die von der Polizei gefertigten Bilder irgendwie verloren gegangen seien. Geraume Zeit später erhielt ich die Mitteilung, dass der Schweinekopf in der Tierkörperverwertung Chemnitz verbrannt worden sei. Wochen später erreichte mich dann ein Schreiben der Staatsanwaltschaft, in dem ich über die Einstellung des Verfahrens informiert wurde. An dieser Stelle möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass mir bewusst ist, mit welcher Menge an Straftaten die Polizei täglich konfrontiert wird und der Fall mit dem Schweinekopf sicher nur eine unter vielen ist. Und dennoch hatte ich mir erhofft, dass es zumindest einige brauchbare Ermittlungsansätze gibt, die zur Aufklärung führen könnten. Abgetrennte Schweineköpfe in Chemnitzer Haushalten dürften doch wohl eher eine Seltenheit darstellen. Sicher war es nicht richtig, nach diesem Vorfall auf weitere Anzeigen und Hilfe durch die Polizei zu verzichten. Doch wenn der Fall Schweinekopf schon im Sande verlief, erschien es wohl eher lächerlich, zu hoffen, dass wegen zerstörter Blumenkübel und Terrassenmöbel oder demolierter Briefkästen und zerstochener Autoreifen irgendetwas Verwertbares ermittelt werden würde. Die Fälle von Vandalismus nicht mehr zur Anzeige zu bringen, bedeutete dennoch nicht, sich mit Schäden herumschlagen zu müssen. Denn in jedem Fall einer Beschädigung oder Verwüstung müssen die zerstörten Dinge repariert oder ersetzt werden. Das führte zu erheblichen materiellen Belastungen. So erscheint es dann irgendwann nur noch als lästiges Ärgernis, seine Zeit mit Anzeigen bei der Polizei zu verbringen, obwohl es kaum Aussicht auf Ermittlungserfolge gibt. Zudem haben nicht alle Vorfälle von Vandalismus einen antisemitischen oder politischen Hintergrund. Fakt bleibt jedoch, dass uns der Vandalismus in den letzten zehn Jahren einen Schaden von rund Euro eingebracht hat. Dieses Geld fehlt nicht nur der Gastronomie, sondern letztlich vor allem dem Verein SCHALOM. Die Schwierigkeiten und Belastungen, die aus den Schäden entstanden sind, waren nur durch Aktivitäten außerhalb des SCHALOM Projektes, Hilfe von Freunden und vor allem der Familie zu bewältigen. Trotz aller Hilfe und Unterstützung habe ich natürlich dennoch Bedenken, dass im Falle von wiederholten Vandalismus der Spruch zutrifft: Steter Tropfen höhlt den Stein! Denn neben den Störungen haben wir natürlich auch mit den ganz normalen konjunkturellen Schwankungen in der Gastronomie zu leben. Und diese Kombination kann tödlich sein. Dass wir es bis zum heutigen Tag geschafft haben, verdanken wir neben den Gästen unseres SCHALOM Restaurants, vor allem den aktiven Mitgliedern des SCHALOM e.v., den Sächsischen Israelfreunden, den Freunden von Die Arche e.v., den Familien Neumann, Gotter und Nafziger, den Mitarbeitern des SCHALOM Restaurants, meiner Lebenspartnerin Ute, meinem Bruder Lars Ariel und vor allem meiner Mutter Dagmar. Ihnen allen und denen, die hier nicht genannt werden, sage ich deshalb: Vielen Dank! Erstes koscheres Bier aus Sachsen! Kartonbestellung ng unter: eu CD: Johannes Gerloff Jüdische Siedlungen Vortrag Hakuna Matata Predigt Aufnahme des Vortrages in der Johanneskirche Crimmitschau 5, Euro CD: Ulrich W. Sahm Vortragsreise Juni 2010 Ulrich W. Sahm beschreibt aus eigener Erfahrung, seit 40 Jahren wohnhaft in Jerusalem, den Alltag und die Zustände in Israel. 19,90 Euro Johannis-Verlag Das erhalten Sie im SCHALOM Restaurant, Israel 2009 Im Fischladen Evangelische Buchhandlung Gotter, bei der Brauerei Hartmannsdorf GmbH, in der Villa Markersdorf, Claußnitz, OT Markersdorf und im Café Schoschana (Gemeindehaus der neuen Dresdner Synagoge) ZUM LEBEN 21

22 Aktuelles aus Israel Kurz mitgeteilt Abiturfeier wegen Kopftuchstreit abgesagt von Ulrich W. Sahm, Jerusalem In der traditionsreichen deutsch-katholischen Schmidtschule im arabischen Ostteil Jerusalems musste wegen Drohungen aus muslimischen Kreisen infolge eines Kopftuch- Streits die Abiturfeier kurzfristig abgesagt werden. Die 1886 gegründete, zum Deutschen Verein vom Heiligen Lande gehörende katholische Schmidtschule mit rund 500 arabischen Schülerinnen ließ am Sonntag ihre geplante Abiturfeier ausfallen. Die Mehrheit der Schülerinnen sind muslimisch. Es habe Hinweise auf Störungen gegeben, die ernst genommen werden mussten. Die Schule habe kein Risiko eingehen wollen und deshalb den für die Kinder und die Eltern traurigen Beschluss gefasst. Weil es sich um eine Schule für palästinensische Kinder im arabischen Ostteil der Stadt handelt, hätte die Schule aus guten Gründen nicht die israelische Polizei zum Schutz der Veranstaltung rufen können, um sich nicht zu kompromittieren. Die Schuluniform der Mädchen sieht kein Kopftuch vor und gemäß den Schulregeln sei es auch den Lehrerinnen verboten, ein typisch muslimisches Kopftuch zu tragen. Vor einigen Wochen gab es erste Probleme als eine altgediente Lehrerin ankündigte, künftig ein Kopftuch tragen zu wollen. Gemäß einer arabischsprachigen Internetseite sei die Lehrerin nach über 20 Dienstjahren entlassen und vom Schulgelände verwiesen worden. Während in der deutschen Gemeinde Jerusalems Gerüchte über einen Streik an der Schmidtschule kursieren, hat es angeblich nur ein sit-in von muslimischen Schüle- rinnen und Eltern gegeben. Der Unterricht konnte ungestört weiter aufrecht erhalten werden. Einen schmerzhaften Einschnitt gab es erst mit der Absage der Abiturfeier. Die Schulleitung steht jetzt wegen des Kopftuchstreites vor einem unlösbaren Dilemma. Ein protestantischer Deutscher in Jerusalem sagte: Falls die Schule das Kopftuch zulässt, würde die letzte christliche Bastion in Jerusalem geschliffen werden. Halten die aber am Kopftuch-Verbot fest, dann gibt es eine Konfrontation mit den Moslems. Ein Kenner der Spannungen zwischen Moslems und Christen in der palästinensischen Gesellschaft erklärte, dass die meisten Moslems durchaus abwägen könnten. Außer für die Fanatiker der Hamas, deren Einfluss in Ostjerusalem immer spürbarer wird, würden viele Muslime bei der Alternative zwischen Kopftuch und guter Erziehung einen Schulbesuch auf der Eliteschule vorziehen. Der Jerusalemer Vertreter des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande, Bernd Mussinghoff, unterstrich, dass es zu keinem Zeitpunkt konkrete Anhaltspunkte für eine Gefährdung der Abiturfeier gegeben habe. Vielmehr habe man sich entschlossen, die Abiturfeier zu verschieben, um diese für die Schülerinnen wichtige Veranstaltung nicht mit der aktuellen Situation in der Schule zu belasten. Mit Jerusalem-Syndrom in die Grabeskirche von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Die Messerattacke in der Jerusalemer Grabeskirche am Freitagabend gegen 21:00 Uhr hat offenbar Timothy Borniel, 41, aus Irland, durchgeführt. Gemäß Polizeiangaben und israelischen Medienberichten sei der Mann am Freitag in Israel gelandet und habe sich vom Flughafen auf den Weg nach Jerusalem zur Grabeskirche gemacht. Im Basar habe er ein Messer gekauft und es unter seiner Kleidung versteckt. Er zückte das Messer, als ein Priester ihn aufforderte, das Gotteshaus zu verlassen, weil es über Nacht traditionell verschlossen werde. Ein Polizist bemerkte die Szene und forderte den Mann auf, das Messer niederzulegen. Daraufhin rannte er mit dem Messer durch die Kirche. Die wenigen Gläubigen und Priester gerieten in Panik. Der Polizist rief Verstärkung und zückte seine Pistole. Einer der herbeigeeilten Polizisten spritzte Pfeffergas auf den Amok laufenden Touristen, doch ohne Wirkung. Schließlich schoss einer der Polizisten auf den Oberkörper des Touristen und verletzte ihn schwer. Der Mann wurde ins Hospital gebracht. Sein Zustand wird als ernst aber stabil bezeichnet. Ein Polizist wurde ebenfalls verletzt. Die Polizei vermutet, dass der Ire unter dem sogenannten Jerusalem-Syndrom leide. Gelegentlich werden Touristen davon befallen und verkünden, dass sie Jesus, Johannes der Täufer oder Maria seien. Meistens verschwinden die Symptome wieder, sobald die Person das Heilige Land verlassen habe. Die Identität des Mannes war zunächst unbekannt, weil er keine Papiere bei sich trug. Derweil ermittelt die Polizei, wieso einer der Polizisten auf den Oberkörper Borniels geschossen habe, wodurch er lebensgefährlich verletzt wurde. Der Polizist behauptete, lebensgefährlich bedroht worden zu sein. Holocaustgedenktag im Zeichen neuer Vernichtungsdrohungen von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Israel begeht seinen Holocaustgedenktag im Schatten fast täglicher Drohungen aus Iran, vernichtet und ausgelöscht zu werden. Gleichzeitig wird eine erhebliche Zunahme antisemitischer Gewaltakte in aller Welt registriert, mehr als jemals zuvor seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Und in Israel selbst sterben die letzten Zeitzeugen, verarmt, krank und mittellos, weil Hilfsgelder und Zuschüsse, etwa für Medikamente, in dunklen Kanälen versickern. Am Sonntagabend entzündeten sechs achtzigjährige Holocaust-Überlebende auf dem Platz des Aufstandes im Warschauer Ghetto in Yad VaShem im Beisein der ganzen Staatsspitze sechs Fackeln. Die symbolisierten die sechs Millionen ermordeten Juden in der Nazizeit. In wenigen einprägsamen Worten erzählten die alten und gebrechlichen Menschen ihr Schicksal. Unter tausenden Toten 22 ZUM LEBEN

23 entdeckte einer von ihnen die frisch erschossene Leiche seines Vaters mit einem Zettel in der geschlossenen Faust. Sagt meinem Sohn, falls er lebt, dass er meinen Tod rächen soll, stand da auf Jiddisch, dem fast ausgestorbenen Mittelhochdeutsch der europäischen Juden. Ich habe die Nazis besiegt. Dies ist meine erfolgreiche Rache, sagte er in der nächsten gefilmten Szene, umgeben von Kindern, Enkeln und Urenkeln. Ein anderer Überlebender stellt seinen Enkel in israelischer Soldatenuniform vor: Niemals wieder wird sich das jüdische Volk wehrlos abschlachten lassen! Das gleiche Motiv schnitt Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in seiner Rede an, wenige Stunden, nachdem er seine Teilnahme an dem von Präsident Barack Hussein Obama einberufenen Nuklearen Sicherheitsgipfel abgesagt hatte. Der israelische Premierminister wies darauf hin, dass Israel der einzige Staat sei, dessen pure Existenz mit täglichen Drohungen in Frage gestellt werde. Speziell Iran arbeite daran, erneut sechs Millionen Juden zu ermorden. Aber Israel weiß sich zu verteidigen. Obgleich die Konferenz in Washington Wege erkunden solle, radioaktives Material, darunter 1,5 Millionen Tonnen angereichertes Uran und 1 Million Tonnen Plutonium, nicht in die Hände von Terroristen wie El Kaida fallen zu lassen, seien Informationen nach Israel gelangt, den Gipfel als Bühne für eine Kampagne gegen die mutmaßliche atomare Bewaffnung Israels zu nutzen. Namentlich genannt wurden Länder wie Ägypten und die Türkei. Die wollen Israel zwingen, dem Atomsperrvertrag beizutreten und sein Atomprogramm offen zu legen. Die israelische Delegation wird nun Vize-Ministerpräsident Dan Meridor, zuständig für den Geheimdienst, anführen. Seit Jahrzehnten hat Israel einen Besitz von Atomwaffen weder dementiert noch bestätigt. Dank dieser Abschreckung habe Ägypten unter Präsident Anwar el Sadat mit Israel Frieden geschlossen, weil der jüdische Staat für ihn als unbesiegbar galt. Derweil registrierten Antisemitismus-Forschungsinstitute in Israel im Jahr 2009 doppelt so viele antisemitische Gewalttaten wie im Jahr zuvor. Unter den Prügeleien, Syngogenanschlägen und Friedhofsschändungen wurden allein 374 Fälle in Großbritannien, 195 in Frankreich und 138 in Kanada registriert. In Österreich stieg die Zahl der Vorfälle von 0 auf 22. In der Ukraine, in Russland und in Deutschland gab es einen Rückgang antisemitischer Vorfälle. In Israel macht der erbärmliche Zustand der noch lebenden Zeitzeugen Schlagzeilen. In Haifa strengt der Anwalt einer 90 Jahre alten Überlebenden eine Sammelklage gegen die halbstaatliche Krankenkasse Kupat Cholim an. Seit 1967 habe Deutschland Millionenbeträge nach Israel überwiesen, um Medikamente für die gesundheitlich angeschlagenen ehemaligen Häftlinge in Konzentrations- und Vernichtungslagern zu subventionieren. Doch die Krankenkasse habe die Gelder einbehalten und die Patienten gezwungen, ihre Behandlung aus eigener Tasche zu bezahlen. Bei den mutmaßlich unterschlagenen Geldern handle es sich laut Medienberichten um über 10 Millionen Euro pro Jahr. Pninas Kuchenstück oder: Wie die Orthodoxen Druck machen Rebecca stellt einen Kaffee Hafuch wie der Milchkaffee in Israel genannt wird auf den Tisch und verschwindet eilig wieder hinter der Theke. Sie und Ihre Chefi n, Pnina Konforty, haben viel zu tun und keine Zeit zum Reden. Mir bleibt Zeit, in die vom Frühlingssandsturm getrübte Luft von Gan Javne zu blicken und darüber nachzusinnen, wie die kleine, eigentlich unscheinbare Konditorei in dieser historischen Gegend fast einen Religionskrieg ausgelöst hat. Vor fast zwei Jahrtausenden, nach der Zerstörung des jüdischen Tempels in Jerusalem, hat sich hier in der südlichen Küstenebene des heutigen Staates Israel das Judentum unter dem legendären Rabbi Jochanan ben Zakkai neu formiert und eine Gestalt gewonnen, die es zu einem Überleben ohne Zentralheiligtum und fern der Heimat befähigt hat. Das war der Ursprung des rabbinischen Judentums hatte der Oberrabbiner von Aschdod, Rabbi Josef Scheinen, entdeckt, dass Pnina Konforty, die Besitzerin der Konditorei Pnina Pie Pninas Kuchenstück an Jesus glaubt. Daraufhin entzog er ihr das Kaschrut- Zertifikat, die Bescheinigung, dass die Produkte der Bäckerei nach jüdischem Gesetz garantiert rein sind. Da Juden, denen die Einhaltung der Speisegesetze wichtig ist, in einem Geschäft ohne dieses Zertifikat nichts kaufen, ist die Ausstellung des Kaschrut-Zertifikats ein wirtschaftliches Druckmittel. Ohne den Stempel der orthodoxen Rabbiner läuft in der israelischen Gastronomie und Lebensmittelherstellung nichts. Sobald ich meinen Kaffee getrunken habe, darf ich in der Backstube auf einem Hocker Platz nehmen und zusehen, wie Pnina Erdbeeren zerschneidet, Teig mischt, Sahne schlägt und köstliche Torten Schicht um Schicht zubereitet. Sie ist bekannt für die Qualität und muss bis zum Wochenende für die kulinarische Seite eines Gemeindefestes in Jerusalem sorgen. Während eine fertige Torte nach der anderen im Kühlschrank verschwindet, erzählt die dunkelhäutige Jemenitin mit den strahlenden Augen, wie sie während eines Aufenthaltes in den USA zum Glauben an Jesus Christus gefunden hat. Eigentlich war uns immer gesagt worden, dass Jeschua so die hebräische Form des Namens Jesus das Schlimmste ist, was einem Juden passieren kann, erinnert sie sich an ihre religiöse Erziehung. Man sollte nicht einmal seinen Namen aussprechen. Aber dann hat sie amerikanische Christen kennengelernt und festgestellt: Diese Leute lieben unser Land mehr als wir. Sie lieben den Gott, vor dem wir davonlaufen und sie kennen unsere Bibel besser als wir. Ein jahrelanger innerer Kampf beginnt. Die Ehe mit ihrem Mann Israel geht fast zu Bruch. Bis wir dann zu einem Passahabend in einer jüdischen Gemeinde in Ohio eingeladen waren. Zwischen Israel und mir herrschte eine unerträgliche Spannung, ruft sich Pnina die Zeit in Amerika ins Gedächtnis: Da habe ich gebetet: Wenn Du, Jeschua, wirklich der Messias Israels bist, dann kannst Du meine Ehe heilen! Rebecca ist vor fünf Jahren aus Frankreich eingewandert. Die 22-jährige Konditorin stellt sich mit frechem Lächeln als Rebecca HaMetuka vor, Rebecca, die Süße. Eigentlich sollte sie arbeiten. Aber die Erzählung ihrer Chefi n hat sie gepackt. Mit offenem Mund hört sie staunend zu, wie Pnina weitererzählt: Das Wunder geschah. Wir gingen versöhnt zum Passahmahl! Mein ZUM LEBEN 23

24 Aktuelles aus Israel Mann Israel hat an diesem Tag Jeschua als seinen Messias erkannt und ihm sein Leben übergeben. Für diese Entscheidung bezahlen Israel und Pnina Konforty seit ihrer Rückkehr in die Heimat einen hohen Preis. Orthodoxen Juden sind Jesus-gläubige Israelis ein Dorn im Auge. Viele Nächte lang konnte ich nicht mehr schlafen, erzählt Pnina, und vor lauter Stress sind mir die Haare ausgefallen. Doch sie wehrt sich und zieht gegen die Rabbiner bis vor das Oberste Gericht des Staates Israel. Da bieten die Rabbiner einen Kompromiss an: Konfortys sollen einen Kaschrut-Aufseher anstellen, diesem die Schlüssel für die Konditorei übergeben und außerdem versprechen, das Café nicht für missionarische Aktivitäten zu nutzen. Doch die messianische Jüdin weigert sich, diese Bedingungen anzunehmen. Im Juni 2009 urteilt das Oberste Gericht des Staates Israel, Pnina Konfortys Glaube an Jesus mache ihre Backwaren nicht unkoscher. Das Rabbinat dürfe Konforty das Zertifi kat nicht verweigern, so lange sie den jüdischen Reinheitsgesetzen entsprechen. Zudem dürften die Aschdoder Rabbiner der messianischen Jüdin keine strengeren Auflagen machen als anderen Bäckereien in der Stadt. Der Aschdoder Oberrabbiner reagiert auf das Gerichtsurteil empört und bezeichnet es als absurd, dass das Oberste Gericht Rabbinern vorschreiben wolle, wie die Kaschrut zu halten sei. Aus Sicht der orthodoxen Juden ist die entscheidende Frage, ob man jemandem, der vom Judentum abgefallen ist, überhaupt noch vertrauen kann. Neun Monate nach dem Urteil des Obersten Gerichtshofes in Jerusalem hat Pnina Pie in Aschdod noch immer kein Koscher-Zertifikat. Richterin Ajalah Procaccia erklärt der Staatsanwältin Hani Ofek aufgebracht, dass Gerichtsentscheidungen eigentlich durchgesetzt werden müssten. Ofek erwidert, man befinde sich im institutionellen Dialog und bemühe sich um eine praktikable Lösung. Praktischer Problempunkt: Bislang findet sich kein einziger Rabbiner in Aschdod, der ein Kaschrut- Zertifikat für eine messianisch-jüdische Einrichtung unterzeichnen würde. Laut Ofek hat das Gerichtsurteil einen Sturm in der Welt der Rabbiner ausgelöst. Die englischsprachige Tageszeitung Jerusalem Post zitiert einen Rechtsexperten mit der Befürchtung, die Einmischung des Obersten Gerichts in die Angelegenheiten des Oberrabbinats könne einen Religionskrieg auslösen. Israel und Pnina Konforty kämpfen weiter um ihr wirtschaftliches Überleben. Wie das so lange möglich war, ist selbst den Steuerbehörden schleierhaft. Die süße Rebecca steht zu ihrer Chefin, kann sich keine bessere vorstellen, obwohl sie deren Glaubensüberzeugung nicht nachvollziehen kann. Die Rabbiner von Aschdod bemühen sich mit immer neuen Tricks Pninas Kuchenstück aus dem Weg zu räumen und behaupten jetzt plötzlich, dass alle Bäckereien in Aschdod einen Kaschrut-Aufseher angestellt hätten was das Oberste Gericht nicht nachprüft, weil es davon ausgeht so die amtliche Verlautbarung, von einer so angesehenen Institution wie einem städtischen Oberrabbiner nicht angelogen zu werden. Kaum fünf Kilometer entfernt, in Gan Javne werden derweil in der Zweigstelle von Pninas Pie in aller Stille weiter koschere Torten hergestellt. Der dortige Ortsrabbiner hat der Konditorei ein Kaschrut-Zertifikat ausgestellt und kümmert sich offensichtlich nicht darum, was seine Kollegen in der Stadt bekümmert. Johannes Gerloff, Christlicher Medienverbund KEP, Biblische Stadt identifiziert von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Die in der Bibel erwähnte Stadt Netaim könnte mit der vor wenigen Jahren als Festungsstadt Tel Kaiefa aus der Zeit des Königs David identisch sein. Das behauptet Professor Gershon Galil von der Abteilung für Bibelstudien an der Universität Haifa. Im Kasemattentor des in der Eisenzeit bewohnten und mit einer mächtigen Stadtmauer umgebenen Hügels hatte der Archäologe Josef Garfi nkel 2004 zwei verkohlte Olivenkerne und eine Inschrift in proto-kanaanäischer Schrift auf einer Scherbe entdeckt. Mit der C-14-Methode konnte das Alter der Olivenkerne exakt für die Periode des Königs David bestimmt werden. Die Scherbe enthält einige identifizierbare Worte in Hebräisch. Auch Scherben und Knochenfunde deuten darauf hin, dass Tel Kaiefa eine Burg der Israeliten war, die von Jerusalem aus herrschten und nicht von griechischen Philistern, die auf den benachbarten Hügel um das Ela-Tal über Burgen und Städte verfügten. Im Ela-Tal soll gemäß der Tradition der Kampf zwischen David und Goliath stattgefunden haben. Galil, der kürzlich eine eigene Entzifferung der Inschrift auf der Scherbe geliefert hatte, glaubt nun, dass Netaim im Vers in 1. Chronik 4,23 und die Dabaräer waren Weggeführte. Das sind Töpfer und Bewohner von Netaim und Gedera im Dienste des Königs jener Tel Kaiefa ist. Der Satz ist Teil einer Aufzählung der Nachkommen Davids. Während das biblische Gedera schon länger dem heutigen Khirbet udraya zugeschrieben wird, blieb die Lokalisierung des nur in jenem Bibelvers erwähnten Netaim unbestimmt. Der amerikanische Bibelforscher und Archäologe William Albright hatte vorgeschlagen. Netaim mit Khirbet En-Nuweiti, ebenfalls in der Nähe des Ela-Tales gleichzusetzen, wegen der Ähnlichkeit der Namen. Doch eine Untersuchung des Hügels ergab, dass er nur während der hellenistischen und römischen Periode bewohnt war, nicht aber in der Eisenzeit. Tel Kaiefa Die archäologischen Funde in Tel Kaiefa, darunter die Entdeckung der ältesten hebräischen Inschrift, die Tatsache, dass die Bewohner von Netaim im Dienste des Königs standen und dem Stamm Juda angehörten, lassen vermuten, dass Netaim in König Davids Zeit ein wichtiges Verwaltungszentrum im Grenzgebiet zum Philisterreich war, sagt Galil nach Angaben der Universität Haifa. Die mit einer großen Mauer befestigte Stadt auf Tel Kaiefa sei ein Beweis dafür, dass es in den Tagen Davids ein großes und mächtiges Königreich gab, das von Jerusalem aus gelenkt wurde. Tel Kaiefa, also möglicherweise das biblische Netaim, lag damals eine Tagesreise von Jerusalem entfernt, heute auf halber Strecke zwischen Jerusalem und Tel Aviv. 24 ZUM LEBEN

25 In eigener Sache Bestellung/Mitgliedsantrag Ein Beispiel habe ich euch gegeben, dass ihr tut, wie ich euch getan habe. Johannes 13,15 Versöhnungsarbeit zwischen Israelis, Arabern und Christen Medienarbeit Bildungs- und Referentenservice Internationale Diasporaarbeit Zeitschrift der Sächsischen Israelfreunde e. V. Gräberfelder auf dem Ölberg Studien- und Erlebnisreisen Praktische Hil fe für Holocaustüberlebende in Israel Israelkonferenzen Gebet für Israel Impressum Herausgeber und Bezugsadresse Sächsische Israelfreunde e.v. Schulstraße 5/OT Schönborn-Dreiwerden Rossau, Tel Fax Fischladen@t-online.de, Satz & Layout: Marco Köhler Erscheinungsweise: vier Ausgaben pro Jahr Die Verfasser der einzelnen Artikel sind für ihre Artikel selbst verantwortlich. Es gilt die Brille des Verfassers! Bezugspreis auf Spendenbasis! Wir sind dankbar für mindestens 16, EUR oder mehr pro Jahr. Redaktion Wilfried Gotter (WG) + Lothar Klein (LK) Bilder soweit nicht anders gekennzeichnet Sächsischen Israelfreunde e.v. Redaktionsbeirat Winfried Amelung, Uwe Dziuballa, Ralf Gotter, Berthold Lehmann, Dr. Theo Lehmann, Matthias Hampel, Gottfried Harnack, Werner Hartstock, Hartmut Petersohn, Heinz Reusch, Michael Sawitzki, Lutz Scheufler, Stephan Sternberg, Sieglinde Wuttke, Christoph Zörb, Carmen Matussek Bankverbindung Volksbank Mittweida eg, Konto: Bankleitzahl:

26 Äthiopienreisebericht Per Post an: Wilfried Gotter Schulstraße Rossau OT Schönborn-Dreiwerden Bestellung Zeitschrift Zum Leben /Mitgliedsantrag Hiermit bestelle ich vierteljährlich auf Spendenbasis für mindestens 20, EUR oder mehr pro Jahr die Zeitschrift Zum Leben. Ich will Mitglied des Sächsischen Israelfreunde e.v. werden. Der Jahresbeitrag beträgt 30, EUR, ermäßigt werden Schüler, Studenten und Freunde ohne eigenes Einkommen für 20, EUR. Ich möchte regelmäßig Informationen Wir möchten einen Vortrag in unserer Gemeinde, unserem Hauskreis... Ich möchte aktiv mitarbeiten, z. B. Handwerkerteams Titel Vorname Name Konfession Straße und Nr. Geburtsdatum PLZ und Ort Datum Telefonnummer Faxnummer Unterschrift -Adressse Bankeinzugsermächtigung Ich erteile bis zum Widerruf dem Sächische Israelfreunde e.v. einmalig monatlich vierteljährlich jährlich folgende Bankeinzugsermächtigung: Betrag in EUR Konto-Nr. BLZ Bank Kontoinhaber Datum/Unterschrift Zuwendungsbestätigung (zur Vorlage beim Finanzamt) Laut Freistellungsbescheid des Finanzamtes Mittweida sind wir als gemeinnützig, insbesondere religiösen Zwecken dienend, anerkannt und gemäß 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftsteuer befreit. Steuernummer: 222/141/00790/K03 Wir bestätigen, dass der zugewendete Betrag nur für satzungsgemäße Zwecke verwendet wird. Sächsische Israelfreunde e.v. OT Schönborn-Dreiwerden Schulstraße 5 D Rossau (Bis zu einem Betrag von 200, EUR gilt dieser Vordruck als Spendenbescheinigung)

27 Enttäuschendes Niebel verärgert über Israel von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Manchmal macht es die israelische Regierung ihren Freunden nicht einfach zu erklären, wieso sie so handelt, wie sie es tut, sagte Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP), obgleich ihm schon vor seiner Abreise nach Israel mitgeteilt worden war, dass er nicht über den Erez-Grenzübergang in den Gazastreifen einreisen dürfe. Niebel ist freilich nicht der erste ausländische Politiker, dem Israel einen Besuch im Gazastreifen verwehrt. Visiten im Gazastreifen kämen einer politischen Aufwertung der von EU und USA als Terrororganisation definierten radikalislamischen Hamas gleich. Die Hamas hat im Juli 2007 gegen die Autonomiebehörde mit Sitz in Ramallah im Westjordanland geputscht, etwa 500 Anhänger der rivalisierenden Fatah-Partei des Präsidenten Mahmoud Abbas ermordet, etwa 2000 durch Knieschüsse zu Krüppeln gemacht und viele in die Flucht ausgerechnet nach Israel gejagt. So hat die Hamas auch eigenhändig die Blockade des Gazastreifens geschaffen, indem sie alle aus Anlass des Rückzugs Israels im August 2005 getroffenen Abmachungen physisch zertrümmerte: Die Fatah-Elitesoldaten der Präsidentenwache wurden vom Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen verjagt. Die israelischen Überwachungskameras und Computer mitsamt Durchleuchtungsmaschinen wurden zerstört. Die europäischen Beobachter, darunter deutsche Zöllner, die den geordneten Grenzverkehr garantieren und überwachen sollten, flohen nach Israel. Ägypten hatte sich gegenüber Israel verpflichtet, diese Abmachungen einzuhalten. Deshalb konnten sie ihrerseits die Grenze nicht mehr öffnen, ohne gegenüber Israel vertragsbrüchig zu werden und den Friedensvertrag mit Israel zu gefährden. Auch die Seegrenze steht unter israelischer Verantwortung, gemäß den im Völkerrecht verankerten Osloer Verträgen zwischen Israel und der PLO, 1993 von Jassir Arafat und Jitzhak Rabin unterzeichnet. Darin übergab Israel den Palästinensern nur eine Selbstverwaltung, während die Kontrolle der Außengrenzen voll bei Israel blieb. Zwar hat sich Israel 2005 vollständig aus dem Gazastreifen zurückgezogen, aber UNO und IKRK (Rotes Kreuz) bestehen darauf, dass Israel weiterhin Besatzer und deshalb Verantwortung für das Wohl der rund 1,5 Millionen Menschen in dem schmalen Küstenstreifen trage. Genau aus diesem liefert Israel neben Strom und Wasser auch wöchentlich rund 200 Lastwagen voll mit Hilfsgütern, trotz Raketenbeschuss und Attacken bewaffneter Gruppen auf israelische Grenzpatrouillen. Alles zusammengezählt erhielt jeder Palästinenser allein im Jahr 2009 rund eine Tonne Hilfsgüter: Windeln, Trockenmilch, Rindfleisch, Gemüse, Lämmer während des Ramadan, Schulbücher, Waffeln, Kinderspielzeug und vieles mehr. Nur Zement und Metalle sowie Kunstdünger, aus dem Sprengstoff hergestellt werden kann, wurden nicht in den Gazastreifen geliefert, um die Hamas daran zu hindern, ihre militärische Infrastruktur auszubauen. Auch wenn Niebel sich nur von Vertretern der UNO führen lässt und keine Treffen mit der Hamas plant, hätte sein Besuch politisch bedeutet, dass ein deutscher Minister die Herrschaft der Hamas in diesem Gebiet anerkennt. Ob die Einreiseverweigerung tatsächlich ein großer außenpolitischer Fehler der israelischen Regierung ist, wie der FDP-Politiker über seine israelischen Gastgeber der Leipziger Volkszeitung sagte, mag vom politischen Standpunkt abhängen. In jedem Fall hätte Niebel das schon vor seiner Abreise mit den Israelis klären können, es sei denn, er wollte diese vorhersehbare Provokation herbeiführen.auch das Klärwerk, das er besuchen wollte, hat eine etwas eigentümliche Vorgeschichte. Es sollte die Abwässer aus den Ortschaften im Norden des Gazastreifens säubern, und nicht nur die Umwelt im palästinensischen Gebiet schützen. Das Schmutzwasser sollte auch geklärt werden, damit die Saugrohre der größten israelischen Entsalzungsanlage bei Aschkelon, wenige Kilometer nördlich des Gazastreifens, nicht verstopfen. Das Klärwerk wäre unter normalen Umständen ein Friedenprojekt und von Bedeutung für alle Beteiligten. Der Baubeginn fiel auf den Höhepunkt der im Herbst 2000 ausgebrochenen El-Aksa-Intifada. Vom Norden des Gazastreifens, also genau dort, wo Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Deutschland Millionen Euro in den Sand setzen wollte, schossen die Hamas und andere radikale Gruppen ihre Raketen auf israelische Städte wie Sderot jenseits der Grenzlinie ab. Die Israelis wiederum schossen zurück, vermutlich ohne große Rücksicht auf das Bauprojekt zu nehmen. Michael Berger, damals deutscher Botschafter der diplomatischen Vertretung in Ramallah sagte, dass das Gebiet tatsächlich so gefährlich sei, dass die deutschen Ingenieure jeden Tag von Israel aus mit gepanzerten Fahrzeugen anreisen müssten. Weiter sagte er, dass Deutschland die komplette Finanzierung des Klärwerks übernehme, obgleich sonst bei Entwicklungsprojekten, etwa in Afrika, die Empfängerländer die Hälfte selber zahlen müssten. In diesem Fall habe sich aber Deutschland auf die Versprechen der palästinensischen Partner verlassen, das Klärwerk betreiben und instand zu halten. Diese Abmachungen wurden freilich mit der Autonomiebehörde in Ramallah getroffen und nicht mit der heute in Gaza herrschenden Hamas getroffen. Mit der redet die deutsche Regierung zumindest offi ziell nicht. Dem Gesundheitsminister der Hamas, Bassem Naim, wurde kürzlich sogar das Einreisevisa nach Deutschland verweigert, als ihn die Evangelische Akademie in Bad Boll zu einem Friedensdialog einladen wollte. Allein wegen dieser Visumsverweigerung hätte Niebel wissen müssen, dass seine eigene Regierung keine Öffnung zur Hamas will. Gleichwohl machte Niebel im ZDF den Israelis Vorwürfe: Ich hätte mir gewünscht, dass hier ein klares politisches Signal für eine Öffnung und für Transparenz gesetzt worden wäre. Niebel, der Israel gut kennt, im Kibbuz gearbeitet hat, ein wenig Hebräisch spricht und gelegentlich sogar privaten Urlaub in Israel verbringt, ging in seiner Kritik noch einen Schritt weiter und prophezeite das Ende des jüdischen Staates: Es ist für Israel fünf Minuten vor Zwölf. Israel sollte jetzt jede Chance nutzen, um die Uhr noch anzuhalten. ZUM LEBEN 27

28 Zweifelhaftes Obamas Am und die isla von Johannes Gerloff, Jerusalem Präsident Barack Hussein Obama steht unter enormem Druck. Daran zweifelt mittlerweile niemand mehr. Yes, we can! war der Slo- gan, unter dem er angetreten war, den kaum jemand öffentlich zu bezweifeln wagte und alle Welt bejubelte. Dann fing er an, zu zei- gen, dass er kann und verkündete am 4. Juni 2009 in Kairo wortgewaltig einen Neu- anfang zwischen den USA und der isla- mischen Welt. Ich bin Christ, aber mein Vater kam aus ei- ner kenianischen Familie mit Generationen von Muslimen. Dieses persönliche Bekennt- nis des US-Präsidenten wurde von frommen Muslimen wohlwollend zur Kenntnis genom- men, als Schritt in die richtige Richtung. Die Behauptung, Amerika ist nicht und wird niemals im Krieg mit dem Islam stehen!, wird indes ungläubig belächelt. Denn, dass der Islam ein Teil Amerikas ist, wie Obama auch in seiner Kairoer Rede vermerkte, reicht der islamischen Welt nicht. Amerika muss islamisch werden und bis dahin gehört es zum Dar al-harb, zum Haus des Krieges. Dass der Islam eine stolze Tradition der Toleranz hat, mag Barack Obama glauben aber kaum ein gläubiger Muslim glaubt das. So war einige Wochen nach dem Auftritt Obamas in Kairo die Verleihung des Friedensnobelpreises auch keine Anerkennung für errungene Verdienste. Spätestens seit Verleihung dieser Auszeichnung an Arafat & Co. weiß man sowieso, dass der Friedensnobelpreis nicht als Belohnung, sondern als Anreiz gedacht ist. Im Falle Obamas war es eher ein Tritt in den Hintern wobei noch abzuwarten bleibt, ob dieser Stoß so stark war, dass der ehrwürdige Amtsinhaber auf die Nase fällt. Jedenfalls erhöhte die Entscheidung der Skandinavier den Druck auf den armen Mann im Weißen Haus. Die Lösung des Nahostkonflikts ist eines der hehren Ziele Barack Obamas. Um das zu erreichen, muss er selbst Druck auf die Kontrahenten ausüben, denn im Morgenland glaubt schon lange niemand mehr an einen Frieden, mit dem alle Beteiligten zufrieden sein werden. In einer Umfrage der palästinensischen An-Najah-Universität in Nablus sprachen sich Anfang April mehr als zwei Drittel aller Palästinenser gegen einen Palästinenserstaat in den Grenzen von 1967 aus. Drei Viertel sind nicht bereit, Jerusalem als Hauptstadt mit Israel zu teilen. Innert drei Jahren sollte ein unabhängiges Palästina entstehen, so die Vorstellung des US-Präsidenten. Dieser Zeitrahmen entspricht den politischen Gegebenheiten in den USA, beobachtet Eitan Gilboa vom israelischen Nachrichtendienst y-net, aber nicht den real existierenden Bedingungen vor Ort. Obama richtete seine Forderungen ursprünglich an Israel, die Palästinenser und pro-amerikanische Araber. Lediglich Netanjahu reagierte, indem er im Juni 2009 die Zwei-Staaten-Lösung offiziell unterstrich, zum Ende des vergangenen Jahres ein 10-monatiges Siedlungsmoratorium für die Westbank verkündete und spürbar Straßensperren in den Palästinensergebieten abbaute. Dafür war er dann auch der einzige, der von der Obama-Administration kritisiert wurde. Präsident Barack Obama, Foto: Pete Souza, wikipedia Die Verlautbarung der Genehmigung für den Bau der Wohnungen in Ramat Schlomo während des Besuchs des amerikanischen Vizepräsidenten Joe Biden im März 2010 wäre eigentlich reine Formsache gewesen, wurde aber als willkommene Gelegenheit zur rechten Zeit genutzt, um politische Ziele zu erreichen. Nicht nur der erklärte Israel- und Netanjahu-Freund Biden bekam einen Nasenstüber, sondern der allseits unbeliebte Netanjahu auch eine Vorladung nach Washington. Dort forderte Obama in einem 11-Punkte-Plan einen totalen Baustopp, inklusive Jerusalem, die Freilassung von palästinensischen Sicherheitsgefangenen, Verpflichtungen für die Kerndiskussionspunkte Siedlungen, Grenzen, Jerusalem und Flüchtlinge bereits vor Beginn der Verhandlungen mit den Palästinensern und die Festlegung auf einen Zeitplan. Die Araber schlossen folgerichtig, dass sich Warten lohnt. Auf dem orientalischen Basar wird um den Preis gehandelt. So war das seit jeher. Solange die Amerikaner von den Israelis fordern und die darauf eingehen, wird das Ausgangsangebot der Israelis für die Direktverhandlungen nur gedrückt. Insofern wären die Palästinenser nach gemeinhin aner- 28 ZUM LEBEN

29 kannten orientalischen Feilschgrundsätzen nur dumm, würden sie jetzt in die Verhandlungen einsteigen. Deshalb weigerte sich die Palästinensische Autonomiebehörde, mit der israelischen Regierung zu verhandeln und stellte zusätzliche Bedingungen. Dabei hätte auch Obama auffallen müssen, dass sich der palästinensische Präsident Mahmud Abbas mit dem israelischen Regierungschef Ehud Olmert alle paar Wochen getroffen hatte, um ihn herzlich vor laufenden Kameras zu umarmen obwohl dieser fröhlich Siedlungen und Straßensperren baute. Netanjahu dagegen hat Abbas noch kein einziges Mal auch nur die Hand drücken dürfen. Der dynamische US-Präsident möchte Israelis und Palästinensern einen Zeitplan und eine Verhandlungslösung aufzwingen, bemüht sich dazu, unter Druck zu setzen, wen er unter Druck setzen kann, leidet dabei aber ganz offensichtlich unter einem gewissen Realitätsverlust. Das wurde in der zweiten Aprilwoche deutlich, als die Palästinenser in ihrer Begeisterung über den amerikanischen Kurswechsel den Bogen überspannten. Sie protestierten gegen den Wiederaufbau der Hurva- Synagoge im jüdische Viertel der Jerusalemer Altstadt ganz offensichtlich einer israelischen Bautätigkeit in Ostjerusalem. Die Hurva-Synagoge war 1948 von den Jordaniern gesprengt worden, nachdem alle jüdischen Bewohner der Altstadt vertrieben worden waren. Deshalb sah sich das US-Außenministerium gezwungen, die Palästinensische Autonomiebehörde zurechtzuweisen: Eine Leugnung des jüdischen Erbes und der Verbindungen zu Jerusalem unterminiere das Vertrauen, das für substantielle und produktive israelisch-palästinensische Verhandlungen nötig sei. Der israelische Botschafter in Washington, Michael Oren, diagnostizierte den israelischamerikanischen Beziehungen ein 35-Jahre- Tief. Ed Koch, von 1978 bis 1990 Bürgermeister von New York, beklagt, dass die israelisch-amerikanischen Beziehungen nie mehr dieselben sein werden. Er wirft seinem Präsidenten, den er bei den letzten Wahlen unterstützt hat, vor, sich der islamischen Welt anzubiedern. Ich glaube Präsident Obama will eine neue Beziehung mit arabischen Staaten wie Saudi Arabien, Jordanien, Ägypten und dem Irak gegen den Iran aufbauen, glaubt der jüdische Politiker und sei dafür bereit, Israel zu opfern. Israels ehemaliger Botschafter bei den Vereinten Nationen, Dore Gold, fragt: Sind die gegenwärtigen Meinungsunterschiede zwischen den beiden Ländern so tief, dass sich die langfristige Beziehung verändern wird? Jüngste Umfragen beweisen, dass eine überwältigende Mehrheit der Israelis jeden Versuch des US-Präsidenten, ihnen ein Endstatusabkommen mit den Palästinensern aufzuzwingen, entschieden zurückweisen. Die israelisch-amerikanischen Beziehungen sind keineswegs nur einseitig. Darüber ist man sich vielleicht mehr in Amerika als in Israel im Klaren. So meldeten sich schon Anfang April 327 Abgeordnete des US-Kongresses in einem Brief zu Wort, die öffentlichen Spannungen zwischen den USA und Israel förderten die Interessen keines der beiden Länder. Ein paar Tage später stimmten 50 pensionierte US-Generäle und -Admiräle dem zu: Ein starkes, sicheres Israel sei ein Kapital, auf das sich amerikanische Militärplaner und Politiker verlassen könnten. Zudem melden sich einschlägige Stimmen zu Wort, diese Situation biete Israel die Chance, einem US-Einfluss, der nur schlecht für Israel sei, Einhalt zu gebieten. Israel steht auch nicht ohne Alternativen da wenngleich die Vereinigten Staaten fraglos ideologisch und im Blick auf die Interessenlage dem jüdischen Staat am nächsten stehen. Doch das war nicht immer so. Sowohl die Regierungen Roosevelts als auch Trumans hatten sich vor der Staatsgründung Israels im Blick auf amerikanische Interessen in der arabischen Welt gegen eine Intervention in Palästina auf Seiten der Juden ausgesprochen. In der zweiten Hälfte der 1940er Jahre war dann auch nicht etwa Amerika die treibende Kraft bei der Staatsgründung Israels, sondern die Sowjetunion die als erstes Land den Staat Israel de facto und de jure schon im Mai 1948 anerkannten. Die USA ließen sich für die de jure Anerkennung noch bis zum Januar 1949 Zeit. Auch war die Sowjetunion der treibende Motor hinter den Existenz rettenden Waffenlieferungen der Tschechoslowakei an Israel während dessen Unabhängigkeitskrieges. In den 1950er Jahren kam weit mehr Wirtschaftsunterstützung aus Deutschland als aus den USA. Hauptwaffenlieferant war Frankreich. Während der Suezkrise standen die USA und die Sowjetunion auf Seiten Ägyptens, während Israel von Großbritannien und Frankreich unterstützt wurde. Unter Präsident Nixon hatten sich die Vereinigten Staaten nicht einmal bei UNO-Resolutionen gegen Israel der Stimme enthalten, geschweige denn ein Veto eingelegt. Bemerkenswerterweise lässt sich zwischen den USA und Israel auch keine humanitäre Lösung für den israelischen Spion Jonathan Pollard fi nden, der immerhin seit November 1985 in einem amerikanischen Gefängnis sitzt. Auffällig ist, dass der im Westen wenig beliebte Außenminister Lieberman in den vergangenen Wochen und Monaten keineswegs tatenlos war, während sich Premierminister Netanjahu und Verteidigungsminister Barak um die USA bemühten. Avigdor Lieberman stammt wie übrigens mindestens jeder sechste Israeli aus Russland und ist dort dieser Tage erstaunlich viel unterwegs. Bemerkenswert ist auch, dass sich just zu der Zeit, als Netanjahu Mitte März in Washington war, der chinesische Vizepremier Hui Liangyu Israel besuchte. Im Rückblick auf die vergangenen zwei Jahrzehnte kommen diverse Rüstungsgeschäfte in den Sinn, die Israel mit China abgeschlossen hatte und auf Wunsch der Amerikaner wieder stornierte. Mitte der 1990er Jahre ging es die Pläne für den Lavi- Kampfjet, dann um das amerikanische Falcon- Flugzeug oder Luft-Luft-Raketen und Ende 2004 um die Wartung von unbemannten Luftfahrzeugen. Dore Gold zählt eine Reihe von israelischamerikanischen Krisen auf und kommt optimistisch zu dem Schluss: Wir haben uns jedes Mal erholt. Die strategischen Gegebenheiten hätten jedes Mal beide Länder dazu geführt, sich auf ihre gemeinsamen Interessen zu besinnen und ihre Differenzen zu überwinden. Barack Obama kann also weiter meinen zu können oder rechtzeitig feststellen, dass auch ihm die politischen Felle davonschwimmen könnten. Tatsache ist jedenfalls, dass das, was von einem Friedensprozess noch übrig geblieben war, seit Obamas Amtsantritt vollends in sich zusammengebrochen ist. Selbst der Optimist Gold kann sich nicht vorstellen, dass sich Israel von Obama Grenzen aufzwingen lässt, die nicht verteidigt werden können, Jerusalem teilt und die Heiligen Stätten unter palästinensische Hoheit abtritt. Insofern ist es ein positives Zeichen, wenn sich Präsident Obama Mitte April pessimistisch über den diplomatischen Prozess äußerte und festzustellen glaubt, man könne der Palästinensischen Nationalbehörde und Israel ein Abkommen nicht aufzwingen. Christlicher Medienverbund KEP ZUM LEBEN 29

30 Wissenschaftliches Die Protokolle der Weisen von Zion in der arabischen Welt [Teil 2] tet wird. Es geht dort zum Beispiel um bekannte Persönlichkeiten der jüdischen Geschichte wie Ascher Ginsberg, Chaim Weizmann, Theodor Herzl, Zeev Jabotinsky, Joseph Trumpeldor, Menachem Ussischkin, Nahum Sokolow, Pinhas Rutenberg, Moses Montefiore und Benjamin Disraeli, außerdem um verschiedene jüdische Organisationen und Gruppen wie Pharisäer, Sadduzäer, Essener sowie B nai B rith und das American Jewish Committee, und um biblische Widersacher Israels wie die Midianiter, die Amalekiter (besonders Haman aus der Esther-Geschichte) und Geshem, Tobiah und Sanballat aus dem Buch Nehemia. Nehemia wird dabei mit Hesekiel, Esra und Daniel zu den ersten Weisen von Zion gezählt. Die Protokolle werden also lediglich als die Verschriftlichung eines jahrtausendealten Planes verstanden, an den sich auch Esther schon gehalten haben soll, als sie am Hof des Königs zunächst ihre jüdische Herkunft verschwieg. Aber auch die Französische Revolution und die Oktoberrevolution, der Erste und Zweite Weltkrieg, die Atombombenabwürfe über Hiroshivon Carmen Matussek, Tübingen Die Protokolle der Weisen von Zion, die von Verschwörungstheoretikern als Beweisdokument für angebliche jüdische Weltherrschaftspläne angeführt werden, sind in der arabischen Welt ein Bestseller, ebenso wie Hitlers Mein Kampf. Für meine Magisterarbeit habe ich unter anderem die Vorworte zu vielen der arabischen Protokoll-Ausgaben übersetzt und ausgewertet. Die Ergebnisse sind alarmierend. Das erste, was auffällt, ist die unglaubliche Fülle an Neuerscheinungen, die Jahr für Jahr den arabischen Büchermarkt überschwemmen und eine scheinbar unersättliche Nachfrage bedienen. Auf Arabisch gibt es mittlerweile mehr Übersetzungen als in irgendeiner anderen Sprache und laut Michael Hagemeister, einem der bekanntesten deutschen Forscher in Bezug auf die Protokolle, sind sie das nach der Bibel [ ] am weitesten verbreitete Buch überhaupt. Nicht etwa wie hierzulande esoterische Randgruppen, sondern die intellektuelle Elite der arabischen Welt bilden die Leserschaft solcher Literatur rangierten die Protokolle im Libanon auf Platz eins der besten Sachbücher. Dabei enthält kaum eine der Ausgaben nur oder hauptsächlich die Protokolle. In einer der bekanntesten Übersetzungen füllen sie knapp 100 von etwa 600 Seiten. Der ganze Rest ist wissenschaftliches Beiwerk, das in seiner Wirkung nicht zu unterschätzen ist und eine wichtige ideologische Grundlage für die antiisraelische bzw. antijüdische Politik der arabischen Länder darstellt. Ein Blick in die Inhaltsverzeichnisse vermittelt einen Eindruck davon, wie das Weltgeschehen in erstaunlicher Detailfülle auf eine jüdische Verschwörung hin gedeu- Diese berühmte Übersetzung der Protokolle von at-tunisi erschien 2003 in Kairo in der 10. Auflage. Im selben Jahr war sie in einer Ausstellung der Bibliothek von Alexandria zu sehen, und zwar in der Abteilung der Heiligen Bücher der monotheistischen Religionen, gleich neben Thora und Talmud. So wird das Buch immer wieder offiziell als verbindliche Schrift des Judentums dargestellt. (Bildnachweis ITIC-Studie vom , 30 ZUM LEBEN Während einer Holocaust-Leugnungs-Konferenz in Kairo 2006 erklärte der Vorsitzende der Arabischen Sozialistischen Partei Ägyptens, Wahid al-aqsari, seine antisemitischen Unterstellungen vor laufender Kamera mit dem Verweis auf diese Ausgabe der Protokolle. Von dem renommierten Verlag Akhbar al-yaum wurde das Exemplar zum Buch des Monats gekürt und unter anderem nach Deutschland exportiert. Hier wird solche Literatur, die normalerweise den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt, auf Arabisch und Türkisch ungestraft verkauft. Dazu bald mehr. (Bildnachweis ITIC-Studie vom , Eine syrische Ausgabe von 2005 ist auf der Homepage des Verlages al-awa il unter der Rubrik politische Studien zu finden. Außerdem trägt sie den offiziellen Stempel des syrischen Informationsministeriums. (Bildnachweis

31 Beschämendes ma und Nagasaki sowie überhaupt jeder Krieg und jede Katastrophe seien Teil eines jüdischen Planes zur Erringung der Weltherrschaft. Die arabischen Leser werden beim Kampf gegen das Internationale Judentum in die Verantwortung gerufen und gleichzeitig vor der Rache der Juden gewarnt. Hier nur ein kleines von unzähligen Beispielen aus einem der Vorworte: An den Leser: Gib Acht auf dieses Exemplar, denn die Juden bekämpften dieses Buch an jedem Ort, an dem es erschienen ist, oder in jeder Sprache. Sie kommen um jeden Preis, um die Exemplare einzusammeln und zu verbrennen, damit die Welt nicht über ihre höllischen Verschwörungen informiert werde, die sie gegen sie entworfen haben. Sie werden in diesem Buch enthüllt (Kairo 1994, Anmerkung der namentlich nicht genannten Editoren). Bei einem meiner Vorträge, bei dem ca. 20% der Zuhörer arabischer Herkunft waren, habe ich heftige Reaktionen geerntet, nachdem ich meine Vermutung ausgesprochen hatte, dass von Arabern wahrscheinlich häufiger Mein Kampf und die Protokolle gelesen werden als der Koran. Die Richtigkeit dieses Gedankens kann ich nicht beweisen, aber er gründet auf der Tatsache, dass der Koran unabänderlich in einer Form des Hocharabischen geschrieben ist, die von allen Arabern als eine Fremdsprache gelernt werden muss. Außerdem ist der Inhalt so kompliziert und zusammenhangslos, dass für uns selbst die deutsche Übersetzung in großen Teilen unverständlich bleibt. Viele Araber werden von ihrem Bildungsstand her nicht in der Lage sein, den Koran selbst zu lesen, wohl aber andere Literatur. Auf einen Mangel an Bildung ist es auch zurückzuführen, wenn befragte Passanten in arabischen Ländern zwar an eine jüdische Weltverschwörung glauben, aber die Protokolle nicht kennen. Diese Leute werden nicht über Sachbücher erreicht, sondern über andere Medien. In den nächsten Heften werde ich dafür einige Beispiele nennen. Ab und zu wird mir der Vorwurf gemacht, ich ginge zu unkritisch mit Israel um, auch wenn ich gar nicht über Israel rede, sondern über arabische Propaganda. Seltsamerweise herrscht die Meinung vor, dass zwischen dem Glauben an Seuchen und Erdbeben verbreitende Juden und der israelischen Siedlungspolitik ein logischer Zusammenhang bestehen könnte. Mir geht es mit meiner Arbeit darum, solchen Absurditäten und entsprechender Berichterstattung entgegenzuwirken. Großer Gott, wir loben dich 1941: Ein deutsch-christliches Gesangbuch vom jüdischen Einfluss befreit von Heinrich W. Hebeler Bei meinen Besuchen als Jugendlicher und junger Erwachsener bei den Eisenacher Großeltern HebeIer im Grabental 8 in den Jahren von 1955 bis 1967 durfte ich durch deren Erzählungen erfahren, welch gute Impulse für die deutsche weltliche und kirchliche Geschichte von Eisenach und der Wartburg ausgegangen sind. Umso schwerer fiel mir dann die Erkenntnis angeregt durch eine Eisenacher Jüdin in Tel Aviv dass es aber auch sehr dunkle Momente gab. So war es sicher ein tragischer Irrweg der Geschichte der deutschen Kirchenmusik, als am 13. Juni 1941, zwei Monate später als geplant, in einer Feier in der Wartburgkapelle das neue entjudete Gesangbuch Großer Gott wir loben dich vorgestellt wurde. Der Startschuss zum Druck der ersten Auflage in Höhe von Exemplaren erfolgte mit einem Schreiben des Reichsministeriums für die kirchlichen Angelegenheiten vom 30. August 1940 an die Wirtschaftsstelle des deutschen Buchhandels, damit die benötigten aber kriegsbedingt knappen Rohstoffe bereitgestellt wurden. Beteiligt an der Herausgabe dieses Gesangbuches war eine Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Landeskirchen Thüringen, Mecklenburg, Anhalt, Lübeck, Sachsen, Nassau-Hessen und Schleswig-Holstein. Im Vorfeld der Drucklegung hatte eine Textprüfungskommission in Friedrichroda in dreimonatiger Arbeit aus den damals gebräuchlichen Liederbüchern 2336 Lieder überprüft. Nur für 102 Lieder erfolgte eine Empfehlung dieser Arbeitsgruppe. Auch die Kirchenmusiker tagten, um die vorhandenen Melodien auf ihren Wert zu prüfen. Auch hier gab es viele Streichungen. Damit die bislang überlieferten Lieder nicht noch mehr reduziert wurden, beauftragte man Dichter, neue Texte zu den beliebten Weisen zu finden. Eine weitere Arbeitsgruppe untersuchte das außerkirchliche Liedgut in etwa 60 Liedsammlungen. Davon wurden 66 Lieder we- gen ihrer religiösen Haltung in das neue Gesangbuch aufgenommen. Weggelassen wurden ganze Lieder und einzelne Verse, die a) jüdisch waren in Wort und Denken, b) die von ausgesprochener dogmatischer Haltung waren, c) die süßlich, geschmacklos, selbstentwürdigend oder dichterisch unmöglich waren. So hieß es in der Arbeitsvorlage der Textkommission. Diese Wortwahl entsprach dem damaligen, Zeitgeist (Ungeist). Aus heutiger Sicht nur als schlimme Verfehlung einzuordnen waren die Aufnahme von kriegsverherrlichenden Gesängen und einige Lieder für Feiern der Kameradschaft. So lautete beispielsweise ein Text: Allmächtiger! Froh schwingt sich zu dir auf des Herzens Dank und Preis. Halt über unserm Führer deine Wacht und segne seine Hand! Bleib du mit uns, gib Kraft dem Volk, schütze Reich und Land. Unter den Geschichtsforschern ist noch umstritten, wie hoch der Anteil von Arbeit an diesem Gesangbuch dem Eisenacher Entjudungsinstitut ( im Predigerseminar in Eisenach) zuzurechnen ist. Vortragsdienst Der Verfasser dieses kurzen Artikels hat zu den Themen Entjudungsinstitut und Entjudetes Gesangbuch je einen ausführlichen Vortrag ausgearbeitet. Mitschnitte davon sind auf CD beim Verfasser erhältlich. Er ist auch bereit, diese Vorträge vor Ort anzubieten und steht für weitere Auskünfte gern zur Verfügung. Honorarkosten entstehen nicht. Heinrich W. Hebeler Konrektor/Kreisbildstellenleiter a.d. Ringstraße 12a Hersbruck Tel./Fax: 09151/94445 ZUM LEBEN 31

32 Gegengechecktes Christus am Checkpoint Eine evangelikale Konferenz über die Theologie des Landes von Johannes Gerloff, Jerusalem Christus am Checkpoint: Theologie im Dienste des Friedens und der Gerechtigkeit war das Thema einer internationalen Konferenz, die das Bethlehem Bible College in Palästina vom 12. bis 17. März 2010 auf seinem Anwesen und im Jacir Palace Intercontinental Hotel in Bethlehem ausrichtete. Zu den Sprechern gehörten Brother Andrew, Tony Campolo, Lynne Hybels, Stephen Sizer und einheimische Christen. In 14 Vorträgen und neun Workshops überlegten sie, wie die Heilige Schrift im palästinensischen Kontext ausgelegt werden soll und welche theologische Bedeutung Friede und Gerechtigkeit in einem evangelikalen Kontext haben. Das offizielle Programm beinhaltete Besuche von Flüchtlingslagern, palästinensischen Dörfern, israelischen Siedlungen und einheimischen christlichen Gemeinden. Es kündigte eine Reise vor der Konferenz zu Heiligen Stätten in Jerusalem und Galiläa, sowie zu palästinensischen Dörfern und Christen in Galiläa [sic] an. Eine Tourgruppe nach der Konferenz besuchte Jericho, das Tote Meer und Qumran. Das Logo der Konferenz ein Kirchengebäude gegenüber der Mauer Alex Awad, der Initiator der Konferenz, meinte kurz vor der Eröffnung: Wir haben 130 angemeldete Ausländer, 60 einheimische Ausländer und 70 Einheimische. Insgesamt erwarten wir etwa 300 Teilnehmer. Ungefähr dreieinhalbtausend Zuschauer verfolgten die Konferenzvorträge durch die Live-Übertragung über die offizielle Konferenzwebseite Konferenzsprache war Englisch mit Simultanübersetzung ins Arabische. Nach einem Eröffnungsgebet von Munir Kakisch, dem Präsidenten des Evangelikalen Kirchenrates im Heiligen Land, blieb die Versammlung zu Ehren der palästinensischen Nationalhymne stehen. Dann begrüßte Bischara Awad, Gründer und Präsident des Bethlehem Bible College (BBC), die Würdenträger und Delegierten: Wir sind als Teil der christlichen Gemeinschaft in Palästina unserer Palästinensischen Autonomiebehörde sehr dankbar. Er fügte hinzu: Die christliche Gemeinschaft wird hier in keiner Weise diskriminiert. Wir haben immer die Freiheit, uns zum Gottesdienst zu versammeln, ohne Furcht und Einmischung. Dr. Awad betonte, dass diese Konferenz keine politische Konferenz ist. Sie keine Plattform, die gegen irgendeine Gruppierung benutzt werden kann. Das Organisationskomitee hofft, dass diese Konferenz Einheit, Versöhnung und Verständnis innerhalb des Leibes Jesu Christi und unter den Menschen, die in diesem wunderbaren Land leben, bringen wird. Im Blick auf die aktuelle Lage bemerkte der BBC-Präsident: Die Kirche Jesu Christi in Palästina kämpft und geht durch eine sehr schwere Zeit. Wir sind eine kleine Minderheit von weniger als 1,5 Prozent. Die Familien packen ihre Sachen und gehen. Die Kirche stirbt langsam in dem Land, in dem sie ihren Anfang hatte. Dabei überließ er es der Vorstellungskraft der Zuhörer, zu erraten, was oder wer die Ursache für diese Leiden sei. Dann begrüßte der christliche Bürgermeister von Bethlehem, Victor Batarseh, die Konferenz: Ich bin dem BBC dankbar für diese theologische Botschaft im Land der Theologie. Wir müssen Theologie praktizieren, um diesem Land Frieden zu bringen. Er beschuldigte einige Theologen aus dem Ausland, die Theologie missbrauchen, um keinen Frieden, Gerechtigkeit und Gesetzmäßigkeit in diesen Teil der Welt zu bringen und unterstrich seine Botschaft mit der Aussage: Wenn wir in diesem Land keinen Frieden haben, werden wir nirgendwo auf diesem Planeten Frieden haben. Dr. Batarseh forderte die Konferenzteilnehmer heraus: Sie werden mit Ihren eigenen Augen sehen, wie die Krippe der Christenheit, die Krippe unseres Herrn Jesus Christus hinter diesen Mauern im Gefängnis ist. Wir müssen diese Mauern niederreißen. Wir müssen diese Besatzung beenden! Politisch gehört Batarseh zur Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP). Die PFLP hat niemals den Staat Israel oder die Abkommen von Oslo anerkannt. Der ehemalige deutsche Außenminister Franz-Walter Steinmeier hatte sich aus diesem Grund bei seinem Bethlehembesuch im November 2007 geweigert, Batarseh zu treffen, und ließ sich stattdessen von der parteilosen palästinensischen Tourismusministerin Khouloud Daibes-Abu Dayyeh durch die Geburtskirche führen. Christlicher Medienverbund KEP 32 ZUM LEBEN

33 Nachdenkliches Nachgedanken Die Konferenz Christus am Checkpoint war eine Herausforderung für jeden, der glaubt, dass die Wiederherstellung des jüdischen Volkes im Land Israel eine Erfüllung biblischer Prophetie ist, und deshalb die Existenz des jüdischen Staates Israel unterstützt. Ich hätte mir gewünscht, dass jeder, der beschuldigt wird, ein Zionist zu sein sei er nun christlich oder jüdisch an dieser Konferenz teilgenommen hätte, aus zwei Gründen: Erstens müssen wir die andere Seite kennen. Zweitens sollten wir den Blick in den Spiegel, den uns diese Art von palästinensischen evangelikalen Christen und ihre Sympathisanten ermöglichen, nicht verweigern. Es gibt berechtigte Fragen, denen wir uns stellen sollten: Wo sind die blinden Flecken in unserer eigenen Perspektive? Sind wir in unserer Sichtweise befangen und beratungsresistent? Ist unser prophetisches Interesse eine Weltuntergangsprophetie, die jedes soziale Engagement und Gefühl für Gerechtigkeit und Friedensstiftung ertränkt? Ersticken wir Kritik, indem sie als antisemitisch oder antijüdisch abgetan wird? Trübt unser Interesse für Gottes Plan mit Israel die universale Perspektive der Absichten Gottes? Sehen, betonen und unterstützen wir angemessen, dass die Wahl Gottes von Abraham und seinem Samen von Anfang an als Segen für alle Geschlechter des Erdbodens gedacht war (1. Mose 12,3) einschließlich der Geschlechter, die sich heute als palästinensisch oder arabisch bezeichnen? Werden wir von nationalistischen oder gar rassistischen Motiven bewegt? die Sünde sind, und das sollte jenseits aller Diskussion klar sein! Verbreiten wir eine Botschaft des Hasses und der Hetze, oder eine Botschaft der Liebe, der Barmherzigkeit und Versöhnung? Christus ermahnte seine Nachfolger, zuerst den Balken aus dem eigenen Auge zu entfernen, bevor sie sich dem Splitter im Auge des Bruders zuwandten (Matthäus 7,1-5). Paulus fordert uns heraus, alle Dinge zu prüfen und das Gute zu behalten (1. Thessalonicher 5,21). Ich werde einige Eindrücke von Christus am Checkpoint aufgreifen, um das Gute zu behalten, zu lernen, mein Denken und meine intellektuellen Fähigkeiten zu verbessern und mein eigenes Verhalten herauszufordern, mehr Geist-geleitet und Christusähnlicher zu sein. Verzerrung der politischen Lage Das Logo der Konferenz ein Kirchengebäude gegenüber der Mauer [1] (siehe links) war programmatisch. Praktisch die gesamte Konferenz zeichnete das Bild einer palästinensischen christlichen Minderheit, die sich der überwältigenden israelischen Apartheidsmauer gegenüber sieht. So beschrieb Pastor Nihad Salman lebhaft, wie er und seine Familie unter israelischen Beschuss kamen[2] ohne auch nur mit einem einzigen Wort anzudeuten, dass die Israelis weder ihn noch seine palästinensischen christlichen Geschwister im Visier hatten. Auf der gesamten Konferenz wurde das Problem kein einziges Mal aus israelischer Sicht behandelt. Auf palästinensischer Seite gab es lediglich die leidende Kirche, sonst nichts. Die andere Seite bestand (aus palästinensischer Sicht) nur aus der Mauer. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, wurde weder die Vielschichtigkeit der israelischen Gesellschaft erwähnt, noch die Tatsache, dass Israels Regierung und Armee im krassen Gegensatz zur palästinensischen Seite Institutionen sind, die sich demokratisch verantworten müssen. Es gibt in Israel wiederum im auffallenden Kontrast zu Palästina eine unabhängige Rechtsprechung, die nicht nur in der Lage ist, unpopulär zu entscheiden, sondern dies auch tut und selbst höchste politische Würdenträger vor Gericht stellt. In keiner Weise wurde die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass die Mauer ein Symptom der Verzweiflung, ein Schrei der Hilflosigkeit der israelischen Gesellschaft sein könnte und eben nicht der Ausdruck eines Land-hungrigen, gnadenlosen Monstrums, das vergnügt seine armen und hilflosen Nachbarn unterdrückt. Die größte Verzerrung der Tatsachen geschah auf dieser Konferenz durch die Darstellung der palästinensischen Christen gegen die israelischen Besatzer ohne die ausgestreckte Hand Israels (wie sie etwa in der Unabhängigkeitserklärung des Staates festgeschrieben ist) zu erwähnen, die sich einer permanenten Weigerung gegenübersieht, Israels Existenzrecht als jüdischen Staat anzuerkennen. Diese Weigerung ist ein roter Faden durch die arabische Einstellung gegenüber Israel seit dem Unabhängigkeitskrieg bis heute. Die unterschiedliche Atmosphäre in den Erziehungssystemen wurde mit keinem Wort gewürdigt. Ebenso wenig die Tatsache, dass Israel der einzige Staat auf der Welt ist, dessen Existenzrecht öffentlich und andauernd in Frage gestellt und aktiv bedroht wird. Kein einziger Gedanke wurde auf die Möglichkeit verschwendet, dass die Situation palästinensische Christen gegen israelische Besatzer vielleicht in einem größeren Kontext verstanden werden muss. Feindbild Christlicher Zionismus Interessanterweise konnte die Konferenz Christus am Checkpoint nicht ohne Feindbild auskommen, das in diesem Fall der Christliche Zionismus und seine vermeintliche theologische Ursache, der Dispensationalismus, waren. Die Tatsache, dass zwei Vertreter des Dispensationalismus, Professor John S. Feinberg von der Trinity Evangelical Divinity School in Deerfield, Illinois, und Professor Darrel Bock vom Dallas Theological Seminary, einstimmig versicherten, der Dispensationalismus fordere keine Unterstützung des Staates Israel, half nichts. Auch nicht die Tatsache, dass sich die meisten in Israel ansässigen christlichen Zionisten in keiner Weise dem theologischen System des Dispensationalismus verpflichtet fühlen. Alex Awad eröffnete die Konferenz mit einem Vortrag über Palästinensische Christen im Schatten des Christlichen Zionismus.[3] Der Pastor der Ostjerusalemer Baptistengemeinde und Studentendekan des Bethlehem Bible College (BBC) beschuldigt christliche Zionisten, das Wort Gottes zu benutzen, um Gewalt auf die Erde zu bringen. Pastor Nihad Salman von der Immanuel Evangelical Church in Bethlehem sagte über diejenigen, die während der Zweiten Intifada Israel unterstützten: Sie segnen die, die uns in Angst und Schrecken versetzen! [4] Salim Munayer, Gründer und Direktor des Versöhnungsdienstes Musalaha zitierte christliche Zionisten mit den Worten: Ihr palästinensischen Christen seid ein Hindernis für die Wiederkunft Christi. [5] Der anglikanische Priester Steven Sizer behauptete gar: Der Nahostkonflikt hätte schon lange gelöst werden können, wäre er nicht von fehlgeleiteten Christen bis heute angeheizt worden. ZUM LEBEN 33

34 Der Besatzung wie Christus begegnen Israels Besatzung im Westjordanland war auf dieser evangelikalen Konferenz allgegenwärtig. Warum Christus am Checkpoint, fragte der redegewandte Konferenzmoderator Munther Eshaq, um gleich selbst die Antwort zu geben: Wir wollen, dass die christliche Welt darüber nachdenkt, was die Stellung Jesu Christi wäre, wenn er heute durch Palästina ginge und die Mauer sähe, die Straßensperren und die Realität vor Ort. Wir wollen die Dinge betrachten, wie Jesus das tut. [6] Der lutherische Pfarrer Mitri Raheb aus Beth- lehem ließ keinen Zweifel daran[7], dass der heutige jüdische Staat Israel aus seiner Sicht die Stellung des römischen Besatzers in der Zeit Jesu einnimmt. Allerdings setzte sich dann niemand auf der gesamten Konferenz mit Jesu Einstellung ge- genüber dem römischen Besatzer und seiner Lehre in dieser Hinsicht auseinander. Jesus rief kein einziges Mal zum politischen oder gar militärischen Widerstand auf. Er berief den Kollaborateur Matthäus zum Jünger (Matthäus 9,9) und half dessen Kollegen Zachäus sein Leben in Ordnung zu bringen, ohne auch nur ein einziges Mal deren rö- mische Arbeitgeber zu erwähnen (Lukas 19,1-10). Als die Besatzungssoldaten ihn fragten, was sie tun sollten, meinte Jesus, sie sollten sich weder mit Gewalt noch durch Betrug fi nanzielle Vorteile erzwingen, sondern lasst euch genügen an eurem Sold! (Lukas 3,14). Er erwähnte ihnen gegenüber genauso wenig die Besatzung, wie gegenüber dem römischen Prokurator Pilatus oder vor König Herodes, als er denen hätte seine Meinung ins Gesicht sagen können. Jesus konstatierte niemals, dass Besatzung Sünde sei eine Aussage, die der akademische Dekan des BBC, Yohanna Katanacho, so nachdrücklich von Darell Bock einforderte. [8] Als Christ, der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Westdeutschland geboren wurde, möchte ich gar sagen, dass ich für vierzig Jahre amerikanische, britische und französische Besatzung meines Landes dankbar bin, weil sie uns geholfen hat, eine freie und demokratische Gesellschaft aufzubauen. Hätten wir Deutschen das etwas mythologisch-mysteriösen Recht auf Widerstand angewendet, Steine und Brandbomben auf die Amerikaner geworfen an die ich mich sehr gut erinnere, wie sie in ihren Jeeps, in Uniformen und voller Bewaffnung durch unser kleines Dorf im Nordschwarzwald fuhren die Besatzung hätte gewiss anders ausgesehen und auf andere Weise geendet. Hätte Jesus eine palästinensische Einstellung gegenüber den Römern an den Tag gelegt und einen Aufstand gegen Rom forciert, dann hätten seine Nachfolger gewiss mehr Schwierigkeiten gehabt, das römische Kaiserreich nur drei Jahrhunderte später durch eine friedliche Revolution einzunehmen. Wenn die Konferenz Christus am Checkpoint die palästinensische Situation tatsächlich im Geiste Christi betrachtet hätte, hätten sie ihre eigene palästinensische Führung mit den Worten und der Einstellung Jesu konfrontiert, mit denen dieser den Schriftgelehrten, Pharisäern und Sadduzäern begegnet war. Tatsächlich gab es auf der gesamten Konferenz kein einziges Wort des Mitleids von Seiten palästinensischer Christen für Leid, das Israelis durch Palästinenser oder Araber erfahren haben. Es wurde keinerlei Bewusstsein für arabische Verbrechen sichtbar, etwa für die Pogrome gegen Juden, lange bevor der Staat Israel entstand. Dem islamischen Fundamentalismus wie Christus begegnen Alex Awad forderte die Christen auf Moslems zu lieben, bis zur Wiederkunft Christi. Der Holländer Anne van der Bijl, besser bekannt als Brother Andrew, und Colin Chapman aus Cambridge plädierten dafür, die Grundlagen islamischen Denkens verstehen zu lernen. Tatsächlich war der Appell, islamischen Fundamentalisten mit christlicher Liebe und dem Verlangen, sie zu verstehen, zu begegnen, einer der positiven Aspekte dieser Konferenz wenngleich reichlich marginal. Colin Chapman ließ keinen Zweifel daran, dass er Islamisten kennt und mit ihnen im Gespräch ist. Im Privatgespräch bewies er, dass er in der Lage ist, den Koran auf Arabisch auswendig zu zitieren. In seinem Vortrag meinte der ehemalige Professor für islamische Studien an der Near East School of Theology in Beirut, Libanon: Es gibt starke Ähnlichkeiten zwischen islamischem Fundamentalismus und jüdischem Fundamentalismus. Wann immer wir in diesem Konflikt von islamischem Fundamentalismus sprechen, müssen wir gleichzeitig auch die Aufmerksamkeit auf den jüdischen Fundamentalismus lenken. Es gibt nur wenig Unterschiede zwischen Juden, die behaupten, die Westbank gehöre ihnen aufgrund der Verheißungen Gottes an Abraham und seine Nachkommen, und Muslimen, die behaupten, das ganze Land sei ein Waqf, eine heilige Treuhänderschaft, die ihnen von Gott anvertraut wurde. Auf die Frage, ob er wenigstens einen einzigen jüdischen Fundamentalisten persönlich kenne, musste der britische Professor zugeben: Nein! Die konsequente Frage, warum er dann islamischen und jüdischen Fundamentalismus vergleichen und gar zu dem Schluss kommen könne, dass der islamische Fundamentalismus im palästinensischen Kontext eine exakte Kopie des jüdischen Fundamentalismus sei, schien überflüssig. Übrigens: Moslemische Fundamentalisten haben eine Pflicht das Land zu erobern, besonders, wenn es bereits Waqf war und wieder unter nicht-moslemische Kontrolle gefallen ist. Jüdische Fundamentalisten dagegen haben überhaupt kein Recht Land aus eigener Kraft zu erobern, selbst wenn ihnen dieses Land ausdrücklich von Gott verheißen wurde. Während Allah von seinen Nachfolgern eine aktive Rolle im Dschihad erwartet, behaupten autoritative rabbinische Quellen[9], dass Gott selbst das Land jüdischer Kontrolle entzogen hat und er allein es auch wieder unter jüdische Kontrolle bringen wird. Hätte die Konferenz Christ am Checkpoint ein ähnliches Streben so marginal es auch war an den Tag gelegt, Israel und das jüdische Volk zu verstehen, wie Colin Chapman und Brother Andrew dies gegenüber der islamischen Bewegung im Nahen Osten erwiesen, hätte ich einen Hoffnungsschimmer sehen können. Sie baten ihre Zuhörer, sich selbst zu fragen: Wo war ich der Grund dafür, dass Moslems Jesus nicht annehmen können? Wo verstehe ich sie nicht? Warum haben sie sich nicht auch gefragt: Wo war ich ein Grund dafür, dass Juden Jesus nicht annehmen können? Wo verstehe ich sie nicht? Unter Ausschluss Israels Am Eröffnungsabend begrüßte Munther Eshaq alle auf der Konferenz repräsentierten Länder: Die Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Australien, die Niederlande, Südafrika, Deutschland, Großbritannien, die Schweiz, Italien, Spanien, Rumänien, Jordanien, Ägypten, Neuseeland, Schweden, und last not least Palästina. Ein einziges Land wurde auffallend nicht erwähnt, obwohl Alex Awad später bemerkte, dass da noch einige Palästinenser aus Galiläa anwesend seien. Die Frage stellt sich, wenn es auf dieser Konferenz um Frieden ging mit wem sollte dieser Frieden geschlossen werden, wenn nicht mit den Juden und ihrem Staat? Und: Wie will man Frieden schließen mit jemandem, dessen Namen man nicht einmal er- 34 ZUM LEBEN

35 wähnt? Israelis hätten rein rechtlich an der Konferenz Christus am Checkpoint nicht teilnehmen können, weil Erlasse des israelischen Militärs israelischen Staatsbürgern das Betreten der Gebiete unter palästinensischer Kontrolle untersagt. Die Organisatoren hätten dieses Hindernis leicht umgehen können, indem sie die Konferenz zum Beispiel im Everest Hotel in Beit Jalla ausgerichtet hätten, das im C-Gebiet unter israelischer Militärkontrolle liegt, das aber jeder Palästinenser betreten kann, ohne auch nur einen einzigen Checkpoint passieren zu müssen. Tatsächlich offenbart die Benutzung des Begriffs Palästinenser aus Galiläa während gleichzeitig der Begriff Israel vermieden wird den Begriff Palästinenser als politische Propaganda. Sonst hätte man diese Leute auch israelische Araber nennen können, ganz unabhängig von ihrer politischen Überzeugung. Immerhin gibt es eine ganze Reihe von Palästinensern aus Galiläa Beduinen, Drusen, Tscherkessen, Christen wie Moslems die freiwillig in der jüdischen Besatzungsarmee Dienst tun und überzeugte Israelis sind. Faktische Irrtümer Im Rahmen der Vorträge wurden von würdigen Professoren und Akademikern eine ganze Reihe von faktischen Irrtümern verbreitet, die während der Konferenz in keiner Weise angesprochen wurden. Um der Illustration willen möchte ich hier einige nennen: Rev. Steven Sizer behauptete, Israel sei das einzige Land in der Welt, das seine Grenzen niemals defi niert habe.[10] Weil ich mir selbst nicht sicher war, kontaktierte ich schon während des Vortrags über einen Journalistenkollegen. Der googelte und fand eine Liste von folgenden Ländern, die bis heute ihre Grenzen nicht eindeutig definiert haben: Spanien, Marokko, China, Irland, Dänemark, Kanada, Pakistan, Kambodscha, Thailand, Russland, Japan, Kosovo, Griechenland, Saudi Arabien, Jemen, Irak, Libanon, Syrien, die Koreas, Zypern and Iran er vergaß Palästina zu erwähnen, und vielleicht noch ein paar mehr Länder weltweit. Prof. Gary Burge meinte, Israel habe die größte Flüchtlingskrise der Welt ausgelöst[11]. Wirklich die größte Flüchtlingskrise? Laut dem Historiker Martin Gilbert[12] gab es 1948 eine ¾ Million arabische Flüchtlinge aus Palästina. Aber schon 1922 flohen 1,5 Millionen Griechen aus der Türkei und eine halbe Million Tür- ken aus Griechenland flohen fünf Millionen Deutsche aus ehemaligen deutschen Gebieten, 2,75 Millionen Polen aus dem Osten, 1,5 Millionen Sudetendeutsche aus der Tschechoslowakei, 1.5 Millionen Rumänen aus Bessarabien und eine halbe Million Finnen aus Ostfinnland wurden vier Millionen Moslems aus Indien und drei Millionen Hindus aus Pakistan zu Flüchtlingen, und nach 1948 flohen noch einmal drei Millionen Deutsche aus Ostdeutschland. Und schließlich gab es nach 1948 auch noch eine ¾ Million jüdische Flüchtlinge aus arabischen Ländern, so dass de facto zwischen Israel und der arabischen Welt ein Bevölkerungsaustausch stattfand. Lynn Hybels von der Willow Creek Community Church in Illinois bezeugte, wie Gott sie zur Fürsprecherin für die arabische Welt berief[13]. Wenn Gott jemanden beruft, lässt sich darüber nicht diskutieren. Aber bedeutet das dann auch, dass man alle propagandistischen Dummheiten übernehmen muss, die die arabische Welt über Israel erzählt? Hybels sprach über die Wasserknappheit, unter der die Palästinenser durch die Israelis zu leiden haben, um nur ein Beispiel herauszugreifen. Selbst als Journalist kann ich nicht wirklich nachprüfen, was wahr ist. Ich kann allerdings feststellen, dass es Abkommen zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde über die Verteilung des Wassers gibt, die jedem im Internet einsehbar sind.[14] Interessanterweise hat sich bislang niemand, soweit mir bekannt, darüber beschwert, dass Israel diese Abkommen verletzt hat. Wenn nun die Palästinenser nicht genügend Wasser für ihre Bedürfnisse bekommen, wer ist dann schuld daran? Israel oder die palästinensischen Unterhändler, die eigentlich auch drei bis fünf Millionen palästinensische Flüchtlinge im Hinterkopf gehabt haben sollten, auf deren Rückkehr sie hoffen? Zudem beklagt die deutsche Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ), die bei der Entwicklung der Wasserversorgung und Abwasserbehandlung in der PA maßgeblich beteiligt ist, dass bis zu 40 Prozent des palästinensischen Wassers durch schadhafte Rohrsysteme verloren gehen. Wessen Verantwortung ist das? Wenn wir als Ausländer einen Beitrag zur Lösung des Nahostkonflikts leisten wollen, sollten wir zu allererst die Fakten kennen und nicht einfach auf eine der Propagandamaschinerien einer Seite aufspringen. Theologische Fragen Im Laufe der Konferenz tauchten eine ganze Reihe theologischer Fragen auf, die tiefer gehend diskutiert werden müssen was hier aus Platzgründen nicht möglich ist. Ich möchte nur einige beim Namen nennen: Frieden und Gerechtigkeit Unsere Theologie muss Frieden und Gerechtigkeit dienen! Das war der Maßstab, den Munther Eshaq zu Beginn der Konferenz aufstellte.[15] Zuerst einmal möchte ich das unterstreichen. Ich stimme dieser Aussage zu: Unsere Theologie muss Frieden und Gerechtigkeit dienen! Aber im Rahmen einer Konfliktsituation, wie wir sie im Nahen Osten erfahren, die nicht nur ein physischer Krieg ist, sondern in der sich auch sehr unterschiedliche geistliche Kräfte gegenüber stehen, wird es verdächtig, wenn die Worte Jesu, Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert [16], überhaupt nicht erwähnt werden. Wir lieben das Leben und ich werde alles tun, um Leben zu retten, wo und wann immer ich kann, koste es, was es wolle. Allerdings können wir auch in Lagen geraten, in denen wir unser eigens Leben opfern müssen, denn wer sein Leben verliert um [Jesu] willen, der wird s finden [17]. Wenn wir das Leben in dieser Welt für das höchste Gut erachten, könnte es sein, dass wir das ewige Leben verlieren. Sollte nicht wenigstens darüber gesprochen werden, ob dasselbe nicht für den Frieden stimmt? Sollten wir nicht wenigstens fragen dürfen, ob eine Einstellung, die Frieden um jeden Preis sucht, uns nicht letztendlich korrumpiert und dazu führt, die Wahrheit zu kompromittieren? Ähnliches gilt für die Gerechtigkeit : Ja, wir müssen mit unserem ganzen Wesen nach Gerechtigkeit streben und es gibt keinerlei Rechtfertigung für Ungerechtigkeit. Aber, was ist das biblische Verständnis von Gerechtigkeit? Die Gerechtigkeit, die wir an Jesus sehen, war zu allererst um die eigene Sünde bemüht nicht um die des anderen. Biblische Zedakah wird im Gleichnis vom Barmherzigen Samariter demonstriert (Lukas 10,25-37), der nicht vom jüdischen Volk gleiche Rechte und religiöse Anerkennung forderte. Tatsächlich hat er überhaupt nichts für sich selbst gefordert. Vielmehr teilte er aus, was er hatte, und übte so Gerechtigkeit. Wie würde der Nahe Osten aussehen, wenn alle ZUM LEBEN 35

36 Christen ihre Nächsten so behandelten, wie sie selbst gerne behandelt würden?! Liberté, égalité, fraternité Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit war der Slogan der Französischen Revolution und in gewisser Weise ein Refrain der Vorträge auf der Konferenz Christus am Checkpoint. Aber sind das auch die Botschaft und das Gebot der Bibel? Könnte es sein, dass die Maßstäbe des Humanismus Gottes Wort, wie es in der Heiligen Schrift offenbart ist, widerspre- chen, zumindest in einigen Aspekten? Kön- nen wir tatsächlich die biblische Botschaft ungestraft in unseren modernen Humanis- mus hineinpressen? Ist der Mensch wirklich Maß aller Dinge? Die universale Botschaft der Bibel Gary M. Burge[18] schlussfolgerte, dass die neue Mission der neutestamentlichen Kirche die Wiederherstellung der Welt, nicht die Wiederherstellung Israels sei. Aber, ist die Wiederherstellung der ganzen Welt wirklich die neue Mission der neutestamentlichen Gemeinde? Abrams Berufung was von Anfang an Sei ein Segen, der sich dann auf alle Geschlechter der Erde erstrecken sollte (1. Mose 12,3). Sei es bei der Einweihung des salomonischen Tempels (1. Könige 8,41ff) oder in der Botschaft des Jesaja (56,7), die biblische Offenbarung hatte immer eine universale Perspektive. Die Botschaft so sehr hat Gott die [ganze] Welt geliebt (Johannes 3,16) ist nicht das Neue im Neuen Testament. Die exklusive Erwählung des Volkes Israel schließt das Heil für die Heiden genauso wenig aus, wie die Erfüllung der Landverheißungen an Israel in keiner Weise die Vernichtung der Araber bedeuten muss, wie das Alex Awad vertrat.[19] Vielmehr zielt Gottes Plan mit dem jüdischen Volk und seine Rückkehr in das Land auf die Errettung aller Völker und ist Teil der Antwort Gottes auf das Seufzen und die schmerzliche Angst der ganzen Schöpfung (Römer 8,22). Mir scheint, eines der grundlegenden und methodischen Probleme der großen Mehrheit der Redner auf dieser Konferenz war, dass sie von einer sehr exklusiven Denkweise in ihrem Kampf um ein inklusives Weltbild getrieben waren. Sie sahen immer nur das entweder oder in theologischen (und dann konsequenterweise auch politischen) Fragen, anstatt das inklusive sowohl als auch einer komplementären Sichtweise anzustreben. Die Bedeutung des Landes Das Land war eines der entscheidenden Themen auf dieser Konferenz und der Kampf um das Verheißene Land war in allen Präsentationen gegenwärtig. Alex Awad konstatierte: Dieses Land ist für uns nicht zum Kämpfen, zum Blutvergießen, weil wir etwas Geografie wollen [20] was in mir die Frage provozierte: Warum gebt Ihr es dann um des Friedens willen nicht auf?! Vielleicht wirft ein Kommentar von Yohanna Katanacho, der interessanterweise in die offizielle Version des Vortrags von John Feinberg wie er aus dem Internet heruntergeladen werden kann, eingefügt war. Katanacho schreibt als Antwort auf Feinbergs Schlussfolgerung, dass es [künftig] einen funktionierenden Tempel in Jerusalem geben muss: Wozu brauchen wir wieder Opfer? Diese Eschatologie könnte einige dazu ermutigen, heiliges islamisches Land dominieren zu wollen, und so die mögliche friedliche Stabilität gefährden! [21] Diese Bemerkung offenbart, dass die treibende Kraft hinter dieser Art von palästinensischer Theologie des Landes nicht nüchterne Exegese oder auch noch theologische Erwägungen sind, sondern politische Überlegungen angesichts von islamischen Forderungen. Gary M. Burge hat Recht, wenn er behauptet, dass sich Matthäus 5,5 auf das Land bezieht: Selig sind die Sanftmütigen nicht die mit dem Gewehr in der Hand denn sie werden das Land besitzen! [22] Allerdings blieb er die Frage schuldig, wie diese Erkenntnis in arabisches oder gar islamisches Denken übersetzt werden könnte. Er hat Recht, dass die Kirche den territorialen Eifer des Judentums und auch des Islam, den er an dieser Stelle zu erwähnen vergaß ablehnt. Allerdings ist mein persönlicher Eindruck, dass dieser Wheaton-Professor nicht nur in diesem Fall gegen liebgewordene Klischees in seinem eigenen Kopf ankämpft, anstatt sich nüchtern analysierten Vorstellungen und Absichten der israelischen Öffentlichkeit zu stellen. Die Liste der theologischen Fragen, die im Rückblick auf die Konferenz Christus am Checkpoint angesprochen werden müssten, scheint endlos: Ob es der starke Nachdruck auf der konditionalen Natur von Gottes Bundesschlüssen ist die, sollte er wahr sein, das entscheidende sola gratia des Heils in Frage stellen und menschlichem Verhalten eine fragwürdige erlösende Qualität verleihen würde; sei es der semantische Salto mortale Steven Sizers, der meint, wenn er den Begriff Ersatztheologie einfach durch den Begriff Erfüllungstheologie ersetzt, die oft wiederholte Behauptung, wir vertreten keine Ersatztheologie!, rechtfertigen und das uralte Problem lösen zu können. Die zentralste und möglicherweise entscheidendste Frage aber liegt im Bereich der Hermeneutik. Lynn Hybels beschrieb ihre persönliche Reise zum Fürsprecher für die arabische Welt und fasste die entscheidende Wegkreuzung im Rat eines weisen Freundes zusammen: Vergiss eine Zeitlang alles, was Du je über das Christentum gedacht hast; vergiss das Alte Testament, vergiss Paulus und die Briefe und lies einfach nur Jesus. Bleibt die Frage: Wenn wir alle von Gott gegebenen hermeneutischen Schlüssel auslöschen, was für ein Jesus bleibt dann? Johannes Gerloff, Christlicher Medienverbund KEP, [1] Dieses Bild stammt von der offiziellen Konferenz-Webseite christatthecheckpoint.com/. [2] In einem Filmclip und live während Alex Awads Vortrag Palestinian Christians in the Shadow of Christian Zionism am 12. März [3] gehalten am 12. März 2010 im Jacir Palace Intercontinental Hotel, Bethlehem. Das Manuskript ist einsehbar unter Shadow%20of%20Christian%20Zionism.pdf. [4] In einem Zeugnis im Rahmen des Vortrags von Alex Awad. [5] In dem Film With God on our Side, dessen Premiere während der Konferenz gefeiert wurde. Munayers Zitat kann im Internet unter withgodonourside.com/ gesehen werden. [6] So am Abend des 12. März 2010 vor dem Aufruf der repräsentierten Nationen und vor seiner Einführung des Bethlehemer Bürgermeisters Victor Batarseh. [7] In seinem Vortrag Contextual Palestinian Theology as it Deals with Realities on the Ground vom Vormittag des 17. März [8] Im Fragenteil nach der Vorlesung von Prof. Bock am Vormittag des 16. März [9] Siehe etwa die Einleitung des Kommentars von Raschi zu 1. Mose 1. [10] In seinem Vortrag The Bible, Israel and the Church: Challenging Zionism, Anti-Semitism and Replacement Theology am Vormittag des 13. März [11] In seinem Vortrag The New Testament and the Land: How Early Christianity Challenged Ethnic Territorialism am Abend des 15. März [12] The Jews of Arab Lands. Their history in maps (Oxford: Merton College, March 1976): Karte 14. [13] In ihrem Zeugnis It s All About Jesus: A Personal Journey, das sie auf der Konferenz Christ at the Checkpoint am Morgen des 16. März 2010 gab; im Druck auf hybels_christ_checkpoint_msg.pdf, Seite 9. [14] Zum Beispiel Guide+to+the+Peace+Process/THE+ISRAELI- PALESTINIAN+INTERIM+AGREEMENT+-+Annex+III.htm oder water.gov.il/nr/rdonlyres/a111efef f0-b598-f48119ae9170/0/ WaterIssuesBetweenIsraelandthePalestinians.pdf. [15] Am Abend des 12. März [16] Matthäus 10,34; vergleiche auch Lukas 22, [17] Vergleiche Matthäus 10,39; 16,25; Markus 8,35; Lukas 9,24; 17,33; Johannes 12,25. [18] In seinem Vortrag The New Testament and the Land: How Early Christianity Challenged Ethnic Territorialism vom Abend des 15. März 2010 im Jacir Palace Intercontinental Hotel, Bethlehem. [19] In seiner Präsentation Palestinian Christians in the Shadow of Christian Zionism am 12. März [20] In seiner Präsentation Palestinian Christians in the Shadow of Christian Zionism am 12. März [21] Feinberg.pdf, unten auf Seite 16. [22] In seinem Vortrag The New Testament and the Land: How Early Christianity Challenged Ethnic Territorialism vom Abend des 15. März ZUM LEBEN

37 Wehrhaftes Kommentar zu Christus am Checkpoint von Wilfried Gotter, Schönborn Israel will den Gazastreifen abstoßen Christus am Checkpoint es ist seltsam aber kaum etwas war darüber in den deutschen Medien zu lesen. Dabei kann man diese Tagung nicht so einfach übergehen. Da würden sich die Evangelikalen genauso unglaubwürdig machen, wie es z.b. der Lutherische Weltbund gegenüber Israel schon gemacht hat, indem er dazu aufrief: kauft nicht in den Siedlungen also im biblischen Kernland Judäa und Samaria. Die Nazis forderten einst dazu auf: Kauft nicht beim Juden! Die Theologie dieser Tagung gleicht so mancher Tagung in Deutschland. Man bemüht die Bibel in den unterschiedlichsten Facetten, aber man lässt die Juden außen vor. Das Neue Testament ist in, aber das Alte Testament wird ausgeklammert. Dabei hatte Jesus nur das Alte Testament! Palästinensische Christen werden eingeladen, Israelis findet man nicht. Ähnlich wie bei der Akademietagung neulich in Bad Boll. Nicht Du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich!, sagt uns der Römerbrief. Diese Art Tagungen findet man auch häufig in Deutschland bei Willow-Creek-Konferenzen, charismatischen Kongressen, Gemeinschaftskonferenzen, Allianzkonferenzen usw. Mir kommt das immer wieder so vor, als würde man in eine Blumenvase, in der sich eine herrliche Blume befindet, immer wieder frischen Dünger geben. Da die Blume aber nicht an die Wurzel angedockt ist, ist sie letztlich zum Sterben verurteilt. So hat das Christentum oft keine Verbindung zu seiner Wurzel Israel. Wann kommt die deutsche Theologie endlich aus der alten Enterbungslehre heraus, die sich so tief eingenistet hat. Wer sich selbst von der Wurzel abschneidet, hat keine Kraft mehr um die Herausforderungen dieser Zeit zu meistern. Das hecheln nach den Zeitgeist bringt letztlich nur ausgebrannte Mitarbeiter. Die Kirchen könnten dieselbe Erfahrung machen wie die alte DDR: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben! Denn die Kirchenleere kommt auch von der herrschenden Kirchenlehre! von Ulrich W. Sahm Ich verwerfe alle Versuche Israels, sich seiner Verantwortung für den Gazastreifen zu entziehen und sie Ägypten aufzubürden. Das sagte Ägyptens Präsident Hosni Mubarak. Er reagierte auf einen Vorschlag des israelischen Verkehrsministers Israel Katz, wonach Israel sich jeglicher Kontakte mit dem von der radikalislamischen Hamasorganisation beherrschten Gazastreifen entledigen sollte. Weil der Gazastreifen trotz des Rückzugs Israels im Sommer 2005 aus Sicht der internationalen Gemeinschaft weiterhin als israelisch besetzt gilt, liefert Israel etwa 70 Prozent des benötigten Stroms, Brennstoffe und Trinkwasser in den Gazastreifen, neben anderen Hilfsgütern und Nahrungsmitteln. Immer wieder hat Israel versucht, den zwischen 1949 und 1967 von Ägypten besetzten Gazastreifen abzustoßen und erneut unter ägyptische Verantwortung zu stellen. Das würde bedeuten, dass dann Ägypten den Landstreifen mit Strom, Wasser und anderen Gütern versorgen müsste. Doch Ägypten lehnt das ab, mit unterschiedlichen Argumenten, obgleich die palästinensische Frage in unserer Außenpolitik höchste Priorität hat, wie Mubarak erklärte. Gleichwohl beteiligt sich Ägypten an der israelischen Blockade des Gazastreifens, versucht die Schmugglertunnels unter seiner 11 Kilometer langen Grenze zum Gazastreifen zu zerstören und den Bau neuer Tunnel durch Stahlplatten, die in den Sandboden getrieben werden, zu unterbinden. Seit einigen Tagen hat Ägypten den Grenzübergang bei Rafah für Personenverkehr geöffnet, mutmaßlich in Absprache mit den Israelis. Wie jetzt erst bekannt wurde, hat Uzi Arad, der Sicherheitsberater des israelischen Ministerpräsidenten, am 6. Juni heimlich Kairo besucht, um mit dem ägyptischen Geheimdienstchef Omar Suleiman über die Folgen der blockadebrechenden Schiffe zu reden. Derweil befürchtet Israel die Ankunft weiterer Schiffe, diesmal aus feindlichen Ländern wie Libanon und Iran. Die finstersten Kräfte der Erde Iran, Hizbollah und Hamas die die Welt ins Mittelalter zurückkehren lassen wollen, Frauen daran hindern, sich frei zu kleiden, arbeiten und auszudrücken... wollen jetzt ein Frauenschiff als Propaganda gegen Israel organisieren, sagte Netanjahu im Beisein des österreichischen Kanzlers Werner Faymann. Die Zeitung Jedijot Achronot berichtet über 20 weibliche Soldaten des Grenzschutzes, die jetzt schon trainieren, um das Frauenschiff zu entern. Den libanesischen Schiffen wolle Israel wie einer feindlichen Attacke begegnen, zumal die zur Zeit noch im Nordlibanesischen Hafen Tripoli liegende Julia einem Neffen des syrischen Präsidenten Baschar Assad gehöre. Wenn ein feindliches Schiff gegen die israelische Souveränität verstößt, wird es eine entsprechende Reaktion geben, behaupteten hohe Sicherheitsleute. Ein gewaltsames israelisches Vorgehen könnte einen Krieg auslösen, weshalb mehrere europäische Staaten, darunter Frankreich und Deutschland laut israelischen Medienberichten entsprechende Warnungen an die libanesische Regierung weitergegeben hätten. Ähnlich äußerte sich auch Verteidigungsminister Ehud Barak gegenüber der amerikanischen Außenministerin Hillary Clinton. Die Regierung des Said Hariri im Libanon trägt die Verantwortung für jede Aktion gegen Israel, sagte Barak, fügte aber besorgt hinzu, dass Hariri wohl keine Kraft habe, sich gegen Absichten und Pläne der radikalislamischen Hisbollah im Libanon zu stemmen. Derweil mehren sich unbestätigte Gerüchte über israelische Vorbereitungen zu einem Militärschlag gegen den Iran. So habe Saudi Arabien einem Überflug israelischer Kampfflugzeuge zugestimmt, hatte vor zehn Tagen die Londoner Times berichtet. Saudische Soldaten trainieren angeblich, alle Vorwarngeräte abzuschalten. Dann meldete die iranische Nachrichtenagentur Fars, dass israelische Transportflugzeuge militärisches Gerät zum Tabuk-Stützpunkt in Saudi Arabien, 200 Kilometer von Israels Grenze entfernt, gebracht und entladen hätten. Die saudische Luftfahrtbehörde habe deshalb viele Flüge umgeleitet und gestrandete Passagiere in Hotels untergebracht, damit niemand die israelischen Flugzeuge sehen könne. Aus Ägypten kam die Meldung, dass unter großen Sicherheitsvorkehrungen elf amerikanische Kriegsschiffe und ein israelisches Raketen- Boot den Suezkanal durchquert hätten. ZUM LEBEN 37

38 Ihr kompetenter Partner für Israelreisen! Israel zum Kennenlernen Leitung: Peter Miller, CFFI 1. Tag Flug von Deutschland nach Israel. Ankunft am Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv. Begrüßung durch die örtliche Reiseleitung von G&S TRAVEL und Fahrt nach Tel Aviv. Besuch in Jaffa und Besichtigung von Alt-Jaffa mit dem Künstlerviertel und der St.-Peters- Kirche. Besuch im Ilana-Goor-Museum. Abendessen, Übernachtung, Frühstück Hotel Sea Net/Tel Aviv Werner Hartstock Dittesstrasse 34a Reichenbach Telefon: 03765/ Website: Wir beraten Sie gern! 2. Tag Besuch der Unabhängigkeitshalle in Tel Aviv, wo David Ben Gurion die Unabhängigkeit Israels erklärte. Besuch des Viertels Newe Zedek mit den Gebäuden im Bauhausstil. Gang durch die Fußgängerzone Nahalat Benjamin mit dem bekannten Markt Shuk Hakarmel. Besuch am Denkmal des ermordeten Ministerpräsidenten Itzhak Rabin. Anschließend Fahrt zum Itzhak Rabin Zentrum. Treffen und Gespräch. Abendessen, Übernachtung, Frühstück Hotel Sea Net/Tel Aviv Sonderangebote: Flüge hin und zurück ab 218,00 EUR Endpreis Hotel Jerusalem 29,00 EUR pro Person und Nacht Hotel Tel Aviv 31,00 EUR pro Person und Nacht Hotel Tiberias 31,00 EUR pro Person und Nacht Hotel Totes Meer 56,00 EUR pro Person und Nacht mit Halbpension Mietwagen ab 19,00 EUR pro Tag 3. Tag Fahrt in den Süden und nach Ashkelon Besichtigung der Ausgrabungen im Nationalpark aus hellenistischer und römischer Zeit. Weiterfahrt nach Beerscheva, Hauptstadt der Negev, kurze Stadtrundfahrt. Anschließend Fahrt zur Beduinenstadt Rahat und Empfang im Beduinenzelt Abendessen. Abends: Möglichkeit zum Besuch einer kulturellen Veranstaltung (im Preis eingeschlossen). Übernachtung, Frühstück Hotel Sea Net/ Tel Aviv

39 Reisen Sie mit den Sächsischen Israelfreunden nach Israel! 4. Tag Fahrt nach Cäsarea, das einst die römische Hauptstadt Judäas war, Besichtigungen der Ausgrabungen des Cardo, des römischen Theaters und des Aquädukts. Weiterfahrt nach Haifa, Stadtrundfahrt über die Panoramastraße, Blick vom Berg Carmel über die Bucht von Haifa, den Bahai-Tempel (Weltzentrum der Bahai-Religion) und auf die Templersiedlung (deutsche Kolonie). Besuch der persischen Gärten. Anschließend Fahrt nach Nazareth, kurze Besichtigungen der heiligen Stätten und Besuch im arabischen Holocaust Museum. Weiterfahrt zum Berg Arbel mit schöner Aussicht auf den See Genezareth und Besichtigung der Hörner von Hittin. Anschließend Fahrt nach Tiberias. Abendessen, Übernachtung, Frühstück Hotel Moriah Gardens/Tiberias 5. Tag Fahrt am Ufer des Sees Genezareth nach Tabgha, Mosaikfußboden der Brotvermehrungs-kirche, Primatskirche und weiter nach Kapernaum, dem Zentrum Jesus und Haus des Petrus mit den Ruinen einer alten Synagoge. Weiter zum Berg der Seligpreisungen wo Jesus seine berühmte Bergpredigt hielt Anschließend nach Banyas (Cäsarea Philippi), wo am Fuße des Berg Hermon der Jordan entspringt. Rückfahrt über die Golanhöhen und Besuch am Berg Bental mit einem atemberaubenden Blick nach Tiberias und nach Syrien. Abendessen, Übernachtung, Frühstück Hotel Moriah Gardens/Tiberias 6. Tag Fahrt durch den Jordantal nach Jericho, (älteste Stadt der Welt), Besichtigung von Tal-El-Sultan (Reste der Stadtmauer von Alt Jericho), die Stadt feiert dieses Jahr ihre jährigen Geburtstag und anschließend Fahrt nach Qumran, Fundort der Schriftrollen, Besichtigung der Ruinen des Essener-Klosters. Weiterfahrt zur Massada-Festung Felsenfestung Herodes' des Großen: Auf- und Abfahrt mit der Seilbahn, Rundgang und Erklärung der Festung Möglichkeit zum Baden im Toten Meer. Fahrt nach Jerusalem. Abendessen. Abends: Vortag eines Journalisten über die aktuelle politische Lage im Nahen Osten. Übernachtung, Frühstück Hotel Moriah Gardens/Jerusalem 7. Tag Auffahrt zum Ölberg, Panoramablick über Jerusalem. Gang zum Gethsemane Garten; Kirche aller Nationen. Fahrt zum Zionsberg mit dem Abendmahlsaal, der Dormitiokirche und König Davids Grab. Danach ganztägige Begehung in der Altstadt von Jerusalem: St. Anna Kirche eine der schönsten Kreuzfahrerkirchen mit Bethesda Teich. Gang durch die Via Dolorosa, mit Ecce Homo-Bogen und Lithostrotos, zur Grabeskirche. Tempelplatz mit Felsendom und Al-Aqsa Moschee (falls möglich). Jüdisches Viertel Westmauer (Klagemauer) und Gang durch den Cardo (römische Straße). Abendessen. Nachtfahrt durch Jerusalem. Übernachtung, Frühstück Hotel Moriah Gardens/Jerusalem 8. Tag Fahrt nach Bethlehem, Besuch der Geburtskirche und Blick auf die Hirtenfelder. Besuch in Yad Vashem, der Gedenkstätte für die Holocaust Opfer. Besuch im Israel Museum: Modell von Jerusalem zur Zeit von Jesus (2. Tempel und Schrein des Buches (Ausstellung der Schriftrollen vom Toten Meer). Abendessen, Übernachtung, Frühstück Hotel Moriah Gardens, Jerusalem 9. Tag Fahrt zum Ben Gurion Flughafen bei Tel Aviv. Rückflug nach Deutschland. Preis: ab 1.355, EUR Info-Telefon:

40 Äthiopienreisebericht Bitte Zutreffendes ankreuzen/ausfüllen und absenden. Ja, hiermit melde ich mich verbindlich zur Reise Israel zum Kennenlernen an: NEU: Der Abflug ist aus folgenden deutschen Flughäfen ohne Aufpreis möglich : Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Stuttgart, München, Frankfurt Vorname, Nachname Straße und Nr. PLZ und Ort Telefonnummer Faxnummer Geburtsort Beruf -Adresse Geburtsdatum Staatsangehörigkeit Privat nach Israel Ferien in Galiläa mit sagenhaftem Blick auf Jordan, Golan und See Genezareth! Drei Doppelzimmer, sep. Eing., Dusche, WC, TV, Klima, Balkon Anschrift: Hanna u. Yehuda Lavie D.N. Drom HaGolan, Karkom, Israel Fon Fax Mobil: levyi@netvision.net.il ganz privat und wie zuhause! Wir sprechen deutsch! Reisepass-Nr. Ausgestellt am: Ausgestellt in Reisepass gültig bis Datum/Unterschrift Ich möchte eine Zimmerwunsch: Transfer von/nach Berlin: Ich interessiere mich für einen Transfer. per Post: Werner Hartstock Dittesstrasse 34a Reichenbach per Fax: Telefax: 030/ ZUM LEBEN per Reiserücktrittsversicherung Reisekrankenversicherung Ich möchte das Doppelzimmer teilen mit: Einzelzimmer (gegen Aufpreis) info@israelreise.de Workshop Klimaheiltherapie am Toten Meer Studienreise für Ärzte und medizinisches Personal Informationen: Hadassah Freundeskreis Sachsen/Thüringen, Dr. Siegfried Hummel siegfriedhummel@web.de Hadassah Universitätsklinik Jerusalem Sorokka Universitätskrankenhaus Beersheva Med. Zentrum (DMZ) Ein Bokek/Totes Meer Judea Desert Herbs Moshav Carmel Assaf Harofeh Hospital - Zerifin nähe Tel Aviv

41 Äthiopienreisebericht Text und Fotos von Pfr. Matthias Franke, Dennheritz Liebe Israelfreunde und Freunde der noch nicht in Israel lebenden Juden, als ich meine 8. Äthiopienreise buchte, wollte ich ursprünglich zwei bis drei Tage früher fliegen, entschied mich nach Gebet aber dann für den 21. April. Dann kam der isländische Vulkan und brachte nicht das Leben im heaven durcheinander, sondern am sky. Mein Flugtag war dann der erste, an dem wieder Flugzeuge von Frankfurt starteten. Hinter den meisten Flügen stand noch das Entmutigende annuliert, doch bei Flugnummer ET707 mit Ziel Addis Abeba stand Uhr als Abflugzeit. In Addis hatte ich nur einen Tag, um meine jüdischen Freunde besuchen zu können, denn am Freitag ging es zu einem Versöhnungstreffen in den Süden des Landes nach Gidole. 540 Kilometer an einem Tag auf Äthiopiens Straßen ist kein Pappenstiel. Nach einer nächtlichen Flussüberquerung in einem Auto, bei dem nur das Standlicht funktionierte und der Fahrer den Weg im Fluss nicht kannte, kamen wir zwar verspätet aber heil an. Es war gerade wieder einmal Stromsperre und für die ca. 400 Christen, die uns erwarteten, mussten etwa 15 bis 20 Kerzen in der großen Kirche genügen. Man hatte die zwei Stunden des Wartens bestmöglichst genutzt mit Singen, Beten, Predigen. Bei den Versöhnungstreffen beginnen wir nach einer Einführung damit, dass ich als erster um Vergebung bitte für das, was die DDR (Stasi) in kommunistischer Zeit getan hat, wie der weiße Mann die Einheimischen behandelte und wie auch Missionare nicht frei waren, die Einheimischen zu entmündigen. Wenn möglich, frage ich nach Erfahrungen aus der 14-jährigen kommunistischen Zeit. Damnanetch erzählte mir, wie sie als 20-jährige Chorleiterin der Gemeinde bei einer großen Versammlung verhaftet wurde und für zwei Jahre ins Gefängnis musste. Auf meine Frage, was sie damals empfunden habe, antwortete sie: Natürlich hatte ich Angst, als 20-jähriges Mädchen nachts in ein Gefängnis gebracht zu werden, aber die Freude, für Jesus ins Gefängnis gehen zu können, war größer als die Angst! Die Jahre im Gefängnis haben sie nicht gebrochen, sondern stark gemacht. Die Narben aus der Zeit des Kommunismus waren noch deutlich da, aber die Wunden der Gegenwart waren akuter. Zwei Monate vor unserem Besuch hatte es in Gidole und Umgebung heftige Stammesauseinandersetzungen gegeben, bei denen 56 Menschen ums Leben gekommen und 300 Hütten und Häuser zerstört worden waren. Nach meiner Bitte um Vergebung kamen etwa 15 Leute nach vorn und bekannten, dass auch sie in der Zeit des Kommunismus schuldig geworden waren. Sie baten um Vergebung und knieten sich hin. Die Gemeinde sprach ihnen die Vergebung und den neuen Segen zu. Am Nachmittag ging es um die akute Situation. Bei keinem Versöhnungstreffen vorher habe ich erlebt, dass Kinder laut weinend und zu Gott schreiend um Vergebung baten Im Gefängnis beginnt neues Leben für das, was in ihrer Stadt geschehen war. Später erfuhr ich, dass es z.t. Kinder waren, die vor zwei Monaten Eltern verloren hatten. Als ich diese Kinder sah, konnte ich mir vorstellen, was im Herzen Gottes geschieht, wenn Menschen aufrichtig Buße tun. Er will sie einfach nur in die Arme nehmen und ihnen Neues, Gutes schenken. Eine neue, mich sehr bewegende Erfahrung war mein Besuch im Gefängnis in Gidole. Sehr beeindruckt war ich von der Freiheit im Gefängnis. Es war Besuchstag. Die Familien der Gefangenen waren zu Besuch und viele Familien verbrachten den Tag gemeinsam. Auch in der kleinen Gefängniskapelle waren z.t. die Frauen und Kinder der Gefangenen mit im Gottesdienst. Das Thema meiner Predigt war: Der beste Platz zum Leben. Als ich davon sprach, dass Gott für Josef in Ägypten das Gefängnis zum Ort der Gottesbegegnung machte, da rief ein Gefangener: Wie hier bei uns! Als Bestätigung kam das Amen aus vielen Mündern. Nach der Predigt fingen 15 der Gefangenen ein Leben mit Jesus an. Und der Jubel bei den anderen war groß. Sie hatten 15 Brüder mehr. Gemeindewachstum im Gefängnis. Selten wenn überhaupt habe ich einen so fröhlichen Gottesdienst mitgefeiert. Viele der Insassen kommen als Kriminelle ins Gefäng- ZUM LEBEN 41

42 nis und sie verlassen es als Evangelisten. Auf der Rückfahrt nach Addis machten wir Station in Angacha. Dort war ein Treffen der Evangelisten der Region. Eine Region, deren Größe einem unserer Kirchenbezirke entspricht, hat 400 Evangelisten. Wen wundert es, dass das Problem nicht die Strukturanpassung einer kleiner werdenden Kirche ist, sondern die Strukturanpassung muss davon ausgehen: Wie können wir eine schnell wachsende Kirche strukturieren? Die Situation der jüdischen Gemeinde in Addis Abeba ist nach wie sehr schwierig. Es geht ein tiefer Riss durch die Gemeinde. Zu den Gebetszeiten kommen fast nur noch Kinder. Auch die Entwicklung der ersten Frauenselbsthilfegruppe hatte ich mir anders vorgestellt. Die vier Frauen hatten sich zerstritten. Aber wir konnten unser kleines, sehr bewegendes Versöhnungstreffen miteinander feiern. In Gondar entwickelt es sich gut. Die sozialen Bedingungen sind nach wie vor sehr schwierig und das Leben ist nicht einzige Straße nach Gidole leicht. Aber die kommunalen Behörden sind sehr offen für unsere Unterstützung. Inzwischen hat man in Israel vom Projekt Woleka gehört. Es wird sogar in den Medien darüber berichtet und man sieht alles mit großem Wohlwollen. Ja, es wird die Frage gestellt, warum nicht alle Juden von Gondar dort neu angesiedelt werden? Familien sind bereit, sofort in Woleka zu siedeln. Wir wollen einzelne Familien gezielt unterstützen. Im ersten Jahr ca. 50 Euro monatlich, im zweiten Jahr 30 Euro monatlich, im zweiter von rechts: Kyrus dritten 15 Euro monatlich. Vom Bürgermeister Gondars (zweitgrößte Stadt Äthiopiens) wurde die Bitte nach einer Städtepartnerschaft geäußert. Ich bitte Euch herzlich, um verantwortliche Mitarbeiter in Äthiopien zu beten. Zwei Tage vor meiner Abreise besuchte ich noch einmal Scheikh Muktar. Wir hatten um Regen für die besonders trockene Region gebetet und obwohl keine Regenzeit war, ging am Tage unseres Besuches ein intensiver Regen nieder, etwas sehr, sehr Ungewöhnliches dort. Die Begrüßung des Scheikhs freute mich. Er sagte: Was du mir damals gesagt hast, hat mein Herz sehr berührt und ich habe immer wieder darüber nachgedacht. Bitte betet weiter für ihn. Er ist ein wichtiger Mann in dieser Gegend. Ich bin bereits wieder dabei, die nächste Reise zu planen. Vom Juni wird das vierte Gebetstreffen für Afrika in Addis Abeba stattfinden. Es werden geistliche Leiter aus 52 afrikanischen Ländern erwartet. Tom Hess vom Jerusalem House of Prayer hat dazu eingeladen. Am 25. Juni wird im Anschluss daran der 1. Afrika-Israel-Tag stattfi nden. Die Kosten für die Miete der großen UN-Konferenzhalle habe ich z.t. von den Spenden der Sächsischen Israelfreunde übernehmen können. Ich denke, es ist ein gutes Zeichen der Buße, wenn Deutschland hilft, dass Afrika in den abrahamitischen Segen kommt. Im Anschluss an diese fünf Tage wird eine dreitägige Pilgerreise zu den Nilquellen und zu historischen Stätten der äthiopischen Juden stattfinden. Ein wichtiges Gebetsanliegen dabei wird die angespannte Situation über die Nutzung des Nilwassers durch die Anrainerstaaten sein. Als letztes noch ein bewegender Besuch bei einer jüdischen Familie in Addis. Im Dezember hatten mich meine Freunde zu einer sehr armen Familie mitgenommen. Die etwa 27-jährige Witwe hatte für ihre drei Kinder eine Hütte von acht Quadratmetern. Beim Abschied zeigte sie mir ihren Lebensmitteltopf. Da war nur noch ein Löffel drin. Wirklich kein Krümel Mehl. Als ich sie jetzt besuchen wollte, war die Tür verschlossen. Sie war umgezogen. Zwar war es immer noch nur ein Raum, aber immerhin etwa 16 Quadratmeter. Nun war wieder etwas im Topf. Als ich die zehnjährige Tochter Salam nach ihren drei größten Wünschen fragte, sagte der sechsjährige Kyros mir seinen größten Wunsch: Gotteserkenntnis! Sein zweiter Wunsch: Dass ich einmal ein guter Arzt werde! Und Kyros, Dein dritter Wunsch? Dass meine Familie immer im Segen Gottes ist! Seine Wünsche in Gottes Ohr und solche Wünsche in unsere Herzen! Es gibt auch Neues aus Deutschland zu berichten. Es gibt uns nun als eigenen Verein. Im April wurde der Äthiopienhilfeverein Fassika e.v. gegründet. Wir sind dabei, Flyer zu erstellen und hoffen, dass über unsere Arbeit bald unter: nachgelesen werden kann. Die wichtigste Unterstützung ist die Gebetsunterstützung, aber wer anderweitig die Arbeit unter den vermutlich ärmsten Juden der Welt unterstützen will, kann dies ab sofort auch finanziell tun unter: Äthiopienhilfe e.v. Fassika Sparkasse Chemnitz, BLZ: Kontonr.: Vielen Dank allen Unterstützern!!! Es grüßt Euch herzlich Euer Matthias Franke Bericht einer jüdischen Familie aus Gondar Zur Familie gehören zehn Personen Ich, Alemm, lebe in Gondar. Bevor ich hier herkam, arbeitete ich in der Landwirtschaft und konnte meine Familie versorgen. Wir kamen hierher, um nach Israel auszuwandern kamen wir nach Gondar. Jeden Monat müssen wir 300 Birr (18 Euro) Miete zahlen. Es ist sehr schwer, in einem Mietshaus zu wohnen. So habe ich zu wenig Geld, um meine Familie zu versorgen und um das Schulgeld zu bezahlen. So können die Kinder nicht genug lernen. Wir verdienen weniger als wir ausgeben müssen. Ich arbeite in einer Baufirma. Zum Glück haben wir bereits Verwandte in Israel, die uns aller drei bis vier Monate etwas unterstützen. Gesundheitliche Probleme haben wir keine. Über Hilfe für meine Familie würde ich mich sehr freuen. 42 ZUM LEBEN

43 Offene Türen für Versöhnungsdienst in der Ukraine Versöhnungsdienst in der Ukraine vom von Horst Kuhlmann Alle Ehre über diesem vierter Einsatz im Namen des Glaubenscentrums Lichtenstein (GCL) gebührt unserem Herrn Jesus Christus (Johannes 15,5). Ganz herzlich möchte ich mich bei denen bedanken, die durch Einsatz vor Ort, Gebet und Spenden zur Erfüllung dieses Auftrages beigetragen haben. Hervorheben möchte ich die besonders gute Einheit in allen drei Gruppen. Seit Herbst 2008 war ich mit verschiedenen Teams oder allein in Auf dem Markt von Boguslaw (unsere Helfer und wir) ca. 35 Städten und etlichen Dörfern tätig. An fast allen Städten gab es Massaker an Juden. Wir besuchten solche Gedenkstätten und baten Gott um Vergebung für die Schuld unseres Volkes (Daniel 9,4-7) sowie bei Gruppen- und Einzelbesuchen meist alter, kranker, bedürftiger und holocaustgeschädigter Juden, wo wir schlimme Leidensgeschichten hörten. Wir beteten für sie, sangen Lieder und verteilten kleine Geschenke und über 150 Lebensmittelbeutel. Die Not ist mitunter sehr groß, z.b. braucht ein älterer jüdischer Mann monatlich 30 Euro für Medikamente bei einer Rente von nur 60 Euro. Wie erfreulich, wenn dann wir Deutschen durch Spenden Gebet für eine blinde Jüdin dieser und anderer Not begegnen konnten. Wir sprachen über die Sammlung der Juden (Jeremia 31, 3-10) und über Jesus als unseren Herrn, dass ER uns die Liebe zum Dienst schenkt. Eine 89jährige Jüdin fragte: Was gibt es Neues? Ich sagte ihr: Der Antisemitismus ist wieder stärker und las Jeremia 16,14-16 vor. Dann gab ich ihr unser Blatt mit der Bitte um Vergebung, wo u.a. steht:... nur das Blut Jesu kann diese Schuld bedecken und verwundete Herzen heilen Da sagte diese nicht an Jesus gläubige Jüdin: Sehr gut! Gebt mir noch mehr Blätter zum Verteilen. Sie ist sogar Vorsitzende der Kriegsveteranen. Besondere Freude bereiteten die Schafwollsocken, die einige Geschwister gestrickt hatten, so auch bei einem kranken jüdischen Mann drei Tage vor seinem 98. Geburtstag. Er erinnerte sich noch ganz genau an das Leid der Evakuierung nach Usbekistan, aber dadurch ist er, wie viele andere, der Vernichtung entgangen. So besuchten wir auch einen alten Schacht, wo man 3000 Juden lebendig hineingestoßen hat, auch Alte, Kinder und Schwangere. Ein damals zwölfjähriger Junge konnte als Einziger fliehen und denkt heute noch jeden Tag an das Trauma des Massakers. Heute ist er der Leiter einer jüdischen Gruppe mit vielen Holocaustjuden. Wir konnten vor ihnen sprechen, Zeugnis und humanitäre Hilfe geben und wurden zum Essen und Wiederkommen eingeladen! Besondere Gunst hatten wir auch bei einem überregionalen Leiter, der uns einlud, alle seine vielen jüdischen Gemeinden zu besuchen in einem Gebiet, etwa halb so groß wie die ehemaligen DDR. Was für Möglichkeiten! Der Herr öffnete auch noch mehr Türen, um in verschiedenen Freikirchen, zu Pastoren und Bischöfen zu sprechen über die ewige Erwählung Israels (Psalm 105, 8-11) und über Versöhnung zwischen Deutschen und Ukrainern, Deutschen und Juden (und manchmal Ukrainern und Juden). Dazu gab ich vielen Leitern Infomappen mit einer DVD unseres Versöhnungsdienstes, die für das Christliche Fernsehen n aufgenommen wurde Besonders effektiv war es in Winnitza: Wir Buße an einem Hinrichtungsort von Juden in Winnitza (v.l.: Horst Kuhlmann, Dagmar Dietze, Bertram Otto, Nils Hoy) vier konnten in einer Pfingstgemeinde (500 Mitglieder) sprechen, Treffen mit Pastor einer Charismatischen Gemeinde (1000 Mitglieder), und Bischof über 160 baptistischen Gemeinden, seine Gemeinde hat 1400 Mitglieder. Als ich eine Woche allein war, fuhr ich mit einem Bruder der messianischen Gemeinde Shitomir im Nachtzug von Kiew nach Odessa (zwei Tage Dienst) und weiter auf die Krim, wo ich u.a. in Evpatoria dem Geburtskreis meines Großvaters auf einer Konferenz messianischer Gemeinden der Ukraine über Versöhnung sprechen konnte. Ich bitte, weiterhin für diese fruchtbare Arbeit zu beten, damit das ausgesäte Wort wächst und mehr Frucht bringt. (Die nächsten Einsätze sind für Herbst 2010 und Frühjahr 2011 geplant.) Weitere Infos zum Thema: Warum Israel lieben : Mein hik@txm.de ZUM LEBEN 43

44 Das letzte Wort in der Israelfrage Die Rolle Israels in der Offenbarung des Johannes 23. Oktober 2010 Israelkonferenz in Bernhausen Oktober 2010 Israelkonferenz in Breckerfeld Bibel & Qumran 100 Jahre St. Johanniskirche Crimmitschau 10:00 Uhr in der Filharmonie Kulturzentrum Filderstadt direkt an der A8, Tübinger Str. 40 Redner: Friedhelm Schröder (Israelkenner und langjähriger Leiter Freizeitzentrum Geistliches Rüstzentrum Krelingen) Jeweils 10:00 Uhr im Bibel-Center Redner: Meno Kalisher aus Israel (Pastor der Jerusalem Assembly ) Von der Keilschrift zur Computerbibel Europas größte mobile Bibelausstellung mit Raritäten aus zwei Jahrtausenden Öffnungszeiten Dienstag, Donnerstag, Sonnabend Uhr Sonntag nach dem Gottesdienst bis Uhr und Uhr sowie nach Vereinbarung Weitere Infos Evangelische Bücherstube Crimmitschau Tel.: / bibel@gotter-buch.de Internet: Eintritt frei! Gruppen bitte vorher anmelden. Bibel-Center, Freie Theologische Fachschule Dickenberg 2, Breckerfeld Tel.: /10 71 Fax: / info@bibel-center.de September 10. Oktober 2010 St. Johanniskirche Crimmitschau Ihre christliche Buchhandlung. Henryk M. Broder Hurra, wir kapitulieren! Von der Lust am Einknicken 9,95 Euro Ram Oren Für dich habe ich es gewagt Ein Kind, ein Versprechen und eine dramatische Rettung 9,95 Euro Henryk M. Broder/Erich Follath Gebt den Juden Schleswig-Holstein! Wenn Deutsche Israel kritisieren ein Streit 9,95 Euro >EVAS SÖHNE UND AMS T CHTER< Henryk M. Broder Kritik der reinen Toleranz Ein streitbarer Autoren befasst sich mit einer heiklen Frage. 16,95 Euro Neu: >EVAS SÖHNE G. Fischer ein Jahr täglich gute Botschaft... für Jung und Alt... UND zu 366 biblischen Personen In kurzen Abschnitten lernen Sie ADAMS sowohl die biblischen Schriften als auch den Plan Gottes für Ihr eigenes Leben kennen, und bekommen praktische TÖCHTER< Schritte zu einem Alltag im christlichen Glauben gezeigt. G. Fischer kontakt@buchhandlung-fischladen.de Bat Ye or Der Niedergang des orientalischen Christentums unter dem Islam 24,90 Euro ein Jahr täglich gute Botschaft... für Jung und Alt... zu 366 biblischen Personen In kurzen Abschnitten lernen Sie sowohl die biblischen Schriften als auch den Plan Gottes für Ihr eigenes Leben kennen, und bekommen praktische Schritte zu einem Alltag im christlichen Glauben gezeigt. CD: 15, Euro, USB-Stick: 25 Euro

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