Leittext. Maisernte für Biogasanlagen. für Auszubildende im Ausbildungsberuf Fachkraft Agrarservice. Name Vorname Name Vorname

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1 Arbeitskreis der zuständigen Stellen für die Berufsbildung im Verband der Landwirtschaftskammern e. V. Leittext Maisernte für Biogasanlagen für Auszubildende im Ausbildungsberuf Fachkraft Agrarservice Auszubildende/r Ausbildungsbetrieb Name Vorname Name Vorname Ortsteil Straße Ortsteil Straße PLZ Wohnort PLZ Wohnort

2 Impressum Stand: April 2016 Bestell-Nr Herausgegeben vom aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V. Heilsbachstraße Bonn in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis der zuständigen Stellen für die Berufsbildung im Verband der Landwirtschaftskammern e. V. Autor: Dr. Martin Wesenberg, Bundesverband Lohnunternehmen e. V. Seewiese Suthfeld-Riehe wesenberg@lu-verband.de Redaktion: Richard Didam Landwirtschaftskammer Niedersachsen Mars-la-Tour-Straße Oldenburg Telefon: Fax: richard.didam@lwk-niedersachsen.de Ansprechperson im aid: Hildegard Gräf Telefon: Fax: h.graef@aid-mail.de Damit eine laufende Aktualisierung des Leittextes vorgenommen werden kann, wird darum gebeten, Anregungen und Verbesserungsvorschläge aus der Ausbildungspraxis an die Redaktion weiterzugeben

3 Worum geht s? Lohnunternehmen übernehmen wichtige Aufgaben bei der Ver- und Entsorgung von Biogasanlagen. Die Wirtschaftlichkeit der Dienstleistungen in der Biogasproduktion hängt maßgeblich von einer effizienten Einsatzplanung aller landtechnischen Verfahrenabläufe ab. Große Aufträge und enge Zeitfenster erfordern einen präzisen Landtechnikeinsatz und eine effiziente Logistik sowie eine praxisgerechte Kostenkalkulation. Am Beispiel einer Biogasanlage sollen praktische Fertigkeiten und Erfahrungen aus dem Maschineneinsatz in der Maisernte mit theoretischem Hintergrundwissen verknüpft werden. Zu diesem Zweck sind einzelne Arbeitsschritte gedanklich vorzuplanen, praktisch durchzuführen und gleichzeitig einer Kontrolle zu unterziehen. In einer abschließenden Bewertung der Arbeit sollen Rückschlüsse für spätere ähnlich gelagerte Tätigkeiten gezogen werden. Was kann ich hier lernen? alle relevanten Daten für die Auftragserledigung erfassen die Arbeiten detailliert vorplanen alternative Verfahrensabläufe erarbeiten arbeitswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Daten ermitteln Risikoanalysen erstellen Arbeitsergebnis abschließend beurteilen und gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge machen Wann bearbeite ich dieses Thema? Die Bearbeitung ist nur zum Zeitpunkt der Maisernte möglich. Wie lange brauche ich für die Bearbeitung? Dieses Thema begleiten Sie einige Wochen. Was brauche ich für die Durchführung? Schlagdaten, Ackerschlagkartei LU Manager und LU Maisrechner (Kalkulationsprogramme für Betriebswirtschaftliche Berechnungen, erhältlich in der Geschäftsstelle des Bundesverband Lohnunternehmen e. V.) Anweisungen des Ausbilders Internet-Adressen: z. B

4 Zum Thema passende aid-medien und KTBL-Medien aid-heft Biogasanlagen in der Landwirtschaft, 100 Seiten, 4,00, Bestell-Nr aid-video auf DVD Zukunftsorientierte Biogasanlagen, 56 Min., 42,50, Bestell-Nr aid-video auf DVD Bodenschonendes Befahren mit landwirtschaftlichen Maschinen Gute fachliche Praxis, 25 Min., 27,50, Bestell-Nr KTBL-Datensammlung Energiepflanzen - Daten für die Planung des Energiepflanzenanbaus - mit Online-Anwendung, 15,00, Bestell-Nr Bezugsadresse für aid-medien: aid infodienst e. V., Heilsbachstraße 16, Bonn, Telefon , Fax , bestellung@aid.de, (Versandkostenpauschale: 3,00 Euro) Bezugsadresse für KTBL-Medien: Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL), Bartningstr. 49, Darmstadt, Telefon , Fax , vertrieb@ktbl.de, Was muss ich jetzt noch wissen, bevor ich anfange? In einem Leittext sind Informationsbeschaffung, Planung, praktische Durchführung und Kontrolle so miteinander verknüpft, dass Sie ihn weitgehend selbstständig bearbeiten können. Sie sollten während der Bearbeitung in regelmäßigem Austausch mit Ihrem Ausbilder/Ihrer Ausbilderin stehen und sich auch von ihm beraten lassen. Dadurch vergessen Sie nichts, vermeiden Fehler und schließen fachliche Lücken. Kein Leittext ist wie der andere auch nicht, wenn Sie den gleichen wie ein anderer Auszubildender bearbeiten. Ein Leittext ist betriebsbezogen. Deshalb haben Sie auch die Möglichkeit, einzelne Fragen abzuwandeln, wegzulassen oder zu ergänzen. Ganz so, wie es in Ihrem Betrieb notwendig ist. Abschließend sollten Sie das Ergebnis gemeinsam mit Ihrem Ausbilder/Ihrer Ausbilderin schriftlich auswerten. Dafür sind die letzten Fragen in diesem Leittext vorgesehen. Doch zuallererst: Damit Sie wissen, welche Aufgaben auf Sie zukommen, lesen Sie den Leittext einmal ganz durch!

5 Leitfragen und Arbeitsaufträge Vorinformationen Um die Maisernte kostendeckend und effizient zu organisieren, sind im Vorfeld intensive Planungen erforderlich. 1. Wählen Sie in Absprache mit Ihrem Ausbilder/Ihrer Ausbilderin eine Biogasanlage (BGA) aus, für die Sie den Mais ernten wollen. 2. Welche grundsätzlichen Überlegungen sind anzustellen, bevor Sie Ihre Aufgabe mit nachfolgenden Planungsschritten für den Auftrag fortsetzen? Gehen Sie auf folgende Aspekte ein: a) Wettbewerbssituation / Preisniveau b) Technische Ausstattung des Betriebes c) Personelle Ausstattung des Betriebes d) Konkurrierende Arbeiten im geplanten Zeitfenster

6 3. Welche Veränderungen kann der Auftrag in Ihrem Lohnunternehmen hervorrufen? Grunddaten der Auftragserledigung 4. Ermitteln Sie wichtige landwirtschaftliche Grunddaten für den gesamten Auftrag. Tragen Sie diese in nachfolgende Tabelle ein. Anzahl der Schläge Größe der Schläge (ha) von bis ha Mittelwert: ha Entfernungen (km) von bis km Mittelwert: km Ertragserwartung (t/ha) von bis t/ha Mittelwert: t/ha Ertragserwartung insgesamt t Bodenart Bodentyp Befahrbarkeit Sortenbedingter Erntezeitpunkt (FAO Zahl) Zuwegung Besonderheiten

7 5. Fertigen Sie eine Karte an, in der alle zu beerntenden Flurstücke verzeichnet sind. Stellen Sie ergänzend wichtige Informationen zu den Flurstücken zusammen

8 Ergänzende Informationen zu den Flurstücken: 6. Tragen Sie in die Karte die zu befahrenden Straßen und Wege ein und klassifizieren Sie diese praxisgerecht. 7. Welche Informationen müssen Sie haben, damit auf dem Betriebsgelände der BGA alles reibungslos läuft (Verwiegung, Streckenführung, Entladung )? 8. Entwickeln Sie ein Merkblatt für die Fahrer, aus dem alle wesentlichen Informationen hervorgehen. Fügen Sie es an dieser Stelle in den Leittext ein

9 9. Tauschen Sie wichtige Informationen mit dem Biogasanlagenbetreiber aus: a) Stimmen Sie das Zeitfenster für die Ernte mit dem Auftraggeber ab! b) Welche Parameter sind bei Ernte, Transport und Einlagerung (Walztechnik) einzuhalten? c) Gibt es weitere Vorgaben vom Auftraggeber?

10 Einsatzplanung 10. Beschreiben Sie die zum Einsatz kommende Erntemaschine. Welche Leistung erreicht die Maschine unter sich ändernden Bedingungen bzw. in unterschiedlichen Ackerbaustrukturen? 11. Beschreiben Sie die zur Verfügung stehenden Transportgespanne bzw. LKW und nennen Sie die für die Einsatzplanung erforderlichen Leistungsdaten

11 12. Mit welcher Technik ist die Verdichtung im Maissilo geplant? 13. Erläutern Sie Ihre grundsätzlichen Vorüberlegungen zum Verfahrenablauf. Welche Vorgaben haben Sie vom Auftraggeber bekommen, die von Bedeutung sind? 14. Gehen Sie detailliert auf die Anforderungen der Logistik ein

12 Sicherheit 15. Folgende Dinge müssen im Einsatz beachtet werden: Erntemaschine a) Verkehrsrechtliche Vorgaben: b) Maßnahmen zur Verkehrssicherheit: c) Unfallverhütung: d) Maßnahmen zur Sicherung der Arbeitsqualität:

13 Transporttechnik a) Verkehrsrechtliche Vorgaben: b) Maßnahmen zur Verkehrssicherheit: c) Unfallverhütung: d) Maßnahmen zur Sicherung der Arbeitsqualität:

14 Verdichtungstechnik a) Verkehrsrechtliche Vorgaben: b) Maßnahmen zur Verkehrssicherheit: c) Unfallverhütung: d) Maßnahmen zur Sicherung der Arbeitsqualität:

15 Gesetzliche Vorgaben 16. Transporte für land- und forstwirtschaftliche Auftraggeber sind vom Gesetzgeber privilegiert. In der Regel sind Betriebe mit Biogasanlagen jedoch Gewerbebetriebe, sodass das ausführende Lohnunternehmen verschiedene rechtliche Vorgaben erfüllen muss bzw. andere Rahmenbedingungen zu beachten hat. Nennen Sie die Unterscheidungskriterien zwischen landwirtschaftlichen und gewerblichen Transporten und beschreiben Sie ausführlich die Konsequenzen für das Lohnunternehmen

16 17. Welcher zusätzliche Aufwand ist bei Gewerbebetrieben in der Kostenkalkulation zu berücksichtigen? Erstellung eines Angebotes 18. Machen Sie sich mit den Kalkulationsprogrammen des Bundesverbandes Lohnunternehmen LU Manager und LU Maisrechner (erhältlich in der Geschäftsstelle des Bundesverband Lohnunternehmen e. V.) vertraut. Ermitteln Sie die notwendigen Daten für eine exakte Kalkulation der Verfahrenskosten: Maschinenkosten, Personalkosten, Geschäftskosten sowie die Daten der Arbeitswirtschaft. 19. Berechnen Sie die Verfahrenskosten mit dem LU Manager und dem LU Maisrechner. Fertigen Sie eine entsprechende Tabelle der Verfahrenskosten an und fügen Sie diese hier in den Leittext ein. Berücksichtigen Sie in der tabellarischen Darstellung: 1. mindestens 3 unterschiedliche Trockensubstanzgehalte 2. mindestens 3 repräsentative Ertragsniveaus 3. mindestens 5 relevante Transportentfernungen

17 20. Formulieren Sie anhand Ihrer Überlegungen ein schriftliches Dienstleistungsangebot an den Betreiber der Biogasanlage. Fügen Sie dafür ggf. ein eigenes Blatt in diesen Leittext ein. Gehen Sie auf Vertragslaufzeiten ein und beachten Sie dabei die Möglichkeit der Preisanpassung über entsprechende Klauseln und Indices

18 21. Diskutieren Sie aus dem Blickwinkel Ihres Lohnunternehmens die Vor- und Nachteile der Preisgestaltung pro Hektar, pro Stunde oder pro Tonne. Nachkalkulation / Controlling 22. Nennen Sie wichtige Kosten- und Leistungsparameter, die für die Nachkalkulation bzw. das Controlling dieses Auftrages von Bedeutung sind, und halten Sie diese konkret fest. Häckslerleistung: Auf Flächen < 3 ha: ha / h 3 5 ha: ha / h > 5 ha ha / h Ernteleistung insgesamt: Auf Flächen < 3 ha: ha / h 3 5 ha: ha / h > 5 ha ha / h Dieselverbrauch: Feldhäcksler Schlepper in Transportkette Walztechnik l / h l / h l / h

19 Transportgeschwindigkeiten a) schlechte Feldwege km / h b) gute Feldwege km / h c) Ortsdurchfahrten km / h d) Überlandfahrten km / h 23. Ziehen Sie Schlussfolgerungen aus Ihren Messungen und vergleichen Sie diese mit Ihren Annahmen für die Berechnung der Verfahrenskosten

20 24. Führen Sie ein Abschlussgespräch mit Ihrem Ausbilder/Ihrer Ausbilderin und bewerten Sie gemeinsam mit ihm/ihr die Aufgaben dieses Leittextes. 25. Stellen Sie die Erfahrungen, die Sie bei der Bearbeitung dieses Leittextes gewonnen haben, anderen Auszubildenden vor (z. B. im Rahmen des Berufsschulunterrichts). Ich bestätige, dass ich diesen Leittext selbstständig bearbeitet und mich regelmäßig mit meinem Ausbilder/meiner Ausbilderin ausgetauscht habe. Unterschrift des/r Auszubildenden Datum Unterschrift des Ausbilders/der Ausbilderin