Umsetzung von Bioenergiedörfern. Erfahrungen von solarcomplex. 18. Oktober 2018 Belgrad, Serbien
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- Christoph Ackermann
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1 Umsetzung von Bioenergiedörfern Erfahrungen von solarcomplex 18. Oktober 2018 Belgrad, Serbien
2 solarcomplex in Kürze: Ziel: Umbau der regionalen Energieversorgung auf erneuerbare Energien 2000 gegründet von 20 Bürgern mit aktuell sind es gut Gesellschafter mit 18 Mio Eigenkapital 65 Mio Bilanzsumme ( ) seit 2003 kleine Gewinne, jedes Jahr moderate Renditeerwartung (4% aufs Grundkapital) rund 40 Mitarbeiter, eine Art regeneratives Stadtwerk eigene Anlagen in allen Bereichen der erneuerbaren Energien: PV, Solarthermie, Wind- u. Wasserkraft, Biogas, Holzenergie, Wärmenetze
3 Eine dynamische Entwicklung testierte Bilanzzahlen, seit AG-Gründung, in Tausend Euro Faktor 9 in 10 Jahren Faktor 11 in 10 Jahren
4 : 37,9 ct je Liter : 83,1 ct je Liter %
5 Was sehen Sie auf diesem Bild? Einen modernen Öl-Tanker?
6 Nein, einen getarnten Geld-Transporter! Ein moderner Supertanker transportiert bis zu t Rohöl, das sind ~ 2 Mio brl Bei einem Rohölpreis von ~ 80 $ / brl ( Oktober 2018) sind das ~ 160 Mio $ / ~ 140 Mio Euro / 16 Mrd Dinar Die globale Weltwirtschaft besteht aus Warenströmen und Geldströmen. Wenn der Tanker scheinbar leer zurück fährt, nimmt er das Geld mit: 140 Mio Euro bei jeder Fahrt! / 16 Mrd Dinar Diese Geld fehlt in den Öl-Empänger-Staaten.
7 Dubai (u.a.) So sieht Wertschöpfung aus Energie aus Hier sammeln sich die Kaufkraftströme
8 Der höchste Wolkenkratzer der Welt: > 800 m Das größte künstliche Inselsystem der Welt Die größte Indoor-Ski- Halle der Welt
9 Regionale Wertschöpfung durch heimische Energien Überwiegend fossil versorgte Region = wachsender Kaufkraftabfluss und Wohlstandsverlust selbst bei gleichbleibendem Energiebedarf (wg. steigender Preise)
10 Überwiegend heimisch versorgte Region = hohe Kaufkraftbindung und Wohlstandssicherung
11 Die Dimensionen sind monströs Energiekosten pro Kopf und Jahr: Quelle: Stat. Bundesamt: Private Strom-, Wärme- und Mobilitätskosten und Energiekosten in Gütern und Dienstleistungen rund Euro Einwohner Landkreis Konstanz: ca Energiekosten Landkreis / Jahr: Annahme: die Hälfte fließt ab. (Eine moderate Abschätzung bei 90 % Import quote, Es müsste vor Ort eine Gewinnmarge von 40% verbleiben) rund 700 Mio Euro rund 350 Mio Euro Jede ersetzte kwh aus heimischen erneuerbaren Energien verringert die regional-wirtschaftliche Ausblutung. Systematisch und dauerhaft!
12 Welche Möglichkeiten haben wir, um den immer größer werdenden Abfluss an fossilen Energiekosten aufzuhalten? Den natürlichen Reichtum der Regionen nutzen! Das nutzen, was wir haben: Heimische regenerative Energien!
13 Regenerative Wärmenetze, das erste Dutzend ist in Betrieb Mauenheim (Inbetriebnahme 2006) Lippertsreute (Inbetriebnahme 2008) Schlatt (Inbetriebnahme 2009) Randegg (Inbetriebnahme 2009) Lautenbach (Inbetriebnahme 2010) Messkirch (Inbetriebnahme 2011) Weiterdingen (Inbetriebnahme 2011) Büsingen (Inbetriebnahme 2012) Emmingen (Inbetriebnahme 2013) Grosselfingen (Übernahme 2013) Bonndorf I (Inbetriebnahme 2014) Hilzingen (Übernahme 2015) Bioenergiedorf Mauenheim Grün = mit Abwärme aus Biogas-BHKW
14 das zweite Dutzend ist in Arbeit: Bonndorf II (Inbetriebnahme 2016) Wald (Inbetriebnahme 2016) Renquishausen (Beteiligung 50%, seit 2017) Veringendorf (Inbetriebnahme 2018) Storzingen (in Bau, 2018) Schluchsee (in Planung für 2018 / 2019) Hausen im Tal (in Planung für 2019) Grün = mit Abwärme aus Biogas-BHKW
15 Wie wird ein Ort zum (Bio-)Energiedorf? Potentiale grob abschätzen Konzept entwickeln Menschen als Mitstreiter gewinnen Dabei muss die Ökonomie in den Vordergrund (nicht Ökologie) stehen Kernbotschaft: Alle profitieren Kernfrage: Wer trägt Chancen und Risiken? Wer wird Projektträger?
16 Bioenergiedörfer Beispiele: Mauenheim, Lippertsreute, Schlatt und Randegg
17 Bioenergiedorf Mauenheim Biogasanlage Hackschnitzelheizung PV
18 Biogasanlage
19 Die Abwärme geht nicht mehr nach oben...
20 ... sondern nach unten, ins Netz
21 Wo möglich, liegt die Leitung im unbefestigten Bereich
22 Die Straße ist auch während der Bauphase benutzbar
23 Die Gräben werden wieder verfüllt
24 Abzweig mit T-Stück
25 Qualität ist entscheidend Die Spezialisten von solarcomplex arbeiten mit der Industrie an innovativen Verbesserungen: 2-, 3- bzw. 4-fach verstärkt gedämmtes KMR PEX mit Druckstufe 10 Ergebnis: Niedrigstmögliche Netzverluste bei größtmöglicher Flexibilität im Mischnetz!
26 Kernbohrung vom Hausanschlussgraben ins Gebäude
27 Kernbohrung -Innenseite Wärmeübergabestation
28 Hausanschluß-Station - hydraulische Trennung Netz - Heizungsverteilung mit Wärmetauscher - Fernwartung + Zählerauslesung über Datenleitung - Platzbedarf etwa wie Elektrozählerkasten Liefergrenze Zur bestehenden Heizungsanlage
29
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31 2. Wärmequelle Holzhackschnitzel Heizzentrale mit Pufferspeichern
32 Hackschnitzelkessel
33 Regionale Wertschöpfung durch Hackschnitzellieferung
34 Wir sind uns sehr wohl bewußt, daß die Potentiale der Bioenergie begrenzt sind. Die Potentiale von Sonne und Wind aber nicht.
35 Energie-Ernte je ha Wald ca. 10 Fm Zuwachs je Hektar u. Jahr (in Deutschland) 1 Fm ~ kwh kwh je ha / a
36 Energie-Ernte je ha direkt solar 1 ha Solarkollektoren (mit Reihenabstand 1:2) qm x 400 kwh = 1,2 Mio kwh Faktor 60!
37 Bioenergiedorf Büsingen Hackschnitzelanlage Thermische Solaranlage Nahwärmenetz
38 Bioenergiedorf Büsingen erstmals mit großer Kollektorfläche
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40 2018: Wärmenetz Randegg Erweiterung mit Solarthermie Bisher nur Holzenergie: Hackschnitzel und Pellets Nachrüstung mit Kollektoranlage mit qm Kollektorfläche in Betrieb seit August 2018 Deckungsgrad im Sommer 100%, übers Gesamtjahr ca. 20%
41 Bioenergie Bonndorf mit industrieller Abwärme
42 Bioenergie Bonndorf I noch mit Heizzentrale und 2 Hackschnitzel-Kesseln
43 Bonndorf II Mitte ganz ohne Heizzentrale, ausschließlich Abwärme!
44 Bioenergiedorf Renquishausen solarcomplex hat die drei E-40 im Herbst 2017 übernommen Weiterbetrieb von 2 Anlagen auf Basis EEG bis Ende 2020 danach innovatives power-to-heat -Konzept fürs Wärmenetz
45 Bioenergiedorf Emmingen erstmals mit Großwärmespeicher ~ 10 km Trassenlänge ~ 160 Anschlussnehmer ~ 5 Mio. Invest Ersatz von ca l Heizöl jährlich heißt: ~ t CO2-Einsparung > Kaufkraft
46 Einsparung von Holzhackschnitzeln mit einem Großwärmespeicher m³ Stahlbeton, hochtemperaturbeständige Dichtungsbahn aus PE-HTR Außenwand und Deckel 40 cm Mineralwolle, Boden 80 cm Schaumglasschotter kurzzeitige zusätzliche Leistung kw vor allem in Übergangszeit hocheffizient
47 Nahwärmenetze sind zukunftsfest, weil technologieoffen Bioenergie (Holz, Biogas)
48 Nahwärmenetze sind zukunftsfest, weil technologieoffen Bioenergie Solarthermie
49 Nahwärmenetze sind zukunftsfest, weil technologieoffen Bioenergie Solarthermie Industrielle Abwärme
50 Nahwärmenetze sind zukunftsfest, weil technologieoffen Bioenergie Solarthermie Industrielle Abwärme Geothermie
51 Nahwärmenetze sind zukunftsfest, weil technologieoffen Bioenergie Solarthermie Industrielle Abwärme Geothermie Brennstoffzelle (Wasserstoff)
52 Nahwärmenetze sind zukunftsfest, weil technologieoffen Bioenergie Solarthermie Industrielle Abwärme Geothermie Brennstoffzelle (Wasserstoff) Überschüssiger Netz-Strom
53 Nahwärmenetze sind zukunftsfest, weil technologieoffen Bioenergie Solarthermie Industrielle Abwärme Geothermie Brennstoffzelle (Wasserstoff) Überschüssiger Netz-Strom
54 Fazit: Wärmenetze auf Basis heimischer erneuerbarer Energien: vereinen Klimaschutz und regionale Wertschöpfung: machen eine Gemeinde zukunftsfest und bieten viele Optionen können in jedem Ort auf den jeweiligen lokalen Potentialen aufsetzen beschleunigen den Umstieg im Wärmesektor erheblich
55 Bei frühzeitiger Koordination Option für Synergien: Mitverlegung Glasfaser Sanierung Wasser / Abwasser Sanierung Straßen / Gehwege = mehrere Modernisierungsschritte
56 Danke für Ihre Aufmerksamkeit Ende der Präsentation Beginn der Diskussionsrunde
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