Schärfentiefe und Bokeh Die Ästhetik der Unschärfe

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1 Schärfentiefe und Bokeh Die Ästhetik der Unschärfe Inhaltsentwicklung I Dozent: Herr Prof. M.A. Kai-Torsten Buchele Student: Eduardo Damián Canteros MT-B10 Matrikel N

2 Inhalt: 1. Einleitung 3 2. Grundbegriffe zum Verständnis der Schärfentiefe Belichtung Verschlusszeit Blende Schärfentiefe Wo finde ich das? Probleme bei großen Schärfentiefe Wozu benötige ich dieses Wissen? Wie kann ich das erreichen? Was kann ich damit erreichen? Nebeneffekte Andere Seite der Unschärfen Bokeh Andere Bokeh Mustern Fazit Quellenangabe 15 2

3 1. Einleitung Um beim Fotografieren eine gute Qualität von Aufnahmen zu erreichen, ist ein gutes Verständnis für die Schärfentiefe erforderlich. Schärfentiefe ist ein Thema, dass für viele Fotografen eine besondere Herausforderung darstellt. In diesem Portfolio wird dieses Thema von einer eher praktischen und weniger theoretisch-physikalischen Ansicht betrachtet. Versucht wird, das Thema der Schärfentiefe kennen zu lernen und dazu stellen wie und wann sie benutzt wird. Zu Beginn sollen hierzu einige Grundlagen betrachtet werden, um ein grundlegendes Verständnis für diese Thematik der Schärfentiefe zu schaffen. 2. Grundbegriffe zum Verständnis der Schärfentiefe 2.1. Belichtung: Ist die Menge an Licht, die auf den Film (Analoge Fotografie) oder den Sensor (Digitale Fotografie) trift, um das aufgenommene Objekt wiedergeben zu können Verschlusszeit: Sie entspricht der Belichtungszeit und gibt, an wie lange der Verschluss geöffnet bleiben bzw. wie lange soll den Film/Sensor beleuchtet werden soll. Die Verschlusszeit wird in der Regel in Bruchteile von Sekunden bzw. für längere Verschlusszeiten in Sekunden angegeben. Verschlusszeitenreihe in Sekunden, ganze Stufen ( doppelt so lang): 1/8000 1/4000 1/2000 1/1000 1/500 1/250 1/125 1/60 1/30 1/15 1/8 1/4 1/ Abbildung: Verschlusszeitenrad. Eingraviert sind die Kehrwerte der Verschlusszeit, zum Beispiel 125 für 1/125 Sekunde. B steht für Ball: Der Verschluss bleibt so lange geöffnet, wie der Fotograf auf den Auslöser drükt. 3

4 2.3. Blende: Sie ist das mechanische System, dass entscheidend für den Lichtdurchlass ist. Durch mechanisch bediente Lamellen wird von der Blendeeröffnungen das einfallende Lichtbündels gesteuert. Die wirksame Öffnung eines Onjektivs und damit die Bildhelligkeit, wird durch die Größe und Lage der Blende im Objecktiv bestimmt. Die am meisten benutzte Blendenkonstruktion in Aufnahmenobjektiven ist die Irisblende. Sie besteht aus mindestens fünf Lamellen die sich gemeinsam und gleichmäßig durch Drehen des Blendeneinstellsringes/Rades bewegen lassen, bis die gewünschte Öffnung, die Blendengröße, in der Mitte des Objektives erreicht ist. Der Blendenwert kann dann auf dem Einstellring oder Display abgelesen werden. Die Blendenzahl ist eine feste Angabe und gilt für jedes Objektiv. Bei Einstellung einer um eine Blendenzahl höheren Blende wird nur noch halb so viel Licht auf den Film oder Sensor gelassen. Wird die Blendenzahl um einen Wert erniedrigt, trifft doppelt so viel Licht auf den Film/Sensor. Abbildung eines Objektives mit der Anfangsblende f/2 bis f/22 Bei Zoom-Objektive gibt es eine Anfangsblende die je nach Brennweite eine andere ist. Anders ist das bei Zoom-Objektiven mit einer durchgehenden Anfangsblende, d.h. die Anfangsblende ist immer konstant unabhängig von der Brennweite. Solche Objektive sind in der Regel sehr teuer. Canon Objektiv EF mm f 1: 2,8 4

5 Aber, was ist eigentlich Schärfentiefe? 3. Schärfentiefe: Der Begriff Schärfe ist die Fähigkeit eines Objektivs, feinste Details des Motivs in einer Abbildung wiederzugeben. Man bezeichnet ein Kleinbildnegativ als scharf, wenn ein Punkt darauf höchstens 0,03 mm groß wiedergegeben wird. Die optimale Schärfe eines Objektivs kann sich immer nur in einer Ebene, der Bildebene, befinden. Als Schärfentiefe bezeichnet man den Gegenstandsraum vor und hinter der Einstell- oder Schärfenebene, in der die Abbildung immer noch als scharf angesehen werden kann. Sie ist eine der wichtigsten Konzepte der modernen Fotografie. Die Schärfentiefe ist von großer Bedeutung wenn man ein Objekt fokussiert, weil nicht nur das fokussierte Objekt scharf dargestellt wird, sondern auch alle Objekte, die sich in der gleichen Entfernung von der Kamera befinden. Es ist egal ob sie rechts, nebenan oder 1 Meter nach links stehen. Sie sind alle, im Bezug zur Kamera, gleich entfernt. Der daraus resultierende Effekt ist, dass alle Objekte gleich scharf dargestellt werden. Auf der anderen Seite, Objekte, die sich vor und hinten dem fokussiertem Objekt befinden, werden unschärfer dargestellt. Das bedeutet, man kann nicht auf der rechten Seite im Bildausschnitt eine Szene fokussieren und dabei die linke Seite unscharf lassen.aber man kann ein Objekt in einer bestimmten Entfernung fokussieren und den Rest unscharf abbilden lassen. Depth of field ist die englische Bezeichnung für Schärfentiefe. Graphisch dargestellt wie man nur durch Entfernung die Schärfentiefe bei vorgewählten Blende beeinflussen kann. Die Schärfentiefe ist ein optisches Phänomen das man mit Spiegelreflexkameras auf Grund deren vielseitigkeit verbindet und nicht mit den kompakten Kameras. Die letzte haben einen sehr kleiner Sensor und in der Regel recht lichtschwache Objektive. Mit den kompakten Kameras kann man nur mit einer sehr großen Schärfentiefe berechnen und dadurch kaum kreatives Unschärfen erzeugen. Durch das Heranzoomen bei Portraits könnte man ein ähnliches Unschärfe-Effekt wie bei Spiegelreflex Fotoapparate erreichen. 5

6 3.1. Wo finde ich das? Die Schärfentiefe ist normalerweise auf allen Bilder mit mindestens einer scharfe Stelle zu finden. Ausgenommen sind völlig unscharf fotografierte Bilder. Charakteristisch ist für die Landschaftsfotografie (Szenen mit vielen Objekten in verschiedenen Gegenstandsebenen) eine sehr große Schärfentiefe in der eher wenig unscharfe Stellen beobachtet werden. In diesem Beispiel sieht man, dass trotz der Entfernung zwischen den Bergsteigern und dem Cerro Aconcagua keine unterschiedliche Schärfe zu sehen ist. Das Bild weist eine sehr große Schärfentiefe auf. 6

7 3.2. Probleme bei großen Schärfentiefe: Bei einer sehr großen Schärfentiefe kann ein ästhetisches Problem auftreten. Bei kompakten Fotokameras, die einen sehr kleinen Sensor und ein lichtschwaches Objektiv besitzen, werden die Entfernungen zwischen den verschiedenen Objekten nicht mehr erkannt. Dies kann für spezielle Effekte bewusst eingesetzt werden. In Situationen, wo man ein Objekt von einem entferntem Objekt hervorheben will, kann dies zu unerwünschten Effekten führen.. Es gibt kaum Unterschiede in der Tiefenschärfe und die Aufmerksamkeit des Beobachters wird abgelenkt Wozu benötige ich dieses Wissen? Wenn man das Prinzip der Schärfenebene kennt, je nach Kamera und Kameraeinstellung, kennt man scharfe und unscharfe Bereiche, und kann man damit auf Wunsch die Bildkomposition beeinflussen. Nicht alle Bilder müssen überall scharf sein. Die Unschärfe gehört zur Ästhetik der Fotografie wie die Ruhe zur Musik 7

8 3.4. Wie kann ich das erreichen? Die klassische Methode ist das Einstellen der Blende. Eine große F-Zahl entspricht eine große Schärfentiefe, bedeute aber, dass weniger Licht auf den Film trifft, welches durch eine längere Belichtungszeit ausgeglichen werden kann. Bei eine kleine F-Zahl erreicht man eine kleine Schärfentiefe und braucht somit eine kürzere Belichtungszeit,um mehr Licht auf den Film oder Sensor zu bekommen. Im obigen Abbildung eine nicht präzise aber sehr hilfreiche Tabelle Eine Möglichkeit zu wissen wie ein Bild mit verschiedenen Blendeeröffnungen aussehen kann, ohne die Nutzung verschiedener Tabellen und Vorberechnungen, bieten einige Spiegelreflex Photoapparate an, in dem sie mit einer Abblendtaste a ausgestattet sind. Die Abblendtaste bietet eine Möglichkeit der Vorschau. Beim Drücken und Halten der Taste wird das Sucherbild dunkler, und der als scharf wahrgenommene Bereich vor und hinter dem fokussierten Objekt, wird erkennbar. Typische Einbau der Abblendtaste bei Canon 8

9 3.5. Was kann ich damit erreichen? Die Schärfentiefe ist möglicherweise eine der bedeutsamsten Mittel in der Fotografie.Die Aufmerksamkeit des Beobachters kann so dirigiert und bestimmte Eindrücke vermittelt werden. Die Unschärfe gibt dem Fotografendie Möglichkeit, Objekte/Motive anzudeuten d.h., der Beobachater sieht, was der Fotograf zeigen will, jedoch in einer subliminal (kenne ich nicht das Wort) Form. Der Beobachter bekommt eine bestimmte Information von einem Bild, ohne sie sofort zu verwirklichen oder von dieser abgelenkt zu werden. Die Aufmerksamkeit wird sofort von der Faust geweckt. Das Objekt im Hintergrund ist jedoch genauso wichtig Der Beobachter wird gezielt auf eine Szene aufmerksam gemacht,ohne ihn mit einer grausamen Szene zu erschrecken. 4. Nebeneffekte 4.1. Andere Seite der Unschärfen: Man kann aber auch mit einer nervösen Hintergrund eine schlechte Stimmung im Bild erreichen. Auch wenn diese Stimmung erwünscht ist, ist nicht eine nervöse Hintergrund das richtige Werkzeug dafür. Eine unruhige Hintergrund die von optischen Fehler erzeugt wurde ist keine künstlerische Erfolg Ein Bild mit einem ruhigen, ausgeglichenen Hauptobjekt kann seine Ausstrahlung durch einer unruhigen Hintergrund verlieren Es gibt diverse Faktoren die eine unruhige Hintergrund verursachen können. Abstand zwischen Objekt und Hintergrund. Hintergrundtyp (fein detaillierte Hintergrunde wie z.b. Gras) Blende und Brennweite. 9

10 Bei dem Bild ist eine unruhige Hintergrund zu sehen. Der Betrachtet wird dadurch abgelenkt 4.2. Bokeh: die Ästhetik der Unschärfen Bokeh ist eine fotografische Vokabel, die ihre Wurzeln in der japanischen Sprache hat. Sie lässt sich als Unschärfe übersetzen. In den letzten Jahren diente diese Vokabel der Beschreibung der ästhetischen Qualität eines Bildes bei einer Aufnahme mit einer sehr flachen Schärfentiefe. Man spricht von schlechten Bokeh z.b. wenn auf einem Bild die unscharfen Zonen ablenkend oder irritierend wirken. Dies macht sich besonderes bemerkbar in Bildern mit reflektierendem Licht, wobei das Licht in den unscharfen Zonen als Ringe mit doppelten harten Außenlinien zu sehen ist. Im Gegenteil dazu, mit gutem Bokeh ist ein Bild gemeint, bei dessen unscharfen Zonen ein sehr angenehmer visueller Effekt erreicht wird, wie z. Bsp. weiche Lichtkreise. Normalerweise, wird ein Bild mit gutem Bokeh das Vordergrundobjekt hervorheben und gleichzeitig einen nicht ablenkenden, aber ästhetischen Hintergrund darstellen. Typische Fälle sind Hochzeitsbilder, Sportbilder und Portraits. 10

11 Eine der Faktoren die für die Qualität des Bokehs verantwortlich ist nach der Meinung vielen Profis die Lamellenanzahl. Gesagt wird, dass je mehrere Lamellen ein Objektiv besitzt desto besser wird das Bokeh. Im Vergleich 3 50 mm Canon Objektive In obiger Abbildung wurden 3 50 mm Canon Objektive verglichen Canon EF 50mm f/1,2 mit 8 Blendlamellen (Links) Canon EF 50mm f/1,4 mit 8 Blendlamellen(Mitte) Canon EF 50mm f/1,8 mit 5 Blendlamellen (Rechts) Bei diese 3 Canon Objektive mag es die vorherige Aussage zu stimmen, das die Qualität des Bokehs von der Lamellenanzahl abhängt wobei andere Experten bestreiten diese Behauptung und mienen dass, der wirkliche Einflussfaktor die Form der Lamellen sei. Bokeh Abbildung von Canon EF 50mm f/1,2 Vs. Canon EF 50mm f/1,8 11

12 4.3. Andere Bokeh Mustern Das Bokeh kann je nach Irisblende-Konstruktion verschiedene unscharfe Formen abbilden. Es gibt aber auch eine Methode womit jeder seine eigen Bokeh herstellen kann. Dies Methode ist keine digitale Trick, sondern eine sehr rudimentäre Ausrüstung Man kann auf dise Art und Weise beliebige Bokeh Formen bilden. 12

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14 5. Fazit Die Schärfentiefe und ihre umgekehrtes Effekt, die Unschärfe, gehören zu den wichtigsten Elemente in der Fotografie. Glücklicherweise sind für ihre Anwendung keine Expertenkenntnisse nötig. Und obwohl beide Elemente reine physikalische Phänomene sind ist an diesem Punkt akkurat zu feststellen, dass die zwei betrachtete Objekte, die Schärfe und die Unschärfe, eine viel relevanter künstlerische Rolle spielen, d.h. Man kann mit geringer technischen und physikalischen Verständnis relative große künstlerische Erfolge haben. 14

15 6. Quellenangabe Fotografie und Fotolabortechnik / Lehr- und Arbeitsbuch für die Ausbildungsberufe Fotografin/Fotograf und Fotolaborantin/Fotolaborant Udo Berns Verlag Beruf + Schule Fotografische Grundlagen Eib Eibelshäuser dpunkt.verlag