Teil 1.1 Erste Schritte in der Fotografie. lerne wie deine Kamera funktioniert. theoretische Grundlagen einfach und anschaulich erklärt
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- Bella Catrin Baumhauer
- vor 6 Jahren
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1 Teil 1.1 Erste Schritte in der Fotografie lerne wie deine Kamera funktioniert theoretische Grundlagen einfach und anschaulich erklärt Du interessierst dich für Fotografie? Willst wissen wie du zu besseren Bildern gelangst? Das ist schon mal ein Anfang und zugleich ein Einstieg in dieses riesige, komplexe und abwechslungsreiche Metier. Allem voran soll der Spaß im Mittelpunkt stehen. Meine Tutorialreihe soll dich nicht zum geradlinigen Elitefotografen machen, das können Andere besser. Wenn du für dein (neues?) Hobby brennst, und Spaß an deiner Sache hast, oder entwickelst, erfüllst du schon die besten Vorraussetzungen um nach und nach bessere Bilder zu schießen. Dieses kleine Tutorial soll dir als Neueinsteiger und Interessiertem einen grundsätzlichen Eindruck verschaffen, wie genau deine Kamera funktioniert. Bevor du also die Funktionen der sämtlichen kryptischen Drehrädchen und Tasten auf deiner Kamera kennenlernst, solltest du wissen auf welchem Prinzip eine Kamera basiert, und warum sie so arbeitet wie sie es eben tut. Leider ist es unabdingbar sich ein wenig in die Theorie einzuarbeiten, um die Zusammenhänge verstehen zu können. Aber glaube mir, das wird schnell mit besseren Bildern belohnt! Grundlage aller Bilder ist das Licht. Deine Kamera macht nichts Anderes, als Licht einzufangen! Nicht mehr und nicht weniger. Und der Benutzer hat drei Möglichkeiten, die Menge an Licht welches auf den Sensor gelangt, zu beeinflussen: 1. Durch die Blende 2. Durch die Belichtungszeit 3. Durch die ISO Empfindlichkeit Sind diese drei Werte zueinander passend eingestellt, wird ein korrekt belichtetes Bild erzeugt. Wird zu viel Licht erfasst, ist das fertige Bild zu hell (überbelichtet). Wird zu wenig Licht erfasst, ist es zu dunkel (unterbelichtet). Beim Drücken des Auslösers öffnet sich die Blende des Objektivs, Licht gelangt auf den Sensor, und die Blende schließt sich wieder. Dieser Vorgang, der ein fertiges Bild erzeugt, nennt sich daher auch Belichtung.
2 1. Die Blende Du kannst dir die Blende vereinfacht wie einen Vorhang vorstellen. Ist dieser weit geöffnet, kommt mehr Licht in den Raum als wie wenn er halb zugezogen ist. Die Blende ist eine mechanische Vorrichtung im Objektiv, ein kreisrunder Lamellenverschluss, der seine Öffnung also verkleinern oder vergrößern kann. Zu Allererst erscheinen die Blendenwerte durchaus verwirrend. Der Logik nach müsste ein hoher Wert doch eine weit geöffnete Blende bezeichnen? Das ist leider falsch - je höher die Zahl, desto kleiner die Blende. Man spricht beim erhöhen des Wertes auch von Abblenden. Der Verlauf in den Grafiken oben geht also von Blende 1,4 (ganz offen) bis Blende 22 (ganz geschlossen). Schaut man durch den Sucher der Kamera, ist sie vollständig geöffnet (Offenblende), das heisst es fällt sämtliches verfügbare Licht ein. Dadurch erhält man ein helles Sucherbild, und kann sein Motiv zum Fokussieren leicht ins Auge fassen. Angegeben wird die Blendenzahl entweder mit einem f -Wert, oder in der Schreibweise 1:Wert. Hier am Beispiel eines Objektivs mit 24 bis 85mm Brennweite und einer Blendenzahl von 3,5-4,5 wird sie entweder mit f/3,5-4,5 oder mit 1:3,5-4,5 bezeichnet. Beide Schreibweisen sind also gleichwertig. Dieses Objektiv hat eine maximale Blendenöffnung von 3,5 bei einer Brennweite von 24mm und von noch 4,5 bei 85mm Brennweite. Man sieht dass bei mehr Zoom auch mehr Lichtstärke verloren geht. Objektive mit Festbrennweite (z.b. 50mm) haben einen festen Blendenwert (z.b. f/2,0). Die Blende beeinflusst aber auch die Schärfentiefe des Bildes, also wie viel vom Bild scharf abgebildet wird, und ist somit das wichtigste Mittel zur kreativen Bildgestaltung. -Je kleiner der f-wert, desto offener die Blende > mehr Licht, geringere Schärfentiefe -Je größer der f-wert, desto geschlossener die Blende > weniger Licht, mehr Schärfentiefe
3 2. Die Belichtungszeit Die Belichtungszeit beschreibt wie lange der Verschluss geöffnet ist, bevor das Bild fertig belichtet ist. Typischerweise reichen die Verschlusszeiten von ultrakurzen 1/4000 Sekunden bis hin zu langen 30 Sekunden. Es ist auch möglich noch länger zu belichten, diese Funktion der Langzeitbelichtung nennt sich Bulb. Auch hier gilt, je länger die Belichtungszeit, desto mehr Licht erreicht den Sensor. Folglich wird das Bild bei steigender Belichtungszeit immer heller. Ein gutes Beispiel für die weitere Auswirkung der Belichtungszeit ist ein Wasserfall. Hier passiert folgendes: - kurze Belichtungszeit: Die Bewegung des Wassers wird eingefroren, man erkennt feinste Tropfen und Details - lange Belichtungszeit: Die Bewegung des Wassers an sich ist nicht mehr zu erkennen, wirkt sehr ruhig Wird die Kamera freihändig gehalten, steigt mit längerer Belichtungszeit auch das Risiko für Verwackler. Ohne Stativ solltest du niemals länger als 1/60 Sek. belichten, um noch ein scharfes Bild zu erhalten. 3. Die ISO-Empfindlichkeit Der ISO Wert gibt an, wie empfindlich der Sensor auf das verfügbare Licht reagiert. An einem schönen, sonnigen Tag reicht ein ISO Wert von 100 aus, da genügend Licht vorhanden ist. Ist der Himmel bedeckt oder geht es auf den Abend zu, müsste man schon einen Wert von 400 bis 800 nutzen, um das fehlende Licht durch höhere Sensorempfindlichkeit auszugleichen. Für Aufnahmen in Innenräumen und nachts kann der Wert noch höher als 800 gewählt werden. Moderne Spiegelreflexkameras und Systemkameras bieten oft schon Werte jenseits von Ein Allheilmittel ist der ISO Wert allerdings nicht, denn je höher er eingestellt ist, desto mehr Bildrauschen entsteht. Darunter leidet die Qualität der Aufnahme. Das Ausmaß des Rauschens ist von Kamera zu Kamera verschieden, hier spielt die Größe des Sensors eine bedeutende Rolle. Eine Vollformatkamera produziert in dieser Hinsicht qualitativ wesentlich bessere Aufnahmen als eine Kompaktkamera mit einem winzigen Sensor. Eine kleine Übersicht über die Sensorgrößen folgt im nächsten Abschnitt. Allgemein gilt: je geringer der ISO-Wert, desto schärfer die Aufnahme (weniger Rauschen)
4 4. Zusammenfassung Letztlich sind es genau diese 3 Faktoren, die über ein korrekt belichtetes Bild entscheiden, und die unmittelbar zusammenspielen: weniger Licht Belichtungszeit kurz Blende geschlossen ISO niedrig mehr Licht Belichtungszeit lang Blende offen ISO hoch Ergänzung: Der Bildsensor Das Herzstück jeder Kamera ist der Bildsensor, der unterschiedlich groß sein kann. Wie bereits erwähnt, verarbeitet der Sensor die Informationen, welche er vom Objektiv erhält. Er ist neben dem verwendeten Objektiv also maßgeblich an der Qualität der fertigen Bilder beteiligt. Hier entscheidet sich der Wunsch nach Qualität letztlich (leider) über den Geldbeutel. Im Folgenden nun eine Auswahl der wichtigsten Sensoren, die in aktuellen Kameras verbaut werden im Maßstab 1:1 (bei 100% Dokumentengröße): Vollformat APS-C Four Thirds 4/3 1/1,7" 1/1,8 36 x 24mm 23 x 15mm 17,3 x 13mm 7,6 x 5,32mm 7,18 x 5,32mm 3:2 3:2 4:3 4:3 4:3
5 Für den Einstieg in die Digitalfotografie eignet sich somit am besten eine Spiegelreflex oder Systemkamera mit APS-C Sensor, da diese Geräte nicht nur in erschwinglichen Preisregionen angesiedelt sind, sondern auch die Objektive kein Vermögen kosten. Als ambitionierter Hobbyfotograf kannst du auch mit einer Vollformatkamera einsteigen, oder zu einem späteren Zeitpunkt das System wechseln. Für die meisten lohnt es sich gerade am Anfang nicht, wegen der hohen Folgekosten für die Ausrüstung. Hierzu gehen wir ausführlich in einem der nächsten Tutorials unserer Anfängerserie ein. Vorteile von großen Sensoren - weniger Bildrauschen, also Vorteile in Situationen mit wenig Licht - bessere Kontrolle der Schärfentiefe Nachteile von großen Sensoren - teuere Kameras und Objektive - Bauartbedingt größere Kameragehäuse Ich hoffe dir hat dieses kleine Tutorial gefallen, und dir geholfen zu verstehen wie deine Kamera arbeitet! Für ständig neue Ratgeber, aktuelle News und Fotos die dich inspirieren loszulegen musst du nur regelmäßig auf unserer Seite vorbeischauen ;)
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