Grün und kühl: Das Rechenzentrum der Citigroup in Frankfurt

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1 Zug, 16. April 2015 Grün und kühl: Das Rechenzentrum der Citigroup in Frankfurt In Frankfurt am Main optimiert Siemens das Rechenzentrum der Citigroup. Die Siemens-Divisionen Building Technologies und Energy Management sorgen in den Bereichen Gebäudeautomation, Sicherheitstechnik und Stromversorgung mit einer reibungslosen Zusammenarbeit über Divisionsgrenzen hinweg für Kundenvorteile. Frankfurt: Die Stadt mit einer der höchsten Dichte an Rechenzentren in Europa. Hier hat die deutsche Filiale der Bankengruppe Citigroup im Jahr 2008 ihr besonders energieeffizientes Rechenzentrum, das Frankfurt Data Center (FDC), in Betrieb genommen. Ein Jahr nach der Eröffnung wurde das Gebäude auch dank Lösungen der Siemens-Division Building Technologies mit dem Leadership in Energy and Environmental Design -Zertifikat in Platin ausgezeichnet. Damit zählt das FDC zu einem der energieeffizientesten Rechenzentren weltweit. Die Citigroup, der technische Betreiber des Rechenzentrums und Siemens haben in den letzten Jahren die eingebaute Technik kontinuierlich erweitert, angepasst und optimiert, sodass sie höchste Ansprüche an Verfügbarkeit, Ausfallsicherheit, Schutz und Energieeffizienz erfüllt. Mit dem FDC wachsen Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit haben in einem Rechenzentrum wie dem FDC oberste Priorität. Dafür sind eine unterbrechungsfreie und redundante Stromversorgung, intelligente Sicherheitstechnik und eine zuverlässige Gebäudeautomation, die Kühlung und Klimatisierung bedarfsgerecht konditioniert und damit die Überhitzung der Server verhindert, essenziell. Die Citigroup setzt genau aus diesem Grund seit vielen Jahren auf das Know-how und die integrativen Lösungen von Siemens. Bei der Ausschreibung wurde viel Wert auf Funktionalität und eine hohe Verfügbarkeit gelegt, erklärt Dirk Hatzmann, Senior Vice President Siemens AG Communications and Government Affairs Leitung: Stephan Heimbach Wittelsbacherplatz München Deutschland Seite 1/6

2 Technology Infrastructure der Citigroup. Uns war es aber auch wichtig, dass unsere Technikpartner bereit sind, mit dem Rechenzentrum und aktuellen Anforderungen zu wachsen und flexibel auf unsere Bedürfnisse zu reagieren. Die Sicherstellung von doppelten Prozessen und Datensicherungen die so genannte Redundanz, eine hohe Verfügbarkeit und Sicherheit der Systeme sowie Energieeffizienz sind für Citigroup besondere Schwerpunkte beim Betrieb des FDC. Für mich als IT-Leiter hat vor allem die Ausfallsicherheit einen sehr hohen Stellenwert. Das fängt bei scheinbaren Kleinigkeiten wie einer eindeutigen und ordentlichen Verkabelung der Server-Racks an, die im operativen Betrieb Klarheit schafft und Zeit bei der Wartung spart, und geht bis zum Großen, einer ausfallsicheren Stromversorgung, so Hatzmann. Gelebte Redundanz Redundanz wird im FDC an vielen Stellen gelebt. Beispielsweise werden verarbeitete Daten innerhalb des FDC doppelt gespeichert und mit anderen Rechenzentren der Citigroup gespiegelt. Im Gebäude selbst sorgen eine zweifache Stromeinführung des Stromanbieters Mainova und nachgeschaltete, doppelte Stromfelder der Mittel- und Niederspannung mit doppelten Schaltern und Stromschienen von Siemens sowie eine doppelte Kühltechnik für maximale Redundanz. Fällt der Strom einmal aus, greifen zwei unabhängige, unterbrechungsfreie Stromversorgungsanlagen und die Netz-Ersatzanlage, welche die Stromversorgung für mindestens 72 Stunden sicherstellen können. Damit erreicht das FDC den sogenannten Tier IV Standard, den das amerikanische Uptime Institut für maximale Redundanz und 99,995%ige Verfügbarkeit bei der Stromversorgung vergibt. Um den Schutz und die Sicherheit des Gebäudes und der verarbeiteten Daten zu gewährleisten, wurden alle verbauten Sicherheitssysteme von Siemens mit den globalen Sicherheitsvorschriften der Citigroup abgeglichen. Neben technischen Anforderungen für Brandschutz- und Sicherheitstechnik enthält die Vorschrift auch Notfallkonzepte und sieht regelmäßige Räumungs- und Sicherheitsübungen mit der Feuerwehr vor. Seite 2/6

3 Bei der Wahrung einer hohen Energieeffizienz und den Anforderungen des LEED- Zertifikats spielt das Gebäudeautomationssystem Desigo von Siemens die zentrale Rolle. Unser Ansporn ist es, kontinuierlich Energie zu sparen, bekräftigt Norbert Heberer vom Betreiber des Rechenzentrums, der Cofely Deutschland GmbH. Mit der Gebäudeautomation können wir die Heizung-, Lüftungs- und die für uns essenzielle Kältetechnik individuell steuern und kontinuierlich überwachen. Technik ständig erweitert Seit der Inbetriebnahme des Rechenzentrums wurde die eingebaute Technik in den letzten Jahren ständig erweitert. Im laufenden Betrieb zeigten sich außerdem Optimierungspotenziale unter anderem bei der Stromversorgung sowie der Gebäude- und Sicherheitstechnik, die weiter ausgeschöpft werden konnten. Das Rechenzentrum ist auf eine Betriebsdauer von dreißig Jahren ausgelegt. Dabei sind die eingesetzten Lösungen kein starres Gebilde, sondern wachsen kontinuierlich mit der Auslastung. Das FDC wurde für eine IT-Leistung von 5 Megawatt (MW) geplant. Im Frankfurter Rechenzentrum werden in der aktuellen Ausbaustufe 5000 m 2 von m 2 für den Serverbetrieb genutzt. Zu Beginn des Betriebs lag der elektrische Leistungsbezug des Rechenzentrums bei 900 Kilowatt (kw). Durch die weitere Auslastung und Belegung der Fläche hat sich die Leistung bis heute auf weit über 1 Megawatt (MW) gesteigert. Eine Herausforderung war es, unter anderem die Stromversorgung und die Kühlleistung kontinuierlich an den Bedarf anzupassen: von den geplanten 5 Megawatt für die Gesamtauslastung an die tatsächlichen Startlast von 900 kw und dann an das jetzigen Niveau von etwa 1,5 Megawatt, verdeutlicht Heberer, der das Rechenzentrum mit zehn Mitarbeitenden im Dreischichtbetrieb betreut. Zu Beginn des Betriebs hatten wir deshalb auch ein wenig effizientes Verhältnis der verbrauchten Energie zum Energiebedarf der Server und kamen auf einen Wert von 2,8 PUE [Power Usage Effectiveness]. PUE weiter senken Um die Stromversorgung und die Kälteleistung anzupassen, haben Techniker die gesamte elektrische Versorgung analysiert. Anschließend wurde in Zusammenarbeit mit Siemens die Kältesteuerung optimiert. Jetzt laufen alle Abhängigkeiten von Seite 3/6

4 Freikühlung, Pumpen und Kältemaschinen gebündelt zusammen und können bedarfsgerecht gesteuert werden, erklärt Heberer. Um die Energieeffizienz bedarfsgerecht anzupassen und den PUE zu senken, wurde als ergänzende Maßnahme die Beleuchtung an die Zutrittskontrolle gekoppelt und das Licht nur dann eingeschaltet, wenn sich Personen in den Datenhallen aufhalten. Zusätzlich wurde die Klimatisierung in den Datenhallen auf den optimalen Betriebspunkt eingestellt, so dass beispielsweise weniger Kühlleistung benötigt wird. Außerdem wurde der Druck der Luft im Kaltgang um 10 Pascal gesenkt. Bei diesem Projekt haben wir von den Erfahrungen und der Leidenschaft der Siemens-Techniker profitiert. Sie waren bereit, neue Wege zu gehen und haben uns auch bei kniffeligen Sonderlösungen kompetent und schnell unterstützt, lobt Heberer. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit und der umgesetzten Maßnahmen: der aktuelle PUE des FDC beträgt 1,5. Diesen möchte die Citigroup zusammen mit ihren Partnern in den nächsten Monaten noch weiter senken. Bei funktionalen Ausschreibungen, bei denen einzelne Gewerke oft einzeln betrachtet werden, wird häufig einige Zeit für Anpassungen und Optimierung sowie Erfahrungen aus dem laufenden Betrieb benötigt, bis einzelne Systeme untereinander zu einer Gesamtlösung zusammenwachsen. Alle am FDC beteiligten Partner profitieren nun von individuellen Lösungen, die gemeinsam erarbeitet wurden. Bei diesem Projekt haben alle Beteiligten viel gelernt, resümiert Hatzmann. Technik, Lösungen und Prozesse gehen nun aber Hand in Hand und wir sind sehr zufrieden. Vor allem die engagierten Techniker von Siemens haben entscheidend dazu beigetragen. Siemens-Technik im FDC in Kürze Die Ausschreibung der einzelnen Gewerke erfolgte über einen Generalunternehmer. Die Entscheidung für die Gebäudeautomation, Sicherheitstechnik und die Stromversorgung fiel auf Siemens-Lösungen. Zum Einsatz kamen: das Gebäudeautomationssystem Desigo mit zwei Bedienstationen Desigo Insight; 1600 Brandmelder mit dazugehörender Sinteso-Brandmeldezentrale; Brandfrühsterkennung über Rauchansaugsysteme; Zaunsensoren und Sensorkameras für den Perimeterschutz für 1300 Meter Zaun; ein Seite 4/6

5 Gefahrenmeldeanlagen-Manager (GMA-Manager), in dem die Signale der Sicherheitstechnik zusammenfließen; 150 Sistorage Videokameras mit Alarmsystem für den Innen- und Außenbereich; eine Einbruchmeldeanlage mit 168 Türsensoren; 150 Sivacon-Niederspannungsfelder; 104 NXAIR-Mittelspannungsfelder und 96 Sentron-Transferschalter. Für die Stromversorgung wurden dabei etwa 2,3 Kilometer Stromschiene und 22 Kilometer Mittelspannungskabel verlegt. Interview: Energieeffizienz hat oberste Priorität Drei Fragen an Dirk Hatzmann, Senior Vice President Technology Infrastructure bei der Citibank NA, Filiale Frankfurt Was sind die aktuellen Trends bei Rechenzentren? Neben dem Trend zur Virtualisierung von Hard- und Software, die die Architektur der IT Landschaft und Anforderungen an Server erheblich verändert, hat die Steigerung der Energieeffizienz von Rechenzentren in der Branche oberste Priorität. Welche sind die wichtigsten Maßnahmen, um die Energieeffizienz in einem Rechenzentrum zu steigern? Die IT-Infrastruktur eines Rechenzentrums benötigt per se viel Energie, aber beispielsweise durch eine intelligente Beleuchtung und Kältesteuerung kann messbar Energie gespart werden. Denkbar ist auch eine Einhausung des so genannten Kaltgangs, damit die kalte Luft, die über den Doppelboden die Server kühlt, noch zielgerichteter geleitet und das Luftvolumen reduziert werden kann. Die 30 Grad warme Abluft aus den Datenhallen kann über Wärmepumpen außerdem als Nahwärme genutzt werden. Wie steigern Sie bei der Citigroup die Effizienz der Kühlleistung? Wir bei der Citigroup haben gute Erfahrungen mit der Nutzung von kühler Außenluft der so genannten Freikühlung gemacht und können die Kühlleistung mit Gebäudeautomation an den tatsächlichen Bedarf anpassen. Außerdem haben wir Seite 5/6

6 den Druck der kalten Luft, die aus dem Doppelboden ausströmt und unsere Serverracks kühlt, um 10 Pascal gesenkt. Dadurch konnten wir das Verhältnis der insgesamt im Rechenzentrum verbrauchten Energie zum Energiebedarf der Rechner, also den PUE-Wert, deutlich senken. Diese Case Study sowie Pressebilder finden Sie unter Weitere Informationen zur Division Building Technologies finden Sie unter Ansprechpartner für Journalisten Catharina Bujnoch Tel.: ; Die Siemens AG (Berlin und München) ist ein führender internationaler Technologiekonzern, der seit mehr als 165 Jahren für technische Leistungsfähigkeit, Innovation, Qualität, Zuverlässigkeit und Internationalität steht. Das Unternehmen ist in mehr als 200 Ländern aktiv, und zwar schwerpunktmäßig auf den Gebieten Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung. Siemens ist weltweit einer der größten Hersteller energieeffizienter ressourcenschonender Technologien. Das Unternehmen ist Nummer eins im Offshore-Windanlagenbau, einer der führenden Anbieter von Gas- und Dampfturbinen für die Energieerzeugung sowie von Energieübertragungslösungen, Pionier bei Infrastrukturlösungen sowie bei Automatisierungs-, Antriebs- und Softwarelösungen für die Industrie. Darüber hinaus ist das Unternehmen ein führender Anbieter bildgebender medizinischer Geräte wie Computertomographen und Magnetresonanztomographen sowie in der Labordiagnostik und klinischer IT. Im Geschäftsjahr 2014, das am 30. September 2014 endete, erzielte Siemens einen Umsatz aus fortgeführten Aktivitäten von 71,9 Milliarden Euro und einen Gewinn nach Steuern von 5,5 Milliarden Euro. Ende September 2014 hatte das Unternehmen auf fortgeführter Basis weltweit rund Beschäftigte. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter Seite 6/6