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- Johannes Acker
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1 Archivale des Monats Oktober 2013 Regierungswechsel vor 300 Jahren Zum Archivale der Vormonate bitte scrollen! Huldigungs-Revers des Königs Friedrich Wilhelm I. von Preußen für die Stände der Grafschaft Mark vom 10. Juli 1713 Nach dem Regierungsantritt des auch als Soldatenkönig bekannt gewordenen preußischen Königs Friedrich Wilhelm I wurde von den zahlreichen zu Preußen gehörenden Territorien, darunter seit 1609 auch die Grafschaft Mark, die traditionell übliche Huldigung, d.h. das Versprechen des Gehorsams gegenüber dem Lehens- und Landesherrn erwartet. Im Gegenzug erbaten und erhielten Stände und Ritterschaft die Bestätigung ihrer Privilegien, Rechte und Freiheiten durch den neuen Regenten. Landesarchiv NRW W, Grafschaft Mark - Urkunden, Nr. 237
2 Archivale des Monats September 2013 Päpstliche Amtsverleihung vor 400 Jahren Papst Paul V. teilt dem Domdechanten und Dompropst sowie dem Offizial zu Münster die Provision Arnolds von Landsberg auf das freie Kanonikat in Paderborn mit. An der lateinischsprachigen Pergamenturkunde hängt als Siegel eine Bleibulle mit Abbildungen der Köpfe von Paulus und Petrus an Hanffäden, weshalb sie Litterae cum filo canapis genannt wird (canava = cannabis = Hanf). In solchen wenig formelhaften Urkunden erteilt der Papst üblicherweise einen Befehl oder trifft eine Rechtsentscheidung. Gut erkennbar beginnt der Papstname Paulus mit einer grossen Initiale, gefolgt von seinem Titel (episcopus servus servorum Dei). Landesarchiv NRW W Fürstbistum Paderborn Urkunden Nr (1613 Juni 12, Tusculum)
3 Archivale des Monats August 2013 Immobilienübertragung vor 500 Jahren Am 22. März 1513 schenkte Heinrich Sunnenkremer Graf Otto von Rietberg (regierte 1516 bis 1535) das Große Gut bei Geseke. Heinrich Sunnenkremer war Priester der Diözese Paderborn. Er hatte das Gut von seinem Vater geerbt, dem Bielefelder Bürger Johann Sunnenkremer. Den Rechtsakt beglaubigte der Kleriker der Osnabrücker Kirche Hermann Brockhagen, der gleichzeitig Notar war und hier sein Notariatssignet angebracht hat. Landesarchiv NRW Abt. Westfalen, Grafschaft Rietberg Urkunden Nr. 578
4 Archivale des Monats Juli 2013 Abgabenhandel vor 600 Jahren Die durch Mäusefraß beschädigte Urkunde dokumentiert einen spätmittelalterlichen Verkaufskontrakt. Die Knappen Ulrich von Horhusen und sein Sohn Bernd verkaufen Abt Bertold und dem Konvent des Klosters Bredelar ihr Viertel des Zehnten zu Desbecke vor Brilon für 80 rheinische Goldgulden. Der Zehnte ist jährlich auf Mariä Lichtmeß mit der gleichen Summe wieder einlösbar, wenn die Verkäufer es dem Kloster auf Martini oder vorher mitgeteilt haben. Als damalige Leitwährung besaß der rheinische Goldgulden im kurkölnischen Sauerland große Bedeutung. Dessen Vorläufer war der 1252 erstmals in Florenz geprägte so genannte Florentiner, eine Goldmünze zu ca. 3,5 g. Die Kurfürsten von Mainz, Trier, Köln und der Pfalz prägten seit der Mitte des 14. Jahrhunderts die so genannten rheinischen Gulden, die sich anfangs in Gewicht und Bild dem Florentiner Gulden anlehnten, in den folgenden Jahrzehnten im Feingehalt aber zunehmend verschlechterten. Für 80 rheinische Goldgulden bekam man um 1400 schätzungsweise bis zu zehn Pferden. Landesarchiv NRW Abt. Westfalen, Kloster Bredelar Urkunden 395 (1413 Mai 20)
5 Archivale des Monats Juni 2013 Wohnungsvermietung vor 700 Jahren Dechant und Domkapitel zu Köln vermieten dem Goswin gen. von Limburch gen. Noyge auf Lebenszeit ihr Haus, das zwei Wohnungen unter seinem Dach enthält und vom genannten Goswin bereits eine Zeitlang bewohnt wird. Dafür hat dieser dem jeweiligen Kämmerer jährlich zu Mariä Lichtmeß 2 Mark Brabanter Pfennige zu entrichten. Das Haus steht in Köln neben der Immunität des Domkapitels gegenüber dem Haus, das Blankenborch genannt wird. Goswin hat im nächsten Jahr zur Verbesserung des Hauses und der Wohnungen 10 Mark Kölner Währung aufzuwenden und das Haus in gutem Zustand zu halten. Die Überlieferungswege von Urkunden bleiben nicht selten dunkel: Warum diese Urkunde ins Archiv des Fürstbistums Münster gelangte, ist nicht mehr zu klären. Fürstbistum Münster Landesarchiv Urkunden 308b (1313 Sep. 18)
6 Archivale des Monats Mai 2013 Graf Adolf von Altena befreit Gut Kasewinkel, das dem Kloster St. Aegidii zu Münster gehört, von Diensten und Abgaben, 1213 Die Urkunde über diesen Rechtsakt wurde 1213 von Erzbischof Adolf I. von Köln ausgestellt, der ein Neffe des gleichnamigen Grafen von Altena war. Ursprünglich hingen beider Siegel zusammen mit demjenigen ihres Verwandten Graf Friedrich von Isenberg an der Urkunde; erhalten hat sich jedoch nur dasjenige des Grafen Adolf. Es zeigt diesen in voller Rüstung. Ungewöhnlich ist, dass die Bildseite des Siegels nach hinten zeigt es wurde also falsch herum angebracht. Graf Adolf von Altena besaß 1213, in einer Zeit, als die Landesherrschaft sich erst langsam ausbildete, im Bistum Münster gräfliche Rechte, hier am Gut Kasewinkel zwischen Handorf und Wolbeck. LAV NRW W, Kloster St. Aegidii, Münster Urkunden, Nr. 9
7 Archivale des Monats April 2013 Bestätigung einer Eigentumsübertragung durch Bischof Heinrich von Paderborn vom 21. August 1113 Bischof Heinrich II. von Paderborn (reg ) bekundet, dass ein Wulfher durch Gumbert, Abt des Klosters Abdinghof (reg ), mit einem Vorwerk namens Quallenstide belehnt wurde. Der Abt hat dieses Vorwerk dem Freien Wort zu Herekenthorpe übertragen. Im Gegenzug erhält Wulfher neun Hufen in der Grafschaft des Herzogs Magnus im Gau Hallo zu Lehen, mit denen bisher Wort belehnt gewesen war. Unter den Zeugen: Graf Elver, Worad vicedominus. Landesarchiv NRW Abt. W, Kloster Abdinghof, Paderborn - Urkunden, Nr. 18a
8 Archivale des Monats März 2013 Privileg König Heinrichs II. für das Fürstbistum Paderborn vom 24. April 1013 König Heinrich II. schenkt der Paderborner Kirche den ihm vom Erzbischof Unwan von Bremen (Erzbischof ) übertragenen Hof Berneshausen als vollfreies Eigentum mit allem Zubehör zur Förderung des Seelenheils des verstorbenen Kaiser Ottos III. (reg ) sowie der eigenen Eltern und seiner Gemahlin. Übertretern wird das Anathem und eine Geldstrafe von 100 Pfund Gold angedroht. Von der durch Feuchtigkeit stark beschädigten Urkunde existiert eine weitere, noch stärker beschädigte leicht abweichende Ausfertigung, sowie eine unvollständige Abschrift des 17. Jhs. in der Sammlung Kindlinger. Landesarchiv NRW Abt. W, Fürstbistum Paderborn Urkunden Nr. 10 a Vgl. Fürstbistum Paderborn Urkunden Nr. 11; Msc. II Nr. 40, S ; MGH DD III Nr. 265; WUB I Nr. 83
9 Archivale des Monats Februar 2013 Privileg König Konrads I. für Kloster Meschede vom 18. Februar 913 Mit dieser Urkunde bestätigte König Konrad den Nonnen in Meschede ihre Rechte, v.a. die Immunität (Unabhängigkeit von weltlichen Gewalten) und die freie Wahl der Äbtissin. Gemeinsam mit einer anderen Urkunde stellte er dieses Diplom am 18. Februar 913 in Kassel aus (s. Chasselle in der letzten Zeile). Sie ist damit einer der beiden Ersterwähnungsbelege dieser Stadt. Landesarchiv NRW Abt. W, Stift Meschede Urkunde 1a Vgl.
10 Archivale des Monats Januar 2013 Diplom Kaiser Karls des Großen vom 9. Mai 813 Während der Eroberung der sächsischen Stammesgebiete durch die Franken kämpfte der sächsische Edle Hiddi auf Seiten Karls des Großen. Daraufhin nahm Hiddi zwischen Fulda und Werra, in Havucabrunno, ein Waldstück in Besitz und vererbte dieses an seinen Sohn Asig. In vorliegender Urkunde gab Karl das von Königsboten wie üblich eingezogene Gebiet wieder an Asig zurück. Das im Landesarchiv NRW Abt. Westfalen verwahrte Königsdiplom vom 9. Mai 813 ist nicht nur die älteste Urkunde Westfalens, sondern ganz Norddeutschlands. Es handelt sich zugleich um die letzte Urkunde, die von Karl dem Großen ausgestellt wurde acht Monate vor seinem Tod. Landesarchiv NRW W Fürstabtei Corvey Urkunden Nr. 1a (813 Mai 9)
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