Stauferstele im Kloster Denkendorf

Größe: px

Ab Seite anzeigen:

Download "Stauferstele im Kloster Denkendorf"

Maja Meissner
vor 7 Jahren
Abrufe

Stauferstele im Kloster Denkendorf Die erste Stauferstele in unserem Gaugebiet ist am letzten Aprilwochenende vor der Klosterkirche in Denkendorf aufgestellt worden.

1 Stauferstele im Kloster Denkendorf Die erste Stauferstele in unserem Gaugebiet ist am letzten Aprilwochenende vor der Klosterkirche in Denkendorf aufgestellt worden. Stauferstelen sind oktogonale Gedenksteine, die im Rahmen eines Projekts des Komitees der Stauferfreunde "an Europas herausragendsten Stauferstätten" errichtet werden. Die erste Stauferstele wurde am 13. Dezember 2000, dem 750. Todestag des letzten Stauferkaisers Friedrich II., in Fiorentino in Italien eingeweiht. Es folgten Stelen in Deutschland, Frankreich, Österreich und Tschechien. Die Kunstwerke werden vom Komitee der Stauferfreunde mit den auf den jeweiligen Standort bezogenen historisch fundierten Texten konzipiert. Bildhauer der Stelen ist Markus Wolf aus Stuttgart-Plieningen, der durch seine historischen Denkmäler international bekannt geworden ist. Die Stauferstelen greifen den oktogonalen / achteckigen / Grundriss auf, den beispielsweise auch das von Friedrich II. gebaute Castel del Monte in Süditalien aufweist. 1 Castel des Monte Sie bestehen aus vier Teilen (Basis, Schaftstück, Mittelstück, Kronenstück). Sie sind ab Oberkante der Basis 2,5 Meter hoch und haben bei einer Seitenlänge von 33 Zentimetern eine Breite (Abstand zwischen zwei gegenüberliegenden Flächen) von 80 Zentimetern. Den oberen Abschluss bildet ein die achteckige Reichskrone symbolisierendes goldenes Band. Kloster Denkendorf Die neueste Stauferstele, die nunmehr 29te in der Reihe der Stelen, wurde am Samstag, den , im Kloster Denkendorf im Esslinger Gau eingeweiht. Passend dazu hatten wir am Sonntag tags darauf das Gaufest mit Gauversammlung ausgerichtet. Sie wurde gestiftet von dem Stuttgarter Ehepaar Prof. Dr. Friedrich Dausinger und Helga Dausinger-Ilg. Damit wird auch erinnert an die enge Verbindung Denkendorfs mit dem damaligen schwäbischen Königs- und Kaiser-Geschlecht aus dem 12. und 13. Jhdt.

2 Das Kloster wurde um 1128 von Bertold von Denkendorf gestiftet. Schon kurze Zeit danach gewährte der erste Stauferkönig Konrad III. im Jahr 1139 dem Anwesen den Schutz des Reiches und das Recht der freien Vogtwahl. Diese Privilegien wurden von den Stauferkaisern Friedrich I. Barbarossa und Friedrich II. bestätigt sowie später im Jahr 1291 durch König Rudolf I. von Habsburg. Die eigentlichen klösterlichen Aktivitäten in Denkendorf endeten im 16. Jahrhundert. Danach begann eine Zeit als Klosterschule bis zur Königreichwerdung Württembergs ab Inschriften der Stauferstele Denkendorf Wappen von Denkendorf GRAF BERTHOLD VON HOHENBERG UND LINDENFELS GRÜNDET UM NACH DER HEIMKEHR VON EINER WALLFAHRT INS HEILIGE LAND DAS CHORHERRENSTIFT DENKENDORF UND ÜBERGIBT ES DER KIRCHE DES HEILIGEN GRABES IN JERUSALEM 'COMES BERTOLDUS VIR NOBILIS ET ILLUSTRISSIMUS' STIFTER

3 HELGA DAUSINGER-ILLG DR. FRIEDRICH DAUSINGER MARKUS WOLF FECIT MMXV Das Wappen des Vatikan PAPST HONORIUS II. NIMMT 1125/30 DAS CHORHERRENSTIFT DES HEILIGEN GRABES VON DENKENDORF 3 IN SEINEN SCHUTZ DENKENDORF WIRD DANK DER VON SEINEM GRÜNDER AUS JERUSALEM MITGEBRACHTEN RELIQUIEN ZU EINEM BEDEUTENDEN WALLFAHRTSORT Das Wappen des Reichs

4 KONRAD III. ERSTER KÖNIG AUS DEM HAUSE HOHENSTAUFEN NIMMT 1139 DAS CHORHERRENSTIFT DES HEILIGEN GRABES VON DENKENDORF IN SEINEN SCHUTZ DIESEN SCHUTZ BESTÄTIGEN KAISER 4 FRIEDRICH I. BARBAROSSA 1181 KÖNIG HEINRICH (VII.) 1226 KAISER FRIEDRICH II IN MEMORIAM LUDWIG ILLG

5 Wappen des Herzogtums Schwaben KÖNIG HEINRICH (VI.) SCHENKT 1231 DEM CHORHERRENSTIFT DENKENDORF EINE SALZPFANNE IN SCHWÄBISCH HALL EIN GUT IN BERKHEIM UND EIN FISCHWASSER 5 IM NECKAR BEI ESSLINGEN DIE KLOSTERKIRCHE IN DENKENDORF WIRD ERBAUT IN DER ZEIT VON KAISER FRIEDRICH II 'PRINCIPUM MUNDI MAXIMUS FRETHERICUS STUPOR MUNDI'

Es ist eher nicht Allgemeinwissen, dass es im Kernland der Staufer, im Filsgau und Nordostalbgau, sieben Stelen gibt: auf dem Hohenstaufen, Lorch, Adelberg, Schwäbisch Gmünd,

6 Es ist eher nicht Allgemeinwissen, dass es im Kernland der Staufer, im Filsgau und Nordostalbgau, sieben Stelen gibt: auf dem Hohenstaufen, Lorch, Adelberg, Schwäbisch Gmünd, Göppingen, Bad Boll und am Wäscherschloss bei Wäschenbeuren. 6 Historische Ansicht des Klosterbezirks Ansichtskarte aus den Zwanziger Jahren Gaukulturwart Jürgen Gruß KW 18 / 2015

Ähnliche Dokumente

Siegelabgußsammlung im Stadtarchiv Rheinbach

Siegelabgußsammlung im Stadtarchiv Rheinbach Überarbeitet: Juli 2000 Ergänzt: Juli 2000 a) Ritter von Rheinbach, Stadt- und Schöffensiegel im Bereich der heutigen Stadt Rheinbach 1 Lambert I. (1256-1276,