Wasserkörperdatenblatt Stand März Sperrlutter
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- Christin Dunkle
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1 Seite 1 von 5 Wasserkörperdatenblatt Stand März Sperrlutter Flussgebiet Stammdaten Weser Bearbeitungsgebiet 19 Rhume Ansprechpartner NLWKN Betriebsstelle Süd, Geschäftsbereich III, Aufgabenbereich 32 Gewässerkategorie Fließgewässer (RW) Fließgewässerlänge [km] 11,75 Fläche Seen, Küsten- o. Übergangsgewässer[km²] Gewässertyp Grobmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche (5) Gewässerpriorität 2 Wanderroute Laich- u. Aufwuchshabitat Status Zielerreichung 2015 Natürlich Bewertungen nach EG-WRRL Signifikante Belastungen Diffuse Quellen, Abflussregulierungen und morphologische Veränderungen Ökologie Zustand/Potential mäßig (3) Fische Makrozoobenthos (Gesamt) Degradation Saprobie Makrophyten / Phytobenthos (Gesamt) Makrophyten Phytoplankton Diatomeen Phytobenthos gut mäßig mäßig sehr gut Allg. Chem.- phys. Parameter All. Chem.- phys. Parameter Orientierungswert überschreitung Hydromorphologie Strukturklasse I II III IV V VI VII Übersichtsverfahren [%] Gesamtzustand Schwermetalle Pestizide Industr. Schadstoffe Andere Stoffe Chemie gut Synergien Naturschutz - FFH Richtlinie Naturschutz - EG-Vogelschutzrichtlinie (2009/147/EG) Hochwasserrisiko Management Richtlinie (2007/60/EG) Sonstige Hinweise (z.b. zur Reihenfolge von Maßnahmen, Planungsvorraussetzungen) Unterhalb des Galgenberges erhält der Fluß zusätzlich bis zu 400 Liter Wasser pro Sekunde über den Grünhirscher Stollen aus dem unterirdischen Wasserkraftwerk "Grüner Hirsch", welches im Schacht der ehemaligen Grube Samson betrieben wird. Dieses Wasser st Informationen zu besonders bedeutsamen Arten
2 Seite 2 von 5 Zusammenfassung der Handlungsempfehlungen Die Ökomorphologie erscheint, mit Ausnahme von zwei Abschnitten (Odermündung, oberhalb Breitenbeek-Mündung) insgesamt nur wenig anthropogen verändert. Zwar durchzieht die Landstraße L 521 das Tal der Sperrlutter in ganzer Länge. Die möglichen, darauf zurückzuführenden Emissionen werden aber aufgrund ihrer nachrangigen Bedeutung derzeit als nicht relevant eingeschätzt. Unterhalb von Sankt Andreasberg befinden sich gewässernah drei Altlastenstandorte (vorw. Hausmüll), deren Belastungsbedeutung z.z. nicht abgeschätzt werden kann. Obwohl an den Talseiten des unteren Laufs Laubbäume überwiegen, ist die forstliche Nadelholznutzung prägend. Eine davon ausgehende Belastungsdisposition ist für das Haupt-, aber auch seine Nebengewässer zu veranschlagen. Eine extensive, standortgerechte forstliche Nutzung bzw. Nutzungsaufgabe ist wünschenswert. Eine Artenverarmung ist bereits im Oberlauf (oberhalb Mündung Wäschegrund, entspr. ca. 35% Fließstrecke) zu beobachten, für die vermutlich weniger eine chemische Belastung, als vielmehr die Folgen des mittelalterlichen Wasserbaus verantwortlich zu machen sind. Die bachabwärtig einsetzende Besiedungszunahme erfolgt aus den Nebengewässern bis zur Ableitung in die Talsperre (ca. 35% der Fließstrecke). Der Oberlauf wird mit Wasser aus dem Reh- und dem Sonnenberger Graben (EZG Sieber) beaufschlagt, während sich bachabwärts die Ableitungen sowohl der Sperrlutter als auch ihres größten Nebengewässers, der Breitenbeek, in die Odertalsperre negativ auswirken, wo die Bedrohung durch Trockenfallen besteht. Neben den ökologisch nachteiligen Abflußverlusten werden die Organismen zur Talsperre abgeführt, so dass die Biozönose entscheidend geschwächt wird. Besonders die unterhalb des Mundlochs liegenden Bachstrecken (entspr. ca. 30% Fließstrecke), neigen zu erneuter Artverarmung und Kolmation. Soweit Möglichkeiten zur Wiederbesiedlung aus den Nebengewässern, die ggf. auch dem historischen Bergbau unterworfen waren, bestehen, soll eine behutsame eigendynamische Entwicklung gefördert werden. Die Identifikation und die Sicherung der Refugialgewässer ist primär erforderlich. Der Belastungshintergrund ist einerseits auf den historischen Wasserbau, die vergangene und gegenwärtige forstliche Nutzung sowie die anthropogene Abflußüberprägung zurückzuführen. Entscheidend ist ein verändertes Management der Abflußbedingungen, das zukünftig die ökologischen Fließgewässerbelange wesentlich berücksichtigen soll.
3 Seite 3 von 5 Defizitanalyse mit Handlungsempfehlungen für Maßnahmen Relevanzen der Belastungen: 1 fachlich nicht relevant; 2 nicht feststellbar / nicht bekannt; 3 Belastung ist von untergeordneter Bedeutung; 4 Belastung spielt eine wichtige Rolle; 5 Belastung spielt eine entscheidende Rolle Guter ökologischer Zustand nicht erreicht Maßnahmen zur Zielerreichung Maßnahmen zur Zielerhaltung 1. Guter ökologischer Zustand erreicht Es ist kein Datensatz vorhanden 2. Wasserqualität; Saprobie und Sauerstoffhaushalt Punktquellen 2 Staueffekte 2 Diffuse Quellen 2 3. Wasserqualität; Allgem. chemisch- physikalische Parameter Punktquellen 2 Diffuse Quellen 1 4. Flora defizitär Eutrophierung 2 Lichtlimitierung 2 fehlende Beschattung 2 intensive Unterhaltung 2 starke Strukturdefizite 2 5. Hydromorphologie; Makrozoobenthos und / oder Fische Wasserkörper bzw. Abschnitt Defizit und Ursache/Belastung 1 - Bauliche Maßnahmen zur Bettgestaltung und Laufverlängerung 2 - Maßnahmen zur Förderung der eigendynamischen Gewässerentwicklung 3 - Vitalisierungsmaßnahmen im vorhandenen Profil Keine Ufergehölze Maßnahmen zur Gehölzentwicklung Festsubstrat defizitär Maßnahmen zur Gelenkte eigendynamische Gewässerentwicklung mit (moderatem) Anstieg der Wsp -Lagen Vitalisierungsmaßnahmen bei weitestgehender Wsp- Neutralität Entwicklung und Aufbau standortheimischer Gehölze an Bächen Einbau von Kiesstrecken /-bänken (Ortsnah, soweit mit Denkmalschutz vereinbar)
4 Seite 4 von 5 Wasserkörper Defizit und bzw. Abschnitt Ursache/Belastung Festsubstrat defizitär Maßnahmen zur Einbau von Totholz Beeinträchtigung durch Sand-/ Feinstoffeinträge und/oder Verockerung Maßnahmen zur Verringerung der Feststoffeinträge und -frachten (Sand und Feinsedimente / Verockerung) Starke Abflussveränderungen 5 Überleitungsstollen Urbanisierung 7 - Maßnahmen zur Wiederherstellung eines gewässertypischen Abflussverhaltens Aue beeinträchtigt 3 Urbanisierung 8 - Maßnahmen zur Auenentwicklung Fehlende ökologische 4 Urbanisierung 9 - Herstellung der linearen Intensive Unterhaltung Bauliche Maßnahmen zur Bettgestaltung und Laufverlängerung Maßnahmen zur Förderung der eigendynamischen Gewässerentwicklung Vitalisierungsmaßnahmen im vorhandenen Profil Keine Ufergehölze Maßnahmen zur Gehölzentwicklung Festsubstrat defizitär Maßnahmen zur Beeinträchtigung durch Sand-/ Feinstoffeinträge und/oder Verockerung Starke Abflussveränderungen 4 Sedimentbelastung wird genannt/kolmation 5 Überleitungsstollen, zusätzlich: L520- Niederschlagsablauf 6 - Maßnahmen zur Verringerung der Feststoffeinträge und -frachten (Sand und Feinsedimente / Verockerung) 7 - Maßnahmen zur Wiederherstellung eines gewässertypischen Abflussverhaltens Aue beeinträchtigt Maßnahmen zur Auenentwicklung Fehlende ökologische 5 Überleitungsstollen 9 - Herstellung der linearen Wasserrückhaltung in urbanen Gebieten Entwicklung und Aufbau standortheimischer Gehölze an Bächen Weitgehende Abstandsgewinnung, soweit das die Bebauung erlaubt Ökologische Umgestaltung von sperrenden Querbauwerken
5 Seite 5 von 5 Wasserkörper Defizit und bzw. Abschnitt Ursache/Belastung Intensive Unterhaltung
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