Tendenzen im Exaktfeldhäckslerbau in den USA und in Deutschland

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1 DK ( ) Tendenzen im Exaktfeldhäckslerbau in den USA und in Deutschland Von Karl-Hans Kromer, Freising-Weihenstephan n den USA und in Deutschland werden auch in naher Zukunft gezogene Trommel feldhäcksler überwiegen, wenngleich in den USA der Anteil von Selbstfahrern zunimmt. Zukünftige Großfeldhäcksler (über t Silomais/h) haben sicherlich eine Schneidtrommel und ein Förderorgan. Gewandelte Voraussetzungen für den Häckslereinsatz erfordern als zusätzliche Anbauvorsätze Maiskolbenpflücker und Schlegelaufnehmer sowie ggf. Recutter-Siebe. Den zwei- und dreireihigen Maismähvorsätzen werden vierreihige oder reihenunabhängige folgen. n Deutschland überwiegen jedoch weiterhin ein- oder zweireihige Maismähvorsätze, womit auch die Häckslergröße abgegrenzt ist. Hydraulische Antriebe für Anbauvorsätze werden die Häckslereinstellung erleichtern. Mit steigendem Durchsatz kommt einer funktionssicheren Überlastsicherung erhöhte Bedeutung zu. Bei vergleichbaren Häckslergrößen decken sich die amerikanischen gut mit den deutschen Bautendenzen.. Einleitung Zumindest bis 967 ist kaum eine Erntemechanisierung so sehr von amerikanischen Lösungen beeinflußt worden wie gerade die Feldhäcksler-Arbeitskette. Erstmals die Seitenwagen-Bauart, danach die Maisanbaufeldhäcksler und die Häckslerladewagen brachten deutschen Varianten eine größere Verbreitung. Allerdings eilten die deutschen Konstruktionen insbesondere in technischen Details der Entwicklung in den USA oft zeitlich nach; die Gründe hierfür sind hinreichend bekannt. Nachdem sich gerade in den letzten Jahren die Voraussetzungen für den Häckslereinsatz gewandelt haben, erscheint es sinnvoll, eingangs kurz auf die Situation in den USA einzugehen. Dabei werden auch die gegenüber Deutschland unterschiedlichen Voraussetzungen deutlich. 2. Situation in den USA Neben der Mais- und Anwelksilage findet die Maiskolbensilage zunehmend Anwendung (in Wisconsin verfüttern bereits 25 % aller Betriebe Maiskolbensilage ). Zwar überwiegen bei der Mechanisierung noch Maiskolbenpflücker und Recutter-Silobefüllgebläse, doch wird hierfür zunehmend auch der Exaktfeldhäcksler mit Maispflückvorsatz eingesetzt [ ]. Wegen der Forderung, daß 95 % aller Maiskörner angeschlagen sein sollen, wird eine - grobem Maisschrot ähnliche - Zerkleinerung nötig. Besonders im Mittelwesten der USA breitet sich das Silieren der Rest-Maispflanze nach der Kömermaisernte in Form von Stalklage oder H u sklage aus. Bei der Stalklage handelt es sich um die gesamte Restpflanze, während sich die Husklage nur aus Lieschen, Spindel teilen und Bruchkorn zusammensetzt. Die Anwendung dieser Verfahren dürfte sich jedoch kaum auf jemals mehr als 5 % der gesamten Maisanbaufläche in den USA erstrecken und erfolgt sicherlich nicht nur über den Feldhäcksler. Beim Einsatz des F eldhäckslers für diese Silagen wird gleichfalls ein hoher Zerkleinerungsgrad (Lieschen!) und ein besonderer Feldhäckslervorsatz (z.b. Schlegelmäher) erforderlich(! bis 3 ]. Zur Sicherung einer störungsfreien und leistungsfähigen Hochsilo- Entnahme (Oben- und Untenfräse) sollte - ebenso wie bei der Trocknung - der überlängenanteil des Häckselgutes über 38 mm weniger als % bzw. über 25 mm weniger als 5 % betragen; doch ist darauf zu achten, daß die Struktur des Häckselguts erhalten bleibt ( ]. Dr.-lng. Karl-Hans Kromer ist Oberingenieur am nstitut für Landtechnik der Technischen Universität München. Seit 963 stieg die durchschnittliche Größe der z.b. in Wisconsin verkauften Hochsilos von 2 m 3 (3,6 m Dmr., 2 m hoch) auf 57 m 3 (6m Dmr., 2 m hoch) im Jahre 968. Da die Größe von Flachsilos allgemein noch darüber liegt (bis m 3 und mehr) werden große Bergeleistungen von> 25 m 3 /Tag und damit eine große technische Leistung (Durchsatz) des Feldhäckslersgefordert. Demgegenüber betrug die durchschnittliche Größe der im Jahre 97 in Süddeutschland verkauften Hochsilos nur etwa m 3.

2 c. c. c( c -;;J tl... > "O!! tl c N Q... so % s / 9&4 USA l t ---' -,,...- / über8ps* / / -.,,...- y / W. Deutschland -- / Uber SO PS S Jahr Bild. Anteil der in den USA verkauften Ackerschlepper über 8 PS (6 kw) (SAE) und der in der Bundesrepublik Deutschland verkauften Ackerschlepper über 5 PS (37 kw) (DN). Quellen : Landmasch.-Markt Jahrg. 97, Nr.. mplement and Tractor Nov. 969, No. 24 und Nov. 97, No. 24. Der Anteil der 969 in den USA verkauften Ackerschlepper über 8 PS (6 kw) (SAE) betrug rd. 38% und lag damit über dem Prozentsatz der in der Bundesrepublik verkauften Ackerschlepper über 5 PS (37 kw) (DN), Bild. Schon wegen dieses Leistungsunterschiedes der Antriebsschlepper sind in Deutschland die Feldhäcksler geometrisch kleiner und ermöglichen nur geringere Durchsätze. Als grobe Faustregel gilt: Für eine technische Häckslerleistung von t Silomais/h (25 % Trockenmasse, theoretische Häcksellänge rd. 5 mm, mittlere Vorpressung) ist ein Schnittkastenquerschnitt von 25 cm2 erforderlich. 3. Feldhäcksler-Gesamtkonzeption Wegen der damit z.t. anderen Gegebenheiten für den Feldhäckslereinsatz beträgt der Durchsatz der unteren amerikanischen Feldhäckslerklasse bereits bis 4t Silomais/h oder 2 bis 25 t Welkgut/h. Mit über 75 % aller auf dem Markt befindlichen rd. 2 Feldhäckslermodelle überwiegt der gezogene Häcksler, Bild 2 (erforderliche Zapfwellenleistung bis 4 PS (4 kw)). m allgemeinen setzt aber bereits bei einem Leistungsbedarf von 2 bis 3 PS (89 bis 95 kw) der übergang zum Selbstfahrer ein, Bild 3, und zwar nur als Einzweck-Maschine. nfolge der geforderten hohen Bergeleistung werden sicherlich in der Zukunft Großhäcksler mit einem Durchsatz von> 2 t Silomais/h (auch im folgenden ist zur Durchsatzkennzeichnung Silomais gewählt) und einem Leistungsbedarf von> 2 PS (48 kw) Bild 2. Anhänge-Trommelfeldhäcksler mit Recutter-Sieb sowie Aufbau-Schleifvorrichtung mit elektrischem Antrieb. Stck., _J USA Bild 3. Selbstfahrer-Trommelfeldhäcksler mit Schneid-Wurf- Trommel (dreireihiger Mais-Mähvorsatz); bei schwierigen Geländeverhältnissen im Parallelbetrieb. Oi iii... :8 9 "O ;t 8 :i: 7 6 UJ! 5 -; tl 4... :... Oi > 3 Bild 4. Verkaufszahlen von Exaktfeldhäckslern (ohne mporte). 2 punktierte Linie: geschätzter Verlauf Quellen: LAV-Angaben (unveröffentlicht) mplement and Tractor Nov.97,Bd. 85,No ; > Anb W. Deutschland, Mai shäcksler au- \! 'l'... " --i Jahr

3 gebaut. Solche Maschinen sind bereits im Versuchseinsatz und dürften als Selbstfahrer und als gezogene Ausführung ggf. mit hydraulischen Antrieben z.b. für die Anbauvorsätze und den Gesamteinzug angeboten werden. Die dadurch einfachere Anpassung an die Fahrgeschwindigkeit und die leichtere SchnittlängenEinstellung ist ein offensichtlicher Vorteil. Ein Blick auf die Verkaufsstatistik der letzten Jahre, Bild 4, zeigt, daß in den USA jährlich rd. 6 Exaktfeldhäcksler verkauft werden und sie sich damit dort durchgesetzt haben. Mit ihnen werden rd. 3,5 Mill. ha Silomais und eine nicht genannte Fläche von Luzerne, Bermudgras u.a.m. abgeerntet. Anders in Westdeutschland, wo erst das Aufkommen von Anbau-Maishäckslern den rückgängigen Verkauf von Feldhäckslern unterbrechen konnte. Da die Silomais-Anbaufläche in der Bundesrepublik jedoch nur rd. 5 ha beträgt und zudem die Maishäcksler inzwischen einen hohen technischen Stand erreichten, dürften die hohen Verkaufszahlen der letzten Jahre nicht zu halten sein. Die erhöhte Robustheit und damit längere Lebensdauer der Mais-Anbauhäcksler drückt sich u.a. im Gewichtsanstieg von ursprünglich rd. 3 kp (3 kn) auf inzwischen durchschnittlich 44 kp (4,4 kn) aus. Kennzeichnend für die Häckselgüte der mit konventionellen Schneidwerken ausgerüsteten Maishäcksler ist ein HäcksellängenAnteil über 25 mm von durchschnittlich nur 4,6 % bei einer theoretischen Häcksellänge von durchschnittlich 5,9 mm [4]. 4. Anbauvorsätze Andere Häckselgutarten sowie Durchsätze in der vorgenannten Größenordnung erfordern entsprechende Feldhäcksler-Anbauvorsätze, Bild S; so für den Halmgut-Direktschnitt (z.b. für Trocknungsanlagen) Mähvorsätze bis 2' (3,65 m) Breite, Pick-up-Aufnehmer für Anwelkgut (in den USA nahezu ausschließlich nach Mähquetsch- bzw. Mähknickzettern) bis 6' (,83 m) Breite sowie zwei- und dreireihige Mais-Mähvorsätze. Da die Grenzleistung bei einreihiger Maisaufnahme zwischen 2 und 3 t/h liegt, werden für > t Silomais/h zukünftig mehr als dreireihige oder reihenunabhängige Mais-Mähvorsätze erforderlich sein, außerdem Maiskolben-Pflückvorsätze für Maiskolbensilage, wobei zweckmäßigerweise ein- bzw. zweireihige Mais-Mähvorsätze durch zwei- bzw. dreireihige Pflückvorsätze zu ersetzen sind. Die Gewinnung eines energiereicheren Futters durch die Kombination von Mais-Mähund -Pflückvorsatz hat sich wegen des unterschiedlichen Schnittzeitpunktes von Silomais (Teigreife) und Maiskolben (Körnermaisreife) nicht bewährt. Für das Grenzgebiet des Feldhäckslereinsatzes zur Mais-Strohernte (Stalklage) werden in den USA Schlcgelmäher-An bauvorsä tze angeboten. Möhvorsati 5. Feldhäcksler-SChneidwerk Die Entwicklung moderner Feldhäcksler-Schneidwerke war bestimmt durch die Forderungen nach gleichmäßigem Kurzhäcksel, großer technischer Leistung und hoher Betriebssicherheit. Versuche mit sog. Hochgeschwindigkeits-Trommelschneidwerken mit Umfangsgeschwindigkeiten von über 4 m/s führten wegen der erforderlichen unverhältnismäßig großen Schnittkräfte [5 ; 6] und wegen der vorauszusehenden Schwierigkeiten bei der Materialabgabe von der Trommel [6 ; 7] zu keinem positiven Ergebnis. Aus diesem Grunde schied auch eine Erhöhung der Schnittfrequenz über die Trommeldrehzahl aus, dagegen wurde die Anzahl der Messer erhöht (z.b. Übergang zu Schneid trommeln mit neun Messern und bis nahezu 9 Schnitten je Sekunde). m Zusammenhang damit verringerte sich der Mittelwert der kürzesten theoretischen Häcksellänge aller amerikanischen Feldhäcksler von 6,9 mm im Jahre 966 auf 4,7 mm im Jahre 97 (in Deutschland von 9,3 auf 5,3 mm). Der zulässige überlängenanteil(s.abschnitt 2.) war jedoch mit Schneidwurftrommeln insbesondere bei Welkgut oft nur mit einer theoretischen Häcksellänge von < 3 mm einzuhalten. Man ist aber heute der Ansicht, daß so kurze Häcksellängen wegen der Häcksel-Strukturänderungen und des dann großen Leistungsbedarfs bei verringertem Durchsatz nicht vertretbar sind. Dies bedeutet also, nicht so kurz wie möglich", sondern unter einer Höchstlänge so gleichmäßig wie möglich". Als praktikable Lösung wird deshalb z.z. der Einbau von Nachschneidesieben, sog. Recuttern, angesehen, wie sie die Fa. Gehl bereits vor über 5Jahren in Silogebläse einbaute und seit Jahren die Fa. Fox für ihre Feldhäcksler anbietet. Mit dem Einbau eines Nachschneidesiebes mit großen Löchern, Bild 6, kann man den überlängenanteil senken (Welkgut, Husklage und Stalklage!), mit kleinen Löchern wird eine dem groben Schrot vergleichbare Zerkleinerung erzielt (Maiskolbensilage!). Die damit universell mögliche Anwendung der Exaktfeldhäcksler mit Recutter macht den deutlichen Trend zu solchen Ausführungen verständlich (z.b. empfiehlt ein bekannter Hersteller von Hochsilos mit Untenentnahme bei Luzerne ausdrücklich das Verwenden eines Recutters). So können die meisten Feldhäckslerrnodelle in den USA mit einem Nachschneidesieb ausgerüstet werden (wenngleich bei etwa 9 % aller Einsatzbedingungen kein Recutter erforderlich ist). Da das Scheibenrad-Schneidwerk für Halmgut den Einbau eines dem Recutter vergleichbaren Werkzeuges nicht er- '"""'""" Pickup-Aufne:r Recut er 'Sieb '"" \-V.{...::.:.L. bis3reihig />i""-"i H' Bild S. Feldhäcksler-Anbauvorsätze. 2 /sch/egelmähervorsoh.;, Bild 6. Recutter-Sieb mit quadratischen Löchern von,6 mm Seitenlänge; dahinter die Messer der Schneidtrommel. Grund!. Landtechnik Bd. 2 (97) Nr. 4

4 Bild 7. Schneid-Wurf-Trommel mit neun gekröpften Messern (Bauart HC). Trommel - Breite 45/5mm \ '. ' ' ; ' ".. 'l \' \ i """ Messerform ca. 55 laubt, die Vorteile der Schneidtrommel hinsichtlich Durchsatzvermögen sowie Betriebssicherheit bekannt sind [8; 9; 5] und sich die Vorteile des Scheibemades unter amerikanischen Einsatzbedingungen nicht auswirken, ist in den USA die Entscheidung eindeutig zugunsten des Trommel-Schneidwerkes gefallen. Abgesehen von auslaufenden Modellen wird derzeit in den USA kein Scheibenrad-Feldhäcksler mehr angeboten. Verbreitet ist der in Bild 7 gezeigte Trommelaufbau mit sechs Trommelscheiben und ohne Messerhalter (]. Die gekröpften Messer sind ein weiterer Versuch, diese sowohl der Schneid- wie auch der Wurffunktion anzupassen; die Messerwinkel entsprechen theoretischen Untersuchungen (7 ; 8]. Der Einbau von Nachschneide sieben erfordert jedoch ein getrenntes Schneid- und Förder- bzw. Wurf-Organ, im übrigen ebenso Großfeldhäcksler mit Durchsätzen von> 8 t Silomais/h. Damit ändern sich notwendigerweise auch die technischen Daten der Schneidwerke. n Tafel sind die wesentlichen Unterschiede zusammengestellt. Wenn vorerst in Deutschland die neunmessrigen Schneid-Wurf-Trom- mein noch ausreichen, so liegt dies einmal an der sehr begrenzten Tauglichkeit der Recutter n Wiesengras (besonders bei größerem Sieb-Zentriwinkel). Außerdem herrscht Silomais als Häckselgutart vor, für den konventionelle Bauarten ausreichen (s.abschnitt 3.). Daher haben auf dem deutschen Markt amerikanische Recutter- Ausführungen kaum Fuß fassen können. 6. Recutter Der Nachschneideeffekt des Recutters ist der Anzahl der Schneidkanten (abhängig von Lochgröße, -ausbildung und Sieb,Zentriwinkel) und dem Reibungsbeiwert Häckselgut-Wurfmesser proportional. Bild 8 zeigt die ausgeführten Lösungen. Die Siebausführungen reichen von Löchern und Schlitzen mit 9,S mm Dmr. bzw. Breite (für Körnermais) bis zu quadratischen Löchern mit rd. mm Seitenlänge (füf Halmfutter). Bei der Sonderausführung, Bild 8 V, werden die überlangen Materialteile infolge des großen Abstandes Messer- Sieb nicht nachgeschnitten", sondern in die Schneidtrommel abgesiebt; praktische Einsätze haben gezeigt, daß die gewünschte Wirkung nur sehr begrenzt erzielbar ist (Verstopfungsgefahr!). Am weitesten verbreitet ist die Ausführung, Zwischenförderer (z.b. Förderschnecke) sind i.a. bauartbedingt. Die Senkung des Oberlängenanteils durch Verwenden eines Nachschneidesiebes ist auf Bild 9 deutlich zu erkennen; es handelt sich um Maiskolben-Häcksel zum Einsilieren, der Rohfasergehalt beträgt rd. %. Tafel. Technische Daten ausgeführter Konstruktionen von Schneid-Wurf-Trommeln und Schneidtrommeln mit Recutter-Sieb (Feldhäcksler). Schneid-Wurf- Trommel Schneidtrommel mit Recutter-Sieb Umfangsgeschwindigkeit m/s 28 bis 36 6 bis 23 Messeranzahl 6 bis 9 (2) 6 Watenwinkel Grad 35 bis 4 rd. 3 Schnittwinkel Messer-Gegenschneide: Grad bis 8 ( ) bis 2 Trommel-Dmr./-breite bis,5,8 bis Tafel 2 zeigt den nichtlinearen Anstieg des spezifischen Arbeitsbedarfs für Stroh mit abnehmender Lochgröße. nfolge des geringen Reibungsbeiwertes Stroh gegen Wurfschaufeln sind die großen Löcher von geringem Einfluß. Für das Beurteilen einer Schneideeinrichtung ist deren Arbeit im Anwelkgut (z.b. angefeldhäcksler mit Recutter ll Häckselgul direkt in dwurfgeblän,..,.:' - ca 5 "" Systm Fo x, G hl, MM, Ol ivtr ll) Häckselgut über Zwischenförderer in d. Wurfgebläse nfolge des Nachschneideeffektes von Recutter-Sieben genügen bei dieser Bauart bereits eine kürzeste theoretische Häcksellänge von mm und damit allgemein sechs Messer und niedrigere Trommeldrehzahlen. Da außerdem die Messerwinkel und die Trommelumfangsgeschwindigkeit für eine ausreichende Wurfweite ohne Bedeutung sind, beträgt der Schnittwinkel Messer - Gegenschneide mehr als, der Watenwinkel rd. 3 und die Umfangsgeschwindigkeit < 23 m/s. Auch die Vorteile der schmalen Trommel (8] kommen weniger zum Tragen. fil) stationärer Häcksler mit Recutter Vl überwiegen hingegen die Vorzüge eines kombinierten Schneid- Wurf-Organes (z.b. bei Keinhäckslern mit Schnittkastenbreiten unter 3 cm) kann man eine Feinzerkleinerung auch über eine höhere Schnittfrequenz (zwölf Messer) oder Reibleisten am Messer bzw. an der Gehäusewand erreichen. über eine mit Reibleisten erreichbare Senkung des Überlängenanteils, insbesondere bei Welkgut, liegen bisher noch keine Werte vor. Für das Bergen von Maiskolben zum Silieren eignen sich hingegen beide Möglichkeiten. Bild 8. Recutter-Bauarten. rechts oben: Schneidtrommel mit Recutter-Sieb. Lochung: 9,5 bis,6 mm r/j QJ Abstand Messer - Sieb:,5 bis (3) mm Grund!. Landtechnik Bd. 2 (97) Nr. 4 3

5 Bild 9. überlängenanteil beim Häckseln von Maiskolben (5, % Trockenmasse, theoretische Häcksellänge 4,8 mm) mit und ohne Recutter-Sieb. welkter Luzerne) wichtig; wie aus Tafel 3 ersichtlich, senkt bereits ein Recutter-Sieb mit quadratischen Löchern von,6 mm Seitenlänge den Häcksellängenanteil über 38 mm von bis 2 % auf den erwünschten Anteil von 4,5 bis 5,5 %. Erkauft werden muß dies mit einem 5- bis 2%igen PS-Mehrbedarf des Feldhäckslers und einer Verminderung des Durchsatzes bis zu 5 %. Tafel 2. Recutter-Arbeitsbedarf bei Stroh, 85,4% Trockenmasse, Durchsatz,5 bis 3,5 t/h; stationärer Häcksler Gehl RC 8: theoretische Häcksellänge 4,8 mm, Sieb-Zentriwinkel 225. Lochsieb ohne Sieb Durchmesser mm 9 5,8 76,2 Seitenlänge mm,6 Sl!ez. Arbeitsbedarf PSh/t 8, 6,9 3,9 bis 4,9 kwh/t 3,3 5, 2,9 bis 3,6 Tafel 3. Güte der Zerkleinerung, Leistungsmehrbedarf, Durchsatzsenkung und Dichteerhöhung bei Verwenden eines Häckslers mit Recutter bei Luzerne nach [] und eigenen Messungen (Luzerne, 35 bis 45 % Trockenmasse, theoretische Häcksellänge 6,3 bis 9,5 mm, Sieb mit Vierkantlochung,6 mm lt!. ohne Recutter-Sieb Leistungs- Mehrbedarf Häc ksellängen- anteil über 38mm bis 2 mit % Recutter-Sieb 4,5 bis s,s,6 mm r/j Verminderung des Durchsatzes Erhöhung der Dichte % 5 bis 2 (S*)) % 5 bis 5 *) theoretische Häcksellänge 4,8 mm. % 3 bis 8,5 (3*)) Eigene Untersuchungen mit stationären Häckslern ergaben einen Leistungsmehrbedarf bis zu 5 %. m Zusammenhang mit der erhöhten Feinzerkleinerung ist eine größere Dichte und damit eine bessere Siloraumausnützung verbunden (nach Firmenangaben bis ZU 3%). 7. Betriebssicherheit Der Betriebssicherheit kommt mit zunehmender Bergeleistung steigende Bedeutung zu; am problematischsten ist zweifellos die Sicherung gegen überlastung der Trommel durch Fremdkörper, weniger durch Häckselgut. Als Fremdkörpersicherung sind möglich a) überlastsicherung im Antrieb, b) Sollbruchstellen im Schneidwerk (Trommel oder Gegenschneide) und c) Fremdkörper-Suchgeräte. Da die Größe der Trommelbeschädigung im wesentlichen von der kinetischen Energie der Trommel abhängt, ist eine überlastsicherung im Antrieb untauglich; aus diesem Grunde wurden bereits früher Sollbruchstellen im Schneidwerk (9] gefordert. Bisher sind allerdings nur vereinzelt Lösungen für eine Sollbruchstelle in der Messerhalterung oder in Form einer wegklappbaren Gegenschneide (Papec) bekannt geworden. Zweifellos ist aber die Entwicklung auf diesem Gebiet noch nicht abgeschlossen. Erste Versuche mit Fremdkörper-Suchgeräten vor der Maschine (induktiv) oder im Einzug (induktiv, Laser) haben noch zu keiner praxisreifen Lösung geführt. Derartige Suchgeräte sind hauptsächlich für die Schwadaufnahme nach konventionellen Werbeverfahren (Zetten, Wenden, Schwaden) von Bedeutung und somit weniger für die USA (s. Abschn. 4), da sich durch den Einsatz von Mähquetschzettern mit Schwadablage fremdkörperfreie Schwaden herstellen lassen. Hydraulische Antriebe für den Einzug wie auch für die Aufnahmevorrichtungen bieten einfache Möglichkeiten einer Schnellen tku pplung. Schrifttum Bücher sind durch gekennzeichnet [l] Kromer, K.-H. : Ein USA-Bericht - Futterwirtschaft.Grüne Schriftenreihe der Landtechnik Weihenstephan (97) Nr. 3 ; im Druck. [2] Albert, W. W., u. L.E. Stephens: Stalklage Silage Harvested With Converted Combine. University of llinois, Urbana, WWAp [3] Zimmermann, M.: 3 more machines for corn plant retrieval. mplement & Tractor (May 969) Bd. 84, No., S. 4/42. [ 4] Schurig, M.: Anbau-Maisfeldhäcksler. Landtechnik Weihenstephan. Unveröffentl. Ber. (969). [ 5] Baader, W.: Die Beurteilung der Funktion von Halmgut-Zerkleinerungsmaschinen. Landtechn. Forsch. Bd. 8 (97) H. 6, S.64/69. [6] Kromer, K.-H. : Untersuchungen am Trommelfeldhäcksler unter besonderer Berücksichtigung der Materialförderung in und nach Schneid-Wurf-Trommeln. KTL Berichte über Landtechnik Nr.4, Wolfratshausen 967. [7] Kromer, K.-H. : Ein Beitrag über die Häckselgutförderung durch die Schneid-Wurf-Trommel der Exaktfeldhäcksler. Grund!. Landtechnik Bd. 9 (969) Nr. 3, S. 95/3. [8] Brenner, W.G., u. K. Grimm: Schneid- und Wurfvorgänge in Trommelfeldhäckslern. Landtechn. Forsch. Bd. 3 (963) H. 5, S. 42/5. (9]Brenner, W.G u. K.-H. Kromer: Studien zu Einbau!" und Anbau"-Feldhäckslern. Landtechn. Forsch. Bd. 7 (967) H. 6, S.5/67. [ ] Firmenprospekte und Firmenangaben. [ ] Barington, G.P., O.J. Berge u. MF. Finner: Effect of using a Re-cutter in a cylinder cut forage harvester for chopping low moisture grass silage. ASAE-Paper No