Gestaltungsanforderungen an die Externenprüfung
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- Samuel Kruse
- vor 8 Jahren
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1 Fachtagung Studium ohne Abitur, Berufsabschluss ohne Ausbildung? Gestaltungsanforderungen an die Externenprüfung Die Sicht der Quereinsteiger Nürnberg 11. Mai 2010 Agenda 1. Studie Quereinstieg in Berufs- und Hochschulbildung 2. Vorstellung der Stichprobe Externenprüfung 3. Einflussbereiche des Quereinstiegs 4. Gestaltung des Quereinstiegs: Ansatzpunkte 5. Zusammenfassung Handlungsansätze im Überblick Seite 2 Dagmar Festner Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 1
2 1. Studie Quereinstieg in Berufsund Hochschulbildung Seite 3 Dagmar Festner Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 1.1 Ziele der Studie Seite 4 Dagmar Festner Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 2
3 1.2 Forschungsansatz Methode: Biografieorientierte Interviews (N=71) Qualitative Auswertung: Fallverdichtung und Typisierung Stichproben: Externenprüfung (N=36) Berufserfahrene, die einen Berufsabschluss nachholen Hochschulstudium (N=35) Berufserfahrene, die ohne Abitur studieren Seite 5 Dagmar Festner Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 2. Vorstellung der Stichprobe Externenprüfung Seite 6 Dagmar Festner Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 3
4 2. Vorstellung der Stichprobe Externenprüfung 36 interviewte Personen: 12 Frauen, 24 Männer Alter bei Quereinstieg: Jahre (Median=38 Jahre) Relativ hohes Schulbildungsniveau Berufsfeld der Externenprüfung: primär kaufmännischer Bereich Berufliche Vorbildung: 17 Personen ohne (anerkannten) Berufsabschluss 19 Personen mit abgeschlossener Erstausbildung Ort des Schulbesuchs: 22 Personen aus den alten Bundesländern 7 Personen aus der ehemaligen DDR 7 Personen mit Migrationshintergrund Seite 7 Dagmar Festner Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 3. Einflussbereiche des Quereinstiegs Seite 8 Dagmar Festner Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 4
5 3. Einflussbereiche des Quereinstiegs Seite 9 Dagmar Festner Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 3.1 Hindernisse im Bereich Persönliche Faktoren Fehlendes Selbstbewusstsein/Prüfungsangst Hohe Anforderung an Durchhaltevermögen Geringes Interesse an Weiterqualifizierungs/Bequemlichkeit Es gibt doch überall Bildungsmessen, aber die die kommen sollen, die kommen nicht. Die nicht Bildungswilligen gehen auch auf keine Messe. Aber ich denke, das liegt an einem selber. (m, 23 Jahre, Bürokaufmann) Geringe Selbstlernkompetenz (Lernungewohntheit) Am Anfang war es schwer, man wusste einfach nicht mehr, wie man lernt. Aber irgendwann ging es auf einmal und man hat es sich merken können. Man muss irgendwie wieder den Weg finden. (w, 33 Jahre, Fleischerin) Hohe Sprachbarriere bei Personen mit Migrationshintergrund Seite 10 Dagmar Festner Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 5
6 3.2 Hindernisse im Bereich Soziale Faktoren Mehrfachbelastung: Familie, Beruf und Prüfungsvorbereitung Neben dem Job die Zeit aufzubringen für diese Lernerei, das erfordert schon viel persönlichen Einsatz. Und die Familie muss auch mitspielen (m, 47 Jahre, Fachkraft für Lagerlogistik) Macht der Gewohnheit Viele haben ja eine abgeschlossene Berufsausbildung und haben eine Arbeitsstelle. Sie sind 30 oder 35 Jahre und haben Familie. Und sich dann noch mal hinzusetzen und sich zu mobilisieren ist sehr schwer. (m, 37, Sport- und Fitnesskaufmann) Seite 11 Dagmar Festner Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 3.3 Hindernisse im Bereich Institutionelle Faktoren Information und Beratung Geringer Bekanntheitsgrad der Externenprüfung Wenig Information über Prüfungsinhalte und -ablauf Vereinzelt geringes Zutrauen gegenüber den Externen Prüfungsvorbereitung Kein oder weit entferntes Kursangebot Fehlende Unterrichtsmaterialien Allgemeine und finanzielle Unterstützung Fehlende soziale und betriebliche Unterstützung Begrenzte finanzielle Unterstützungsleistungen Seite 12 Dagmar Festner Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 6
7 4. Gestaltung des Quereinstiegs: Ansatzpunkte Seite 13 Dagmar Festner Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 4. Gestaltung des Quereinstiegs: Ansatzpunkte Zielgruppe erreichen Entscheidung erleichtern Zielgruppengerecht gestalten Vorbereitung optimieren Seite 14 Dagmar Festner Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 7
8 4.1 Zielgruppe erreichen Information zur Quereinstiegsmöglichkeit erhöhen Wenn man es bewerben würde, würde es bestimmt besser angenommen und wir hätten mehr Fachkräfte und es würde die Qualität mehr steigern. Das wäre für das Handwerk bestimmt nicht schlecht. (m, 41 Jahre, Sonnenschutzmechatroniker) Potenzielle Quereinsteiger durch Betriebe, Kammern und Agenturen für Arbeit gezielt ansprechen Information zu Prüfungsinhalten und -ablauf bereitstellen Seite 15 Dagmar Festner Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 4.2 Entscheidung erleichtern Selbstvertrauen und Motivation stärken (z.b. durch Vertreter der Kammer, Berater) Das Ding hat mich vergrößert. Das Bild von der Urkundenverleihung hängt groß in meiner Metzgerei, und wenn ich vorbeilaufe, dann denke ich: Du bist eigentlich schon gut. (w, 50 Jahre, Fleischereifachverkäuferin) Beratungsangebote und Vorbereitungskurse flächendeckend anbieten Anreize für Weiterbildungsaktivität erhöhen Prüfungsvorbereitung finanziell unterstützen Das war natürlich auch ein gutes Argument, mit dem ich an den Chef heran treten konnte, um zu sagen, ich habe davon was und kann mich selber fortbilden und ihr bekommt als Firma eine Lohnkostenerstattung. (m, 30 Jahre, Bürokaufmann) Betriebliche Unterstützung ausweiten Seite 16 Dagmar Festner Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 8
9 4.3 Vorbereitung optimieren Vorbereitungskurse auf die Bedarfe der Zielgruppe abstimmen (berufsbegleitend, Nachholung berufsalltagsunüblicher Inhalte) Teilnahmemöglichkeit an Berufsschulunterricht einräumen Kurse zu Lernmethoden, Prüfungsangst, Sprachkurse anbieten Kinderbetreuung ermöglichen Prüfungsvorbereitung unterstützen (z.b. Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien für Selbstlerner) Betriebliche Freistellung finanzieren Seite 17 Dagmar Festner Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 4.4 Zielgruppengerecht gestalten Zulassungsprozess: Transparenz erhöhen (z.b. Informationen im Internet) Anerkennung (im Ausland erworbener) Kompetenzen erleichtern (z.b. Kompetenzbilanzierung) Externenprüfung: Prüfungsdruck reduzieren Gleicher Prüfungsort Kleinere Prüfungsgruppen Spezifische Bedürfnisse von Migranten berücksichtigen Englischsprachige Prüfungen Verlängerung der Prüfungszeit Seite 18 Dagmar Festner Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 9
10 5. Zusammenfassung Handlungsansätze im Überblick Seite 19 Dagmar Festner Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 5. Zusammenfassung Handlungsansätze im Überblick Die Externenprüfung wird zumeist als praktikabel eingeschätzt, führt zu positiven Effekten wie Arbeitsplatzsicherheits- oder Arbeitsqualitätssteigerung, aber ist relativ unbekannt. Handlungsansatz, um größere Anteile der Zielgruppe zu erreichen: Information/Werbung über verschiedene Kanäle streuen (Betriebe, Kammern, Bildungsträger, Agenturen für Arbeit, Verbände, Sozialpartner) Gezielte Personenansprache vorsehen: Betrieb als Motivator! Prozessunterstützung durch Kammern und Bildungsträger anbieten (z.b. Vorbereitungskurse, Beratung/Begleitung) Seite 20 Dagmar Festner Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 10
11 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Seite 21 Dagmar Festner Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 11
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