Knoblauchsorte 'Therador' erzielt hohe Erträge unter ökologischen Anbaubedingungen

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1 Die Ergebnisse kurzgefasst Im Gemüsebauversuchsbetrieb Bamberg der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau wurden im Anbaujahr 2016 zehn Knoblauchsorten auf ihre Eignung für eine Herbstpflanzung getestet. In Bezug auf die Winterhärte schnitten, bis auf 'Sprint', alle Sorten zufriedenstellend ab. Sowohl bei der Grünernte als auch bei der Trockenernte erzielte die Sorte 'Therador' den höchsten Marktertrag von 1,81 kg/m², bzw. 1,36 kg/m². Die Sorte 'Garpek' lag bezüglich des Ertrags und des Knollengewichts unter dem Niveau von 'Therador', konnte aber optisch überzeugen. Versuchsfrage und Versuchshintergrund Im Anbaujahr 2015 wurden bereits sieben Knoblauchsorten auf ihre Eignung für die Frühjahrpflanzung getestet. Beim vorliegenden Versuch sollten hingegen zehn Sorten auf ihre Eignung für die Herbstpflanzung geprüft werden. Ziel war es, eine Sorte zu finden, die den regionalen Witterungsbedingungen und den Anforderungen des ökologischen Anbaus entspricht. Ergebnisse im Detail Das Stecken der Zehen erfolgte am 07. Oktober Das Pflanzgut der Sorten 'Thermidrome' und 'Messidrome' (Herkunft Österreich Marchfeld) traf verspätet ein und konnte daher erst am 18. November 2015 gesteckt werden. Winterhärte: Um die Winterhärte der Sorten zu bestimmen, wurde vor dem Winter und im Frühjahr 2016 die Pflanzenanzahl pro m² ermittelt (Abb. 1). Dabei konnte lediglich bei 'Sprint' ein Ausfall von ca. 20 % beobachtet werden. Die restlichen Sorten schnitten bezüglich der Winterhärte zufriedenstellen ab. Bei der Sorte 'Messidrome' konnte vor dem Winter keine Auszählung erfolgen, da der Bestand zu dieser Zeit noch nicht weit genug entwickelt war. Bei diesem Ergebnis muss jedoch berücksichtigt werden, dass der Winter 2015/16 vergleichsweise mild ausfiel. Grünzwiebelernte: Die Grünernte erfolgte für die Sorten 'Sprint', 'Therador', 'Garpek', 'Garcua', 'Gardacho', 'Thermidrome' (Herkunft Bingenheimer Saatgut AG) und 'Messidrome' am 22. Juni Die Ernte der restlichen Sorten erfolgte aufgrund einer längeren Entwicklungszeit sechs Tage später, am 28. Juni Der optimale Zeitpunkt für die Grünernte ist erreicht, wenn ein Großteil der Knollen ein Durchmesser von 4,5 5 cm aufweist und die Zehen noch nicht voll entwickelt sind. Nach der Ernte wurden die Knollen gewaschen, geputzt und der Stiel auf eine Länge von 7 cm eingekürzt. Den höchsten Marktertrag erzielte bei der Grünernte die Sorte 'Therador' mit 1,81 kg/m², gefolgt von der spanische Sorte 'Garpek' mit 1,49 kg/m² (Abb. 1). Der hohe Ertrag von 'Therador' lässt sich durch das relativ hohe Einzelknollengewicht von durchschnittlich 90,6 g (Klasse 1) erklären (Tab.1). Die 1 Tino Hedrich, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen

2 Sorte 'Garpek' überzeugt aufgrund der optisch ansprechenden rot-weißen Musterung (Bild 3), jedoch lag das Knollengewicht bei dieser Sorte mit durchschnittlich 71,1 g unter dem Niveau von 'Therador'. Trockenzwiebelernte: Die Trockenernte erfolgte für alle Sorten am 11. Juli 2016 nachdem das Laub abgestorben war und sich bereits die Zehen unter der Zwiebelhaut abzeichneten. Nach der Ernte wurden die Knollen zunächst für mehrere Tage im Gewächshaus getrocknet, anschließend geputzt und die Stiele auf eine Länge von 1 cm zurückgeschnitten. Ertraglich schnitt, wie bei der Grünernte auch, die Sorte 'Therador' mit 1,36 kg/m² am besten ab (Abb. 3). Bei 'Messidrome' fiel bei der Trockenernte weniger Ausschuss als bei der Grünernte an, sodass der Ertrag der Trockenernte mit 1,3 kg/m² den eigenen Grünernteertrag übertraf. Die Zehengröße sowie die Anzahl der Zehen pro Knolle waren bei allen Sorten zufriedenstellend (Bild 6), jedoch neigten 'Thermidrome' und 'Messidrome' vereinzelt zu grünen Zehen. Übergreifende Beobachtungen: Bei vielen Sorten kam es, insbesondere bei der Grünernte, zu Ausfällen durch aufgeplatzten oder missgebildeten Knollen aufgrund einer vorzeiten Blüte (Bild 4). Besonders hoch war der nicht e Anteil bei den Sorten 'Garcua', 'Gardacho', 'Thermidrome' (beide Herkünfte) und 'Messidrome' (Abb ). Die Sorte 'Gardos' schnitt im Sortenversuch 2015 (Frühjahrpflanzung) sowohl bei der Grünernte als auch bei der Trockenernte ertraglich am besten ab. Dieses Ergebnis konnte für die Herbstpflanzung nicht bestätigt werden. Daher kann 'Gardos' lediglich für die Frühjahrpflanzung im März, jedoch nicht für die Herbstpflanzung empfohlen werden. Der Marktertrag von 'Ljubasha' befand sich im Mittelfeld, jedoch waren die Knollen bei beiden Ernten relativ ungleichmäßig in der Größe. Daher fiel auch der Anteil der Klasse 2 entsprechend hoch auch (Abb ). Tab. 1: Sorten, Herkunft, Pflanzgutqualität und Typen Nr. Sorte Herkunft Pflanzgutqualität Typ 1 1 'Sprint' Reinsaat öko Hardneck 2 'Therador' Hild öko Hardneck 3 'Gardos' Planasa/Billau cu Hardneck 4 'Garpek' Planasa/Billau cu Hardneck 5 'Garcua' Planasa/Billau cu Softneck 6 'Gardacho' Planasa/Billau cu Softneck 7 'Ljubasha' LWG, Eigenvermehrung öko Hardneck 8 'Thermidrome' Bingenheimer Saatgut öko Softneck 9 'Thermidrome' Österreich-Marchfeld öko Softneck 10 'Messidrome' Österreich-Marchfeld öko Softneck 1. Typen: Softneck: kein Blütenstiel Hardneck: runder Blütenstiel; aus den Blüten, einer kugeligen Scheindolde, bilden sich kleine Brutzwiebelchen 2 Tino Hedrich, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen

3 Tab 2: Knollengewichte [g] für die Grün- und Trockenernte, jeweils Klasse 1 (min. 45 mm Knollendurchmesser) und Klasse 2 (35 45 mm Knollendurchmesser) Grünernte Trockenernte Nr. Sorte min. 45 mm [g] mm [g] min. 45 mm [g] mm [g] 1 'Sprint' 65,0 31,0 43,4 23,9 2 'Therador' 90,6 33,7 64,1 22,1 3 'Gardos' 55,9 32,4 41,3 27,6 4 'Garpek' 71,1 28,8 57,9 23,0 5 'Garcua' 83,2 30,0 62,6 20,1 6 'Gardacho' 83,9 24,4 61,3 21,9 7 'Ljubasha' 65,5 30,6 53,5 25,2 8 'Thermidrome' 69,7 20,0 53,4 21,4 9 'Thermidrome' 65,0 26,0 48,0 24,4 10 'Messidrome' 87,4 28,6 74,3 21,0 3 Tino Hedrich, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen

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6 Kultur- und Versuchshinweise Versuchsanlage: Randomisierte Blockanlage, 4 Wiederholungen/Variante Parzellengröße: 4,32 m² Pflanzabstand: cm = 25 Pflanzen/m² Boden: Sandiger Lehm Vorkultur: Physalis Stecken der Zehen: 07. Oktober bzw. 18. November 2015 Düngung: 100 kg N/ha im Frühjahr mit Orgapur Grünzwiebelernte: 22. Juni bzw. 28. Juni 2016 Trockenzwiebelernte: 11. Juli 2016 Bild 1: Unterschiede in der Entwicklung vor dem Winter Bild 2: Bestand am 20. April 2016 Bild 3: Grünernte - Sorte 'Garpek' Bild 4: Missgebildete Knollen aufgrund vorzeitiger Blüte Bild 5: Trockenzwiebeln Bild 6: Knollenquerschnitt 6 Tino Hedrich, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen