Evangelisch-Lutherische Freikirche Zionsgemeinde Hartenstein
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- Kurt Lorentz
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1 Evangelisch-Lutherische Freikirche Zionsgemeinde Hartenstein Predigt zum Epiphaniasfest 2018 über 2Tim 1,7-10 Vikar T. Hübener IN DER HERRLICHKEIT JESU ERKENNEN WIR GOTTES LIEBE ZU UNS Gott hat dich gewollt Gott hat dich erlöst Gott hat dich begeistert
2 Predigttext (2Tim 1,7-10): Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. Darum schäme dich nicht des Zeugnisses von unserm Herrn noch meiner, der ich sein Gefangener bin, sondern leide mit mir für das Evangelium in der Kraft Gottes. Er hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht nach unsern Werken, sondern nach seinem Ratschluss und nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit der Welt, jetzt aber offenbart ist durch die Erscheinung unseres Heilands Christus Jesus, der dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium. Liebe Gemeinde, Epiphanias wird auch Heidenweihnacht genannt. Wir denken daran, wie die Weisen aus dem Morgenland zu Maria und Joseph kamen. Sie fanden ein Kind in Armut bei ganz einfachen Leuten. Wo war aber der König, den sie suchten? Wo war der Glanz und die Pracht? So fragten sie nicht. Die Armut, die sie vorfanden, hielt sie nicht davon ab, ihre kostbaren Geschenke bei Jesus zu lassen. Sie ehrten Jesus nicht nur wie einen König, sondern beteten ihn auch noch an. Diese Fremden zeigten, dass das Kind kein gewöhnlicher Mensch war. Das kleine Kind war ein König, ihr König. Es war Gott selbst, ihr Gott. Diese Erkenntnis war wichtig für die Weisen. Und sie ist wichtig für uns. IN DER HERRLICHKEIT JESU ERKENNEN WIR GOTTES LIEBE ZU UNS. Du siehst dort: Gott hat dich gewollt Gott hat dich erlöst Gott hat dich begeistert 2
3 (1.) Wir erkennen Gottes Liebe, denn Gott hat dich gewollt. Dass Gott uns bei und um sich haben will, ist von unserem Standpunkt aus betrachtet eigentlich nicht nachvollziehbar. Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer., stimmen die Propheten und Apostel überein. Alles, was wir tun, denken und sagen, ist durch die Sünde von Selbstsucht und Überheblichkeit geprägt. Selbst alles scheinbar gute, das wir anderen tun, wird zum eigennützigen Werk, wenn wir dabei Gott vergessen. In dieser traurigen Erkenntnis tröstet Paulus seinen Schüler Timotheus und uns: Er hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht nach unsern Werken, sondern nach seinem Ratschluss und nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit der Welt (2 Tim 1,9). Ja es stimmt. Was wir tun, macht unsere Schuld vor Gott nur noch größer. Aber Gott schaut ja nicht auf deine bösen, unvollkommenen und oft zu geringen Werke, sondern hat einen anderen Grund, dich anzunehmen: Sein Liebe. Im Angesicht deiner Gottvergesslichkeit, darfst du wissen, dass Gottes Liebe und sein Mitleid mit dir größer ist als deine Schuld. Gott kann, will und hat bereits alles dafür getan, dass du in Ewigkeit bei ihm bist. Das ist das Hauptthema in Paulus' Briefen: Der Himmel gehört dir, nicht wegen deiner Werke, sondern aus Gottes Gnade. Und immer wieder knüpft Paulus an diese frohe Botschaft die Erinnerung an unsere ewige Erwählung. Gottes Liebe leuchtet auf in seinem Sohn Jesus Christus. Jesus ist der ewige Gottessohn, der schon vor dir, ja vor der Erschaffung der Welt mit seinem Vater in himmlischen Frieden lebte. So konnte Gott alle Gläubigen in Ewigkeit als Himmelsbürger auserwählen. Das übersteigt unseren Verstand. Wir können uns das vorstellen, wie bei einem Hausbau. Bevor ein Haus gebaut wird, muss 3
4 ein klarer Plan erstellt werden. Darin wird die Gestaltung des Hauses, die Anordnung der Zimmer, Wände, Fenster, Türen nach einem bestimmten Zweck festgelegt, dem sie dienen sollen. Noch bevor die Baugrube ausgehoben ist, steht fest, wie das Haus aussieht und wozu es dienen soll. So steht auch das Ziel eines Menschen, der selig wird, schon von Ewigkeit fest. Paulus sagt: Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, in seiner Liebe hat er uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Lob seiner herrlichen Gnade, mit der er uns begnadet hat in dem Geliebten (Eph 1,4-6). Gott gibt uns diesen herrlichen Einblick in sein ewiges Handeln, um uns ganz deutlich und gewiss zu machen: Nicht deine bösen Werke, sondern Gottes Gnade ist entscheidend. Wenn der Teufel uns zur Sünde verführt, wird er sie uns früher oder später in aller Schärfe vorhalten. Die Scham und Angst vor Gott kann dann so groß sein, dass wir uns am liebsten vor Gott verstecken wollen. Gottes Versprechen deiner ewigen Erwählung ist dann das größte Geschenk, dass Gott dir machen kann. Schon bevor du den ersten Atemzug getan hast, hat dich Gott geliebt. Und zwar in seinem eigenen Sohn. (2.) Wir erkennen Gottes Liebe, denn er hat uns erlöst. Dieses Wunder ist uns nicht verborgen geblieben. Paulus sagt, dass unsere gnädige Erwählung sichtbar geworden ist durch die Erscheinung unseres Heilands Christus Jesus, der dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium (2 Tim 1,10). Jesus kam als unscheinbares Kind auf die Welt. Viele erkannten ihn zunächst nur als Jesus, den Sohn eines Zimmermanns aus Nazareth. Von den Weisen wurde er als König verehrt. Zu 4
5 seiner Taufe wurde dann klar: Er ist der Retter der Welt, der versprochene Messias, der Sohn Gottes, den Gott lieb hat. Nur dieser konnte den Tod besiegen. Dass wir nach wie vor den Tod erleben, dass Menschen sterben, widerspricht nicht Paulus' Worten. Jesus hat dem Tod die Macht genommen. Er hat ihn unwirksam gemacht. Er hat ihm den Schrecken genommen. Man kann einem gefährlichen Hund die Krallen stutzen, ihm einen Maulkorb anlegen oder ihn in einen Zwinger sperren. Der Hund ist dann zwar noch da, aber er kann uns nicht mehr weh tun. Wir haben keinen Grund mehr, uns vor ihm zu fürchten. Wenn wir trotzdem noch Angst vor dem Hund haben, liegt das an unseren Zweifeln. Wird er seinen Maulkorb zerreißen? Sind die Gitterstäbe stark genug? Paulus ist sich ganz sicher, dass er sich nicht vor dem Tod fürchten muss. So hat er für den Tod nur noch Spott übrig, wenn er schreibt: Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?... (1Kor 15,55f) Für einen Menschen, der Christus zum Freund hat, bedeutet der Tod nicht mehr Trennung von Gott, sondern ewige Heimkehr zu seinem Vater. Für dich führt der zeitliche Tod nicht mehr zum ewigen Tod, sondern ins ewige Leben. Denn Jesus hat uns nicht nur vor den schlimmen Folgen des Todes bewahrt. Er hat uns auch noch die Freuden der Unsterblichkeit geschenkt. Der größte Beweis, dass der Tod seine Macht verloren hat, ist Jesu Auferstehung. Er ist uns als das Licht der Welt vorangegangen. Wir werden selbst den Tod hinter uns lassen. Der Tod wird uns nicht festhalten. Gott, der dich liebt wie seinen eigenen Sohn, wird dich wie Jesus vom Tod auferwecken. Dann wird Gottes Herrlichkeit auch in dir vollkommen und für immer sichtbar. 5
6 (3.) Die Welt soll Gottes Liebe erkennen, denn er hat uns begeistert. Wir müssen nicht bis zum jüngsten Tag warten, um die göttliche Schönheit und Freude zu erleben. Wir dürfen sie schon jetzt erfahren und aufleuchten lassen. Für diese Wahrheit brauchen wir uns nicht verstecken. Paulus ermutigt alle Christen: Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. Darum schäme dich nicht des Zeugnisses von unserm Herrn noch meiner, der ich sein Gefangener bin, sondern leide mit mir für das Evangelium in der Kraft Gottes (2 Tim 1,7f). Für die gute Botschaft des Evangeliums, haben viele um uns herum nur ein müdes Lächeln übrig. Andere treten ihr sogar mit tiefem Hass entgegen. Deshalb fällt es uns oft schwer, ein Gespräch mit Ungläubigen auf Christus zu lenken. Wir scheuen uns, Menschen in ihren Sorgen, zu erzählen, wo wir Trost und Halt finden. Wir nehmen uns vor gute Freunde zum Gottesdienst einzuladen. Aber wenn es dann soweit ist, fehlt uns doch der Mut. Wir freuen uns, dass Jesus in der Kirche und Gemeinde bei uns ist. Aber wir halten ihn dann doch lieber versteckt, sobald wir die schützenden Mauern verlassen haben. Das Gefühl, uns für Jesus und das Evangelium zu schämen, kennen wir sehr gut. Wir müssen dabei noch nicht mal um Leib und Leben fürchten. Wie muss es erst Timotheus gegangen sein. Er hatte ja erlebt, was mit seinem Lehrer passiert war, weil er Gottes Wort verkündet hat. Paulus wurde eingesperrt. Paulus kennt die Zweifel und die Unsicherheit, die Angst vor der ungläubigen Welt. Aber er jammert nicht. Im Gegenteil. Er lädt uns ein und sagt: Leidet mit mir für Jesus und die Botschaft seiner Gnade. Wie eine Narbe, die ein Boxer nach einem entbehrungs- aber siegreichen Kampf mit gewissem Stolz da- 6
7 von trägt, dürfen wir Spott und Verfolgung für das Evangelium in Kauf nehmen. Für einen Christen ist das Leid für den Namen seines Herrn keine Schande, sondern eine Auszeichnung. So wollen wir mit Paulus sagen: Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben (Röm 1,16). Wie der Mond nur das Licht der Sonne zurückwirft und doch hell leuchtet, so spiegelt ein Christ Gottes Kraft und Liebe wieder. Gott selbst gibt dafür jeden Tag neue Kraft. Wo wir von Jesus erzählen dürfen, will er uns seine Worte in den Mund geben. Unser Leben und unsere Entscheidungen zeigen, in welchem Licht wir stehen. Gott lässt uns im Glauben seinen Willen erkennen. Er macht uns bereit, danach zu fragen, zu leben und ihm so zu dienen. Die Liebe, mit der Jesus uns geliebt hat, bleibt nicht unsichtbar. Jesu Liebe hat sich darin gezeigt, dass er auf alle Vorteile verzichtet hat, um für dich das Beste zu erreichen. Er macht auch uns bereit, selbstlos und aufopferungsvoll zu lieben. Verzichten wir auf persönliche Vorteile, wo wir so für andere ein Licht sein können. In uns wohnt der Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. Wir wollen nicht mehr hochmütig und überheblich auf Fehler blicken, sondern helfend und dienend auf die Nöte und Sorgen anderer eingehen. Ein Christ weiß: Nicht ich stehe an erster Stelle meines Lebens, sondern Gott und der andere. Diese göttliche Besonnenheit beschreibt der Apostel einmal so: Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, dass niemand mehr von sich halte, als sich's gebührt zu halten, sondern dass er maßvoll von sich halte... (Röm 12,3). Jesus ist der göttliche Erlöser, den Gott zur Rettung der Menschen angekündigt hatte. Das wurde in seinem Leben immer 7
8 deutlicher. Jesus ist das Licht der Liebe Gottes. In ihm erkennst du, dass Gott dich schon vor Erschaffung der Welt als sein Kind angenommen hat. Jesus hat dich erlöst, indem er den Tod unschädlich gemacht und dir ewiges Leben geschenkt hat. Jesu Herrlichkeit wohnt nun auch in uns. Lassen wir sie gegen alle Widerstände in der Welt aufleuchten. Gottes Geist macht uns dazu bereit. Amen Predigtlied: O Jesus Christ, dein Krippe ist Zionsgemeinde Hartenstein Kontakt: Pastor M. Müller Kleine Bergstr Hartenstein Tel.: /4211 Funk: 01577/ pfarrer.mmueller@elfk.de Sie finden uns im Internet unter: Die Predigt können Sie auch im Internet nachhören oder lesen. 8
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