Wärmepumpen Umweltwärme gewinnen! Aus einem Viertel Energie drei Viertel
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- Rüdiger Mathias Brinkerhoff
- vor 8 Jahren
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1 Wärmepumpen Umweltwärme gewinnen! Aus einem Viertel Energie drei Viertel kostenlose Umweltwärme gewinnen. Was zählt ist die Energieeffizienz. Tirol A++ Wärmepumpen Umweltwärme gewinnen! Eine Initiative von Land Tirol, Energie Tirol und Tiroler Wasserkraft.
2 Wärme aus Erde, Wasser, Luft Mit einer Wärmepumpe wird Wärme, die im Erdreich, im Wasser oder in der Luft gespeichert ist, zur Raumheizung genutzt. Die Wärme wird dabei der Umgebung entzogen und mit der Wärmepumpe auf die für den Heizkreislauf erforderliche Temperatur gebracht. Wärmepumpen eignen sich besonders für die Beheizung von gut gedämmten Ein- und Mehrfamilienhäusern. Heizsystem für Niedrigenergie- und Passivhaus Ein umweltschonendes und kostengünstiges Heizsystem sind Wärmepumpen vor allem im Niedrigenergie- und Passivhaus. Wärmepumpen bieten sich nicht nur im energiesparenden Neubau an, auch im sehr gut gedämmten Altbau sind sie ein vorteilhaftes Heizsystem. Warmwasser und Kühlung Innovative Wärmepumpensysteme beziehen die Warmwasserbereitung mit ein und verzichten auf eine elektrische Zusatzheizung mit Heizstab. Wärmepumpen können auch energieeffizient mit einer Solaranlage kombiniert werden. Im Sommer können bei Flächenheizungen (Wand- und Fußbodenheizungen) die niedrigen Temperaturen im Erdreich und Grundwasser zur Kühlung der Bauteile verwendet werden. 75% Umweltenergie 3 [ 4 = 100% Heizwärme 25% elektrische Antriebsenergie 1 K
3 Wirtschaftlichkeit sicherstellen Ein wirtschaftlicher Betrieb und geringe Heizkosten sind nur sichergestellt, wenn eine bestimmte Jahresarbeitszahl (JAZ) erreicht wird. An der Jahresarbeitszahl kann die Effizienz einer Anlage abgelesen werden. Entscheidend für die Effizienz ist dabei, dass die Wärmepumpe mit möglichst wenig Energieeinsatz ein Maximum an kostenloser Umweltwärme gewinnt. Funktion einer Wärmepumpe Mit einer Wärmepumpe wird in den Bildbeispielen über Erdkollektoren bzw. eine Tiefensonde dem Erdreich Erdwärme entnommen, mit der Wärmepumpe auf eine höhere Temperatur gebracht und über das Heizsystem in die Wohnräume geleitet. Jahresarbeitszahl beachten Die Jahresarbeitszahl gibt das Verhältnis zwischen der von der Wärmepumpe erzeugten Wärme zum eingesetzten Strom an. Für einen kostengünstigen Betrieb sollte sie 4 oder größer 4 sein. Achtung, die Arbeitszahl darf nicht mit der Leistungsziffer (COP), die in den Prüfzeugnissen angeführt ist, verwechselt werden. Voraussetzungen für den effizienten Betrieb Um die Effizienz sicherzustellen, müssen bestimmte Faktoren beachtet werden. Dazu gehören die Wahl des richtigen Wärmepumpensystems, ein hoher Dämmstandard sowie eine möglichst geringe Temperatur im Heizungskreislauf: 1. Richtiges Wärmepumpensystem Wichtig für einen effizienten Betrieb ist die Wärmequelle, die genutzt wird. Dabei gilt: Je höher die Temperatur der Wärmequelle ist, desto weniger Energie muss für den Betrieb aufgebracht werden. Die wichtigsten Nutzungen sind: Erdwärme über Tiefensonden oder Erdkollektoren Wärme aus dem Grundwasser Quelle: Bundesverband WärmePumpe (BWP) e. V. Mit Tiefensonden zur Nutzung von Erdwärme kann auf eine konstant hohe Temperatur zurückgegriffen werden. Im Vergleich zur Erdwärmenutzung über Erdkollektoren wird für eine Tiefensonde weniger Grundfläche benötigt. Wärmepumpen zur Grundwassernutzung erfordern ebenfalls wenig Baugrundfläche, setzen aber einen nutzbaren konstanten Grundwasserstrom voraus.
4 2. Hoher Dämmstandard Eine wichtige Voraussetzung für die Wirtschaftlichkeit einer Anlage ist außerdem die Dämmqualität des Gebäudes. Ist ein guter Dämmstandard (z.b. bei Außenwand mindestens 16 cm) vorhanden, kann die Temperatur im Heizverteilsystem und damit der Energieverbrauch niedrig gehalten werden. 3. Niedrige Temperatur im Heizkreislauf Die Vorlauftemperatur im Heizkreislauf darf auch an den kältesten Tagen nicht über 45 Grad liegen, besser noch unter 35 Grad. Der Grund dafür: Je geringer der Temperaturunterschied ist, der zwischen Heizkreislauf und Wärmequelle zu überwinden ist, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Beispiel: Wärmepumpe im Niedrigenergiehaus Berechnungsbeispiel der Betriebskosten einer effizienten Wärmepumpe zur Raumheizung (ohne Warmwasserbereitung) in einem guten Niedrigenergiehaus Gebäude: Neubau, Energiesparklasse B mit 40 kwh/m 2 und Jahr, 150 m 2, Wohnraumlüftungsanlage zur Wärmerückgewinnung Heizung: 150 m 2 x 40 kwh/m 2 a = kwh/a +10 % Verteilverluste = 600 kwh/a Summe: = kwh/a * : 4 (Jahresarbeitszahl 4) Elektrische Energie zur Deckung des Heizwärmebedarfs: kwh/a Durchschnittliche Stromkosten zur Deckung des Heizwärmebedarfs: 235 /a ** * entspricht ca. 750 l Heizöl im Jahr (inklusive Wirkungsgrad) ** Stand Jänner 2007
5 Drei wichtige Argumente für die Wärmepumpe Umweltschonend Ein eindeutiger Vorteil von Wärmepumpen ist, dass sie vor Ort keine Kohlendioxidbzw. Feinstaubbelastung verursachen. Allerdings muss auf die Effizienz der Anlage geachtet werden. Komfortabel Wärmepumpen besitzen alle Vorteile automatischer Zentralheizungen, haben einen geringen Platzbedarf und erfordern kein Brennstofflager. Sparsam Sind alle Anforderungen an die Effizienz der Anlage erfüllt, können die Heizkosten sehr gering gehalten werden. Förderungen Land Tirol Seit 1. Jänner 2007 gewährt das Land Tirol für die Installation einer Wärmepumpe im Neubau einen nicht rückzahlpflichtigen Kostenzuschuss von bis zu Euro. In der Wohnhaussanierung werden 20 Prozent Einmalzuschuss bzw. 30 Prozent Annuitätenzuschuss gewährt. Förderungsfähig ist eine Wärmepumpe nur dann, wenn sie als Hauptheizung mit einem Niedertemperatur- Verteilsystem (die Vorlauftemperatur darf 45 Grad nicht übersteigen) eingesetzt wird. Außerdem muss die Jahresarbeitszahl größer oder gleich 4 sein. Der Nachweis erfolgt über ein Prüfzeugnis zur Leistungsziffer (COP). Tiroler Wasserkraft Die Tiroler Wasserkraft gewährt ihren Kunden Förderungen für elektrisch betriebene Wärmepumpen zur Raumheizung. Der einmalige Zuschuss beträgt bis zu 300 Euro pro Kilowatt (kw) installierter elektrischer Wärmepumpenanschlussleistung. Pro Anlage werden maximal 10 kw gefördert. Die Förderung ist an die Einhaltung bestimmter Qualitätsanforderungen geknüpft. Förderungen für Unternehmen Die Kommunalkredit Public Consulting fördert den Einbau von Wärmepumpen mit bis zu maximal 30 Prozent der gesamten umweltrelevanten Investitionskosten. Im Rahmen der Wirtschaftsförderung des Landes wird für Wärmepumpen ein nicht rückzahlbarer Einmalzuschuss von bis zu maximal 10 Prozent der förderbaren Kosten gewährt. Achtung, die Anträge sind vor Baubeginn einzubringen. Die Förderbestimmungen sollten bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden.
6 Beratungsservice Wärmepumpe Energie Tirol bietet jetzt ein neues Beratungsservice zu Wärmepumpen an. Die Experten der Energieberatungseinrichtung des Landes informieren telefonisch oder in einem persönlichen Beratungsgespräch über mögliche Systeme, Bedingungen für einen umweltschonenden Betrieb sowie über die Förderungen des Landes und der Tiroler Wasserkraft. Für eine grundlegende Entscheidung kann auch eine Bewertung des eigenen Energieverbrauchs im Vergleich zu anderen Haushalten durchgeführt werden. Voraussetzungen dafür sind das Vorlegen des Jahresenergieverbrauchs und die Angabe der Wohnnutzfläche. Informationen erhalten Sie bei Energie Tirol unter der Servicenummer (0512) Genehmigungsverfahren Die Nutzung von Erdwärme über eine Tiefensonde bedarf einer Anzeige bei der Behörde, die Nutzung von Grundwasser unterliegt der wasserrechtlichen Bewilligung. Erdkollektoren sind nur in wasserrechtlich besonders geschützten Gebieten und in geschlossenen Siedlungsgebieten ohne zentrale Trinkwasserversorgung bewilligungspflichtig. Wichtige Kontaktadressen und Links Energieberatung der TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG, Salurner Straße 15/III 6020 Innsbruck, T +43 (0) , F +43 (0) energieberatung@tiwag.at, klima:aktiv Wärmepumpe: Leistungsgemeinschaft Wärmepumpe Austria: Bundesverband WärmePumpe Austria (BWP): energieschweiz: EnergieAgentur NRW: European Heat Pump Association: Energie Tirol Beratung Forschung Förderung Südtiroler Platz 4/3, 6020 Innsbruck Servicenummer: (0512) Fax: (0512) office@energie-tirol.at Impressum: Medieninhaber, Herausgeber: Energie Tirol, Südtiroler Platz 4, 6020 Innsbruck Druck: Druckerei Aschenbrenner, Kufstein
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